1838 / 208 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die bei ihrer Entfernung in das Spital ihr Eigenthum unter dem Schutze der Ortsobrigkeit zuruͤcklassen mußten, können sol— ches nicht wieder zuruͤckerhalten.

Neapel, 12. Juli. Das offizielle Journal vom J. Juli nacht die Namen der hiesigen Maler bekannt, die in Folge der Kunstausstellung von 1857 goldene oder silberne Medaillen erhielten. Dasselbe nennt zu gleicher Zeit unter den Deutschen Kuͤnst⸗ lern, die sich durch ihre Produkte ruͤhmlichst ausgezeichnet, aber auf jeden Preis Verzicht geleistet haben, die Herren Goͤtzloff, Ferdinand Flor, Theodor Witteng und Rudolf Freitag.

Spanien.

Madrid, 11. Juli. Die hier entdeckte Karlistische Ver— schwoͤrung soll den Zweck gehabt haben, in den der Haupt— stadt benachbarten Doͤrfern Karlistische Guerillas zu organisiren.

Die Cortes sollen, wie es heißt, am 16zten geschlossen wer— den; man weiß jedoch nicht, ob durch die Königin in Person oder durch den Praͤsidenten.

Der Mundo enthaͤlt uͤber den durch die Ereignisse in La Granja bekannten Sergeanten Garcia Nachstehendes: „Higi— nio Garcia zog sich von Madrid nach seinem Geburtsorte CLuellar, in der Provinz Segovia, zuruͤck, wo er mit Pistolen und Dolch die bekannte Constitution predigte. Die friedlichen Bewohner dieses Ortes wollten endlich die von jenem Men— schen veruͤbten Excesse nicht laͤnger dulden und zeigten es dem General-Capitain an, der ihn auch sogleich nach Valladolidid abfuͤhren ließ, von wo er zur Zeit des Einfalls von Zariategui mit anderen Gefangenen nach Zamora gebracht wurde; da er hier die Soldaten gegen ihre Änfuͤhrer aufzureizen suchte, so wurde er nach dem Schlosse San Antonio in Coruna, nach einigen Monaten aber wieder nach Zamora zuruͤckgesandt.“

Spanische Graͤnze. Man schreibt aus dem Navar—-— resischen: „Espartero hat mit seiner Armee, die aus 25,0090 Mann Infanterie und Kavallerie und einer furchtbaren Artil— lerie bestand, nicht gewagt, Estella anzugreifen, sondern hat, von den Karlistischen Guerillas verfolgt, den Weg nach Logrosio eingeschlagen. Dieser Ruͤckzug, der so gut ist, wie eine Nieder⸗ lage, hat einen sehr uͤblen Eindruck auf die der Koͤnigin erge— bene Bevoͤlkerung gemacht, und man betrachtet das Unternehmen Mußnagorri's als verloren. Dagegen sind die Karlisten voll Ein er ne und erwarten eine neue Expedition in das In— nere. Ihr Sold wird ihnen regelmaͤßig ausgezahlt, und es fehlt ihnen uͤberhaupt nicht an Geld.“

Türkei.

Konstantinopel, 27. Juni. (Morning Chroniele.) Die Zahl der Schiffe des von hier auslaufenden Geschwaders belaͤuft sich auf 18, unter denen S Linienschiffe. Sie sollen an— geblich nur einen Kreuzzug unternehmen, aber die große Menge von Waffen und Kriegs⸗Vorraͤthen, welche einige dieser Schiffe an Bord genommen haben, läßt wohl vermuthen, daß sie we— nigstens näch der Syrischen Kuͤste zu segeln und der Armee des Hafuz-⸗Pascha jene Vorraͤthe zu uͤberbringen bestimmt sind. Ob aber, ungeachtet der Sultan das Gegentheil versichert, nicht dennoch der Kapudan-Pascha geheime Instructionen erhalten hat, muß die Zeit lehren. Daß ein neuer Plan im Werke ist, geht daraus hervor, daß man nicht, wie es fruͤher beabsichtigt wurde, Hassan-Pascha's Ankunft abgewartet, sondern Achmed⸗ Pascha das Kommando der Flotte uͤbertragen hat.

Die letzten Nachrichten aus Cirkassien lauten nicht guͤn⸗ stig fuͤr die Bewohner dieses Landes. Die Russen sind gelan— det und haben an der Abasischen Kuͤste zwei neue Forts angelegt. Diese von den Russen erlangten Vortheile erstrecken sich jedoch nur auf die Kuͤste und scheinen wenig Eindruck auf die Berg— bewohner zu machen. Auf eine von dem Russischen General erlassene Proclamation, worin er Bedingungen zu einem Was— fenstillstande vorschlaͤgt, erwiederten die Tscherkessen, daß wohl von den Bedingungen eines Uebereinkommens nicht eher die Rede seyn koͤnne, bis man wisse, ob sie uͤberhaupt zu einem solchen geneigt seyen. Es sey dem General allerdings gelungen, einige ihrer Haͤfen in Besitz zu nehmen, allein sie haͤtten deren noch fuͤnfundzwanzig, und wenn auch diese genommen seyen, aber nicht eher, wäre es Zeit, sie ö. Niederlegung der Waffen aufzufordern. Da indeß diese Haͤfen ihrer Lage nach nicht so leicht zu nehmen waren, so schiene ihnen jener Vorschlag sehr unzeitig.

