1838 / 168 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Algier beliefen sich bei der Desetzung di Franzosen auf beinahe 15,000 Mann. der ö Algiers die im August 1

des Generals Clauzel untergebene Dan och. Expeditions⸗

Armer N, 357 Mann, mit 3093 Pferden.

die Unstande so schwieriger Art, die Zahl der zerstreuten Corps welche 2. . einzelner, nach der Erbschaft des Hus⸗ anden, so bedeutend, und die Ele⸗ mente der Unordnung so groß, daß der Franzoͤsische Oberbe⸗ fehlshaber es nicht fuͤr raͤthlich hielt, mit den fur ihn dispo⸗ niblen Truppen, welche uͤberdies mit jedem Tage nach Frank⸗ reich zuruͤckberufen werden konnten, auf allen Punkten die Un⸗ terwerfung und Beruhigung des Landes zu versuchen. Seine Vorsicht wurde auch bald gerechtfertigt, denn die , . Regierung fand sich in Folge der durch die Juli⸗Re

Stellung bewogen, den größeren Theil ihrer in

sein Dey strebender Chefs

erhaltenen J Afrika befindlichen Streitkräfte zurückzuziehen,

editions Truppen mit Einschluß der fremden Corps sich im Fehr 1831 34 auf 17, 39 Mann mit 1413 Pferden beliefen. 3 den folgenden Jahren wurden indeß diese Truppen, und . in nachstehendem Verhaͤltnisse, wieder vermehrt.

Mann erde 1 *

1833 » 27,762 3052

„1834 , z1, 863 M31

1835 . 30, 883 1582 1i835 » z1450 3050

1ijisz37 . 2,067 7204 .

In der Sitzung der Deputirten-Kammer vom 24. Februar 1838 hielt der Franzoͤsische Kriegs⸗Minister einen ausfuͤhrlichen Vortrag, um darzuthun, daß der mit Waffengewalt eroberte Friede, wenn er Dauer versprechen sollte, ein bewaffneter seyn muͤsse. Er beantragte demnach eine Erhohung des Effektiv⸗ Bestandes der Hecupations- Armee auf 83 obb. Mann mit U,„zrz Pferden, welche bloß an Sold eine Mehr⸗Ausgabe von

lefen sich im Jahre 1832 auf 22, 431 v

V 2

s6i . Millionen Fr. noͤthig machte. Außer

verlangte der Kriegs, Minister noch bedeutende nachstehenden Erfordernisse: :

I) Fur Bewaffnung der Plaͤtze und Errich⸗

richtung von Magazinen... 2

2) Fuͤr Erbauung von Kasernen, Hospitaͤlern

und bleibenden Befestigungen... ....

3) Fuͤr Straßen.. ...

H Fuͤr Austrocknungen..

3) . Verlaͤngerung des Hafendammes von

Alter., ,

6) 5 ein Lazareth in Algier ......

ee ᷣ· Q O Q Im Ganzen 26,800, 000 r. Diese Summe sollte jedoch, nach dem Vorschlage des Mi—

nisters, nicht auf einmal gezahlt, sondern auf

ahren vertheilt werden. 2 Verbindungen zwischen Frankreich

Die durch Dampfdote der Königl. Marine unterhaltene

ͤ wischen Frankreich und den in Nord-A Afrika er⸗ 3 ; llera Erg

rn, ,. (h g auf * Linien bewerkstelligt, wovon alle die Kranken gerechnet, deren Uebel nicht in einer Blessur, 66. nach Algier und zuruͤck, die zweite von

und die dritte

zu diesen Fahrten

die er ste von Algier uͤber Bugig nach Bona und, zuruͤck von Algier nach Oran und zuruͤck laͤuft. sind acht Dampfboͤte bestimmt, welche keinen verrichten duͤrfen. len J. Praͤfekten in Toulon stehenden Ober⸗O

rine geleitet und hat den Transport der Korrespondenz und der Y idr ufa gien zum hauptsachlichen Gegenstande. Doch wurde im Jahre 83s durch eine n g n, 363 r nh. Anza . ( den Regierungs-Dampfboͤten fuͤr auf eigene Ko

, n. j ; Das Passage⸗Geld von Tou⸗ lon nach Algier ist in dieser Ordonnanz auf 70 * 100 Franken,

reisende Privatleute vorbehalten.

nach dem verschiedenen Stande der Reisenden, die Fahrten zwischen Algier, Bona, Oran und Plaͤtze e , mit Ruͤcksicht auf dieses Ver die verschiedenen Entfernungen berechnet.

Außerdem hat das Kriegs-Departement sich vorbehalten, 8 deren Hinsendung nach Algier es fuͤr nuͤtzlich haͤlt,

mit den Regierungs⸗Dampfbdoͤten zu befoͤrdern,

demselben in dieser Beziehung besonders Künstler, Gelehrte, , Handlanger und Feldbauer beguͤnstigt. Viele die⸗ ser letzteren drei Klassen werden, wenn sie sich uͤber ihren or⸗ bentlichen Lebenswandel ausweisen konnen, unentgeltlich nach

ika uͤbergeschifft. Afrika 9 schfff stimmt worden, daß Fahrzeuge, mit der

ben Balearischen Inseln, zu bewirken.

in ein Quarantaine⸗ Haus ausgeladen zu w

Hieraus folgte, daß nun alles aus Afrika Ankommende nur ei— 8 Ge n,! Quarantaine unterworfen und, insofern es mit den noͤthigen Attesten uͤber seine Unverdaͤchtigkeit begleitet war, in allen Häfen Frankreichs zugelassen werden konnte, ein baͤld in mehreren anderen Laͤndern Nachfolge fand.

