1838 / 203 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Schrist dafür zwei Dukaten mit der Bestimmung für den Central Fonds zu übersenden geruht. Außerdem hat die im vo— rigen Jahre verstorbene Wittwe des Stallmeisters Pohl dem Fonds eine Rente von 100 Rthlr. jährlich bis zur Volljährigkeit ihrer noch ganz kleinen Kinder vermacht, durch welche nach und nach ein Kapital von 2200 Rthlr. sich bilden wird. So ist be⸗ reits jetzt, bevor noch die Existenz des Fonds oͤffentlich und amt— lich bekannt gemacht und eine Aufforderung an das Publikum ergangen ist, mehr als ein Fuͤnftheil des Erfordernisses theils baar, theils in bestimmter Aussicht vorhanden, und mit jedem

ahre wird das Kapital-Vermögen durch Zinsen und Zinses— 7 anwachsen. Dieser schon jetzt eingetretene guͤnstige Er— folg giebt wohl Veranlassung zu der sicheren Hoffnung, daß, wenn erst die Verwaltungs -Behoͤrde eingerichtet ist, und die nothwendigen Aufforderungen erläßt, auch ferner die öffentliche Theilnahme und Wohlthaͤtigkeit sich dem Fonds zuwenden, und ihn mit den Mitteln zur Erreichung seines wichtigen Zweckes ausstatten wird.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Das westliche Nord-Amerika, in besonderer Beziehung auf die deutschen Einwanderer, in ihren landwirthschaft lichen, Handels- und Gewerb⸗Verhaͤltnissen. Von N. 6 ehemaligem Kantons⸗Beamten. Nebst einer Karte. Paderborn, bei Joseph Wesener. 1838. XII. u. 251 S.

Das vorstehende Buch ist ein sehr gecignetes, kräftiges Heilmit. tel gegen das Auswanderungs, Fieber, das nur an zu vielen Orten Deutschlands noch immer so verderblich wirkt. Es ist allen denen brsonders zu empfehlen, welche näher oder entfernter auf das unwis⸗ sende, verflihrte oder sich selbst täuschende Bolt einzuwirken Gelegen— beit oder Beruf haben; sie werden daraus ihre eigene Kenntniß der dortigen Verhältnisse vermehren und es vielfach dazu benntzen lönnen, ihre cigenen Gründe und Gemälde zu verstärken und durch lebendige Farben zu heben. Der Verf. ist n n, worden, einen Auszug daraus zu machen, der für das Verständniß des gemeinen Mannes eingerichtet wäre. Wenn er, wie zu erwarten steht, der Aufferderung auf eine geschickte Weise genügt, so wird von der Berbreitung einen solchen Schrift freilich nech größere Wirkung zu hoffen seyn, als von diesem Buche. Unterdessen aber möge kues recht bekannt werden und sein Bestes zu thun unternehmen. ;

Amerita ist das Land der Sehnsucht. der. Wünsche und Hoff⸗ nungen, dem Viele verblendet zucilten. Günstige Verhältnisse und die engsten, theuersten Familien- und Freundschaftsbande zerreißen ste hier oft und verlieren dort ihre Ruhe, ihr Vermögen und nicht selten ihr Leben. Die Antriebe zur Auswanderung sind verschieden— artig; der Eine sucht glänzende PVerbesserung seiner drückenden Lage, ein Anderer rasche Vermehrung seines erworbenen Reichihums, ein Dritter das entschwundene goldene Zeitalter ue s. w. Sehr Wenige nur erreichten einen Theil ihrer Wünsche und berichteten darüber in Uebertreibungen. Die Menge der völlig Getäuschten dagegen hat entweder des Lebens Last und Mühen, denen sie im Vaterlande ent— gehen wollten, dort in viel erhöhterem Maße ertragen lernen müssen, sder ist verarmt in die Heimath zurückgekehrt; aber aus falscher Scham schweigen sie über die wahren Verhältnisse der hochgepriese, nen Neuen Welt, oder, wenn sie dieselben schildern, so geschieht es mit so dunklen Farben daß Riemand ihren Worten trauen mag. An⸗ ders ist es mit dem Verfasser des vorliegenden Buches. Er gehört zu den deutschen Auswanderern aus dem Paderbornschen, und wurde von besondern Verhältnissen zur Uebersiedelung bestimmt. Zwei Jahre (1835 37) hat er im westlichen Rord⸗Amerika mit seiner gan— en Famille im Missouri-Staate, unweit des Osage-Stremes, ge— . und giebt uns nun nach seiner durch Heimathliebe und manche Enttäuschung herbeigeführten Rückkehr in das geliebte Vaterland

S 12

cine Schilderung der nord amerikanischen Verhältnisse in Bezichung auf die deutschen Einwanderer, in nackter Wahrheit, größtentheils se wie er sie in seinem Blockbanse entworfen hat, init gleicher Be⸗ rücksichtigung der guten und übeln Seiten. Für die Wahrhaftigkeit des Verfassers bürgen der offene Charakter und der fromme Sinn, welche sich im ganzen Buche effenbaren; seine Absicht aber, durch rene Mittheilung seiner thener erkauften, persönlichen Erfahrungen nützen zu wollen, verdient großen Dank. Haupisächlich sind es die wei solgenden Sätze, welche der Verfasser im Buche durchzuführen ucht (S. U): Richt das Land trägt die Schuld, wenn unsere Hoffnungen und Wünsche darin nicht befriedigt werden, sondern die Persen ist selbst schuld an dem Mißlingen ihrer Plane, wenn sie nach Maßgabe ihrer Individualität von dem Lande eine allgemeine Glücks-Austheilnng fordert“ und: „Suche das Glück nicht anßer, sondern in Dir, und sey zufrieden mit dem Stande, worein Du von der Vorsebung gesetzt bist. Zufrieden seyn und zufrieden machen, das ist die böchste Glückseligkeit auf Erden . 1.