. Wöhir Pascha, welcher so lange Zeit in Ungnade war, ist wieder zum Sultan berufen und es ist ihm gestattet worden, den Saum des Großherrlichen Gewandes zu kuͤssen. Dies hat abermals zu Geruͤchten von Veraͤnderungen im Kabinet Anlaß gegeben, die indeß wohl ungegruͤndet sind. Neue Verhaͤltnisse machen indeß neue Manner noͤthig, und unter den jetzigen Um— staͤnden ware Tahir Pascha wohl einer von denen, die wichtige Dienste leisten konnten.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Die Morning Chronicle enthalt folgendes Schreiben aus Philadelphia voin 28. Juni: „Die Briefe und Zeitun— gen von der Gränze und aus Kanada sind noch immer voll von Krieg und Kriegs -Geruͤchten, Alles „aus den besten Quellen“ geschöpft, aber regelmaͤßig am naͤchsten Tage widerrufen. So las man vor wenigen Tagen von einem Gefecht, das bei den Short-Hills in Gber-Kanada stattgefunden habe und in dem 12 oder 14 Lanciers geblieben seyn sollten. Jetzt ergiebt sich, daß es nichts als eine gewoͤhnliche Wirthshaus-Schlaͤgerei ge— wesen ist, wobei Niemand getoͤdtet und nur Einer leicht ver— wundet wurde. Ein anderer Vorfall ist indeß wahr; es uͤber—

* 34 fiel nlich ein zahlreicher Haufe Insurgenten ein Haus, in welchem einige Lanciers schliefen, entwaffnete dieselben, raubte 2 ihre Kleider, pluͤnderte das Haus und zuͤndete es an. ie konnen versichert seyn, daß in solcher Zustand der Dinge nicht lange mehr dauern kann, da die ganze obere Provinz mit Truppen angefüllt ist. Die Kahrheit ist, daß die sogenannten Patrioten in der letzten Zeit von den Behörden der Vereinigten Staaten so verfolgt worden, daß sie bei Nacht in kleinen Haufen uber den Lorenzo-Strom gegangen sind, und diese bil— den das bald zu 300, bald zu 900 Mann angegebene Corps, welches sich jetzt in den Suͤmpfen und Wäldern, etwa 15 Eng— lische Meilen von den Niagara⸗-Faͤllen, aufhaͤlt. In Buffalo hat es große Unruhe verursacht, daß die Krieger der Seneka⸗ Indianer, welche in den Vereinigten Staaten leben, mit Geld und Buͤchsen versehen, durch jene Stadt gekommen sind, um, wie sie sagen, sich nach Grand- Island zu einer großen Jagd⸗ partie zu begeben. Einige wollen wissen, sie seyen von den Britischen Behoͤrden angeworben, Andere dagegen behaupten, und dies ist das Wahrscheinlichere, daß sie von den Patrioten bezahlt wuͤrden, um die Britischen Truppen zu bekämpfen. Es ist' dies ein unredliches Verfahren, denn diese Indianer sind gewissermaßen Buͤrger der Republik, und die Patrioten werden längs der ganzen Graͤnze mehr als unpopulair werden, wenn ste die wilden Leidenschaften der Indianer aufreizen, um ihren eigenen oder irgend einen anderen Streit auszufechten. Es ist ein furchtbares Auskunftsmittel.“

Inland.

Koln, 21. Juli. (Ks ln. Ztg.) Bekanntmachung. „Se. Majestaͤt der Koͤnig haben mittelst Allerhöchster Kabinets« ordre vom 13. Juni d. J. mit ausdruͤcklichem Vorbehalt aller Rechte, welche dem Metropolitan-Dom kapitel zu Koͤln gesetzlich und herkömmlich i en zu gestatten geruht, daß der bishe— rige Domkapitular⸗Verweser des Erzbisthums Köln, Domdechant Dr. Huisgen, fernerhin unter der , . Unterzeich⸗ nung eines erzbischoͤflichen Generalvikars die iöcesan⸗Verwal⸗ tung selbststandig fortfüͤhre. Der Herr Domdechant Dr. Huis⸗ gen hat demnach die Verwaltung der Erzdidcese in der vorbe⸗ eichneten Weise uͤbernommen, ünd bleibt, nach fernerer Vor⸗ n der angefuhrten Allerhoͤchsten Kabinetsordre, jeder amt liche Verkehr mit dem Herrn Erzbischof Freiherrn von Droste⸗ Vischering untersagt. (Conferatur Publicandum vom 15. Nov. 1837.) In Verfolg meiner Bekanntmachung vom 29. Nov. v. J. bringe ich Vorstehendes zur oͤffentlichen Kunde. Koblenz, den 14. Juli 1838. Der Ober ⸗Praͤsident der Rhein⸗ provinz. Bodelschwingh.“ . .

Königsberg, 23. Juli. Gestern Abend ist Se. Königl. ah t der Prinz Aug ust in erwuͤnschtem Wohlseyn hier ein—

etroffen. n Magdeburg, 26. Juli. Heute Vormittag gegen 11 Uhr ist Se. Excellenz der Königl. Preußische Wirkliche Geheime Staats-Minister, Herr von Klewiz, hierselbst nach kurzem Krankenlager verstorben.

= Kottb us, 24. Juli. Wollmarkt. Auf die⸗ sem am 20. und 21. Juli abgehaltenen waren 331 Ctr. 9 fig Wolle auf dem Platze, welche groͤßtentheils zu 65 bis 8 Rthlr. der Ctr. abgesetzt wurden. ̃

Koblenz, 22. Juli. (Rhein. u. Mosel⸗ Zeitung.) Briefe der Professoren des Seminars in Trier in der Hermesifchen Angelegenheit.

An den Roͤmischen Stuhl: „Heiligster Vater! .

