1838 / 191 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Kroͤnungs-Botschafter, so wie das uͤbrige diplomatische Corps und mehrere hundert Personen vom höheren und niederen Adel Englands, waren dazu eingeladen. Am Morgen desselben Tages hatte in Woolwich die schon erwähnte große Revue der Artil⸗ lerie, der Sapeurs und Mineurs zur Nachfeier der Kroͤnung in Gegenwart des Prinzen Gegeg von Cambridge, des Herzogs von Nemours und der fremden Botschafter und Gesandten staitge⸗ funden. Den Beschluß machte ein Scheibenschleßen, zu welchem 30 Raketen das Zeichen gaben. Die Gesellschaft besuchte dann das Arsenal und nahm hierauf ein Fruͤhstuͤck bei dem General⸗Feld⸗ zeugmeister, Sir Hussey Vivian, ein, welches von den Artille⸗ rie- Offizieren gegiben wurde. Es war fuͤr 800 Personen ge— deckt, und auch Damen nahmen daran Theil. Auch zwei un— geladene Gaͤste hatten sich eingefunden; da man aber bald an ihren Manieren bemerkte, daß sie nicht hierher gehsrten, so er— süchte sie der Haushofmeister, sich zu entfernen. Der Eine stellte sich daruͤber sehr entruͤstet, wolste sich aber doch aus dem Staube machen. Dies erregte Argwohn, man hielt ihn fest und fand in seinein Taschen zehn seidene Schnupftuͤcher. Die beiden sauberen Herren wurden nun zusammen unter polizeili⸗ cher Bedeckung abgefuͤhrt. Als die Gesellschaft aus dem Zelt wieder heraustrat, erblickte sie zu beiden Seiten lange Tafeln, an denen 4500 Unteroffiziere und Gemeine mit ihren Weibern und Kindern saßen, die hier von dem Feldzeugmeister und dem Offizier ⸗Lorps bewirthet wurden. Der Marschall Soult wurde im Boruͤbergehen von ihnen mit großem Enthusias mus begruͤßt. Spaͤter beluͤstigten sich diese Leute mit allerlei Spielen, mit Wettlauf, Stangenklettern, Sackrennen und dergleichen, und am Abend wurde von der Artillerie ein glaͤnzendes Feuerwerk abgebrannt.

Außer den Hoffesten sind auch von Staatsmaͤnnern und anderen vornehmen Personen zur Nachfeier der Kroͤnung noch eine Menge Diners und Balle gegeben worden. Am Montage war Diner bei dem Koͤniglichen Oberjaͤgermeister, Grafen von Erroll; am Dienstage gab Sir Robert Peel zu Ehren des Herzogs von Nemours eine Soiree; an demselben Abend war großer Ball bei der Marquisin von Salisbury, dem mehrere Mitglieder der Königlichen Familie beiwohnten; am Mittwoch 6 Graf Stroganoff den Herzog von Sussex, mehrere fremde

otschafter und Gesandte, einige der Minister und andere Personen vom hohen Adel zu einem Diner bei sich eingeladen; auch der Marquis von Westminster gab an demselben Tage ein Diner; am Abend fand der zu Ehren der hier anwesenden hohen Fremden veranstaltete Aimacks-Ball statt; gestern gab der Herzog von Cambridge den Kroͤnungs-Botschaftern ein Diner, von welchem sich die Gesellschaft zu dem oben erwaͤhn— ten Ball bei der Herzogin von Gloucester begab, und heute Abend ist großer Ball mit Souper bei dem Marschall Soult.

Vorgestern hat die Königin zum erstenmale seit ihrer Thron— besteigung einer Taufe in eigener Person als Zeugin beige— wohnt. Es war eine Tochter des Herzogs und der Herzogin von Sutherland, welcher Ihre Masjestaͤt diese Ehre erwies. Die Taufe fand in der Wohnung des Herzogs statt und wurde vom Erzbischof von York verrichtet. Die Königin gab dem Kinde ihren Ramen: Victorig. Ihre Majestaͤt nahm nach der Taufe an einem Gabel-⸗Fruͤhstuͤck Theil und kehrte nach dritte⸗ halbstuͤndigem Verweilen in ihren Palast zuruͤck.

Das Gluͤckwuͤnschungs⸗Schreiben, welches der Sultan bei Gelegenheit der Kroͤnung an die Koͤnigin gerichtet hat, ist ein Gegenstand besonderen Interesse's fuͤr das hiesige Publikum, Dies Dokument ist ungefaͤhr 36 Zoll lang und 3 bis 4 Zoll breit. Die Schrift ist außerordentlich elegant und mit großer Sauberkeit und Muͤhe ausgearbeitet. Am Rande befindet sich der Namenszug des Sultans nebst allen seinen Titeln. Der Brief lag in einem Couvert, welches mit dem Wappen des Sultans gesiegelt war und in einem Beutel von scharlachfarbe⸗ nem Sammet steckte, der einem Damen⸗Pompadour gleicht und reich mit Gold gestickt ist.

Ein hiesiges Blatt will eine besondere Aufmerksamkeit von Seiten des Königs der Franzosen darin finden, daß er gerade seinen zweiten Sohn, den Herzog von Nemours, zur Krönung nach London gesandt habe, weil derselbe ein geborener Brite sey, indem er zur Zeit, als sein Vater ausgewandert war, in England zur Welt kam. Ein anderes Blatt macht bemerklich, daß die Königin und der Herzog von Nemours ein uͤberaus zuvorkommendes Benehmen gegen einander zeigten, so daß in Einigen schon der Gedanke aufgestiegen sey, ob nicht am Ende Frankreich und England noch durch engere Bande vereinigt werden durften, als die sind, welche jetzt beide Lander umschlin—⸗ gen. „Hoffentlich nicht“, fuͤgt dasselbe Blatt hinzu.

