1838 / 165 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

durch sie verpflichtet worden wäre, mit diesen über das Schicksal Al— Diese Erklärung hat also mit unserer Besitz⸗ Was haben wir indessen seit 1830 Niemals jst es uns eingefalien, den Rath irgend eines Menschen darüber einzubelen, was wir mit Algier anfangen sollen; (Beifall) und ich darf es sagen, niemels ist es irgend cinem unser boben Alliirten in den Sinn gekemmen, darnach zu fragen. (Beifall.) Ich siehr nicht an zu eiklären, daß wir in dieser Beziebung zu dem Rabinet ven St. James in dem freundschaftlichsten Vernehmen stehen. Wir haben demsesden angezeigt, daß wir uns auf die Gränzen der alten Regentschaft Algier zurückjzieben würden und es hat geantwor—⸗ tet, daß es ingerhalb dieser Gränzen keine Fragen an uns zu richten (Wiederholter Beifall. Das, m. S., ist die Stell ung, welche die Regierung seit acht Jibren in Algter einnimmt. itt ö wahren Thatsachen und es steht Ihnen frei, Vergleiche an— zustellen.“

giers sich zu btratben. nahme von Algier nichts gemein.

Sie kennen

Sitzung vom 9. Juni. In der heutigen Sitzung ward der Gesetz⸗Entwurf in Betreff der außerordentlichen Kredite fuͤr Afrika ohne irgend ein Amendement mit 209 gegen 91 Stim— Bei der kurzen Debatte, die diesem Resul— tate noch voranging, nahm Herr Mauguin das Wort, um sich gegen den gestrigen Angriff des Generals Bugeaud zu ver— Er sagte bei dieser Gelegenheit unter Anderem: „Ich habe nicht die Ehre, Soldat zu seyn; ich bin weder am 18. noch am 28. Juni 1815 in den Alpen gewesen; ich raäͤume e Jugend unter der Advokaten— im Jahre 1814 das Vaterland im Ungluͤcke uns Pariser zum Beistande auf— oͤgerke ich keinen Augenblick, und erst, als der Feind in die Hauptstadt eingezogen war, legte ich meine Waffe nieder. Im Jahre 1830 haben wir Gefahren erblickt, die in Schlachten nicht großer seyn koͤnnen; ich habe, ohne zu zittern, Ich will mir dies keinesweges zum Verdienst anrechnen, denn Viele von Ihnen habe dasselbe und mehr als ich gethan; aber man soll sich nur nich der Muth ausschließlich der Uniform angehoͤre. eine bei den Franzosen so allgemeine Eigenschaft, daß derjenige laͤcherlich wird, der sie sich zum Verdienst anrechnet.“ Schlusse der Sitzung zeigte der Präsident an, daß am kuͤnf— tigen Montag die Berathung uͤber das Budget des Kriegs Mi⸗ nisteriums beginnen, darauf die Beraihung uͤber das Einnahme— Budget, und dann die uͤber die Eisenbahn⸗-Gesetze folgen wuͤr⸗ den. Diese Anzeige machte insofern Aufsehen, als man daraus folgern kann, daß die letztgenannten Gesetze in dieser Session nicht mehr zur Berathung kommen werden, indem der groöͤßte nnahme des Budgets abzureisen

men angenommen. theidigen.

ich meine zugebracht

forderte, da

daran Theil genommen.

t ein bilden, daß Der Muth ist

Theil der Deputirten nach A

Noch heute fruͤh meldeten einige Zei— tungen, daß die Musterung der Nationgl-Garde auf dem Mars—⸗ felde stattfinden wuͤrde, und dennoch ist dies nicht der Fall ge— Die Truppen waren auf den Elysaͤischen Feldern, in der Rivolistraße, auf dem Quai und auf der Esplanade der Erst heute fruͤh erhielten die Legionen den Tages-Befehl, durch welchen denselben ihre verschiedenen Gestern Abend hatte der Kriegs— Minister dem Marschall Moncey, Gouverneur des Invaliden— den Befehl zugehen lassen, rung 190 Kanonenschuͤsfe in Zwischenraͤumen abzufeuern. daß bei Gelegenheit

Paris, 10. Juni.

Invaliden aufgestellt. Plaͤtze angewiesen wurden. während der Muste⸗

einer Revue

ist dies das . Von 5 Uhr Morgens

solche Anordnung stattfindet. an, ward in allen Stadtvierteln Appell geschlagen, wodurch den National-Gardisten angezeigt ward, daz die Musterung statt— finden werde; denn es war voraus bestimmt worden, daß, im Fall schlechtes Wetter eintraͤte, die militairische Feierlichkeit un⸗ Die National-Gardisten fanden sich uͤbrigens nicht sehr zahlreich ein, was bet der kurzen Zeit, die man ih— nen zur Vorbereitung gelassen hatte, leicht erklaͤrlich war. Auf allen Punkten, die der Koͤnig zu passiren hatte, waren von Seiten der Polizei die groͤßten Vorsichtsmaßregeln getroffen worden. Alle Bewohner der Haͤuser, die nach der Esplanade der Invaliden zu liegen, waren aufgefordert worden, ihre Laͤ⸗ den und Jalousieen offen zu lassen. 10 Uhr die Tuilerieen und durchritt alle Reihen der National⸗ Garde und der Linientruppen unter dem oft wiederholten Rufe: In diesem Augenblicke (2 Uhr Nach— mittags) fangen die Truppen an, bei dem Koͤnige voruͤber zu defiliren, und es hat bis jetzt durchaus keine Sidͤrung der oͤf— fentlichen Ruhe stattgefunden.