Seit jener ker, heiligster Vater, in welcher Du die Buͤ⸗ cher des Hermes verworfen hast, sind wir zwar bereit gewesen, uns als Beine wahren Sohne zu zeigen, namlich Deinem Ur— theile beizustimmen und Deinen Befehlen zu willfahren. Doch, weil der heilige apostolische Stuhl den beiden Schuͤlern des

ermes, den Professoren Braun und Elvenich, gestattete, die . Lehre näher auseinanderzusetzen, hielten wir es fuͤr unsere Pflicht, zu schweigen, bis jene Maͤnner ihrer Pflicht Ge⸗ nuͤge geleistet haͤtten. a wir aber vernommen haben, jene Professoren seyen, nachdem sie die betreffende Lehre auseinan⸗ dergesetzt, von Rom abgereist, beeilen wir uns, obgleich wir bis zur Stunde noch nicht gehört haben, was sie ausgerichtet, zu erklaren: daß wir Deinem Urtheile in dieser Sache einfach, ohne irgend eine Bedingung und fern von jedem Scheine eines ge— heimen Vorbehaltes beipflichten.

Du moͤgest uns den apostolischen

. ertheilen. Deiner H

eiligkeit gehorsamste Soͤhne. (Folgen die Unterschristen.]) Trier im Bischoͤflichen Seminar den 8. Juni 1838.“ III. An den Herrn Bisthums-Verweser;

„Hochwuͤrdigster * Bischof und Diszesan⸗Verwalter!

Am achten dieses Monats, Hochwuͤrdigster Herr, uͤberga— ben wir Dir unterthänigst ein Schreiben an den heiligen Va— ter, in welchem wir erklärten, daß wir dem Urtheile des h. apo— stolischen Stuhles in der Hermesischen ,, . beistimm⸗ ten. Da wir aber unterdessen in oͤffentlichen Blättern gelesen . der h. Vater verlange, daß die Schuͤler des Hermes olgende Unterwerfungs⸗Formel unterschreiben sollten: „sie woll⸗ ten sich mit schuldigem 6 dem Urtheile des h. Stuh⸗ les, durch welches die Schriften des Hermes verworfen sind, mit Herzen und Willen unterwerfen, dasjenige verwerfend, was vom Stuhle Petri verworfen sey, und daß sie Nichts thun

wollten, wodurch sie von jenem zuverlaͤssigen Wege der Wahr⸗

Wir kuͤssen Deine Fuͤße, dei gen Vater, und bitten Dich,

heit abweichen wurden“; so unterschreiben wir auch in der gz ten Bereitwilligkeit diese Formel mit aufrichtigem Herzen l ohne irgend einen Vorbehalt, weil wir in dieser 9 gelegenheit Nichts Anderes bezwecken, als dem heiligen Vun Genuͤge zu leisten, unsere Rechtglaͤubigkeit, unsere Ehrfurcht unseren Gehorsam gegen den apostolischen Stuhl nicht allein Worten, sondern auch durch die That zu beurkunden. n bitten Bich also, H. H., unterthänigst, daß Du auch diese sere Erklaͤrung zum h. Vater befördern mögest.

Des Hochwuͤrdigsten Herrn Bischofs und Didzesan-Ve wesers

̃ unterthaͤnigste Diener.

Trier im Seminar, den 12. Juni 1838.“

Bromberg, 23. Juli. Vermischte Nachrichten Die den gegen Regierungs⸗Bezirk im vergangenen Wonat betreffenden Nachrichten uͤber die guͤnstigen Folgen der sench⸗ baren Witterung lauten nur insofern von den in Nr. 201 de ser Zeitung aus dem Regierungs⸗Bezirk Posen gegebenen etwa abweichend, als dieser Wechsel danach dort fuͤr den Weizen 1 spät eingetreten ist, der, mit seltenen Ausnahmen, durch schlecht steht und nur geringen Gewinn gewähren wird. Au der Obstbaum giebt wenig Aussicht, insbesondere ist in du Niederungen der groͤßere Theil der Pflaumenbaͤume durch M Strenge des Winters ganz verloren gegangen. Durch Feuer bruͤnst' sind im Juni wieder einige 8 Gebäude eingei schert worden. Der Brand in Trzeciewnice, Kreis Witz durch den 11 Bauernhoͤfe, das herrschaftliche Vorwerk un die Schule zu Grunde gingen, war von dem 13jäͤhrign, Sohn eines dortigen Einwohners angestiftet. In mam chen Gegenden, wie im Mogilnoer Kreise, haben, wegn Mangels an Saat⸗Getraide und Kraftlosigkeit des Derr ebe hes, große Theile des Sommerfeldes einiger Vorwerke und Dir fer unbestellt bleiben muͤssen. Zu Natural⸗Vorschuͤssen an Brih korn sind, außer den bereits fruͤher der Regierung uͤberwiesenn 5000 Scheffeln (Staats-Zeitung Nr. 164) noch andere 30 Scheffel Brodroggen aus den Bromberger Militair-Magasine zur Verfuͤgung gestellt worden. Die Getraide⸗Preise sind set dem Mai bedeutend gestiegen. Der Verkehr mit Holz auf den Bromberger Kanal war bedeutend. In den Forsten ist in Fah des vorjaͤhrigen Raupenfraßes und des harten Pinters das em nadelte Holz auf mehr als 8000 Morgen im Absterben begts fen und es wird schwer seyn, fuͤr den dadurch neh gem achttn außerordentlichen Holzschlag Abnehmer zu finden. Von dem in Regierungs-Bezirk verfertigten Tuch und Boy ist letzterer gan, ersteres nur zur geringeren Hälfte abgesetzt.