Dem Marschall Soult wird hier fortwährend von allen Seiten mit der groͤßten Aufmerksamkeit begegnet, und obgleich die hiesigen Zeitüngen noch immer den Streit mit der Fran— zoͤsischen Presse uͤber den Sieg bei Toulouse fortsetzen, so lassen sie doch zu gleicher Zeit keine Gelegenheit voruͤbergehen, um dem ehemaligen Gegner des Herzogs von Wellington ihre Achtung zu bezeigen. Sie verfolgen jeden seiner Schritte und statten weitlaͤuftig daruͤber Bericht ab. Am Montage besuchte der Marschall mit dem Herzog von Nemours die beruͤhmte große Brauerei von Barclay und Perkins, die Londoner Docks und die St. Pauls-Kirche. In letzterer aͤußerte er beim Anblick des dem General Moore dort errichteten Monuments, daß er diesen Krieger auf dem Schlachifelde bewundern und hochachten gelernt, und daß er seinen Tod wie den eines Bruders und Freundes be— trauert habe. Am Dienstage nahm der Marschall die Merk— würdigkeiten des Ostindischen Hauses in Augenschein und stat⸗ tete dem Lord⸗Mayor einen Besuch ab. Als man in der Guild⸗ hall die Hoffnung aussprach, ihn bei dem Feste zu sehen, wel— ches die City den Kroͤnungs-Votschaftern geben will, antwortete er: „Ich werde mit großem Vergnügen der Einladung folgen; England und Frankreich muͤssen sich uberhaupt in Zukunft nur noch bei Tafel einander gegenuͤber erblicken, sonst aber bei allen Gelegenheiten mit einander Hand in Hand gehen.“

In einem Dorfe bei Tavistock sind am Kroͤnungstage durch das Zerplatzen einer Kanone drei Menschen ums Leben gekom⸗ men und drei schwer verwundet worden.

Da Lord Mahon in der vorgestrigen Unterhaus-Sitzung schon einen Antrag fuͤr die naͤchste Session ankuͤndigte, so glaubt man, daß die gegenwärtige sich rasch ihrem Ende nahe.

In den ministeriellen Blattern wird es heute fuͤr ungegruͤn⸗ det erklärt, daß der Marquis von Queensberry seinen Posten als Lord⸗LJeutenant der Grafschaft Dumfries niedergelegt haͤtte.

Der gewohnliche Vierteljahres⸗-Bericht uͤber die Staats⸗ Einnahmen ist gestern erschienen. Es ergiebt sich daraus fuͤr das ganze mit dem 5. Juli abschließende Finanz. Jahr in Ver⸗ gleich mit dem vorhergehenden eine Abnahme um 1,102,527 Pfd. Sterl., für das Wiertelsahr aber im Vergleich mit dem e, r, Quartal des vorlgen Jahres eins Zunahme um

h 6 Einnahme sar das dier ef sich au wa, v7z, 77 Psp. und die für das söierichahr auf 11, 547, 6r

Kavallerie des Feindes einige unserer

der zahlreichen f ch vor der Artil—

in Unordnung brachte, die, indem sie si in zuruͤckzogen, diese am Schießen hinderten und auch rigen Bataillone zwangen, das Feld zu raͤumen. Dies und die gänzliche Zerstsͤrung des Forts durch die in en dasselbe geworfenen Projektilien, so wie der Lebensmittel und Munition, machten es, ungeachtet tschlossenheit und des Enthusiasmus der Garnison, den⸗ den Befehl zur Räumung des Platzes zu geben; Morgen des 23sten, ohne daß der Feind es Unser Verlust waͤhrend die Zahl der Todten

verworfen worden. In der nach dem Schluß der oͤffentlichn Sitzung am Eten Morgens gehaltenen vertraulichen Sitzun soll, dem Vernehmen nach, eine Eingabe an die Deuische Bun des⸗Versammlung verlesen und genehmigt worden seyn.

der gestrigen Sitzung der Stande ⸗Versammlung machte do Landtags⸗Kommissar im Namen der Staats⸗Regierung die Mu daß, da das Finanz-Gesetz wegen abweichender V.

Der bedeutendste Ausfall hat in der Aceise stattgefunden, in welcher sich sowohl fuͤr das Jahr als fuͤr das Vierteljahr eine Verminderung zeigt. In der Post dagegen hat sich die Einnahme fuͤr beide Zeitraͤume vermehrt. ten fuͤr das Jahr lion dar; dies rührt aber hauptsaͤchlich von dem großen Ausfall her, den der Bericht von vorigen Oktober zeigte, wo allein in diesem Einnahmezweige fast eine Verminderung vonWn einer Million auf das Vierteljahr stattgefunden hatte. aupt war jenes Vierteljahr fuͤr alle Einnahme- Zweige sehr ig gewesen, und dies hat natuͤrlich auf das Resultat des ngewirkt. Im Vergleich mit dem entsprechen⸗ von 1836 betragt indeß der diesjaͤhrige Aus— Im Ganzen scheint den ministeriellen Blattern hinreichender Grund zu der Hoffnung vorhanden, daß sich das Land von der Erschuͤtterung, welche es durch die vor⸗ bald ganz erholt haben werde. st an die Stelle des verstorbenen Herrn Mellish ein neuer Direktor der Englischen Bank in der Person des Herrn Cotton ge

Der Pianist D er gab vorgestern mit

Die Zoͤlle bie⸗ eine Abnahme um halbe Mil⸗

Menge geg

Staͤnde⸗Versammlung nicht zu Stande gekommn sey, derselben ein anderweitiger Entwurf vorgelegt und evn mgegeben werde, im Falle der Nichtvereim bisherigen Steuern bis zum Ablauf der s nanz-Periode fortzubewilligen, zu welchem Behufe die Daun des Landtags bis zum 11Iten d. Monats verlängert worden is Diese Vorschläge wurden an den Budget-Ausschuß verwiesen

Sch weiz.

Luzern, 5. Juli. Tag satzung. In der zweiten Sitzung schah nach einer langen Diskussion die Abstimmung wegen der R lassung der Schwyzerischen Gesandtschaft. Fur die Zulassung waln 9is, Stimmen (Üri, Unterwalden, Zug, Schaffhausen, Tesh Neuchatel, Genf, Buͤnden, Freibu geg en ebenfalls 91 /. Stimmen. tokoll offen, Appenzell J. R. stimmte nicht. der Praͤsident, die Gesandtschaft von Schwyz koͤnne nicht S

Der Republikaner theilt folgende Nachricht mit: „Au außerordentlichem Wege vernehmen wir von Bern her, daß d hohe fremde Diplomatie fuͤr Aufrechthaltung der bestehenda Verfassung von Schwyz Schritte zu thun sich veranlaßt seht⸗ und die Franzoͤsische Gesandtschaft vorangehen werde.“ .

schluͤsse der noch noͤthig, . z rhei dem zu widersetzen

wa

re. betraͤgt nicht 500 Mann; in Gefangenschaft geriethen Einige treuloser Weise ermordet worden sind; die den verwundet, groͤßtentheils jedoch nur leicht. hmungen sind dem Feinde so theuer zu stehen einiger Ueberlaͤufer Ganzen 1000 bis 5000 Mann verloren.“ arlisten ihre Streit⸗

tuell zugleich anhei gung daruͤber, die

ganzen Jahres ei dieser Tage

den Finanzjahre

fall nur 75,701 Pfund. von denen

Uebrigen wur Wenige Unterne ekommen; 000 Todte und im

Man schreibt aus Est ella, daß die K adt konzentriren und Tag und Nacht an der Höhen arbeiten. Die Karlistischen sehr entmuthigt, und adt und begeben sich Don Carlos war am 29. Juli noch in Niederlage seiner Truppen bei Peñacerrada soll ihm große Unruhe verursachen.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Die Bill zur Fortsetzung des Krieges mit den Seminolen ist im Kongreß einstimmig angenom— men worden.