Alles, was man von dem Widerwillen der Pairs⸗-Kammer gegen die Renten⸗Reduction im Publikum gesprochen hatte, ist durch den Bericht des Grafen Roy nicht allein bestaͤtigt, son— Man hatte noch immer gehofft, die Pairs-Kammer wuͤrde sich darauf beschraͤnken, den 7ten Ar— tikel des Gesetz' Entwurfes, durch welchen dem Ministerium die Bedingung auferlegt wird, während der 2 ersten Monate nach Eroͤffnung der kuͤnftigen Session Rechenschaft uber die Ausfuͤh— zaßregel abzulegen, aus dem Entwurfe zu entfernen. Die Kommission der Pairs-Kammer hat sich durch ihren Be— richt gegen alle diejenigen Grundsaͤtze, theils direkt, theils in⸗ direkt ausgesprochen, welche von der Masoritaͤt der Deputirten⸗ Kammer aufgestellt und zum Theil auch von dem Ministerium „Das Ministerium“, sagt der Courrier fran gais, „erblickt in dem Berichte der Kommisston einen Gegenstand augenblicklicher Freude. ein Gesetz verwersen will, bei dessen Eroͤrterung es so vielfache Es sieht uͤber dies ephemere Ver— gnuͤgen nicht hinaus, obgleich dasselbe, indem es die Eintracht zwischen den Staats Gewalten stoͤrt, in der naͤchsten Zukunft die verderblichsten Folgen haben kann.“

Das legitimistische Jeurnal, la Berryer erinnerte in der vorgestrigen Kammer daran, daß Sir Robert Peel im Jahre 1831 Frank— reich den Vorwurf gemacht habe, daß es Algier, trotz der foͤrmlichen Versprechungen Ludwig Philipp's, behalte. auptet, daß diese Versprechungen estehenden Traktate bezogen hatten, und da hinsichtlich Algters kein Traktat vorhanden sey, so habe das Versprechen mit dieser Kolonie nichts zu thun. warten nunmehr die Antwort des Sir Robert Peel. Er wußte ohne Zweifel, was er damals sagte, und kann die Worte des Grafen Mols nicht unerwiedert lassen, wenn er sich nicht dem Tadel aussetzen will, dem Parlamente gegenuͤber ungegruͤndete Thatsachen behauptet zu haben.“

Der Constitutionnel enthaͤlt ein Schreiben aus Algier vom 2ten d, worin es unter Anderem heißt: „Durch Araber, welche aus dem Innern gekommen sind, erfährt man, daß Abdel⸗ Kader sich nach den Gränzen von Marokko begeben hat, um dort eine Zusammenkunft mit dem Kaiser und mit einem A gesandten des Großherrn ch bestaͤtigen ol

erbleiben solle.

Der Koͤnig verließ um

„Es lebe der Koͤnig!“

dern noch uͤbertroffen worden.

rung der R

getheilt wurden. Es ist entzuͤckt, daß man

Niederlagen erlitten hat.

rance, sa iztzung der

Herr Mols hat dagegen be des Koͤnigs sich nur auf die

Diese Nachricht wind, .

u haben. te, fuͤr sehr wichtig gehalten.

wenn sie si

D 8

Tuͤrkei scheint den Bey von Tunis, den Kaiser von Marokko und Abdel ⸗Kader in ihr Interesse ziehen zu wollen.“

Großbritanien und Irland.

London, 9. Juni. Die Irländische Armen⸗Bill ist nun im Oberhause und die Irlaͤndische Munizipal⸗Bill im Unterhause den Ausschuß passirt; beide werden mit den darin vorgenommenen ge⸗ ringfuͤgigen Abaͤnderungen noch einmal gedruckt und . die erstere am Dienstag, uͤber die letztere am Montag abgestat— tet und in Erwägung gezogen werden. Bei dieser Gelegenheit wird dann Sir R. Peel sein Amendement zur Munigzipal-Bill, die Erhoͤhung der Waͤhler-Qualification betreffend; um nicht der meist katholischen aͤrmeren Bevoͤlkerung der Irlaͤndischen Staͤdte ein zu großes Uebergewicht uͤber die protestantischen be⸗ guͤterteren Einwohnerklassen zu verleihen, noch einmal in Vor— schlag bringen. Am Montag will auch Lord J. Russell seine Zehnten-Resolution vorschlagen; aber mit der darauf zu be— gruͤndenden Bill gedenkt er nicht eher vorzuschreiten, als bis die Munizipal-Bill ganz erledigt ist.

Der Oberrichter des Irlaͤndischen Schatzkammer Gerichts, Baron Joy, ist kuͤrzlich mit Tode abgegangen, und man ist sehr gespannt darauf, wer sein Nachfolger seyn wird, da dieses Amt bei den Zehnten-Streitigkeiten in Irland von großer Be— deutung ist. Das Schatzkammer-Gericht hat naͤmlich die Exe— cutions- Befehle auszufertigen, wenn der Zehnten nicht in Gute zu erlangen ist. Ber Geistlichkeit der Anglikanischen Kirche muß daher sehr daran liegen, einen ihr befreundeten Mann an der Spitze jenes Gerichtshofes zu haben, und sie scheint nicht geringe Besorgniß zu hegen, daß es Herrn O Connell gelingen moͤchte, vermoͤge seines Einflusses auf die Minister einem von seinem Anhange, vielleicht einem der katholischen Rechtsgelehrten Woulf, O'Loghlin, Perrin oder Richards, wo nicht gar sich selbst, den erledigten Posten zu verschaffen.

Lord Brougham fragte gestern im Oberhause den Kolonial— Minister, auf welche Autoritaͤt Eat man in Kanada das Kriegs⸗-Gesetz proklamirt habe. owohl Lord Glenelg als der vorige General-Gouverneur von Kanada, Lord Gosford, ant— worteten, es sey dies in Folge eines Gutachtens der dortigen Rechts-Anwalte der Krone geschehen, aber nicht etwa auf eine uͤbereilte Weise, sondern nur mit dem groͤßten Widerstreben, und zwar bloß in einem einzigen Distrikt Kanada 's, in dem

hig geblieben. Lord Brougham freute sich sehr, von dem Gra— fen Gosford selbst ein solches Zeugniß zu vernehmen; aber er äußerte um fo mehr seine Verwunderung und sein Bedauern daruͤber, daß man es, wenn die Ruhe in dem groͤßten Theile der Kolonie nicht gestört worden, wegen bloß lokaler Unruhen fuͤr noͤthig erachtet habe, die ganze Verfassung Kanada s zu sus— pendiren und einen Diktator in diese Provinz zu schicken.

Vor dem gestrigen Lever im St. James Palast hatten der Neapolitanische, der Niederlaͤndische und der Daͤnische Gesandte bei Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin Audienz. Letzterer uͤberreichte ein Schreiben seines Souverains.