Berichtigung. Unter den Prediger Ernennungen des Regierungs⸗Bezirks Stralsund in Nr. 1965 ist statt: „Kandi— dat Schmidt aus Koͤnigsberg“ zu setzen: „der Rektor Szh⸗ borg“, und statt: Bahll „zum Pastor“ zu St. Marien, s „zum Diakonus“ zu lesen.

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Ber li uer B ö Den 27. Juli 1838. (m etelicker Eonde- r ν ] Geld- Cour - Zettal.

21 F. See. 2 r. Conr.

N Brlef. I Geld. N Arlef. eld. gte. chald - geh. 1 103 on I. IGstpr. Pfaudhr. a V. Pr. Engl. Opl. 2. 1 1031. 1023 Pomm. Ffandur.. Promgen. d. ech. G67 662. 4a. do. S 1017/12 1011 Kur. Ohl. m.l. G. 4 10334 ur. n. Nenm. do. 3! 102 2 Nin. I᷑vt. Sch. do. 4 103! 2 —. . Behlenlache de, 10g! / Kerl. Stadt. Oni. 4 1035/3, 1031/6, KRäck-t. C. und z. Rönigah. do. Seh. d. K. n. N- 9317 N! Kihinger do. 4. Gold al mareo 216 215 Daur. do. In TG. A314. Nene Ducaten - 181, Wentpr. Ffaudlir.. 102 Friedriebad or 135. 1351

do. do. 3 100 And. Goldmiln-

Groseh. Fos. de. 4 105! /, 1en à 53 TIhI. 137/23 183 e tpr. PFfandnr. 4 102 PDiaconto y 1

——

Auswärtige körs en. Amsterdam. 22. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 551 3/5. S0/g do. 1621/2. Kanz -hill. 2) Neue Anl. 22. Antwerpen, 21. Juli. Neue Anl. 22. ̃ Frankfurt a. M., 24. Juli. 0esterr. 50 / Met. 10659. (i. 40g 101. Br. 21 2*/o 9 11/, 25115556. Br. Bank Actien 173. 1743. Hartial. Loose zu So EI. 1265/6. 1253s, Loose ru 1099 FI. 253. do. A/ 9 Anl. 1033/8. Br. Poln. Lon 21/279 Holl. do l siz. 7 Paris, 21. Juli.

dos9g Rente 111. 30. 30 S0. 38. do / g Nesp. 39. 23. YM) Span. Kente 23. Passive Az. 39/9 Portug. —.

Linal. —.

Br. 15116. 6. . Preuss. Präm.-Sch. 657 / g. G. 6613. 661sa. Suso Span. Anl. 12163. 12533.

——— . h .

Königliche Schausplele. —— Sonnabend, 28. Juli. Im ,, ,, Die se same Wette, Lustspiel in 1 Att. Hierauf: or . Ii .

ren, Sitten⸗ Gemälde in 4 Abth., von E. Raupa

Könlgsstädtisches Theater.

Sonnabend, 28. Juli. Der Bater der Debuͤtantin Pisi

in A Akten, nach Bayard, von B. A. Herrmann. Vorher; It

oder Schwester? Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzosischen von H. Gempt.

In Vertretung des Redacteurs: Wentzel. Gedruckt bei A. W. Hayw.

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- . * e * * Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten. B e k ann tm a ch un g en. enen , n , . 3 9. 3) . , fn Fleischerthore belegene Scheune . besagte Grundsiücke zu haben vermtintl

A us z u Mit Beziehung auf die den ungen in extenso eingerückten Ladungen werden alle diejenigen, welche an die gesammte Berlassenschaft des en geen Obersten, General⸗Adjutanten und Cem⸗ mandeur des Königlichen Schwedischen Schwerdt-Or—⸗ dens, Baron Fritz von der Lanken-Wackenitz auf Bolde⸗ vitz, in specic an die dazu gehörenden Lehn, und Fa⸗ millien-Gilter, namentlich Belderitz und Neuenderf im Gingster Kirchspiel. Muglitz und Klein 366 im Paziger Kirchspiel, und Zühlitz im Berger Kirchspiel, sänimtlich auf Rügen belegen, aus irgend zinem Grunde Forderungen und Ansprüche machen zu können sich berechtigt erachten, hiermit geladen, solcht in einem der folgenden Termine, als am 5. und 26. Juli und 16. August d. J., Pormittags 10 Uhr,

9. Stralsundischen Zei⸗ den wird.

Nachstehende

vermittesst des an 6. September c. zu publicirenden Präklusiv⸗Abschiedes ausgesprechen und vollzogen wer⸗

Datum Greifswald, den 19. Mai 1838. Königl. Preuß. r fie nicht von Pommern

dem hiesigen Kaufmann Johann Niclas Ave gehörige Grundstücke, als: 1) das am großen Markte hierselbst suh No. 16 be⸗

und Hintergebäuden; 2) der ver dem Milhlenthor an der Wolgaster Straße belegene Brunnen e. p.;

legener Morgen Ackers; 5) ein im 5ten Schla

legener Morgen Ackers;

gen Ackers;

und gen.