Beispiel, das r Als die Cholera im Jahre 1835 zu Toulo

mmte die Gesundheits-⸗Kommission in Algier, daß alles aus . Hafen Eintreffende einer dee e n , , n gf. von

i9 Tagen unterworfen seyn sollte. Eben so

Ausbruͤche der Pest im Orient festgesetzt, daß Tunis eintraf, einer Quarantaine von resp. 26 je nachdem es leicht ansteckbar war oder nicht, zu

der Strenge der Franzoͤsischen Quarantaine-Anstalten ö j Zeit des Abgangs der Expedition

eugt der Umstand, daß zur er. Konstantine, als die Nachricht von deim

Cholera in Marseille nach Bona gelangte, dem 12ten Franzoͤsi⸗ schen Linien- Infanterie⸗Regimente, welches während des Veste—

hens der Krankheit von Marseille ab gegen g, . . ö. 1.

Gouverneurs, und im dringenden Interesse der Militair“Ope⸗

gige Quarantaine auferlegt wurde.

rationen ward dieselbe auf 5 Tage ermaͤßigt.

y. Allgemeine Ausgaben fär die Franzssischen Nie— i , ,. in Afrika, für Rechnung des Kriegs—

Departements.

Dlese betrugen in runden Summen, in fast immer steigen⸗

der Progression: 4 er , 15, 150, 0090 Fr. . 19,762, 0090 * ü 22, 720,000 * 791 23, 620,000 *

eset letzteren dur oi Dagegen betrug nach

Derselbe wird von einem unter den Befeh—

Quarantaine⸗Anstalten. Gleich zu Anfange der Franzoͤsischen Occupation war be⸗ 3 , ,. n r, Waaren befrachtet, nicht in den Hafen von Algier zugelas— i. vielmehr gehalten bn , ihre 6 ö ir! . ine taine-Hause versehenen Hafen, ge nli einem Quarantaine⸗ H . 3 . der Ober⸗Sanitaͤtsrath fest, daß giftfangende Waaren nicht mehr

dem Kommando

nnoch waren

evolution

so daß die Ex⸗

Sie be⸗

dieser Summe Kredite fuͤr die

d, Zoo, ooo Fr. 6, 100, ooo.

3, 300, 06069 * 250, 000 »

Sob, oo

eine Reihe von

und Algier.

anderen Dienst

ffiziere der Ma⸗

festgesetzt. Fuͤr Bugia sind die haͤltniß und auf

und werden von

erden brauchten.

n ausbrach, be⸗

wurde bei dem Alles, was aus und 15 Tagen, unterwerfen sey.

Ausbruche der

in Venerie oder

vum Rwe Dr 1836 .... .... 11 39, S27 000 v. Verproviantirung der Armee und Landes—

Produkte.

Die Huͤlfsmittel, welche das Algiersche Gebiet fuͤr die Sub⸗ sistenz der Armee darbot, bestanden in Vieh, Korn und Heu.

Dan in jedem einzelnen Bezirke gekaufte Vieh hat fuͤr die Lokal⸗Consumtion ausgereicht, bis auf Bugia, wohin, wegen der feindseligen Gesinnungen der in dortiger Gegend lebenden Arg⸗ ber⸗Stämme, das Vieh von Bonga oder Algier aus geschafft werden mußte. Abdel⸗Kader hat die 5000 Stuck Ochsen bei⸗ nahe vollstaändig geliefert, welche er durch den Vertrag an der Tafna zu liefern sich verpftichtet hatte.

In der Umgegend von Algier ist der Ackerbau im Zuneh⸗ men, so daß man hofft, daselbst, so wie in Oran, so viel Ge⸗ traide zu gewinnen, als der Üinterhalt der Armee erfordert. Dagegen hat es häufig an Mitteln zum Mahlen des Korns gefehlt, daher es dringend noͤthig wird, mechanische Werkzeuge und durch die Lokalitäten beguͤnstigte bewegende Krafte zu be⸗ nutzen, um jenem Mangel abzuhelfen. Uebrigens ist das Afri, kantsche harte Korn zur Brotbereitung sehr geeignet, und meist dem aus Europa eingebrachten Mehle vorzuziehen, weil letzte⸗ res oft durch den Wasser⸗Transport und die Aufbewahrung in den Magazinen leidet.

26 . Jahren hat der Gewinn an Heu fuͤr das Be⸗ duͤrfniß in Algier und Bona hingereicht und nur fuͤr Oran und Bugia mußte Heu aus Europa eingefuhrt werden. Doch laßt sich erwarten, daß auch hierbei sich in der Folge ein besseres Verhältniß gestalten werde.

An Stroh ist dagegen auf fast allen Punkten nur geringe Ausbeute gewesen.

Het? wird beinahe ganz aus Europa heruͤbergebracht.

An Holz fehlt es gänzlich; in Algier, Bona und Qran sind weder . noch Holz- oder Steinkohlen zu haben. Nur in Bugia hat es daran, in Folge der Transporte von Brenn—⸗ Materialien, welche die Mauren von Djigelli dorthin bringen,

nicht gefehlt. e ef VI. Militair⸗Hospitaͤler.

In den Jahren 1831 1837 sind in die Hospitaͤler der Plaͤtze Algier, Oran, Bona, Bugia und Mostaganun resp. ein⸗ gebracht 224,822 und entlassen worden 207.331. Gestorben sind von den Eingebrachten in den gedachten Jahren 16, 182.

