1838 / 173 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Es hat Sz, 000 Neger, wahrend Britisch⸗Guiana deren nur 79, 000 und Mauritius nur 62, 00 zählt. Barbadoes folgt, sowohl in Hinsicht auf sein Alter als in Hinsicht auf die Zahl der dort ansaͤssigen Eigenthuͤmer, an Wichtigkeit offenbar gleich hinter Jamaika. Moͤchte letzteres doch recht bald das ihm von Barbadoes gegebene Beispiel nachahmen. In Jamaika giebt es 12, 000 Haus Sklaven, die in diesem Jahre ihre Freiheit erhalten; die Zahl der emanzipirten Kinder belaͤuft sich daselbst auf 36,600, und wenn ich dazu die einzelnen Freilassungen rechne, welche in Folge des hochherzigen Beispiels stattgefunden

haben, das mein edler Freund, Graf Sligo, der vorige Gou⸗ ; der Bedingung abhaͤngig gemacht, daß der Bau der Bahn—

verneur von Jamaika, gegeben, so darf ich wohl behaupten, daß die ganze Zahl der ohne Einmischung der Legislatur freigelasse⸗ nen Sklaven sich zusammen schon auf 241,900 beläuft, also auf etwa den dritten Theil der ganzen Neger-Bevolkerung Westin— diens. Diese Emancipation ist ohne den mindesten Nachtheil fuͤr das Kolonial-Interesse erfolgt. Es giebt aber andere Kolo— nieen, die nicht im Stande sind, ihre Sklaven freizugeben, so gern sie es auch vielleicht um ihrer eigenen Sicherheit willen thun möchten. Ich sage um ihrer eigenen Sicherheit willen, denn sie gerathen natuͤrlich in eine gefährliche Lage, wenn in ihrer Nähe Tau⸗ sende von Sklaven emancipirt werden. Aber ihre Hande sind ihnen ge⸗ bunden, sie koͤnnen, vermoͤge ihrer Kolonial-Verfassung, nichts in der Sache thun. Ich meine nämlich die Kron-Kolonieen, wie Granada mit seinen 70,090, Trinidad mit seinen 30 0,0090 Sklaven und andere. In diesen Kolonieen können die Sklaven nur in Folge eines Geheimerathsbefehls emanzipirt werden. Ich ersuche daher die Minister, diesen Kolonieen ihre besondere Aufmerksamkeit zu widmen, und wenngleich ich meine Bill in Betreff der am J. August d. J. allgemein zu bewerk— stelligenden Emancipation zuruͤcknehme, so werde ich doch Mon⸗ tag über acht Tage, wenn bis dahin nicht schon ein solcher Geheimerathsbefehl erlassen ist, darauf antragen, daß Ihre Majestät in einer Adresse ersucht werde, den Regierungen der verschiedenen Kron-Kolonieen durch einen Geheimerathsbefehl die Vollmacht zu ertHeilen, in Bezug auf die Sklaven nach ihrem Gutachten handeln zu konnen.“

London, 16. Juni. Der von der Madrider Regierung zur Krönung der Koͤnigin Victoria hierher gesandte außeror— dentliche Botschafter, Marquis von Mirafiores, ist auch bereits in England eingetroffen.

Drei neue Parlaments-Wahlen, welche in den letzten Ta— gen stattgefunden haben, sind saͤmmtlich zu Gunsten der Kon— servativen ausgefallen; Herr Fector wurde fuͤr Maidstone mit einer Majorität von 201, Herr Hope fuͤr Linlithgowshire mit einer Majoritàt von 120 Stimmen und Herr Grant fuͤr In— verneßshire ohne Opposition gewaͤhlt.

Aus New-Orleans sind Zeitungen vom 9. Mai hier eingegangen, die ein Schreiben des Baron Deffaudis vom 15. April, datirt vom Bord der „Hermione“ in der Bucht von Sacreficeios, enthalten. Es wird darin angezeigt, daß am fol— genden Tage die Blokade in Kraft treten solle, daß man aber neutrale Schiffe nicht festhalten oder wegnehmen werde, wenn sie nicht von dem Franzoͤsischen Geschwader eine ausdruͤckliche Anzeige von der Blokade erhalten haͤtten, und daß binnen 32 Tagen allen neutralen Schiffen, die beim Be— ginn derselben in einem Mexikanischen Hafen gelegen, freie Abfahrt gestattet sey. Auch wird hinzugefügt, daß den Pakeibdöten, durch welche militairische und andere nicht auf den Handel bezügliche Briefe besoͤrdert wurden, der Zugang zu den Mexikanischen Häfen offen bleiben solle, so wie, daß auch die Mexikanischen Fischerboͤte ihr Gewerbe ungestoͤrt betreiben koͤnn⸗ ten, wenn Frankreich nicht zu Repressalien genoͤthigt wuͤrde. In denselben Zeitungen befindet sich eine Proclamation des Kom— mandanten von Veracruz, die in sehr hochtrabenden Phrasen abgefaßt ist.

Deutschland.

Luxemburg, 16. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Majestaͤt des Koͤnigs) ist am 13ten d. um 9 Uhr Abends hier eingetroffen. Am folgen— den Tage Vormittags wohnte Se. Koͤnigl. Hoheit den Manoͤ— vern der hiesigen Besatzung auf dem Glacis des Neuen Thores bei. Mittags empfing der Prinz die staͤdtischen Behörden und die Großherzogl. Beamten in dem Hotel des Militair⸗-Gouver— neurs unserer Festung, und am Abend wohnte Se. Koͤnigl. Ho— heit einem glaͤnzenden Feste bei, welches das Offizier-Corps im Casino veranstaltet hatte. Nachdem Se. Koͤnigt. Hoheit am 15ten die Festungswerke in Augenschein genommen, verließ Hoöͤchstderselbe um 3 Uhr Nachmittags unsere Stadt.