Als die Vorfaͤlle bei Canterbury, welche die hiesigen Zei⸗ tungen noch immer beschaͤftigen, neulich in den beiden Parla⸗ mentshaͤusern zur Sprache kamen, aͤußerten Herr Hume und Lord Brougham, daß der Glaube der Landleute an die abge— schmackten und lächerlichen Geschichten, die ihnen der wahnsin— nige Thoms oder Courtenay eingeredet, nur aus ihrer gaͤnzli⸗ chen Unwissenheit zu erklaren se). Lord Brougham sprach da— her die Hoffnung aus, daß die Minister seinen auf den Volks— Unterricht bezuͤglichen Antrag um so mehr unterstuͤtzen wuͤrden. Dies veranlaßt die Times zu folgenden Bemerkungen: „Ist der edle und gelehrte Volkslehrer wohl ganz sicher, daß er nicht Aberglauben mit Unwissenheit verwechselt? Wenn wir nicht sehr irren, so befanden sich unter denen, die an des Prediger Irving's Vorspiegelungen glaubten, viele gebildete Perso— nen; und wenn wir nicht sehr falsch unterrichtet sind, so suchen in diesem Augenblick viele Patrone der (von Lord Brougham gestifteten) Gesellschaft zur Verbreitung nuͤtzlicher Kenntnisse Kollegen des edlen und gelehrten Lords das Publikum zum Glauben an die empörenden Absurdi— taͤten des thierischen Magnetismus zu bethoͤren! Wenn die paar verblendeten Anhaͤnger des Tollhäuslers Courtenay so ununter— richtet waren, wie Lord Brougham sie schildert, so haben sie wenigstens eine Entschuldigung fuͤr sich, die sich ö Gunsten jener anderen Fanatiker nicht anführen laßt. Das Landvolk soll geglaubt haben, Courtenay koͤnne Sterne vom Himmel herun— terbeschwoͤren, wahrend er ein bloßes Feuerwerk, Kunststuͤckchen machte; man weiß aber, daß Mitglieder der Gesellschaft zur Verwirrung der nuͤtzlichen Kenntnisse (die „Times“ macht hier ein Wortsplel mit diffusion und conkusion) steif und fest an die Wunder glauben, die sie dem animalischen Magnetismus zuschreiben. Es ist also klar, daß Lord Brougham's Arznei kein Specifieum gegen das Uebel ist, dessen Ausrottung alle Freunde der Menschheit wuͤnschen muͤssen.“

Die letzten aus Chili hier eingegangenen Zeitungen ent— halten eine lange Rechtfertigung des General Blanco uͤber sein Benehmen als Oberbefehlshaber der ersten Expedition gegen Peru und uͤber die ihm als Hochverrath angerechnete Abschlie— ßung des Friedens-Traktats von Paucarpata, durch welchen die Chilische Armee aus der groͤßten Gefahr gerettet wurde. Aus diesem Dokumente geht hervor, daß man bei jener ersten Expedition, welcher bereits eine zweite gefolgt ist, auf die Mit— wirkung von Lopez, einem der Generale des Peruanisch-Bolivi— schen Praͤsidenten Santa Cruz, gebaut hatte, der sich mit seiner Divislon den Chilischen Truppen anschließen sollte. Der beab— sichtigte Verrath diefes Offiziers kam aber an den Tag, und er mußte die Flucht ergreifen. Blanco hatte auch auf eine starke Partei im Bolivischen Kongresse gegen Santa⸗-Cruz gerech— net, an deren Spitze Sanpertegui, ein ang sehsnzn und talentvoller Mann, stand. Man wurde aber durch Briefe aus Chuquisaca von Personen, die in das Komplott gezogen waren, benachrichtigt, daß es dem Praͤsidenten gelungen sey, jenen Parteiführer zu bekehren und ihn zu seinem ergebenen Knecht k machen, so daß dieser selbst den Anstifter einer aufruͤhreri⸗ chen Bewegung unter der Garnison von Oruro, welche vom Volke unterdruͤckt worden war, verurtheilt hatte. Solcherge— stalt getaͤuscht und gegenuͤber einer Macht von mehr als 500 Mann unter Santa-Lruz, die täglich Verstaͤrkungen erhielt, blieb ihm, da der Feind einer Schlacht auswich, kein anderes Mittel uͤbrig, als im Angesicht eines doppelt so starken Gegners den Ruͤckzug zu versuchen. Er hatte aber 2 300 Englische Meilen zuruͤckzulegen, und er setzt nun auseinander, welche Gefahren eine solche Operation hatte, da die Ar⸗ mee, der es in einem von H nen entbloͤßten Lande an allen Unterhaltsmitteln fehlte, rings von Feinden um— geben war und von allen Seiten her beunruhigt wurde. Santa-Cruz scheint seine Mandver sehr geschickt berechnet zu haben, indem er jedes Zusammentreffen mit den Invasions—

Truppen vermied, die er durch Zaudern und dur bequemer uͤberwaͤltigen konnte. Santa⸗ Cruz selbst einen Beweis von großer Maͤßi die ersten Vergleichs vorschlaͤge machte, worauf terhandlungen der Traktat von Paucarpata dessen Bedingungen fuͤr Chili nichts wenige waren, denn es wurde der Chilischen Armee gehindert mit all ihren Waffen und ihrem Gepäck General Blanco schließt seinen Berich n vor ein Krie

der elch ee en eigenden Zusatz beantragt: „Im letzteren Falle

Unter solchen cn, wenn der König seine Stellvertretung einer Person

zu Sta * 3 ö ne Ire ge wurde genehmigt. m §. 17. erhielt der letzte Ab⸗

chiff ant fel eech. des Königs und eine Aenderung der Ver— uschiffen. r daß man ih Diesem Wunsche scheint die Chilische R u seyn, denn nach fruͤheren uͤber Peru hier e

achrichten waͤre General Blanco zum Tode den, hatte sich aber der Vollziehung dieses U Flucht entzogen.

fassung 53 5. 20: „Der König als Oberhaupt der Familie

gsgericht stelle n mig 6 s Recht, durch Hausgesetze die innern Verhaͤltnisse des

egierung nach

rtheils m ire arch dieselben koͤnnen jedoch die Vorschriften der ge—

Belgien.