Die Zahl der Todten war im Jahre 1837 wegen des Ein—

dringens der Cholera in die Provinzen Algier und Konstantine

am stärksten, indem nur allein in diesem Jahre 4500 Todes⸗

faͤlle vorkamen.

Bei den Krankheiten fanden in den Jahren 1835, 1836 und 1837 folgende Verhaͤltnisse statt:

ö hr, ,,,, 16 Zwanzigstel , , , , ,. 3 Venerische und . . nn . m. . Man darf jedoch das feitanisch⸗ Klima nicht als Ursache

des starken Verhaͤltnisses der Fieberkranken betrachten; denn

u diesen wurden auch die von der Cholera Ergriffenen und

raätze bestand.

Auch sind die großen Strapatzen und die außergewoͤhnlichen Arbeiten, welche die Truppen verrichten mußten, so wie der Umstand hierbei in Anschlag zu bringen, daß, wegen Mangels an Kasernen, die Truppen theilweise in schlechte Gebäude oder Zelte untergebracht werden mußten.

Mit Ausnahme der Stadt Bona, die wegen der sie um— gebenden Moraͤste ungesund ist, sind die meisten Theile der von den Franzosen besetzten Nord⸗-Afrikanischen Laͤnder gesunder, als manche Garnisonen in Frankreich. So finden sich verhaͤltniß⸗ maͤßig mehr Kranke jährlich in Rochefort, La Rochelle, Dun⸗ kirchen, Gravelines, als in Afrika.

Vil. Afrikanische Miliz. ;

Diese Truppe, welche fruͤher die Benennung National— Garde fuhrte, besteht aus Europäern im Alter von 20 - 30 Jahren. Doch koͤnnen auch Eingeborne, Mauren, Araber oder Juden unter gewissen Bedingungen darin aufgenommen werden. Der General⸗-Gouverneur ernennt in selbiger die Ober⸗Offiziere, Hauptleute, Sergeant⸗majors und Fouriere. Das Corps hat sich

bei mehreren Gelegenheiten durch Puͤnktlichkeit, Eifer, Wach⸗

samkeit und Unverdrossenheit ausgezeichnet. Es besteht aus

2500 Mann, welche in 5 Bataillone in die verschiedenen Staͤdte

vertheilt sind.

* r Are iten der Verwaltung der Bruͤcken und Straßen. .

Sie begreifen drei Arten von Arbeiten, namlich ) Wege⸗

2) Wasserbauten, 3) Civilbauten. In allen drei Beziehungen war der Verwaltung eine un— geheüre Aufgabe gestelit. Der durch die Sorglosigkeit der Ein⸗ wohner herbeigefuͤhrte schlechte Zustand der Wege uͤnd Gebaͤude, die Aussicht, nicht immer uͤber die noͤthigen Fonds disponiren zu koͤnnen, und der Mangel an Arbeitern, diese Umstaͤnde zusammen boten die groͤßten Schwierigkeiten dar, und es konn⸗ ten daher auch nur die allernothigsten Arbeiten vorgenommen werden.

Zunaͤchst kam es darauf an, die 3 Hauptstraßen von Al⸗ gier nach Blidah, der Muster-Pachtung und Constantine her⸗ zustellen, und sie sind groͤßtentheils vollendet worden. Hier⸗ naͤchst wurden aber auch mehrere Nebenstraßen n n.

Am Hafendamm von Algier sind wesentliche Verbesserun⸗ gen mit bedeutendem Kostenaufwande ausgefuͤhrt worden. Der fruͤher beinah unbrauchbare Leuchtthurm hat im Jahre 1834 ein katoptrisches und wechselndes Feuer erhalten, das auf eine Entfernung von 35 Seemeilen sichtbar ist. .

Die sehr beschaͤdigten Wasserleitungen, die Algier mit Was⸗ ser zu versorgen bestimmt sind, mußten mit gegossenen Roͤhren versehen, und ebenso die Abzugs“„Kanaͤle her gestellt oder neu erbaut werden. Im Jahre 1833 wurde eine Moschee in eine katholische Kirche ümgeschaffen; man glaubte jedoch diesem Ge⸗ baude seinen urspruͤnglichen Charakter nicht nehmen zu duͤrfen und stellte daher die darin befindlichen Malereien, arabischen Inschriften, Fensterwerke und Arabesken sorgfaͤltig her. Aehn⸗ siche Arbeiten, wie die oben angegebenen, sind in Oran und Bona vorgenommen worden.

An verschiedenen Orten mußte man zu großen Austrocknun— gen schreiten, eine Arbeit, die sich dadurch belohnte, daß man gegen 8 300 Hektaren fruchtbares Land gewann und Ha— mentlich zu Bona die schädlichen Wirkungen der Miasmen ent⸗ fernte. m Ganzen sind auf diese Arbeiten bis Ende 1836 nahe an 350,060 Fr. verwandt worden. Da die bewilligten Kredite zu den noͤthigen Ausgaben nicht hinreichten, so be— schloß man, einen Theil der Truppen zu den erwahnten Arbeiten zu benutzen. So sind von 1832 1831 gegen

erhielten anfaͤnglich außer ihrer gewohnlichen Ration, nur wenn , Wein und Brod. Später wurden lhnen g Ee timen auf den Tag, zu 10 Arbeitsstunden gerechnet, bewilig eine dn, , die man bald zu hoch fand, und daher * maͤßigte. Das Genie Corps und die Verwaltung der Bruͤcken und Wege hat sich zu den Arbeiten der gedachten Art au der Araber aus der Metidja und selbst der Kaballen bedient. iese wurden zu den Entwaͤsserungen am brauchbarsten befunden und erhielten ein Tagelohn von 1 Franken. Man hofft sie werden sich haͤufig zu diesen Arbeiten melden und glaub: hierin ein Mittel gefunden zu haben, ihre Sitten zu muͤdern sie an die Gesellschaft der Europäer zu gewoͤhnen und ihnen so die Wohlthat der Civilisation , zu machen.

