1838 / 198 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

feindseligen Benehmens gegen die Minister, seine ehemaligen Kollegen, worin er die eifrigsten Tories noch bei weitem uüber⸗ bietet. Der Courier nennt ihn einen politischen Harlekin und erklart es fuͤr beispiellos, daß ein Parlaments⸗ Mitglied einen Antrag auf Vorlegung geheimer Instructionen, wenn die Minister erklärten, der oͤffentliche Dienst Tonnte dadurch Schaden leiden, bis zur Abstimmung getrieben hatte, wie es neulich Lord Brougham mit seiner Motion in Bezug auf die dem Britischen Geschwader an der Spanischen Kuste ertheilten Instructionen gethan, was selbst dem Toryistischen Grafen Möuntcashel so unrecht erschienen sey, daß derselbe sich nicht damit begnuͤgt habe, sich, wie der Herzog von Wellington und andere Tories, aus dem Hause zu entfernen, sondern daß er geradezu mit den Ministern gestimmt. Gestern wurden die Londoner Docks von den hier anwe⸗ senden Kroͤnungs-Botschaftern besucht; der Vorsteher und die Direktoren empfingen dieselben am . und bezeigten ih⸗ nen alle möglichen Aufmerksamkeiten. Die fremden aͤste 16 men der Reihe nach die Droggerie⸗, Zimmet⸗, Thee⸗, Seiden⸗ und Taback-Magazine, so wie die ungeheuren Welnkeller in Augenschein, uber welche letzteren sie besonders ihr Erstaunen ausdruͤckten. Nach zweistuͤndigem Aufenthalt in den Docks be⸗ gaben sie sich in die Wohnung des Ober ⸗Aufsehers, Herrn ownie, und nahmen dort ein von den Direktoren veranstalte⸗ tes Gabel⸗Fruͤhstuͤck ein. Der Marschall Soult, der die Lon—⸗ doner Docks schon fruher besichtigt hatte, schiffte sich an dem⸗ selben Morgen in Whitehall an Bord eines Bampfboots nach den West- und Ostindischen Docks ein und ließ sich auch dort alles Sehenswuͤrdige zeigen. 13 Die Morning Po st findet sich zu der Erklaͤrung veran— laßt, daß Graf Stroganoff nicht zu dem Diner eingeladen ge⸗ wesen sey, welches der Füͤrst von Ligne am Sonntage den Krö⸗ nungs⸗Botschaftern gegeben. Am Sonnabend sst der Herzog von Leeds im 63sten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen; seine Titel und Guter erbt sein aͤltestũ Sohn, der Marquis von Carmarthen, jetzt 40

Jahr alt.

Herr Philarete Chasles, der sich im Gefolge des Marschall Soult befindet, ist von dem Franzoͤsischen Unterrichts⸗Minister, Herrn von Salvandy, beauftragt worden, eine Denkschrift über den jetzigen Zustand der Universitaͤten von Orford, Cambridge, London und Edinburg anzufertigen.

Der Vice⸗Koͤnig von Irland, Marquis von Normanby, ist am . von London wieder in Dublin eingetroffen.

Heute Abend findet in der Guild-Hall das Diner statt, welches der Gemeinderath von London den Kroͤnungs⸗-Botschaf= tern giebt. Die beiden Parlaments⸗Haͤuser halten deshalb keine Sitzung. Die Vorbereitungen zu diesem Feste ließen auf nicht geringen Glanz schließen. Die Zeitungen zaͤhlen schon die Ge— richte auf, welche bei dem Diner aufgetragen werden follten; den Eingang machen 120 Terrinen der feinsten Schildkröten Suppe; dann kommen 60 Schuͤsseln Fisch, Lachs, Meerbutte, Schleie, Aal und Weißling; 460 Wildpret Keulen und So Huͤh⸗ ner und Kapaunen; ferner 30 Franzoͤsische Pasteten, 30 Taü— ben ⸗Pasteten, 30 Schinken, 30 Zungen, 2 Rinder⸗Lendenstuͤcke, 10 Rindsbraten von Rumpf und Rippen; sodann 45 Schuͤsseln Schalthiere und 30 Lammbhraten; endlich eine Menge von Mehl⸗ speisen, Torten, Kremen, Salaten, Fruͤchten und Eis.

̃Weaie der lande.

Amsterdam, 13. Juli. In dem hiesigen Koͤnigl. Palaste werden bereits Anstalten zum Empfange des Großfuͤrsten Thron⸗ folgers von Rußland gemacht. Se. Kaiserl. Hoheit wird das 8. des Zaars Peter in Zaardam besuchen, wo ebenfalls

orbereitungen getroffen werden, um die Erinnerungen an den roßen Kaiser dem Russischen Thronfolger auf eine würdige eise vorüberzufuͤhren. Man glaubt, daß der Großfuͤrst am 2lsten d. M. hier eintreffen werde. n ꝛ: Belgien. ala *,

Bruͤssel, 13. Juli. Einige , . Zeitungen, an deren Spitze der Ob servateur und der Eourrier de la Meu fe stehen, haben den Plan entworfen, dem Franzssischen Pair Grafen von Montalembert, dessen klerokratische Ansichten be— kanntlich mit denen des „Courrier de la Meuse“ uͤbereinstim— men, zum Danke dafuͤr, daß er sich der Belgischen Sache in der Pairs-Kammer so warm angenommen, eine Medaille praͤ⸗ gen zu lassen, wozu bereits 25 Fr. beim „Observateur“ und eben so viel beim „Courrier de la Meuse“ eingegangen sind. Der Commerce Belge macht bemerklich, daß man diese Hul⸗ digungen vielmehr denjenigen Belgischen Abgeordneten sollte ukommen lassen, die sich bereits im Jahre 1831 zu einer eit also, wo noch eine gol erf . damit verbunden war der Annahme der 24 Artikel widerfetzt haben.

Lüttich, 13. Juli. Das Journal de Lisge berichtet äber ein so eben erschienenes „Sendschreiben eines katholischen Priesters an Herrn van Bommel, Bischof von Luͤttich.“ Die⸗ (es Sendschreiben, bemerkt das genannte Blatt, unverkennbar 22s ** Feder eines Geistlichen geflossen, zeigt dem Herrn Bi⸗— Gr, mar des Deutlichste, wie wenig er seiner Diözese mit dem Berne urs Sehorsams gegen den heiligen Stuhl vorangehe, inden er eh rirmehr beständig Handlungen des Widerstandes und ** Aibmräm ang von der geistlichen Disziplin gestatte.