Indem wir nun auf die zeitgemäße Exrscheinung dieser Schrift aufnserkfam machen, wollen wir nur der Licht- und Schattenseiten, pelche sich dem deutschen Einwanderer in die Vereinigten Staaten ren Rord-Amerifa darbieten, und die der Berfasser Kap. 18 und 1 kurz jzusammengestellt hat, hier erwähnen. Was, nämlich so häufig zur Einwanderung in diesen Kontinent verlockt hat, das sind; die freie Verfassung aller nord- amerifanischen Staaten; die Gleichheit allet Stände unter sich und vor den Gesetzen; der freie Handels— Verkehr im Innern und der freie Gewerbebetrieb; der uneinge— schränkte Gruündbesitz, der unr mit sehr geringen Abgaben belegt ist und Steuern, Zehnten, Dienste und dergl. uicht kennt; der gute Grund und Boden; die mehr als in Deutschland leichte und einträg— licht Viehzucht; die im Allgemeinen bessere Witterung als im nördlichen Deutschland; die einfache, nicht kostspielige Rechtspflege und einiges Andere. Aber sind denn dies Alles auch wirkliche Bor—⸗ züge Und sind sie in dem Grade vorhanden, als ein europãäischer Schwärmer von ihnen träumt? Wenn der Pöbel in Baltimore im Herbst 1835 das Haus eines Bank-Interessenten, der fallirt hatte, demolirte und Alles, was darin war, auf den Straßen verbrannte; wenn ein gleichgesinnter Haufen im fanatischen Eifer auf dieselbe Weise mit einem Kloster verfuhr; wenn die Kornhändler in Rew⸗Aork ihrer Vorräthe gewaltsam beraubt, und die Korn— und Mehlsäcke auf die Straßen geworfen wurden; wenn der Pöbel in St. Lonis im Sommer 18355 einen wegen einer Mordthat im gerichtlichen Gefängniß befindlichen Mulatten gewaltsam zum Scheiterhaufen ,, . und bei langsamen Feuer lebendig verbrannte, aber nicht zur Untersuchung J. wurde, weil, nach der Erflärung des Richters, die Zahl der 7 lnehmer zu groß gewesen wäre; wenn ein Angellagter in Baltimore, der einen Deutschen durch einen Stein⸗ wurf getödtet hatte, deshalb freigesprochen wurde, „weil er gute An— lagen besaß, von guter Familie und Connexion war“; wenn eine ganze Menschenklaffe als Handels-Artikel angeschen wird; so kann doch die Freiheit und Gleichheit nicht die hochgepriesene seyn; eben so wenig, wenn das Geld und ein guter Rock . Gentleinan macht, während ein Mann mit solidem Aunzuge, der seint Baarschaft nicht zur Schau stellt, als ein Comunmm Fellow“ (gemeiner Kerl) über die Achsel angesehen wird. Daß nirgends mehr, als in Nord⸗Am e⸗ rifa, Geld das Losungswort ist, dafür finden sich im Buche viele Be— lege. Daß der Einwanderer, zur Bestreitung der Retsekosten für sich und seine Familie und zur Auschaffung der am Wehnorte nothwen— digsten Lebensbedürfnisse und Arbeits-Gegenstände (denn Landpirth⸗ schaft muß fast Jeder treiben, wenn er nicht eima als Kaufmann mit den höchst gewandten Amerikanern konkurriren will), mindestens eine Summe von 2000 Rihlrn. nöthig habe, berechnet der Verf.

seht genau. Die aber noch besonders angegebenen Schattensci⸗ ten sind: auf dem Lande Mangel des Gottesdienstes; Mangel

des Schul-Unterrichts; das einsiedlerische Leben; die schweren, harten Arbeiten, welche des Ansiedlers in den ersten Jahren warten, wo er nur auszugeben, Richts einzunehmen hat und für Hilfleistung mehr

zahlen muß, als ihm die Wirthschaft einbringt; das theure Leben in en Städten; der schnelle, auf die Gesundheit übel eiuwirkende Wit—

ternugs-Wechsel; die jährlich grassirenden Fieber; der Luxus n. de 2 af diese Uebelstände, welche den Verfasser zur Rückkehr beme mögen im Buche selbst nachgeiesen werden. Dasselbe behandelt ibn, ens scinen Gegenstand iu 20 Kapiteln. Nach einer kurzen Bescht. ** der Reise und eines Ausfluges in das Innere des Missonn. Staates werden Kap A 12 haupisächlich die Angelegenheiten einn Farmers (Landwirthes), Ankauf, erste Einrichtung, Arbeite Fichi cht Jagd, Fischerei. Witterung u. dergl. und die Berhäsn niffe der Religionen und Schulen besprochen; Kap. 13 und 1 giti Nachricht lber Handel, Gewerbe, Dampfschifffahrt und Aehnli Kap. 15 über Rechtspflege und Polizei; einwohner. Die folgenden Kapitel beantwerten allgemeine und ür besondere Stände gehörige Fragen, und das letzte schildert die Rig reise in die Heimath. Wir fübren nur noch an, daß der wiß begierg⸗ Lefer auch manche gute geographische und naturhistorische Bemernn in dem Buche findet, und dat einzelne Mittheilungen über Chen terzüge und Sitten der Amerikaner, über die buchstäbliche Auel un der' Gesetze, über die Wettrennen der Dampfschiffe ihn nien

werden. . Meteorologische Beobachtung. 1838. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 21. Juli. 6 Uhr. . 10 Uhr. Beobachtung. . 2 Zuftdruch ..... 333,31“ Par. 333 29 Par. 333, 28“ Par. Quellwärme S,2 0 ). Zustwäarme .. 4 26 R. 4 160 X. 1010 R. Fluß warme 15703 Thaupunft ... 4 720 R. 4 8,00 R. 4 8.0 R. Bedenwarme 15909 Dunstsattigung GSI pét. 83 pCt. S2 pEt. Ausdünstung 9, 00M, Wetier .. ..... halbheiter. bezogen. bezogen. Niederschlag 9.212 Wind .. ...... WNW. Wa Ww. WN mw. Warmewech sel 4 13.