Im Journal des F liest man: „Unser Korrespondent aus Bruͤssel meldet der Gemeinde-Rath dieser Stadt geneigt sey, sich mit rantie des Schatzes zum Behufe einer Anleihe von 53 Millionen zu begnuͤgen. Die Stadt würde in die 9 Bezahlung der Entschaͤdigungs-Summen uͤbernehm Resultat soll man den gemäßigten Gesinnungen glieder des Gemeinde-Rathes verdanken. fuͤgt noch hinzu, daß auch das Ministerium sich erben ein Opfer zu bringen, und daß es versprochen, den einen Gesetz- Entwurf einzureichen, durch welchen din Hauptstadt fallende Last etwas erleichtert werden wähnt sollen mehrere Plaͤne besprochen worden seyn. wuͤrde man die Kammern zu bewegen suchen, der Stan sel eine außerordentliche Unterstuͤtzung zu bewilligen. J. einem anderen Geruͤchte wuͤrde der Staat die Kosten zu! einigung der Stadt mit den Vorstaäͤdten hergeben, wodug Einkuͤnfte der Gemeinde⸗-Kasse beträchtlich erhöht werden Woruͤber indeß kein Zweifel obwaltet, ist, daß die in Artikel, insofern dieseln!

Bruͤssel, 10. Juni.

Unser Korr

sche Verwaltung gegen die Gebietsfrage und die finanziellen Angelegenheiten betreffen,) testiren wird.“ Ein hiesiges Blait bemerkt hierzu., leicht haben einzelne Mitglieder die ihnen von der genam Zeitung zugeschriebenen Absichten; in den Versammluüngnn Gemeinde-Rathes haben sie indeß noch nichts davon vitsun

lassen.“ ĩ

von Montreal, denn die uͤbrigen Distrikte seyen vollkommen ru⸗

Deutsch land. ]

Weimar, 12. Juni. Der Großherzog, die Frau 6g herzogin und der Erbgroßherzog sind am Iten, 8Sten und s d. M. von Berlin wieder in Hoͤchstihre Residenz zuruck Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog erscheint kriss und gesunder, als er bei seiner Abreise war. 10ten wurden unsere Hoͤchsten Herrschaften durch einen in Besuch des Prinzen Wilhelm Koͤnigl. Hoheit, Sohnes Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen, auf Hoͤchstdessen Ress den Rhein, erfreut.

Die Prinzessinnen Sophie und Marie von Wuͤrttenhen besinden sich seit einigen Tagen, auf der Durchreise von Dal nach Stuttgart, an unserem Großherzoglichen Hofe und i ten noch mehrere Tage bei uns verweilen.

Heute, am ersten Tage des diesjährigen Wollmarktes gen sich die Wollverkaͤufer schon sehr erfreut, denn die wurde ziemlich rasch, und zwar um 13 bis 18 pCt. hoͤher n kaust, als beim Wollmarkte des vorigen Jahres. gar eine Partie Wolle aus dem Hannoverschen hierher gin

Leipzig, 13. Juni. Nach dem Berichte in Eisenbahn⸗-Direktoriums uͤber den Stand der Arbeiten his jn 31. Mai d. J., koͤnnen wir sehr bald die Fahrbar keit mn Daß auf einer laͤngern Strecke von hier und Dresden aus ernun da im Ganzen 1133 Meilen fertig, mithin nur die gin Arbeiten am Tunnel und Bruͤckenbau laͤngs der Bahn sngi stande sind. Je mehr Krafte diese verlangen, desto danltg ist es zu erkennen, daß die Direction mit vermehrter Thiit diese Bauten an Üeberbruͤckungen und Durchbrechungen zs Im Monat Mai sind 7783 Arbeiter angestelt wesen, 1,193,317 Kubik Ellen Erde bewegt worden, und s Erwartungen, daß in wenigen Wochen die Bahn Wurzen fahrbar seyn wuͤrde, wohl begruͤndet. Anschaffung der hier und in Dresden noͤthigen Transporin ist Sorge getragen worden. schen Fabrik hervorgegangene Lokomotive „Columbus“ gennm ist vor wenigen Tagen hier angelangt, und von einer insci merkwuͤrdigen Construction, als sie mehrere ins Wasser gehn wie die fruͤhern, in England gebauten Es soll damit die beim Zerspringen einzelne ren eintretende Gefahr vermindert, und die Kraft vermehrt werden.

Morgen beginnt unser Wollmarkt, der drei T soll. Die Witterung scheint zwar im allgemeinen ni inzwischen stimmen die Nachrichten aus der Umgegend oh uͤberein, daß diesmal sehr viel und auch uͤb Wolle gewonnen worden sey. von andern Wollmaͤrkten einen guten Markt erwarten.

(Hannov. 3.)

dern sucht.

Eine neue aus einer Amerthh

Roͤhren enthalt,

eraus preis win Auch lassen die Mitt

Hannover, 12. Juni. neue Verfassungs-Entwurf fuͤr das Koͤnigreich der ersten Kammer eroͤrtert, und sodann einer aus b mern gebildeten gemeinschaftlichen Kommi den war, wurde derselbe der ersten Kammer in vom 20. Mai zur zweiten Berathung vorgelegt, nur wenig erhebliche Abänderungen zur Folge hatte. s⸗Paragraphen ist nur eine unbedeutende, die Abfassung als auf den Inhalt sich wahrzunehmen. Im dritten Paragraphen w sions⸗ Antrag, statt: „D narchische und es besteht dabei eine landständische zu sagen: „Die Regierungsform ist die erblich⸗mon einer landstaͤndischen Verfassung“ angenommen. des fuͤnften Paragraphen, welcher lautet: das Recht, Titel, Rang, Wuͤrden und Ehrenzeichen und Standeserhoͤhungen vorzunehmen,“ wurde das gestrichen. Der sechste Paragraph erhielt den Zusatz: Ausfuͤhrung der Vertrage die Bewilligung vo oder sollen dieselben eine Einwirkung auf die in bung des Koͤnigreichs hervorbringen, so Ansehung der Geldbewilligung als der fassungsmaͤßigen Mitwirkung der Stände,“ Regierungsantritt bezuͤglichen 5. 9. wu Koͤnig seinen Regierungsantritt unmitte Patent zu verkuͤnden habe.

ssion uͤbergeben in

beziehende V

ie Reglerungsform ist die erllig.