In Bezug auf das „Sendschreiben des Grafen Felix von Märode“ aͤußert sich das Jo urnal de Luxembourg folgen— dermaßen: „Wenn der Graf von Merode auf die Luxembur— ger Verhaͤltnisse zu sprechen kömmt, so legt er die vollkommenste Unwissenheit an den Tag. Er nimint Luxemburg, wie er es jetzt findet, um zu dem falschen Schlusse zu gelangen, daß das— selbe ebenfo gut wie Bruͤssel seine Revolution gehabt habe. Er weiß also nicht, daß Luxemburg während zwei Monate ruhiger und theilnahmloser Zuschauer der Unordnungen in den benach— barten Provinzen geblieben ist, bevor ein Funken in demselben zuͤndete! Er weiß also nicht, daß, wenn die von der damaligen Bruͤs⸗— seler Regierung besoldeten Agenten nicht die friedfertige Bevoͤlke— rung bearbeitet haͤtten, Luxemburg immer ruhig geblieben ware, und dem erstaunten Europa, wie vor einem halben Jahrhun— dert das glänzende Beispiel eines Volkes gezeigt haben wurde, wel⸗ ches der Anacchie zu widerstehen oder gar sie zu bekaͤmpfen vermag! Er weiß also nicht, daß das Andenken an die Wohlthaten der Regierung sich in Luxemburg frischer als in einem anderen Theile des Königreichs 66 hatte; weil die Industrie sich hob, weil der oͤffentliche Unterricht seine wohlthätige Wirksam— keit immer weiter verbreitete, weil man einer großeren Freiheit und Unabhängigkeit als jemals unter einer fruuͤheren Regie rung genoß, weil an dem Maas- und Mosel-Kanal gearbeitet wurde, und noch aus tausend anderen Gruͤnden! Das Alles weiß der Verfasser des „Sendschreibens“ nicht, eben so wenig wie er sich von der Wahrheit einer Thatsache überzeugen kann, welche nur das personliche Interesse unserer Gegner zu hestrei⸗ ten im Stande ist, namlich, daß die Majorität der Luxem—

dur ger l a ihr? Stellung und ihr Vermögen ausgezeichneten Maͤn⸗ ner die Revolution verabscheuen, und nichts mehr als die Wiederkehr der gesetzlichen Ordnung wuͤnschen. Das

revolutionaire U: opien des edlen Grafen wird, aus dem Luxem— dvurgischen Gesichtspunkte betrachtet, bei der Londoner Konfe— ren; wenig Glück machen. Derselbe hat nur auf die Stimme seines Hasses gegen das Haus Oranien-Nassau und seiner Zärtlichkeit fär die Revolution und einen Zustand der Dinge, der vielleicht noch einmal einen Merode auf den Thron fuͤh— inte, geachtet. Dies ist der Herzenswunsch des Herrn

m FS, ein rn

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von Merode, der sich indeß keineswegs mit dem gesunden Menschenverstande vertraͤgt; das wird der hochgeborne Belgi— sche Revolutionair freilich nicht zugestehen wollen; es ist aber darum nicht minder wahr.“

Wiesbaden, 16. Juni. Eine Herzogliche Verordnung, welche das heute erschienene Verordnungs⸗-Blatt veroffentlicht, ertheilt dem Comité der Taunus-Eisenbahn eine auf 99 Jahre lautende Konzession zur Durchfuhrung derselben durch das Her— zogliche Gebiet, und gestattet zugleich die Anwendung des Ge— setzes, welches sich auf die Hinwegnahme von Privat-Eigenthum zu oͤffentlichen Anstalten bezieht. Die Konzession wird von

strecken zwischen Frankfurt a. M. und Hoͤchst und zwischen Wiesbaden und Castell binnen sechs Monaten begonnen und die ganze Bahn binnen vier Jahren vollendet werde. Im ent— gegengefetz ten Falle erlischt die Konzession. Weder die ganze Bahn noch einzelne Bahnstrecken durfen dem Publikum ohne vorhergehende Untersuchung einer technischen Kommis— sion eroͤffnet werden. Die Gesellschaft muß sich uͤberhaupt den Anordnungen der Regierung, welche dieselbe zur Ausuͤbung des Ober⸗Aufsichtsrechts erläßt, unterwerfen, und es darf selbst keine Erhohung des Actien-Kapitals ohne die Erlaubniß der Regierung vorgenommen werden. Das Comité hat die Ver— pflichtung, sich mit der Thurn⸗ und Taxisschen Post⸗Verwaltung wegen deren Entschädigungs-Anspruͤche abzufinden, und vor der Befriedigung derselben darf die Bahn dem Publikum nicht eroͤffnet werden. Außerdem wird es dem Comité noch zur Be— dingung gemacht, die Bahn in der Gegend von Floͤrsheim so zu leiten, daß die Einmuͤndung der Verbindungs-Bahn zwi— schen Darmstadt und Mainz ohne besondere Schwierigkeit be—⸗

werkstelligt werden koͤnne.

Frankfurt a. M., 20. Juni. Mit Bezug auf ein Schisma, das unter den hiesigen juͤdischen Glaubensgenossen eingetreten, enthalten die Frankfurter Jahrbuͤcher einen Artikel, in dessen Eingang es heißt: „Religions-Streitigkeiten scheinen jetzt an der Tagesordnung zu seyn. Zwar ist Deutschland der Bo— den nicht, wo solche Fruͤchte reifen. Dreißig Jahre lang der Schauplatz eines verheerenden Religionskrieges, gleicht es einem ausgebrannten Vulkane, worin der Verlauf der Jahre wohl Zuͤndstoff sammeln konnte, ein erneuerter Ausbruch indeß nicht zu befuͤrchten ist. Das Wort ist an die Stelle des Schwertes getreten, die Weisheit der Regierungen und die Besonnenheit der Voͤlker werden vereint dahin wirken, den Streit in der Ge— burt zu ersticken. Diese Zwistigkeiten in der herrschenden Kirche moͤgen wohl nicht ohne Einfluß auf die zerstreuten Glie— der jener Konfession seyn, die sich wieder unter sich durch eine weit großere Verschiedenheit der Glaubenslehre, als die Bekenner der herrschenden Religion unterscheiden. So haben auch unter der israelitischen Bevölkerung diejenigen, welche in dem Juden nur den vertriebenen Jerusalemiten sehen wollen, den, wie es schien, festgegruͤndeten Frieden gestoͤrt, und unter dem Banner des Glaubens von neuem den Kampf begonnen gegen jene, welche in dem Juden nur den andersglaubenden Deutschen sehen. Diese suchen sich von der rabbinischen Geistes-Knecht— schaft und von pharisaͤischem Glaubenszwang loszuringen, sich in Sitten und Gebräuchen, in Lebens- und Handelsweise den Voͤlkern, zu denen sie gehoͤren, anzuschließen. Dieses Streben zu vereiteln, uͤber die Kluft, welche den Juden vom Christen trennte, keinen Steg bauen zu lassen, ist der Zweck des Jeru— salemiten. Die erschuͤtterte Autoritaͤt des Talmuds soll unver⸗ letzt erhalten werden; Gebräuche und Satzungen vor anderthalb tausend Jahren, fuͤr andere Klimate, unter einem ganz anderen Zustande der buͤrgerlichen Gesellschaft eingefuhrt, sollen fortbe— stehen, Trotz bietend allen Fortschritten der Kultur, allen For— derungen des geselligen Lebens-Verkehrs.“

