1838 / 190 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Tarif, mit Vorbehalt der Revislon von zehn 6 zehn Jahren, ermäßigt und den zur Erhebung berechtigten Gemeinden oder 4 fuͤr den aus der Ermäßigung entspringenden

erlust Entschaͤdigung vom Staat geleistet werden, jedoch wenn das Erhebungsrecht am 31. Maͤrz W einer Gemeinde zustand, nur dann, wenn sich dasselbe auf einem speziellen laͤstigen Er⸗ werbstitel gruͤndet; .

2) sollen auf den in vorgedachtem Verzeichniß enthaltenen Chausseen die Thorsperr⸗ und Pflastergelder wegfallen, die Un⸗ terhaltung der Ortsstraßen, welche in die Chausseelinien fallen, so weit sie nicht den anstoßenden Grund -⸗Eigenthuͤmern obliegt, soll vom Staat uͤbernommen und jene Erhebungen nicht bloß auf diesen Straßen, sondern, wenn es nothig befunden wird, far den ganzen Ort aufgehoben werden; auch sollen die auf die⸗ sen Chausseen vorkommenden Bruͤcken⸗ und Fahr ⸗Berechtigun⸗ gen vom Staat wieder eingezogen werden konnen, wobei wegen der Entschädigung dasselbe gilt, wie vorher.

Der Rekurs auf gerichtliche Entscheidung ist daruber, ob ein Titel zur Hebungs-Berechtigung und in welchem Umfang vor— handen sey, so wie uͤber die Zustaͤndigkeit einer Entschädigung für zulassig erklaͤrt, nicht aber, wie auch anderwarts, z. B. bei Aufhebung des Muͤhlen- und Getränkezwangs, und in Posen, der Zwangs- und Bannrechte, geschehen, uͤber den nach techni— schen Grundsätzen zu ermittelnden Herstellungs- und Unterhal— tungs-Bedarf und die Festsetzung des Tarifs. Bei der Ent— schädigungs⸗Berechnung kann der Vortheil, den die, erst in Folge des Chausseebaues oder des Zoll-Vereins gestiegene Frequenz dem Berechtigten gebracht hat, nicht in Anschlag kommen, da— her sollen die Jahre 1838/9. als die dem Anschluß der bedeu— iendsten Staaten zum Zoll⸗Verein unmittelbar vorhergehenden, und wenn der Weg oder die Bruͤcke, Fahre ꝛc. im Zuge einer Chaussee liegt, die schon fruͤher angefangen war, die 6 Jahre vor dem Jahr, in welchem der Chausseebau begann, zum Grunde gelegt werden. Daß von dem, fuͤr die Entschaͤdigung wegen Aufhebung von Binnenzoͤllen, durch das vorgedachte Zoll⸗Gesetz vom 28. Mai 1818 §. 19 aufgestellten Prinzip, wo⸗ nach sie nur bei Begruͤndung durch einen speziellen laͤstigen Erwerbstitel zulaͤssig ist, hier in Bezug auf Privat-Berechtigte abgewichen und diesen auch ohne laͤstigen Titel eine Entschaͤdi— gung zugestanden worden, rechtfertigt sich durch das verschie— dene Verhaͤltniß, in welchem sich Privat-Personen und Ge⸗ meinden in Bezug auf die Berechtigungen, von denen hier die Rede ist, befinden. Privat-Personen sind, wenn auch der erste Titel, der meist in entfernte Zeiten fällt, ein nicht laͤstiger war, dermalen fast immer durch Kauf, Tausch, Erbtheilung z. im laͤstigen Besitz derselben; bei Gemeinden, wo der Besitz seit der urspruͤnglichen Verleihung weniger gewechselt, hat sie, wenn sie eine nicht lästige war, in der Regel die Natur einer ihnen zur Bestreitung des Herstellungs- und Unterhalts⸗-Bedarfs der Tommunications-Anlage gemachten Konzession, die kein unwi— derrufliches Recht giebt Und wenig verschieden ist von der ih— nen durch §. 15 des Gesetzes uͤber das Abgaben-Wesen vom 30. Mai 1820 gegebenen Ermaͤchtigung in Bezug auf die Auf⸗ bringung der Kommunal⸗Beduͤrfnisse, welche ihnen zugleich die Mittel giebt, den etwanigen Ausfall anderweitig zu decken. Auch haben die Gemeinden davon, daß eine Chaussee durch ihren Ort gefuͤhrt wird, so wie von anderen denselben beruͤhrenden Verkehrs⸗Erleichterungen, mittelbare Vortheile, welche den Ver— lust des etwanigen Üeberschusses der hiernach aufzuhebenden Gefalle ihnen weniger fuͤhlbar machen.

Endlich wird es auf großen Chaussee-Straßen oft noth wen⸗ dig, daß die Staats-Verwaltung die Unterhaltung von Bruͤcken und Faͤhren uͤbernimmt, um zum allgemeinen Besten Mängeln und Hemmnissen ihrer Benutzung besser abhelfen zu konnen, als es den Kommunen oder Peivaten bei geringeren Mitteln und Kraͤften moglich ist, daher ihr auch dazu unter derselben w die Befugniß eingeraͤumt wor— den i

788

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Theoretisch⸗praktisches Handbuch der Heilquellen—⸗ Lehre. Nach dem neuesten Standpunkt der physikali⸗ schen und physiologischen Wissenschaften, so wie nach eigenen 12* Erfahrungen systematisch bearbeitet von August Vetter, der Heilkunde Doktor, praktischem Arzte in Berlin. Berlin 1838, bei A. Hirschwald; Wien, bei Gerold. 2 Thle.