In Nantucket hat vor einigen Tagen eine große Feuers—⸗ brunst stattgefunden, welche fuͤnfundzwanzig Haͤuser in Asche te und erst gedampft werden konnte, als man einige Haͤuser Luft gesprengt hatte. Man schaͤtzt den Verlust auf 200,000

ser und ist reich mit den sinnreichsten Emblemen versehen. Eine Deputation des Stadtraths und der Bürgerschaft von Koblenz,

jaͤhrige Finanz-Krisis erlitten, nach der

Gestern i

kraͤfte um diese St Befestigung de Soldaten sind, dĩe Ein wohner verlasse nach den A Elorrio, die

wählt worden.

oͤhler befindet sich noch immer in London; Mad. Dulcken zusammen ein Konzert in Hanover⸗Square⸗Rooms, worin Letztere unter Anderem das Konzert von Felix Mendelssohn vortrug, welches bei dem letz— irminghamer Musikfest, wo der Komponist selbst es spielte, so große Bewunderung erregte.

Niederlande.

Aus dem Haag, 5. Juli. Es heißt jetzt, daß Se. Kai— eit der Großfuͤrst-Thronfolger am 14. oder 15. d. n wird. Der Russische Gesanoöte am hiesigen Hofe, herr v. Maltitz, wird am 16. d. einen glänzenden Ball lten, zu dem schon jetzt zahlreiche Vorbereitungen ge— troffen werden.

Der Avon des gegenwaͤr Besitzungen:

und Basel⸗Stadt). Dei r umliegenden allis behielt sich das Pu

zufolge, Hiernach er klaͤn ö die St

New⸗Hork, 12. Juni. serliche Hoh

Schwyz. Der hiesigen Gesandtschaft ist in Betreff du Schwyzer Angelegenheit auf die Tagsatzuug folgende Instruction en theilt worden: 15 Falls ihr das Stimmrecht in der Ta stritten werden sollte, so soll sie, gestuͤtzt auf den von der Eidgenossenschaft garantirte Kantons-Verfassung, um das Recht der aus dieser hervorgegangenen Regierung, sih feierlichst dagegen verwahren, und darauf bestehen, daß da Kanton Schwyz an der Tagsatzung vertreten seyn muͤsse, und zwar durch diejenige Gesandtschaft, welche von der einzig rech und verfassungsmaͤßigen Regierung dahin abgeordnet worden sey. 2) Sie wird uͤber das bundeswidrige Verfahren de orts in der Schwyzer Angelegenheit Klage erheben, den Scht saͤmmtlicher eidgendssischer Stände anrufen, und die Wiederhen chwyz als souverainem Stande zu 3) Wenn bei der Tagsatzung au ltung der Kantons- und Bezirksgemeinden an so wird die Schwyzerische Gesandtschaft gegn 4) Wenn der in

dbode enthaͤlt eine uͤbersichtliche Dar stellung Bund, di

tigen Zustandes der uͤberseeischen Hollaͤndischen „Die Niederlaͤndischen Truppen,“ sagt derselbe, aben auf der Ostkuͤste von Sumatra das Fort Pertibje im kandaheling eingenommen. In Palembang war die nicht vollkommen wieder hergestellt, und man schickte Auf unsern uͤbrigen Besitzungen erfreute man sich der groͤßten Ruhe und betrieb in Uebereinstimmung mit den Britischen Behoͤrden die Unterdruͤckung der Seeraͤube— rei in den Gewaͤssern von Linga. die beiden aus Europa geschickten Dampfboͤte zusammengesetzt, und wollte dieselben gegen die Seeraͤuber auf der Nordkuͤste Nach den neuesten Nachrichten aus Wschien die Regierung des Reichs dem Handel mit den Europäern und besonders mit den E Schwierigkeiten in den Weg legen zu wollen.“

Inland.

Schweidnitz, ꝛũ. Juli. Durchreise Sr. Ma— estüt des Kaisers von Rußland. Heute Nachmittag alb 3 Uhr verkuͤndeten der Festung Kanonen Donner und lockengeläute die hoͤchst erfreuliche Ankunft Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland. Allerhöͤchstdieselben kamen von Bres— lau, geruhten die vor dem Posthause aufgestellte Ehrenwache besichtigen, die zu Ihrem Empfang zahlreich versammelten oͤrden auf das Herablassendste zu sprechen, und die Reise nach Fuͤrstenstein mit den begluͤckendsten M sten Wohlgefallens for

Munster, J. Ju

Bezirke M Ruhe noch Truppen dahin ab.

In Surabaja hatte man

stellung der dem Kanton S stehenden Rechte fordern.

nochmalige Abha getragen wuͤrde, sede solche Ano Bericht der vor nestie im Schooße de Schwyzerische 5) Die Gesan lichen Kommissarien vorkommen gen, Verdaͤchtigungen, keiten ruͤgen, und die durch Schutz nehmen.

von Java kreuzen lassen. erkmalen Allerhoͤch⸗

i. Ankunft Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Wilhelm. Gestern Abend gegen z Uhr traf Höchstderselbe, von Hamm kommend, zur innigsten Freude aller treuen Unterthanen, hier ein und stieg auf dem hiesigen Schlosse ab, wo die Königl. Militair⸗ und Civil⸗-Behoͤrden, das den Weihbischof an der Spitze, alle Pro⸗ kademie mit dem Rektor in seinem Amts⸗ der Direktor des Gymnasiums, mehrere Ritterguts— Buͤrgermeister und der Stadt⸗Magistrat sich versammelt hatten, um ihre Aufwartung zu machen. fand ein großer militairischer Zapfenstreich Musik⸗ Corps saͤmmtlicher hier garniso nahmen. In diesem Augenblick inspi die auf der Loddenhaide versammelten