v. Möller, braeses. No. 18 belegener

8) ein im 6ten Schla

legener Morgen Ackers und

No. I7 belegener M

ellung

a) ein im Aten Schlage westwärts sub No. 16 be— e westwärts sub No. 125 be⸗

6) ein ebendaselbst sub No. S6 belegener halber Mor⸗

7) ein im 7ten 6 in 59 2 Wendung suh orgen Ackers; e an ür Hen No. 19 be⸗

9) ein im Sten 2 in der ersten Wendung sub orgen Ackers;

werden in Deferlrung seines desfallsigen Antrages zum

legene Wohnhaus mit den dazu gehörigen Seiten⸗Zweck ihres beabsichtigten Verkaufs und zur Sicher⸗

der etwanigen Käufer derselben

richtlich proklamirt, demgemäß alle diejenigen, welche

aus jrgend einem Rechtsgrunde Forderungen und

am zisten d. Nis, am 21. August u. 11. ty tem ber d. J. Morgens 18 Uhr, h angesetzten Liquidatsons⸗-Terminen bei dem Rachche anzumelden und genügend 6 haben, ‚. sie sonst damit durch oͤt am 2. Oftober d. 3. hs lassende Präklusiv⸗Sentenz für immer ausgeschlo r und abgewiesen werden sollen. Diejenigen Kredit welche ihre Forderungenauf dem ihnen von d henten , n,. und gerichtlich attestirte P ettel richtig aufgeführt befinden werden, sind von nmeldung derselben entbunden, und werd weuigstens keine Liquidations⸗Kosten bestand Datum Greifswald, den . 1838. (L. S.) Direstor und Assesfores des St Dr. Soefer.

iermit ge⸗

Allgemeine

renßischt Staats-Zeitung.

Berlin, Sonntag den 29sten Juli

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Berlin, den 28. Juli 1838. Seine Majestät der König sind gestern von Teplitz zuruͤckgekehrt.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem im Jahre 1836 als Polijei-⸗Dirigent in Schwerin an der Warthe mit Pension aus, eschiedenen vormaligen Hauptmann von Chrzano wski hier⸗ sabs zu gestatten geruht, den nachtraͤglich ihm uͤbersandten Or— den der Franzoͤsischen Ehren⸗Legion zu tragen.

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung zu Du sseld orf ist die Kaplanei⸗Stelle an der katholischen Kirche zu Barmen dem Geistlichen Kaspar Matheus Wil— helm Wolßsf aus Essen verliehen worden.

Abgereist; Der Wirkliche Geheime Legations-Rath und Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Eichhorn, nach Frankfurt a. d. O.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 21. Juli. In Gemaͤßheit eines neue— ren Kaiserlichen Erlasses wird die Verwaltung der Reichs⸗Do— mainen jetzt ihre weitere Organisation erhalten, und demnaͤchst

zur Einsetzung von Lokal-Verwaltungen geschritten werden, wie dies gleich anfangs bei der Stiftung des Ministeriums fuͤr die

Verwaltung der Reichs-Domainen beabsichtigt worden war. Es soll demzufolge fuͤrs Erste nur versuchsweise und auf die Zeit von drei Jahren in einigen Gouvernements die Organisa⸗ tion der Domainen-Hoͤfe, wie auch der Bezirks,, Amts- und

Dorf⸗Verwaltungen vorgenommen werden. Nach Ablauf dieser

Zeit sollen die Resultate Sr. Majestaͤt dem Kaiser vorgelegt

werden, der sich bis dahin die definitive Bestaͤtigung vorbehaͤlt.

In Astrachan wurde am 1. Juli eine oͤffentliche Gouver— nements⸗Bibliothek eroͤffnet.

Nach einer ungefaͤhren Schätzung belaͤuft sich die Zahl der in die vier Gouvernements von Sibirien verwiesenen Verbrecher auf 100,900; nach dem Jenissejskischen Gouvernement wurden n,, der Jahre 1823 bis 1832 25,ů597 Verwiesene gebracht.

Am 15ten d. M. brachte die außerordentliche Sonnenhitze auf der Eisenbahn nach Zarskoje-Selo eine solche Ausdehnung der ganzen Schienenlinie hervor, daß dadurch zwei Schienen von ihrem Platze verdraͤngt wurden. Da der Dampfwagen augenblicklich angehalten wurde, so erfolgte weiter kein Unfall.

Die hiesige Zeitung enthaͤlt folgende amtliche Mitthei— lung: „In Nr. 99 dieser Zeitung vom 18. Mai d. J. ward ein aus Reval vom 19. April datirter Artikel aus dem „Provin— zial-⸗Blatte fuͤr Lief⸗, Esth- und Kurland“ aufgenommen, in

welchem unter Anderem die Nachricht enthalten war, daß der

einzige Roͤmisch⸗katholische Geistliche, der sich in Reval befinde, einem Gliede seiner Gemeinde, einem Kaufmanne, wegen dessen Verheirathung mit einer Protestantin den Zutritt in die Kirche verweigert habe. Da dieser Umstand in keinem Falle Gegen— stand eines offiziellen Zeitungs-Artikels seyn konnte, außerdem aber, wenn die Nachricht gegruͤndet war, das Verfahren des Roͤmisch-katholischen Geistlichen, das mit den Regeln der von der Russischen Regierung angenommenen Toleranz so sehr im Widerspruch stand, nicht ohne Untersuchung und strenge gesetzliche Ahndung bleiben konnte, so hat sich, nach den von der Regierung getroffenen Maßregeln, jetzt mit Zu— verlaͤssigkeit ergeben, daß die bezeichnete Nachricht nicht den ge— ringsten Grund hat. Am dritten Ostertage wurde zu Reval der dasige Kaufmann Piesche, der zur Roͤmisch-Katholischen Kirche gehoͤrt, mit der Tochter des Buchdruckers Greßel, einer Lutheranerin, getraut, ohne daß von Seiten der Roͤmisch-Ka— tholischen Geistlichkeit dieser Heirath das geringste Hinderniß in den Weg gelegt worden ware. Der Kaufmann Piesche ist in der stillen Woche 4 heiligen Abendmahle gegangen und fahrt auch seit seiner Verheirathung fort, ungehindert die Kirche

zu besuchen. Außerdem befinden sich in Reval zwei Roͤmisch—

Katholische Geistliche, uad nicht einer, wie es in dem oben be— zeichneten Artikel heißt. Die Regierung hat sich dadurch ver— anlaßt gesehen, den Verfasser des bezeichneten Artikels aus fin⸗ dig ju machen, um ihn fuͤr die Verbreitung falscher Nachrich— ten zur Verantwortung zu ziehen.“

Frankreich.