Es ist erst vor einiger Zeit in diesen Blättern (bei Gelegenheit ciner ansfährlichen Beurihenlung des Hoffmannschen Handduches der Geolegie durch Herrn Dove) auf die Wichtigken der Lehre von den Quellen und ihrer Enistehung aufmerksan gemacht worden. Wenn wir nun in diesem Gegenstande die eminenten Forischritte der phy— sikalischen Wissenschaften erkennen, so werden wit uns mit gesteiger⸗ tem Interesse der Leftüre eines Werkes hingeben, welches alle darauf Bezug habenden schwierigen Fragen von idrem ersien Entsteben bis zu ibrer Lösung verfolgt. Riemand mag wohl Ae ununterbrochenen Wellen eines entspringenden Wassers einize Minuten betrachten, ohne dem Ursprung eines solchen Phänomens nach judenken, und von so vielen Tausenden, welche den heißen Strahl in Kartsbad eder die sprudelnde Welle in Kissingen stoßweise emrorsteigen und verschwin— den seben, möchte wohl Keiner seyn, der nicht begierig nach Auflö— sung der Fragen suchte: woher dieses Wasser seine pulsirende Bewe⸗ gung, seine Wärme, sein Salj habe. Die se Pꝛonyleme haben Phpsit und Chemie gelöst, indem sie uns das Verhältniß von Luft⸗ und Erdwasser, die Zunabme der Erdwärme nach Innen, den Druck ent— wickelter Gase und Dämpfe, die Löslichkeit der Fels-Arten in Wasser zeigten. Alles dieses führt uns das vorliegende, Werk, über welches sich eine unserer ersten wissenschaftlichen Auctoritäten dahin äußerte, baß es den Ausbruch der Heilquellen zu einem begreif— lichen Phänomen gemacht, vor Augen. Allein die Fragen des Gebildeten bleiben hierbei nicht stehen.“ Woher, fragt er weiter, die heilende Kraft dieser Kärper, diese Bewegungen im Organismus, dies Aufcegungen, Entscheidungen und Hersiellungen? Diese Fra— gen fennte nur ein Ärzt lösen, dem zugleich die vollständige Kennt⸗ niß der Literatur und so reiche Erfahrungen zu Gebote stehen, als dem Herrn Berfasser. Mit dem lebhaftesten Interesse wird selbst der Uneingeweihte der hippotratischen Kunst den Wegen folgen, auf wel⸗ chen Beobachtung und Schluß sich fortwährend die Hand bieten, um hierin zu einem Resultate zu gelangen, das alle Brunnengeister, Nymphen und Riren von den Ufern der Quellen verbannt, dahin. gegen die Wirkungen des Wassers und der Heilqucllen in dem reinen Lichte darstellt, welches der Bestimmung ihrer Anwendbarkeit und Heilsamkelt vorlenchten muß, und dem 19sen Jahrhundert eine so glorreiche Entdeckung gesichert hat, als es die Nachbildung der Heil— gaelen in einer den natürlichen Wässern durchaus gleichen Wirtsam— kest ist Wenn unn auch das für Ratur und Heilkunde so wich— tige Vettersche Werk seine vollständige Würdigung erst in dem en— geren Kreise der Raturwissenschaften finden kann und wird, so wol— len wir mit der Erwähnung desselben in diesen Blattera doch im All— gemeinen den nach Kenntniß der Ratur und des Menschen bexieri— gen Leser als auf eine ergiebige Quelle des Unterrichts und vielseili ger Belehrung aufmerksam machen. Denn nachdem die Natur nun endlich uns Alen näher gerückt ist, nachdem wir, dem Staube ciner am Einzelnen haftenden Beschränktheit entgangen, die freteren Lüfte aller Regiouen in uns aufnehmen können, bat auch Jedermann einen Anspruch an die Früchte, welche aus den ernsten und beg änzteren Ardeiten der Männer von Fach hervorgehen. S - im.

Meteorslogische Beobachtung.

1838. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger

9. Juli. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uyr. Beobachtung. Luftdruck. .... zz ar“ par. zz cm ar. 335,71 Par. Quellwärme 7,99 R. Lustwarme .. 4 12339 R. P 17.69 R. 4 12,20 R. Fluß warme 17.49 R. Thaupunkt ... 4 9.330 R. 4 1190 R. 4 9.80 R. Bodenwärme 16,10 R.

79 pCt. 65 pCt. S3 pCt. Ausdünstung i,“ Rh.

Dunsisattigung

Wetter...... trübe. Hg albheiter. bezogen. Niederschlag , 123“ Ry. Wind .. ...... W. W. W. Wãärmewechsel 4 17370 Wolkenzug ... 3. 106. Tagesmittel: 3836, 69“ Par.. 4 14,00 R.. 4 10,45 R.. 76 pCt. WSW.

2

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mtIlicker Fonde- und &eId- Cour e- Zettel.

Berliner Den 9. Juli 1838.

E STM.

. F Ter. 3 der- X Enge Weg. Em, ö v r ii, i , ide r, r, , o, 57 * pr. Engl. Obl. 20. 4 1031/5 1023 /. Foum. Pfaudir. . praisSeh. d. Seen. G66]! / 68 * / do. do. 2 1012 Kurii. Obl. m.l.C. 4 1033/3 KRur- a. Neum. do. 2! 102 Nm. Iut. Seh. do. J] 103 Sehlealsehe do. 1011 Berl. Stadt · 0bl. 4 1031. 1035 Rückat. C. aud 2. Königsh. do. 4 Sch. d. K. n. . 92 91 kRllijuger do. q Gold al inareo 216 215 Daus. do. in Ti. A322, . Neue Durcaten 1816 Weatpr. Pfaudbr. ] 1017/9 Friedriehad'or 132, 1831 do. do. 25 100! / 992 / Aud. Goldu6n- Grosah. Pos. do. ] 1013. Jeu à 5 Til. 132 181, Oe pr. Pfandbr. 4 1017/8 soiseouto *

TSiederl. wirkl. Sehuld zn? / g. do / g Spen. 21* /. Ereuss. Prsöm.-Sch. —.