Wolkenzug ... WNW. . ZTagesmittel 333,32“ Par.. K II60 R.. 4 7,8 O R..

Auswärtige körscen. kEranksfsurt a. M., 19. Juli. 0Qesterr. d /g Met. 1065/3. (j. . 101. . 21 25/9 60 kr. 199 25116. Er. Bank: Actien 1715. 1733. Lartial. O 191514. G6. Loose ru 30 RI. 1262/6 1256/8, Loon zu 100 EI. 23.6 Preuss. Hräm. Sch. 68s. (G. do. A0½ Anl. 1033/3. Br. H'oln. Lon 663 /. 661,32. So /9 Span. Anl. I31!/s. 13. 2129/0 Iloll. 33 Su,.

Königliche Schauspiele.

Montag, 23. Juli. Im Schauspielhause: Emilia Er lotti, Trauerspiel in 5 Abth., von G. E. Lessing, (Madam Hoͤffert, geb. Devrient, vom Theater zu Stettin: Claud Herr Hendrichs, vom Köoͤnigl. Hoftheater zu Hannover dy . als letzte Gastrollen.)

Dienstag, T3. Juli. Im Opernhause: Norma, Oper 2 Abth. Musik von Bellini.

Mittwoch, 25. Juli. Im Schauspielhause; Adelheid un Burgund, historisches Trauerspiel in 5 Abth und esnem Mn spiele, von E. Raupach.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 23. Juli. Der boͤse Geist Lumpacivagabundu, oder: Das üiederliche Kleeblatt. Zauber, Posse mit Gesang h 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

Dienstag, 21. Juli. Die Schwestern von Prag. Kom sches Singspiel in 2 Akten. Musik von W. Muͤller.

In Bertretung des Redacteurs: Wentzel.

Gedruckt bet A. W. Sapt.

ü

Bekanntmachungen.

ö das Aufgebot eines verloren gegangenen Instruments Über ein auf Nieder Mittlau 96 Kapital per 6009 Thlr. betreffend.

Auf dem im , . Fürstenthum und dessen göwenberger Kresse gelegenen, dem Rittergutsbesitzer Rostmann gehörigen Gute Mieder⸗Mittlau haften zub Ruhr. lil No. 18 0000 Thlr. rückständige Kaufgelder für die Wirthschafts-Inspektor Grüttnerschen Erben ans dem Kauf-Kontrakte der Grüttnerschen Erben mit dem frühern Besitzer, von Axleben Magnus ge— nannt, de dato 20. April und confirm. den 2. Sep— tember 1808.

Das Kapital . ist von einem spätern Besitzer, dem Königlichen Oberst-Lientenant von Thiele, setzt auf Groß⸗Kloden bei Guhrau, an die Grüttnerschen Erben bezahlt, das darüber lautende, ihm mit Quit— unf ausgehändigte Instrument, bestehend aus dem zwelten Exemplar des oben genannten Kauf-Kontrakts und der dazu gehörigen Intabulations-Recognition vom 10. Oktober 1808, aber durch die Kriegs⸗Ereignisse im sr n. 1813 angeblich verloren gegangen.

ehufs der cöschung dieser Post im Hypotheken⸗ buche werden auf den Antrag des Rittergutzsbesitzers . alle diejenigen, welche an dieser zu löschenden

ost und das darüber ausgefertigte Instrument als nhaber, und dessen Erben, Cessiongrien, Pfand-In⸗ aber oder aus irgend einem andern Grunde Ansprische u haben rermeinen, aufgefordert, dieselben spätestens n dem auf den 29. Oktober d. J. Vermittags um 11 Uhr, vor, dem Herrn Ober-Landesgerichts-Referendarius Albinus anberaumten Termin anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit ihren etwanigen Real⸗Ausprüchen auf das Grundstück selbst präkludirt, ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt, das . für amortisirt erklärt und das Kapital elbft im Sppothekenbucht gelöscht werden wird. Glogan, den z3. Juli 1838. Erster Senat des Ober-Landesgerichts von Nieder-Schlesien und der Laufitz. Gr. v. Rittberg.

betragen wird.

9 a, , . ;

Der Böttchermeister Johann Friedrich Lutzke ist am 20. Oktober 1816 und essen Ehefrau Und b chiss tn * Wasserfuehrer, ist schon am 16. Januar 18683 hier- elbst verstorken. Da deren Erben ünbckannt sind, fo werden die letzteren oder deren etwaige Erben und

. nch aufgefordert, sich spätestens bis

der

er, 9 . en , * 2 29 * Allgemeiner Anzeiger fuͤr die dig und ven ihnen weder Rechnungslegung noch Er— satz der gehobenen Nutzungen zu fordern für berechtigt, vielmehr sich mit dem, was alsdann noch von der Erb— schaft vorhanden seyn wird, zu begnügen für verbun— den erachtet und, wenn sich Niemand melden sollte, der Rachlaß als sprochen werden wird. Alt-Damm, den 10. Jannar 1838. Königl. Land- und Stadtgericht.

Bekanntmachung. Der am 1. Dezember 1828 Schiffer Johann zu Culm am 28. Kovember 1828 errichteten und am 26. Februar 1829 publicirten Testamente lichen beiden Kinder erster Ehe, namentlich Dorothee Sophie und Eleonore, der Aufenthalt dieser Kinder bisher uicht hat ausge so werden dieselben und deren nächsien Verwandten hiermit aufgefordert, sich binnen 3 Monaten, Behufs Wahrnebmung ihrer Gerechtsame bei der Regulirung des ist Rachlasses des Schiffers Johann Geerge Erfurth sen., des Vaters des Testators, bei dem unterzeichneten Gericht zu uelden und sich zu legitimiren, widrigen falls das Weitere nach Den sie veranlaßt werden muß, wobei noch bemerkt wird, daß ihr Antheil an der Erbschaft ungefähr 300 Thlr.