Bonn, J. Juli. Herr Dubois, General-Inspektor der ist seit einigen Tagen hier, um sich versitaͤt be⸗

rdnung feierlichst protestiren. oͤrtlichen Kommissarien gestellte Antrag auf Am r Tagsatzung angeregt wuͤrde, so soll di schaft ebenfalls dagegen sich verwahren dtschaft wird endlich alle im Bericht der vort, den Unrichtigkeiten, Entstellun Leidenschaftlichkeiten Und Widerrechtlich dieselben verletzten Personen ih

nglaͤndern noch großere

Luͤttich, 6. Juli. Gestern fand in Seraing die Verthei— statt, welche die Regierung und die Direction Gruͤben fuͤr diejenigen Arbeiter ausgesetzt ha— erwahnten ungluͤcklichen den sie den Verungluͤckten leiste⸗

lung der Preise der Steinkohlen⸗ die sich am meisten bei den neulich Vorfaͤllen durch den Beistand, ten, ausgezeichnet.

esammte Domkapite ssoren der Koͤnigl.

Spanien. besitzer, der Ober⸗ Madrid, 29. Juni. Der Senat hat gestern das Gest

uͤber die außerordentlichen Kriegs-Contributionen angenommn itzung, in der, wie verlauttz

erfassung des Senats betreffende Fra

Deutsch land.

Hannover, 5. Juli. (Hamb. Korr.) Das vorgestrige der Freiwilligen aus dem Jahre 1813 wurde in Rehburg 205 und einigen Mitgliedern mit Begeisterung begangen durch die Berichte der Theilnehmer der Gegenstand des Alle Erinnerungen an jene ruhm— Deutscher Tapferkeit und Vaterlandstreue sind damit wieder erregt und aufs neue befestigt worden. Rehburg war nicht ausgezeichnet durch aͤußere glanzvolle Ein— richtung, aber erhebend durch d durch wahrhaft brüberliche Aufrich und gehoben durch den Zauber der Ortes, an dem sie stattfand. mehreren Stabs-Offizieren unserer Armee, nung des Ganzen, fonst bestand hier kein Rang, nur Kameraden und Bruͤder waren versammelt. die seitdem zu den hoͤchsten Graden im Mili— nahmen wieder ihre Titel von da— neral-Lieutenant war wieder Oberst ge⸗— Alles war militai⸗

statt, an welchem die den Regimenter Theil irt Se. Koͤnigl. Hoheit

und hielt dann eine ruppentheile der hiesi⸗

nur einige, die innere V gen verhandelt wurden.

Seit einigen Tagen der Hauptstadt v rung. Die Regierung

Heute Abend wird die vue halten, die morgen zu dem abgehen sollen.

Die España meldet, der Fueristas dem M die auf der einen S das Wort „Fueros“ enthaͤlt. Graf von Montefuertes seyn.

Tagesgespraͤchs geworden.

spricht man in verschiedenen Zirkth blich republikanischen Verschwi soll anonyme Drohbriefe erhalten hac Köoͤnigin uͤber zwei Bataillone R Eorps des Generals Pardißn

Universitaͤt von Frankreich, mit den wissenschaftlichen Verhältnissen unserer Uni kannt zu machen.

Koblenz,s, 7. Juli. Jubelfeier des Generals von Nachstehendes enthaͤlt das Wesentlichste aus der in Nr. 186 der St. Ztg. verheißenen näheren Beschreibung in der Rhein- und Mosel⸗Zeitung:

„Am Sonnabend den 30. Juni begann die Feier. Menge waren Fremde eingetroffen. leich vor unserer Stadt an und brachte den Rheinischen Städten, wie aus weiter Ferne. G und die hiesigen Offiziere, vier Musik-Corps Soldaten, die Letzteren mit Fackeln versehen, ; um neun Uhr begab sich, egten Menge begleitet, der ohnung des Jubilars auf dem Ka— hatte sich unterdessen die ganze Nachbarschaft zur

Die Straßen waren mit Bäumen und Maien, bgewinden und Flaggen festlich geschmückt, die ch ein zierli⸗ estfeier tref⸗ traf Se. Königl. Hoheit Auf dem Ehrenbreitstein Festen Franz und Alexander loderten Freudenfeuer in die Racht hinein; der Thurm auf der Moselbrücke war prachtvoll beleuchtet und flammte mit tausend brennenden Lampen dem ersehn⸗ ien hohen Gasie den Willkomm-Gruß entgegen. Hei Vorabend gewesen, brach der festliche Tag selbst an. rührende Scene begann die F offizier des fünften Kürassie Vorstell ist, angekommen, mit den Worten vorstellte: als Ordonnanz.“ Kommandos eine schöne Bitte“ gesungen wurde, genswünsche dem Helde 6 Hauses aber hatte milie des Generals un

Die Feier in on einer ange en Geist der Einmuͤthigkeit, tigkeit und die reinste Freude, Natur⸗Schoͤnheiten des Ein Fest-Comit“, bestehend aus leitete die Ord⸗ keine Aus⸗

daß die in Bayonne errichtete Jun Bor st ell. Fahne übersandt hah⸗ eite das Wort „Friede“, auf der andern

Praͤfident jener Junta soll d

uñagorri eine weiße

In zahlloser Drei Dampfböte langten z n Abgeordnete und Gäste egen Abend

zeichnung, Offiziere, tair-Dienste gestiegen sind, mals an, der jetzige Ge worden, der Oberst fungirte als Feldwebel.

Mehrere Mitglieder erschienen in der damali— fast Alle trugen wenigstens ein Zeichen derselben. ie Beschreibung des Spezielleren, einzelne Augenblick und die freudige Stimmung der ihre Bedeutung verlieh, um noch von einer Ueber durch welche die alten Krieger hoch erfreut Se. Maj. der

Spanische Gränze. In einem vom Courier mitzt eilten Schreiben aus San Sebastian vom 28. „Heute Morgen fand an den Linien, Hernani gegen uͤber, eine Auswechselung von 30 Gefangenen auf jeder Seit Bis auf Zwei, die erst vor wenigen Tagen in einek bel Passages gefangen genommen wurden, sahn den Gefangenen mehr Skeletten als Menschz F bewaffneten Navarresen, die vorg. stehen jetzt 18 Karlistische 8 ange, mit ihm in Unterhandlum derem, eine große Anzahl der unt n ebenfalls zum Uebertritt; daß der Biscayische Anfuͤhrt Zweck eine Ünterredung mit dem Comma) von Bilbao stationirten Kriegsschiff Navarresen l

hatten sich die fremden und eine große Anzahl auf dem kleinen Paradeplatze versammelt von einer zabllosen, freudig bew brennenden Fackeln

risch geordnet. gen Uniform, Wir uͤbergehen d denen der

nach der W

Hause in Alze die zuruͤckkehren aͤhnlich. Außer den 15 Mumñagorri uͤbergingen, meistens von hohem Sie versprechen unter An ihren Befehlen stehenden Truppe en. Auch habe ich erfahren, Castro zu demselben deur des im Flusse nachgesucht habe.