Hannover, I7. Junt. (Hamb. Korr.) In dem nun— mehr zum Druck beförderten Berichte der zur „Pruͤ— fung des Verfassungs-Entwurfs niedergesetzten ständischen Kommission uͤber das Finanz-Kapitel heißt es unter Ande— rem: „Wie viel durch diesen Plan“ wie er naͤmlich im Staats-Grundgesetz verwirklicht war „die Regierung gewon— nen hatte, dies lag klar am Tage, denn es war (bei der offen⸗ baren Insufficienz der Domainen) dadurch erreicht, daß der Be—

darf des Koͤnigs und der Koͤniglichen Familie niemals staͤndi⸗ schen Eroͤrterungen unterliegen konnte, zugleich aber waren fuͤr

die Regierung die Schranken hinweggeräumt, an welche die

Insufficienz der älteren Koͤniglichen General⸗-Kasse von selbst fes⸗

selte. Die Staͤnde dagegen gewannen nichts, als was ihnen doch nicht mehr entzogen werden konnte.“ „Wenn sich Staͤnde gleich⸗ wohl zur Annahme dieses Plans entschlossen, so konnten sie sich dazu nur deshalb bewogen fuͤhlen, weil sie sich davon wesentliche Vor— theile fuͤr die Interessen des Landes versprachen, die auch wohl nicht ohne Grund in der gewonnenen Klarheit uͤber den gan— zen finanziellen Zustand des Koͤnigreichs, vorzugsweise aber in der durch die Kassen-Vereinigung dargebotenen Gelegenheit ei— ner zweckmäßigen Organisation der Behörden und in der, Ve— seitigung gehaͤssiger Konflikte, die das Vertrauen zur Regie— rung und damit die Kraft derselben schwaächten, gefunden wur— den. Obgleich daher die Kassen-Vereinigung nur unter der Voraussetzung beantragt war, daß dadurch die Lasten des Lan— des nicht dauernd vermehrt werden, sich aber in der zur Pruͤ—

fung des von der Regierung abgefaßten Verfassungs-Entwurfs im

Jahre 1831 niedergesetzten Kommission ein dauerndes Defizit von 213,900 Rthlr. herausgestellt hatte, so fand dennoch der Reglierungs-Plan Annahme.“ Nach den bei dem Berichte be— findlichen Anlagen 4. und B. hat die Kommission gegenwartig, unter Zugrundelegung des Rechnungsjahres 1836 ein dauerndes De— sizit für die Königliche Kasse von 233,754 Rthlr. 7 Ggr. 1 Pf. ermittelt. Nachdem sie nun die desfallsigen Bestimmungen der Paragraphen 1065, 1097, 198 und 123 des neuen Verfassungs— Entwurfs anfuͤhrt, fährt sie fort: „Diese Grundzuͤge des neuen Verfassungs-Entwurfs scheinen der Kommission mit der volligen Vernichtung des wesentlichen Theils der standischen Einwirkung

so gleichbedeutend zu seyn, daß sie die reine Beibehaltung der

gen

Kassen⸗-Trennung einer solchen Vereinbarung bei weitem vorge— zogen haben wurde, wie nachtheilig diese auch auf die vielfaͤlti—⸗ Interessen des Landes einwirken kann.“ Weiter motivirt

die Kommission, warum sie nicht auf Kassen-Trennung wieder angetragen, stellt darnach die Grundsäͤtze auf, wonach sie bei

und unter ihnen fast alle durch ihren Charakter, ihren Vorschlaͤgen verfahren, gedenkt der einzelnen aber nicht

zur Annahme gekommenen Anträge und geht dann zu den ein—

zelnen Antraͤgen selbst uͤber.

Der innere Ausbau der neuen Schloßkirche wird jetzt mit Eifer betrieben, da dieselbe, wie wir hoͤren, auf hoͤchsten Befehl bis zum 1. September d. J. zur Eröffnung vollendet seyn soll.

Man ist mit Errichtung einer homsopathischen Apotheke in hiesiger Stadt beschaͤftigt, ein Unternehmen, das von den privi— legirten Apothekern ausgeht, um den Ausfall zu decken, der ihnen aus der wachsenden Verbreitung dieser neuen Heil-Me—

thode erwächst. Vor nicht langer Zeit hätte man es noch fuͤr

gen Vorsteltungen der Großbritanischen Botschafts-Kanzle: 4

unmoglich gehalten, daß ein homoͤͤopathischer Arzt

wurde. Seitdem aber der w 2 6 Elwert in Begleitung eines noch juͤngeren hora d open Arztes seinen Wehnort von Hildesheim nach Hannover hat, ist die Anzahl der Anhänger dieser Heil⸗Methode so ( 7 4 man die Anlegung einer Apotheke fuͤr noth wen alten hat.

