1838 / 218 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

in unserem Lager, um den General um die Ruͤckgabe der fuͤnf Todten zu bitten. Sie wurde ihnen gewährt, und ein Major, dem die Leichen zur Aufbewahrung übergeben waren erhielt Befehl, diese mit aller gebuͤhrenden Ehrfurcht vor die Gchůtzen⸗ kette hinauszutragen, wo sie von den zahlreichen Dienern der beiden Tscherkessischen Abgeordneten in Empfang genommen wur⸗ den. Nichts kann die hohe und edle Sinnesart dieses Volkes mehr bezeichnen als der Dank, mit welchem sie von dem Ma— jor schieden: „Laß uns Freunde bleiben sagten sie ihm —; wann Du einst von der Hand der Unsrigen faällst, und Dein Leichnam in unsere Haäͤnde kommt, dann wollen wir ihn mit derselben Achtung behandeln und den Deinigen unverzüglich überliefern.“ Fuͤr so ehrenvoll gilt ihnen der Tod im Kampfe, daß sie dem Major kein schoͤneres Loos wuͤnschen zu können glaäabten. Der folgende Tag, der 26. Mai, ging nicht so ruhig vorüber; dichte Massen von Tscherkessen zeigten sich auf einem uns gegenuͤberliegenden Berge und stiegen von da in das Ge— holz hinab, womlt der Fuß desselben umkleidet war. Von hier aus eröffneten sie ein lebhaftes Feuer auf uns, ohne jedoch aus ihrem Hinterhalte hervorzukommen, wiewohl wir sie durch Zurackziehung der Schuͤtzenkette dazu zu noͤthigen suchten. Der General ließ daher 71090 Mann Matrosen, unter Anfuͤhrung des Schiffs⸗-Capitains Putjatin, der bereits eine Reise um die Erde gemacht hat, in den Wald ruͤcken, und diesen gelang es, den dorderen und gefährlicheren Theil desselben von Feinden zu saäu⸗ bern. Wie in Ardler, soll auch hier eine Festung angelegt wer—⸗ den, und unsere Truppen sind bereits ruͤstig mir dem Ausroden der Bäume beschaͤftigt. Zwar fallen noch hin und wieder ein⸗ zelne Schuͤsse, allein vor einem eigentlichen Angriffe der Tscher⸗ kessen werden wir gewiß noch mehrere Tage sicher seyn. Die Redaction der Minerva, welche mit den Tscherkessischen Zustaͤnden aus eigener Anschauung bekannt ist, fuͤgt diesem Be⸗ richte noch einzelne Bemerkungen hinzu, welche zur Aufhellung früherer Ereignisse nicht ohne Interesse sind. Nachdem zuerst, noch vor der Polnischen Revolution, von dem Feldmarschall Paske⸗ witsch ein Versuch gegen die Tscherkessen gemacht war, wur⸗ den dieselben, von 1834 an, jedes Jahr , erneu⸗ ert, und zwar unter Leitung des nun verstorbenen General— Lieutenant Weljaminoff. Das Resultat der Expeditionen, welche seit 1834 alle Fruͤhsahr unternommen wurden, war immer die Anlegung einer Festung. Zuerst suchte man vom Lande aus nach dem Meere vorzudringen, indem man von der Olga⸗Sta—⸗ nitza am Schwarzen Meere, das Fluͤßchen Abin entlang, nach der Festung Gelendschik ging. Man wollte auf diese Weise den maͤchtigen Stamm der Schapsugen in zwei Haͤlsten trennen; es gelang auch auf diesem Wege, von 1834 1836 drei Festungen anzulegen; allein die Unternehmungen waren jedes Mal mit greßem Menschen-Verluste verbunden. Im Jahre 1837 wurde eine doppelte Expedition ausgefuͤhrt, indem auf der einen Seite der General-en⸗Ehef, Baron Rosen, nach Unterwerfung der Zi— belda, das Vorgebirge Ardler vom Meer aus einnahm, auf der andern der General? Lieutenant Weljaminoff von Gelendschik aus an der Kuͤste nach Suͤden vorruͤckte und wiederum die An— lage einer Festung zu Stande brachte, Bei der Einnahme von Ardler, nicht unter den Mauern von Jekaterinodar, des Haupt— ortes der Kosaken vom Schwarzen Meere, wie von verschiede⸗ nen Blaͤttern e e, berichtet worden ist, war es, wo der Russi— sche Dichter Bestuscheff (Marlinsky) als ein Opfer seiner eige⸗ nen Tollkuͤhnheit seinen Tod fand.

In lan d.

Geburtstagsfeter Sr. Majestaͤt des Königs.