Guipuzeoger zu M puzeoa ist und dort beitende Klasse ausgeuͤbt hat, Karlistischen Generalen u habe einen Theil seiner an den Uebungen der Viele Personen sind unzufrieden, da Spanien eindringt, ich glaube indeß, daß si ben. Seine Truppen sind noch nicht stark genug, nger fuͤr die kurze Zeit schon sehr selbe doch noch nicht hinreichend n mit Erfolg angreifen zu konnen.“ Blätter vom 29. Juli melden j innahme von Penacerrada und di Rachdem der Rebell Espartero dronen versammelt und sich mit de und Belagerungs⸗Geschuͤtz versehen h Anbruch des Tages Peñacerrada und Armee, welche diesen Der Feind wurde durch! bewunderungswuͤrdigen n zuruͤckgeworfen und Am Nachmittage mußte die M und der Feind wurde Ce Alles verkuͤndi en Seiner

itfeter vorbereitet.

äuser mit Lau Fenster Übrigens reich beleuchtet, und hier und da spra ches Transparent in schlichten Worten den Geist der F fend aus. An demselben Abend noch lm von Düsseldorf ein.

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Gemuͤther raschung zu reden, und ihrem Feste die Krone verliehen wurde. Koͤnig und Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz erschienen ploͤtz= den Froͤhlichen, um den Vorsitz an Der Monarch war erst Tages zu— vor von seiner langen und beschwerlichen Reise zuruͤckge—

Rehburg zu sehen. druckenden Mittags verrathen, mischte sich unseres Koͤnigs st wollte bei dem Erinnerungsfeste nicht fe Stimmung nahmen Se. Tafel ein, begruͤßte die Gaͤste nur als den“, sprach mit Begeist chiedene Toaste aus. diese geistige Frische und d Bis gegen sieben Uhr

lich gegen Mittag unter der Prinz Wilhe

der Tafel einzunehmen.

Hoffnung nicht, traf ploͤtzlich hitze, ohne eine Spur von Ermattung zu im vollen Schmucke einer schweren Uniform und sofort unter die Jubelnden. Der kriegerische Ru ammt besonders aus jener Epoche her. Er hlen. In der heitersten Majestaͤt den obersten Platz an der Bruͤder und Kamera⸗ Zeit und brachte selbst Jeder Anwesende war hoch erfreut iese Jugendkraft in so hohen Abends verweilten Se. Maje⸗ brigen Theilnehmer reiseten erst am folgenden

Se. Majestaͤt der Koͤnig das wart, wurden aber sondern von den Als der Koͤnig

deshalb die ter, wie der

Eine schöne, Aus Insterburg war ein Unter— r⸗Regiments, dessen Chef der General von der in aller Frühe erschien und sich ihm „Auf Befehl des Königs melde ich mich Jetzt erklang unter den Fenstern des General⸗ Morgen⸗Musik, wobei das Lied: „Rheinlauds das gleichsam der Rheinlande heißeste Se⸗ zum Morgengruße darbrachte. Im Innern ch eine stillere Scene vorbereitet. d feine nächste Umgebung sprachen dem Jubel— Glückwünsche aus und überreichten ihm ihre Weihgeschenke, änden gefertigt, in sinniger Weise auf des ager und im Familtenkreise hin deuteten. djutanten und den am General- Kommando en die ersten Gratulationen dargebracht; schön gearbeiteten und sinnreich verzierten lim drei Viertel auf neun überraschte Se. Kö⸗ Prinz Wilhelm den Gefeierten in seiner Wohnung Kabinets⸗-Ordre und den Schwar⸗

Es treten uͤbrigens mehr uñagorri uͤber, denn da er selbst aus Gu stets einen sehr großen Einfluß auf die in so wird diese Provinz von den m so strenger bewacht. Man sagt, g uppen nach Fuentarabia gesandt, un dortigen Artillerie Theil zu nehmen, erung von jener daß er so lan

und obglei die Zahl seiner Anhaͤnger fuͤr genannt werden kann, so ist die um befestigte Positione Kar list Nachstehendes uͤber die E Niederlage Guergue's: Bataillone und 7 Schwa nöthigen Berg⸗ er am 22. mit gen Bataillone der Königlichen theidigten, mit Heftigkei Freiwilligen mit einem mehrmals von den Mauer Boden mit seinen Leichen. dem Muthe der Treue weichen, zwungen, sich schimpflich einen neuen T

lie, von kunstgeübten Sefeierten Leben im Bon den dienstthuenden attaschirten Chargen wurd E überreichten ihm ei lbernen Pokal.

und üßerreichte ihm eint All erhöchsie n Adier⸗Orden in Brillanten. Kaum hatte sich S eit entfernt, als um 9 Uhr eine Deputation des achten Armee nführer der General von Borstell ist, bei General Lieutenant, Graf von Dohna, sprach im Corps die herzlichsten Glückwünsch ehrten Chef, als Weihgeschen arbeiteten Ehrendegen, de essen Klinge die ig, die Glanzpunkte seine fsiziere desselben Corps

staͤt dort; die Morgen ab. Gestern Nachmittag beehrten staͤdtische Freischießen mit Höchstihrer Gegen nicht, wie uͤblich, von dem Magistrate, Deputirten des Schuͤtzen⸗Vereins empfangen. loͤsete die Buͤrger-Artillerie ihre Kanonen, und ein ckvoll uniformirter Buͤrger-Schuͤtzen bildete ein ause hinritt, Maj. thaten cheiben, besuchten die beiden nn nach halbstuͤndiger Anwe⸗ am naͤchsten Sonntag u wiederholen. r vertraulichen Morgens ist,

Corps geschma Spalier, durch welches der König zum Schuͤ von dem lauten Zuruf der Sch zwei Schuͤsse vor verschiedenen Schuͤtzenzelte und verließen alsda senheit den Platz mit dem Versprechen, in Tm , Familie den Besuch z

assel, 8. Juli. Sitzung der Stande Versammlung dom Sten d.

