1838 / 221 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

abgegangen. Es hatte eine groß⸗ Anzahl Passagiere, meisten⸗

theils Kaufleute, an Bord. Bis jetzt war noch kein Dampf⸗

86. von der Themse nach der Russischen Hauptstadt expedirt orden.

Es ist nun zwischen Abgeordneten der Englischen und der Franzoͤsischen Regierung zur Beilegung des Streits uͤber die Austernfischerei an den beiden Kuͤsten die Uebereinkunft getroffen worden, daß eine Meile weit von jeder Kuͤste ins Meer hin⸗ ein nur die Unterthanen des betreffenden Landes zu dieser Fi⸗ scherei berechtigt seyn sollen.

Man erwartet, daß von Mexiko und Buenos⸗Ayres, wenn die dortigen Blokaden noch langer fortdauern, nächstens Kaper⸗ briefe gegen Franzoͤsische Schiffe wuͤrden ausgegeben werden, und daß dann augenblicklich ein ganzer Schwarm von Kaper⸗ schiffen von den Hafen der Vereinigten Staaten ausgehen wurde, um unter Mexikanischer Flagge die Franzoͤsischen Kauf⸗ fahrer zu verfelgen. ;

Aus Sidney sind Zeitungen vom 11. April eingegangen, in denen sortwaͤhrend uͤber Mangel an Arbeitern in der Kolo—⸗ nie geklagt wird. Man warf der Englischen Regierung vor, daß sie bei ihren Bestrebungen, die Wuͤnsche der Kolonisten zu eĩfüllen, sehr unvorsichtig zu Werke gegangen sey. Mit acht Schiffen, die von England angekommen und deren Ausruͤstung der Kolonie 10 50, 000 Pfd. gekostet, waren nicht mehr als da8 Arbeiter dort eingetroffen, zugleich aber 6 Weiber und 1270 Kinder, und von jenen 5238 bestand nur die Halfte aus Ackerbau-Arbeitern, so daß diese Zahl höoͤchstens hinreichte, um den noͤthigen Unterhalt fuͤr die übrigen mitgekommenen Indi— viduen zu erwerben, und dem Mangel an rbeitern zur Foͤr⸗ derung der Kolonie nicht im mindesten abgehelfen war. Un⸗

ter diesen Umstaͤnden hatte man in Neu⸗Suͤd⸗-Wales ebenfalls

an die Einfuhrung von Hill⸗Kuhlis aus Ostindien gedacht, und es waren Berathungen daruͤber im Gange. Man glaubte, daß der Transport solcher Arbeiter nicht hoher als 10 Pfund für den Kopf zu stehen kommen und daß ihre Einfuͤhrung zur Be⸗ lebung des Handels zwischen der Kolonie und Hstindien beitra⸗ gen, auch wohl Ostindische Kapitalisten veranlassen durfte sich in Neu- Suͤd-Wales anzusiedeln, Berichten aus Suͤd⸗ Australien zufolge, machte die Kolonie am Schwanenslusse sehr langsame Forischritte; die ganze Bevölkerung dieser Nie⸗ derlassung, die nun schon neun Jahre alt ist, belief sich erst auf 15h Seelen. Die Kolonisten werden bestaͤndig von den Eingeborenen beunruhigt, gegen die sie daher bei der Regie— rung oͤfters Schutz suchen muͤssen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 4. Aug. Der Erbprinz von Oranien ist gestern hier eingetroffen. Rach einer vergleichenden Uebersicht der Waaren-Ausfuhr aus den Hollaͤndischen Besitzungen in Ostindien waͤhrend der Jahre 1825 und 1836, die im Handels blad mitgetheilt wird, detrug dieselbe im erstgenannten Jahre 12,791,343 Fl. und hatte sich im letzteren auf 40,283, 995 Fl. exhoben. In einem Zeitraume von zehn Jahren ist also der Betrag der Ausfuhr auf das dreifache gestiegen. Besonders hat die Ausfuhr nach Europa, Amerika, China und dem Indischen Archipelagus außerordentlich zugenommen, waͤhrend die Ausfuhr nach dem Persischen Meerbuͤsen, nach Corsmandel und Malabar, nach Isle de France, Ceylon und den Manillen eine betrachtliche Ver⸗ minderung erlitten hat. Der Absatz nach Holland war in die⸗ sem Zeitraume um 20,719, 063 Fl. gestiegen, wahrend nach Eng⸗ land im Jahre 1836 fuͤr 209, 506 Fl. weniger, als im Jahre 1826 ausgefuͤhrt wurde.

Belgien.

Bruͤssel, 5. Aug. Vorgestern Abend ist der Koöͤnig von Ardenne hierher zuruͤch gekehrt, nachdem er noch am Tage sei— ner Abreise der Deputation des Luxemburger Provinzial⸗Rathes daselbst eine Audienz ertheilt hatte. Die an ihn gerichtete An⸗ rede derselben beantwortete er in demselben Sinne, wie fruͤher

die der Limburger Deputation. Die Erzbischoͤfe und Bischoͤfe sem Augenblicke eine Versammlung auch der Paͤpstliche Internuncius, der ehemalige Paͤpstliche Gesandte Merci ⸗Argenteau, befinden.

: Deutschlan d.

Munchen, 5. Aug. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz befindet sich wieder in Hohenschwangau.

Dresden, 26. Juli. Des Königs Masestat haben den regierenden Herzog von Sachsen⸗Meiningen⸗Hildburghausen zu Höchstihrem Genergl⸗Major der Reiterei ernannt.

Leipzig, 8. Aug. Noch immer drängt man sich zur Un—⸗ terzeichnung auf die hiesige Bank, und dte bis heute Mittag gezeichnete Summe hat bereits die Höhe von 3, 950, 000 Rthlr. erkeicht, wovon bekanntlich nach den Statuten M baar hat de— ponirt wel den muͤssen. .