D änem ar k.

Kerner, , Juli. Alt. M.) Heute Nachmittag um 2Uhr verrel Se Fanrser. Hoheit der Großfuͤrst-⸗Thronfolger uner⸗ Sartet Ker erthuahen, machen, er erst in den letzten Tagen seine Semaͤcher 1 Yun ö mit denen in der Amalienburg etauscht harr. den Färng dar die Prinzen des Königlichen Srases geleiteten dr nr Bird nes „Hercules“, wo Unter dem Dunger der Kanne er, , een von Westindien heimgekehr⸗ n Bäiag und dem chf mer mn den Masttorben postirten Merrrsen vom hohen Raragnaltsmten der herzlichste Abschied engt nen ward. Kaum hatte br König mit seiner Umgebung wen Hercules“ verlassen, so begann di⸗ser zu feuern, bis der nn zes Land erreicht hatte, warauf auch von der in der 3 Gar mit vollen Segeln majestätisch dahinschwebenden Musstsehnn Fregatte der Donnergruß vernommen ward. Bald war allleg * dem „Herkules“ zur Abreise geordnet, die Mussce Regge ward äͤufgehißt, und in dem elben Augen⸗ blk cee es ren der Eitadelle her, deren Donner um e unncsanter war, da er vielfach durch das Echo wiedergegeben wart. Muülnervanmnf Hedeckte fast die ganze Rhede, so daß man ann bach, (lt enrtich die Räder des „Herkules?“ zu arbeiten *rgarntr, ven i ,n, den die Mannschaft dessel⸗ . e ihrer Hüte der am Strande befindlichen

vermochte.

lischen Kunst, gegruͤndet werden soll.

de

ochter auf dem

Der Konig begleitete die hohen Reisenden an Bord.

DO eutschlan d.

die Kaiserin von Rußland trifft zuverlaͤssi und 23sten d. M. hier ein, halt sich rn

Molkenkur in Kreuth gebraucht. Auch Ihre wittwete Kaiserin von Desterreich wird erwartet.

burg an.

langt ist.

gekommen.

des Großfuͤrsten T 3. August erwartet.

Entlassung derselben schrit Reskript Sr. Hoheit des „Von Gottes

t Kurptlnzen und Mitregenten:

pflichtung genau einzuhalten. Es haben uns indessen 66

höchsten Kenntniß gelangten Beschlüsse, welche in der Stände⸗Sitzung am 10ten d. M. auf die von uns noch gnädigst gesiatteten Vorlagen gefaßt sind, wiederholt die leberzeugung aufdringen müssen, daß auch die dermalige Stände⸗Versammlung in ihrer Mehrheit die unserer Regierung schuldigen Rücksichten und eine richtige, den wohlthätigen Absichten der Verfassung entsprechende Anwendung ibrer Rechte und Pflichten noch nicht in dem Umfange erkannt hat, wie es die Stände unseres Landes jederzeit sollten. Wenn wir nun auch gnädigst beschlossen haben, aus lande s⸗ väterlichen Rücksichten eine sirengere Ahndung zur Zeit nicht eintre— ten zu lassen, so können wir uns doch in keiner Weise abgehalten finden, jede weitere, den ohnehin so beträchtlichen Kosien- Aufwand zwecklos steigernde Verhandlung mit der dermaligen Stände⸗Verfamm— lung aufzuheben und unserer fünftigen höchsten Enischließung vor— ubehalten, was die ungeschmälerte Erhaltung der Rechte unseres

hrones und unseres Kurbauses, die Bedürfnisse einer verfassungs—

serer geliebten Unterthanen erheischen. Solches wollen wir den der— mal versammelten Landständen eröffnet haben. Urkundlich unserer böchsteigenhaͤndigen Unterschrift und des beigedruckten Staats siegels. So, geschehen zu Wilhelmshöhe am 12. Juli is3s. (L. S.) Friedrich Wilhelm. vilt. Hanstein.“

Der Landtags- Kommissar wollte eben ein zweites Akten— stuͤck verlesen, als Herr v. Eschwege zu ihm trat und ihm einige Worte sagte. Der Landtags⸗Kommissar hielt inne und sagte, er muͤsse um eine kurze Pause der Verhandlungen bitten, werde aber sogleich wieder eintreten. Als er zuruͤckkehrte, verlas er die hoͤchste Vollmacht, welche ihn ermaͤchtigt, die Staͤnde-Ver— sammlung zu entlassen, und fuͤgte hinzu: „Im Namen Sr. Hoheit, meine hochzuverehrende Herren! erkläre ich hiermit Ihre Versammlung fuͤr entlassen.“ Die Mitglieder und das Publikum entfernten sich.

Wiesbaden, 13. Juli. (Frankf. Journ.) Gestern kam der Prinz Wilhelm von Preußen zu einem Besuch bei dem

errn Grafen von Teck von Koblenz hier an. Se. Königl.

oheit wurden von dem Herrn Grafen in Ihrem Hotel zu den vier Jahreszeiten zum Mittagessen eingeladen, welchem auch die Frau Herzogin von Nassau Koͤnigl. Hoheit und der Koͤnigl. Wuͤrttembergische General⸗Lieutenant, Fuͤrst von Hohen lohe⸗Kirchberg, beiwohnten. Nach aufgehobener Tafel setzte der Prinz, begleitet von dem Herrn Grafen, welcher ihm eine Strecke das Geleite gab, seine Reise nach Frankfurt a. M. fort. Spaͤt in der Nacht traf der Erbprinz von Oranien mit Gefolge hier ein und nahm sein Absteige⸗Quartier im Gasthaus zu den vier Jahreszeiten; heute sind saͤmmtliche hohe Herrschaften von der Frau Herzogin von Nassau zu einem Diner auf dem im Ge— birge gelegenen Jagdschlosse „zur Platte“ eingeladen. Am verflossenen Mittwoch beehrten der Herr Graf von Teck mit den beiden Graͤfinnen Ihren Töchtern und Ihrem Gefolge den hal pars im Kursaal mit Ihrer Gegenwart und geruhten, dort laͤngere Zeit zu verweilen. Se. Durchlaucht der erz von Nassau werden, eingetroffenen Nachrichten zufolge, in London, wo es Ihnen gefaͤllt, noch 14 Tage verweilen.