Gesetzgebun In de rde bestimmt, h. lbar nachher dur

lbsatz des 5

Fuͤr den zweiten

Stellvertretung des Koͤnigs handelt, hatte die

nim chu, ; i öͤnlichen Erfordernisse des t) gelten hinsichtlich der persoͤn ichen o e neeh! die Bestimmungen des zweiten Absatzes des §. 13.“

nde Abänderung: „Dein Regenten ist eine Schma⸗

éallgemeinen und Provinzial⸗Staͤnde gaͤnzlich unter⸗

e ichen Hauses zu bestimmen. Indeß duͤrfen dadurch die

Fegierunss-Nachfolger nicht gekränkt werden. Die . y, . Zustimmung der allgemeinen Staͤnde

nicht. j 1 rtsJen Verfassungs- Urkunde nicht abgeändert werden. , den letzten Absatz dahin zu ie Die Hausgesetze beduͤrfen der Zustimmung der all— al nen Stunde. Verfsammlung nur in so weit, als dadurch eine M nderung der, in dem Hausgesetze vom 19. November 1836 bestimmten Apanggen, Einrichtungs, und Ausstattungs⸗-Kosten, Deputate und Witthuͤmer herbeigefuͤhrt werden soll. Durch Dleselbe u. s. w.“ zwar angenommen, jedoch mit der Modifica⸗ tion, daß vorstehende Bestimmung nicht allein auf das jetzt be⸗ stehende Hausgesetz, sondern auch auf alle derartigen Vorschrif⸗ ten, welche mit Zustimmung der Staͤnde in kuͤnftigen aue gen etroffen werden mochten, bezogen werde. Nach diesen Verän— en wurde das erste Kapitel des Verfassungs-Entwurfes

derungen ; ; eintimmig von der ersten Kammer genehmigt.

Hannover, 12. Juni. Wegen Abwesenheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs war Allerhoͤchstdessen Geburtstags⸗Feier zuf den gestrigen Tag verlegt worden. Außer dem, was be— reits die hiesige Zeitung darüber gemeldet (s. das gestr. Blatt der St. Z. ist noch Folgendes zu berichten. Um 1 Uhr war im Schlosse die große Gratulations⸗Cour des diplomatischen Corps und der hoheren Staats-Beamten und Offiziere. Der König dinirte en kammille. Im Theater, wo man die zur Feier

wohlgemeinte Vorschläge unbeachtet lassen müssen, da nur allge⸗ 2 n, . Ausbildung und verbesserte Kultur auch allgemeine erbe

henden Bericht des politischen Chefs von Ciudad Real uͤber die Ueberrumpelung dieser Stadt durch die Karlisten unter Palillos:

ten Stille vor der Stadt und suchte das vermauerte St. Marien⸗ Thor zu erbrechen. Es gelang ihm auch, eine Oeffnung zu machen, durch welche drei Infanteristen hindurchgehen konnten, und der Feind wartete nunmehr nur darauf, daß die Mauer völlig umsiürzen sollte, um mit 180 Mann Infanterie und 300 Pferden in die Siadt zu drin⸗ gen und Furcht Und Schrecken daselbst zu verbreiten, allein die be⸗ nachbarte Schildwache gab Feuer, tödtele einen der mit dem Einrei⸗ ßen der Mauer beschäftigten Feinde und machte Lärm. Man eilte fogleich von allen Seiten herbei, verstopfte die Deffnung mit Matratzen und siellte zweirädrige Karren davor. Der interimistische Geueral⸗ Kommandant ließ nun mit M Infanteristen, 20 Pferden, den einzi— gen, die im Besitz einiger Rational-Gardisien waren, und einer von den beiden Apfündigen Kanonen, die sich im Fort befanden, eine Re— kognoszirung bis auf Flintenschußwelte unternehmen. Die Feinde griffen dieses kleine Deiaschement mit 70 auserlesenen Kavalleristen an, und obgleich die eine Hälfte der Infanterie Feuer gab, so ergriff doch die andere Hälfte die Fluchrund ließ den Offizier im Stich, der niederge⸗ hauen wurde; die übrigen Truppen wurden von sämmtlichen Karlisten an— gegriffen und flohen in der größten Unordnung. Wir verloren die eine Ka⸗ none und 26 Mann, die theils auf dem Kampfplatze blieben, theils in Gefangenschaft geriethen. Letztere wurden, obgleich ihnen Parden versprochen worden war, bei Mignelturra erschossen. Nur A Kano⸗ nieren schenkte man das Leben, weil man dleselben gebrauchen konnte. Nachdem die Rekognoszirungs-Truppen zerstreut worden waren, er— schienen 60 feindliche Kavalleristen vor dem Thore von Granada, wurden aber durch das Feuern aus der Stadt in gehöriger Entfer— nung gehalten.“ Schlteßlich sagt der Bericht, daß es nicht nur an

Stadt zu vertheidigen.“

des Tages neu einstudirte Oper: „Johann von Paris“ gab,

wurde der König beim Eintreten in die große Loge von dem

ehr zahlreich vers sihhe e n e izten Vivat-Rufe empfangen, dem dann die von

worauf ein erneuter Vivat-Ruf folgte; der Koͤnig dankte aufs huldreichste. Nach dem Theater war wiederum im Schlosse Cour, Souper und Ball, dem 600 Personen bis Morgens 4 Uhr

beiwohnten. Die Anwesenden waren uͤber das muntere Aus.

sehen Sr. Majestaͤt des Koͤnigs ungemein erfreut.

Einem im Hamb. Korrespondenten enthaltenen Schreiben aus Hannover vom 160. Juni zufolge, hatte der

Stadt-Direktor Rumann am 9ten eine Privat-Audienz bei Sr. Nasestaͤt dem Könige, um sich die Erlaubniß zu erbitten, daß am Ilten eine Depütation des Magistrats und der Buͤrgerschaft ihre Gluͤckwuͤnsche abstatten duͤrfe. Diese Erlaubniß wurde sedoch in Betracht des Verfahrens, das der Magistrat bei der Wahl zur Staͤnde⸗Versammlung beobachtet hatte, nicht gewahrt, und der Kabinets-Minister von Schele setzte bei dieser Gelegen— heit dem Stadt-Direktor Rumann das Unschickliche des gedach— ten Verfahrens auseinander. Am 19ten hat darauf eine Ver— sammlung des Magistrats und der Buͤrger stattgefunden, in der man, wie es scheint, zu keinem von dem bisher beobachteten Verfahren abweichenden Beschlusse gekommen ist.

Darmstadt, 12. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Groß— herzog beziehen heute Höchstihren Sommer-Aufenthalt zu See— heim, wohin sich auch der Prinz und die Prinzessin Karl be⸗ geben. Der Prinz Alexander und die Prinzessin Marie wer den den Sommer uͤber wieder auf ihrem Landsitze zu Jugen— heim wohnen.

Lübeck, 12. Juni. Mit dem Dampfschiffe „Frederik XI.“ sind diesen Morgen der Prinz Ernst zu Hessen-Philippsthal, der Prinz Christien zu Holstein-Gluͤcksburg und der Graf von Bluͤcher-Altona auf ihrer Reise nach England hier eingetroffen.

