1838 / 195 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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von Erfolg seyn werde. Als hierauf das Haus sich in den Aus— schuß über die Irlaändische Zehnten⸗Bill verwandeln wollte, be⸗ antragte O Connell, man solle dem Ausschusse die Instruction ertheilen, fuͤr die Abzahlung der rückständigen 4 zu sor⸗ gen; der Zweck seines Antrages, sagte er, sey, die Bill dem Ir— ländischen Volke durch ein versoͤhnliches und gerechtes Verfah⸗ ren so annehmbar als moͤglich zu machen; dies koͤnne aber nur dann der Fall seyn, wenn keine Zehnten Räckstände mehr erhoben würden; sonst mochte selbst das milde Scep— ter des Marquis von Normanby seine bisherige Macht verlieren; zwar werde man ihm vielleicht vorwerfen, daß er Englisches Geld zu Irländischen Zwecken verwendet wissen welle, aber er frage, eb die Kirche Irlands etwas An— deres sey als eine Englische Kirche, oder ob das Irlaͤndische Volk ein Interesse daran habe? Lord Stanley erklaͤrte, daß er dem Antrage des Herrn O Connell gern beipflichten wolle, weil er ebenfalls glaube, daß ohne eine solche Maßregel die Zehnten-Regulirung unwirksam seyn und der alte Sireit zwi schen Geistlichen, Gutsbesitzern und Pächtern fortdauern wurde. Das Beste schien ihm aber, das die Gutsbesitzer einen Theil der Zehntenruͤckstände trugen, und daß der Staat den uͤbrigen Thel auf sich nahme. Das Resultat dieser Debatte kennt man nech nicht.

London, 10. Juli. Gestern fruͤh hat im Hyde, Park die große Truppen-Musterung stattgefunden, welche zu Ehren der hier anwesenden hohen Fremden veranstaltet war. Die Koͤni— gin selbst war dabei zugegen. Die versammelten Truppen be⸗ standen aus 806 Mann reitender Artillerie, 7al Mann Garde— Kavallerie, 100 Mann Garde⸗Infanterie, 21 Mann leichter Kavallerie, Detaschements des 10ten Husaren und des 12ten Lanciers Kegiments, zwei Jaͤger Bataillonen, zusammen 1230 Mann, und 161 Mann von den Feld-Artillerie⸗Batterieen, zu= sammen 4515 Mann. Der Herzog von Wellington und der Marschall Soult wurden vom Volke wieder mit großem Jubel begruͤßt.

j Das Geruͤcht, daß der Herzog von Nemours schon in den nächsten Tagen nach Paris abreisen, vorher aber noch einen glänzenden Maskenball geben werde, wird vom Morning He—⸗ rald fuͤr ungegruͤndet erklärt. Dies Blatt versichert, Se. Köͤ⸗ nigl. Hoheit werde London erst gegen Ende dieses Monats ver⸗ lassen, und das Gerücht von dem Maskenball sey vermuthlich eine Verwechfelung, indem einer der Kroͤnungsbotschafter einen solchen Ball zu geben beabsichtige.

Der Genneinderath von London hat das Fest, welches er den Kroͤnungs-Botschaͤstern geben will, von heute auf morgen verschoben, weil der Marschall Soult zu heute Abend schon mehrere Personen zu einem Diner bei sich eingeladen hatte, unter ihnen auch den Herzog von Wellington, über den sich der Marschall zu dem Eomité, bei welchem er sich wegen des ihn abhaltenden Hindeinisses entschuldigte, in folgender Weise äußerte: „Ich habe den Herzog unter anderen Verhaͤltnissen stets bereit gefunden, mich auf dem Schlachtfelde aufzusuchen, und ich wurde daher sehr undankbar zu seyn glauben, wenn ich mich nicht eben so bereit zeigte, ihn in der Zurèäckgezogenheit des Friedens aufzusuchen und an meine festliche Tafel zu laden.“

Gestern langten über Suez Nachrichten aus Bombay vom 21. Mai an, und es verbreitete sich in der City das Geruͤcht, Privatbriefe von dort meldeten, es sey daselbst die Kunde ein⸗ gegangen, daß Teheran, die Hauptstadt Persiens, von Russi⸗ schen Truppen besetzt worden, nicht aus feindlicher Absicht ge— gen die Perser, sondern um sich der Indischen Graͤnze zu naäͤ— hern, und daß die Regierung von Bombay in Folge davon alle Dampfboͤte in Dienst genommen habe, um Truppen den Persischen Meerbusen hinauf zu senden. Der Courier be⸗ merkte gleich, daß die Sache wahrscheinlich am Abend im Un, terhause zur Sprache kommen werde, was denn auch der Fall war (s. die Parlaments Verhandlungen); aus der Antwort Lord Palmerston's ergab sich aber, daß die Regierung von nichts wußte; heute wurde daher jenem Geruͤcht in der City fast gar kein Glauben mehr geschenkt, und das obengenannte Blatt sagt: „Ein solcher Schritt könnte wohl nur geschehen, wenn die Persische Regierung, im Innern von einem Aufstande be⸗ droht, darum bäte. Sollte indeß jemals ein solches Gesuch an Rußland gerichtet werden, so wuͤrde letzteres im Stande seyn, dasselbe schnell genug zu erfuͤllen. Seit den Gebiets ⸗Ab⸗ tretungen, welche Persien nach Beendigung des letzten Krieges machte, ist die Russische Graͤnze nur noch 250 Englische Meilen von Teheran entfernt, und wenn die Truppen uͤber das Katpische Meer gesandt wurden, se hatten sie dann bloß 60 Englische Meilen durch Persisches Gebiet bis zur Hauptstadt zurkckzjulegen.“ Was die sonstigen Nachrichten aus Indien betrifft, so hatte der Handel daselbst an Lebhaftigkeit gewonnen, und es wurden bedeuͤtende Verschiffungen zu hoͤheren Preisen nach Europa gemacht. In Kalkutta herrschte noch immer die Cholera, und es waren im letzten Monat dort tausend Todes⸗ fälle vorgekommen. Die Bank⸗Firma Kissin, Doß und Ottum— chand im Burrah⸗-Bazar hatte Bankerott gemacht. Vor Mitte Btktobers wurden bei dem herrschenden Südwest-Munsun keine Dampfböͤte mehr im Rothen Meere erwartet.