Paris, 23. Juli. Die Schauspieler des Vaudeville hat⸗ ten gestern Abend die Ehre, in Neuilly vor der Koͤniglichen Familie zu spielen. Saͤmmtliche Minister, der Praͤfekt, Graf Rambuteau, der Portugiesische Gesandte, der General d' An— thouard, der Graf Bondy, mehrere Pairs und Deputirte und viele Damen waren zu der Vorstellung geladen.

Das Vaudeville-Theater ist das Eigenthum von etlichen 50 Actlonairen, denen auch das Privilegium gehoͤrt. Die Ac— tien, zum Nominal⸗Betrage von 6000 Fr., galten in der juͤng⸗ sten Zeit nahe an 13, 000 Fr. Das niedergebrannte Gebaͤude nahm ein Terrain von 194 Quadrat⸗Toisen ein, dessen Verkauf

S8, 00 Fr. einbringen kann. Fuͤr 300,000 Fr. ist es versichert. Die Gesellschaft besitzt 5000 Fr. 5proc. Rente, auf 100, 060 Fr. Kapital zu veranschlagen und ein Haus in der Rue des Fosses St. Germain, das mon auf So, 0b0 Fr. schaͤtzt. Mit diefen Huifs quellen die sich zusammen auf So8, 050 Fr. belaufen,

nnte der Wiederaufbau des Theaters allerdings bestritten wer⸗

von einer gewissen Seite h

den, allein sie sind nicht leicht, wenigstens nicht bald zu realisi⸗

ren. Die ö oder die Stadt Paris muͤßte das alte Terrain kaufen; die Assekuranz⸗Gesellschaften mußten bald aus— zahlen, ohne daß es, wie so haufig, deshalb zu Prozessen kaͤme; die Rente und das Haus muͤßten verkauft werden, und endlich ,. ein geeigneter Platz fuͤr das neue Theater ausfindig zu machen.

Saͤmmtliche Erzbischoͤfe und Bischoͤfe des Koͤnigreichs sind in der uͤblichen Weise durch Schreiben unter Koͤnigl. Siegel vom 11. Juli zur Abhaltung des Trauer⸗-Gottesdienstes fuͤr die Todten der drei Juli-Tage von 1830 und des 28. Juli 1835 aufgefordert worden.

Die Einweihung des Polygons zu Vincennes ist gestern 2 um 9 Uhr durch ein prachtvolles Feuerwerk beschlossen worden.

Man sieht dem Eintreffen des Marschall Soult zu An— fange naͤchster Woche entgegen. Derselbe waͤre, wie es heißt, er sondirt worden, ob er wohl ein Portefeuille annehmen mochte. Er soll derb und rund heraus mit Nein geantwortet und die entschiedene Absicht zu erkennen gegeben haben, hoͤchstens zwei Tage zu Paris zu verweilen und dann gleich auf seine Guͤter nach dem Departement des Tarn abzugehen, um alle Geruͤchte abzuschneiden und von keinen An— erbietungen inkommodirt zu werden.

Die Anstalten zu den Lustbarkeiten am 29. Juli sind nun beinahe vollendet. Das Orchester bei den Tuilerieen, vor dem Pavillon de l'Horloge steht gezimmert; auf dem Pont neuf und den Champs Elysées sind die Kletterstangen errichtet.

Der Verein zur , . junger Ein ffn?! hielt heute auf dem Stadthause in der Salle⸗Saint⸗Jean eine außerordent⸗ liche Sitzung. Die Grafen Montalivet und Rambuteau waren zugegen. Der Praͤsident, Herr von Berenger, las einen Be— richt uͤber die Einrichtung der neueu Besserungshaͤuser und die darin erzielten Resultate, die in hohem Grade erfreulich sind. Es wurde Rechnung uͤber die Einnahmen und Ausgaben der Gesellschaft mitgetheilt, und dann zur Preis-TVertheilung ge— schritten. Die Empfaͤnger koͤnnen natuͤrlich nicht zugegen ö. der Preis wird ihnen durch die Hand eines Vereins-Mitglie⸗ ,. eines anderen, dem Vereine bekannten Wohlthaͤters zugestellt.

Die Mitglieder der Handels-Kammer zu Bordeaux und die Rheder des „Alexandre“ haben sich vereinigt, dem Capitain Kazy einen Ehrendegen zu schenken. Dem Schiffs -Lieutenant, der das Fahrzeug auf der Ruͤckreise kommandirt hat, ist von Seiten der Assekuradoren ein silbernes Tafel⸗Service zugedacht.

Der Oppositions⸗Deputirte von Meaux, Herr Auguste von ö . hat einen Bericht an seine Kommittenten uͤber sein Verhalten während der vergangenen Session veroͤffentlicht.