Hannover, T Aug. Der Botschafter Sr. Hoheit des Sultans bei St. Majestͤt dem Könige der Franzosen, Fethi Pascha, ist hier eingetroffen und im Britischen Hotel abgestiegen.

eim är, J. Aug. Der hiesigen Zeitung zufolge, be⸗ finden sich im Gebieie des Thuͤringischen Zoll⸗Vereins 612 Branntmwein-Brennereien. Mit Einschluß des von anderen Ge⸗ bieten eingefuͤhrten haben die 908,07 Bewohner des Thuͤrin⸗ gischen Zoll⸗Gebietes im Jahre 183 nicht weniger als 8, Sol, Sa?2 Aunrt Branntwein verbraucht, die einen Werth von ungefaͤhr II.. Millionen Thaler repraͤsentiren,

Doberan, 4. August. Am gestrigen Tage, dem Geburts— feste Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen, empfingen IJ. KK. HH. der Großherzog und die Großherzogin Morgens am Bade die Glückwuͤnsche der dort versammelten Gaͤste. Mittags 12 Uhr ertönte Kanonendonner, der auch später bei der Tafel den von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzoge auf das Wohl Sr. Majestat aus gebrachten Toast begleitete. An der Tafel speiseten 353 Personen. .

Das Feuerwerk am Wetter bed un gn und hatte eine beigezogen. Demoiselle Taglisni Auftketen den hoͤchsten Enthusiasmus erregt. Wie man hoͤrt, wird sie noch zweimal auftreten, am 6. und 8 d. M.

Se. Durchlaucht der Herzog von Braunschweig hat heute Morgen Doberan verlassen.

Wiesbaden, 65. August. (Frankf. Journ ) Der Graf von Borodinsti (Se. Kafferl. Hoheit, der Großfuͤrst Thron. folger von Rußland) ist gestern Abend nach aufgehobener Tafel Sr. Durchlaucht dem Herzog hierher gekommen und be— suchte das Kurhaus. Heute Vormittag um 11 Uhr verläßt Se Kaiserl. Hoheit Bieberich, um sich nach den Heilquellen im

von Belgien halten in die⸗

Monsignore Fornari, und in Muͤnchen, Graf von

2. d. Abends war von dem herrlichsten

hat bei ihrem gestrigen ersten

Bad Ems zu begeben. Se. Durchlaucht der Herzog hat

in Mecheln, bei der sich

groe Anzahl Zuschauer her,

. 916 heute in der Fruͤhe die projektirte Reise nach Teplitz angetreten und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Herzogin ist * 6 Uhr Vormittags nach Ems abe angen.

Fran kfurt a. M, J. Aug. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen (Bruder Sr. Majestät des Königs) und Höͤchstdessen Gemahlin sind hier eingetroffen und werden sich, . Vernehmen zufolge, nach dem Bade in Schwalbach be⸗ geben. . .

Oesterreich.

Wien, 5. Aug. Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kaiserin haben am Aten d. M. in der Fruͤhe Schoͤnbrunn ver— lassen und die Reise uͤber Salzburg nach Innsbruck angetre⸗ ten, woselbst Allerhöchstdieselben am 9ten Ihren Einzug hal⸗ ten werden.

Schweiz.

Luzern, 1. Aug. 8a. Blatter enthalten die nachstehende Rote des Franzoͤsischen Botschafters in der Schweiz;

„Ann Zhre Excellenjen gie Herren Schultheiß und StaatsrTtbe des Kantons Luzern, als eidgenössischen Vorort. Der Ucierzeichnete, Boischaf er Sr. Majestät des Königs der Fran zosen bei der Schweizerischen Eidgenessenschaft, hat ven sei⸗ ner Kegie ung den Auftrag erhalten, Ihren Excellenzen den Herren Schullbeiß und Staatsräthen des Kantons Luzern, als eidgenössi⸗ schen Vororis, die nachfolgende Mittheilung zu machen; Nach den Ereignissen von Straßburg und der Handlung großmütbiger Milde, deren Gegenstand Lädæwig Napoleon Bonaparte gewesen war, hätte der König der Franzosen nicht erwarten sollen, daß ein befreundetes Land wie die Schweiz, und mit welchem die alten Verhäitnisse gu— ter Rachbarjchast uniängst so glüchlich wiederhergestellt worden waren, zugeben würde, daß Ludajg Bonaparte auf sein Gebiet zu⸗ rückkebren und mit Sintansetzüng aller Verpflichtungen, welche ihm die Erkennitlichfeit auferligie es wagen düfte, verbrecherische Umiriebe zu erneuern und uunsinnige Ansprüche, welche seit dem Straßburger Attentat durch ihre Thorheit selbst nicht mehr entschul⸗ digt werden fönnen, frei und laut einzugestehen. Offenkundig ist Arenenberg der Mitelyuntt von solchen Ümtrieben, so daß der Re— gierung des Königs das Recht und die Pflicht zusteht, von der Schweiz zu, verlangen, dieselben in ihrem Innern nicht zu dulden. Umsonsi würde Lid wig Bonaparte diese Umtriebe leugnen wollen. Die Schriften, die er sowohl in Deutschland als in Frankreich ver⸗ öffentlichen ließ, diejenige, welche neulich von der Pairs ⸗Kammer verurtheist worden ist und zu welcher er nachgewiesenermaßen selbst