Breslau, 4. Aug. Der Festtag begann am Vor⸗ abend mit einem großen Zapfenstreich, den folgenden mit einer großen Parade auf dem Exercirplatze hinter dem Koͤniglichen Palais. Hier waren . 10 Uhr die Truppen der Garnison im Viereck unter dem Befehl des General, Majors Herrn von Lucadou aufgestellt, welcher die Truppen spaͤter dem Komman⸗ danten von Breslau, Herrn Genera!“ Major von Strantz, in Abwesenheit des kommandirenden Generals, Herrn Grafen von Zieten, vorfuͤhrte. Die Feierlichkeit nahm durch den militairi⸗ schen Gottesdienst im geschlossenen Quarrée ihren Anfang, Die Liturgie und Predigt wurde von dem Garnison⸗Prediger Herrn Hopf in entsprechender Weise gehalten, worauf unter dem Liede: „Nun danket Alle Gott“ die uͤblichen 101 anonenschuͤsse ab⸗ gefeuert wurden. Hierauf formirten sich die Truppen zur, Pa⸗ rade⸗Aufstellung, praͤsentirten unter dreimaligem ö und marschirten: das 1ste Kuͤrassier⸗ Regiment an der Tate, in hal— ber Escadront,, die reitende Artillerie in Batterie -Fronte, die 4 Infanterie Dataillonz in Compagnie, die Schuͤtzen in Zug⸗ Front, und endlich die Fuß“ Artillerie in Batterie- Front, vor bem Kommandanten vorbei. Der Ober ⸗Praͤsident der Provinz, Herr Dr. von Merckel, wohnte mit den Chefs der 5 Bikasterien und einer Deputation der Universitaͤt, des Stadt, rathes und der Stadtverordneten-Versammlung der Festlichkeit bet, so wie auch der Kaiserl. Russische General-Major, Herr von Molostwoff. Mittags wurden die hoöͤheren Militair- und Civil-Behoͤrden von dem Herrn Ober, Praͤsidenten zur Tafel Fejogen. Die Offizier Corps hatten sich zu frohen Festmahlen unter sich ,. und die Regimenter der Garnison wurden in verschiedenen Abiheilungen beivirthet. Auch von der Uni⸗ versität wurde das etz Geburtsfest Sr. Majestaͤt des Koͤnigs in der uͤblichen Weife durch einen oͤffentlichen feierlichen Akt, zu welchem das von dem Herrn Professor Dr. Ritschl verfaßte und im Namen der Universstaͤt ausgegebene Programm eingeladen hatte in dem großen akademischen Hoöͤrsaale begangen. Die Feierlichkeit wurde, unter Leitung des Herrn usik⸗Direk⸗ tors Mosewius, mit einem von demselben komponirten Hym⸗ nus und dem Psalm: „Dominus regit me', (nach der Com— position des B. Klein, von einem Theile des Königlichen aka⸗ demischen Instituts für Kirchenmusik gesungen) eröͤffnet. Hier⸗ auf hielt Herr Professor Dr. Schneider eine der Feier des Tages angemessene . Lateinische Rede, proklamirte so⸗ dann die Namen der Verfasser der durch die Fakultäten gekron⸗ ten Preisschriften, und schloß mit der Bekanntmachung der fuͤr das kuͤnftige Jahr aufgestellten Preis⸗Fragen. = Den Beschiuß der Feierlichkeit machte ein „Uomine salvum fac regem“ von Mostvius. Rach Beendigung dieser Feier versammelten sich die Universitaͤts Mitglieder zu einem gemeinschasilichen Mittags⸗ mahle in dem sogenannten Tempelgarten, wozu auch die Siu⸗ direnden, welche Preise errungen hatten, von Sr. Magnifieenz dem Herrn Rektor eingeladen waren. Die Namen der vorhin erwähnten Prämiirten sind: 1) in der kaiholisch theologischen Fakultaͤt Julius Bauke, Balthasar Bade. 2) In der evan⸗ gelisch, theologischen Faiultàt August Schubert. 3) In der

juristischen Fakultat Gustav Brier. 4) In der medizinischen

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akultat Wilhelm Casper. 53) In der philosophischen Fakul⸗ 6 Friedrich 2 Schmidt, Adalbert Losert. d d

Greifswald, 3. Aug. Die diesjährige Feier des Geburtstages Sr. Masestät des Köoͤnigs erhielt bei der hiesigen Universitat eine neue Verschoͤnerung durch die edle Freigebig⸗ keit eines Freundes der Universitaͤt, welcher im Februar d. 3 dem Rektor die Summe von 200 Rthlr. mit der Bestimmung übergab, daß hiervon am nächstbevorstehenden hoͤchsterfreulichen Geburtsfeste unsers allverehrten Koͤnigs fuͤnf Preise zu 40 Rihlr. denjenigen Studirenden zuerkannt wurden, welche die von den Fakultäten zu stellenden Aufgaben am genuͤgendsten beantwor⸗ teten. Hug ch nun bis zum Einlieferungs-Termin der Arbei⸗ ten, dem J. Juli d. J., nur die kurze Frist von vier Monaten uͤbrig war, so fanden doch alle Aufgaben ihre Bearbeiter. Die theo— logische Aufgabe war; Darstellung des im Alten Testamente verheißenen Neuen Bundes, und. dem Studirenden August Nokrdmeyer aus Engern in Westphalen ward die Hälfte des Preises zuerkannt. Die juristische war: Entwickelung des Be⸗— griffes und Wesens der justa culba bei der Tradition des Eigen⸗ thumes, und dem Studirenden Iwan von Gloeden aus Wis—⸗ mar ward der volle Preis bewilligt. Die medizinische war: Darstellung der actig rellexa der Nerven; eine zur Beantwor⸗ tung eingegangene Schrift erhielt ruͤhmliche Erwaͤhnung, ward jedoch zür Empfangung des Preises nicht geeignet gefunden. Die philologische war: Darstellung der Lehre der alten Grie⸗ chischen Grammatiker von den Theilen der Rede, und dem Studirenden Gustav Heidtmann aus Barth in Pommern ward

der volle Preis zuerkannt. Die mathemarische war, die Theo⸗ rie der ccefficienes rive unciae binomii, und dem Studirenden

Baptist Piegsa aus Studzienna in Ober⸗Schlesien ward der

volle Preis ertheilt. Saämmtliche Preis bewerbungs⸗ Schriften waren vorschriftsmaäͤßig Lateinisch abgefaßt. Möge die dankens⸗ werthe Freigebigkeit des gedachten Freundes die Veranlassung dazu geben, daß die jährliche Preis bewerbung fuͤr die Siudi⸗ renden durch höhere Verfugung auch auf unserer Universitaäͤt eine bleibende Einrichtung werde.