Hannover, 20. Juni. Se. Majestaͤt der Konig dem General-Lieutenant Grafen von Kielmansegge, En deur der ersten Kavallerie-Division, die Leitung der Gesg des Kriegs-Ministeriums während der Abwesenheit des Ka Ninisters, Generals Grafen von Alten, uͤbertraͤgen. 9

Se. Masestäͤt haben den bisherigen Justiz“ Kanzlei⸗ Konsistorial-Direktor Dr. Leist in Stade zum Geheimen g! nets⸗Rathe, und den a, . Hof ⸗Gerichts⸗Assessor von ken zu Jork zum Kabinets-Rgthe ernannt. ;

Dresden, 21. Juni. Se. Majestaͤt der e sind von der nach Dalmatien unternommenen Reise g Abend im Sommer-Hoflager zu Pillnitz gluͤcklich wieyn! gekommen. h

Heute Vormittag fand hier die feierliche Grundstein⸗ zu dem Bau der von der hiesigen jüdischen Gemeinde ne gruͤndeten Synagoge statt, wozu dieselbe ein Stück Garten;, der Promenade nicht weit von der Brühlschen Terrasf an, kauft hat. Der Ober-Rabbiner Dr. Frankel hielt bei diner 6 legenheit eine dem Zwecke entsprechende gehaltvolle Rey 9 Staats-Minister von Lindenau, von Zezschwitz und v. No . Jankendorf, ein Theil der Geistlichkeit aller Konfessionn 6. putationen der Koͤnigl. Behörden, des Stadtraths, der En verordneten und noch viele durch Karten dazu eingeladen hn sonen wohnten innerhalb des Bauplatzes der Feier lichen gleichwie auch außerhalb eine große Menge hiesiger Einwi sich versammelt hatte. ö

Dem General-Major und Brigadier Bevilaqua, welchnn gleich Kommandant der hiesigen Kommunal⸗Garde ist, ward a zu seinem Geburtstage durch eine Deputation des Stadtrathön der Stadtverordneten das Ehrenbuͤrger-Recht hiesiger n feierlich uͤberreicht; auch hatte demselben zu Ehren die Kommunal-Garde ein großes Mittagsmahl im Hotel den logne veranstaltet.

Or stee nr e ij chm Wien, 17. Juni. Die Masern-Krankheit Sr. Mach des Kaisers naͤhert sich ihrem Ende, und Sr. Majestaͤt fm den laßt nichts zu wuͤnschen uͤbrig. ;

It arl i em Neapel, 8. Juni. (Allg. Ztg.) Ein Rundschreiben n Ministers des Innern, Marchese d' Andrea, an saͤmmtliche bischöͤfe und Bischoͤfe der Koͤniglichen Domainen diesseits n jenseits des Faro, verkuͤndigt offiziell die Schwangerschast J

rer Majestaͤt der Koͤnigin und verordnet taͤgliche Gebete, in

eine gluͤckliche und baldige Niederkunft anzusflehen. Ptin Johann von Sachsen ist gestern Nachmittag mit dem Damm schiff „Leopoldo II.“ nach Livorno abgereist. Auch hat Se. M jestͤt auf dem Dampfschiffe „Ferdinando II.“ unsere Stadt r lassen, aber wie gewohnlich weiß Niemand, wohin er ging.

Florenz, 13. Juni. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz R hann von Sachsen ist auf seiner Ruͤckreise von Neapel mit du Großherzog von Toscana zugleich hier eingetroffen.

Spanien.

Madrid, 109. Juni. Die Diskussion des Zehnten⸗-Gesehet wird in der Deputirten-Kammer fortgesetzt und die einzelnen Artikel werden einstimmig oder wenigstens mit großer Majori— taͤt angenommen. Man glaubt, daß der Zehnten und die außer, ordentliche Kriegs-Contribution der Regierung 66 bis 9 M lionen Realen einbringen werden.

Die Deputirten und Senatoren der Baskischen Provinzt haben beschlossen, den Cortes einen Plan zur Anerkennung Privilegien der Provinzen vorzulegen, und es heißt, die R. gierung wuͤrde sich wahrend der Vertagung der Cortes ernsilt mit diesem Gegenstande beschaͤftigen.

Der Graf von Cevallos, sräher Minister der auswaͤrtign Angelegenheiten und Botschafter bei den Hoöͤfen von Londa, Wien, Neapel und Lissabon, ist vor einigen Tagen in hohen Alter in Sevilla gestorben. Er war der Schwiegervater do Marquis von Espeja, jetzigen Spanischen Botschafters in Phi

Privat-Briefen aus der Mancha zufolge, uͤbertrift nt von dem General Narvaez gebildete Reserve⸗ Armee sowohl n der Disziplin als dem aͤußeren Ansehen alle Spanischen Tun pen, die bisher im Felde erschienen sind. ö .

Die Quinta oder Conscription ist in den friedlichen pu vinzen mit der groͤßten Ordnung und Ruhe ausgefuͤhrt wo den, und die Streitkräfte der Koͤnigin werden dadurch ein! bedeutenden Zuwachs erhalten. ö

Spanische Graͤnze. Man schreibt von der Napit, resischen Gränze vom 12. Juni. Am gten mar schirte Karlistische General Francisco Barcia mit acht Navarressshz Bataillonen in das Erro-Thal, um die Truppen der Konig zu verhindern, die Linie von Zubiri wieder herzustellen. demselben Tage besetzte eine Christinische Kolonne von ss Mann Villalba und Huarte. Don Carlos hat der Geil, keit in den Baskischen Provinzen eine Contribution von 20h ssl Realen auferlegt. Tristani ist auf Befehl des Don Carloß bet haftet und nach Guevara abgefuͤhrt worden.“

. Türkei.

Die Regletin hat in der letztverflossenen Zeit ihre vorzuͤglichste Sorgfalt s zu errichtenden Quarantaine-Anstalten gewidmet. n taglich Sitzungen der Sanitaͤts-Kommisston statt, r: ergreifenden Maßregeln werden um so dringender, als in Sm t und dessen Umgebungen die Pest ausgebrochen ist und auch der Hauptstadt sich bereits wieder einzelne Falle ereig net . ben. Die Bewohner von Pera und Galata sind dur l. taͤglich veruͤbten Diebstähle und Einbrüche in den größten ö larm versetzt. Die Unsicherheit ist auf einen Grad gedieh daß die Kaufleute in ihren Magazinen und Boutiken des 14 bewaffnete Wächter aufzustellen genoͤthigt sind. Indessen hu oͤrtliche Polizei in Folge eines bei einem Englischen D li manne stattgefundenen nächtlichen Einbruchs und der diessa

sichere Maßregeln ergriffen, welchen man die Verhaftung son ger der berüchtigtsten Diebe zu verdanken hat. Die . hat Herrn Tausch, Bruder des Kaiserl. Deßterreichischen hn ö. ral⸗Konsuls in Livorno, zu hren Schahbender daseh bh nannt. Der Königl. Belgische Gesandte, Freiherr

lwwan von Graß, hat heute seine Antritts / Besuche bei der ho hen Pforte abgestattet.