mitgewirkt hat und die er hat verbreiten lassen, beweisen zur Genüge,

daß seine Rückkehr aus Amerika nicht einzig zum Zweck hatte, einer sterbenden Mutter die letzten Pflichten zu erweisen, wohl aber Ent⸗ würfe wieder aufzunehmen und Ansprüche zu proklamiren, auf die er wie es nunmehr zu Tage liegt niemals verzichtet hatte. Die Schweiz ist aber eine zu biedersinnige und getreue Verbündete (Allie), als daß sie zugtben könnte, daß Ludwig Bonaparte gleichzeitig den Namen eines Schweizer⸗ Bürgers und eines Prätendenten auf den ranzösischen Thron führe; daß er jedesmal, wenn er die Hoffnung chöpft, zur Förderung seiner Pläne sein Vaterland zu verwirren, sich Franzose, Thurgauischer Bürger aber dann nenne, wenn die Regie⸗ kung seines Baterlandes der Wiederkehr seiner verbrecherischen An⸗ schläge zuvorkemmen will. Es geschieht demnach mit unbedingtem Vertraunn, daß der Unterzeichnete im Namen seiner Regierung, Ihren Excellenzen den Herren Schultheiß und Staatsräthen des Kantons Luzern als eidgenössischem Vororte, zu Handen derb. Tagsatzung, das ausdrückliche Begehren überreicht, daß Ludwig Rapoleon Bonaparte angehalten werde, das Gebiet der Schweizer ischen Eidgenossenschaft zu verlassen. Der linterzeichnete hält es für überflüssig. Ihren Excellenzen die Vor⸗ schriften des Völkerrechts in solchartiger Materie hier in Erinnerung * bringen. Er fügt am Schlusse, und zwar in Folge erhaltenen uftrages, nur noch bei, daß r n vorgezogen hätte, dem frei⸗ thätgen Entschlusse und dem Gefühl guter Freundschaft seines getreuen Verbündeten eine Maßregel zu verdanken zu haben, welche endlich einmal zu fordern Frankreich sich selbst schuldig ist, und auf welche die Schweiz nicht wird warten lassen. Der Unterzeichnete ergreift diesen Amniaß, um Ihren Exckllenzen den Herren Schultheiß und StaatSräthen des Kantons Luzern, als eidgenössischem Vororte, die Fersicherung seiner ausgezeichneten Hochachtung zu erneuern. Lnzern, den 1. August 1838. J Herzog von Montebello.“

Spanien.

(Madrid, 28. Juli. Die Hof⸗Zeitung enthalt einen Bericht des Generals Narvaez, worin er meldet, daß der Neffe und der Secretair des Karlistischen Anfuͤhrers Palillos gefan—⸗ gen worden sind, und daß man wichtige Papiere bei ihnen ge⸗

funden habe.

Es heißt heute

allgemein, daß Espartero das Kommando dem General Ribero

uͤbergeben und die Armee verlassen habe. Man weiß zwar nichts Offizielles hieruͤber, indeß haben meh⸗ rere Versammlungen der Minister stattgefunden, und man halt eine Veraͤnderung des Kabinets fuͤr unvermeidlich.

Der beruͤhmte Advokat und Redacteur des Blattes (España⸗ ist in Badajoz mit großer Stimmen⸗-Mehrheit zum Beyuͤtirten erwählt worden. Er ist ein ausgezeichneter Schriftsteller und gehoͤrt zur gemaͤßigten Partei. :

Den Nachrichten aus Malaga zufolge, herrscht daselbst die groͤte Ruhe, auch hegte man durchaus keine Besorgnisse, daß diefelbe gestoͤrt werden koͤnne.

Die Erhebung des Zehnten hat bereits begonnen, und Sa— ragossa ist bis jetzt die einzige Stadt, die sich etwas widerspaͤn⸗ stig zeigt; die Landleute entrichten diese Abgabe jedoch ohne Murren.

Das Eco del Comercio will wissen, ein Courier habe gestern die Nachricht uͤberbracht, daß der General Oraa bereits in der Nahe von Eantavieja angekommen sey.

Spanische Graͤnze. Der Gazette de France wird von der Spanischen Gränze geschrieben, daß der Baron von Meer, wegen Mangels an Lebensmitteln, Solsona wieder ver⸗ lassen habe. Er soll dabei von dem Grafen d'Espagne ange⸗ griffen und geschlagen und ihm seine ganze Artillerie abgenom⸗ men worden seyn. .

Inland.

Geburtstags⸗Feier Sr. Majestät des Königs.

Muͤnster, 4. August. Zu der am 2ten d. Nachmittags 5 Uhr von dem Königl. hatte sich ein uͤberaus zahlreiches Publikum aus allen Staͤn⸗ den eingefunden. Durch Reden und Gesaͤnge wurde dieselbe in dem“ festlich geschmückten Saale begangen. Gestern Mor⸗ gen um 6 Uhr bezeichneten 101 Schuͤsse, welche am Kanale

auf Veranlassung (ines wohlgesinnten biederen Buͤrgers abge⸗

feuert wurden, den Beginn der Feier; einige Stunden darauf sah man Schaaren der hiesigen Einwohner in festlicher Klei⸗

dung zum Neuen Platze sich begeben und den Militair⸗Kolon⸗ nen der hiesigen Garnison folgen, die sich zur

n ,. Pa⸗

rade dahin bewegten. Als der Herr QOberst von Grabowsky, die

erste der jetzt hier anwesenden Militair⸗Per onen, das Gewehr praͤ⸗

bestimmt.

Feier des heutigen

Gymnasium veranstalteten Vorfeier

sentiren ließ und Sr. Majestat dem

erscholl durch alle Reihen ein kräftiges dreimaliges dem Donner der auf demselben Platze aufgestellten

Koͤnige ein Lebehoch ausbra

6 an nt Geschutze wein

durch 68 Schuͤsse die Lebensjahre unseres verehrten Monarchen

bezeichneten; Um 12 Uhr E welcher sich eine ansehnliche

taͤnden eingefunden hatte.

von dem Herrn

Die lateinische

darauf erfolgte ein zweimaliger Parade Marsch begann die akademische Feierlichkeit auf der Aula, Versammlung * ** höheren

est⸗Rede wu Professor Dr. Esser gehalten. Nach der Die

wurden die Namen derjenigen Studirenden proklamirt, welche sich um die aufgestellten Preise beworben hatten; sie waren, hn

keine theologische

Preis⸗Frage gekroͤnt werden konnte, die Sm

diosen Anton Schütte aus Coesfeld und Bernhard Damm aug

Darup. Jener hatte

eine philologische, dieser eine chemisch

Preis- Frage zur Zufriedenheit der philosophischen Fakultat bean

wortet.