* / 14

TZinsl. 6.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 4. Juli.

Passive A* /.. Poln. —. Ant wer nen. 3. Juli. Neue Anl. 2155. Br. “/ S. 6. Hamburg, 7. Juli.

do / do. 191155, . Ausg. Sen. Gesterr. Met. 1031 /,.

Kant. Bill.

em,,

*

TZinsl.

M 190.

. *

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 11m Juli

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kaiserl. Russischen Wirklichen Staatsrath und Civil⸗Gouverneur von Grodno, von Doppelmair, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit

dem Stern zu verleihen geruht.

In der oͤffentlichen Sitzung der Akademie der Wissenschaf⸗

ten dn 5. Jui, Leibnitzens Gedäͤchtnißtage, machte der vor—

Bank- Actien 142. 1240. Eng. Russ. 1081123. 5d0/ Port. do.

1

Cons. 30 Ausg. Sch. 9. do. 30/9 24. 26. Fern 20.

o/ Rente 110. 95. Span. Kente 2253/..

do / g Met.

Neue Anl. —.

London, 3. Juli.

—. Belg. 1021/3. Neue Anl. 22115. Passive 3. 21½0,9 Holl. 33. 50. 1013/9. 0/9 Port. 861. Engs. Russ. 113. Bras. 89). Columb. 27. Mer.

Chili 26/2.

Paris, 3. Juli.

30/9 80. 30.

Passive 5. Wien, 4. Juli.

1075/93. A*0½0 1011696. 309 821

HBank-Adtien Neue Anl. —.

30/9 Neap. 98. 75. 3069 Portug. 241.

21s20s9 19

0 /⸗

Königliche Schauspiele. Dienstag, 10. Juli. Im Schauspielhause:

hilft dem Anderen, Lustspiel in 1 Aufzug, von Frau v.

thurn.

Hierauf:

libet in 2 Abth.

Mittwoch, 11. Juli. Braut, Oper

Marschner.

Donnerstag, 12. Juli. Im Schauspielhause: rauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach. Hendrigs, vom Koöͤnigl. Hoftheater zu Hannover; Isidor, als Gastrolle. Fraͤulein Ch. von Hagn: Olga. Herr Seydelmann:

Olga.

Ossip.)

Im Hpernhause: in 3 Abth., von Wohlbruͤck.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 10. Juli.

von Donizetti

vor ihrer Urlaubsreise) Mittwoch, 11. Juli.

Belisar.

A. E. Wollheim. Donnerstag, 12. Juli. Zum erstenmale:

Vorher, zum

erstenmale:

Oper in 3 Abth. (Dlle. Haͤhnel: Antonina, als vorletzte Rolle

Was? Posse in 4 Akten, von Dr.

Papchen. spiel in 3 Akten, nach Gresset's Vertvert, von M. Tenelli.

Frau oder Schwester? Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von H. Gempt.

In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

man e O Q ,

Ein Mann Weißen⸗ Der reisende Student, musikalisches Quod⸗

Des Falkners Musik von H.

Isidor und

(Herr

Musił

Lust⸗

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—— 2

Allgemeiner Anzeiger für

die Preußischen Staaten.

Bekanntmachungen.

Pu blikand um.

Das im Berenter Kreise belegene, zur Joseph v. Lehwald Jerzierskischen erbschaftlichen Liquidatious— Masse gehörige adliche Gut Klukowahntta, welches laut Täusch-Kontrafts vom 1. Oktober 1811 und Rezesses vein 2. Mai 1834 aus einzelnen Theilen der Gutsantheile Mözisczewice E. II. M. N. B. D. H. I. R. I. und G. gebildet worden ist und gegenwärtig aus dem Vorwerk und Dorf Klukowahntta, excl. des Anten v. Wysockischen Antheils, aus dem Vorwerf Dombrowo und aus den Dörfern Alt- und Reu— Laßenietz excl., des v. Marzickischen Antheils und Per⸗ tinenzien besteht und landschaftlich laut der in hiesiger Registratnur nebst dem neuesten Kvpothefen— Schein einzusehenden Tare anf 5252 Thlr. 2 sgr.7 pf. abgeschätzt worden sell in terming

den 15. September é. an hiesiger Gerichtsstelle subhastirt werden.,

Zugleich werden alle unbekannten Real-Prätendenten und von den bekannten:

1) der Thaddeus v. Kistewski; .

2) der Matthias v. Kistowski, wegen der für jeden derselben auf Mszisczewice F. II. N. N. KRuhriea 1II. suh XG. 4. eingetragenen 1990 Fl.;

3) die Theresia v. Kistowska, verebelichte v. Wensierska, wegen der für sie auf Moszisczewice F. II. XI. B. Kußrica 1II. sub Ne. M. eingetragenen 310 Fl. ;,

A)] die v. Koczvezfowskischen Erben, wegen der für die v. Koczpejkolpskische Masse auf Mozisczewlee F. II. M. N. Ruhrica III. No. 6. eingetragenen 606 Thlr.; . .