Inland.

.

. nach Liegnitz fort.

e . ee, e e, Generals der Infanterie, von Grolman, und der Heneral⸗Majors von Hedemann und von Drygalski das bei Biel⸗ iese zusammengezo n . i, seine Reise nach Breslau fort. Ag . Hoheit der Erbprinz von Oranien von Heinrichsau nach Bien und am 18ten früh Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz ven Oranien nach Fuͤrstenstein abgereist. Rachen, 18. Juni. (Aach. Ztg.) Gestern Nachmittag traf Se. önigl. Hoheit der Prinz Wilheim (Sohn Sr. Ma⸗ sestaͤt des een! ab, wo Hoͤchstderselbe sogleich die daselbst versam—

Königs) hier ein ünd stieg im Hotel „zum großen

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Verein fuͤr Pferde-Zucht und Pferde ⸗Dressur. Den 23sten Juni 1838. ;

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl hatten die höchste

Gnade, das Richteramt zu ubernehmen.

Die Rennen fanden in folgender Art statt:

VII. Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.) Dreijäbrig?: Pferde aller Länder 114 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger Meile 10 Fr. d'or Einsatz halb Reugeld. Es erschienen:

1) Herr Kammerherr von Bilamowitz⸗Möllendorff, Fuchs⸗ henzst Lara vom Caf und der Selna vom Selim. eiter blau und weiß, blau und weiße Kappe. (Sieger, geritten von Davis.)

Herr Graf von Hahn-Basedow, brauner Hennst Royalist vom Figaro und der Therese vom Whalebone.

Herr Graf Henckel von Donnersmarck, braune Stute Mylady vom Zanv und der Masier Henrv-Stute.

) Herr T. Lichtwald, branner Hengst vom Aciacon, Mutter

vom Sir David.

I) Derselbe, braune Stute Minona vom Sultan und der Salute.

Des Herrn von Biel Fuchshengst Plenipotenttarv vom Chapman und der Tyresias-Stute, des Herrn ven Maltzahn-Cumerow braune

Stute Victoria vom Figaro und der Bigottine, des Herrn von Her⸗

melten Civil⸗ und Militair⸗Behöͤrden, die staäͤdtischen Beamten,

Se.

die katholische und die evangelische Geistlichkeit empfing.

Tafel einzuladen, b n Ar Fheil nahm, der ebenfalls Sr. Königl. Hoheit seine Aufwar⸗ ung gemacht hatte. Der Nachmittag war dem Besuch des kouisberges und der Fabrik des Herrn Pastor in Burischeid ewidmet. Abends besuchte der Prinz das festlich erleuchtete Ehr rer wo Hoͤchstdesselben der freudigste Empfang wartete, und nach beendigter Vorstellung begab sich Se. Kéntgl. Hoheit

noch auf

nison bildende Bataillon, das sich darch seine musterhafte Hal⸗

teseldt Schimmelstute Poempilia vom Meorisco und der Eorea, des Herrn Srafen Henckel von Donnersmarck brauner Hengst Lama vom

gonigl. Hoheit geruhte, die anwesenden Herren zur Mittags⸗ Taurus und der Reaction waren zurückgezogen.

an welcher auch der Herzog von Aremberg

Nach einem regelmäßigen Abritt nahmen der Actacon⸗Hengst und Minona in einem gewaltigen Tempo die Spitze, die übrigen folg—

ten gut; nach der Biegung gegen Tempelhoff forderte Lara den er⸗

den Hoͤchstihnen zu Ehren veranstalteten Ball. Heute

j 563 8 2 z 3soro doe a r fruͤh um? Uhr insrizirte Se. Koͤnigl, Hoheit vas unsere Gar— die Peitsche im nächsten Jahre vertheidigen oder Reugeld zahlen.

tung die hoͤchste Zufriedenheit erwarb, un) verließ bald darauf

unsere Siadt, um die Reise nach Juͤlich fortzusetzen.

Du sseldorf, 18. Juni. sich wiederum, wie alljährlich, die hier und in der Umgegend noch lebenden Theilnehmer an den denkwürdigen Kämpfen der

Jahre 1813, 1814 und 1815 zu einer froͤhlichen Feier. Aus

Am heutigen Tage vereinigten

allen Staͤnden hatten sich viele der wackeren Mitkaͤmpfer zu ei. nem Festmahle vereinigt, bei welchem die Toaste auf das Wohl,

Sr. Majestaͤt des Königs, des hohen Koͤniglichen Hauses uͤber— haupt, und unseres verehrten Prinzen Friedrich insbesondere,

mit hoͤchstem Enthusiasmus aufgenommen wurden. Freudige

Sensation erregte die durch den Vorsitzenden Nachricht von der am 29sten d. M. zu erwartenden An— kunft Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm, Sohnes Sr. Majestaͤt, welche sich durch ein jubelndes Lebehoch kund— gab. Die serneren Toaste galten dem gesammten Vaterlande,

mitgetheilte

dem Heere, der Provinz Rheinland und der Stadt Duͤsseldorf, und deren Vorstande, dem Regierungs-Praͤsidenten, und dem,

Andenken der Gebliebenen und Gestorbenen. Abends fand ein glaͤnzender Ball statt. Am Schlusse des Festes wurde die kuͤnftige Jahresfeier festgesetzt, um die 18106 stattsindende 25jäh— rige Jubelfeier vorzubereiten und wuͤrdig einzuleiten.

Die von dem Herrn Schimmelbusch veranstaltete Ausstellung der Produkte der Industrie unseres Regierungs— Bezirks wird fortwährend zahlreich besucht, und dieses Un— ternehmen findet einen taͤglich großeren Beifall.

dustrie findet man das Prächtige und Interessante. Kein Europaäͤisches Kabinet moͤchte eine so glanzende und voll—

staͤndige Sammlung von Saͤbeln aufweisen, als die von dem ruͤhmlichst bekannten Fabrikanten, Herrn Peter Knecht, einge⸗

Neben dem Nuͤtzlichen und Nothwendigen aus allen Zweigen der In-

sandte. Ein Persischer Saͤbel, zu kaufen fuͤr 260 Fr. d'or, des⸗

sen Klinge früher dem Lord Hastings gehörte, und in Ostin— dien 300 Guineen werth geschätzt wurde, zieht die Aufmerksam— keit eines Jeden auf sich. Daneben liegt eine Damascener— Klinge vom Einsender, Eigenthum Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, welche jene uͤbertreffen soll.