Lubeck, 12. Juni. (Böoͤrsen halle) Durch die anhal— tenden nördlichen und öoͤstlichen Winde und den dadurch verur— sachten hehen Wasserstand, ist die Bergung aus dem Wrack des Dampfschiffes „Nicolai 1.“ sehr erschwert und verzoͤgert worden. Die Waaren, welche der Brand nicht ganz vernichtet hat, sind jetzt heraus gebracht; sie bestehen in Pelzwerk, Ma— nufakturen uͤnd Hausenblasen. Der Inhalt des Faͤßchens Kon— tanten ist, wie angenommen werden darf, groͤßtentheils gebor— gen. Das Faß selbst . Haͤlfte verbrannt gefunden. Man ist jetzt beschäftigt, vom Schiffs-Inventar und der Maschine zu bergen, was irgend moͤglich ist. Da das Wrack aber ganz un— ter Wasser liegt, so kann damit nur langsam fortgeschritten werden. Die Leichen der ertrunkenen fuͤnf Personen sind ge— funden worden.

Oesterreich.

Prag, 30. Mai. (O. P. A. 3.) Zu Anfang dieses Me— nats hat die hiesige Stadthauptmannschaft nachstehendes Re⸗ stript an die Vorsteher und Ober-Juristen der israelitischen Gemeinde erlassen:

„Aus den vorhergegangenen Verhandlungen ist, es den Israeliten⸗ Gemeinde-Vorstehern sowohl, als auch den Religions Vorstehern (Ober-Juristen) der Prager Gemeinde bekannt, daß die Stadthaupt⸗ mannschaft den höberen Auftrag erhalten habe, unnnterbrochen dahin zu wirken, daß das begennene Werk des verbesserten israelitischen Gottes dieustes immer vorwärts schreite, daß die weder für die Zeit, noch für die gegenwärtige Bildung der Israeliten passenden Vor— urtheile der Vergangenheit allmälig aufhören, und die Reli— siens- Uebungen sowohl, als auch die öffentlichen Lehren den Geundsfätzen emsprechen, welche der reine Glaube, der geläu— terte Sinn für die Wahrheiten der Religion, für die Erhe⸗ bung des Geistes und eines frommen Lebenswandels erfordern; wobei allerdings auch die religibsen mit den politischen Rücksichten in Einklang gebracht werden müssen. Es werden daher die Gemeinde— Vorsteher der Israeliten mit den zugleich hierdurch aufgeforderten Religions-Vorstehern augewiesen, eine gemeinschaftliche Zusammentre— lung zu veranlassen und jene Maßregeln in Ueberlegung zu nehmen, durch welche der Gettesdienst in allen Synagogen geordnet werden könnte. Diese Berathung wird bloß in dem Juteresse säuemtlicher Ge— näindeglieder angeordnet; sie soll ihnen den Beweis geben, daß die öffentlichen Behb den jeden posstiven Zwang zur Abstellung ron Miß— e en und Inkonpenienzen vermeiden und nur dahin wirken wollen,

die Gemeindeglieder durch reelle UÜeberzengung zu den nethwen⸗

digen Verbesserungen gebracht werden mögen; denn gegründet auf

ö lassen fich dann nch leichter die Verbesserungen und Ausdeh— angen Eplilischer Verhältuisse erzielen, während es sich die in veral⸗ . Gebräuchen und Verurtheilen verharrenden Israeliten nur Abst zuznschreiben haben, wenn die volitsschen Behörden so manche

ammelten Publikum mit einem lauten und

ann mein glaubt, ebenfalls verworfen werden wird. dem Orchester gespielte Melodie: Gol save the King“ folgte, 3 . f f

schnell wie moglich mit seinem Corps, welches 8o00 Mann stark ist, in die Mancha einzuruͤcken

MNongues in der Ebene von Carinena und die Truppen des Bri— gadiers Aspiroz in Teruel. Reisende, die mit der Post aus

oer

erungen der politischen Verhältnisse zulassen.“

Spanien. Madrid, 3. Juni. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt nachste—

„Au 28. Mai, bei Tageganbruch, erschien der Feind in der größ⸗

Truppen fehle, um die Feinde zu verfolgen, sondern auch, um die

Das Ministerium hat gestern einen Sieg errungen, der ihm, wenigstens fuͤr diese Session, die Majoritaͤt im Kongresse sichert. Der Kommissions-Bericht, wonach nur die Erhebung der Haͤlfte des Zehnten gestattet seyn sollte, ist mit 81 gegen 71 Stimmen verworfen worden. Ehe nun die Diskussion uͤber die Erhebung des ganzen Zehnten beginnt, wird Herr Mendizabal noch ein Amendement beantragen, das indeß, wie man allge—

Die Regierung hat dem General Narvaez befohlen, so

Der General Archevala, Kommandant von Bilbao, hat ein seit kurzem daselbst erscheinendes Blatt, la Paz, welches die Erhaltung der Privilegien der Basken vertheidigte, verboten.

Saragossa, 3. Juni. Am lsten befand sich der Ober— Befehlshaber in Daroca, wo er mit dem General San Mi— guel zusammentraf. Die Division des Brigadiers Mir war an demselben Tage in Belchite und Lecera, die des Brigadiers

Madrid hier angekommen sind, bringen die Nachricht, daß der General Pardiñas vorgestern mit 5. Bataillonen und ð00 Pfer⸗ den in Teca bei Calatayud war und nach Teruel marschiren wollte. Das schwere Geschuͤtz, welches auf Verlangen des Ge— nerals Oraa von Jaca abgesandt worden ist, muß heute oder morgen hier eintreffen. 2.