In den Jahren 1852 183) sind uͤberhaupt von der Ver waltung der Brücken und Straßen fuͤr sammtliche unter deren Leitung unternommene Arbeiten ausgegeben worden: fuͤr Algier 2, 54, 609 Fr.

fuͤr Oran Z45, 600 * fuͤr Bona 333.0090 r.

D Dr Fr. (Schluß folgt.)

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. In der Versammlung des wissen schaftlichen Kunst-Vereins lagen zur Ansicht die bis jetzt erschienenen 5 des umfangreichen, mit dem Diggraphen und Pantographen rann Rational-Wuseums von Persailles vor, über welches der Hofrath hi. Förster einen Aufsatz las. Der Direktor Schadow theilt jn interessante Briefe aus Rem mit: einen von dem Hildhauer Wo über die Ateliers der Englischen und Italiänischen Bildhauer in Rem, den zweiten von dem Maler Wittich über die Ausstellung der Fran zösischen Akademie, nebst einer humoristischen Beschreibung eines Künß. lerfestes bei Cervaro in der Campagne. Herr Prefessor Braupt legte eine zur Feier der Anwesenheit Horace Verner's in Berlin geprägte Medaille vor. Auf der Haupiseite siebt man das sprechende Bildniß des genialen Künstlers mit der Umschrift: „Horace Vernet, PFirecteur de l' Académie Royale de France à Rome 1828. Fète par ses amis de Berlin le 31. Mai 1838.“ Auf der Kehrseite: die Lib Medicis, gegenwärtig „Akademie der Künste von Frankreich“, jn welcher sich Professor Brandt zugleich mit Vernet als Fran zössscher Pensionair befand. Obschon in der unglaublich kurzen Zeit von kaum vierzehn Tagen modellirt und geschnitten, gehört diese Arbeit doch, rücksichtlich der Aehnlichkeit und Trefflichkeit der Ausführung, zu Brandt's gelungensten Arbeiten, so daß man darin eben so 63 die

Hand des Meisters als die des Freundes erkennt. mie, ee. Aus würti ge Börsen. Amsterdam, 12. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld Sal /2. 599 do. 10119. Kanz. Bill. 25169. 59069 Span. 2153/3. Passive —. Ausg. Sch. Ainil . Preuss. Prämn. Sek. S. Poln. Oesterr. Met. 1025,

Antwerpen, II. Juni.

TZinsl. 6. Neue Anl. 217/16.

, . M., 1. umi. 9

Oesterr. So / Met. 1067/86. G. M/, 10119. G. 2160. 6IHh, Br. 19,9 26116. Br. Bank, Actien 174. 737. e ie 15114. G. Loose zu S300 FI. 1261/4. 12618. Loose zu 1090 EI. 268 /.. 6. Preuss. Prüm. -Sch. 65! /s. 67 sg. do. 609 Anl. 103. G. Poln. Loot 66! / C. 687/96. Soso Span, Anl. I21 / .. 1218. 21 s20 / Holl. Si /.. Sis / i.

Iamburg, 15. Juni. 5

Bank Actien 148. 124AI. Engl. Russ. 1083/9. So /9 Port. do. 30 / . Neue Anl. 1819.

London, 12. Juni.

Cons. 30. —. Belg. Neue Anl. 215... Passive M, Ausg. de5 C/. 213 Hol. S316. dos 1055. S5 Port. zl do. 30/0 24. Eng. Russ. I13. Bras. S6. Columb. 273‚)4. Mex. 251, Peru 26013. Chili 30.

dosJ Rente 110. 3. 309 79. 98. Bo / Neap. 98. 809. S0, Span. Kente 2214. Passive sdᷓoso Portug. 21/2.

Wien, 12. Juni. do / Met. 107. A0/0 1002/32. 3060 S25/86. 2140/9. H

Bank Actien 1457. Neue Anl. 6321/2.

Königliche Schauspiele.

Montag, 18. Juni. Im Opernhause, zum erstenmale wie⸗ derholt: Ber schwarze Bomino, komische Oper in 3 Abth, von Scribe. Musik von Auber.

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Billets, mit Dienstag bezeichnet, verkauft. .

Im Schauspielhause: 1) Une bonne fortune, vaude ville en 1 aele, par Mr. Bayard. 2) La Cemtesse du Tonneau, vauderille en 2 actes, par Mr. Théaulon.

Dienstag, 19. Juni. Im Schauspielhause: Mulier taceat in ecelesia, historische Tragikomoͤdie in 3 Abth., von E. Rau— pach. Hierauf: Der gutherzige Polterer, Lustspiel in 3 Abth, von Goldoni. (Herr Seydelmann: Herr Morhof.)

Koͤnigsstädtisches Theater.

Montag, 18. Juni. Der Vater der Debuͤtantin. Posse in 4 Atten, nach Bayard, von B. A. Herrmann. Vorher Der Obrist von sechzehn Jahren. Lustspiek in 1 Akt, frei nach dem Franzoͤsischen, von B. A. Herrmann.