Ven dem Königl. Stadtgerichte hiesiger Residenz ist in dem über das Vermögen des Kaufmanns J. Neumögen am 2 Prozesse ein Termin zur der Ansprüche aller etwaigen unbekannten Gläubiger auf den 25. Sktober c. a,, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts-Rathe Beer angesetzt worden. Diese Gläubiger werden daher hierdurch auf— z gefordert, sich bis zum Termine schriftlich, in demselben aber persönlich oder durch gesetzlich zulässige Bevoll— mächtigte, wozu ihnen beim Mangel der Be en mifchn die Herren Justiz⸗Kommissarien Justizrath Pfendsack vorgeschlagen werden, zu melden, ihre e derk! en, die Art und das Vorzugsrecht der⸗ selben anzugeben und die etwa vorhandenen schrift— lichen Beweismittel beizubringen, demnächst aber die weitere rechtliche Einlcitung der Sache zu gewärtigen, wogegen die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen von

asse werden ausgeschlossen und ihnen e gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschwe wird auferlegt werden.

Gleichzeitig werden hierdur nach unbekannte Theresia, geb. Neumögen, und die unverehelichte Dorothea lauer unter demselben Praejudiz vorgeladen.

Breslau, den 26. Juni is3s.— Königliches e , ,. hiesiger Residenz.

Johann Gottlieb Borchardt Anspr

herrenleses Gut dem Fiskus zuge⸗

legitimirte Bevollmächtigte

zu Culni verstorbeue riedrich Erfurih jun. hat in seinem Reval

seine angeb⸗

u Erben eingesetzt. Da nun eiden , , . angeblichen mittelt werden können,

lich bei E. S. Mittler in Berlin

berg in Greifswald, zu haben:

schrift der Gesetze gegen Den

3 6

39 1 1838 eröffneten Konkurs—⸗ nmeldung und Nachweisung

darüber ausgesprochen hat.

an, Müller J. ind in dbetan n bleiben

No. 19, ist eben erschienen:

gen ; . erschienen: die dem Aufenthalte amslauer, verehelichte ams⸗

pieren, herausgege seine r .

heilung. ciner Aten Auflagt⸗

Prenßischen Staaten.

Von Seiten des Raths dieser Kaiserlichen Gouver— nements-Stadt werden Alle und Jede, welche als Er—⸗ ben oder aus irgend einem Rechtsgrunde an den Nach⸗ laß des hierselbst verstorbenen . chuhmachermeisters

che zu haben ver— meinen möchten, desmittelst aufgefordert, solche ihre , n,. mittelst in duplo bei dem hiesigen Stadt⸗ ekretariate entweder in Person oder durch gesetzlich einzureichende schriftliche Elngaben binnen nun und sechs Monaten, spätestens also am 22. Oktober dieses bei Verlust ihrer Gerechtsame gehörig anzumelden und , zu deduciren und zu verißiciren. athhaus, den 22. April 1838. ad Mandatum.

L. Ch. Jordan, Secr.

Jahres,

Literarische Anzeigen.

Im Verlage von Heinrich Hoff in Mannheim ist erschienen und in allen Buchhandlungen, nament— Stechbabn Nr. 3),

Posen, Bromberg, Culm und Gnesen und L. Bam.

k würdig k eit en und vermischte Schriften von A. Varnhagen von Ense.

isten waz, den 27. Juni 183. zr und Ar Band. Gr. Sz0. Broösch. A Thlr. 18 fr.

Königl. Land- und Stadtgericht. , gu n,, Besuch i ene ,, J riedrich Richter. Tllbingen, 1808 u. 1809. Stein—⸗ dent , n. 5 1810 u. 1811. 5 und Streben. Prag, 1811 u. 1812. Tettenborn. Hamburg im Frühjahr 1813. Kriegszilge von 1813 n. 1814. Biogra⸗ phisches. Kritiken. .

Diese vorliegenden Bäude des berühmten Werkes stehen den beiden ersten als Interesse nicht nach, son⸗ dern übertreffen sie darin. Koch eiwas hier darüber u sagen, erscheint als ganz fberflüssig, da die Kritik in allen ihren Organen sich mit höchster Anerkennung

Keinem Gebildeten Dentscher Nation sollten diese Memoiren, die so tief das Deutsche Leben berühren,

In Ferd. Dümmler's Buchhandlung, Linden

En eke, J. F, Reriner astronomisches Jahr- buch für 18A0. Mit 1 Kupfer. 2 Thlr. 20 sgr.

Bei Th. Bade in Berlin, Jãgerstraß Nr. 32, ist

Das 2te Seft: Maskenball im Colosseum“ von Nante bee G, nnr, ,, ,. Pa. en von u. zum Besten

strumpflosen Familie. Preis 73 E. Der 1sie Band: Wante Strumpf's Welt gang, Preis geheftet 7] sgr., erschien bereits in

In allen Buchhandlungen, bei E. S. Mittler in

Berlin (Siechbahn Nr. 3), ist zu haben: Allgemeine Gesinde-Ordnung

für die Prenßischen Staaten, nebst den gegen s gn Rechten und Pflichten der Herrschaften und der Haut Ofsicianten. Mit erläuternden und ergänzenden An merkungen. Für Polizei⸗ und Instiz⸗Beamte, so wi zur Belehrung für Herrschaften, Haus-⸗-Dffieianten um Gesinde. , ,, von J. F. Ku hu. Zweit

verbesserte Auflage. Svo. Geh. Preis 10 sgr. ö . G. Basse in .

Bei August Hirschwald, Burgstraße Mr. ist so eben gin Kommission) erschienen 2 versan Bredow, H., über das Verhältniss der

Mischungsgewicht und die sich daraus ebenden Lörper. Ato. Geheftet. 10 sgr.