ihm eintrat. Ramen des Armee⸗ e aus und überreichte dem ver⸗ k des achten Armee⸗Corps, n Griff mit Diamanten besetzt, roßbeeren, Dennewitz und Leip⸗ r militairischen Laufbahn, eingravirt sind. bergaben hierauf dem General reiben, die ihm aus den entferntesten Thellen zur Unter dfesen Brtefen befand

en begleitet.

edeckte di einen massiv

uruͤckzuziehen. des Ruhms für die Wa

olllkwünschung ju

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schen Heeres, der alten Waffen⸗Gefährten des Generals, und einem Schreiben des Prinzen August, eines von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen von Königsberg aus, demselben Orte, wo der General von Borsiell früher das General. Kommando geführt haite. Nach. dem das achte Armee⸗Corps seine Glückwüusche dargebracht, trat der Major ven Heister, Commandeur des fünften Kürassier⸗Regiments, das in Insterburg liegt, und dessen Chef der Jubilar ist, vor diesen, und brachte ihm aus weiter Ferne her die Huldigung und Verehrung seines Regiments und überreichte im Namen desselben eine kosi⸗ bare silberne Ehrensäule, auf welcher sich oben ein Standarten⸗ Träger zu Pferde in der Uniform eines Kürassiers befindet. Auch die Prinjen von Solms, der Fürst von Wied und Prinz Max von Wied hatten sich eingefunden und in dem General von Borstell dem Berdienste huldigen wollen. Die Regimenter, die in den ewig denk⸗ würdigen Jahren des Freiheits-Kampfes 1813 und 1812 unter dem Befehle des Jubilars mitgefochten, wurden durch den Major von Zichlinsky vertreten. Ihr Weihgeschenk war ein vergoldeter, silberner Kommandostab, mit Lorbegen schneckenförmig umwunden. Unter Vortritt des Generals von Pfuel erschienen die fremden Generale und Ofsiziere anderer Armee⸗Corps, und tine Deputation der Oesterreichi⸗ schen Offiztere aus Mainz wurde durch den General⸗Lieutenant und Bice⸗-Gouberneur von Mainz, Freiherrn von Müffling, vorgestellt.!— Nach den Deputationen des Heeres führte der Lam. e tn von Bodelschwingh, als erster Beamter der Rhein-Provinz die Abgeord⸗ neten der Civil⸗Behörden und der Städte bei dem Jubelgreise ein. Herr von Bodelschwingh sprach im Namen Aller die innigsten und herzlichsten Glückwünsche zu der hohen Feier und den Dank aus für das viele Gute, das Se. Excellenz der General von Borstell während des Zeitraums, den er an der Spitze der Rhein-Provinz gestanden, bewstkt hatte, und überreichte im Namen der Verwaltungs-Behörden der Rhein. Provinz eine mit außerordentlicher Pracht und Kunst ge⸗ arbeitete silberne Base. Hierauf fand die Vorstellung der einzelnen Personen und Deputatienen statt, wobei der Königl. Ober⸗Berghaupt— mann Graf von Beust im Ramen des Königl. Ober-Berg-Amts zu Bonn eine in Eisen gegossene Büste des Jubilars und ein Portrait desselben in Bagrelief von Eisen mit dem Rahmen aus einem Siücke gegoffen, überreichte. Die Deputation der Stadt Köln, mit ihrem DSber- Bürgermeister Steinberger an der Spitze, überreichte dem Jubilar im Ramen der befreundeten Stadt eine Medaille in Gold und Silber geprägt. Sie hat 2 Zoll im Durchmes—