Zu Valenciennes hat kuͤrzlich ein Mitglied des dortigen Bezirksrathes, Herr Mathieu de Quenvignies, seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht. Er war reich, wohlthätig, von Allen geliebt und geachtet, ohne Verwandte. Die Stadt Vaö— lenciennes ist in seinem Testamente reichlich bedacht. Er hinter⸗ laͤßt ihr ein mineralogisches und ein physikalisches Kabinet, weist

ein Kapital von 48,060 Fr. an, von dessen Zinsen jährlich zwei

junge Leute mit Stipendien von 1200 Fr. zu ihrer Ausbildung als Kuͤnstler unterstuͤtzt werden sollen; ein anderes Kapital von

10,000 Fr, uͤber dessen jährliche Zinsen mit 509 Fr. der dor—

tige , , ,. zur Vertheilung von Prämien disponi—⸗ ren soll; ferner 10,0090 Fr. an die Spar⸗Kasse des . endlich einen Actien-Coupon auf die Kohlengruben zu Anzin, wovon die Dividende jahrlich einem Arbeiter, der sich vorzuͤg— lich gut aufgefuͤhrt hat, zu Gute kommen soll,

Mit der Abführung der wegen Theilnahme an dem Hu— berschen Komplott Verurtheilten nach Clairveaux ist gestern der Anfang gemacht worden. Dlle. Grouvelle hat, obwohl sie krank ist, keinen Aufschub erlangen koͤnnen. Die Bitte, ihr ein Gefaͤngniß naͤher bei Paris anzuweisen, die Erlaubniß sogar, ihre alte, seit 13 Jahren gelaͤhmte, beitlaͤgerige Mutter noch einmal zu besuchen, soll ihr durchaus verweigert, und ihr Ad— vokat, der eine Audienz bei dem Minister des Innern nach— suchte, abgewiesen worden seyn.

Mit der „Henriette“, Capitain Gossein, die am J. Juni von Rio Janeiro ausgelaufen und diese Woche zu Havre an— gelangt ist, sind Brasilianische Zeitungen eingegangen, aus de— nen man ersieht, daß die Blokade in groͤßter Strenge fort⸗ dauert, daß der Gouverneur Rosas durch den Angriff des Ge— nerals Santa Cruz in großes Gedraͤnge gebracht, endlich, daß der Bevollmächtigte der Argentischen Republik bei der Brasi⸗ lianischen Regierung, Herr 9 mit dem Englischen Paket⸗ boot von Buenos⸗Ahres zu Rio Janeiro eingetroffen war, mit dem Auftrage, wie es scheint, unter Vermittelung der Brasilia⸗ nischen Regierung, mit dein dortigen Franzoͤsischen Minister und dem Admiral Leblanc wegen des Friedens zu unterhandeln.

Herr Mendizabal ist am 20sten, nach Paris reisend, durch Bordeaux gekommen.

Unter den Buͤchern des Fuͤrsten von Talleyrand hat sich ein sehr kleines, unscheinbares gefunden, welches n, . unbe⸗ zahlbar und daher nicht mit den anderen zur Versteigerung ge— kommen ist: Ein Exemplar des „Fuͤrsten“ von Machiavell, mit Noten von des Fuͤrsten eigener Hand.

Die Haytischen Commissionaire haben Paris verlassen, und gehen nach Brest, sich zur Heimreise einzuschiffen.

Aus Algier vom 13ten wird gemeldet, daß General Ra— patel an diesem Tage mit dem „Acheron“ von Bona her an— gekommen war, allein im Zustande solcher Schwache, daß man ihn an's Land tragen mußte. Der Gesandte des Abdel⸗-Kader, Ben-Arach, war, von einem Adjutanten des General-Gouver— neurs begleitet, * seinem Emir abgegangen. Bei dieser Gele—⸗

enheit zeigte sich, wie groß bei der Arabischen Bevoͤlkerung die utorität des Emirs und die Anhaͤnglichkeit zu ihm ist. Eine große Volksmenge stroͤmte in der Ebene von Metidscha zusam—⸗ men, wo dem Gesandten eine Eskorte von 600 Hadschuten ent—⸗ gegenkam und ihn mit großer Feierlichkeit bewilltommte. Zu

Douera hat Ben ⸗Arach 500 Munitions⸗Flinten und 5000 Ki⸗ logramme Pulver in Empfang genommen, welche die Artillerie⸗ Direction ihm zustellen ließ.