Diese wenigen Stuͤcke werden nur erwahnt, um den Reichthum

der Ausstellung anzudeuten.

stellten Gegenstanden zahlreiche Einkäufe gemacht, woraus die

Einsender sowohl direkten als indirekten Vortheil ziehen, wel—

3 dem Unternehmen auch von dieser Seite Unterstuͤtzung ert.

Ober-Wesel, 18. Juni. Heute Nachmittag um 3 entlud sich uͤber der Gemeinde Wiebelsheim ein Gewitter, das von einem schrecklichen Hagelschlag begleitet war, der in einer Frist von 15 18 Minuten alle Saaten der Gemeinde zer— schmetterte. Es fielen Schlossen von nie gesehener Große. Nicht ein halbes Malter Korn, sagt ein Bericht von dort, wird in diesem Jahre geäͤrndtet werden.

Königsberg, 19. Juni. Am 13ten d. M. verstarb das lteste Mitglied des hiesigen Königl. Konsistoriums, der Kon— sistorialrath und Superintendent Nr. Woide. Waͤhrend der bevorstehenden Pferderennen wird ein Lokalstuͤck mit Gesang, das dritte Ostpreußische Pferderennen, wozu der Mustk— Direktor Schubert eine Ouverture gemacht hat, auf das hiesige heater gebracht werden. Es enthält mehrere Tableaux unter dem Titel: Junggesellenleben, die Fromme, der Gast— of und zuletzt das Pferderennen, wo die Scene auf den ircus vor dem hiesigen Konigsthor verlegt ist.

Bromberg, 20. Juni. Von den Ungluͤcksfällen, welche

sich im vergangenen Monat im hiesigen Regierungs-Vezirk er⸗

eigneten, verdienen folgende erwähnt zu werden. Von 3 Kna— ben in Lobsens, welche einen auf dem Flusse Lobsonko schwim— menden Wasser-Schierling verzehrt hatten, starb der älteste 6jäh— rige unter entsetzlichen Schmerzen, nur bei den juͤngeren gelang es, sie zu retten. Am 13ten v. M. wurden auf dem Felde bei

ogalinke 3 Menschen und 2 Pferde vom Blitz erschlagen, er— stere, zwei Ackerwirthe und die Frau des einen, hatten sich zum

chutz gegen den Regen hinter die Pferde gestellt. Bei einem

rande in der Stadt Mogilno buͤßten 3 Bewohner eines Hau, ses, denen der Einsturz des brennenden Strohdachs den Aus— ang versperrt hatte, und ein vierter, der sie zu retten suchte, ihr Leben ein. Mur die Sommerfaaten versprechen eine er— giebige Aerndte. Die Getragide-Preise sind nicht unbedeutend n die Hoͤhe gegangen. Von 1723 Stuck Tuch, welche im . von den Tuch⸗Fabrikanten des Regierungs-⸗Bezirks ange—⸗ ] igt wurden, haben nur 85 Stuͤck zu gedruckten Preisen ver— auft werden können.

1

sten Platz, deu er auch bald gewann und nun behielt, so schars auch alle anderen dagegen liefen. Larg siegte um 2 Längen ohne große Anstrengung. Minonga war 2te, Molady zte. Das Rennen dau— erte 2 Min. 8 Sek.

Der Sieger erhielt auf ein Jahr den Besitz der Peitsche des Vereins, eine Prämie von 169 Fr. d'or und die Hälfte der Einsätze, das zweite Pferd die andere Hälfte der Einsätze. Der Sieger muß

VIII. Reunen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg)

Unterschrifts-Rennen Rr. LXXXII. Rennzeit 1838

Pferde jedes Alters und Landes, welche bei den Frühjahrs—

Uchungen 1883 beim Exerziren und Manöver vor der

Front geritten sind Dfsiziere reiten 1/2 Meile

150 Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Der Sirger erhält von den übrigen Konkurrenten einen Degen oder Säbel als Preis.

Dies Rennen fand u cht statt.

lX. Rennen auf der freien Bahn. (De ppelter Sieg.) Inländische Pferde 1M Meile Z3jähr. 114 Pfd. jähr. 131 Pfd. Zjähr. 139 Pfd. Gjäbr. und ältere 1äz Pfd. Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Es erschienen: 1) Herr Kammerherr von Wilamowitz-Möllendorf, brauner

Wallach Alarm vom The Caller und der The Fairy.

2] Sec ven Sertesrel de, brauner Sengst Remus vom Robin

Hoed und der J. Zunilea.

I] Bert van Far? ubeid, wwarzer Hengst Don Juan vom His Grace und der Sera line. Reiter weiß, rothe Aermel, gelbe app. (Sieger, geritten von Jack.)

I) Serr C. Lichtwald, brauner Hengst The Wanderer vom Figaro und ver Belvidera.

5) Derselbe, braune Stute Mariette vom Hurly⸗Burly Mut— ter vom Catton.

Des Herrn Kammerherrn von Wilainowitz-Möllendorf brauner Hengst Barone, vom The Caller und Mistreß, desselben Fuchssiute Bella von Zanp ober The Caller und der Angelica, des Herrn von Hertefeldt hraune Stute Tullia vom Rubello ünd der Woful Mare, St. Durchlaucht Fürst zu Carolath Fuchsstute True Hope vom Whis—

ker und der Wilossfre, des Herrn L. Seeger braune Stute Fanny vom

J. Nerestan, des Herrn von Krauthosf brauner Kengst J. Hurlp Burlv vom Hurly Burly und der Blaäͤcklock, des Herrn Amtsrath

Heller schwarje Stute Rachel vom Adrast und der Madelllne waren zurückgezogen.

Erster Lauf. Das Abreiten war in voller Front, gegen dle

Tribune ging Remus vor und an der ersten Ecke nahm Alarm die Spitze, die er au Don Juan, nachdem beide die lange Seite

zusammen gelaufen waren, an der Ecke von Tempelhoff überließ.