Dann wurden die Preis⸗-Fragen Vor und nach der Rede wurden zur Verherrlichun

für das nach ste Ja

des Festes passende musikalische Stuͤcke aufgefuͤhrt. Sodam

folgten verschiedene Festmahle,

wo sich die allgemeinste Heiter

keit, Liebe und Anhaͤnglichkeit an den allverehrten Herrsche

aussprachen. ungen wurden

fan, Estorr

r ier,

Die an oͤffentlichen Orten veranstalteten Vergnh= durch den häufig fallenden Regen leider viel,

4. Aug. (Triersche Ztg.) Am Vorabend dez

gestrigen Tages verkuͤndete das Gelaute der Glocken vom alten

ehrwürdigen Dome

herab die Feier des Geburtstages unseret

allverehrten Königs, Friedrich Wilhelm's III., dieses fuͤr Preu ßen so hehren Tages, an welchem die Segenswuͤnsche von Mi lionen zum Himmel emporsteigen fur den guͤtigsten, gerechtesten

der

Könige. Ihm verdankt wahrend d

er Erschutterungen und

Stoͤrungen des inneren Friedens mancher Länder Europa die Erhaltung des Friedens durch Seine Weisheit und Kraft, und

Preußen, innigstem den edlen ter den

Vorsehung lassen, in der rung seinem allgeliebten Könige gestrigen festlichen Tag begruͤßten der Königl. Truppen der der Geschuͤtze schloß die 9 Uhr hatte feierlicher Militair⸗ platze statt, beiwohnten; ches Tedeum war

Sein Volk noch

Feier dieses Tages seine

hiesigen Garnison, feierliche Verkuͤndigung.

welchem die hohen Civi demselben folgte eine große Parade. in der Domkirche veranstaltet worden.

lange das Gluͤck genie

darbringen zu konnen! schon fruͤh die Mustk⸗ Co

Seine erhabenen Tugenden verehrend, erkennt mit Danke in Ihm den Befoͤrderer eines Wohlstande, Beschuͤtzer der Kuͤnste und Wissenschaften, mn

Segnungen des Friedens. Moͤge die allgisn—

hen

innigste Vetch⸗ Den

rpt

und der Donner Morgens

Gottesdienst auf dem Palast

l- und Militair⸗Behoͤrden Ein feierli⸗

Zur

Feier dieses jedem Preußen so werthen Tages hatten sich meh

kere Gesellschaften gebildet im hiesigen Kasino, im Trierschen Hause; die Freimaurer-Loge beging dense mehrere Gesellschaften hatten die nahen schi nen Umgebungen gewählt, um in laͤndlicher Stille das Fest zu

Hofe, im Rothen ben feierlich, und

feiern. ͤ Landarmenhause und dem St. J

meine Freude. Heute ßen Ball im litair⸗Behoͤrden, die Offiziere Truppen und im Im hiesigen Gymnasium hatte a

und die Einwohner der hiesigen Vereine aller Staͤnde das hohe Fest feiern werden. orfeier des

m 2. August zur

Festtags ein religiöser Aktus stattgefunden.

Als besondere Feierlichkeiten en

lauer Zeitung, daß zu.

giments zu Teschen, kommandirt hatte, in

Die Armen wurden mannigfach bedacht, und in dem rminen⸗Hospital Spenden ver— theit. Das schoͤne Wetter beguͤnstigte ungemein die allge⸗ Abend giebt die hiesige Stadt einen gro⸗ hiesigen Casino, woran die hohen Civil⸗ und Mi⸗ der hier garnisonirenden Königl. Stadt Theil nehmen

tnehmen wir der Bres— Pleß 430 Veteranen sich vor dem Schießhause versammelt haben und hierauf in militairischer Ordnung von dem Ritterguts- Besi towsky unter dem trefflichen Spiele henden Militair⸗Musik Corps, welches der . Harsch, Commandeur des Fuͤrstenwaͤrtherschen

mit der groͤßten Bereitwilligkeit dorthin die Stadt gefuͤhrt worden sind. Auf den

tzer und Obersten von Wi⸗ des aus 60 Mann beste= Freiherr von nfanterie⸗ Re⸗

Marktplatze trat der Oekonomie⸗Kommissarius und. Guts besikztt

Herr von Schimonsky, ein Kampfg

die Mitte des Kreises und hielt den eine begeisternde

und lange noch der Koͤnig“ sch

Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤnigs,

Hoheit und des

Rede, welche der Jubelruf Das dreifache auf des des Kronprinzen Königliche ganzen Koͤnigshauses von dem Redner ausge

loß.

enosse jener Tapferen, in an seine ehemaligen Kamerg—⸗

Hoch lebe

brachte „Hurrah“ wurde von der zahlreichen Versammlung

wie aus einer Brust wiederholt. Hierauf wurden die Veteranen so wie auch die Wittwen und Waisen vmn von erfreut. -In Neiße hate

bewirthet und beschenkt,

Kriegern aus den Jahren 1813, 14, 15 durch eine von Schimonsky veranstaltete Sammlung

der Magistrat am 2. August zur Schuljugend mit

Spielplatz einweihen lassen. Es z

und Musik im festlichen Zuge vom die Geistlichkeit und me

platz; die Behoͤrden,

wohner schlossen sich dem Zuge an. ten Spielplatze angekommen, hielt

sarius und Stadtpfarrer, Baron sende Rede. Vor und gfsun en und

us Landeck wird unter dem

Herrn

Vorfeier den fuͤr die hiesige

og

Auf dem festlich geschm

von Plotow,

bedeutenden Kosten zweckmäßig eingerichtetm en 2240 Schuͤler mit Fahnen Rathhause nach dem Spitl hrere Tausend Ein

uch

der Juͤrstbischofliche Kommi eine schöne) pas⸗ nach derselben wurden passende Lieder spaͤter mehrere Hundert arme Kinder bewirthet

.