Frankfurt 4. M., 15. Juli. Die hiesigen Blatter enthalten eine Aufforderung des Comites unseres Sängerfestes, die Mozart⸗-Stiftung betreffend, die hier zur Unterstuͤtzung duͤrftiger Musiker so wie uͤberhaupt zur Forderung der musika—

Lubeck, 14. Juli. (N. Hamb. 3 21 Kanonenschuͤsse verkuͤndigten in diesem Augenblicke die Abreise des Großfuͤrsten Thronfolger uber Luͤneburg nach Hannover. Derselbe langte gestern um Mittag hier an und stieg im „Hotel du Nord“ ab, wo eine zahllose Menschenmasse ihn mit Hurrah empfing. Die Spuren der Unpäßlichkeit sind noch keinesweges verwischt, viel⸗ mehr fuͤhlte der Prinz sich so matt, daß er sich gleich nach sei⸗ ner Ankunft zu Bette begab; aus diesem Grunde sind auch alle Empfangs- Feierlichkeiten auf desfalls geaͤußerten Wunsch unterblieben.

O e sterre ich. ; . Teplitz, 15. Juli. Der vormalige Franzoͤsische Gesandte am Wiener Hofe, Graf de la Ferongye, ist am 11Iten d. M. aus Paris und gestern der Marschall Marmont, Herzog von Ragusa, hier angekommen. 1 n

enge 12 r gem ehren Am 10ten d. ——— 8 Uhr reiste die verwittwete Her⸗

kenn von Echleswi Holstein / Sonderlurg⸗Slůͤcksburg mit ihrer onigl. Dampsschiffe „Kiel“ von hier ab.

Munchen, 12. Juli. Nürnb. Korr.) Ihre Majestaͤt zwischen dem 20sten age auf, und begiebt sich sodann nach Tegernsee, von wo aus Allerhoͤchstdieselbe die ajestaͤt die ver⸗

Ihre Maje⸗ staͤt die Koͤnigin Therese kommt am 20. Juli in Nymphen

Dresden, 16. Juli. Ihre Köͤnigl. Hoheit die Kronprinzessin von Preußen ist, aus Schlesien kommend, gestern Nachmittag im Sommer-⸗Hoflager zu Pillnitz angekommen, wo— selbst auch Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Amalia am 1zten d. M. Nachmittags von Franzensbrunn wieder ange—

Nach den heute Nachmittag eingegangenen Nachrichten, werden Ihre Majestäͤten der Kaiser und die Kaiserin von Ruß— land, von Fuͤrstenstein in Schlesien kommend, morgen fruͤh hier eintreffen. Ihre Kaiserl. Hoheit die Prinzessin von Oranien ist heute unter dem Namen einer Graͤfin von Buͤren hier an—

Karlsruhe, 12. Juli. Die Ankunft Sr. Kaiserl. Hoheit hronfolgers von Rußland wird hier am

Kassel, 14. Juli. (Kass. Ztg.) Ehe in der vorgestrigen Sitzung der Stände⸗Versammlung der Landtags-Kommüssar zur eroͤffnete er derselben nachfolgendes

; naden Wir Friedrich Wilhelm, Kurprinz und Mitregent von Hessen, thun hiermit fund und zu wisffen: Als die dermal versammelten Landstände nach mehrmonatlichen Verhandlun— gen, mit völliger Verkennung ihrer verfassung mäßigen Befugnisse, durch die einseitig bewirkte Abänderung eines ihrer Mitwirkung nicht unterliegenden Einnahmepostens die Beistimmung zu dem alsbald nach ihrer Eröffnung vorgelegten Finanz-Gesetz-Entwurfe unstatthafter⸗ weise bedingten, gestaiteten wir noch gnädigst, daß anderweite Vor— lagen an die Stände⸗Versammlung gelangten, die ihr Gelegenheit bo⸗ ten, von ihrer Verirrung urlich ulm men und die Bahn (hrer 6j

unserer

mäßig geordneten Staats-Verwallung und die wahre Wohlthat un.

Schweiz.

Luzern, 10. Quli. Es ist eine Zuschrift von Landamm

und Rath von Schwyz bei der Tagsatzung angekommen wann jene ihre Bereitwilligkeit erklaͤren, eine ands⸗/ Gemeinde dan

Herrn Holdener unter eidgenössischem Schutz abhalten u sen. Zugleich kuͤndigt das Tomité in Einsiedeln . tr 9. aͤußeren Bezirke, sich zu konstituiren, an. In Folge diefer Ein gaben wurde die Schwyzer Sache wieder an die Kom miss gewiesen, welche sich sogleich damit beschaͤftigt, und sich vereinigi hat, der Tagsatzung im Sinne des Mehrheits⸗-Gutachtens Vyr, schläge zu hinterbringen, die in den Ausdruͤcken über schonender ausfallen sollen.

Luzern, 11. Juli. Auf die Vereitwilligkeits Erklinm der Regierung von Schwyz hat die Kommisston folgenden Vn schlag an die Tagsatzung übergeben: Die eldgenössische Tagsn zung, in Erwaͤgung, daß durch die gewaltsame Storung h Kantons⸗Lands⸗Gemeinde von Schwyxg, den 6. Mai am Rothen thurm der Landsfriede verletzt worden; daß bei der Lands⸗⸗ meinde vom 17. Juni eine damals in Schwyz obgewalteten Um halten worden; daß es in dem senschaft, voraus aber des Standes S die oͤffentliche Ordnung wieder herbeizufuͤhren; daß es der Tagsatzung daran gelegen seyn muß, sammtliche Buͤrger des Kantons Schwyz ba der Ausübung verfassungsmaͤßiger Rechte zu schuͤtzen; nach Verhieh n 3 aus dem Kanton Schwyz eingegangenen Schreibe eschließt: §.