Sieben Farbige von der Insel Bourbon waren 1835 einer Verschwoͤrung und eines Mordplans gegen die Weißen uͤber⸗ wiesen, und theils zur Deportation, theils zu schwerer Gefaͤng— nißstrafe verurtheilt, vorigen Jahres in die Amnestie mit ein⸗ begriffen. Sie wurden aber von dem Gouverneur der Insel, dem ihr freier Aufenthalt daselbst gefahrbringend schien, kraft der ihm zustehenden besondern Vollmachten ausgewiesen. Diese reklamiren nun aufs Aeußerste gegen diese Verfügung, als eine Maßregel der Willkuͤr und Gewalt, und ein großer Theil der Presse nimmt sich ihrer eifrig an, wird aber von dem Jour⸗ nal du Commerce folgendermaßen zurechtgewiesen: „Das Vorurtheil gegen unsere Kolonieen hat sich dieser Debatte be— maͤchtigt. hilanthropen sollten nicht so leidenschaftlich seyn. Von den 7 Begnadigten spricht man wie von Maͤrtyrern fuͤr Freiheit und Menschenrecht; die Weißen sind Tyrannen, und der General-Prokurator aus Bourben, Herr Barbaroux, hat sich zum Werkzeug der Tyrannei dere ge r. Offenbar kennen diejenigen, welche so urtheilen, Herrn Barbaroux nicht; er ist ein hoͤchst gewissenhafter Beamter, von echt menschen— freundlicher Gesinnung, jedem Fortschritt, jeder Verbesserung und auch der Neger-Emancipation geneigt, nur freilich einer besonnenen, allmäligen, keiner solchen, die zur Anarchie und k Blutbaͤdern fuͤhren muͤßte. Wir wollen die Thatsachen o herstellen, wie sie gerichtlich und offiziell ermittelt wor—⸗ den sind. Es waren ühn unvorsichtige Worte von der Tri— bune gefallen. „Was stellen, hatte man gefragt, die Weißen in unseren Kolonieen vor? Eine Minderzahl von Fremdlingen; die Farbigen, die Mulatten sind das eigentliche Volk des Lan— des. Nun denn, sieben Individuen aus Bourbon, ein Noten Abschreiber, drei Schuster, zwei Zimmerleute und ein Schlosser bekamen Lust, jene Lehre verwirklicht zu sehen. Unter den schwarzen Sklaven werden die Schlausten und Verwegensten ins Klomplott gezogen. Die Neger sollten bewaffnet, die Pflan⸗ zungen eingeaͤschert, die Besatzung, die Weißen und jeder Farbige oder Neger, der nicht zu den Empoͤrern halten wuͤrde, umgebracht und ein zweites Hayti uͤber Leichen und Truͤmmern errichtet werden. Mur die entsetzliche Dummheit dieser sieben Elenden mag es erklaäͤ— ren, wie sie auf das Gelingen dieses Planes hoffen konnten; doch hat die rechtzeitige Entdeckung unstreitig großem , . vorgebeugt. Bei dem Prozeß ist man mit strengster Beobach⸗ tung aller Rechtsformen zu Werke gegangen. Unter den durchs Loos designirten Beisitzern befand sich ein Freigelassener, der mit einem der Angeklagten nahe verwandt war; der General— Prokurator hielt es nicht fuͤr noͤthig, auf seine Ausstrei⸗ chung anzutragen; der Mann trat indessen freiwillig zuruͤck, um mit seinem Gewissen nicht ins Gedraͤnge zu kom men. Die gerichtliche Verhandlung währte 20 Tage, sie wurde stenographirt und ohne die geringste Verkuͤrzung oder Aenderung in den Zeitungen mitgetheilt. Das Benehmen der Schuldigen vor Gericht konnte auch nicht das geringste Inter« esse erwecken, sie haben die stupideste Erbärmlichkeit gezeigt. Es wurde erkannt, was Rechtens war; allein Herr Barbaroux hat alles Mögliche in, das Loos der Verurtheilten zu erleich— tern. Als Graf Rosamel den Befehl zur Freilassung der Sie— ben nach Bourbon abgehen ließ, brachte er zugleich dem Gou— verneur in Erinnerung, daß er von seinen Vollmachten den zur Erhaltung der Ruhe und Ordnung noͤthigen Gebrauch nach wie vor machen duͤrfe und solle.“ Soweit berichtet das Journal du Commerce die Thatsachen, durch welche allerdings das Verfahren des Gouverneurs nach allen Ruͤcksichten der Ge— setzlichkeit und Klugheit gerechtfertigt erscheint. Zu vergessen ist freilich nicht, daß dieses Journal, seiner ganzen Stellung nach, und hauptsächlich um seines Publikums willen, in der Sklaven-Frage den Kolonisten und Dien die Stange hal—⸗ ten muß. Wenn es im weiteren Verfolge behauptet, die farbige Bevoͤlkerung der Kolonieen sey der weißen rechtlich und buͤrger⸗ lich vollkommen gleichgestellt, so ist das eben nur im Buchstaben des Gesetzes, nicht aber in der Wirklichkeit wahr, und jede Apo— logie, die man uͤber dieses Verhältniß zu geben sucht, jede Be⸗ schoͤnigung faͤllt vor den Thatsachen, die jede Reise⸗Beschreibung liefert, in Nichts zusammen.

Boͤrse vom 23. Juli. 5 proc. Rente wich von 111 Fr. 35 C. auf 111 Fr. 30 T., zproc. ging bis 80 Fr. 85 C. hin⸗ unter und schloß zu 80 Fr. 90 C. Mit Geschaͤften ging es traͤge, die 5000 Fr. Coupons der Laffitteschen Kommerz ⸗Kasse hoben sich auf 5465 Fr. Eisenbahnen waren viel ausgeboten und gingen um ein weniges zuruͤck. In Industrie⸗Actien wurde so gut wie gar nichts gemacht. Die Spanische aktive Schuld kehrt, 23, die Neapolitanische Rente wich von 99 Fr. 15 au 9.5.

Großbritanien und Irland.

London, 21. Juli. Gestern hat die Englische Marine einen ihrer ausgezeichnetsten Offiziere verloren. Sir Pulteney Malcolm, seit dem 16. Januar 1837 Admiral der blauen Flagge, ist zu East⸗ Lodge in Enfield mit Tode abgegangen; er war i rn des Bath“, des St. Michael- ünd St. Georgen

rdens.

Der Marschall Soult langte gestern fruͤh mit zahlreichem Gefolge auf einem besonderen r , zu Bir⸗ mingham an. Es hatte sich eine große Menschenmenge ver⸗ sammelt, die ihn mit lautem Zuruf begruͤßte. Die Fahrt bis Denbighhall, 48 Englische Meilen, war auf der Eisenbahn in einer Stunde und 20 Minuten, die von Denbighhall bis Rugby, 34 Englische Meilen, wo die Eisenbahn noch nicht fertig ist, mit Postpferden in 2 Stunden 14 Minuten und die uͤbrige Strecke von Rugby bis Birmingham, 28 Englische Meilen, auf der Eisenbahn in einer Stunde zuruͤckgelegt worden. So dauerte die ganze Fahrt von London bis Birmingham, mit Einschluß einer Stunde Ruhe zu Rugby, wo der Marschall fruͤhstuͤckte, nur 5 Stunden 33 Minuten. In Birmingham