Breslau, 2. August. Aus den 1290 Rthlr., welche des Koͤnigs von Wuͤrttemberg Majestaͤt dem Staͤdichen Luͤben ver⸗ liehen hat, ist eine immerwaͤhrende Stiftung gemacht worden.

Liegnitz, 31. Juli. Gesundbrunnen bei Schön⸗ berg. Die neu aufgefundenen Gesund- und Heilbrunnen bei Schoͤnberg im Kreise Lauban, bestehen, nach einer kleinen kuͤrzlich in Loͤlbau bei C. G. Schulze erschienenen Nachricht von denselben, in ein em Gichtbrunnen, einem Gesundbrunnen, hauptsaͤchlich gegen Hautkrankheiten, einem Krampf und einem Augenbrunnen. Alle diese Quellen sprudeln in geringer Ent⸗ fernung von einander hervor und ihre Benutzung wird von der dortigen Herrschaft unentgeltlich gestattet. .

Koblenz, 1. August. Der Ober-Praͤsident der Rhein⸗ Provinz, Herr von Bodelschwingh, ist heute Morgen ven sei⸗ ner Reise durch die Rhein- Provinz wieder hier eingetroffen.

Trier 21. Juli. Mosel- und Saar-Schifffahrt Die ,, n, ,, vom 31. Maͤrz 1831 enthielt, unter den polizeilichen Vorschriften zur Sicherheit der Rheinschifffahrt und des Handels, in Nr. 53 die Bestimmung, daß jedes zum erstenmal den Rhein befahrende Schiff, hinsichtlich seiner . lichkeit fuͤr den Theil des Rheins, fuͤr welchen es bestimmt ist,

so wie seiner Bauart, Einrichtung und Bemannung vorher von

Sachverstaͤndigen untersucht werden und uͤber den gehörigen Befund ein Zeugniß erhalten, daß diese Untersuchung ferner jaͤhrlich wiederholt werden soll, aber auf Verlangen auch oͤfter eschehen kann und daß der Versender von Waaren fuͤr fremde green fuͤr den Schaden haften muß, den diese durch Maͤn—⸗ gel eines Schiffs erleiden, von dessen Tauglichkeit er sich durch fenes Attest nicht uͤberzeugt hat. Diese Bestimmungen sind durch Kabinets-Ordre vom 6. Dez, v. J. auch auf die Preußi⸗ schen Schiffe auf der Mosel und Saar ausgedehnt, und dem

zu Folge Pruͤfungs⸗-Kommissionen zu Koblenz, Trier und Saar⸗

louis angeordnet, und wegen des Verfahrens bei der Ausfüͤh— rung, so wie wegen der auf den Schiffen zu haltenden Schiffs⸗ revistons⸗Buͤcher u. s. w. von Seiten des Finanzministerii wei⸗ tere Instrukt ion unter dem 12. v. M. ertheilt und durch die Amts Blatter der Trierschen und Koblenzer Regierung bekannt gemacht worden. Die Befugniß der gedachten Kommissionen erstreckt sich auch dahin, dergleichen Schiffe argh fuͤr die Fahrt auf dem Rhein dürch ihre Zeugnisse zu befaͤhigen.

Aachen, 31. Juli. Gewerbe⸗Ausstellung. Die

hiesige Zeitung sagt: Seit gestern liegt uns der Katalog der in voriger Woche eröffneten Gewerbe Ausstellung vor. Er

zaͤhlt gegen 890 der Beurtheilung des Publikums uͤbergebene

Artikel aus allen Zweigen der Industrie, eine durch ihre Zahl, wie durch ihren Gehalt uͤberraschende, reiche Sammlung auf, die jedem Beschauer einen glaͤnzenden Üeberblick uͤber den Kunst— fleiß unserer Gegend gewähren muß. Von den trefflichsten Proben unserer mit Recht beruͤhmten Tuch- und Nadel, Fabri⸗ ken bis zu den Erzeugnissen der gewohnlichen Handarbeiten herab finden sich von Allem Zeugnisse der regen Thaͤtigkeit un⸗ feres gewerbsamen Bezirkes Erze, Decken, Leder von Mal— medy, Papiere, kunstvolle Marmor, Silber“, Schreiner- und Buchbinder⸗Arbeiten, mannigfache Maschinen und vieles Andere.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Herr Adolph Hesse, erster Organist an der Haupt⸗ kirche St Bernhardin in Breslau, hat durch fein in hobem Grade beifallswerthes Orgelspiel den Kennern und Freunden der ernsten Musit in letzter Zeit mehrere wahrhaft erhebende und erbauliche Kunstgenüsse bertitet. Am 12. und 13. Juli ließ er sich vor einem ausgewäblien Publitum, das nur aus soichrn Persouen bestar d, welche der geistlichen Musik vorzugsweise iKre Aufmerksamfeit schenken, in der Garnifonkirche auf der schönen Orgel unstreiig der besten in unserer Residen; hören und spielte, außer mevreren eigenen Com⸗ positionen, einige der schwierigsten Fugen von Joh. Stb. Bach. In feinen eigenen Arbeiten für die Orgel bat sich der Tonsetzer insofein eine neue Bahn gebrochen, als er nicht bloß die Kräfte und Eigenschaften

dꝛs Instrumentes aus schneßlich berücksichigt, sondern auch dasjen ge, was

das gauze Orchester in den mannigfachen Eombinarionen der verschiedenen Insirumente zu leisten vermag, darzustellen sucht, und zwar mit sel⸗ senem Glücke. Daß er aber dabei die Kunst der Harmonie aus dem Grunde versteht und in die Geheimnisse des Kontrapunttes vollkommen ein⸗ gedrungen ist, haben seine eben so zahlreichen als gehaltvollen Com positionen für die Orgel genugsam bewiesen, und ies ist auch von