Y) der Far! Wiecki wegen des für ihn auf Mszise zewice I. Ruhrica 11I. Ro. 19. eingetragenen Lebtagsrechts,

mol deren Erben, Cessionarlen-, Pfand- oder son—

stige Briefs-Juhaber, zu dem auf

den 15. September ce. . austehenden Termin Erhufs Liqumdation ihrer Ausprüce unter der Berwarnung vorgeladen, daß die Auswlei— benden mit den gedachten Ansarüchen präkludirt wer— den sollen.

Marienwerder, den F. Februar 183.

Cioil Senardes Königl. SberzZandeegerichts.

4 Noth wendiger Verkauf. X er gandesgerich: 31 Marienwerder. Das Rittergut Hansguth Rr. 19 (früher Rr. 50),

zufolge der nebst Hppothtken-Schein und den Bedin— gungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll am J2. Dezember d. J, Vormittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

2 Mlt Beziehung auf die den Siralsundischen Zeitun⸗ gen in extenso inserirten Proklamen vom heutigen Tage werden alle und jede, welche an die gesammte Verlassenschaft des unlängst mit Tode abgegangenen Königl. Schwedischen Kainmerherrn und Johanniter— Ritters Carl Ludwig von Thun auf Schlemmin, ins— besondere an die von demselben hinterlassenen, in Neu⸗ Vorpommern belegenen Güter Schlemmin, Eckhoff, Nencnhrest und Zaruow C. p. aus irgend einem ver— sönlichen oder dinglichen Rechtsgrunde, ser es als Gläu— biger und Sor othefarien eder aus Eib- oder agnati. schen Lehns-Successionz-Rechte, Ansprüche und Fer— derungen machen ju können sich berechtigt erachten, hiermst geladen, solche in einem der folgenden Termine: den 9. Fuli, den 31. Juli n. 27. August d. J Morgens 19 Uhr, ver dem Königl. Hefgericht speßiell anzumelden und u beglaubigen, bei Strafe der Prällusion und gänz— icher Abwoeifung, welche durch den am 18. September . zu publictrenden Prätlusiv-⸗Abschied ausgesprochen und vollzegen werden wird. . Datum Greifswald, den 31. Mai 1838. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern . und Rügen. r. Möller, Praeses.

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89 ** , . 2 9 2 Literarische Anzeigen.

Bel Coppenrath in Münster ist so eben erschie⸗ nen und bei E. S. Mittler ia KGerlin (Stechhahn Rr. 2), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen, zu haben:

987 2 1 * 7 j Alphabetisches Register

u 5. Oster manns Handbuch e: die gesammte Polizei- WMilitair⸗, Steuer— und Gemeindt-Perwallung in den Königl. Preuß. Staaltn.

Gr. Sv o. Vroschirt. 15 sgr.

sonst J. G.

in Grandenjer Kreise, abgeschätzt auf 7276 Torr. 20 sgi. ?

und in allen Buchbandlungen Berlins, namentlich in

der Stuhrschen, Schloßplatz Nr. 2, vorräthig:

Neuesies und wohlfeilstes Conversations⸗Lexikon.

Ein Universal-Handbuch für jeden Stand und jedes Alter.

3 Bde. Gr. Lex. 8Srvo., steif brosch. 2 Thlr.

Da in unserer Zeit encvklopädische Werte Jedem im Velke zum Bedürfnis gewerden sind, so giedt es kein Mittel, dasselbe billiger zu befredigen, als durch oben angezeigtes Werk, welches, auf 136 Bogen zusammen. gedrängt, sich an Reichhaltigkeit der Artikel und deren gediegener Bearbeitung. mit jedem andern größern, iheureren, ähnlichen Werke messen darf.

Die günsige Aufnahme wälche es bisher fand, be— weist der fortwährend bedentzude Absatz desselben.

Bei Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin sind von folgenden, bereits in vielen Preußischen und auswär— tigen Schulanstalten eingeführten Büchern neue, sehr vermehrte und verbesserte Auflagen erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

Terminologie der Phanerogamischen Pflanzen; D *

zum Unterricht in der Botanik. für Lehranstalten. Nelst einer Anleitung zum Selbststudium und für den Lehrer, wie er in der Botanik mit Nutzen zu 1 unterriehten hat. Von Dr. Albert Dietrich. zweite durchaus umgearbeitete Auflage in grols Oetav. Mit 216 lithogr. Tafeln, worauf mehr als 1200 Figuren being lich sind. Gebunden. 1 Thlr. 10 3gr. Court Abrégé de Phrases pour faciliter aus jeunes demoiselles la conversation frangaise. Frincipaiement à l'usage des élèves de l'école Elisabeth Berlin). ; Seconde édition, revue et augmentée de petits moreceaux de lecture. 19 Bogen. Preis 10 sgr.

Für den specsellen Unterricht des weiblichen Ge— schiechts im Französischen ist die Literatur nicht eben reich und namentlich darunter ein dem ebigen ähn⸗ liches Buch, welches alle Ausdrücke und Redensarten aus dem weiblichen Unterrichts- und Geschäftskreise enthält, gar nicht vorhanden.

erner ist so eben fertig geworden: ö hl eg und 6. W. Brennecke,

Praktisches Rechenbuch

für untere, mittlere und obere Klassen der Gymnasien, Gewerbe- und Bürgerschulen. Zweiter Theil, welcher eine vollständige Anleitung zum gesammten angewandten prafkiischen, bürgerlichen und kauf⸗ männischen Rechnen enthält, nebst einer sebr großen Anjahl von Ucbungs-Aufagaben aus dem Gebieie der faufmännischen Praris, des bürgerlichen und gewerb— lichen Lebens, der Raturlehre u. s. w; wie auch An—⸗ gaben vielfacher Methoden, dergleichen Aufgaben duich Verstandesschlüsse zu lösen. und Erklärung aller auf die obigen Rechnungen bezüglichen sachlichen Verhãlinisse. 106 Begen. Preis 221 r. Der erste im Jahre 18 37 erschienene Theil kosiet 18 sgr.