3. August geschrieben; „Dit

Tages an den hiesigen zahlreich besuchtm

Thermen war für uns um so wichtiger und freudig erhebehher,

als es

eut 25 Jahre sind, Kaiser Alexander

hohen Geburtstage bei unseren Quellen weilte und vertrau

voll einer besseren Zukunft entgegensah.“ u. . w. Fer

wird uns aus Braunsberg berichtet, Vorfeier 500 Arme durch die Freigebigkeit

Stadt in dem schoͤn geschmuͤckten den sind.

Berlin, tungstages des Koͤnigl— statt. Diese Bildungsanstalt, Majestaͤt des Königs fortwährend

um so mehr angeregt, durch zeitgemaͤßes Wissenschaft, den Anforderungen, welche der Staat und terlandische Heer mit Recht an sie macht, im ganzen zu genuͤgen. dargethan, wie der edle Zweck, das Heer mit geschickten, Wissenschaft und Kunst, in moͤglich

Die Erfahrung hat

bildeten Aerzten zu versorgen, auf

wird, und es sind dem Institute

ner Leistungen zu Theil geworden ses Festes trug die Gegenwart

daß am 2. August eines Buͤrgers

daß unser geliebter König mit dem J. in jener verhaͤngnißvollen Zeit an a. ungt⸗

ner

zu.

der

Exercirhause bewirthet wor⸗

begluͤckt, wird dadurch n

seit einer Reihe von J in

eine erfreuliche Weise errei auch von Seiten des

= Zur Verherrlichung? Sr. Königlichen Hoheit

10. August. Die Feier des 44sten Stif⸗ medizinisch⸗chirurgischen Friedrich⸗Wilhelms-Instituts fand gestern hierselbst

durch die besondere Huld St.

och

Fortschreiten in der das va⸗ Umfange Jahren der

er Vollkommenheit ausge,

cht

Heeres so mannigfache Beweise der Zufriedenheit und Anerkennung sei⸗

ie⸗

des

ust von Preußen, Ihrer Excellenzen des Herrn * Ir luer wirklichen Geheimen Staats, und inisters von Rauch, des Herrn Generals der Infan⸗/ und Gouverneurs von Berlin, von Muͤffling, des Herrn tal eieutenants von Schöler, des wirklichen Geheimen, errn von Humboldt, der Herrn General⸗Masore Puttkammer, von Rohr, von Selasinsky, von mehrerer hoher Stabs- Offiziere, ausgezeichneter uaats Beamten und Gelehrten, bei. Der hochverdiente Di⸗ ter des Instituts und Erster General ⸗Stabs⸗-Arzt der Armee Har Pr. von Wiebel theilte zur Ersffnung der Feier in einer h n Anrede an die Versammlung die Veraͤnderungen mit, * im verflossenen Jahre stattgefunden, und gab eine Ue⸗ j rsicht der aus dem Institute hervorgegangenen Aerzte uͤber⸗ ‚erle't Hierauf trugen zwei Studirende Abhandlungen vor 4 . wer Krankheiten, fuͤr den Militair⸗Arzt von besonderem * naͤmlich das Heimweh und die Tag- und Nacht⸗ ö lindheil und der Stabs-Arzt In, Rahts pruͤfte eine Abthei— ( Duhjrenden uber einen Gegenstand aus der operati⸗ ven Chirurgie. An fuͤnf Studirende, welche sich besonders aus elicner hatten, wurden werthwolle Werke als Prämien ver— . Zum Schlusse der Feier setzte der interimistische Ober⸗ CGrtabs⸗Arzt und Sub⸗Direktor dieser Anstalt Herr Dr. Grimm TT einer gehaltvollen Rede die Grundsaͤtze auseinander, nach welchen die Studirenden der Anstalt ihre Ausbildung erlangen, wels cher Ausdehnung selbige dem Militair-Arzt zu Theil wer⸗ und welche Anforderungen der Staat an sie zu Er endete seinen Vortrag mit den in— Wuͤnschen fuͤr das stete Wohl des allverehrten Mo⸗ Wirken des Instituts.

lung der Studi

nizsten ; narchen und das fernere segensreiche

Neueste Nachrichten von der Bevoͤlkerung des Preußischen Staats. Vierter Artikel. GSortsetzung.; In den westlichen Provinzen ist das katholische Glaubens⸗ hekenntniß uͤberwiegend. Im Allgemeinen ergeben die Zaͤhlun⸗ gen in der Provinz Westfalen und in der Rheinprovinz zusam—

hnengenommen mit Einschluß des Militaͤrs am Ende der Jahre ; 1822 1837

katholische Einwohner .. 2, 227,811 2, 619, 186 evangelische Einwohner . 91II08 1,141, 312

Es verhielten sich zu Ende des Jahres 18357 demnach der zahl nach dis katholischen Einwohner uͤberhaupt zu den evan⸗ zelischen beinahe wie 16 zu 7.

Da sogar einzelne landraͤthliche Kreise aus sehr verschieden⸗ artigen Landestheilen zusammengesetzt werden mußten: so laͤßt sich die große Verschiedenheit in dem Verhaͤltnisse der Einwoh⸗ nerzahl beider christlichen Religionstheile nur mit einer Aus— fuͤhrlichkeit, welche der Uebersichtlichkeit schadet, vollstaͤndig nach⸗ weisen. Indessen duͤrfte doch folgende mehrentheils nach groͤ— ßern Abtheilungen angelegte Uebersicht dienen, um die große ö der hierin bestehenden Verhaͤltnisse anschaulich darzustellen.

ile rn elbar an ganz evangelische: handversche, hessische und lippische Besitzungen graͤnzt zunächst der noͤrdliche Theil des Regierungsbejirks Minden, welcher in den Kreisen Minden, labbecke, Herford, Halle und Bielefeld nach der Zählung von

183 enthielt

Jahres 1837 .