Das Packetschiff „MNäghtingale“ uͤberbringt Nachrichten aus Demerara vom 17. und aus Barbadoes vom 28. Mai. Noch immer herrscht dort große Unruhe wegen der Parlaments“ Verhandlungen uͤber die Aufhebung der Lehrling schaft. Man hatte indessen bereits die Nachricht von der Ver— werfung der Motion Sir G. Strickland s erhalten, und da⸗ durch war das Vertrauen wieder hergestellt.

Aus Quebek reichen die letzten Nachrichten bis zum 14. Juni, wo Lord Durham noch mit Einrichtung seiner neuen Verwaltung beschaͤftigt war. Die Blätter theilen die Adresse verschiedener Körperschaften an Len General⸗Gouverneur und die Antworten desselben mit. In seiner Antwort an die Re⸗ praͤsentanten der Einwohnerschaft von Montreal sagte Lord Dur⸗ ham unter Anderem: „Der einzige Unterschied zwischen den verschiedenen Klassen der Gesellschaft, den ich anerkennen kann, ist derjenige, welcher aus der richtigen oder unrichtigen Anwen⸗ dung jener Rechte entsteht, deren Sie erwähnen. Aeußert sich die Ausübung derselben in Loyalität gegen die Krone, in Ge— horsam gegen die Gesetze und in der schuldigen n, die wahren Interessen des Landes, so werden diese Rechte immer heilig und unverletzt gehalten werden; weicht aber die Ausäbumg derselben von dem gesetzlichen Wege ab, zur Er— reichung aufruͤhrerischer und verfassungswidriger Zwecke, so mufsen und werden sie beschrankt werden. Ich hoffe ernstlich, bei der guten Auffuͤhrung aller Klassen der Bevölkerung nie in eine so beklagenswerthe Nothwendigkeit versetzt zu werden.“ Wegen der Verbrennung des Dampfboots „Sir R. Peel“ hat Lord Durham den Obersten Grey mit besonderen Auftragen an den Englischen Residenten in Washington geschickt, wo denn gleichfalls uͤber die Sache lebhaft unterhandelt wird. Von den

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beiderseitigen Regierungen werden Schritte der Aufrüͤhrer gethan. Die Amerikanische Mann regulaire den William Johnson

schuͤtzen, und von dem letzteren Orte soll

ur Unterdruͤckung egierung hat 260

Truppen nach Sackett's Harbour geschickt, um zu fahen und den Handel zu be,

zu diesem Zweck

eine kleine aus Dampfschiffen und Kanonenbdͤten bestehende

Flottille ausgerastet werden. eitig Cornwall in Ober⸗-Kanada vom 15. Juni:

Gleichzeitig schreibt man aus

„An der ganzen

Graͤnze herrscht eine sehr schlechte Stimmung, und sie nimmt

leider mit jedem Tage zu. Sir auf seinem Wege nach Quebek. wird er sogleich nech vinz schicken.

der Graͤnze unter starken militairischen Schutz zu stellei;. Durham wird am nächsten Mittwech hier erwartet. eine Reise durch Ober-Kanada zu machen, und man er wolle den Sitz der Regierung von Toronto nach

sichtigt, sagt,

J. Colborne passirte hier heute Bei seiner Ankunft in Quebek wei bis drei Regimenter in diese Pro—

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Er hat Anstalten getroffen, diesen ganzen Zheil

Lord Er beab⸗

Kingston verlegen. Dies soll ihm von Sir G. Arthur empfoh—

len worden seyn.“ Niederlande.

Aus dem Haag, 9. Juli. besuchte am 6ten

Der Prinz von Oranien d. M. das Lager von Reyen, wo ihn die

dort versammelten Truppen mit vielem Jubel empfingen.

Der Großherzog von

Baden hat vorgestern unsere Resi—

denz verlassen, und befindet sich jetzt in Amsterdam.

Am Sonnabend Morgen traf das

erste Schiff von der

Herings⸗-Flotte im Hafen von Vlardingen ein, und brachte un— gefaͤhr 38 Tonnen mit, von denen jede mit 700 Gulden bezahlt

wurde. Tonnen an.

Am Abend kam eine neue Sendung von ungefaͤhr 185 Am Rachmittage desselben Tages wurden die Erst—

linge dieses Fanges, wie gewoͤhnlich, hierher geschickt, und dem

Koͤnige und den Faͤssern dargeboten.

. Belgien. Bruͤssel, 10. Juli.

Mitgliedern der Königlichen Familie in

kleinen

Der Moniteur Belge enthaͤlt jetzt

ausfuͤhrliche Nachrichten uͤber die Audienz des Belgischen Ge⸗—

sandten,

Baron O'Sullivan de Graß, beim Sultan.

„Am

19. Juni,“ sagt das angefuͤhrte Blatt, „begab sich derselbe nach

dem Palast Stauros oder Beiler⸗Bey, des Sultans auf dem Asiatischen Ufer.

der Sommer⸗Residenz Außer dem Drog—⸗

man begleiteten den Gesandten der Vicomte Vilain XIlIII. der

Marquis von Rodes und der Graf von Spangen.

Auf dem

Gesandtschaftscaik schwebte die Belgische Flagge, und die We— sten der acht Ruderer zeigten ebenfalls die Nationalfarben.

Die Dienerschaft folgte in mehreren Caiks. Palastes stand ein Bataillon

An der Pforte des der Kaiserlichen Garde unter dem

Gewehr, um der Gesandtschast die gebräuchlichen Ehrenbezeu⸗

gungen zu erweisen.