Dienstag, 19. Juni. Der Rattenfaͤnger von Hameln. Romantisch⸗komische Oper in 3 Akten, nach einer Deutschen Volkssage, von C. P. Berger. Musik vom Kapellmeister Franz Glaͤser. 1

Paris, 11. Juni.

Mar kt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 13. Juni 1838. ; Zu Lande: Roggen 1 Rtbir. i7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Reli. 12 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr. auch 1 Rihlr. 3 Sg. 9 Pf.; kleine Gerste 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr. Sgt auch 29 Sgr. 5 Pf. Eingegangen sind 2. Wie, pel. z Zu Wa sser? Weizen (weißer) 2 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. auch e Riblsr. 15 Sgr. und 2 Rthir. 19 Sgr.; Rog gen 1 Ntblr. 18 Sgt⸗ 9 Pf., auch ü Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf; große CM erste 1 Rihlr. 5 567 Hafer 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 28 Sgr. Ein zegangen siud 726 Wit pel 10 Scheffel. Mittwoch, den 13. Juni iszs.

Das Schock Stroh 6 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 8 Rthlr. 18 Sg

Der Centner Heu 1 Rthlr. 3 Sgr., auch 26 Sgr. Branntwein ⸗Preise vom 8. bis 14. Junt 1838. a Das Faß von 200 Quart, nach Tralles &a Ct., nach & c A0 pCt., gtgen baare Zahlung und sofortige Ablieferung; Ken Branntwein „18 Rthir., Karioffel-Branntwein 17 Riblr., a

16 Rihlr. ? Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 18 Sgr., auch 9 Sgr.

In Vertretung des Redacteurs: Wentz ell.

Gedruckt bei A. W. Sayn

Allgemeine

Preußische Staats⸗Zeitung.

Amtliche Nachrichten.

. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben dem Direktor der Navi⸗ 3⸗Schule e Danzig, Contre⸗Admiral a. D von Bille,

gation er⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife zu ver⸗

den Rothen Ad

eruht. reihe Meet der Koͤnig haben dem Seconde-Lieutenant

von Rothmaler vom 2östen Infanterie⸗ Regiment die Ret⸗ ungs Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht. Se. Majestaͤt der König haben dem Ober-Bau-⸗Direktor thin kel die Erlaubniß zu ertheilen geruht, den von Sr. Nini. Hoheit dem Großherzog von Sachsen⸗Weimar ihm ver⸗ schenen Orden vom Weißen Falken tragen zu duͤrfen.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

ö Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 12. Juni. Bei der fortgesetzten Berathung uͤber das Budget des Kriegs— ] . die Kammer zu dem Artikel, der von dem Gehalte des Generalstabes der Armee handelt. Die Kommis— sion schlug vor, diese Gehalte nur auf 6 Monate zu bewilligen, indem ein besonderes Gesetz uͤber diesen Gegenstand vorgelegt, von der Deputirten-Kammer angenommen worden sey, und in diesem Augenblicke in der Pairs-Kammer verhandelt werde. i. von Mornay nahm diese Gelegenheit wahr, um den riegs⸗Minister zu fragen, was ihn veranlaßt habe, der Pairs⸗ Kammer den erwahnten Gesetz-Entwurf in der urspruͤng— lichn Form und ohne Hinzufuͤgung der von der Depu— tirten-⸗ Kammer beliebten Veranderungen vorzulegen. Der Kriegs-Minister erklaͤrte, daß er hierbei fruͤhere Beispiele

ie Gesetz⸗Entwurf beizutreten, oder ihn zuruͤckzunehmen, den⸗ elben der Pairs-Kammer vorzulegen oder nicht. Wenn sie ihn aber

63 und zu der Pairs-Kammer sagen wollte: da ist der Be— chluß der Deputirten-Kammer, ich will nichts damit zu thun

Großsiegelbewahrer meinte, daß eben durch das Verfah— ren seines Kollegen ein solcher Konflikt vermieden und der Pairs⸗Kammer Gelegenheit gegeben werden solle, sich ganz un— befangen auszusprechen. Uebrigens, bemerkte der Minister, sehen doch die Veranderungen der Deputirten-Kammer nur Anendements, die noch keine Gesetzeskraft erhalten haͤtten. Dieser Ansicht widersetzte sich Herr Odilon Barrot sehr enischieden. Von dem Augenblicke an, wo die Kammer die Amendements votirt haͤtte, muͤßten sie als zu dem Gesetz-Ent— wurf gehörig, betrachtet, und koͤnnten nicht mehr von demsel— ben getrennt werden. Der Präsident selbst gab seine Ansicht . Über diesen Streit durch folgende Worte zu erkennen: „Die 8Fammer hat sich bei diefer Gelegenheit nicht uͤber die Art und Weise auszusprechen, wie der Gesetz-Entwurf uͤber den Gene— alstab der Armee der andern Kammer vorgelegt worden ist; aber ich erklaͤre, daß wenn der Fall umgekehrt gewesen waͤre, Nh. wenn uns ein Gesetz-Entwurf unten denselben Umstaͤnden und in derselben Form vorgelegt worden waͤre, so wuͤrde ich nut die Vorlegung des Gesetz-Entwurfes, wie er von der airs⸗ Kammer votirt worden ist, bescheinigen“ (Bei⸗