unter Vortritt des Ober-Bürgermeisters Mähler, hatte ganz besondere Gründe und Veranlassung zur freudigen Theilnahme am heutigen Feste, was auch der Redner in gehaltvollen Worten vortrug, die der Feldengreis mit seiner so bewährten Gunmüthigkeit und Wohlwollen⸗ heit aufnahm und mit den Worten erwiederte: „Lassen Sie mich immer Ihr Mitbürger seyn; Mitbürger wie ich immer war, will ich bei Ihnen bleiben.“ Als Zeichen der Dankbarkeit unserer Stadt für das sinmer rege Wohlwollen in jeder großen und lleinen Gelegenheit ver— ehrte ihm die Deputation einen goldenen Pokal in Römerform auf einem goldenen Teller, in dessen Mitte ein erhöhter Rand dem Po⸗ kal zum Fußgesiell eingepaßt war. Eine Deputation der Stadt Bonn, mit dem Ober-Bürgermeister Windeck an der Spitze, brachte dem Jubilar die Huldigung ihrer Mitbürger und verehrte ihm in deren Namen eine ausgezeichnet schöne Pendule mit zwei vierarmigen Kandelabern von seltener Schönheit. Nachdem noch mehrere Deputationen der Städte Trier, Ehreubreitstein, Wetzlar u. s. w., des hochwürdigen Dom⸗Kapitels von Köln, der Rheinischen Friedrich⸗Wilhelms Univerfität zu Bonn u. m. a. vorgestellt waren, nahm der Jubilar das Wort und sprach seinen Dank mit inniger Rührung gegen alle Anwesenden aus, mit der Bitte, ihm das Wohlwollen auch für die Zukunft zu erhalten, auf welches er stolz und welches zu erhalten immer sein Wunsch seyn werde. Nachdem die Behörden und Abgeordneten dem Jubelgreise ihre Glückwünsche dargebracht hatten, holte Se. Königl. Hoheit ihn zum feierlichen Gottesdienst in der hiesigen erangelischen Kirche ab. Föchfiderfelbe und der Prinz von Solms Durchlaucht geleiteten ihn in das Chor der Kirche. Der Ober-Prediger Herr Moelhausen hielt eine feierliche Rede und sprach schöne Worie über die Tugenden eines christlichen Kriegers, wie bei ihm unter allen Umständen, im Krieg und im Frieden, vor Freund und Feind, die Tapferkeit mit der chrisilichen Liebe gepaart seyn müsse. Alle Gemüther fühlten sich tief ergriffen, als er am Schluffe der Predigt in das allgemeine Gebet ein besonderes für den Jubelgreis aufnahm. Nach beendetem Gottesdienst war große Parade und um zwei Uhr holte der Prinz Wilhelm den Ge⸗ neral zum Festmahl ab, das in dem großen ehemaligen Afademie⸗ Saale gefeiert wurde. Der Saal war unter der Leitung des Inge⸗ nieur⸗Hauptmanns Schnitzler auf eine des Festes würdige Weise aus⸗ geschmückt. An vierhundert Gäste hatten sich zu dem Festmahl ver⸗ einigt. Es war ein schöner erhebender Anblick, wie hier ein geliebter Königssohn mit hochfiebenden Beamten und treuen Bürgern zu Ta⸗ fel saß, wie in diesem Kreise herzliches Wohlwollen und unbefangene Heiterkeit waltete; es war ein Schauspiel, auf das wir stolz seyn dürfen, und das keine Zeit in der Erinnerung derer, die daran Theil genommen, verwischen wird. Die Veranlassung des Festes, die Ge⸗ genwart des Königssohns, Alles trug dazu, bei, die Herzen der An⸗ wesenden mit frendigem Hochgefühl zu erfüllen. Als aber jetzt der gefeierte Greis sich erhob und den Toast ausbrachte auf Se. Maje⸗ stät den König, da erscholl ein kräftiges, stürmisches Lebehoch. Da⸗ zwischen donnerte das Geschütz, und mit Begeisterung stimmte die ganze Versammlung den Gefang an: „Heil Dir im Siegerkranz.“ Den zweiten Toast brachle der Prinz Wilhelm Sr. Excellenz dem General von Borstell. Mit welchem Jubel auch dieser Toast und alle die folgenden aufgenommen wurden, das brauchen wir nicht zu sagen. Der dritte Toast galt dem Königlichen Hause und namentlich feinem Repräsentanten, dem anwesenden Prinzen Wilhelm. Ihn brachte, als ältester General des Armee Corps, der Graf von Dohna aus. Der erste Civil-⸗Beamte, der Dber-Präsident von Bodelschwingh, brachte den vierten Toast dem Heere aus. Der fünfte Toast galt der Ein⸗ heit des Volkes und des Heeres ünd wurde von dem General -Lieutenant von Pfuel, dem kommandirenden General des 7 ten Armee⸗Corps, ausgebracht. Roch mehrere Toaste wurden jetzt ausgebracht. Aber nur noch zweier wollen wir erwähnen, desjenigen, den der General Lieutenant von Müffling, Gouverneur aus Mainz, auf die hohen verbündeten Mächte ausbrachte, und des Toastes unseres allgeliebten Oher⸗ Bür⸗ germeisters, des Herrn Mähler. Gegen Abend hob der Prinz die Tafel auf, mit einigen Worten, die, wie Alles, was er sprach, die Gemüther mächtig ergriffen. Unter rauschendem Lebehochruf trennte sich die Bersammiung. Das Fest des Tages schloß ein glänzender Bäll auf dem großen Kasino-Saale, der zu diesem Zweck sehr an— sprechend ausgeschinückt war. Se. Königl. Hoheit beehrte den Ball mtt Höchstseinem Besuch und eröffnete ihn an der Hand der Frau Gencralim von Borstell. Rach einigen Stunden des Verweilens zog sich Höchsiderselbe zurück, so wie der Jubelgreis. Als Rachfeier kann ein glänzendes Diner angesehen werden, welches Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilbelm am folgenden Tage gab. Am Abend war bel dem General von Borstell ein zahlreicher Ball, und die Stadt war wieder schön erleuchtet.“

Rechtspflege.

In der Nr. 136 der Staats- Zeitung ist eine Uebersicht von dem Inhalte des General⸗Berichts mitgetheilt, welchen im verflossenen Jahre an Se. Majestaͤt den König der Herr Justiz⸗ Minister Mühler Exc. erstattet hat. Zu denjenigen Gegen— standen dieses, uͤberhaupt fuͤr die Geschichte des Preußischen Staats und seiner Verwaltung hoͤchst wichtigen Aktenstuͤckes welche von allgemeinerem Interesse sind, gehören vorzůgich die unter den vier ersten Rubriken aufgefuͤhrten, welche das Justizwesfen im Ganzen betreffen, dann der Theil, welcher insbesondere das Personal der ö , angeht, zuletzt einige der unter den folgenden Rubriken beruͤhrten spe⸗

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Es kann die Absicht nicht seyn, und schon der Raum der Staats Zeitung gestattet es nicht, einen vollständigen Auszug aus jenem Berichte auch nur uber die oben genannten Gegen⸗ es können vielmehr hier nur einige Bemer— en, um dadurch um so cht des gehaltreichen

rste, was die J

stände zu liefern; kungen und Andeutungen gemacht werd mehr Veranlassung Werkes zu geben. Einrichtung und Verwaltung im Ganzen betrifft, daß am Schlusse des Jahres 1836 in der Mongrchie, mit Ausschluß der Rhein⸗Provinz und des Fuͤrstenthums Neuchatel, fuͤr 1 Einwohner, wobei die Militair⸗ nicht mitgerechnet sind, folgende 1) das Geheime Ober⸗Tribuna ausschließlicher Gerichtshof fuͤr die Beschwerde⸗Instanz;

ür eigenen Durchsi o sehen wir fuͤrs

ersonen und deren richts ⸗Behoͤrden bestanden: u Berlin, als oberster und evisions⸗ und Nichtigkeits⸗

2) 20 Landes Justiz⸗Kollegien, daneben der Ober⸗Appella⸗ tions⸗Senat des Kammergerichts, das Tribunal zu Königsberg, das Ober⸗Appellations⸗Gericht zu Posen, das Kurmärkische Pu⸗ pillen⸗ Kollegium zu Berlin, das Hofgericht und Konsistorium Greifswald.