allen Sachrerständigen bereits mit großem Lobe anerkannt wenn Rach seiner Rücktchr aus Kopenhagen, wohin sich der Kuͤnst von bier begab, und we er ebenfalls die freundlichste Aufnahme un die vol kommenste Würdigung seines außerordentlichen Talent funden hatte, erfreute er am 2ten d. M. vor seiner Abreise in eimath noch eine Versammlung in der Garnison⸗Kirche durch die Ann sibrung sowehl mebrerer selbst komponirter Srgelstücke unter denen n bie Phantasie in Cmoll, den variirten Ehoral, Ser Lob und Ebr dem bon sten Gui“, die Variationen in As dur und ein Präludium nebst sonders hervorheben als durch den Vortrag der schwierigen c Bach'schen Fugen in Amoll und Emoll, und erwarb sich dadurch sebbaften Dank der überaus befriedigten Zubörer, die eben so sehr du län jende Fertigkeit des Birtuosen als eine Phantasie, seine zn duktipität und sein tiefes und ausdauerndes Studium der harmpyn schen und kontrapunftischen Kunst bewunderten. Für den mahnn Kunsifreund war es besonders erfreulich, zu bemerken. daß die Gehl deten unferer Residenz für das, was die Musik in ibrer, Erhabinn und Wüide, zur Beförderung der Andacht und Frömmigkeit herrn. bringt, hohes Interesse zeigen, ein Umstand, der nicht übersehen ma den darf, fondẽrn vielmehr bei den oft so sebr abirrenden Kunstrjth, tungen unserer Zeit ganz besondere Beachtung verdient.

Brüssel. In der Sitzung der Königl. Geschichts- Kommissun vom 7. Juli iheslte der Präsdent derseiben einen Bericht des Him

Gachard mit, in welcheim dit ser von feinen Nachforschungen in mn

Pariser Bibl'omhek Rechenschaft giebt. In dem Berichte wird ume Anderem auch ciner Sammlung von 18 Briefen des be ühmten Ru bens erwähnt. Dieselben stammen aus den Jahren 1626 1680 um sind sämmtlich Autographen. Sie sind alle an Pierre Du Pup, t, nen Gelehrten aus der Zeit Ludwig's XIII. und Fieund des Hisf— denten De Thou, gerichtet. Den Inbalt dieses Briefwechsels fiden größtentheils die politischen Begebenbeiten und die Zeitereignisse. Mn Aus nahme eines in Französischer Sprache abgefaßten Briefes sin alle übrigen Italiäaisch geschrieben.

—o *

Meteorologische Beobachtung.

1838. Mergens Nachmittags Abends Nach einmallgn 35. August. 6 Ur. 2 Uyr. 10 Udr. Veobachiung. Luftdrut ... 333 2 Par. 333 22 Par. 332 20. Yar. Queuwarme g 2

Lustwarme ... 1499 R. 1920 R. 160 R Flumnvarme 14 193. Thaupunkt ... w 1238 R. 4 1429 R. 4 137“ R. ] Bodenwarme 1219

Dunstsattigung SA oct. 69 vt. SA oE6ët. Autdünstung i 46 M. Wetter .. ..... bezogen. halbyeiter. trube Niederschlag O MHz“ M Wind .. ...... SWB. SES is. SSW. Warmewech sel 4 20 Wolkenzug ... SSW. 18 09.

Tagesmittel: 332.92“ Par.. 4 1670 R.. 4 1330 R.. 79 pCt. Sen,

Berli n er Büör g d. Den 6. August 1838.

Fm tIli cker Fenn de- 2 CQIJ- CQu—r - Zettel.

Zuge be⸗ J

8 *

Allgemeine

Prenßischt Staats ⸗Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 8 im Au gu st

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. es Königs Majestaͤt haben den Kommerzien-Rath Ge—

in Schmiedeberg zum Geheimen Kommerzien Rath zu und das daruͤber ausgefertigte Patent Allerhoͤchstselbst

zu vollßiehen geruht.

ernennen

Im Bezirk der Koͤnigl. Regierung

ist zu der erledigten evangelischen Pfarrstelle eis Marienburg, der Kandidat Karl Ludwig Sagels dorff gewählt und bestätigt, so wie dem bisherigen (. Heinrich Mertenmeyer zu Tuchel die erledigte Rö, nisch katholische Pfarrstelle in Dirschgu verliehen worden; u Köͤ s Lin ist der Predigtamts-Kandidat Noack als Pfarr⸗ Wusterbarth,

zu Danz n Tegenhoff,

. vnode Belgard, und der Predigt⸗ mis Kandidat Vogel als Prediger in Klein⸗Mellen bei Dram⸗ sarg angestellt worden;

zu Po en ist dem bisherigen Vikarius Ignaz Kna st die hfarrstelle an der kathonschen Kirche zu Kisztowo, Kreis Gne— sen, verliehen worden. .

Dem Beflissenen der Architektur, C. Mohrenberg zu Berlin, ist unterm 3. August 1808 ein Patent auf einen Aufsatz auf Schornsteinen zur Verhinderung des Rauchens in den Gebäuden, so weit derselbe nach Zeichnung und Modell für neu und eigenthuͤmlich er— kannt worden, uuf Acht Jahre, von jenem Termin an gerechnet und fuͤr den mfang der Monarchie, ertheilt worden. .

Wöjunktus in

Angekommen: Der Wirkliche Geheime Ober-Finanz— Rath und Direktor im Ministerium des Königl. Hauses, Wol⸗ ari, von Dresden.