all zur Linken.) Nach dieser Erklaͤrung ward der Vorschlag der Kommission mit großer Masoritaͤt angenommen. Bei dem Artikel uͤber das Material des Ingenieur -Corps lrug die Kommission auf eine Reduction von 306, 00 Fr. an, indem sie die Wiederherstellung der Festungswerke von EChau— mont und Wissembourg fuͤr unnuͤtz erklaͤrte. Der General Bu— gęgud äußerte sich bei dieser Gelegenheit in folgender Weise: „Die unglücklichen Ereignisfe der Jahrs 1814 und i815 haben 1g zum ernsten Nachdenken uͤber den Werth der Festungen ge— 6 Zuvorderst habe ich mich uͤberzeugt, daß es in Kriegs— 96. keinen schlechteren Mißbrauch giebt, als den, den man ei. den Festungen treibt. Es ist gefährlich, wenn die Zahl rselben ju groß ist, sie rauben der aktiven Vertheidigung des 3 eine zu große Anzahl kampffaͤhiger Buͤrger. Ein Land n nicht durch Festungen, sondern durch Armeen und Schlach—

ö ö, In den Augenblicken der groͤßten Gefahr ist man . thigt, die Garnisonen ins Feld rücken zu lassen, und dann . der Nutzen der Festungen von selbst fort. Wenn man im r la nicht S0, o Mann Franzosen jenfeits des Rheins in den e engen zuruͤckgehalten hatte, wer weiß, was geschehen waͤre. Man are ehe mich aber nicht. Ich leugne den Werth der Festun⸗ *. nicht; ich spreche hier nur von dem Mißbrauch. Erlauben mir bei dieser Gelegenheit, m. H., auf die große Frage wegen d B große Frag ar er fe gung der Hauptstadt zuruͤckzukommen. (Hoͤrt, ö. Ich glaube, die Aufmerksamkeit des Kammer und der eum neuerdings auf diesen Gegenstand lenken zu müssen.

egt so viel als irgend Jemand an der Popularitaͤt; aber

Berlin, Dienstag den 19min Juni

——

] U . .

die Wurde und das Interesse meines Vaterlandes ziehe ich doch vor, und ich nehme keinen Anstand, zu erklären, daß ich die Ueberzeugung habe, daß, so lange Paris nicht befestigt ist, wir in Europa das uns gebuͤhrende Uebergewicht nicht einnehmen werden. Wissen Sie, m. H., wer sich am meisten daruber freut, daß der Gedanke, Paris zu befestigen, aufgegeben worden ist? Es sind die fremden Machte. (Bewegung.) Herr Arago: „Ganz im Gegentheil!“ General Bugeauüb: „Ich will mich hier auf keine Eroͤrterung uͤber das Befestigungs-System einlassen; ich sage nur, daß Paris, welches der Mittelpunkt der Kuͤnste und des Gewerbfleißes ist, welches nur 60 Stunden von der Graͤnze liegt, befestigt werden muß. Ich habe die Aufmerksam⸗ keit der Regierung noch auf eine andere, eben so wichtige Frage u lenken, naͤmlich auf die Organisation einer allgemeinen Re⸗ ', Bei dem gegenwartigen Zustand der Dinge ist die Re⸗ serve rein illusorisch. Um nuüͤtzlich zu seyn, muͤssen die Soldaten enkadrirt werden, sie muͤssen eine militairische Unterweisung er— halten und muͤssen, wenn die Beduͤrfnisse des Dienstes es er⸗ heischen, in wenigen Tagen zusammengezogen werden konnen. Gegenwaͤrtig wird der groͤßte Theil der Soldaten gar nicht un⸗ terwiesen; 1. bleiben ruhig in ihrer Heimath, uͤberzeugt, daß man sie niemals einberufen wird. Man koͤnnte eine nuͤtzliche Reserve fast ohne alle Kosten organisiren, wenigstens was die Infanterie betrifft; schwieriger duͤrfte dies vielleicht mit der Artillerie und Kavallerie seyn, aber jedenfalls ist auch dieser Gegenstand der Sorgfalt der Regierung zu empfehlen.“ Herr Allard trat hinsichtlich der Befestigung der Hauptstadt der An⸗ sicht des Generals Bugeaud bei. Er glaube, sagte er, daß man die Befestigung beeilen muͤsse, und er hoffe zu Gott, daß es nicht schon zu spät sey. Die von der Kommission beantragte Reduktion ward hierauf genehmigt und demnaͤchst das ganze Budget des Kriegs-Ministeriums angenommen.

Paris, 13. Juni. Der Marschall Lobau, Oberbefehls⸗ haber der Iationcẽ Garde. bringt nachstehendes Schreiben des Koͤnigs durch einen Tages-Befehl zur offentlichen Kenntniß: „Mein lieber Marschall! Bei Meiner Ruͤckkehr von der pracht— vollen Revue draͤngt es Mich, Ihnen zu sagen, wie gluͤcklich Ich gewesen bin, Unsere National-Garde von Paris und des Weichbildes auf diese Weise vereinigt zu sehen, wie stolz es Mich gemacht hat, dieselbe immer eben so zahlreich und eben so Achtung gebietend wieder zu finden. Die Kundgebungen der Liebe und der Anhaͤnglichkeit, mit denen Ich umringt worden bin, haben einen lebendigen Anklang in Meinem Herzen ge⸗ funden, und es ist Mir Beduͤrfniß, es auszudruͤcken, wie tief Ich dieselben empfunden habe. Seyen Sie daher, mein lieber Marschall, Mein getreuer Dollmetscher bei jenen braven und schoͤnen Legionen. Ich kann weder einen besseren noch einen wuͤrdigeren haben. Druͤcken Sie der National-Garde Meinen Dank aus fuͤr den Eifer, mit dem sie Meiner Aufforderung Folge geleistet hat, und sagen sie ihr, daß ihre Liebe fuͤr Mich die suͤßeste Belohnung fuͤr die Arbeiten und Anstrengungen ist, denen Ich Mein ganzes Leben widme. Empfangen Sie neuer— dings u. s. w. (gez) Ludwig Philipp.“

Gestern fand in den Tuilerieen ein dreistuͤndiger Minister⸗ Nath statt, dem auch der Herzog von Orleans beiwohnte.