S 96 n kostet Von der letzten Biegung hielt Alarm sich mit Ansirengung gegen Eine andere ven Lemselben kostet Don Juan und wurde, als dieser auf der halben Distauce angeregt

100 Fr. d'or und wird jeden Kenner und Liebhaber befriedigen.

wurde, um drei Längen geschlagen, The Wanderer war dritter,

Remus hatte nicht den Histancepfahl passirt. Das Rennen dauerte

Es werden auch von den ausge⸗

Uhr

Minuten 39 Sekunden.

Zweiter Lauf. Don Juan, Alarm, Maxrlette. Das An⸗ reiten geschah im langsamen Tempo, bald nahm Don Juan die Spitze; an der zweiten langen Seite forderte sie Alarm und an der kurzen Seite Mariette, aber beide obne wesentlichen Erfolg; von der letzten Biegung ging Don Juan entschieden vor und erreichte als Sieger das Ziel. Mariettke war 2te. Das Rennen dauerte

A Minuten AA Sekunden.

Der schwarze Hengst Don Juan vom His Graces und der Serapaline ward dem Verein für den festgesetzten Kaufpreis von z090 Frd'or. überlassen.

X. Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.) Unterschrifts-Reunen Rr. LXXVI. Rennzeit 1838. Pferde auf dem Kontinent geboren 3 jährige 110 Pfd. Hijaͤhrige 128 Pfd. djährtge 137 Psd. ältere 112 Pfd. Stuten und Wallaͤchen 3 Pfd. weniger. Zwei— mal zu laufen einmal eine Viertel Deuische Meile das anderemal eine halbe Deutsche Meile jedesmal 25 Fr. b'or Einsatz 18 Fad''or Reugeid. Zrischen den bei— den Rennen soll mindestens em freier Tag liegen. Es erschirnen:

i) Herr Kammerherr von Maltzahn-Cume row, Fuchshengst Soldier vem Langar und der Bitnla. Reiter gelb, blaue Kappe. (Sieger, geritten von Lein.)

2) Herr Graf von Hahn-KRasedom, brauner Hengst vom Figaro und der Georgina (Bruder des Mozart).

3) Herr Graf Henckel ran Donnersmarck, braune Stute Moylado vom Zany und der Master Heury Stute.

Des Herru Kammerherrn von Wilamowitz, Möllendorff braune Stute Margarethe vom Zanvy und der Sir Davids Stute (Donna Maria's Matter) und des Herrn W. von Biel Fuchshengst Hleni⸗— potentiarp vom Chapman und der Tprestas-Stute waren zurückge— ogen. 9. Es wurde gleich im scharfen Tempo angeritten, der braune Henast vom Figaro au der Spitze, bis gegen die erste Ecke trieb ihn My— ladv und nahm zum Theil die Führung; an der kurzen Ecke ver— suchte Soldier die Schnelligkeit seiner Gegner. Um die letzte Bie— gung gingen alle Pferde zugleich, und in dem nun entsiehenden schar— fen Kampf war züerst Mladv geschlagen R der braune Hengst vom Figaro erhielt sick mit Anstrengung neben Soldier, dis dieser, we⸗ nig angeregt, um 2 Längen siegte. Das Rennen dauerte ? Min. 8 Sek.

Der Sieger erhielt eine Prämie von 28 Frd'or und die Einsätze.

XI. KWennen auf der Bahn mit Hindernissen. (Einfacher Sieg.) Pferde aller Lander Herren reiten jähr. 114 Pfd. Ajäbr. 131 Pfd. 5jJähr. 139 Pfd. Gjäbr. und ältere 113 Pfd. Stuten und Wailachen 3 Pfd. weniger 10 Frdior. Einsatz halb Reugeld.

Verbrauch seit 1828 vedeutend zugenommen;

Es erschienen: .

1) Herr Kammerberr von Wilamowitz⸗Möllendorff, brau⸗ ner Wallach The Alien vom Catterick und der Schwesier von r Mutter vom Bellerephon. (Sieger.)

2) Ferr C. von Waldow, braune Stute Eleanor vom Midd— leton und der Eliza.

3) Herr Graf Henckel von Donnersmarck, brauner Heugst Molord vom Count⸗Porro, Mutter vom Master Henrp.

Rach einem regelmäßigen Abreiten nahm The Alien die Spitze und überspraug die ersie Barriere zuerst, die Eleanor stürzte bei die⸗ sem Sprunge und der Mylord umging das Hinderniß eben so wie die zweite und letzte Barriere. The Alten überwand die folgenden Sindernisse und kam nach einem Lauf von 2 Min. A Sek. als Sie— ger ein. .

Der Sieger erhielt die Einsätze und einen Zuschuß von 50 Fr. d'or

XII. Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg) Unterschrifts-Rennen Nr. J. VI. Rennzeit 1838 Hengsie aller Länder geboren 18353 Einmal die Bahn vom Gewäinnpfosten an herum. 50 Frd'or. Einsatz 30 Frd'or. Reugeld. Es erschienen:

l) Herr Graf Henckel von Donnersmarck, brauner Hengst

ama vom Taurus und der Reaction.

2) Herr W. von Büiel, Fuchshengst Plenipotenttary vom Chapman, Mutter vom Tyresias. Reiter blau, rothe Aermel, schwarze Kappe. (Sieger, geritten von Lewin.)

Die Herren Graf Renard für den Hengst Deciver vom Modoro und der Ehateau⸗Margaur⸗Mare, Kammerherr von Wilamowitz⸗Möllen⸗ dorff für den braunen Hengst vom Riddlesworth und der Blacklock—⸗ Mare, von Hertefeldt für den braunen Hengst Brutus vom Morisco oder Woful und der Bracelet, und Kammerherr von Maltzahn⸗Cumerow für den braunen Hengst Cadet vom Morisco und der Walton⸗-Stute zahlten Reugeld.

Nach einem regelmäßigen Abritt nahm Plenipotentigry die Spitze, behielt sie und siegte um mehrere Längen. Das Rennen dauerte 2 Min. 9 Sek.