Der Kaiserl. Tuͤrkische außerordentliche Gesandte und be—

8 F. des? F. Ter

& Briet. Geld. * Rries. Geli St Sci uld. Sen. d 1935 iin Tf, n-. Par dM. i 1001 /. v9, pr. Eugl. Obl. 30. 1 1031s,. 1923, boumu. Pfaudur,. 4

Pram en. d. Seen. 63s a4 66160 40. do. 1 102 1011) urin. Ohl. m.l.c. 4 16933... Kur. u. Neum. do. 33! l0lls Nm. Int. Seli. do. IA 103! /2 Sehlesigehe do., 1 101) Berl. Stadt · Obl, 4 1032/ñ3 1031 / Käeckat. C. und 2. Königabh. do-. zen. d. K. a. AN. 9M. 931i Ribiuger do. 11 gold al mare 216 218 Danr. do. in Th. A323 /. Neue Ducatea 1811. Wentpr. Pfaudbr. 4 192 Friedriehidnor 135, 1831.

do. do. 3 1001. 9026, And. Goldiman-

grosah. Pos. do. 1083/5, en 2 8 TIM. 137/94 181H, atpr. Pfandbr. 41 102 Piaconto 83 4

hollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Brigade General Kia—⸗ nil Pasch a, von Magdeburg.

Zeitung s-Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

Odessa, 27. Juli. Der Versuch, unsern Hafer direkt mit der Donau und vermittelst dieses Stromes mit der

sroßen Deutschen Kontinental Handelsstraße und namentlich mit

Auswärtige BSsrsen. Amsterdam, 1. August.

Niederl. wirkl. Schuld S5. Bo / do. 1911*3s10. Kan- Pil 252). So g Spun. 21. Pastive Ausg. Sch. . TZinsl.

Preuss. Präm.- Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. —.

Antwerpen, 31. juli. Zinal. 6. Neue Anl. 20719. Br. 1* / 19. G.

Hamburg, 2. August.

Bank · Actien 127. 1128. Engl. Russ. 1083/.. So /9 Port. q

39/9 , Neue Anl. a .

Paris, 31. Juli.

Span. Rente 22! /. Passive Ma. 39so bortug. 2387/9.

Wien, 1. August.

do / g Met. 1077/3. AM 10016. 3n'so 811 /s. 21.0 / Sola. In

—. Bank -Actien 146! / . Neue Anl. —.

Bien in Verbindung zu bringen, ist nicht so guͤnst en, als man fruher gehofft und berechnet hatte, ar im vorigen Jahre von der Oesterreichischen Donau⸗Dampf⸗ chifffahrts⸗Gesellschaft der Plan ausgegangen, von Galacg aus, nmittelbar nach Ankunft des Dampfbootes aus Ungarn und ehen zu lassen, der die fuͤr das adungen nach Odessa mitnehmen nd dagegen von dort diejenigen Waaren mitbringen sollte, nach den Laͤndern der Donau oder nach dem u nehmen bestimmt sind. ano“ designirt worden, ein trefflich es wischen Galacz und Odessa . e ahrung hat inzwischen erge⸗ en, daß einerseits die Quarantaine⸗Reglements der verschiede⸗ ien Linder und andererseits auch deren Prohibitiv-Systeme, Reinen großartigen Handels,Verkehr ungemein erschweren, nm Unternehmen, welches mit der Zeit sowohl fuͤr Rußland ür Deutschland uͤberaus wohlthaͤtig haͤtte werden koͤnnen, ; Zwar ist es leicht moͤglich, daß ssenungeachtet der Verkehr binnen wenigen Jahren so zu— immt, daß eine direkte und regelmäßige

ekanntlich

Bien, einen Schnellsegler a dliche Rußland bestimmten

le ihren W herzen von azu auch bereits der „Li Nauffahrteischiff, das die con oͤfter gemacht hat.

orldͤufig noch im Wege sind.

ommunication zwi⸗

Königlich e Sch au spiele.

Dienstag, 7. Aug? Im Schauspielhause: r , ebt

Wegen eingetretener Hindernisse kann die angezeigte Ong Norma heute nicht stattfinden. Es wird daher ersucht, die he reits geloͤsten Opernhaus-Billets gegen Billets zum Schauspitl hause umtauschen oder den Betrag dafuͤr zuruͤck empfangen

Oper in 3 Abth, von Fr. Kind. Musik von C. M. v.

lassen.

Mittwoch, 8. Aug. Im Schauspielhause: Das Kaͤthcha von Heilbronn, großes Ritier⸗Schauspiel in 5 Abth.⸗ nels einem Vorspiel in 1 Aufz., genannt: Das heimliche Gerichh von n v. . fuͤr die Bahne bearbeitet von Holbem

ug. Im Schauspielhause: Adelheid ven Burgund, historisches Traueispiel in 8 Aufz. und einem Veo

onnerstag, 8.

spiele, von E. Raupach. Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 7. Aug. Papchen. Lustspiel in 3 Atten, net Gressei's Vertvert, von M. Tenelli. Vorher: Frau ob Schwester? Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von

H. Gempt.

Mittwoch, 8. Aug. Zum ersten male wiederholt: Wahnsim und Verbrechen. Schauspiel in 8 Akten, von Wargaremha Kaul (Herr Pohle, vom Stadttheater zu Bamberg: Eberard, al

Gastrolle )

Sonnabend, 11. Aug. Zum erstenmale: Das Zaubfh Diadem. Original⸗Zauberspiel in 2 Akten, von Joseph Schick

Musik von J. M. Hebensteeit.