Bei dem Unterzeichneten ist so eben erschienen und in der Plabnscen Buchhandlung (8. Ritz e). Jäger⸗ straße Rr. 37, so wie in allen andern Buchhandlungen,

zu haben: Die katholische Kirche innerhalb des Protestantismus und ibr Recht, vorzüglich in de gemischten Ehen. Von Dr. K. S. Sack, ordentlichem Professor der Theclogie in der evangel.⸗ theolog. Fakultät der Königl. dihein. Friedrich Wilhelms: Universität. Preis 3 sgr. en, , Diese kleine Schrift beabsichtigt nicht über die kirch⸗ lichen Ereignisse unserer Tage sich auszusprechen, sen⸗ dern nichts mehr und nichts weniger, als das Verhält⸗ niß der Römisch-katholischen und der erangelischen Kirche nach dem Worte Gottes in der Schrift und im Sinne einer das Wesentliche und Gemeinsame des christlichen Glaubens festhaltenden gegenseitigen Ach⸗ tung und Duldsamkeit deutlich ju machen. Eine solche Stimme scheint nicht überflüssig gegenüber einer An— zahl einseitiger Darstellungen, durch welche es selbst den Besseren leicht verdunkelt werden könnte, daß die Evangelischen Christen und Glieder der Kirche sind. Köln, im Mai 1838. ; . B a chem,

J.. P Hof⸗-Büchhändler und Buchdrucker.

itzende Secretair, Herr Encke, nachdem er die Sitzung mit 1 Einleitungs-Rede eroͤffnet hatte, zuerst das Urtheil der

Akademie über die Bewerbungs Schriften bekannt, welche auf die mathematische Preisfrage vom Jahre 18366 eingegangen wa— ren. Die Preis-Aufzabe war:

Eine leicht anwendbare Methode anzugeben, welche sowohl den reellen als den imaginairen Theil der Wurzeln einer Glei—

hcpohung, deren Coeffictenten numerisch gegeben sind, mit einem vorgeschriebenen Grade von Naherung

anzugeben geeignet sey und zum Einsendungs Termin war der 351. Maͤrz 1838 festgesetzt gewesen. Auf ditse Preisfrage sind drei Bewerbungs⸗Schriften eingegangen. Die erste am 28. Februar 1838 in Deutscher Sprache mit dem Mono: Mul. tum egerunt qui ante nas faerunt sei non peregerunt. Die zweite am 24. Marz 1838 in Franzoͤsischer Sprache mit dem Motto: Intendas animum studiis et rebus honestis. Die dritte am 5. April 1838 in Lateinischer Sprache, mit dem Motto: Omnia pondere numero atque mensura fecit. Von diesen ist die letzte späͤter, als der Einsendungs⸗Termin bestimmt, eingegangen, und mußte deshalb von der Bewerbung ganzlich ausgeschlossen wer⸗ den. Die aphoristische Form und die Verweisung auf spaͤtere Ausfuͤhrungen fuͤr die bequemste Berechnung deutete uͤberdem an, daß sie nicht ganz vollendet sey. Die zweite Schrift, in Franzoͤsischer Sprache, fügt den bisher bekannten Methoden keine wesentlich neue hinzu, und das Bestreben des Verfassers, den bekannten Methoden zur Erlangung eines ersten genaäͤher— ten Werihes und allmaäͤliger großeren Annäherung an die Wahr— heit eine bestimmtere Form und größere Kuͤrze zu geben, ist zu wenig gelungen, selbst bei den reellen Wurzeln, um der Absicht der Akademie zu entsprechen. Den Hauptgegenstand der Preis—⸗ frage, die imaginairen Wurzeln, hat der Verfasser viel zu kurz behandelt, und wenn er bei den Gleichungen vom vierten Grade

ö auf die bekannte Auflöͤsung durch Zuräckführung auf eine Glei—

chung vom dritten Grade verweist, bei hoͤheren Graden aber durch Zerlegung in zwei Gleichungen, welche nach den Cosinus und 8inus der vielfachen eines Winkels fortschreiten, vermittelst eometrischer , , allein die successiven Näherungen eiten und erleichtern will, so kann die Akademie in diesem Ver— fahren keinen wesentlichen Forischriit sehen. Es konnte deshalb dieser Abhandlung der Preis nicht zuerkannt werden. Die erste Bewerbungs⸗-Schrift, in Deutscher Sprache, legt das Prinzip zum Grunde, welches Herr Professor Graͤffe in Zuͤ— rich bereiis vor zwei Jahren veroͤffentlicht hat, in einer Schrift, betitelt: Die Auflösung der hoheren numerischen Gleichungen als Beantwortung einer von der Kö— niglichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin aufgestellten Preisfrage, Zuͤrich 1837, welche Schrift am 22. Dezember 18356 als Geschent des Verfassers von demselben der Akademie eingesandt war. Nach den bestehenden Vorschrif— ten kann auf eine durch den Druck publizirte Methode, als Be— werbung um einen Preis, keine Ruͤcksicht genommen werden,

so daß bei der jetzt vorliegenden anonymen Bewerbungsschrift bloß das betrachtet werden muß, was sie zur Erweiterung und Ver vollständigung der bereits veröffentlichten Ver fahrungs-Arten

geleistet hat. Sie begruͤndet im Anfange das Prinzip theore— tisch schaͤrfer, als es fruher geschehen war, und modifizirt dann

aanauch die fruͤher vorgeschlagene Methode der Bestimmung der imagingairen Wurzeln. von Cleganz und Kuͤrze,