3) 7018 verschiedene den Landes⸗Justiz⸗Kollegien unterge⸗ ordnete Justiz⸗Behoͤrden, nämlich 41 Inquisitoriate, Kommisstonen und Kreis⸗Justiz⸗Raͤthe, 583 Koöͤni wovon 198 mit drei oder mehr Richtern, 3 Richtern besetzt sind, 122 besondere Gerichte, als Geistliche, Fabriken⸗, Universitaͤts⸗ endlich 6154 Privat⸗Gerichte, wovon 128 Fuͤr⸗ desherrliche und Patrimonial-Kreis-Gerichte, und 6006 gewohnliche Patrimonial-Gerichte. Alle diese Justiz⸗Behoͤrden bestehen, mi nahmen, noch setzt; es wird aber wohl, was die Patrimonial⸗Gerichte betrifft, kaum noͤthig seyn, hinzuzufuͤgen, daß daraus keinesweges eine eben so große Anzahl einzelner Patrimonial⸗Richter zu folgern ist, indem es nicht selten vor⸗ kommt, daß ein und derselbe Justitiar 8— 12 und mehrere Ge— richte zu verwalten hat und bei ihrem geringen Umfange fuͤglich Dies ergiebt sich klar aus der, Seite 9 des Berichts angegebenen Zahl saͤmmtlicher Richter⸗Beamten. Sie betrug bei den Koͤniglichen und aus Staats-Fonds unterhalte⸗ erichten 2325, naͤmlich 22 etatsmäßige Ober⸗Gerichts⸗ Mitglieder, 1593 dergleichen bei Unter-Gerichten; dazu 165 nicht etatsmaͤßige, jedoch remunerirte, und 145 nicht remunerirte Die Zahl der Richter bei Privat⸗-Gerichten betrug dagegen 523, außer welchen auch noch 475 Königl. Rich ls Privat⸗Richter fungirten. Die Zahl saͤmmtlicher Subaltern⸗ und Unter ⸗Beamten betrug 7413, Justiz⸗ KKommissarien und Notgrien 1140, saͤmmtlicher wirklich angestellten Justiz⸗Beam⸗ in dem Berichte

138 Kreis⸗ i. Unter⸗Ge⸗ 5 mit einem oder mit zwei und Steuer⸗Untersu⸗ chungs⸗Gerichte, stenthums⸗, Stan

t unbedeutenden Aus⸗ große Zahl der

verwalten kann.

Richter ⸗Beamte.

ter zugleich a gerichtlichen

folglich die Zahl ten 11, 101. angestellte Frankreich,

Sehr interessant ist hierbei die Vergleichung mit der Zahl der Justiz⸗Beamten in welche im Jahre 18335 nach amtlichen Listen für 32, 500, 00 Einwohner 34, 023 betrug, naͤmlich: juges de paix... .... conseillers et juges conseillers auditeurs et juges suppleants advoecats inseripts advocats stageaires

J e

2 w

9 9 ,,,

Zahl die eigentlichen Subal⸗

Dabei ist zu bemerken, daß diese nicht einmal befaßt,

tern⸗Beamten, z. B. die greffiers u. s. w., eben fo wenig wie die Hypotheken⸗conservateurs und die Beam⸗ ten der enregistrements-Buͤreaus, wahrend andererseits die Preu⸗ ßischen Gerichte eine Menge von administrativen Geschaͤften zu besorgen haben, die den Gerichten in Frankreich fremd sind. Die Zahl der Justiz-Beamten ist daher in Frankreich verhaäͤlt⸗ nißmaͤßig weit groͤßer als in Preußen.

Eine andere, nicht minder interessante Notiz betrifft das Verhaͤltniß der Einwohnerzahl zu den beiden Haupt⸗LKlassen der Gerichts⸗Behoͤrden, den Königlichen und den Privat⸗ oder Pa— trimonial⸗Gerichten.

Es stehen im Ganzen 7,979, 432 unter Koͤniglicher und II 7.795 unter Privat⸗Jurisdiction. Die meist en Patrimo⸗ nial⸗Gerichts⸗Eingesessenen hat die Provinz Schlesien, naͤm⸗ lich von 2,515,551 Einwohnern 1,545,881; die wenigsten hat die Provinz Westphalen, naͤmlich nur 81,031, und insbeson— hat das Ober- Landesgerichts-Departement Muͤnster gar Es moͤchte nicht uͤberfluͤssig seyn, der Ursache dieses

Keine. Sie liegt großentheils

auffallenden Unterschiedes zu gedenken. in der verschiedenartigen fruͤheren Verfassung der Patrimonial⸗ Gerichte in Westphalen, im Vergleiche mit der in anderen Pro⸗ uͤberhaupt in anderen Gegenden Deutschlands, und dann in der neueren Gesetzgebung. durchgehends nicht der Fall, daß die Patrimonial⸗-Gerichtsbar⸗ keit den Grundstüͤcken anklebte, welche den Bezirk desselben aus—⸗ machten; das heißt, es steht geschichtlich fest, daß nicht das Ei— genthum respektive Ober⸗Eigenthum daran die Hauptquelle der Patrimonial⸗Gerichtsbarkeit war. vielmehr ein mittelst Belehnung oder Privilegium uͤbertragener Ausfluß der hoͤchsten Gewalt; theilweise war sie der Rest fruͤ—⸗ herer nicht zur Reife gekommener Territorial⸗Hoheit, und eine Hauptquelle der Patrimonial⸗Gerichtsbarkeit lag in Westphalen in den vormaligen Fehm- und Freienstuhls⸗Gerichten. Solche geschlossene adlige Gaͤter oder Domainen und adlige Gerichte, wie sie sich in den uͤbrigen Provinzen der Monarchie und eben so auch Unterthanen⸗ und Einsassen⸗Verhaͤltni sie z. B. in dem siebenten Titel de meinen Landrechts entwickelt sind, Westphalens nicht. namentlich des vorma Gerichtsherr oft nur wenigen sich die Gerichtsbarkeit selbst und Realitaͤten, selbst Noch eine andere Eigenthuͤ Westphalens war die, richte konkurrente J ten namentlich im das weltliche Hof⸗ ihnen in der ersten hörigen Faͤllen, ob er seine Klag

Es war in Westphalen

In vielen Faͤllen war sie

s zweiten Theils des kannte die aͤltere Verfassung In den Patrimonial⸗Gerichts⸗Bezirken, sigen Hochstifts Muͤnster, hatte daher der Grundbesitz; dennoch erstreckte uͤber alle nicht exemte Personen die landesherrlichen Domainen. mlichkeit der Patrimonial⸗ Gerichte heils die landesherrlichen Ge⸗ sdiction mit ihnen hatten; so konkurrir⸗ Hochstift Muͤnster die beiden Fuͤrstlichen Ge⸗ Gericht und das 9Offizialat⸗Gericht mit Instanz in allen zur Civil⸗Jurisdiction ge⸗ so daß der Kläger die unbeschränkte Wahl hatte, e bei ihnen oder bei den Fuͤrstlichen Gerichten anbringen wollte. Auch im Herzogthum Westphalen (Bezirk des Gber⸗Landes⸗ Gerichts zu Arnsberg) verhielt es sich in Ahn⸗ licher Art, indem die meisten rente Jurtadtetion in Civil,

daß großent

atrimontal / Gerichte nur konkur⸗

Hachen mit den Justiß⸗ Aemtern