Frauenstädt, I, die Freiheit des Mensch

trag zu den Grundfragen der gegenwärtigen S culation. Nebst einem Briefe des Dr. G.

der Universität Berlin) an den Verfasser. 8 Geheftet. 20 sgr.

errn Erzbischo

ren n , . des Se öln. Posen, 1838

lemens August von

Syvo. 7 sgr.

Im Selbstverlage des unterzeichneten Verfassers is erschienen und durch alle guie Buchhandlungen su bekommen: die zweite vielsach verbesserte Auflage deu Geschichte des Deutschen Freiheits⸗-Krieget

von 1813 bis 1813.

Mit 6 Stahlstichen. Preis 1 Thlr. 20 sgr.

allperehrter König allergnädigst anzunehniem geruht großen Ereignisse jener Zeit um so mehr einer erhöh— ien Theilnahme ,, als es nach den besten Duellen und Hülfsmitteln bearbeitet ist un gleicher Weise das Inieresse des militairischen wie hz civilistischen Lesers derücksichtigt. Das Gauze wird an drei Bänden von ziemlich gleichem Umfange und Preist bestehen und binnen Jahresfrist vollendet feyn. Pi dem ersten Bande zue? fn Stahlstiche ih. . anerkannt 6 Bildniffe: Friedrich Wilhelm! j zilexander J., Figngiecn Huengparte, Fran j. Fin Blischer von Wahlstait, Carl Johann Kronprinz vo Schweden. Berlin, den 16. Juli 1838. * ͤ Dr. Friedrich Richter, Neue Schbuhauser Straße Rr. I6.

Kap. 16 über die ne,

9,69. 2 S2 pCt. 269m ö.

specifischen Wärme zum keins chen

olgerungen für die Cohäsion det und die Perfönlichkeit Gottes, Ein Pär, al Dar Gabler (ordentl. Professors der Philosophie in

Eine Stimme aus der katholischen Kirch

Erster Band. 313 Bogen. Gr. 8vo. Broschi⸗ Diefes Werk, deffen Zueigüung Sc. Majesiät unse

haben, dürfe bei der nunmehrigen Silberfeir n

Allgemeine

ren ßische Staats-Zeitung.

Berlin,

Dienstag den 24st Juli

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

4 Der Graf und die Gräfin von Oldenburg sind nach SFoswig von hier abgereist.

Der bisherige Privatdocent, Geheime Medizinal-Rath NI. Barez hierselbst, ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultat der hiesigen Koͤniglichen Universitaͤt er— nannt worden.

Der bisherige Privatdocent Dr. Romberg hierselbst ist zum außerordentlichen Professor in der medizinischen Fakultät

Cer hiesigen Universitaͤt ernannt worden.

Im Bezirk ber Koͤnigl. Regierung

zu Königsberg ist dem bisherigen zweiten Prediger in Schaaken, Dr. August Friedrich Viktor von Wegnern, die erledigte Pfarrstelle an der evangelischen Kirche zu Barten⸗ stein, Diözese Friedland, verliehen worden;

—⸗ zu Minden ist die erledigte Pfarrstelle zu Valldorf, Krei⸗ ses und Dioͤzese Herford, dem seitherigen Pfarrer zu Loͤhne, August Heinrich Schmieding, verliehen worden.

Angekommen; Der General-Major und Chef des Sta— bes Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen, von Neumann, von .

er Chef-⸗Praͤsident des Geheimen Ober ⸗Tribunals, Sack, von Kissingen. z

Abger eist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗

und Justiz⸗Minister Mühler, nach Naumburg a. d. Saale.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 17. Juli. Der Prinz von Joinville ist am 16. gegen Mittag in St. Germain eingetroffen und hat Nachmit— ings seine Reise nach Neuilly fortgesetzt.

Der heutige Moniteur publizirt die drei Gesetze, wo— durch dem Bau der drei Eisenbahnen von Paris nach Havre,

Rouen und Dieppe, von Paris nach Orleans und von Lille nach Duͤnkirchen die Konzession gegeben wird. Sie sind vom G65 7. und 9. Juli datirt. Ferner werden durch Königl. Ordon⸗ nanz vom 15. Juli die Bezirks-⸗Raͤthe in ganz Frankreich auf den 4. August zusammenberufen, um ihre erste zehntägige Siz“ zung zu halten. Den General-Conseils wird fuͤr ihre Sitzun⸗ gen die Zeit vom 20. August bis zum 3. September anberaumt, worauf vom 12. bis 16. September die zweite und letzte Siz— ung der Bezirks-Raͤthe eintritt. Eine Ausnahme von diesen Bestimmungen macht das Departement der Seine, dessen Ge— eral⸗Conseil sich vom 15. bis 29. Oktober versammeln wird.

Das Vaudeville-Theater steht in Brand. Landleute, die um 2 Uhr Morgens zu Markte gefahren kamen, sahen den Rauch uͤber den Quartieren des Palais royal aufsteigen. Allein erst gegen A Uhr wurde man in den benachbarten Stadttheilen den Brand gewahr. Dienstleute des Königlichen Marstalls, der