Beides indessen nicht mit dem Grade decen die Aufgabe fähig zu seyn scheint. Besonders findet in der Behandlung der imaginairen Wurzeln noch ein willkuͤrliches Verfahren statt, was diesen Ab—

schnitt weniger ansprechend macht, als die Anwendung des

bungsschriften den

Prinzips auf reelle Wurzeln. Sowohl diese theoretischen? Aen— derungen, als auch einige auf praktische Bequemlichkeit berech—

neten Zusätze, sind der Akademie nicht bedeutend genug erschie— nen, um dieser Schrift den Preis zuzuerkennen, so daß sie zu ihrem Leidwesen sich genoͤthigt sieht, ungeachtet dreier Bewer— e ; Preis zucuͤckwubehalien. Da indessen ge— rade die Schrift des Herrn Professor Graͤffe einen fruͤher nicht betretenen Weg einschlaͤgt, der schon in seiner jetzigen Gestait in vielen Fallen mit groͤßerer Leichtigkeit als die fruͤheren zum ziele fuͤhrr, und die zuletzt erwahnte Bewerbungsschrift schen sich seiner Vervollkommnung beschaäͤfligt hat, ss daß zu hof— sen steht, es werde eine fortgesetzte Beal beitung desselben Ge— genstandes entweder diese durch die Preisfrage herangerufene Methode, oder irgend eine andere, so weit foͤrdern und verein— fichen, daß die Ertheilung des Preises keinen Anstand haben durfte, so will die Akademie die Aufgabe noch einmal zur fer— neren Bearbeitung wiederholen und bestimmt zum neuen Ein— sendungs- Termine der anonym einzureichenden Beantwortun— gen, bei welchen ein durch das Motto der Abhandlung bezeich- neter ire fehr Zettel den Namen des Verfassers enthaͤlt, den 31. Marz 1839. Der Preis von 35 Dutaten wird in der oͤf— sentlichen Sitzung ju Keibnitzens Gedachtniß desselben Jahres erkannt werden. Die versiegelten Zettel, welche die Namen der Verfasser der nicht gekrönten Bewerbungsschriften enthiel⸗ ten, rn uneroͤffnet , dierauf machte der Secretair der philosophisch-historischen Josse r. Boͤckh, die neue von ,, , . e er fern or philosophisch⸗historische Klasfe der Akademie Alt fuüͤr das Jahr 1841 folgende Preis ⸗Aufgabe: it ie Formen der Kirchen- und Stagts-Verfassungen hen in gegenseitiger Werbindung und Wechsel-⸗Wirkung; sie

ĩ Vergleichung so anziehend ais lehrreich seyn.

haben feier oder abwechselnd die Thaͤtigkeit der ausge⸗ zeichnetsten Geister in Anspruch genommen und das allgemeinste Interesse erregt. Im 18ten Jahrhundert ward vorzugsweise eine Erneuerung und Umgestaltung der Staats-Verfassungen, im 15ten der Kirchen⸗Verfassung versucht. Zwischen beiden Ver⸗ suchen finden sowohl Aehnlichkeiten als Ünähnlichkeiten statt; jedenfalls duͤrfte eine geschichtliche und kritische Darstellung und ͤ i ö Die Königliche Akademie hat es deshalb für angemessen gehalten, die Thätig⸗ keit der Sachverstaͤndigen durch u e lun einer Preis/ Aufgabe diesen Gegenstanden zuzuwenden. Sie wuͤnscht also: erstens eine geschichtliche Darstellung jener Versuche, die Kirchen Ver⸗ fassung im 15ten Jahrhundert zu befestigen, zu erneuern oder umzugestalten. Mit Weglassung alles Theologischen und Dog⸗ matischen wuͤrde also von den Gruͤnden und der Art der Be⸗ rufung der großen Kirchen⸗Versammlungen, ihren Anspruͤchen und Rechten, ihrem Verhöltnisse zu Papst, Geistlichteit und Laienwelt, ihrer Geschaͤftsführung, dem Abstimmen und Be— schlteßen, kurz von Allem zu handeln seyn, was die zum Theil

gleichartigen, zum Theil unter einander abweichenden Formen

und Zwecke der Konzilien von Pisa, Kostnitz und Basel betrifft. Ruͤckblicke auf die früheren und Hinblicke auf die spaͤteren ir ten duͤrften nr gruͤndlichen Erörierung des Gegenstandes bei⸗ tragen. Mit dieser geschichtlichen Entwickelung ist zweiten s eine Wuͤrdigung der leitenden Grundsaͤtze und eine Beurthei⸗ lung ihrer praktischen Anwendbarkeit zu verbinden. Von hier aus bietet sich drittens Gelegenheit dar zu einer Vergleichung jener Bestrebungen des 15ten Jahrhunderts mit den staats— rechtlichen der folgenden Jahrhunderte, damit sich zuletzt ergebe, ob und was im Allgemeinen oder Besonderen fur eine oder fuͤr alle Zeiten als Wahrheit und Fortschritt oder als Irrthum und Ruͤckschritt zu bezeichnen und welcher echte Gewinn der Wis— senschaft und der Menschheit uͤberhaupt daraus erwachsen sey“ W Die Frist fuͤr die Einsendung der Beantwortungen dieser Preis- Frage (welche in Deutscher, Franzoͤsischer oder Lateini— scher Sprache geschrieben seyn können) ist der 31. Marz 1831.

hen, und derselbe auf der äußeren Seite des versiegelten Zet— tels, welcher den Namen des Verfassers enthaͤlt, zu wiederho—⸗ len. Die Ertheilung des fuͤr die beste Beantwortung bestimm— ten Preises von 100 Dukaten geschieht in der öffentlichen Siz— zung am Leibnitzischen Jahrestage in Monat Juli des gedach— ten Jahres. Zum Beschluß las Herr von Glfers eine histo— rische Untersuchung uͤber den Mordanfall auf den Koͤnig Joseph von Portugal (am 3. September 1758), fuͤr welche hauptsach⸗ lich die bisher ungedruckten Revisions-Akten des Hochverraths—⸗ Prozesses benutzt wurden.