Kreis Tecklen⸗ Grafschaft deren Ein⸗

Werden, die erzogthums evoͤlkerung

Dortmund die vormaligen Grafschaft Hohen⸗Limburg, Westfalen und das Stift Elten kommen. bestand am Ende des Jahres 1837 an evangelischen Einwohnern aus 482,661 katholischen Einwohnern aus 298, 702 Es verhielten sich demnach der Zahl nach die Evangelischen 9 den Katholiken nahe wie 21 zu 13, oder jene waren etwas ber 355, diese etwas unter */; der gesammten Volkszahl.

o9ostwaͤrts an diesen großen Landestheil graͤnzt ein Landstrich, welcher in den Kreisen Olpe, Meschede, Arnsberg, Brilon, Lippstadt, Buͤren, Paderborn, Warburg, Hoöͤxter und Wieden⸗ brück, das vormals kurkoͤlnische Herzogthum Westfalen fast ganz, dann die ehemaligen Bisthuͤmer zer nn und Korvey und die Grafschaft Rietberg enthaͤlt, deren Bevoͤlkerung fast ganz aus katholischen Glaubensgenossen besteht; nur die zu der Graf⸗ schaft Mart gehörige Umgegend von Lippstadt, die Herrschaften Rheda, Guͤtersloh sind größtentheils, das vormals Osnabruͤck⸗ sche Amt Reckeberg auch zum Theil von Evangelischen bewohnt. Dieser Landstrich hatte ain Ende des Jahres 183! evangelische Einwohner 19, 053 katholische Einwohner 299, 80 also beinahe 16 nl, gegen ein en Evangelischen. Ostwaͤrts desselben liegen braunschweigsche, 1.

kleine Abschnitte des Seine

res 1837; evangelische Einwohner 143,192 katholische Einwohner 32, 153 folglich gegen 22 Evangelische nur 5 Katholiken.

v b

i wer,. und , fast ganz von evangelischen Glau⸗ bensgenossen bewohnte

ande: suͤdwaͤrts aber graͤnzen daran die

Kreise Wittgenstein, Siegen, neben Siegen liegt der Kreis Altenkirchen, Gebiet abgesondert, doch Wetzlar. Diese sechs aus dem schaften Wittgenstein und stadt, Gimborn, Homburg, letztlich nassauischen Wetzlar zusammen gesetzten Kreise enthielten am Ende des Jah⸗

provinz hin liegen die Kreise Simmern, St. Wendel, Ottweiler und vormals pfäͤlzischen, badenschen und nassauischen Besitzungen nebst dem kurtrierischen Amte St. Wendel zusammengesetzt, worin sich nach der Zählung

Katholiken der Zahl nach wie 21 lische Religions-Parthei hier nur wog.

schen Graͤnze ein ufer, der auch zwischen Koblenz und Duͤsseldorf auf das rechte Rheinufer uͤbertritt, und Angaben nicht enthaltenen also vom Regierungsbezirk

Regierungsbezirk Koblenz mern und Kreuznach auf tenkirchen und Wetzlar auf dem rechten Rheinufer; uͤber⸗ dies den Regierungsbezirk Gummersbach und Waldbroͤl; endlich vom Regierungsbezirke Duͤsseldorf die Kreise Gladbach, feld, Neuß und Duͤsseldorf. saͤchlich zusammengesetzt aus schen Laͤndern; ferner aus der vormaligen oͤstreichischen Niederlande, dem groͤßten des Herzogthums Juͤlich, des maligen Abteien Pruͤm und Malmedy, staͤdten Koͤln und Achen, und vielen kleinen vormals reichsun⸗ mittelbaren Gebieten: die Grafschaft schiednen Verhaͤltnisse ohngeachtet von gesondert werden koͤnnen, da Kreises Neuwied ausmacht, kurkoͤlnischen Landestheilen besteht. tholischen Glaubensgenossen bei

lüng zu Ende des Jahres 1837 ergab naͤmlich evangelische Einwohner... 121,74 kathelische Einwohner... L603, 1835,

lischen beinahe wie 37 zu 3; oder es waren *7sao der Einwoh⸗ ner katholisch.

917

Waldbroel und Gummersbach; und durch fremdes in geringer Entfernung, der Kreis Fuͤrstenthume Siegen, den Graf⸗ Altenkirchen, den Herrschaften Neu⸗ Wildenberg und Schoöͤnstein, einigen

Aemtern und der vormaligen Reichestadt

suͤdlichsten Ende der Rhein⸗ Kreuznach, Bernkastel, Saarbrücken, groͤßtentheils aus

Westwaͤrts des Rheins bis zum

zu Ende des Jahres 1837 befanden evangelische Einwohner 195,970 katholische Einwohner 116009 Es verhielten sich demnach hier die Evangelischen zu den zu 23, so daß also die kath o⸗ wenig die evangelische uͤber⸗

Endlich erstreckt sich längs der luxemburgischen und belgi⸗ beträchtlicher Landestheil auf dem linken Rhein⸗

den ganzen in den vorstehenden Theil der Rheinprovinzen faßt: Trier alles mit Ausnahme der

ser Kreise Bernkastel, St. Wendel, Ottweiler und Saar⸗ ruͤcken; ferner den i terung be n, Achen ganz; sodann den mit Ausnahme der Kreise Sim—

dem linken, und der Kreise Al— Koͤln mit Ausnahme der Kreise

Graͤvenbroich, Kempen, Kre⸗ Dieser große Landestheil ist haupt⸗ vormals kurkoͤlnischen und kurtrier⸗ den an Preußen gekommnen T n eile

dem suͤdlichen und westlichen Theile Herzogthums Berg, dem Fuͤrstenthume Aremberg, den vor, den ehemaligen Reichs Wied hat ihrer sehr ver⸗ dieser Laͤndermasse nicht sie nur einen Theil des jetzigen

welcher groͤßtentheils aus weiland Hier ist die Anzahl der ka—⸗

weitem uͤberwiegend: die Zaͤh⸗

Es verhielten sich demnach die Katholiken zu den Evange⸗

Die Evangelischen bildeten demnach 7saæs oder beinahe n/a der Bevẽoͤlkerung.