lr

theilten Garantie, die verfassungsmaßige Ordnung im Kanto Schwyz hergestellt worden. 5. 2. Anstatt der Kantons- G

einzuberufen. dem Schutze eidgenoͤssischer Repraͤsentanten, nach vorher gegan⸗ gener freier Wahl von Stimmenzaͤhlern, die verfassungsmaßi, gen Wahlen vorzunehmen. Sonntags den 22. Beamten, welche der Lands-Gemeinde vom 6. Mai vorgestam den, abgehalten. §. 4. Nach Abhaltung der Karen, fel, Gemeinde sind in der verfassungsmaͤßigen Frist auch die Be zirks-Lands-Gemeinden, ebenfalls in Gegenwart und unter den Schutze eidgenoͤssischer Repraͤsentanten, abzuhalten. §. 5. Die Tagsatzung verlangt, daß jede gerichtliche Üüntersuchung oder Verfolgung wegen der am 6. Mai stattgehabten Sidrun der Kantons- Gemeinde, so wie wegen aller derjenigen Hand⸗ lungen, die seither in Folge politischer Meinungen bis auf den heutigen Tag vorgefallen sind, unterbleibe. Sollte diesem be— stimmten Verlangen nicht entsprochen werden, so behaͤlt sich die Tagsatzung weitere Entschließungen in dieser Hinsicht vor. 5. 6. Die Tagsatzung waͤhlt die eidgenössischen Repraͤsentanten, welche der Kantons-Gemeinde sowie auch den Bezirks-Gemeinden bei— wohnen sollen. 5. J. Der Vorort und die eidgendͤssischen Re⸗ praͤsentanten sind mit der Vollziehung dieses Beschlusses beauf tragt. Dieser Vorschlag wurde in der heutigen Sitzung der Tagsatzung mit 13 Stimmen (uͤrich, Zug, hausen, Tessin. Wallis, Genf, Waadt, Thurgau, Graubuͤnden, Freiburg, Glarus) genehmigt.

Spanien.

Madrid, 5. Juli. (Morning Chronicle) Die plötz liche Abreise der Anleihe⸗Kommissarlen Blanco, Polo und Re— misa nach Paris wird einer Depesche des Generals Espartero zugeschrieben, worin derselbe erklart, daß er in vierzehn Tagen Guevara, Oñate, Tolosa, Estella oder irgend einen anderen Srt in den Baskischen ,,,, einnehmen konnte, nur muͤsse man ihm zuvor Geld und Vorraͤthe fuͤr die Armee senden, in, dem es durchaus nothwendig sey, daß seine Soldaten in einem Lande, wo sie als Befreier erscheinen sollten, alle ihre Beduͤrf nisse baar bezahlten. Die Kommissarien sind ermaͤchtigt, An— ordnungen zu treffen, die fuͤr die alten Glaͤubiger Spaniens, guͤnstig sind. Die Regierung bietet unterdeß Alles auf, um den Forderungen des Ober-Befehlshabers zu genuͤgen, und es sind bereits 217 Million Realen, lo, 000 üniformen, 20, 000 den und 24,000 Paar Schuhe an die Nord-Armee abg worden. .

Appenzell,

Vegierung kann uͤble Folgen haben. Streits, die Erbauung ßen der Hauptstadt, ist zwar an 6. unbedeutend, hat aber durch die Hartnaͤckigkeit, womit beide Theile bei ihrem Willen behar— ren, eine unangenehme Wichtigkeit erlangt. den Befehl gegeben, den Bau fortzusetzen, ration Vorkehrungen getroffen hat, dies zu verhindern. Die Folge hiervon war, daß gestern die Baustelle von Sei—

Seiten der Regierung durch Alguazil's bewacht wurde. Handelte es sich um einen bloßen Streit, der durch

nichts zu befuͤrchten; allein bei den letzten Munizipal- Wahlen wurde die gegenwartige Corporation von den Bewohnern der Hauptstadt gegen den Willen der Regierung ernannt, und es sind daher starke politische Gruͤnde vorhanden, welche die Un— einigkeit der Parteien nähren. Es heißt, die Corporation sey entschlossen, nicht nachzugeben, ja sie soll selbst so weit gegangen seyn, daß sie bei der National⸗ Garde angefra selbe thun wurde, im Falle die Regierung die von ihr gegebe⸗ nen Befehle mit Gewalt zur Ausfuhrung bringen wolle. We— gen dieser unbedeutenden Angelegenheit wurde vorgestern ein Kabinets-Rath gehalten, der fast den ganzen Tag waͤhrte.

t

Barcelona, 23. Juni. Der General-Capitain, Baron von Meer, ist mit seinem Generalstabe und einem Detaschement Kavallerie hier angekommen. Er befindet sich unwohl. Seit seiner Ankunft sind 8 bis 10 Mann von der mobilen Na— tional-Garde von Martorell verhaftet und ein Kaffeehaus ist geschlossen worden. . Der Typhus herrscht hier noch immer und scheint noch im Zunehmen zu seyn. Aus Solsona schreibt man, daß die Karlisten unter Ros d'Eroles von der Seite von Trempe her erschienen seyen, um sich dem Einbringen der Aerndte zu widersetzen, die Garnison habe sie aber so empfangen, daß ihnen wohl fuͤrs Erste die Lust zu einem aͤhnlichen Versuche vergangen seyn mochte. 16

Spanische Graͤnze. Der General Maroto hat bei Ueber

nahme des Kommandes der Karlistischen Armee nachstehende Proclgmatign an die Truppen erlassen:

„Freiwillige! Als der K rer zu ernennen geruhie,

öͤnig, unser Herr, mich zu Eurem Filh⸗— da aK nt; oer n nn, für 6

die Erinnerung an die

Tapferkeit, die Ihr in allen Gefechten mit dem

9

2

Ladet;

Schmj .

große Zahl von Buͤrgern durch )

stände zu erscheinen ab. Interesse gesammter Eidgenn . chwyz selbst liegt, recht bal

1. Es soll, in Aufrechthaltung der von den einn genoͤssischen Standen der Verfassung des Kantons Schwyz er

meinde vom 6. Mai ist daher eine neue Kantons-Gemeinde Von derselben sind, in Gegenwart und unter

S. 3. Diese Lands⸗Gemeinde wiry uli am Rothenthurm unter Leitung det

Solothurn, Schaf⸗

. esandt Ein Streit zwischen der Corporation von Madrid und der

Der Gegenstand des eines neuen Hauses in einer der Stra

Die Regierung hat waͤhrend die Corpo

ten der Corporation durch National-Gardisten und von

die geeigneten Gerichtshoͤfe entschieden werden koͤnnte, so waͤre

gt hat, was die⸗

ken Ruhm doffe ich, sarzem d gegebene den se n elm , g' e, ich twortlich, . so werde

der Gefahr siets

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uch lernen, daß es nicht

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ch ziehen koͤnnte. aufen der seit einigen

jugleich wird aber auch damit diese Installation

ines Kriegsschiffes nach

ingezahlt worden.