Die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste hat den naturhisto— rischen Zeichner und Lithographen Karl Friedrich Schmidt hierselbst zu ihrem akademischen Kuͤnstler ernannt und dessen Patent unter heutigem Datum ausfertigen lassen.

Berlin, den 395. Juni 18385. Direktorium und Senat der Koͤniglichen Akademie der Kuͤnste.

(gez.) Dr. G. Schadow.

Im Bezirk der Köoͤnigl. Regierung zu Danzig ist der bisherige Kommendarius Franz En—⸗— gelbrecht zum katholischen Pfarrer in Neukirch bei Tolkemitt ernannt worden.

Angekommen: Intendant der Koͤnigl. Schloͤsser, von Massow, aus Schlesien.

Abgereist: Der Kaiserl. Russische Geheime Rath, außer⸗ ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Tuͤrkischen Hofe, von Butén eff, nach Konstantinopel.

Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

Warschau, 6. Juli. Am Dienstage besuchte Se. Maj. der Kaiser das Militair- Lazareth in Ujasdow und ließ sich durch alle Saͤle fuͤhren. Von da begab e . sich nach Praga, um die dortigen Schanzen, der Augenschein zu nehmen. Dann erfreute der Monarch das Regierungs⸗Institut fuͤr weibliche Erziehung mit seiner Gegen⸗ wart und besichtigte auch das St. Lazarus-Hospital. Um

Erzherzogs Ferdinand auf der Ebene vor der Mokotower Barriere an, woselbst vor beiden höoͤchsten Personen mehrere Exercitien von dem Muselmaͤnnischen und von dem Nowo⸗ gorschen Regimente ausgefuͤhrt wurden. Eine große Volks menge hatte sich zu diesem militairischen Schauspiel versammelt, und der Kgiser wurde von ihr uͤberall mit Jubel empfangen. Nachdem Se. Majestaͤt im Lager uͤbernachtet hatte, begannen gleich bei Tagesanbruch wieder die Manoͤver des aten Armee— Torps zwischen Mlocin und Wawrzyszew. Mittags um à Uhr war Diner bei Sr. Majestaͤt im Palast Lazienki.

Frankreich. Paris, 5. Juli. Der Baron Pasquier hat sich gestern nach einem mit dem Angeklagten Laity 2 Ti . Koͤnige nach Neuilly begeben, wo sich bereits der Graf Mols und der See⸗Minister befanden.

Der Temps bemerkt in Bezug auf die gegen den Lieute⸗ nant Laity erlassene Anklage: „Bei dem Duͤrchlesen der An⸗ klage / Akte muß es Jedermann auffallen, daß der General⸗Pro⸗ kurator die Ansicht aufstellt, daß weder der Gedanke, noch die Ausfuͤhrung jener strafbaren Manifestation ausschließlich dem

Lieutenant Laity zugeschrieben werden konne. Zur Unterstutzung

Jede Bewerbungs⸗Schrist ist mit einem Wahlspruche zu verse⸗

Der Kammerherr, Hof⸗Marschall und

itadelle gegenuͤber, in

5 Uhr Nachmittags langte Se. Majestat in Begleitung des

dieser Ansicht eitirt Herr Franck⸗Carré ein Schreiben des Prinzen Ludwig Napoleon, worin derselbe dem Lieutenant Laity erlaubt, Styl⸗Verbesserungen vorzunehmen, aber jede Art von Veraͤnde⸗ rung in den Ideen verbietet. Der General⸗Prokurator zieht hieraus den bestimmten Schluß, daß Lait nur ein be— glaubigter Agent ist, daß die Herausgabe der Broschuͤre mittelst Gelder bewerkstelligt worden sey, welche ohne Zweifel der Prinz Ludwig hergegeben habe. Wir werden uns wohl huͤten, diese Thatsachen als gewiß und erwiesen an—⸗ unehmen; es ist Sache des Pairshofes, die Wahrheit und den

erth der Anklage zu wuͤrdigen; aber wenn man von dem Ge— sichtspunkte des Herrn Franck-arrs ausgeht, so kann Laity au— enscheinlich nur als ein Mitschuldiger betrachtet werden. der General Prokurator sucht vorzugsweise die Broschuͤre als ein Komplott darzustellen, um den Rekurs an die hohe Ge— richtsbarkeit der Pairs 4 rechtfertigen. Aber tritt hier nicht ein ziemlich peinüches Pilemma fisr die Anklage ein? Wenn der General Prokurator sich taͤuscht, wenn es kein Komplott, sondern nur cine Broschüre ist, warum dann den Pairt⸗ hof in Anspruch nehmen? Warum jene feierliche und unvorsichtige Anwendung der September, Gefetze? Wenn aber der General- Prokurater Recht hat, wenn es wirklich um ein Komplott handelt, warum wird dann der Mit⸗ schuldige allein vor Gericht gefordert, warum wird das Kontu—⸗ mazial. Verfahren nicht gegen den Haupt ⸗Angellagten eingelei⸗ tet? Man kann sich nicht daruͤber täuschen, daß wir hier eine zweite Auflage des Straßburger Prozesses haben. Das Haupt des Komplottes, angenommen daß ein solches vorhanden sey, ist durch das Stillschweigen der Anklage⸗Akte seinen Richtern ent— zogen worden.“