Reschid Pascha erwartete dieselbe mit zwei

anderen? Secretairen des Sultans und dem ersten Drogman der Pforte an der Thuͤr des Kaiserlichen Gemachs, welches sich

im ersten Stockwerk des Palastes befindet.

trat zu gleicher Zeit mit dem Baron O Sullivan des Sultans.

Rechten

und Wink,

stellte sich dem Gesandten

zur

einen näher zu

Reschid Pascha de Graß ein Dieser gab

treten, waͤhrend

das Gefolge in einiger Entfernung stehen blieb. Der Gesandte

begann nun zu speechen, jedoch so, daß er anhielt, bis Reschid Pascha hatte.

nach jedem Satze

denselben dem Sultan uͤbersetzt Als der Belgische Gesandte geendet hatte, richtete der

Sultan einige Worte an Reschid Pascha, welche dieser auf fol⸗ gende Weise uͤbersetzte: „Der Kaiser beauftragt mich, Cw. Ex⸗

cellenz zu sagen, unabhaͤngigen Nationen erscheinen zu sehen. ist es ihm,

daß er sich freut, Belgien wieder unter den

Ebenso erfreulich

daß Belgien seine freundschaftlichen Beziehungen

zur Osmanischen Pforte durch einen neuen Vertrag noch inniger

zu gestalten wuͤnscht.

Die außerordentliche Mission, welche Ih—

nen Se. Majestät der Koͤnig der Belgier anvertraut hat, ist

Sr. Hoheit angenehm

ebenso wie die Wahl des Gesandten;

dle freundschaftlichen Versicherungen, die Sie im Namen Ih—

res Koͤnigs ausgesprochen ßem Werthe.“ 3 Sultan seine Beglaubigungs-FSchreiben.

haben, sind fuͤr Se. Hoheit von gro— ierauf uͤberreichte der Baron Q Sullivan dem Der Vicomte Vilain

XIIII., erster Secretair der Gesandtschaft, uͤbergab einem der

Secretaire des Sultans die prachtvollen,

welche diese Dokumente aufbewahrt werden.

gestickten Beutel, in

Sodann stellte

der Baron O'Sullivan dem Sulian die ihn begleitenden Per⸗

sonen einzeln vor.

In diesen Tagen wurde auf der Eisenbahn von Loͤwen nach Tirlemont ein Bauer, der seinem Hute aus dem Wagen nach⸗

sprang, auf den Schienen zermalmt.

Wenn diese und aͤhnliche

Ungluͤcksfalle nur der Unvorsichtigkeit der Betheiligten zugeschrie⸗

ben werden konnen, so fehlt es auch

andererseits nicht an viel⸗

fachen Beschwerden gegen die , , Die Bel⸗

gischen Blätter sind taglich voll von keit und Fahrlaͤssigkeit, mit der man geht, und in Folge deren

lagen uͤber die Sorglosig⸗ bei den Fahrten zu Werke die Wagenzuͤge haufig einige Stun⸗

ben spaͤter an Ort und Stelle eintreffen, ais sie erwartet wur,

den. Der Hauptvorwurf,

den man der Verwaltung macht, ist

der, daß sie die Waggons zu unterdruͤcken strebe, und das aͤr⸗ mere Volt eines schnellen und billigen Beföͤrderungsmittels zu

berauben suche.

über den geringen Ertrag der Eisenbahnen und

tenden Kosten, welche dieselben verursachen.

Die Regierung fuͤhrt dagegen wieder Klage

uͤber die bedeu⸗

Vor einigen Tagen ist hier eine neue Broschuͤre gegen die

klerokratische Partei erschienen. Raver Cappellari's,

Sie fuͤhrt den Titel: „Klagen gerichtet an die Erzbischoͤfe und Bischoͤfe

von Belgien, in Bezug auf das Sendschreiben des Herrn Le— franc an den Bischof vön Laͤttich,“ Hiesigen Biättern zufolge, handelt diese Broschuͤre hauptsaͤchlich von den Einfluͤssen, die der Belgische Klerus auf das Unterrichtswesen und die Landes⸗ Regierung uͤbt, und hat bereits sehr starken Absatz gefunden.

= Deutschland. Munchen, 8. Juli.

Die Muͤnchener politische Zei⸗

tung meldet: Der Kaiserl. Russische Gesandte am hiesigen Hofe,

Herr von Severin, hat sich

im Auftrag Sr. Majestaͤt des Kai⸗

sers von Rußland zu Sr. Majestäͤt unserem Allergnaͤdigsten Koͤ⸗

nige nach Aschaffenburg begeben Abends zuruͤckgekehrt ist). Dresden, 12. Juli.

(von wo derselbe am Sten

Sächsischen Blättern zufolge,

werden Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin von Ruß— land in Pillnitz erwartet, wo bereits Anstalten zu ihrem Empfange

getroffen werden.

Am 15Hten d. M. soll auch von hier aus die Eisenbahn nach Leipzig, und zwar bis zur „Weintraube“ eroöͤffnet werden. Se. Masestat der König werden der Eröffnung persoͤnlich beiwohnen.