In einem im Juni orn aus Kahira heißt

ßhen Stand erreichen.

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Patriarchen keinem Nandel ist es jetzt still.

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man heute Folgendes:

ein esen babt. Wenn der erste Anfübrer, 0. , , der dem siegreichen Soldaten zu daß Ihr, indem Ihr Euch an seine Tugenden erinnert, in er ganzen Welt beweisen werdet, daß Ihr stets die von ihm n Lehren treu bewahrt und den Weg der Ehre und der Treue, in Tod Euch vorgezeichnet hat, nicht vergessen habt. Ich werde seyn, der ihm nachzuahmen sucht, und ich verspreche Euch,

Sieges der Gehorsam unerläßlich die Befehle Eurer Anführer mii , r, Pünktlichkeit ausführen mach e und wenn Einer die Einigkeit und die Disziplin ver— ich bei seiner Bestrafung unerbittlich seyn. könig und die heilige Religion, zu der wir uns bekennen, müssen

; ünde zu unseren Opfern seyn! . rn, . unter uns zu stiften suchen, so mögen sie von

ö. Lei aft zu verpflanzen, welche die Schwäche von Mäunern , die sich freiwillig zur Vertheidigung einer so gerech—

em sie, bei bem geringsten Vortheil, den sie erlangen, Eure ü üs! ihren Leidenschaften aufopfern, Eure Wohnun— jündern und niederbrennen! Ihr werdet daraus leinen, was Ihr ischen und verderbten Menschen zu erwarten habt, und Ihr derdet demnach auch die verführerischsten Anerbietung en, welche ihre Agen⸗ Pn Euch etwa machen sollten, mit Verachtung zurückweisen. Die Aufrecht⸗ altung der Fueros und des Friedens, die sie Euch versprechen, ist nur ein Rättel, dessen sie sich bedienen, um Euch einzuschläfern und zu täu— hen; denn sobald sie ihren Zweck erreicht haben, werdet Ihr sehen, ie sie gleich Furien der Hölle auf Euch losstürzen, um Euch zu mor⸗ mn und diefe schönen Provinzen zu verwüsten, in denen sie sedes le— nde Wesen zu vernichten und jerstören beschlossen haben. Ewiger Haß diesen Üngehenern? Las⸗— tüns mit der größten Ausdauer kämpfen, um zu siegen oder auf im Schlachtfelde zu sterben! Hauptquartier Estella, den 28.

Konstantinopel, 27. Juni. (Allg. Ztg.) Es sind be— uhigendere Nachrichten aus Alexandrien eingegangen, und llles nimmt hier wieder einen friedlichen Anschein. legyptischen Kriegsschiffe, welche in See gegangen waren, sind zeistens in ihre fruͤheren Stationen zuruͤckgekehrt, wozu wohl e Erklärungen der fremden Konsuln und die nahe bevorste— ende Ankunft eines Englisch⸗Franzoͤsischen Geschwaders, womit Mehmed Ali bedroht ward, falls er nicht ruhig bliebe, und ie Oberherrschaft ber Pforte respektire, beigetragen haben. r hat die bestimmtesten Versicherungen gegeben, daß er schts thun werde, was das Mißfallen des Sultans nach Unter solchen Umstaͤnden hat das Aus—

Dsmanischen Escadre keine Bedeutung. Diese Escadre, 24 Se— el stark, wird unverzuͤglich in See gehen, und wie schon fruͤher emeldet, bloß eine Tour zu den Inseln des Archipels machen.

arauf einschiffen, um auf seinem Posten installirt zu werden.

en eines Kriegsschiffes vor Tripolis, mit Aschkiar Pascha an bord (so heißt der fuͤr das Paschalik von Tripolis eben ernannte Houverneur), den Französischen Stationen im Mittelmeere keine nnuͤthe Besorgniß einfloͤße, so hat die Pforte außer der an Pniral Roussin gemachten Erklaͤrung fuͤr gut gefunden, alle emden hier accreditirten Gesandten von dem Zweck der zum luslaufen bereit liegenden Flotte, so wie von dem Absenden

illion Piaster ist von dem ruͤckstaͤndigen Tribut Mehmed Ali's Aegypten.

nige Tage vor der gewohnlichen Zeit zu steigen begonnen, und se alten Aegypter meinen, er werde in diesem Jahre einen sehr

e Segnung fuͤr Aegypten, weil er dann alle Ländereien selbst wässert und außerdem Menschen und Thieren eine zweimonat— che Ruhe gestattet. Die von den Oesterreichischen Bergbeam— n aus Sennaar eingesandten Proben von Gold erweifen sich

. Ali hat Jahre lang in jenem Lande ach Gold suchen lassen, ohne daß es gelungen ware, so iche Spuren zu entdecken. Es wird bald eine Expedition ab—

elches im Großen betrieben werden soll, zu beschuͤtzen. nternehmen und die Ausdauer Mehmed Ali's wuͤrden in der hat jedem Lande Ehre machen. Er entdeckt in den Gegenden, Ne man fuͤr ganz ode hielt, Goldminen und verwandelt den Wilden der Puͤste in einen friedlichen Bewohner, was seit den Zeiten der ( Herrscher gelungen war. hat der rechte Mann fuͤr die Wiedergeburt des Landes, und m Beweise vergleiche man den Zustand Aegyptens bis auf die pit, wo er das Paschalik uͤbernahm, mit dem jetzigen.

ur zu hoͤheren Preisen verkaufen; die Magazine in Alexan— tien sind daher alle voll gepfropft, und es ist mehr Baumwolle orraͤhig, als zu irgend einer Zeit unter des Pascha's Regie⸗ Die Damprfschiffe des Oesterreichischen Lloyd, welche bis⸗ r zweimal monatlich zwischen Alexandrien, Ancona und Triest egelmäßige Fahrten machten, werden vom 1. Juli an direkt en Alexandrien nach Triest fahren und in Kandien anlegen, m Kohlen einzunehmen. offt, auf diesem Wege die aus Indien angekommenen Briese neunzehn Tagen von Alexandrien nach London schaffen zu koͤnnen nd dergestalt mit den Franzoͤsischen Dampfschiffen zu konkurri⸗ n. Aegypten gewinnt in der Meinung anderer Nationen eine im⸗ Er großere Wichtigkeit. Vor fuͤnf iges Dampfboot in Aegypten, wahrend jetzt Englische, Fran—

ann wird die Englische Regierung einen Great Eastern“ erbauen

bsischen und Oesterreichischen Dampfboten die Besorgung un— grer Indischen Korrespondenz zu entreißen? Das Dampfboot Semiramis“ wird kuͤnftig kegelmäßi e- Fahrten nach Kalkutta Enternehmen und bei Pointe de Galle anlegen. Die o endlich gekommen, wo unsere Indische is China dusgedehnt werden kann, denn auf diefe Weise bunte die Verbindung mit Ching am besten bewerkstelligt herden. Aus Indien haben wir nichts Neues; die Furcht vor lnem neuen Birmanen⸗Kriege scheint verschwunden zu seyn.“