In Vertreinng des Redactenrsé; Wen tzel. an . Gedruckt bei A. W. Sapt.

hen Odessa und den Donau⸗-Ländern zu Stande kommt; fuͤr 't jedoch hat sich die Oesterreichische Dampfschifffahrts-⸗Gesell⸗ thaft entschlossen, alle fur Odessa bestimmten Waaren nach Kon⸗ spediren, um sie von dort mit den regelmäßig ssischen Dampfboͤten nach dem Schwarzen Meere bgehen zu lassen. Zum erstenmale wird daher auch naͤchstens hier das Dampfschiff „Kaiser Nikolaus“ aus Konstantinopel it Transito⸗Guͤtern erwartet, welche von Wien kommen. Es zwar ein ziemlich bedeutender Umweg, den die Waaren auf sese Weise machen, aber sie kommen uns doch immer noch ra⸗ her und besonders auf wohlfeilere Art zu, als wenn sie den andweg uͤber Galizien u. s. w. einschluͤgen.

Frankreich.

ö Paris, 1. Aug. Der heutige Moniteur publizirt drei fsetz Entwürfe, wodurch die Departements des Nieder Rheins, It Sarthe und der Vendée zur Erhebung von Anleihen und kt Umlage von Zusatz-Centimen autorisirt werden: das er st— jenannte Departement zum Zweck der Vollendung des Aus— saues und zur Einrichtung des Irrenhauses zu Stephanefeld; as zweite fuͤr die Anlaze und Instandhaltang der Vicinal— Straßen; das dritte, arme Gemeinden beim Ankauf oder Bau on Schůlhausern zu unterstuͤtzen. Zwei andere Gesetze auto— ren die Aniage der beiden Eisenbahnen von den Kohlengru— zen zu Fins und zu Montet aux⸗Moines bis zum urch Ordonnanz im gestrigen Moniteur wird verfügt, daß ber WaarenZoll⸗Tarif auf dem Kanal du Midi um ein Ächtel tmäßigt wird, sobald der Seiten Kanal zur Garonne von Tou— ö s Agen, und abermals um den gleichen Berrag, sobald J Seiten / Kanal bis Casteis schiffbar geworden ist. zesez vom 3. Juli i838, wodarch 10 Müiltonen Fr. fur diesen Seiten⸗ erwilligt werden, schreibt naͤmlich vor, daß die Acheiten nicht nie des Kanal du Midi in eine gt habe. Die General⸗Ver, U theorale, finden. Auf den Grabsteinen im Chor es wird

Flusse Allier.

n durfen, bevor di Comp erabsetzung ihrer Zoͤlle eingewi

sammlung der Compagnie hatte sich indeß bereits am 25. Juni d. J. zu einer Reduckion des Tarifs um ein Viertheil verstan⸗ den; sie wuͤrde durch jede Weigerung nicht allein der Billigkeit, sondern geradezu ihrem eigenen Interesse zuwider gehandelt

haben, da der Guͤter⸗Verkehr auf dem Kanal du Midi an Leb⸗

haftigkeit außerordentlich gewinnen muß, sobald durch die Her⸗ stellung einer regelmäßigen, beschleunigten Schifffahrt längs der Garonne eine Binnenfahrt von Bordeaux bis nach Narbonne und Cette, vom Atlantischen zum Mittel⸗Meere eroͤffnet ist.

Der Koͤnig hat juͤngst bei einem Besuch in der Manufak— tur zu Sevres eine Reihe Fenster mit Glas-Gemälden zum Geschent fuͤr die Pfarrkirche des Ortes bestellt. Diese Kirche ist eine der aͤltesten in Frankreich, da ihr Bau in das zwoͤlfte Jahrhundert hinaufteicht. Die Kunst der Glas⸗Malerei ver⸗ dankt ihr neues Aufleben in . und ihre merkwuͤrdigen Fortschritte großentheils der Königlichen Gunst und Freigebig—⸗ keit. Bei der juͤngsten Ausstellung im Louvre fanden die ge⸗ malten Fenster fuͤr die Schloß⸗Kirche zu Eu, gleichfalls aus der Manufaktur zu 8e, , ewunderung. Da jedoch diese Kunstwerke sofort nach ihrer Vollendung an ihren Bestim⸗ mungsort abzugehen pflegen ünd sich uͤber ganz Frankreich zer⸗ streuen, so will der Koͤnig, den Kunstfreunden zu Lieb', in der Kirche zu Sevres nach ünd nach eine vollstaͤndigere Samm⸗ lung, gewissermaßen eine Galerie oder ein Museum von Glas⸗ Malereien, anlegen, so daß man an den Kirchen⸗Fenstern da⸗ , aj Geschichte der Wiedergeburt dieser Kunst vor Augen aben soll.

zu Bordeaux war der 28. Juli, wie gewöhnlich, durch Ban⸗

quette gefeiert worden, welche die Stadt der Besatzung gab.

Der Praͤfekt, Graf Preissac, der kommandirende General Car⸗ bonnel und der juͤngst ernannte Maire von Bordeaux, Herr David Johnston, praͤsidirten bei Tafel. Die Toaste fuͤr den König und die Koͤnigliche Familie wurden unter lautem und begeistertem Zuruf ausgebracht. Baron James Rothschild war auf seiner Reise nach dem Pyrenaͤen⸗Bade St. Sauveur durch Bordeaux gekommen.

Die Sentinelle des Pyrenses giebt es fuͤr gewiß, daß der General Alava zum Spanischen Gesandten in Paris und Graf Toreno in London bestimmt sey. Es finden neuer— dings n, . Verleihungen Spanischer Orden an Franzoͤ⸗ sische Militair⸗ und Civil⸗Beamte statt.