Leipzig, 13. Juli. ordnung vom 31. Mai d. J., Gesetz⸗ und Verordnunge⸗-Blattes befindet,

Rach einer Ministerial⸗Ver⸗ die sich im 12ten Stuͤcke des

sollen Verzeichnisse

der katholischen Unterthanen in Sachsen angefertigt werden weil sie die Anlagen fuͤr ihre Kirchen und Schulen aufzubrin gen haben. Es hat daher die hiesige Sicherheits Behsͤrde den Hausbesitzern aufgegeben, genaue Listen der in ihren Haͤusern wohnenden katholischen Slaubens-Verwandten zu halten und einzureichen und sie fur die Nichtigkeit ihrer Angaben verant, wortlich gemacht, ja sogar ihnen auf den Fall der Unvollständia, keit und Unzuverlässigkeit dieser Verzeichnisse Strafe angedroh)

Unsere Kreis-Direction und die einzelnen zu ihrem Bezin gehoͤrenden Amts Hauptmannschaften lassen es sich gegenwart. sehr angelegen seyn, von den staͤdtischen Obrigkeiten des Kreis Direction Bezirks die Uebersichten des Vermoͤgens- und Schul. den- Zustandes' jeder Stadt und die Angaben des Standes, in welchem die Einfährun n der allgemeinen Staͤdte-Ordnung und die Errichtung des Lokal-Statuts sich befinden, imgleichen en, genaue und zuverlassige statistische Uebersicht des dermalizn wirklichen Zustandes des Armen- und Bettelwesens im Lanz zu erhalten, letzteres namentlich um die Revision der gegenwin. tig bestehenden Gesetze uͤber Armen-Versergungen und Abst lung bes Bettelwesens vorzubereiten.

Die von dem Dr. Struve zu Dresden hier errichtete Trim Anstalt kaͤnstlich zubereiteter Mineralwasser befindet sich sh zwei Jahren in dem Reichenbachschen, jetzt Gerhardschen Ga ten, vor dem Barsuß-Pfoͤrtchen, und erfreut sich auch gegen waͤrtig eines nicht geringen Besuchs, indem sich bis jetzt se . Eroͤffnung der Anstalt, vor sechs Wochen, an 150 Brunnengu k haben, wozu Stadt und Vorstadt die meisten! erten. Man schreibt aus Dresden: „Auch unsere Residenz wi vielleicht ein eigenes Handelsgericht erhalten, da man nach V endung der Leipzig-Dresdner Eisenbahn Vermehrung der Han delsgeschaͤfte und hierin die Quelle vermehrter Prozesse verm⸗ then will. Ob diese Schlußfolge ganz richtig ist, bleibe dahin gestellt; so viel ist gewiß, daß sich unsere staͤdtische Behoͤrde das Handelsgericht zu Leipzig gewendet und von diesem die U kunde der Errichtung, wie andere Dokumente uͤber Hande recht, Handels ⸗Usus, Handelsgerichts, Prozeß ꝛc. abschriftlich si erbeten hat.“

Die Nachricht, daß

als auswanderungslustig bezeichneten Maͤnnern zum großen Theile solche sich befinden, gewoͤhnlichen abweichen sollen. t zcker Landes in Nord-Amerika angekaust, da einige ihre Vermoͤgen besitzen. Di vom 23. Juni datir, erst am 5. Juli in der „Leipziger Zeitung“ bekannt gemach

die einzelnen all

gewidmet. t Hannover, 11. Juli,. Se. Durchlaucht der Fuͤrst

Schauͤmburg- Lippe ist von Backeburg hier angekommen. Du Prinz Wilhelm von Solms ist ebenfalls mit Familie hier ein

geschah auch in diesem Jahre, wie r theilung an die Studirenden, die jetzt zum erstenmale in u

rem neuen Lokale,

Auch' die diesmal eingereichten Schriften geben der Fleiß der Studirenden sich nicht verringert habe.

Italien. Florenz, 1J. Juli. (Allg. Ztg) Die Anwesenheit n rerer fremden Fuͤrsten hat viel dazu beigetragen, die dies ö gen Johannis⸗-Volksfeste zußerst belebt zu machen. Auch s Ire her geg gab auf der Villa Poggio Imperiale ein sehr g zendes Ballfest. 9 Der Grund des verlangerten Aufenthalts Sr, Königl. heit des Prinzen Johann von Sachsen liegt wohl darin, . feine erlauchte Schwester, die Großherzogin Wittwe, so wie * die juͤngste Prinzessin an den Masern danieder lagen, und ui rend ihrer Krankheit von der uͤbrigen Großherzoglichen Fa abgesperrt waren. t

ist. Das Tuͤrkische

Der Graf und die Gräfin von Syrakus sind vor einigen Tagen nach Mailand abgereist. Während die Frau Graͤfin dort bei ihrer Hohen Verwandtin, der Erzherzogin Rainer, verweilen wird, unternimmt zer Graf von Syrakus eine Reise nach der Schweiz und dem Rhein.

Der Herzog von Lucca ist nach langerem Aufenthalt in hiesiger Stadt nach Lucca abgereist; auch seine erlauchte Se— mahlin nebst Sohn verweilten mehrere Tage in Florenz. Der Erbprinz von Lucca ist kaͤrzlich von Wien gekommen, wo er

jhrend drei Jahren unter der Leitung seines Gouverneurs, bes Monsignore von Denky den Studien oblag. Dieser junge offnungs volle Prinz berechtigt zu den schoöͤnsten Erwartungen; allgemein bewundert man die gluͤckliche Ausbilsung seiner selte— nen Talente; unter Anderem ist er bereits sieben Sorachen vollkommen maͤchtig.

Spanien.

Madrid, 1. Juli. Die heutige Nummer der Hofzei« tung enthält ein Königliches Dekret, wodurch den Schiffen der

Republik Venezuela, gegen Erlegung derselben Abgaben, denen

die inlaͤndischen Schiffe unterworfen sind, gestattet wird, die Haͤfen von Spanien zu besuchen. ;

Dem Vernehmen nach, hat das Ministerium die Hoffnung aufgegeben, eine Anleihe unter annehmlichen Bedingungen zu erhalten, und will jetzt eine Deputation nach London und Pa— ris senden, um dort eine Anzahl von Schuldscheinen, ohne Ein— mischung eines Banquiers, fuüͤr Rechnung der Regierung an den Mann zu bringen. Einige behaupten dagegen, daß Herr Aguado 800 Millionen Realen fuͤr die Quecksilber-Bergwerke geboten und sich berelt erklärt habe, die Schwierigkeiten wegen des mit Herrn von Rothschild abgeschlossenen Kontrakts zu beseitigen. Andere versichern, daß Herr von Rothschild

. bie Quecksilber Minen kaufen wolle, und daß dieserhalb der

Senat am 28. Juni eine geheime Sitzung gehalten habe. (Dies widerspricht der im w, Blatte der Staats-Zeitung ge— gebenen Nachricht, daß die Spanische Regierung eine aus den Herren Remisa, Marliani, Klavarrieta und Miguel Polo be— stehende Kommission ernannt habe, die mit Herrn Aguado we— gen einer Anleihe unterhandeln solle)

Portugal.