ch dicht neben dem Theater befindet, sahen die Flamme durch

das Dach schlagen und emporwirbeln. Die Pferde und Equi⸗ dagen wurden eiligst in Sicherheit gebracht. Um 6 Uhr Mor— ns war man des Feuers so weit Herr, daß fuͤr die benach— garten Gebäude keine Gefahr mehr zu befuͤrchten stand. Das Theater⸗Gebaude selbst ist nicht zu reiten; Mobiliar und Garde⸗ obe ist ein Raub der Flammen geworden. Gegen Mittag be— anden sich der Polizei⸗Praͤfekt, der Platz-Kommandant, Gene— riule und mehrere hohe Offiziere auf dem Platze. Die der Rue de Chartre zugekehrte Facade des Theaters ist bereits gänzlich iedergebrannt. Die Ursache des Brandes weiß man nicht anzuge— en. Das Gebaͤude war nicht versichert, man stand, nachdem ehrere Assekuranz⸗Gesellschaften die Aufnahme verweigert hat⸗ en, mit der Compagnie des „Phoͤnix“ in Unterhandlung, um pas Theater fuͤr die Summe von z0h, 000 Fr, eintragen zu las— n. Die Schauspielerin Madame Albert soll an Kostuͤmen und Barderobenstuͤcken einen Verlust von beinahe 15,006 Fr. erlei⸗ den. Von einem Umbau oder einer Verlegung dieses Theaters ar längst die Rede gewesen, die Direckion 36 aber bisher noch immer Aufschub zu erlangen gewußt. etzt duͤrfte es chwerlich an derselben Stelle wieder aufgebaut werden, da es hnedies dem lange gehegten Plan, das Louvre gegen die Straße 2 woli hin auszubauen und init den Tuilerieen in Verbindung zu bringen, im Wege stand.

Das Fahrzeug „Herminia“, Capitain P. Soret, hat Bue— bosMAyres am 12. Mal verlassen und ist am 15. Juli in Havre . Die Blokade waͤhrte in groͤßter Strenge fort. uf Bitten der dortigen Konsuln hat der Admiral Leblane den , andels- Fahrzeugen fremder Nation die anfaͤnglich auf den

6. Mai gestelite Frist, binnen welcher sie ihre Ladung einneh—

Nen und die Rhede verlassen sollten, bis zum 15. Juni verlaͤn⸗ des PJert. Der Admiral selbst war am 26.

ö pril von Montevideo such Rio⸗Janeiro unter Segel gegangen. Er hat vor seiner abfahrt an den Gouverneur von Buenos-Ayres geschrieben und ich bereitwillig erklaͤrt, falls die Regierung eincn Bevollmäch— igten zur Ausgleichung der obwaltenden Differenzen nach Pa— is senden wolle, 9 zu diesem Zweck ein Franzoͤsisches riegs- Fahrzeug zur Disposition zu stellen, unter der Vedin— Fung jedoch, daß die im Gebiete der Republik sich aufhal— * Franzosen einstweilen und bis zum Abschluß eines cult nn Vergleichs auf gleichen Fuß mit den vorzuͤg⸗ i begänstigten fremden Nationen behandelt werden. So j . orschlag angenommen wird, ist der Admiral erboͤ— 8, die Blokade sofort aufzuheben. Der Minister der auswär⸗

Truͤmmer uͤbrig.

igen Angelegenheiten, Arano, soll erklärt haben, er werde sich lieber die Hand abhauen lassen, als einen Wafftenstillstand auf die vom Franzoͤsischen Admiral geforderten Bedingungen unter⸗ zeichnen. Die Frage wird in der Deputirten⸗Kammer zur Ver⸗ handlung kommen.

Paris, 18. Juli. Der Prinz von Joinville ist gestern Abend um 4 Uhr, in Begleitung des Capitain . 2 seines uͤbrigen Gefolges, in Neuilly eingetroffen. Derselbe hatte Brest am 13ten verlassen und uͤber 8 Malo den Weg nach Paris eingeschlagen. In Cherbourg und Havre hatte man fuͤr gewiß auf die Ehre gerechnet, den Prinzen zu empfangen. Am 12ten Abends hatte der Prinz 0 Brest ein großes Grim im Freien gegeben, zu welchem 160 Gaͤste geladen waren. Die Tafel war auf der Garten⸗-Terrasse des Hotels St. Pierre, in welchem der Prinz wohnte, errichtet, und die Menge, welche sich gegenuͤber auf dem Champ de Bataille draͤngte, konnte Al— les sehen, was vorging. Der Maire von Brest saß dem Prin— en zur Rechten, dmiral Grivel ihm zur Linken, der Praͤfekt, Baron Boulls, und der Kommandant, General von Ligneville, ihm ger err ge. Der Maire brachte unter lautem Zujauchzen des Volkes die Gesundheit des Koͤnigs und der Koͤnigl. Familie aus, und der Prinz dankte mit großer Freundlichkeit. Es folgte ein laͤnzender Ball, welchem der Prinz bis Mitternacht beiwohnte.

ehr herzlich war der Abschied des Prinzen von den Offizie—= ren und der Mannschaft des „Hercules“ und der „Favorite“. Sie hatten sich auf dem Glacis aufgestellt, und bevor der Prinz den Reisewagen bestieg, irn ihm die Offiziere mit Thraͤnen in den Augen, die See⸗Soldaten und Matrosen durch lauten Zuruf ihre Ergebenheit und ihre Betruͤbniß uͤber die gebotene Trennung 9 erkennen. Der Prinz war sehr ergriffen; er ver⸗ sicherte, daß auch ihm die Trennung schwer falle und daß er sich stets mit Vergnuͤgen der Seefahrt mit so guten Kamera—⸗ den erinnern werde.

Der heutige Moniteur , . das Budget der Aus⸗ gaben und Einnahmen fuͤr 1839 und enthalt außerdem eine Ordonnanz, wodurch Herr Martin du Nord, in Abwesenheit des Herrn Lacave⸗Laplagne, ad interim mit dem Portefeuille der Finanzen beauftragt ö

ie man vernimmt, hat das Erscheinen der Laityschen Broschuͤre der Franzoͤsischen Regierung abermals Anlaß gege⸗ ben, von der age dung die e n ng des Prinzen Ludwig Bonaparte aus dem Schweizerischen Gebiete zu verlangen. Graf Mols soll in diesem Sinne eine sehr auoͤfuͤhrliche und drohende Note an den Vorort gerichtet haben und der Unter⸗ stuͤtzung seines Verlangens von ., s, Preußens und Rußlands gewiß seyn. Man versichert ogar, daß der Vorort Luzern damit einverstanden ist, und man kann es allerdings nicht unbillig finden, wenn die Franzoͤsische Regierung einen jungen Mann nicht in der Naͤhe ihrer Grän⸗ zen leiden will, bei dem es zur fixen Idee geworden zu seyn scheint, daß er berufen sey, die Napoleonische Dynastie in Frank⸗ reich wieder aufzurichten, und der, weit entfernt, uͤber die Thor⸗ heit und gaͤnzliche Nichtigkeit seines Beginnens zur Besinnung gekommen zu seyn, fuͤr noͤthig haͤlt, der Welt zu beweisen, daß er bei seinem Komplott mit Einsicht und Ueberlegung zu Werke gegangen, daß Alles wohl berechnet gewesen und nur an Zufaͤl⸗ len gescheitert sey.