Fi. von Eckardstein. von Willtsen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Ueber die Statistik an sich, und einige statistische Notizen aus Dieterici's. „Statistische Uebersicht der wichtigsten Gegenstaͤnde des Verkehrs und Verbrauchs im Preußi⸗ schen Staate und im Deutschen Zoll-Verbande, von i831! 1836. Aus amtlichen Quellen. 1838. 8. (Bei Mittler. )“

„Die Statistikt hat, wie jede Wissenschaft, sehr verschiedene Beur— theilungen ihres Werthes erfahren; besonders ist ihr Tabellenwesen als geistlos und ihre Zahlen sind als unsicher vielfach bezeichnet wor⸗ den. Was das letzte anbetrifft, so ist es nur zum Theil wahr; viele

ahlen sind völlig gewiß, bei anderen kommt es auf die größte

chärfe nicht au, und da, wo sie zu wünschen und noch nicht erreicht ist, theilt sie das Schicksal alles anderen Wissens: das Mangelhafte und die Aufgabe der Vollkommenheit sich immer mehr zu néhern, was sie denn auch redlich thut, und wovon das vorliegende Werk einen Beweis ablegt. .

In Hinsicht des anderen Tadels: das Geistlose der Tabellen nnd der Zahlen-Angaben, so verhält es sich damit, wie mit jeder Einsei⸗ tigkeit, wenn man diese nicht zu versöhnen vermag. Diese Zahlen gehören nämlich einzelnen Seiten der Wissenschaft an und sind ein Stoffartiges, das nun natürlich erst verlangt in die lebendige Ein⸗ heit und Bewegung des Ganzen aufgenommen und so also auch mit Geist erfüllt zu werden. Somit sind freilich Tabellen oder einzelne statistische Notizen für sich nichtssagend und dürr, sie fordern aber einen Leser, der sie zu etwas zu machen und sie zu befruchten weiß. Wenn man überhaupt für die höchste Kunst des Lesens die Forde⸗ rung gestellt hat: „zwischen den Zeilen auch zu lesen“, d. h. was wirklich dazwischen und dahinter noch steht, nicht willkürlich Hinein“ getragenes so gilt das besonders für das Statismische.

Die Wissenschaft der Statistik oder Staatenkunde, einer der jwngsten Zweige an dem mächtigen Baume der menschlichen Kennt nisse (noch kein Jahrhundert trägt sie ihren Ramen und die bestimm⸗ tere Form), hat sich jedoch eines sehr glücklichen und raschen Gedei— hens erfreut. Immer reicher, allseitiger und bedenssamer entfaltet sie uns das Bild der Saagten in einem bestimmten Zeitpunkt. Keine Seite des Staatslebens, materielle oder geistige, läßt sie unbeleuchtet und füz3t, zu ihrem großen Vortheile, bei vielen die wichtigsten histo— rischen Momente, die Uebersicht ihrer Entwickelung, hinzu. Als ihre neueste, leider noch nicht beendete, derartige Darstellung dürfen wir nur das Schubertsche Werk nennen, das auch die verdientesie, all— g emeinste Anerkennung gefunden hat.

Für denkende Männer, zumal für die, welche sich die allgemei⸗ nen Angelegenheiten der Menschheit und des Staates insbesondere angelegen seyn, lassen, bietet nicht leicht eine Wissenschaft reichhalti⸗ geren Stoff für die eigent, weitere Geisiesthätigkeit und selbst für manche praktische Folgerung dar, als die in Rede stehende. Als Beispiel solcher Momente, die vielfaches Interesse daben, legen wir bier einige Resultate aus dem oben angeführten Dietericischen Werke vor, welches bereits in Rr. 143 der Staats-Zeitung gewür— digt worden ist. Die dort behandelten Gegenstände scheinen uns be⸗ sonders geeignet, das Weiterdenken des Lesers in Anspruch zu neh— men, zumal er einen möglichst basirten und mit vieler Sorgfalt und wissenschaftlichem Sinne zusammengestellten Stoff vorfindet.

Wir wählen nun zuvörderst solche Objelte aus, die als Maß— stab des Wohlstandes und als Merkmale für die Lebensweise des Volkes benutzt werden köunen, und zwar:

Il) Zucker. Vor dem Zoll-Verein brachte er ! / aller Eingangs—⸗ Abgabe in Preußen. Sein Verbrauch in Europa ist sehr gewach— sen. Rach Schätzungen wurden

im Jahre 1735 ungefähr 21 . Millionen Ctr. verbraucht,

* * 1768 fast 5 * * 1836 zwischen 9u. 19 »eingeführt.

Davon kommen auf den Zoll-BVerein etwa Soo, 060 Ctr., wäh— rend in England eine ungefähr gleiche Menschenmenge 35,7, Millio— nen Eir. verjehrt. Durchschnittlich sielen 1836 in Europa auf den Kopf A!“ Pfd.; in England und Schottland aber 23 Pfd., in Ir— land 5 / Pfd.; in Frankreich über MM Pfd. In Preußen hat der damals kamen etwas über 21/. Pfd. auf den Kopf, 1836 aber über 2 Pfd. Den merk würdigen Unterschied nnter den einzelnen Provinzen können wir nicht weiter verfolgen, sondern verweisen deshalb auf das Buch selbst.

2) Kaffee. Dem Zoll-Verbande bringt er über 1 aller Ein⸗ fuhr⸗Abgaben. Im 18ten Jahrhunderte wurde sein Gebrauch ersi allgemeiner. Man schätzt den Verbrauch desselben in Europa

im Jahre 1750 auf 66 Millionen Pfund.

s 1311 113 3 ö

3 1836 . 280 . * und somit auf den Kopf durchschnittlich etwas über 1 Pfund. In England beträgt es etwas weniger, weil dort der Thee allgemein de liebtes Getränk ist; im Zoll- Verein jetzt über 2 Pfund. Im Gau— zen wurden im Jahre 1836 hier 37 Millionen Pfund eingẽfüũührt. wal In Preußen ist der Verbrauch des Kaffee's im Steigen. 1823 famen noch nicht 11 Pfund auf den Kopf; 1830 aber schon über 2 Pfund.

z Wein. Es wurden in den Jahren 1832 38 durchschnitt- lich gewonnen: in den Rhein-Provinzen in den östlichen Plrorinzen 71708 2

zusanmen 681741 Eimer oder fast 1 Mill. Duart. 4 r,. des Weines im Preußischen Staate wird für San; also angegeben:

* *

607.033 Eimer

=. 63 9. .

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r ,, eme, r ma eme, me,, e, e, , , , ,,.

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