Lissabon, 3. Juli. Die Minister der Finanzen, der Justiz und des Innern sollen ihre Entlassung eingereicht, die Koͤnigin dieselbe aber nicht angenommen haben, und man glaubte, daß nur der Finanz⸗Minister, Herr Carvalho, ausscheiden werde, der sich beharrlich weigert, sein Portefeuille zu behalten.

Die in Lissabon wohnenden Briten versammelten sich am Tage der Kroͤnung der Königin Victoria zu einem Diner, bei dem der Vice-Konsul Meagher, in Abwesenheit des Konsuls . Smith, den Vorsitz fuhrte. An demselben Tage gab der

ontre, Admiral Ommany den Offizieren des Britischen und Franzoͤsischen Geschwaders ein Diner.

Griechenland.

Athen, 27. Juni. (Leipz. A. Ztg.) Die Regierung ist fortwaͤhrend mit der Reduction des Etats der Staats-Ausga⸗ ben beschaͤftigt. Unter Anderem sagt man, daß es dem neuen Intendanten der Finanzen gelungen sey, eine annaͤhernde Gleich—⸗ stellung der Staats-Ausgaben mit den Einnahmen zu finden, und daß er in wenigen Tagen einen darauf bezuͤglichen Antrag dem Könige vorlegen werde. Sollte Herrn Regny auch diese Gleichstellung auf dem Papiere wirklich gelungen seyn, so hal— ten wir nichtsdestoweniger deren Ausfuhrung fuͤr problematisch; wir bleiben vielmehr noch immer unserer alten Ansicht getreu, daß eine wir kliche Gleichstellung der Einnahmen und Ausgaben nur im Verlaufe von einigen Jahren zu erreichen ist, wenn

namlich durch die Errichtung einer Hypotheken⸗Bank Ackerbau,

Handel und Gewerbe einen bessern Aufschwung genommen ha— ben und die momentane druͤckende Geldnoth des Landes einem raschern Verkehr und einer ausgebreitetern National-Thaͤtig⸗ keit Platz gemacht hat. Uebrigens hat man mit der Durchfuͤh— rung der Ersparungs⸗Maßregeln bereits begonnen. Vor einigen Tagen wurde ein von dem Minister- und Staatsrathe berathener Gesetz⸗Entwurf der Sanction des Koͤnigs unterlegt, dem gemaͤß die jetzt bestehenden 30 Gouvernements auf 24, und die 18 Unter⸗Gouvernements auf 7 beschraͤnkt werden sollen. Die Gou⸗ verneurs erhalten einen monatlichen Gehalt von 300, die Un— ter⸗Gouverneurs von 200 Drachmen. Auch die in den Etats der uͤbrigen Ministerien, namentlich dem des Krieges und der Marine, vorzunehmenden Reductionen sollen noch im Laufe die⸗ ses Monats beschlossen werden und als Vorlaͤufer derselben einst⸗

weilen in wenigen Tagen eine Ordonnanz erscheinen, wodurch

eine betraͤchtliche Anzahl Offiziere in Disponibilitaͤt versetzt wird. Auch die junge Universitaͤt wird der Scheere der Ersparungen anheimfallen. Man spricht namentlich von der Einziehung meh⸗ rerer Lehrstuͤhle, deren Vorhandenseyn durch die dermaligen Ver⸗ haͤltnisse des Landes noch nicht geboten wird.

Die seit langer Zeit zwischen der Griechischen und Tuͤrki— schen Regierung obschwebenden Verhandlungen zur Abschließung eines Schifffahrts- und , , , nehmen nicht den gewuͤnschten Fortgang, ie Pforte hat in einer Denkschrift, die sie . Anfang dieses Jahres den Repraͤsentanten der drei Großmächte mittheilte, die Ürsachen der Verzoͤgerung des Ab— schlusses der Griechischen Regierung zur Last zu legen sich be— müht. Die Beweisführung ist ihr jedoch schlecht gelungen. Das Tuͤrkische Ministerium hat nämlich darin den Begriff der Ge— genseitigkeit auf eine Weise definirt, welche der von allen Na— ionen angenommenen Theorie und Praxis geradezu entgegen Ministerium verlangt namlich, daß die Tuͤr—⸗ kischen Unterthanen hinsichtlich der Abgaben in Griechenland eben so behandelt werden, wie die Griechischen Unterthanen in der Tuͤrkei behandelt werden. Man sieht leicht, wozu die An⸗ wendung dieses Grundsatzes fuüͤhren wurde, und die Griechische Regierung hat nicht versaͤumt, dies in einer Denkschrift an die drei Großmaͤchte auseinanderzusetzen. Uebrigens scheint die Aufstellung dieses sonderbaren Grundsatzes von Seiten der

forte ihren Grund in der Befuͤrchtung der Tuͤrkischen

egierung zu haben, es moͤchte der Abschluß eines auf Gegenseitigkeit basirten Schifffahrts- und Handels-Vertra— ges nur den Griechen vortheilhaft, den Tuͤrken dagegen nachtheilig seyn; ja, die Tuͤrkische Denkschrift sagt woͤrtlich, es moͤchten die unter Tuͤrkischer Herrschaft befindlichen Griechen die Lage ihrer Glaubensgenossen in Griechenland beneiden, und dies neuen Auswanderungen der Griechen agen ist versucht, die offene Mittheilung einer solchen Befuͤrchtung von Seiten der Tuͤrkischen Regierung fast naiv zu nennen, we— nigstens scheint der Verfasser jener Denkschrift nicht bedacht zu

aben, welch schlechtes Kompliment er dadurch der Tuͤrkischen

egierung macht. Uehrigens erscheint uns die Ansicht irrig, daß ein solcher Handels-Vertrag bloß dem einen der kontrahi—