Paris, 2. Aug. Der Konig empfing zu Neuilly Abends eine große An ahl gluͤckwuͤnschender Personen, unter Anderen

den Preußischen und den Spanischen Gesandten, den Neapoli⸗

tanischen, den Hannoverschen, den Sachsen⸗Weimarschen, Ba⸗ dischen und Toskanischen Geschaͤftsträger, den Portugiesischen Gesandten, den ger eg von Tarent, den Seine⸗Präfekten, den Baron Bois - le⸗Comte, die Generale Trezel und d Anthouard, die Herren Debelleyme, Girod de l'Ain, Graf Bastard und Andere mehr. Der Admiral Rosamel, der Gesandte der Ver⸗ einigten Staaten, der Brasilianische Gesandte, der Graf St. Aulaire, der Capitain Cazy und noch zwei andere Reise⸗Ge— fahrten des Prinzen von Joinville waren mit dem Könige und der Königin zur Tasel gewesen. Gestern um Mittag traf der Konig in den Tuilerieen ein, arbeitete mit dem Conseils⸗-Prä— sidenien, praͤsidirte bis 41, Uhr im Conseil und fuhr um 6 Uhr nach Neuilly zuruͤck.

Eine neuere Verordnung des Finanz-Ministers setzt den Preis der Plaͤtze auf den Regierungs⸗Dampfboͤten im Mittel⸗ meer fuͤr die erste Klasse um I5 pCt, fuͤr die zweite um 25 pCt., fuͤr die dritte um 30 pCt. herab.

Die vom Hubertschen Komplotte her Verurtheilten sind

nun saͤmmtlich an ihren Bestimmungsorten eingetroffen, Dlle.

Grouvelle im Zuchtgefaͤngniß zu Clairvaux, Hubert zu Beau—⸗ lieu in Calvados, Steubel zu Mont St. Michel. Man hat es sich angelegen seyn lassen, die Sterblichkeit zu Clairvaux im Vergleich mit anderen Gefaͤngnissen zu ermitteln, und es findet sich, daß im Jahre 1835 die Anstalt zu Melun nur 4M, zu Beaulieu 52, zu Passy 58, zu Rennes 79, zu Clairvaux aber 110 Todesfälle gehabt hat. Auch sind die Winter in der Ge⸗ gend von Clairvaux sehr kalt; es giebt nicht selten 17 Grad Frost, was im mittleren Frankreich schon fuͤr sehr arg gilt.

Der Oesterreichische Internuntius bei der Pforte, Baron von Stuͤrmer, ist gestern nach Wien abgegangen, nachdem er bereits am 30sten seine Abschieds⸗-Audienz beim Könige gehabt atte. d Marschall Soult ist gestern Abend spät, um 11 Uhr, in seinem Hotel eingetroffen, und hat bereits heute fruͤh zu Neuilly Audienz beim Könige gehabt.

Nachgrabungen in der Kathedrale zu Rouen, unter der Leitung des gelehrten Alterthumsforschers Deville haben in die⸗ sen Tagen zu einer sehr interessanten Entdeckung gefuͤhrt. Im Thor rechter Hand, unweit der Stufen zum Hochaltar, fand man den Kasten mit dem vor 539 Jahren beigesetzten Herzen des Königs Richard Lowenherz. Inwendig fand sich nichts als etliche Faͤden vermoderter Leinwand und am Boden des Ge⸗ faͤßes ein dnnes, duͤrres, röͤthliches Blait von hornartiger Sub— stanz. Das Grab scheint nicht unentweiht geblieben zu seyn, die goldene Buͤchse mindestens, wovon die n rn reden, findet sich nicht vor. Auch eine Statue des Königs Richard ist aufzefunden worden; die Hande sind abgebrochen, das Ge⸗

sicht hat gelitten, alles Uebrige jedoch ist wohlerhalten. Zu Fuͤ⸗

ßen des Königs liegt ein trefflich gearbeiteter Lowe, und der untere Rand des Steinbildes ist mit sehr ausdrucksvollen und kunstreich gemeißelten Loͤwenkoͤpfen verziert. Die Nach⸗ suchungen werden sortgesetzt und man geht daran, auch die Gräber des juͤngeren Heinrich (Bruder Richard's) und des Regenten, Herzog von Bedford, zu oͤffnen. Man wollte anfangs den Fund nach dem Antiquitdien⸗Museum brin⸗ gen, allein das Kapitel der Kathedrale gab dies nicht zu. Das Steinvild Richard's wird neben anderen , n. seinen Piatz in der Kapelle der heiligen Jungfrau, zu Seiten der Ka⸗

nicht gesagt, ob an der Wand oder am Boden hat man sol⸗ gende Inschriften herausgelesen: . . Rechts vom Altar: ; Cor stiehardi Regis Anglia Jormandiae Duci Cor Leonis dicti. Ohiit Anno MCXCIX. Links vom Altar: Hie jacet Henricus junior Riehardi Regis Angliae Cor Leoais diet frater. Obiit Anno MCI. XXXIII. Hinter dem Altar: Ad dextrum Altaris latus jacet Joannes Dux Bedfordi Normanniae Proren. Obiit Anno MCCCCXXXV.

Es sind neue Berichte von der Expedition der beiden Fahr⸗ zeuge „Astrolabe“ und „Zelse“, unter dem Capitain Dumont d'Urville, eingetroffen. Der heutige Moniteur bringt ein unterm 10. April von der Rhede des Chilesischen Hafens Concepcion datirtes Schreiben zur Kenntniß. Sie waren am 15. Januar unter 58 Grad Säd-⸗Breite den ersten Eisbergen begegnet; darauf uͤberfiel sie ein Nebel, der zwei Tage anhielt, und wo⸗ bei keine Kabellänge weit zu sehen war. Am 2Tæ2sten sperrten unabsehbare Eisfelder und Eismauern, von 150 bis 200 Fuß Höhe den Weg. Am 5, Februar waren beide Fahrzeuge völlig vom Eise eingeschlossen, das jedoch ein Windstoß am Yten auseinander trieb. Sie erreichten westwärte freies Meer, nahmen die neuen Orkney ⸗Inseln und die Osttuͤste der Neu⸗Sheiland⸗ Gruppe auf, wobei es große Irrthuͤmer in den bisherigen Karten zu berichtigen gab. Iwischen 63 und 64 Grad Sad⸗Breite erstrechte sich . Deemeilen weit eine Linie bis⸗ her unbekannter Kuͤsten. der Suͤd⸗Polargegend den Ruͤcken. Der Seorbut brach auf der „Zelse“ aus, und am l16ten waren schon 30 Kranke, davon 21 bettlägerig. Es war die höoͤchste Zeit, daß man am 7. April Concepcion erreichte. Von der Mannschast der, Zelse“ war einer am 1. April gestorben, ð lagen todtkrank, 30 mehr oder minder schwer darnieder; der „Astrolabe hatte 15 Scorbut⸗Kranke; auch von den Offizieren waren bereits Mehrere befallen. Die Kran⸗