den Massen, worin einer, en . beträchtlich ͤberwiegt: Sie enthalten zusammen eine

und es ist die Zahl beider Religions-Partheien beinahe indem die Evangelischen zu hierbei, wie 24 zu 25 . Masse, worin der

gischen und dem katholische daran graͤnzende Muͤnsterland.

enthielt

1

Dieses sind die drei Paare der größten * en⸗

der beiden hier betrachteten Reli⸗

evblkerung an evangelischen Einwohnern von 6, 934, S19 und katholischen . 3,554,647

a ᷣ-·——⸗—— * Zusammen also 10. 89. 166

das ist uͤber drei Viertheile der Volkszahl des ganzen Staats.

lle andern Theile des Staats zusammengenommen ent⸗

evangelische Einwohner 1, 669, M9 .

halten noch

katholische Einwohner L30356 Mt ᷣ—QuiᷣiQim—,—ᷣ·/„/r/r„„„„„ isenmer .

gleich den Katholiken sich der Zahl na verhalten. Die groͤßte zusammenhaͤn⸗ evangelische Religionstheil aͤberwiegt, ilden hierunter noch die Grafschaft Mark mit dem Niederber⸗ m Herzogthume Kleve: die groͤßte, worin der Religionstheil aberwiegt, dagegen das unmittelbar Der erstgenannte Landestheil

evangelische Einwohner.. 182, 661 katholische Einwohner 208 102

ien .

Dagegen enthielt der Regierungsbezirk Muͤnster ohne den

Kreis Tecklenburg katholische Einwohner. .. 344,149 evangelische Einwohner 11237

Zusammen 358, 686

a , z also noch nicht eine halb so große Volksmasse. Aber allerdings war das Verhältniß in der erstern viel gemischter als in der letztern; indem in jener die Katholiken !* 34, in dieser aber die Evangelischen nur 1sas der ganzen Bevdͤlkerung ausmachten. (Schiuß folgt.)

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Zur Beurtheilung der in der Akademie aus⸗ gestellten Preis⸗Gemälde. Da seit der schönen Feier, womit die Königliche Akademie der Künste das Fest des 3. August beging, und gleichsam als erfreuliche Fortfetzung derselben, die vier Konkurrenz⸗ Gemälde, welche an der damals von der Akademie entschiedenen Preis⸗Bewerbung in der Geschichts⸗ Malerei Theil nahmen, noch im⸗ mer im kikademie⸗ Gebäude öffentlich ausgestellt sind, so dürfien fol⸗ gende von kundiger Hand mitgethetlte Bemerkungen über jene schätz⸗ baren Arbeiten, welche ein sehr befriedigendes Zeugniß von den Be⸗ strebungen unserer jüngeren Künstler geben, unseren Lesern nicht un⸗ willkommen seyn.

Die am 8. April den Bewerbern, deren ursprünglich fünf zuge⸗ lassen waren, mitgetheilte Aufgabe war; akob's Trauer um g n. feinen Sohn“ nach der Erzählung 1 Buch Mos. 37

Aus dieser uebersicht ergiebt sich, daß im Preußischen

Staate die groͤßte zusammenhaͤngende Landfläche, worin die An⸗ zahl der katholischen

weitem uͤberwiegt, kaum

Einwohner bei welche die groͤßte

die Haͤlfte derjenigen Bevoͤlkerung enthaͤlt,

zusammenhaͤngende Landflaͤche desselben Staats umfaßt, worin

der evangelische Religionstheil der bei weitem uͤberwiegende ist:

und daß auch in jenem Landestheile die Anzahl der neben den Katholiken großer ist, als die Anzahl der Katholiken, welche in diesem un⸗ ter den Evangelischen wohnen. sich auch in Bezug auf die naͤchst groͤßern zusammenhaͤngenden Landflaͤchen anstellen, christlichen hier betrachteten Konfessionen der Zahl nach uͤber⸗

darin wohnenden Evangelischen verhaͤltnißmaͤßig viel

Eine ähnliche Vergleichung laͤßt

worin die eine oder die andere der beiden

wiegt. Uebersichtlich ergiebt sich namlich nach der Zaͤhlung zu Ende des Jahres 1837 deln et. . ;

Die Provinzen Brandenburg und Pommern nebst den Reglerungsbezirken Magdeburg und Merseburg hatten evangelische Einwohner 3,919, 83 katholische Einwohner 41, 924

Zusammen 3, 961, Zo ö ö x ) mem e ᷣᷣ¶QiQuKQQiuiQJQm z und die katholischen Einwohner waren beinahe nur /s dieser

Volklszahl. Bagegen hatte die große Hauptmasse in der Rheinprovinz, wie sie zuletzt bezeichnet worden, . kalholische Einwohner 1,503, 1983 evangelische Einwohner 121 M4 Zusammen 1625, 167 a2 ,

und die Evangelischen waren uͤber fie oder naher fast I/ 1 dieser Volksmasse. ö

Ostpreußen ohne Ermeland hatte evangelische Einwohner 1, 127,564 katholische Ein wohner 2e Zusammen 1152185 —— * und die Katholiken bildeten nur /g dieser Bolkszahl. Dagegen enthielt der suͤdliche Theil von Schleien, namlich der Regierungsbezirk Oppeln nebst dem Fuͤrstenthume Muͤnster⸗ berg und der Grafschaft Glatz katholische Einwohner Soꝛ, 989 evangelische Einwohner 97, Soö 0

Zusammen 80, 839

Die evangelischen Einwohner waren daher nahe nsi0 der gan⸗ zen Bevoͤlkerung dieses dan decth ent

Der noͤrdliche Theil Schlesiens in den Regierungsbezirken Liegnitz und Breslau, letzterer jedoch ohne Muͤnsterberg und