Man

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renden Theile, namlich den Griechen, Vortheil bringen wird. Da die Turkei der dermaligen Erzeugnisse Griechenlands nicht bedarf und letzteres darum seinen Üeberfluß nach anderen Thei— len Europa's absetzt, so sind die Griechischen Fahrzeuge vorzuͤg— lich damit beschäftigt, Europaäische Erzeugnisse in die or zu fähren und die der Tarkei und des suͤdlichen Rußlands nach dem westlichen Europa. Wenn auch diese Verbindungen mit der Turkei den Griechischen Schiffen und Seeleuten eine ein— trägliche Beschäftigung gewähren, so zieht doch zugleich auch die Turkei den Vortheil, daß dadurch die Ausfuhr der Turki—⸗ schen Produkte und die Einfuhr Europaäischer Waaren lebhaf— ter, leichter und minder kostspielig wird.

Die Anstedelung der Ehioten im Piräus macht aunmehr rasche Fortschritte, und fast täglich treffen Chiotische Kaufleute daselbst ein. Vor einigen Tagen ist auch einer der Bruder Rally von London hier angekommen, um fuͤnf große Gebaͤude

dieses Handlunghaus der Ehiotischen Gemeinde im Piräus ein Beschenk von 18,000 Drachmen als Beisteuer zum Bau der Schule und Kirche gemacht.

Die Regierung hat in Thermig (Kythnos) ein geräumiges Badehaus und Wohngebäude fuͤr die Badegaste herstellen lassen. Die Mineralwasser von Thermia, welche fast ganz die naͤmlichen Bestandtheile und Wirkung haben, wie die von Wiesbaden, haben 127 Warme. Bis jetzt wird das Bad nur von Griechen besucht, doch lassen die herrlichen Wirkungen desselben hoffen, daß nach und nach auch Fremde daselbst sich einfinden werden.

Der Marine⸗Minister Kriezis ist gestern von Hydra wieder hier eingetroffen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 25. Juni. Der Praͤsident hat dem Repraͤ— sentanten⸗Hause folgende Botschaft uͤbersandt:

An das Repräsentanten, Haug der Vereinigten Staaten. In Gemäßheit einer Resolution des Repräsentanten-Hauses vom 11. Juni übersende ich demselben die Berichte von den Secretairen des Siaats, des Schatzes und des Krieges mit den dazu gehörigen Do— fuümenten. Das Haus wird daraus ersehen, daß die Angriffe auf das unter Britischer Flagge sahrende Dampfboot „Sir Robert Peel“ in den Gewässern der Vereinigten Staaten und auf das unter Ameri⸗ kanischer Fiagge fahrende Dampfbovt „Telegraph“ bei Brockville in Dber-Kanada keine Reclamationen von einer der beiden Regierungen zur Folge gehabt hat. Man hat beiderseits diese Vorfälle als Krimi— nal⸗Vergehen behandelt, welche vor das Gebiet der Gerichtshöfe gehören, die den Thatbestand zu untersuchen und die dabei betheiligten Perso— nen zu bestrafen haben. Die Untersuchungen haben begonnen, meh— rere Personen sind verhaftet, das gerichtliche Verfahren geht seinen Gang, und das Resnltat kann nicht zweifelhaft seyn. Der aufge⸗ regte Zustand der öffentlichen Meinung auf beiden Seiten der Gränze von Kanada hat der Regierung große Besergniß verursacht, Cs ist Alles aufgeboten worden und wird es auch ferner, um die Kana⸗ dier, welche eine Zuflucht auf unserem Gebiete gefunden haben und von einigen unruhigen Personen unseres eigenen Landes unterstützt werden, zu verhindern, ihre Absicht, die Nation mit einer benachbarten und befreundeten Macht in einen Krieg zu ver— wickeln, in Ausführung zu bringen. Ein selcher Plan kann nie ge— lingen, so lange die belden Regierungen auf die Rechtlichkeit in der Erfüllung ihrer gegenseitigen Pflichten vertrauen. Bei dem festen Entschluß, Alles, was in meiner Macht steht, anzuwenden, um den Unruhen an der Gränze schnell und auf eine befriedigende Weise ein Ende zu machen, habe ich die ernstlichsten Versicherungen von den Brttischen Behörden, sowohl im Mutteriande, als in den Kolonieen, erhalten, daß sie mich bei Erreichung eines von den Regierungen und dem Polke der Vereinigten Staaten und Großbritaniens so auf— richtig gewünschten Zweckes kräftig untersitützen werden.

Martin van Buren.“

Die an der Kanadischen Gränze veruͤbten und anfangs von den Graͤnz-⸗Bewohnern auf der Amerikanischen Seite unterstuͤtz⸗ ten Gewaltthaͤtigkeiten haben die Bildung von Raͤuberbanden zur Folge gehabt, die ihre wahre Absicht unter der Maske der politischen Aufregung zu verbergen wissen, und von ihnen ist auch, wie es sich jetzt zeigt, der Angriff auf das Dampf⸗ boot „Sir Robert Peel“ ausgegangen. Der Haupt-Raͤ— delsfuͤhrer bei diesem Verbrechen nennt sich William oder Bill Johnson und scheint zu glauben, daß er der Kanadischen und der Amerikanischen Regierung zum Trotz sich werde behaup— ten koͤnnen. Der hiesige Herald enthaͤlt nachstehende Procla— mation dieses Freibeuters:

„An Alle, die es angeht: Ich, William Johnson, geborener Bürger von Ober-Kanada, bezeuge biermit, daß ich von den Patrio— ten von Ober-Kanada mit dem Ober⸗-Befehl über die Land⸗ und See⸗ macht beauftragt worden bin. Ich befehligte die Expedition, welche das Dampfboot „Sir Robert Peel“ wegnahm und zerstörte. dabei unter meinem Befehl stehenden Perfonen waren fast sämmtlich geborene Englische Unterthanen, der kleinere Theil bestand aus Frei⸗ willigen. Mein Hauptquartier war auf einer Insel im St. Lorenz⸗ Strom, außerhalb des Gebiets der Vereinigten Staaten, an einem Srte, den sch Fort William nanute. Ich kenne die Gränzlinie ge⸗ nau und weiß, welche Inseln den Vereinigten Staaten gehören und welche nicht; da ich sicher zu Werke geben und nicht einen innerhalb der Vereinigten Staaten liegenden Srt wählen wollte, so richtete ich mich nach der Entscheidung, welche die Kommissarien, in Folge des 6ten Artikels des Vertrages von Gent, am 15. Juni 1822 in Utica im Staate Rew-Rerk abgegeben haben. Ich kenne die Rummer jener Insel, und nach jener Entscheidung war sie Britisches Gebiet. Ich halte sie noch besetzt, so wie auch elne Station, einige zwanzig Englische Meilen von der Gränze der Vereinigten Staaten, die zu dem Gebiete Ihrer Majesiät gehörte, bis sie von uns besetzt wurde. Ich handle nach Befebl. Der Zweck meiner Bewegungen ist die Unabhängigkeit von Kanada. Ich führe keinen Krieg gegen den Handel und das Ei⸗ genthum der Bürger der Vereinigten Staaten. Am 10. Juni im Jahre unseres Herrn 1838. William John son.“

Dieser Mensch hat seitdem eine Menge Haͤuser auf der Kanadischen Seite des Lorenzo-Stromes geplündert und ange— zündet und mehrere Bewohner derselben, die Widerstand leisten wollten, ermordet. Barke mit drei sechspfuͤndigen Kanonen haben und die Briti— schen Dampfboͤte zu dem Versuche herausgefordert haben, sie ihm doch zu nehmen. f Der Albany Argus enthaͤlt folgendes Schreiben aus Watertown vom 13. Juni: „Als heute Morgen das Dampf— boot „Oneida“ bei Wells Island voruͤberfuhr, erschien John— son mit vier Mann in seinem langen Boot, welches so gebaut ist, daß es den besten Dampfbooten an Schnelligkeit gleichkommt. Er und seine Leute brachten drei Hurrahs aus, die Einige am Bord des Dampfbootes beantworten wollten, was ihnen aber untersagt wurde. Johnson wiederholte dasselbe, indem er die Flagge des „Sir Robert Peel“ entfaltete; da er jedoch sah, daß man auf dem „Oneida“ keine Notiz von ihm nahm, machte er sich mit seinem Boote davon. Er floh nach den Kanadischen Infeln; die Schnelligkeit seines Bootes uͤbertrifft Alles, was man bisher auf den Seen oder auf dem Lorenzo⸗Flusse gesehen hat. Er sagt, man werde ihn nicht lebend fangen. Wir erfah—⸗ ren von einein anderen Korrespondenten, daß ein Versuch ge⸗ macht worden ist, Macleod zu verhaften. Man wußte naͤmlich,

daß er verkleidet den See hinaufgegangen sey und in Sackets

fuͤr Rechnung dieses Hauses im Piräus aufzuführen. Auch hat

Die

Er soll eine große, auffallend schnell segelnde

Harbour, Oswego und Rochester gewesen sey. Von letzterem Grte begab er sich zu Wagen nach Lockport, wohin er von drei Beamten der Regierung verfolgt wurde, allein die Flüchtlinge in Lewiston hatten ihn durch einen Boten hiervon in Kenntniß gesetzt, und so gelang es ihm, sich zu retten. Der Bote wurde verhaftet und gestand dies ein.“ Das Albany Evening Journal meldet, daß die Pa⸗ trioten von Ober⸗-Kanada sich wieder versammelten und in Long⸗ Swamp, einem großen Sumpfe zwischen Grand-Island und Chippewa-Crerk, ein Lager errichtet haben, das sie jetzt befesti⸗ gen. Der Kern ihrer Truppen besteht aus Fluͤchtlingen, die aus den Vereinigten Staaten in Tru ps von 20 bis 30 her, übergekemmen sind, um die Wachsamkeit der Briten zu tau⸗ schen. Es sollen ihnen von allen Seiten Freiwillige zustrSmen. Als man sie entdeckte, zählten sie etwa 100 Mann. Wie es heißt, haben sie den Wald zwischen Lewiston und St. Catherine besetzt. Das genannte Blatt meint, diese Nachricht sey zwar sehr unbestimmt, indeß durfte doch wohl etwas Wahres daran seyn. Der Prinz von Jeoinville hat die Vereinigten Staaten so im Fluge durchreist, daß ihm kaum Zeit blieb, die Manufaktu— ren und Institute in Augenschein zu nehmen. Er reiste ganz als Buͤrger und ging von Richmond nach Washington, Balti— more, Philadelphia, Pittsburg, Cincinnati, Niagara, Rochester und Saratoga. Nach einem kurzen Aufenthalt in New-York wird er sich nach Newport auf Rhode⸗-Island begeben, wo ihn das 0 Geschwader erwartet.