Bomb gp, 21. Jun.

den Ihr haltet, sich Theil wird, so

Da jedoch zur Er⸗ sst, so hoffe der durch

bei Euch seyn werde.

Jeden für das geringsie Verseben Der

Und wenn feigberzige leicht ist, in das Herz eines Rovalisten

Sehet, mit welcher Treulosigkeit sie ver—

lles bis auf die Hütte des Hirten

Juni Rafael Maroto.“

Turkei.

Die

Wochen im Bosporus versammelten

der neue Gouverneur von Tripolis sich

nicht falsch ausgelegt und das Erschei—

Tripolis in Kenntniß zu setzen. Eine

geschriebenen Briefe des Herrn Wag— es: „Der Nil hat in diesem Jahre

YM

In diesem Falle ist er eine noch grö—

Aufsuchen des Goldes in jener Gegend, Dies

Er ist in der

Im Die Regierung will ihre Baumwolle

Diese Oesterreichische Compagnie

ahren sah man noch kein

und Aegyptische Dampfboͤte, zusammen regelmäßig in jedem Monat in Alexan⸗

um in vierzehn Tagen die Fahit Illexandrien u machen und den Fran—

Zeit ist Dampfschiff⸗-Linie

st in die n.

Gan

28

der Ereignisse in Persien eine bewaffnete Einmischung von Seiten der Regierung dieser Präͤsidentschaft nothwendig gemacht hat. Man kennt nicht genau die Veranlassung zu den außerordentlichen Vorbereitungen, die in der Indischen Marine getroffen werden. Etwas Ernstliches muß vorgefallen seyn, sonst wuͤrden nicht so viele Schiffe den Befehl erhalten haben, nach dem Persischen Meerbusen unter Segel zu gehen. Einige sa— gen, Herr Macneil, der Britische Minister-Resident, habe den Befehl erhalten, den Persischen Hof zu veriassen, oder habe dies freiwillig gethan, in Folge gewisffer Vorgänge, die den Britischen Interessen nachtheilig und mit der Britischen Ehre unvertraͤglich sehen. Man sagt, der Capitain Hennel in Bushire habe von Herrn Macneil den Befehl erhalten, diesen Ort zu verlassen und sich unter den Schutz der Britischen Flagge im Persischen Golf zu stellen. Hiernach wuͤrde es scheinen, daß es in unseren Verhaͤltnissen zu Persien, die seit langerer Zeit ein drohendes Ansehen hatten, endlich zu einer Krisis gekom— men wäre, und daß wir durch Aufstellung einer bewaffne— ten Macht das Ansehen aufrecht erhalten muͤßten, das uns kraft der Verträge gebuͤhrt. Ein Buggulow aus dem Persischen Golf hat jene Nachrichten uͤberbracht, die von Wichtigkeit gewesen seyn muͤssen, da sogleich eine Raths— Versammlung gehalten wurde, um über die unter den gegen— wärtigen Umstäͤnden zu ergreifenden Maßregeln zu berathen. Wir konnen nicht unterlassen, das Benehmen unseres Ober⸗Be— fehlshabers streng zu tadeln, da er sich aus der Praͤsidentschaft entfernt hat, ohne etwas uͤber das Ziel seiner Reise zu hinter⸗ lassen. Er hat sich ringe ch fr, aber Niemand weiß, wohin, und doch wäre seine Gegenwart gerade jetzt von der größ— ten Wichtigkeit. Die Schiffe, welche sich so schnell wie moglich nach dem Persischen Meerbusen begeben sollen, sind: „Semiramis“, „Hugh“, „Lindsay“, „Hastings“, „Lote“, „Tigris“, „Mahe“ und „Grant“. Es heißt, die Berenice“ solle ebenfalls ausgeruͤstet werden. Waͤre dies der Fall, so wuͤrde der „Mahe“ die Depeschen uͤberbringen. Es

thut uns des Publikums wegen leid, daß diese Angelegenheit so

geheim betrieben wird, da das Geruͤcht die Dinge tausendfach aͤrger macht, als sie wirklich sind. Wir glauben daher, daß die Regierung nichts Besseres thun kann, als die wahre Ursache zu den gegenwärtigen Vorbereitungen bekannt zu machen.“

Süd⸗Amerika.

Quito, 27. Maͤrz. In Riobamba haben sich die Solda—⸗ ten der Garnison mit ihrem Anfuͤhrer Aparicio gegen die Re— gierung empoͤrt. Sie waren bereits bis 6 Leguas von hier vor—⸗ gedrungen, als sie mit dem gegen sie abgesandten General Daste zusammentrafen und, wie der Praͤsident der Republik, Vincente Rocafuerte, in einer Proclamation anzeigt, voͤllig ge⸗ schlagen wurden. Die Verschwoͤrung soll uͤbrigens sehr ausge⸗ dehnte Verzweigungen haben, und man behauptet sogar, der . Otamendi und der Oberst Urbino staͤnden an der Gpitze derselben.

Inland.