Spanische Gränze. Im Phare de Bayonne liest man: „In Folge der Bewegung einiger Karlistischen Batail— lone nach Aragonien hin, ist der General Leon am 3. Juni nach der Graͤnze dieses Koͤnigreichs aufgebrochen, um die Feinde zu beobachten und sie, falls sie weiter vorzudringen versuchen sollten, anzugreifen. Der Graf von Luchana traf an demselben Tage in Lodosa ein, um Guergus, der mit 8 Bataillonen bei Estella zuruͤckgeblieben ist, zu beobachten. Don Carlos war am ͤten noch in Tolosa, wo er die Truppen von Iturriza musterte. Man will bemerkt haben, daß er noch nie so freundlich gegen die Soldaten gewesen, wie jetzt; und ist dies gegruͤndet, so muß der Eindruck, den die letzten Unruhen auf ihn gemacht haben, sehr stark gewesen seyn, da es ihn bewogen hat, sein ge— wöhnliches ernstes und abgemessenes Wesen abzulegen.“

K

Konstantinopel, 23. Mai. Nachstehendes ist der kuͤrz⸗ lich erwaͤhnte, im Moniteur Ottoman befindliche amtliche Artikel uͤber die fuͤr den Großherrn bestimmten literarischen Zu— sendungen des Auslandes:

„Se. Hoheit, bestaͤndig von dem Wunsche beseelt, in Ih— ren Staaten den Segen der Kuͤnste und Wissenschaften zu ver— breiten und in der Person derjenigen, die denselben obliegen, den allgemeinen Fortschritt zu ehren, haben bisher mit großem Wohlwollen alle Hoͤchstdenseiben aus dem Auslande uͤbersandten literarischen Erzeugnisse, welches auch ihr Gegenstand und ihr Werth seyn mochte, anzunehmen geruht. Nun sind zwar Seine Hoheit auch fernerhin geneigt, alle diejenigen Arbeiten zu unterstuͤtzen, die zur Verbreitung nuͤtzlicher Kenntnisse die— nen; gleichwohl empfinden Sie dabei die Nothwendigkeit, unter den zahlreichen Werken, die diesen Zweck haben, eine ver⸗ staͤndige und sorgfaͤltige Auswahl zu treffen, denn es koͤmmt vor Allem darauf an, daß sie sich auch dazu eignen, hierzulande ih— ren Zweck zu erfuͤllen. Diese Ruͤcksicht hat Se. Hoheit zu der Entscheidung vermocht, in Zukunft keinerlei Buch anzunehmen, dessen Verfasser nicht vorher die Erlaubniß erhalten es dem Großherrn zu uͤbersenden, und beeilt man sich, damit Niemand sich durch Unkenntniß der Sache schuͤtze, diesen Kaiserlichen Ent— schluß zur oͤffentlichen Kunde zu bringen.“

Der Times wird von ihrem Korrespondenten in Kon— stantinopel unterm 17. Mai geschrieben: „In meinem letz— ten Briefe meldete ich Ihnen, daß eine starke Abtheilung der Ottomanischen Flotte in Bereitschaft gesetzt werde, um unter den Befehlen des Kapudan Pascha nach dem Mittelländischen Meere zu segeln. Jetzt steht es fest, daß, mit Ausnahme von ein paar Fregatten, die noch nicht vollstaͤndig bemannt sind, die ganze Flotte mit dem ersten guͤnstigen Winde in See gehen wird. Sie soll aus beinahe 50 Segeln bestehen, worunter 12 Linienschiffe. Man erzählt sich im Vertrauen, der Kapudan Pascha werde sich mit einem Theil dieser Flotte nach Alexan— drien begeben und dort eine Zusammentunft mit Meh— med Ali haben; der Rest des Geschwaders aber solle bis zu seiner Ruͤckkehr im Archipel einige Uebungsfahr— ten machen. Der Zweck von Achmed Paschas Sendung nach Aegypten soll darin bestehen, Mehmed Ali im Namen des

u fordern, welche jener der Pforte schuldig ist. Die Kabinette nglands, Frankreichs und DOesterreichs mögen sich immerhin durch die in der letzten Zeit von Seiten des Sultans und des Pascha's von Aegypten erneuerten Betheurungen haben be— schwichtigen lassen, die furchtbaren Ruͤstungen beider Theile, das veränderte Benehmen Mehmed Ali's gegen seinen 2 und der veränderte Ton des Letzteren gegen seinen Va sprechen keinesweges fuͤr friedliche Absichten, sondern lassen viel⸗ mehr sehr start vermuthen, daß der Tag nicht fern ist, wo plöͤtzlich die erschreckende Nachricht von einem Wiederbeginn der Feind⸗ seligkeiten zwischen den beiden Gegnern eintreffen wird. Was können England und Frankreich jetzt thun, um, wenn die Par— teien kampflustig sind, ein Zusammentreffen der beiden Armeen zu verhindern, da diese sich an den Graͤnzen Syriens einander im Angesicht stehen? Es geht seit kurzem unter den Türken das Geruͤcht, der Sultan selbst wolle sich in eigener Person in das Lager von Iconium begeben, scheinbar um diesen Theil sei⸗ nes Reiches in Klein-Asien zu besuchen und die dort versam⸗ melten Linien- Truppen und Milizen zu mustern, in der That aber, um an der Spitze seiner Armee nach Syrien zu a, . ren. Ob dies Geruͤcht gegruͤndet ist, laßt sich schwer ermitteln; ich kann nur so viel sagen, daß es unter den Tuͤrken von Tag zu Tage immer mehr Glauben zu gewinnen scheint. Einige wollen sogar wissen, Se. 30

nach Smyrna und von da zu Lande nach Iconium ge— hen. Die Mission Achmed Pascha's nach Aegypten duͤrfte, wie man allgemein glaubt, den Ausbruch der drohenden Feindseligkeiten eher beschleunigen, als abwenden. Eine Unter— redung zwischen zwei Parteien, von denen die eine zu gebieten entschlossen ist, während die andere dem Gebote zu trotzen pflegt, läßt wohl kaum einen guͤnstigen Ausgang erwarten. Die Pforte scheint zu waͤhnen, die Unglücksfälle, welche Mehmed Ali's Waffen in Syrien getroffen, moͤchten ihn so gedemuͤthigt haben, daß es in diesem Augenblick leicht seyn wuͤrde, ihn einzuschuͤch⸗ tern oder, wenn Zwangs-Maßregeln erforderlich seyn sollten, ihn zu unterwerfen. Wir wollen hoffen, daß der Erfolg von Achmed Pascha's Sendung diesen Glauben nicht als irrig er⸗ weist. Indeß aus den zahlreichen Proben, die Mehmed Ali von seinet schlauen und temporisirenden Politik gegeben, ist wohl zu schließen, daß er, hieite er seine Lage in Syrien fuͤr so ge—⸗ fährlich, als man sie darstellt, aus eigenem Antrieb 8