Glatz hatte . evangelische Einwohner 1,315,036 katholische Einwohner 349,010

———¶V—äue——ͥ 2 Zusammen 1, 664, 046

; Die katholische Bevölkerung war hier I, oder etwas mehr

als , der ganzen Volkszahl. . Bas Großherzogthum Posen hatte dagegen katholische Einwohner 732, lz evangelische Einwohner 352.564

m mrrꝛüs Zusammen 1095,76

Der zu wählende Moment war in folgenden Worten festgestellt⸗

„Zwei der Söhne Jakob's überreichen als Boten der Übrigen Brüder dem Patriarcheũ das bunte blutige Kleid Joseph's. Der Vater erkennt es und zerreißt sein Gewand, Benjamin, ein Knabe von 6 bis 8 Jahren, und Dina, der jüngste Sohn und die Tochter Jakob's, sind ar, ,, ,.

Am 11. April wurde bei Beurtheilung der fertigen arbenskizzen einer der Bewerber von der ferneren Konkurrenz ausge chlossen, ünd den vier fibrigen zur Vollendung der Preis⸗ Gemälde ein Zeitraum von 13 Wochen bis zum 11. Juli zugestanden und die nöthigen Nodell⸗Kosien zu ihrer Verfügung gestellt. Alle vier Gemälde wur⸗ den zur vorgeschrieben Zeit abgeliefert; doch sieht man leicht, daß zwei derselben unbeendigt sind.

Der Konkurrent, dessen Bild mit der Zahl J. bezeichnet ist, scheint wahrend der Arbeit seinen Entwurf geändert zu haben, wie die be⸗ deutende Abweichung von der zur Selte ausgestellten Jarben⸗ Skizze deutlich verräth, und ist wahrscheinlich mit deshalb nicht fertig ge⸗ worden, waz man sehr bedauern muß. Die neuesten Arbeiten eines berühmten Französischen Meisters haben sichtlich Einfluß auf Compo⸗ sition, Figuren ünd Ausführung gehabt. Das künstlerische Streben ist lobenswerth, die Behandlung keck und verwegen; die Arbeit erregt gerechte Erwartungen.

Das zunächst aufgestellte Bild mit der Rummer II. zeigt in vie⸗ len Stücken eine unleugbare Ueberlegenheit. Die Handlung und der Ausdruck Jakob's ist wohl gelungen; er pern ft wirklich vor Ent⸗ setzen sein Gewand, doch könnten Schenkel und Beine besser gestellt sehn. In dem jüngeren der verrätherischen Söhne tritt die reuige Seele b dem Anblick des väterlichen Schmerzes mit erschůtternder Gewalt ins Angesicht, und auch in der theilnehmenden Stellung Ben⸗ jamin's zeigt sich eine zarte und tiefe Auffassung. Aus der ganzen Composition spricht ein lebendiges Raturgefühl. Doch ist in Zeich⸗ nung, Farbe und Ausführung noch Vieles mangelhaft, auch die Ab⸗ weichung von der Skizze in der weiblichen Gestalt nicht glücklich. Eine gewisse Jugtn l heit verräth bei sichtlichem großen Talent ei⸗ 9 . eisier, dem noch nicht alle Mittel der Kunst zu Ge⸗

ote stehen.

Lt. Bild Nummer III. ist wieder unvollendet und, um dies zu verdecken, in manchen Theilen übereilt. Glücklich ist besonders der Gedanke, daß der ältere der beiden frevelnden Söhne, indem beide in der Gegenwart des Vaters von dem Gefühl ihrer Unthat überwãl⸗ tigt werden, den jüngeren Bruder, der sich entfernen will, heimlich festhält. 8! Farbe und Beleuchtung ist manches Verfeblte.

Der Konkurrent des Gemäldes Rummer IV., welchem der Preis von der Akademie zuerkannt worden, erscheint in jeder Rücksicht als der gereifteste. Die Eomposition rundet sich hier am besten. Der Lusdruck entspricht der Handlung; indeß ist der Moment nicht ganz glücklich etwas vor dem Llusbruch des höchsten Affekts genommen. Wiücin dies zugestanden, siimmt Alles wohl zusammen, und ein sicht⸗ liches Streben nach Styl erregt Hoffnung künftiger befriedigender Lelstungen. Der Eindruck des ganzen Bildes ist ein durchaus wohl⸗ gefälliger; doch ist in Betreff der Zeichnung und Beleuchtung aller⸗ dings auch hier Einiges zu tadeln.

Aue vier Preis⸗-Gemhlde zeigen Talent und ein schönes Streben; überhaupt werden die Ergebnssse der seit 1828 bei der Akademie ein⸗ geführten öffentlichen Bewerbungen mit jedem Jahre befriedigender und versprechen noch glänzendere Erfolge, wenn sie vermittelst des mit dein bevorstehenden Halbjahr in Wirksamkeit trecenden neuen Re⸗

e un zu den Lehrkreisen, die ihnen nothwendig voraufgehen müssen, gebracht seyn werden. Je⸗ der Beschauer der ausgestellten vier Bilder stimmt gewiß der Akade⸗ mie dei, daß sie dem Bewerber Rummer IV. dessen Bild demge⸗ mäß mit einem Lorbeerkranze geschmückt ist, den Preis zuerkannt. Man darf sicher seyn, daß der Sieger nach vollendeter Studienreise, wozu der errungene Preis ihm die Mittel bietet und zu deren Be⸗ nutzung er so wohl vorbereitet ist, nicht ein Opfer Üübermächtiger fremder Einwirkungen werden wird, was manchem der früher ausge⸗ sandten Kunsi-Juünger widerfahren zu seyn scheint, sondern als ge⸗ keifter Meister jn nns zurücktehrtf Der Name desselben; Johann

ranz Konstantin Cretius aus Breslau, Schüler des Professors

glements der Akademie in engere

ach, wurde bereits früher bekannt gemacht.

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