Fuͤrstenstein, 13. Juli. Schl. Ztg. Geburts— tags-Feier Ihrer Kaiferl. Majestaät der Kaiserin von Rußland. Zur Vorfeier des Allerhoͤchsten Geburtstages hatten Ihre Majestaͤt am 12ten d. M. zu gestatten geruht, daß die Knappschaft des Waldenburger Berg-Amts⸗-Distrikts Aller⸗ hoͤchstihnen ein bergmaͤnnisches Finchen darbringen moöͤge. Die Knappschaft des genannten Bezirks, uͤber 1206 an der Zahl, versammelte sich daher heute in der Naͤhe des Schlosses, und trat nach eingeholter huldvoll ertheilter Erlaubniß, gefuͤhrt von dem Berghauptmann von Charpentier und begleitet von einem ansehnlichen Musik-Corps beim Beginn des abendlichen Dun⸗ kels in den Schloßhof ein. Die Masse der Fackeln und Gru— benlichter machte einen großartigen Effekt, und als Ihre Ma— jestaͤten auf dem Balkon des Schlosses sich zu zeigen die Gnade hatten, erscholl ein dreimaliges Gluͤckauf, in welches die versam⸗ melte Zuschauermenge freudig einstimmte. Nachdem Ihre Ma⸗ jestaͤten durch den Berghauptmann von Charpentier der Knapp⸗ schaft Allerhoͤchst ihr gnaͤdiges Wohlgefallen zu erkennen gegeben hat⸗ ten, verließ das Corps unter dem Schalle der Musik den chloßhof. ell! wurde sodann der Geburtstag selbst auf dem hiesigen

chlosse feierlich begangen. Nach Beendigung des Gottesdien— stes geruhten Ihre Majestaͤt die Kaiserin eine Gratulations— Kur huldvollst zu gestatten. Gegen ! Uhr war zur Tafel be— fohlen, zu welcher die anwesenden Behoͤrden zugezogen zu wer⸗ den die Gnade genossen. Bei eintretender Dunkelheit uͤber⸗ raschte eine in der That greßartige Beleuchtung des sogenann⸗ ten Grundes mit ,. bunten Laternen und Pechpfannen, und von allen sichtbaren Punkten der Umgegend, bis jenseits Schweidnitz und Striegau, bemerkte man Freudenfeuer, die den Horizont erleuchteten. Heute, wie gestern, dauerte der Jubel des Volkes bis in die tiefe Nacht ungetruͤbt und ungestoͤre fort. Dem Vernehmen nach, werden Se. Majestaͤt der Kaiser und

reisen.

Torgau, 9. Juli. Thierschau und Pferderen⸗ nen. Diese fanden wie bisher auf der Domaine Pretzsch in den ersten Tagen des Monats statt, und waren zu jener 52 Stuten aus dem Kreise gestellt, von denen sechs und außer— dem auch einige Kuͤhe Praͤmien erhielten. Am Rennen nah— men Iz Pferde Theil, wovon 27 aus dem hiesigen Kreise, und 7 Praͤmien empfingen. Der Besuch von Seiten des großen Publikums war minder zahlreich als sonst, wahrscheinlich weil wegen des spaͤteren Termins mancher Landwirth durch uͤber⸗ haͤufte Arbeiten abgehalten wurde. Kuͤnftig wird das Fest in der ersten Halfte des Mai, und zwar bei Torgau selbst, abge⸗ halten werden, fuͤr welchen Fall auch die Stadt-Behoͤrde einen Preis ausgesetzt hat. ĩ

Stralsund, 12. Juli Remonte. Auf den im Laufe dieses Jahres im hiesigen Regierungs-Bezirk stattge⸗ fundenen Remontemärkten waren 632 Pferde zum Verkauf ge—⸗ stellt, von denen 133 Stuͤck fuͤr eine Summe von 12,170 Rthlr.

und der Durchschnitts-Preis circa 92 Rthlr.

Koblenz, 11. Juli. Weinbau. In allen Wein⸗ bergen an der Unter-Mosel sind die Trauben entweder in der Bluͤthe oder in besseren Lagen schon verbluͤht. Alle haben sich bis jetzt noch gesund erhalten. Der Menge nach dürfte eine mittlere Aerndte zu erwarten. Von der Guͤte laßt sich noch nichts sagen.

In der hiesigen Zeitung liest „Es thut uns leid, zu sagen, daß der

Ph armazeutisches Institut.

Bonn, 12. Juli. ildungs⸗

Dr. Clamor Marquart wird hier eine pharmazeutische

die Kaiserin von Rußland den 14ten um 2 Uhr von hier ab—

erstanden wurden. Der gezahlte hoöͤchste Preis war 180 Rthlir.

Anstalt errichten, welche am 15. Oktober d. J. eröffnet werden und die Zöglinge nicht nur fuͤr die Anferderungen bei der Staats-Prüfung, theils selbst, theils mit Benutzung der Unk⸗ versität, gehörig ausbilden, sondern sie auch in das praktisch⸗ pharmazeutische Leben nach seiner ganzen Ausdehnung einfüh⸗ ren soll, um die Luͤcken auszufuͤllen, welche der gewöhnliche

meist zu einseitige Bildungsweg in diesem Fache zu lassen pflegt.

Dwusseldorf, 7. Juli. Deichwesen. Da das Franzosische Dekret über die Organisation der Deichschauen wischen Neuß und Rheinberg, auf dem linken vom 22. Januar 1813 wegen der, gegen mehrere Bestimmungen desselben obwaltenden Bedenken nicht zur Ausfuͤhrung gekom⸗ men ist, so haben des Koöͤnigs Majestät durch eine Verordnung vom J7. Mai d. J., zur Verbesserung des Deichwesens dieser Uferstrecke, eine andere Corporations Einrichtung zu bestimmen geruht, nach welcher fur dieselbe 6, zum Schaubezirk Uerdin⸗ gen verbundene Deichschauen, Heerdt, Uerdingen, Friemersheim, Homberg, Orsey und Moers, letztere fuͤr das besonders einge⸗ deichte Schutzgebiet dieser Stadt, errichtet werden. Ueber die am Deichschutz Theil nehmenden Grundstuͤcke werden Parzellen⸗Kata⸗ ster und uͤber deren Besitzer Mutterrollen aufgenommen und mit Zu⸗ iehung der Interessenten festgestellt. Stimmfahig sind solche Grund⸗ eiern. deren beitr agpflichtiger Katastral⸗Rein⸗Ertrag 20 Rthlr. oder mehr betraͤgt. Diese wahlen auf ihren Versammlungen (Erben⸗ tagen), unter Genehmigung der Regierung, die Deich-Direc⸗ tion, welche aus einem Deich-Grafen, 2 Deputirten und meh⸗ reren Heimraͤthen besteht. Zur Uebernahme der Deich⸗Aemter auf ein Jahr ist jedes Mitglied der Corporation und die Ge⸗ meinde Beamten der bei derselben betheiligten Gemeinden ver⸗ pflichtet. Die Deich Lasten werden, insofern von saͤmmtlichen stimmfähigen Mitgliedern kein anderer Vertheilungs⸗-Maßstab beschlossen wird, nach dem Katastral⸗Rein⸗Ertrag der betheilig⸗ ten Grundstuͤcke und Wohn-Gebaͤude vertheilt, die Gruͤn⸗Lan⸗ dereien aber nur mit der Haͤlfte ihres Ertrages angesetzt. Bis auf die der Regierung vorbehaltene Entscheidung uber technische Fragen sind die Erbentage und Deich⸗Directionen unabhängige Behörden in Deich⸗Angelegenheiten.