Ein hiesiges min isterielles Blatt sagt⸗ „Man unter⸗ hielt sich gestern im Justiz⸗-Palaste von eineni Aritkel der Gazette des Tribuncaur“ uͤber eine angebliche Sitzung der Instrucrion⸗ Kommission, in welcher ein Beschluß hinsichtich der bei dem Laityschen Prozesse zu beobachtenden Form, gefaßt seyn sollte. Wir haben genaue Erkundigungen eingezogen, und die Gewißheit erlangt, daß die Instructions- Kommission gar keine Sitzung gehalten hat, welche jener Erzählung zur Grund

zu sichern. Er fuͤgte hinzu,

lage oder auch nur zum Vorwande hätte dienen können.“

In der heutigen Sitzung der Pairs⸗Kammer wurden die GesetzEntwuͤrfe uͤber die Eisenbahnen von Paris nach Havre und nach Orleans ohne weitere Berathung mit großer Stim⸗ menmehrheit angenommen, und bei Abgang der Post war die Kammer mit dem Gesetz⸗Entwurfe uͤber die Afrikanischen Kre— dite beschäftigt. :

Es ist von hier aus die Anzeige nach Brest gegangen, daß der Prinz von Joinville wahrscheinlich zwischen dem 25sten und z0sten d. M in dem dortigen Hafen eintreffen wuͤrde.

Das Englische Geschwader wird bis zum 12ten oder 185ten d. M. auf der Rhede von Toulon bleiben. Am 30sten v. M. at Admiral Stopford am Bord des Linienschiffes „Prinzeß

harlotte“ ein Diner gegeben, zu welchem die Behörden von Toulon und mehrere Land- und See⸗Offiziere eingeladen wa⸗ ren. Am sten d. wird die Stadt den Englischen Offizieren ein großes Fest geben.

Das Journal des Debats enthalt nachstehendes Schrei⸗ ben aus Alexandrien vom 6. Juni? „Die Konsuln Frank— reichs und Englands haben eine Konferenz mit dem Vice Köͤ—⸗ nige in Betreff seiner . zu der dem Mehmed Ali alle Beschwerden, die er gen die Pforte zu haben glaubte, rekapitulirt hatte, gab er schließlich zu verstehen, daß der heimliche Krieg, den der Sultan gegen ihn fuͤhre, auf— hoͤren muͤsse, und daß die Zeit gekommen sey, an die Mittel zu denken, um seiner Familie den Besitz des Aegyptischen Thrones daß es das sicherste sey, sich von der Oberherrschaft der Pforte zu befreien, welches ihm leicht werden wuͤrde, wenn England ünd Frankreich, von ihren wahr⸗ haften Interessen durchdrungen, seinen Planen keine Hinder, nisse in den Weg legten. Mehmed Ali hat noch bemerkt, daß es keines weges seine Absicht sey, die Ruͤcksichten aus den Au⸗ . zu setzen, die er den Kabinetten von Paris und London chuldig sey; daß es sein Plan waͤre, nichts zu uͤbereilen; daß

uͤrkei gehabt. Nach⸗

er ihre Antworten abwarten wuͤrde, und daß er sich erst im

Monat Oktober bei seiner Ruͤckkehr von Sennar ernstlich mit jener großen , . zu beschäftigen gedenke, damit den Konsuln vollkommene Zeit bliebe, uͤber die Details dieser Un— terredung mit ihren Kabinetten Ruͤcksprache zu nehmen.“ In einem Schreiben von Tunis vom 12ten v. M. heißt es: „Das unter dem Befehle des Admirals Lalande stehende Geschwader ist am 23. Mai hier angekommen. Es fand auf der Rhede die Tuͤrkische Fregatte, welche Osman-Bey, den Ab— gesandten der Pforte, welcher dem Bey von Tunis den Ehren⸗ Kaftan uͤberreicht hat, hierher gebracht hatte. Der Bey hat diesen Abgesandten des Sultans mit großer Feierlichkeit empfan⸗ gen. Er hatte zu dieser Gelegenheit die Oberhaͤupter aller um— liegenden Stämme eingeladen, welche sich auch mit einem Ge⸗ folge von 8 bis 10,9000 Mann eingefunden haben. Der Ad⸗ miral Lalande hat, begleitet von dem Konsul und dem Gene ralstabe, dem Bey von Tunis einen Besuch abgestattet. Der Empfang · war kalter als gewihnlich, was man der Gegenwart des Kon— suls zuschreibt, dessen häufige Reclamationen den Unwillen des Bey's erregt haben. Es ist indeß zu vermuthen, daß durch die Anwesenhelt des Admirals das gute Vernehmen wieder her⸗ gestellt werden wird, da derselbe in Tunis persnlich geachtet und geliebt ist. Sogar die Tuͤrken halten große Stuͤcke a ihn, ünd Osman⸗Bey hat sich beeilt, ihn am Bord des, Jena“ i besuchen. Bis jetzt deutet nichts darauf hin, daß ein Tür⸗ isches Geschwader die Absicht hat, in feindseligen Absichten in den Gewaässern von Tunis zu erscheinen.“

Großbrltanten und Irland.

London, 4. Juli. Der Herzog von Nemours und der Marschall Soult werden sich, auf besondere Einladung, morgen nach Woolwich begeben und dort von dem General Feldzeug⸗