Die Charte von 1830 haͤlt es fuͤr noͤthig, der von einem hiesigen Journale gegebenen Nachricht, daß der Graf Mols der Musterung der National-Garde in dem Wagen der Ehrenda— men der Königin beigewohnt habe, zu widersprechen und zu er— klaren, daß der Conseils-Praͤsident zu Pferde in der Begleitung des Koͤnigs gewesen sey.

Der Prinz von Joinville wird taglich in Cherbourg er— wartet.

In der Pairs⸗-Kammer begann gestern die Berathung uͤber den Gesetz- Entwurf in Betreff des Generalstabes der Armee, an der indeß erst heute der Kriegs-Minister wird Theil nehmen koͤnnen, da die Berathung uͤber sein Budget seine Anwesenheit in der Deputirten⸗Kammer nothwendig machte.

In der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer ward das Budget der Kammer selbst mit 204 gegen 52 Stimmen an— genommen.

Man erinnert, daß die mit Pruͤfung des Gesetz-⸗Entwurfes uͤber bie Eisenbahn von Paris nach Orleans beauftragte Kom— mission sich mit den vorgeschlagenen Unternehmern nicht hat ver⸗ staͤndigen koͤnnen, und sie wird in ihrem Berichte wahrscheinlich auf die Verwerfung des Gesetz-Entwurfes antragen. Das Journal des Débats bemerkt bei dieser Gelegenheit: „Die Herren Leconte und Compagnie hatten einen Kontrakt unter— zeichnet, der dem oͤffentlichen Interesse hinlaͤngliche Buͤrgschaft zu gewaͤhren schien, denn die Administration hatte Sorge ge— tragen, in demselben einen sehr maͤßigen Tarif festzustellen; es war dem Staate der Ruͤckkauf vorbehalten und auch das Recht der Revision des Tarifs, sobald in einem Zeitraum von funf— zehn Jahren die durchschnittliche Dividende 10 pCt. uͤberstiege. Die Kommission ist aber der Meinung gewesen, daß man von der Compagnie noch mehr verlangen muͤsse, und hat derselben Bedingungen auferlegt, denen sie sich nicht unterziehen zu koͤn— nen glaubte. Wir bedauern es, daß die Kommission auf diese Weise verfahren ist, denn es ware im hoͤchsten Grade zu bekla— n. wenn diese Session voruͤberginge, ohne daß einige große

isenbahn⸗Linien bewilligt worden wären.“

Die Juwelen der Bend isc⸗ Mars sind abermals, und diesesmal vielleicht sogar ihr Leben bedroht gewesen. Als naͤm— lich gestern Nachmittag ihre Kammerjungfer in das Zimmer kam, wo der Schrank steht, in welchem Demoiselle Mars ihre Kostbarkeiten aufzuheben pflegt, sah sie, daß man bemuͤht gewe⸗ sen war, denselben zu erbrechen. Der Polizei⸗Kommissarius ward sogleich herbeigeholt, das Haus von der bewaffneten Macht umzingelt und dasselbe hierauf genau durchsucht. Man fand zuletzt in einem kleinen Keller, der auf der einen Seite des Hauses liegt, einen Mann versteckt. Dieser ward sogleich ver— haftet und fuͤr einen Bedienten erkannt, der fruͤher bei De— moiselle Mars gedient, aber wegen Betruͤgereien entlassen wor⸗

den war. Man fand bei ihm ein langes Kuͤchenmesser, und obgleich er betheuert, daß er nicht die Absicht gehabt habe, von demselben Gebrauch zu machen, so laßt sich doch nicht absehen, was geschehen seyn wurde, wenn Demoiselle Mars in der Nacht, durch das Geraͤuschzerweckt, den Diebstahl hätte zu ver— 1 suchen wollen. Garein, dies ist der Name des Die— es, hat übrigens gestanden, daß er an den fruͤheren Berau— bungen seiner vormaligen Herrschaft ebenfalls Theil genommen habe. Er ward sogleich nach der Polizei-⸗Praͤfektur abgefuͤhrt, und seine Geständnisse haben schon mehrere andere Verhaftungen nach sich gezogen.

Die Regierung publizirt nachstehende telegraphische Depesche aus Narbonne vom 12ten d.“ „Man schreibt aus Valencia vom 2ten, daß Oraa jetzt an der Spitze von 20,900 Mann stehe, worunter sich 1500 Mann Kavallerie befinden; er ist jetzt damit beschaͤftigt, in Alcaniz und Teruel Vorraͤthe zu sammeln. Das— selbe thut Cabrera in Morella; das Corps des Letzteren besteht geg nm Letign aus 15,000 Mann. Der Baron von Meer hat am Iten d. in Tarragona viele Verhaftungen vornehmen und einen Theil der National-Garde entwaffnen lassen.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitz

h vom 12. Juni. Heute wurde auf den Antrag des ord⸗Kanzlers die Bill, wodurch die Verhaftung wegen Schul— den abgeschafft wird, mit Ausnahme der Faͤlle, wo ein Betrug von Seiten der Schuldner vorliegt, zum dritten male verlesen und angenommen.