F in anz Gesetz gebung. Vieh- und Fabrik-Salz.

Die auf dem Salz als Gegenstand eines Staats⸗Monopols, wie in den meisten Laͤndern, ruhende Abgabe, stellt es auf einen Preis, der dessen Gebrauch fuͤr die Viehzucht, besonders fuͤr Rindvieh- und Schaafzucht, sehr beschraͤnkt, so ersprießlich er fuͤr die Ernaͤhrung und den Gesundheits-Zustand des Viehes auch ist, indem das Salz, durch en he, in das Futter, die Verdauungskraft steigert und besseres Gedeihen hervorbringi. Es war daher besonders in den Theilen der Monarchie, wo Ackerbau und Viehzucht einen Haupt-Erwerb bilden und auf einer n. Kulturstufe stehen, lebhafter, von mehreren Pro⸗ vinzial⸗Staͤnden zur Sprache gebrachter Wunsch, den Salz⸗ Verbrauch fuͤr das Vieh im Interesse der Landwirthschaft er⸗ leichtert zu sehen, was jedoch bei aller Bereitwilligkeit von Seiten der Staats-Verwaltung nicht ohne ne le Werte, tungen, Versuche und Ermittelungen geschehen konnte, insbe— sondere um die Sicherheit der Staats⸗-Einnahme nicht zu ge⸗ fährden, die, obgleich die Preis⸗Verminderung einen vermehrten Verbrauch erwarten laͤßt, doch wenigstens vorerst nicht ohne Einbuße dabei wegkommt. Indessen konnte uͤber letztere hinweg ge⸗ sehen werden, und nachdem eine Beimischung gefunden wor. den, welche der doppelten Bedingung entspricht, einerseits das Salz der Gesundheit des Viehes, far welches dasselbe bestimmt ist, unnachtheilig und auch seinem Geschmack nicht zuwider, an⸗ dererseits aber fut Menschen dergestalt ungenießbar zu machen, daß es nicht so leicht wieder von dieser Eigenschaft befreit wer⸗ den kann, ist versuchsweise zur Einfuͤhrung dieser Erleichterung geschritten worden, uͤber welche das durch Kabinets-Ordre vom 21. Juni d. J. genehmigte Ministerial⸗Regulativ vom 29. Juni, im 23sten Stuͤck der Gesetz⸗ Sammlung, welches zugleich die Ablassung von Salz zu gewerblichen Haben egen geringere Preise auf einen kst re Fuß bringt, das Naͤhere enthalt. Landwirthe und andere Viehbesitzer erhalten danach auf Be—⸗ darfs⸗Nachweisungen, welche gegen Ende des 33 fuͤr das folgende Jahr abzugeben sind, ausschließlich zur Viehfuͤtterung zu verwendendes Vieh⸗Satz, bis auf eine jaͤhrlich fuͤr jede Pro⸗ vinz zu bestimmende Quantität, fuͤr den Preis von 5 Rthlr, die Tonne (also 5 des gewohnlichen Verkaufs-Preises) bei den Salz⸗Debits⸗Stellen, wovon auch die unter der Salz-Ver⸗ brauchs Kontrole stehenden Landestheile nicht ausgeschlossen sind, ohne daß dergleichen Salz jedoch auf deren gewöhnliches Verbrauchs ⸗Quantum in Anrechnung kommt. Den Gewerben, welche Salz als Hauptbestandtheil des Fabrikats z. B. bei ver⸗ schiedenen chemischen Praͤparaten, oder als Fabrications⸗Mittel wie Bleich⸗Anstalten, Papier⸗, Glas⸗, Steingut⸗Fabriken, in ansehnlicher Menge brauchen und sonst die Konkurrenz der Vereinsstaaten bei den dortigen geringeren Salzpreisen nicht wuͤrden bestehen koͤnnen, wurde bisher zwar schon Salz gegen ermaͤßigte Preise abgelassen, indeß fehlte es deshalb an bestimmten Grundsaäͤtzen, sowohl in Ansehung der Fabriken, welchen diese Erleichterung zu gewaͤhren sey, als der Preis—⸗ Ermäßigung, und eben so wenig waren in Bezug auf Vieh- und Fabrik-Salz Straf- Bestimmungen fuͤr den Fall des Mißbrauchs da, welchem Mangel daher durch die gedachte Kabinets-Ordre gleichfalls abgeholfen worden. Der Preis des Fabriksalzes ist kuͤnftig auf 3 Rthlr. fuͤr die Tonne (i0s Pfd. Netto) weißes Koch- und Steinsalz und 3 Rthlr. 10 Sgr. fuͤr die Tonne (100 Pfd. Netto) schwarzes und an⸗ deres unreines Salz und Steinsalz-Grus festgestellt. Da selbst diese Preise für die Haärings-Salzerei, einen wichtigen Indu— striezweig in den Ostsee⸗Provinzen und fuͤr die Bereitung von Pskelfleisch zur Ausfuhr uͤber See, welche daselbst erst im Ent— stehen ist, noch zu hoch seyn wuͤrden, so bleibt es ausnahms⸗— weise bei den zahl bisher schon nachgelassenen noch eringeren Salzpreisen. Da zur Bestreitung des Bedarfs an Vieh und abrik-⸗Salz, das schwarze und gelbe Salz, welches auf den ö gewonnen wird, mit verwandt werden muß, so wird der bisher nachgelassene Absatz desselben von den Salinen un mittelbar an Landwirthe und Gewerbtreibende fuͤr Verkaufs⸗ Preise von 3 bis 6 Rihlr. die Tonne, wovon nur die naäͤchste uͤmgegend der Salinen, und nur so viel dergleichen Salz eben vorräthig war, Vortheil zog, aufhoͤren. . 1