Von dem Vaudeville Theater sind nur noch rauchende Der Platz vor dem Palais royal ist mit halbverbrannten Meubles und mit Allem, was man in der Hast aus den Flammen hat retten koͤnnen, bedeckt. Es heißt, das seit langer Zeit leerstehende und gegenwartig zum Tanz— saal dienende Theater Moliere solle der Schauspieler⸗Gesellschaft des Vaudeville eingeraͤumt werden. Der Herzog von Orleans, durch einen Courier benachrichtigt, war von Neuilly zur Stadt gekommen und entfernte sich nicht eher vom Platze, als bis jede Gefahr voruͤber war. Der Polizei⸗Praͤfekt, Herr Gabriel De— lessert, hat seine gewohnte, bei dem Brande der Kathedrale von Chartres vor zwei Jahren bewaͤhrte Unerschrockenheit auch hier bewiesen. Verletzt ist Niemand worden, als ein Sappeur, dem ein brennender Balken auf die Schulter fiel. Die Theater⸗ Kasse mit der Einnahme vom vorigen Abend ist gerettet worden.

Die Briggs „Bisson“, am 16ten in Brest eingelaufen, bringt aus Buenos-Ayres die wichtige Nachricht mit, daß der Gouverneur Rosas am 20. Mai dem Admiral Leblanc eine Botschaft des Inhalts hat zugehen lassen: „Die Argenti⸗ nische Republik nehme die vom Admiral gemachten Vorschläge an und sey bereit, auf die von der Fran—⸗ zoͤsischen Regierung gestellten Bedingungen zu un— terhandeln.“ In Rio-Janeiro wollte man sogar schon von Aufhebung der Blokade wissen. Daß es so kommen wuͤrde, war vorauszusehen, denn die Republik befand sich, selbst der geringen Franzoͤsischen Seemacht gegenuͤber, gaͤnzlich wehrlos, und der Gouverneur Rosas haͤtte sich alle die heldenmuͤthigen und drohenden Proclamationen, die er in den Zeitungen aus— gehen ließ, ersparen koͤnnen.

Ein Schreiben im Marseiller Garde-National giebt von dem Brande, der zu Kahira gewuͤthet hat (s. Aegypten), einige nähere Umstaͤnde an. Das Feuer kam am 21 sten Abends in der katholischen Kapelle aus und theilte sich augenblicklich den nächsten Haͤusern mit. Die , Loͤsch⸗Mannschaften, die der Gouverneur Kabib⸗Efendi zur Stelle schickte, legten sich aufs Pluͤndern. Zwei ganze Straßen waren am 22sten Abends bereits eingeaͤschert, und man hoffte, der Brand wuͤrde in sich selbst erloͤschen, als er an zwei Stellen von neuem ausbrach. Der Volkshaufe sah gleichgültig zu und schien eher Freude an der , , zu finden, die das Quartier der verhaßten Fremd⸗ linge betraf. Die Verwirrung war schrecklich; Jed er wollte retten, und Niemand wußte wohin. Der . an Waaren ist noch nicht ab⸗ zuschaäͤtzen, aber er muß sich auf eine hohe Summe belaufen. Erst am Izsten, als die Feuersbrunst fur die ganze Stadt gefährlich zu wer⸗ den drohte, ruͤhrte sich Kabib-⸗Efendi und erschien mit zahlrei⸗ chen Trüppen auf dem Platze. An Loͤschen wird hier nicht ge⸗

eiten der Repraͤsentanten Oe⸗

dacht, sondern man reißt überall, wo das Feuer uͤbergreisen konnte, die Haͤuser ein und sperrt es auf diese Weise * Da⸗ durch war denn am 2usten Abends der Zerstoͤrung eine Graͤnze geseßzt und am 25sten gegen Mittag das Feuer so gut als er⸗ loschen; allein man besorgt, es mochte böswillig angelegt gewe—= sen seyn. Die Europäer in Kahira leben deshalb in großer Angst, zumal da von Seiten der Araber und sogar von den zum Schutz und zur Aufrechthaltung der Orduung? aufgestellten Truppen große Exzesse begangen worden sind. ehmed Ali 1 am 25sten den Hussein Bey mit unumschraͤnk⸗ ter Vollmacht nach Kahira abgeschickt. Hoffentlich wird er den Verungluͤckten den wirksamsten Schutz angedeihen lassen. Der Franzoösische Konsul zu Kahira, Herr Tipel, hatte sich fuͤr das Konsulats⸗Gebaͤude 25 Mann Wache geben lassen; sein erstes Geschäͤft war, das Konsulats⸗-Archiv zu ret ten und nach Bulak zu bringen; als er zuruͤckkam, fand er die Schutzwache mit der Pluͤnderung seines Hauses beschaͤftigt. Die Aegvyptische Flotte hat in dem Augenblicke, da sie sich an⸗ schickte, von Alexandrien auszulaufen, Tontre⸗Hroͤre bekommen und liegt noch vor Anker, bis auf 2Linienschiffe und 2 Fregat—, ten, die nach Kandia abgegangen sind. Mehmed Ali scheint also wirklich, in Folge der an ihn ergangenen Vorstellungen, die Konsuln von Frankreich und England haben nämlich dem Pascha die ihnen zugegangenen Instructionen mitgetheilt, kfuͤr jetzt auf seine Plane zu verzichten.“ :