ken waren an's Land gebracht und genossen sorgfaäͤltiger Pflege.

Zu Concepcion . mehrere stattliche und wohlbemannte Fran⸗ zösische Wallfischfaͤnger; auch traf man die Englische Fregatte „President“, Capitain Scott, mit der Flagge des Contre⸗Admi— ral Roß am Bord, welcher die Englische Siation im Suͤd⸗ Ocean kommandirt. 1 45

Börse vom 2. Aug u st. 5proe. Rente 111 Fr. 30. C. zproc. So Fr. So C. Die Liquidation ist z Ende. Der Cours der Abfluͤsse fuͤr Ende August ist fuͤr die proc. Rente von 111 Fr. 58 C. auf 11 Fr. 45 E., far die proc. von SI Fr. 5 C. auf So Fr. 95 C. gewichen. Spanische Rente bleibt auf 221. pCt. Das gestern verbreitete Geruͤcht von der Einnahme von Estella und der Verwundung des Don Carlos findet keinen Glauben mehr. Eisenbahn⸗A ctien gingen fortwährend herunter, die Straßburg⸗Baseler sogar auf s, weil es hieß, viele Sud⸗ stribenten haͤtten die zweite Einzahlung nicht geleistet.

Großbritanien und Irland.

Parlaments Verhandlungen. Ober⸗ aus. Sitzung vom 31. Juli. Graf Rip on und Lord llenb orough uͤberreichten mehrere Bittschriften, worin das Parlament ersucht wird, der Ostindischen Compagnie zu befehlen, daß sie keine Abgaben mehr von dem Goͤtzendienst in Ostindien erheben, sich in die Ernennung der dortigen Tem⸗ peldiener nicht mehr einmischen und der Religion der Hindus und Muhamedaner nicht ferner noch die bisherige Ehrerbietung erweisen lassen solle. Den beiden ersten Bitten stimmte Lord Ellenborough bei; er hielt die Abschaffung der Taxe, die von den zum Tempel des Dschuggernauth pilgernden Hindus erho⸗ ben wird, fuͤr hoͤchst wuͤnschenswerth, damit die Schmach auf⸗ höre, die darin liege, daß man von einer Religion, die man für einen Irrthum erkläre, von einer Feier, die man fuͤr laster⸗ aft halte, dennoch einen Geld ⸗Vortheil zu ziehen nicht ver⸗ chmaͤhe; eben so schien es ihm angemessen, daß man, sobald es thunlich waͤre, alle Einmischung in die Ernennung der Tempel diener aufl ren lasse; aber dem dritten Gesuch erklaͤrte er sichͥ ganz entgegen, weil es der allgemeinen Toleranz wirer⸗ strebe, die England bisher gegen alle Religionen ausge⸗ übt habe. „In dem Augenblick aber“, sagte der Red, ner, „wo unter der Bevölkerung Indiens die Besorgniß Raum gewaͤnne, daß der bisher allen Religionen gewährte Schutz aufhoͤren könnte, in dem Augenblick wuͤrde auch * Christ in Indien mehr seines Lebens sicher seyn. Eine solche Besorgniß wurde unfehlbar zu einer Niedermetzelung alles Europaischen Christen in jenem Lande fuͤhren. (Hort, hort) Es wurde der Anfang einer Reihe von Uebeln und Unglucks⸗ faͤllen seyn, an hie zu denken Schauder erregt. Uebrigens ist der Charakter des e., Volks sehr verschteden von der Vorstellung, welche Viele von demselben haben. Man höͤre, was ein großer, ja einer der groͤßten Männer, die England je nach Indien , . ein Mann, der Indien am besten kannte, und den das Indische Volk am meisten liebte, was Sir Thomas Munro im Jahre i8 ls auf eine an ihn gerichtete Frage dar⸗

uͤber sagte. „„Ich welß nicht recht““, gab er zur Antwort,

„„was man mit dem Civisisiren des Indischen Volks wisl. An einer guten Regierung mag es ihm in der Theorie und in

der Praxis fehlen; aber wenn ein gutes Ackerbau⸗System,

wenn Manufakturen, die ihres gleichen suchen, wenn die Fähigkeit, zu produziren, was Bequemlichkeit und Luxus er⸗ heischen, wenn Schulen zum Unterricht im Lesen und Schreiben, wenn angeborene Guͤte und Gastfreundschaft, wenn vor Allen eine höchst zarte Behandlung des weiblichen Geschlechts ju den Merkmalen eines eivilisirten Volks gehören, so stehen die Hin⸗ dus an Civilisation nicht hinter den Euro zuruck Die⸗

ser Ansicht pflichtete auch Lord Brougham dellkommen bei

und bemerkte seinerseits noch: „Es handelt sich ;

stens 70 bis 89 Millionen unserer 2 36 4 ein arger Irrthum, zu behaupten, wir muͤßten, weil wir andere Religions ⸗Meinungen hegen, als jene, unseren Glauben durch

m 7. Marz kehrte die Expedition