allen

eit werde mit der Flotte

in der Erfuͤllung seiner Verbindlichkeiten gegen den Sultan ge— wesen seyn und es vermieden haben wuͤrde, die Erbitterung ge⸗ gen seine Person durch neue Veranlassungen noch mehr zu rei— zen; er wuͤrde im Gegentheil sich dann gewiß, wenn auch nicht das Wohlwollen, so doch die Nachsicht des Sultans zu erhalten gesucht 6 bis die Stunde der Gefahr voruͤber gewesen waͤre. ies hat er aber nicht gethan; vielmehr ist Mehmed Ali niemals, seit der Convention von Kiutajah, in seinem Be⸗ nehmen gegen seinen Souverain so insolent gewesen, wie seit dem Ausbruch des Aufstandes der Drusen. Taub gegen die Vorstellungen, die dagegen gemacht wurden, daß er eine Linie von Fortificationen an den Graͤnzen Adana's errichten ließ, ertheilte er seinem Statthalter den Befehl zur bewaffneten Gewalt seine Zuflucht zu nehmen, wenn die Trup⸗ pen des Sultans einen Versuch machen sollten, die Vollendung dieser Befestigungswerke zu verhindern. Viele sind sogar der Meinung, die Insurrection der Bewohner von Horan sey von Mehmed Ali selbst angestiftet worden, und er lasse sie absichtlich fortglimmen, um einen Vorwand zur Rechtfertigung der Zu sammenziehnng seiner saͤmmtlichen disponiblen Truppen in Sp rien zu haben, falls ihm von Seiten der Europaͤischen Machte deshalb Vorstellungen gemacht wuͤrden.“

Mertkt o.

Mexiko, 8. April. Folgendes ist ein Auszug aus der in der Regierungs-Zeitung enthaltenen Entgegnung auf das Ultimatum des gern chen Gesandten:

„Die Forderungen des Herrn von Deffaudis lassen sich unter fol— gende drei Punkte zusammenfassen: 1) Es wird Eutschädigung ver— langt wegen Plünderung und Zerstörung van Eigenthum in den letz. ten zwanzig Jahren, theils durch den Pöbel bei Aufläufen, theils während der Bürgerkriege; 2) wegen gezwungener Anleihen und Con— tributionen, die als ungerecht an sich und den Verträgen zuwider dar gestellt werden; 3) wegen Gerechtigkeits-Verweigerung von Seiten der Civil- und Militair⸗Bebörden und wegen der Entscheidungen von Gerichtshöfen, die Herr von Deffaudis als ungesetzlich, ungerecht und willkürlich beztichnet. In Betreff des ersten Punktes dat die Regie⸗ rung bereits erklärt, daß sie für Verluste und Beleidigungen, die durch Rebellen veranlaßt worden, welche gegen sie die Waffen erheben, nicht verantwortlich seyn könne. Auf den hiergegen gemachten Ein— wurf, daß dies in Europa Gebrauch sey, wurde erwiedert, daß man dies fehr wohl wisse, daß aber ein großer Unterschied sev zwischen al— ten und lange bestehenden Regierungen und dem so lange Zeit hindurch von allen Arten ven Bürgerkriegen zerrütteten Mexiko. Es wurde der Franzüsischen Regierung vorgesiellt, in welchen Zusiand die Finanzen gerathen würden, wenn man es als einen feften Grundsatz aufstelle, daß die Regierung für alle Ber— luste, welche Fremde und Eingeborne durch stattgehabte oder künftige Insurrectionen erlitten härten oder erleiden könnten, entschädigen müsse, denn es würde böchst ungerecht seyn, die Entschädigungen nur auf die Fremden zu beschränken, und würde nicht in diesem Falle eine solche Entschädigung wie eine auf die Empörung gesetzte Belobnung wirken? und muß man nicht auf die Ratien im Ganzen Rücksicht nehmen, oder sollen etwa nur diejenigen berücksichtigt wer—⸗ den, die ihrer Aussoge nach Berluste erlitten haben? Sind endlich die Franzosen nicht mit offenen Augen nach Mexiko gekommen? Wußten sie nicht, daß Mexiko sich in einem unrubigen Zustande be— fand, daß es ein völlig neuer Staat ser, in dem die alten Kolgnial⸗ Gebräuche noch mit der gegenwärtigen Ordnnug der Dinge im Streit lagen? Aber ungeachtet jener vernunftwidrigen Gründe erbot sich die Regierung, um nicht wegen einer Geld⸗Angelegendeit mit Frank⸗ reich in Streit zu gerathen, den Forderungen des Französischen Ee⸗ sandten nachzugeben, und erklärte sich bereit, alle Dokumente, ven denen Herr Deffaudis glaubte, daß sie seine Forderungen unter— stützen würden, der Mexitanischen Legislatur vorzulegen und alle no⸗ ibigen Aufschlüsse zu geben. Zugleich erbet sich die Regierung, einer dritten Macht alle streitigen Punkte zur Entscheidung vorzulegen, und dieser Vorschlag, den der Baron von Deffaudis lächerlich nenut, war und ist vielleicht noch der beste und einzige Wez, um diesen Streit auf eine befriedigende Weise zu beendigen. Der Französische Ge⸗ fandte behandelt diesen Borschlag mit Verachtung, denn es bandle sich, wie er sagt, bler nicht um eine Frage, üder die irgend ein Zwei fel obwalten könnt, fendern um Genugthuung für persönliche Belei⸗ digungen und pecuniaire Berluste, die Französische Untertanen erlit— ten bätten, und die Würde Frankreichs, fügt er binzu, gestatte nicht, erst eine dritte Macht zu fragen, ob es auch erlaubt sev, ö Verbre⸗ chen gegen die Persen und das Eigenthum von Franzosen Genng⸗ thun ng zu fordern. Was die National-Würde bei der Vermittelung einer dritten Macht betrifft, so bätte Herr von Deffandis bedenken sollen, daß Meriko in dieser Beziebung Frankreich gleichstebt, denn unsere Regierung leugnet nicht nur, daß Frankreich das Recht bat jene Forderungen zu machen, sondern sie leugnet auch, daß dit Hand lungen, über welche Beschwerde geführt wird, den ihnen deigelegten willkürlichen und gehässigen Charakter haben; auch ist sie in Bezus

Sultans nachdruͤckliche Vorstellungen über sein Benehmen in

Syrien zu machen und die Auszahlung der Tribut-Ruͤckstnde

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auf die von dem Minister angegebenen Berluste, die seine Landélente erlitten haben sollen, vollig anderer Meinung“

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