Unterhaus. Sitzung vom 12. Juni. Eine von Herrn Warburton vorgelegte Bittschrift zweier Wähler der Graf— schaft Carmarthen, die sich uͤber den ungesetzlichen Einfluß be— schwerten, den der Graf von Cawdor auf die dortigen Parla— ments-⸗Wahlen ausuͤbe, veranlaßte eine langere Debatte. Herr Warburton wollte nämlich eine Verletzung der Privilegien des Unterhauses darin finden, daß der Graf von Cawdor, der in der Grafschaft Carmarthen bedeutende Guͤter besitzt, sich, als Mitglied des Oberhauses, in die Wahlen eingemischt und durch seinen Einfluß die Erwaͤhlung eines liberalen Kandidaten für jene Grafschaft verhindert habe, und er trug deshalb darauf an, daß die von ihm uͤberreichte Bittschrist an einen Privi— legien⸗Ausschuß des Hauses verwiesen werden solle. Gro— ßes Gelaͤchter erregte es aber auf der Oppositioneseite, als er hinzufuͤgte, es sey nicht seine Absicht, auf Abstimmung uͤber seinen Antrag zu dringen, sondern er wolle bloß den eh renwerthen Herren gegenuͤber eine Gelegenheit geben, ihre er— waigen Einwendungen gegen dieselbe vorzutragen. Sir James Graham erhob sich denn auch zur Vertheidigung des Grafen Cawdor, indem er es fuͤr ganz gesetzlich erklärte, daß Pairs eben so gut wie andere Gutsbesitzer den Einfluß benutzten, den ihnen ihr Grundbesitz gewaͤhre, um die Wahl eines mit ihren politischen Grundsaͤtzen uͤbereinstimmenden Kandidaten durchzu- setzen, wofern sie sich nur keiner unrechtlichen Mittel, keiner Drohungen und Einschuͤchterungen, dabei bedienten. Die— ser Ansicht stimmte Lord Ebrington vollkommen bei. Auch wurde zu Gunsten des Grafen von Cawdor be— merklich gemacht, daß die Grafschaft Carmarthen 5560 Waͤhler zaͤhle, die vorgelegte Bittschrift aber nur von zweien derselben unterzeichnet seyn. Herr Aglionby, Herr Hume und Herr Ward behaupteten dagegen, daß der genannte Graf allerdings ungesetzliche Mittel gebraucht habe, um die Waͤhler einzuschuͤchtern, und sie fanden hierin einen neuen Anlaß, auf Einfuͤhrung der geheimen Abstimmung bei den Parlament“ Wahlen zi dringen, indem sie die Hoffnung aussprachen, Lor J. Russell werde das Haus auffordern, den feuͤher angenomme— nen Beschluß gegen die geheime Abstimmung aus seinen Pro— tokollen wieder zu streichen. In dieser Erwartung bestaͤrkte sie aber Lord J. Russell keinesweges, vielmehr erklärte er sich fuͤr uͤberzeugt, daß die geheime Abstimmung dem Mißbrauch, uͤber den man sich beschwere, nicht abhelfen und nur andere Uebelstaͤnde herbeifuͤhren wuͤrde. Indeß wollte er anderer— seits auch nicht die Meinung aufkommen lassen, als ob er die Einmischung von Pairs in die Parlaments-Wahlen billige; im Gegentheil, er fand dieselbe sehr tadelnswerth, doch schten ihm die vorliegende Bittschrift nicht geeignet, eine Motion darauf zu begruͤnden; noch weniger sah er darin einen Anlaß, die Frage uͤber die Zweckmäßigkeit der geheimen Abstimmung bei dieser Gelegenheit zur Sprache zu bringen. Der Antrag des Herrn Warburton wurde hierauf ohne Abstimmung beseitigt. An der Tagesordnung war nun zunaͤchst eine Motion des Herrn Hume, wonach ein Ausschuß des Unterhauses beauf— tragt werden sollte, die Schwankungen, welche seit dem Jahre 1833 in dem Geldwerthe stattgefunden, und die Ursachen derselben zu untersuchen, so wie auch zu ermitteln, inwiefern die Operationen der Bank von England, der Privat- und der Actien-Banken zu jenen Schwankungen und zur Herbeifuuͤhrung der Krisis von 1836 beigetragen hätten. Herr Hume wollte zwar, da das Haus schon ziemlich leer war, heute noch keine Debatte uͤber seinen Antrag veranlassen; der Kanzler der Schatzkammer erklaͤrte aber vorlaufig, daß er denselben durchaus unzweckmäßig finde, obgleich Herr Patti son versicherte, die Bank von England sey jeden Augenblick bereit, sich einer solchen Untersuchung ihres Verfahrens zu unterwerfen.

London, 12. Juni. Bei dem Lever, welches die Koͤnigin am Freitage im St. James⸗Palast hielt, wurden Ihrer Majestät von dem Grafen Gosford Adressen der Bewohner von Quebek und dessen Umgegend und des katholischen Bischofs und Klerus der Distrikte von Quebek und Montreal uͤberreicht, worin diese ihre Loyali— taͤt und Anhaͤnglichkeit ausdruͤcken, ihre Entruͤstung uber den Aufstand in Nieder-Kanada kundgeben, um Abwendung einer legislativen Union mit Ober-Kanada ersuchen und die Bitte hinzufügen, daß man der Provinz Nieder-Kanada nicht wegen desstraͤflichen Benehmens einiger Wenigen ihre Rechte, Vortheile

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