as große Englische Dampfboot „Great Western“ ist am 17. Juni früh hier angekommen. Es fuhr am 2ten Abends von Bristol ab und hat somtt die Fahrt in i! Tagen gemacht. Am Sten lief auch das Dampfboot „Slrius“ bei einbrechender Dun⸗ kelheit hier ein. Es war am 31. Mai von Cork abgegangen. Das Dampfboot „Washington“ ist am 16. Juni Morgens in Brand gerathen und bis auf den Wasserspiegel niederge⸗ brannt. Alle am Bord befindlichen Gegenstaͤnde ind zerstoͤrt, und etwa 10 Personen haben das Leben verloren. Das Dampf— boot „North America“, Capitain Edmonds, eilte schnell herbei und rettete mehrere Menschen und unter Anderen eine Frau, die zwei ihrer Kinder in den Armen hielt, allein beide waren todt. Der Capitain und die uͤbrigen Gffiztere sind gerettet. Das Boot hatte einen Werth von 565, 000 Dollars. Zwei Tage zuvor sprang auf dem Dampfboot „Pulaski“ der Kossel, als es sich an der Kuͤste von Nord-Carolina, etwa 30 Englische Meilen vom Lande, befand. Es hatte 150 Passagtere, worun— ter 50 Damen, an Bord. So viel man bis jetzt weiß, sind etwa 30 von den Passagieren durch den Schooner „Henry Ca— merdon ,. und nach Wilmington gebracht worden.

Aus Texas und Mexiko ist nichts Neues von Belang eingegangen. Der Mangel an Nachrichten aus dem letzteren Lande hat nichts Auffallendes, da wegen der Franzoͤsischen Blo— kade kein Amerikanisches Schiff sich der Mexikanischen Kuͤste zu nähern wagt, indem erst neuerdings wieder zwei Fahrzeuge zu⸗ ruͤckgewiesen wurden. Die Blokirung von Buenos Ayres durch die Franzoͤsischen Schiffe wird mit noch größerer Strenge durchgefuͤhrt, als die von Veracruz. Man glaubt, die Argen— tinische Republik werde Frankreich den Krieg erklaren.

Inland.

Berlin, 15. Juli. So eben vernehmen wir, daß ein plötzlicher Tod dem thaͤtigen Leben des ordentlichen Professors an der hiesigen Universitaͤt, Herrn Klenze ein Ende gemacht hat.

Görlitz, 5. Juli. —Durchreise Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen. Heute trafen Hoͤchstdieselben auf ihrer Reise nach Marienbad hier ein, stiegen im Gasthof zum Hirsch ab, ließen die versammelten Behoͤrden zur ,, besahen die Peters-Kirche. Nach Verweilen von einer Stunde setzten Hoͤchstsie Ihre Reise nach Lobau fort.

Wittenberg, 29. Juni. Geburtstagsfeier Sr. Koͤnigl. Hoheit des Prinzen Karl durch den Verein zur Beförderung der Landes- Verschdne⸗ rung. Se. Koͤnigl. Hoheit ist Protektor des Vereins, der diese Gelegenheit ergriff, seinen Dank und seine Erkenntlich⸗ keit dem hohen Beschuͤtzer auszudrucken. Im Vereins-Garten, umgeben von Blumen-Gewinden und auserlesenen Topf Ge⸗ waͤchsen, prangte auf gruͤnender Flur die Buͤste Sr. Koͤnigl. Hoheit, um welche sich Abends gegen 7 Uhr einheimische und auswaͤrtige Mitglieder des Vereins zu einem Abendessen ver—⸗ sammelt hatten. Der erste Toast wurde dem Wohle des all⸗ verehrten Landesvaters von dem Direktor des Vereins darge⸗ bracht, unter dreimaligem begeisterten Jubelrufe. Der zweite Toast galt dem erhabenen Protektor, begleitet von dem innig— sten Wunsche, daß Sr. Koͤnigl. Hoheit vom Himmel das hoͤchste Lebensgluͤck verliehen bleiben und Hoͤchstderselbe Sein huldreiches Wohlwollen dem Verein auch ferner erhalten moͤge. Spaͤter erfolgte die Verloosung bluͤhender Topf⸗Gewaͤchse unter saͤmmt⸗ liche Mitglieder und erst spaͤt in der Nacht trennte sich die Ge⸗ sellschaft, die den ganzen Abend uͤber von einer froh bewegten Volksmenge umgeben war.

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Elberfeld, 5. Juli. Eroͤffnung der Turn— An stalt. Diese hat im letzten Fruͤhjahre stattgehabt, nach“ dem schon seit zwei Jahren die Sache angeregt und auch die Ausfuhrung versucht worden war. Die Hauptschwierigkeit, einen passenden Platz zu gewinnen, wurde endlich beseitigt und uͤber 60 Schuͤler fanden sich bei der Eroͤffnung des Turnplatzes zusammen. Mehrere scheinen durch die erforderlichen Kosten fuͤr den Platz und die erste Einrichtung abgehalten zu seyn. Sehr wuͤnschenswerth aber waͤre es, wenn diese so unbezweifelt heil⸗ same Seite der Bildung wirksamer und durch eine allgemeine Theilnahme auf alle Schuͤler ausgedehnt werden koͤnnte.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Schriftproben vom Major Benicken. Erstes Heft. Er⸗ furt bei Otto. 1838.

Unter diesem Titel wird uns folgender Inhalt dargeboten: J. Aka⸗ demische Verträge: 1) Das P ren ßenthum (S. 3); 2) die , der säule (S. 20). II. Abhandlungen; 1) Ueber die Grundlage der Monarchte (S. 33); 2) über Volkserziehung (S. 108 205); woraus man schon ersieht, daß hier die wichtigsten und gro⸗ ßentheils das Vaterland näher berührenden Gegenstände zur Sprache kommen. Die Gesinnungen, welche in diesem Werke ausgesprochen werden, sind als ehrenwerthe, vernunftgemäßg anzuerkennen. Was gegeben ist, macht nicht lnspruch auf Originalität, eine seltene und gefährliche Gabe sondern es soll nur das Wahre, möglichst frei von Einseitigkeit und Excentricität, in richtiger ren ndl und naturgemäßem Zusammenhange vorgetragen werden. Die Form der Darstellung, in welcher uns jene dargeboten wird, ist als klar, leicht,

dem Gegenstande angemessen zu rühmen: nur hin und wieder, wo