Parig, 16. Juli. Es ist hier, nach dem Schlusse der Session, die Sommer⸗-Ruhe, die politische Siesta, eingetre= ten. Die beiden Prozesse, der Laitysche und der des Temps, sind ohne Aufsehen, ja ohne Antheil zu erregen, voruͤbergegan⸗

en. Hört man die Oppositions⸗Blaäͤtter eifern und an die Jahre S27, 1829 erinnern, so sollte man meinen, es gehe etwas ganz Besonderes vor. Wir sehen aber nur sich wiederholen, was all Jahr eintritt. Ist die Session voruͤber, so springt der Wind auf eine Zeitlang um und mancher Drang, dem die Gegenwart der Kammer Zurückhaltung auferlegt hatte, macht sich Luft. Die Presse spuͤrt das zuerst, e warnt, sie schreit und uͤbertreibt; das Publikum geraͤth nicht so leicht in Harnisch. Es kennt die⸗ sen schwuͤlen, reactionairen Luftzug; es weiß, von wannen er kommt und wo hinaus er moͤchte; allein es weiß auch, daß er nicht Macht und hauptsaͤchlich nicht Zeit hat, Schaden zu thun, denn ehe zwei Monate vergehen, spuͤrt man wieder den frischen Wind der kommenden Session. Also ist man unbesorgt, aber darum keines weges gleichgültig. Die Meisten mißbilligen im Stillen, und es muß lange dauern, weit kommen bis sie ihre Unzufriedenheit laut zu erkennen geben. Auch ist alle Aufmerk— samkeit, alle Thaͤtigkeit im Lande 5a nach anderen Seiten, auf Industrie nnd Verkehr, auf Verbesserung der Wege und Mit tel des Erwerbs, auf Mehrung des Wohlstandes und Erleich— terung der Lasten, auf Ford erung des Unterrichts, mit Einem Wort auf das Semeinnuͤtzi e hingewendet; man hat nicht Lust, sich davon durch politische aner zerstreuen, abwendig machen zu lassen. So sicher ist dieser industrielle Geist seiner Macht und seiner Zukunft, daß kein Kriegsgeruͤcht ihn aufschreckt; alle die drohenden Fragen der auswärtigen Politik erscheinen ihm viel zu unwichtig in Vergleich mit den großen Arbeiten, die er vorhat. Daher die große Ruhe, womit man hier die Diffe— rensen im Orient und selbst die naͤherliegenden zwischen Hol— land und Bel ien ins Auge faßt und bespricht; man ist sicher, daß von allen Regierungen eine friedliche Loͤsung gewünscht unt erstrebt wird, weil zu keiner Zeit der Friede so kostbar und so fruchtbar gewesen ist, wie in unseren Tagen. Der Triumph, den Marschall Soult in England feiert, gilt als eine neus Bürgschaft fuͤr die Freundschaft der beiden Nationen und somit fur den Frieden Europa's. Fuͤr weniger gesichert gilt der Stand des Ministeriums. Es sieht sich isolirt, vereinsamt; kein dann von parlamentarischem Ansehen, von politischer Bedeu— tung will sich zu ihm bekennen. Wer sich des Jahres 1832 er, innert und der Gruͤnde, aus welchen das damalige Rumpf— Ministerium (C. Périer war der Kopf und das Auge gewesen) dem Kabinet vom 11. Oktober weichen mußte, der wird auch jetzt die Nothwendigkeit einsehen, das Kabine vor dem Zusam— mentritt der Kammer zu verstärken. Es ist uͤbrigens an seiner Schwaͤche nicht Schuls, wie denn uͤberhaupt an dem Gange der . Niemand Schuld ist. Die Maßjoritaͤt des 11. Ot, tobers ist nicht erst in den juͤngsten Tagen abhanden gekom⸗ men; bereits seit 1833 unterliegt sie der ersetzung. Eines ih— rer Elemente nach dem anderen ist abgestoßen, ausgeschieden worden, und so ist dann freilich jetzt mit dem Residuum wenig mehr anzufangen. Vielleicht laͤßt sich nächstens in einem Rück“ . en . ö. letzten Jahre eine Geschichte dieses rsetzungs Prozesses geben, durch welchen die gegenwartige Situation sich natuͤrlich erkiart. 9 s ö

Großbritanien und Irland.

Parlaments- Verhandlungen. Oberhaus. Sig— zung vom 17. Juli. Die Meinungs-Verschiedenheit, welche sich kurzlich in der Debatte uͤber den Broughamschen Antrag auf Vorlegung der dem Britischen Geschwader an der Kuͤste von Spanien ertheilten Instructionen zwischen dem Premier Minister und dem ersten Lord der Admiralitaͤt in Be ug auf den Sinn des Quadrupel⸗Traktats und die daraus fuͤr England erwachsenden Verpflichtungen kundgegeben und die auch wahr— scheinlich das von ministeriellen Blättern schon fuͤr ungegruͤndet erklaͤrte Geruͤcht veranlaßt hatte, daß Graf Minto seine Ent— lassung eingereicht, fuͤhrte in der heutigen Oberhaus⸗Sitzung noch eine . Unterredung ö Lord Melbourne und dem Marquis von Londonderry herbei. Da naͤmlich aus jener fruͤheren Debatte her vorzuleuchten schien, daß von dem Grafen Minto aller; dings dem Britischen Geschwader an der Westtuͤste Spaniens die In struction ertheilt worden, Sardinische Schiffe, die dem Don Ears etwa Zufuhr brächten, anzuhalten, daß aber Lord Melbourne diese Instruction, die bisher noch ein todter Buchstabe geblieben, nicht billige, sey es nun, daß er gleich anfangs damit nicht ein,