1838 / 231 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ichen Und mitlern Provinzen des Preußischen Stgats in Ge— meinen von einem solchen Umfange lebt, ist die Möglichkeit be⸗ sonderer Elementarschulen fuͤr denselben gegeben. Die beträcht⸗ liche Anzahl der Juden-Gemeinen von mehr als 500 Mitglie⸗ dern in den vier . welche allein fuͤnf Neun⸗ theile aller Juden im preußischen Staate enthalten, erweitert die Erwartungen von den Fortschritten der sittlichen Bildung, welche den Jüden in diesem Landestheile möglich werden, in— dem sich die Möglichkeit besser eingerichteter Elementarschulen . Sonderung der Kinder nach Geschlecht und Lebensalter er— net.

24 allgemein, und nicht blos den Juden besonders eigen, ist die Neigung zum Kleinhandel, uͤberhaupt zu einer Ein— mischung zwischen dem Erzeuger und Verzehrer, um durch eine nicht selten entbehrliche Vermittelung zwischen beiden einen Er— werb zu gewinnen, der schon durch das Bewußtsein einer uͤber— legnen Gewandtheit angenehm wird: aber zu verkennen ist nicht, daß einige Volker ein besondres Geschick dazu, und eine vorzügliche Ausdauer dabei besitzen; namentlich durften den Juden eigenthuͤmliche Anlagen hierzu nicht wohl strittig zu

machen sein. Jahrhunderte haben diese Anlagen zu großer Fertigkeit in ihrer Anwendung entwickelt, da die Juden nur

erst in sehr neuen Zeiten die Fahigkeit, Grundstuͤcke zu besitzen und zuͤnftige Gewerbe zu betreiben, erlangten, und bis dahin sast nur allein auf die Vermittelung zwischen dem Erzeuger und Verzehrer, durch Handel, Maͤkeler- und Wechselgeschaͤfte angewiesen waren. Dienste solcher Art werden mit den Fort schritten der Bevölkerung und Gewerbsamkeit immer ge— suchter: aber das Beduͤrfniß wird bei der vorherrschenden Nei— gung sie zu leisten dennoch stets durch das Anerbieten uͤberwo— gen. In der Bewerbung um Gewinn aus solchen Diensten entscheidet nun das Uebergewicht der durch Uebung ausgebil— deten Anlagen in solchem Maaße fuͤr die Juden, daß daraus eine Vervielfaͤltigung solcher Dienste entsteht, die gemeinschäd lich wird: denn jedes Eindringen zwischen Erzeuger und Ver— zehrer, das nicht durch deren eignes Beduͤrfniß erzeugt wird, nährt einen laͤstigen Diener auf beider Kosten. Wo die Juden in zahlreichen Gemeinen beisammen wohnen, entsteht indeß bald die Unmoͤglichkeit sich allein von solchen Diensten zu naͤh— ren; vorausgesetzt, daß eine gute Polizei weites Umherschwei⸗ fen außer den Wohnsitzen und offenbar widerrechtliche Hand—⸗ lungen verhindert. Es erwaͤchst alsdann fuͤr die Juden selbst die Nothwendigkeit, andern Erwerb zu suchen:; sie begannen in Polen schon laͤngst Handwerke zu treiben, und diese Richtung ihrer Thätigkeit wird zunehmen mit der Gelegenheit, sie bei judischen Meistern zu erlernen. So lange nämlich Handwer— kerlehrlinge der Regel nach nicht blos zum Erlernen des Ge— werbes, sondern auch zur Vollendung ihrer Erziehung der vaͤ— terlichen Zucht des Meisters uͤbergeben werden, bleibt das Ver— haͤltniß zwischen christlichen Meistern und juͤdischen Lehrlingen stets sehr mangelhaft: und es ist daher nur zu hoffen, daß der Uebergang der Juden zu Handwerken viel schneller und willi— ger erfolgen werde, wenn sich erst ein Stamm von Handwer— kermeistern unter ihren Glaubensgenossen gebildet hat. In Landestheilen, wo Judenfamilien vereinzelt unter den Christen wohnen, ist ein fruchtbares Heranbilden juͤdischer Handwerker nicht zu erwarten; denn hier besteht fortdauernd die Möglich— keit hinlaͤnglichen Erwerb aus Kleinhaͤndler-,, Maͤkeler-, Pfand leiher⸗ und Kommissionsgeschaͤften zu ziehen. Bei der unvoll— kommnen sittlichen Bildung, welche mit solcher Vereinzelung ge— meinhin verbunden ist, werden diese Geschäfte nur noch gewinn— reicher, und eben deshalb anziehender. Unter solchen Verhaͤlt— nissen duͤrfte selbst ein Verbot dieselben offen zu betreiben nur nachtheilig wirken, indem es Veranlassung gaͤbe, solchen Be⸗ trieb unter den äͤußern Formen eines andern den Juden er— laubten Gewerbes zu verbergen, und dadurch diesem selbst eine verderbliche Richtung zu geben. Hiernach haben die oͤstlichen Provinzen des preußischen Staats weit mehr Hoffnung als die westlichen zur gruͤndlichen Verbesserung des Zustandes ihrer uͤdischen Einwohner zu gelangen. 5

Leser:

951 Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Leben Washington's von Eduard Gehe. Mit einem Stahlstich, den Helden zu Pferde darstellend. Leipzig 1838. Verlag von W. Langewiesche in Barmen und

Iserlohn.

Unter dem Titel: „Gallerie der Helden“ veranstaltet die Verlags— handlung eine Reihe von Lebensbeschreibungen berühmter Krieger, von verschiedenen Verfassern bearbeitet. Das Leben des Fürsten Blü⸗ cher hat dieselbe eröffnet, und der zweite Band bietet üins das von Washington. In der Einladung zur Subscription sagt der Berle— ger: Es ist ein erfreuliches Zeichen unserer Zeit, daß die gebildete Lesewelt sich mehr und mehr der Geschichte zuwendet. Dies würde in noch größerem Maße geschehen, wenn nicht unsere meisten Ge⸗ schichtswerke zu wenig anziehend geschrieben, theils zu oberflächlich und unzuverlässig, theils zu gelehrt, zu weitläuftig, zu trocken und zu falt wären. Man verlangt Geschichte, reine, unverfälschie Geschichte, aber nicht um sich dabei zu langweilen. Man verlangt die Geschichte in einer solchen Sprache und Darstellung, daß es nicht eine Arbeit, sondern ein Genuß ist, sie zu lesen, und daß man sich dabei erwärmt, gekräftigt, erhoben und begeistert fühlen kann.“

Diesen Worten müssen wir aus innigster Ueberzeugung beistim— men. Vas Bestreben die Geschichts-Darstellungen, sowohl der Form, wie auch dem Inhalte nach, anziehender und fruchtbringender zu machen, zeigt sich bei uns in allen Sphären derselben. Es ist dieses aber eine schwere Kunst; nur allmälig fann es zur Vollendung ge— bracht werden, und bis dahin sind die Forderungen nicht zu hoch zu stellen. Man hat sich auch hier davor zu hüten, daß nicht „das Bes⸗ sere sich als der schlimmste Feind des Guten“ bewähre. Da nun die Bildung ihren Kreis immer weiter zieht, da der Abstufungen im— mer mehrere werden, so müssen auch sehr verschiedenartig bearbeitete Werke, namentlich in der Geschichte als dem allgemeinsten Bildungs mittel, dargeboten werden. Nicht zu den leichtesten gehören aber dann die der oben bezeichneten Art, die sich dem weitesten Kreise der dem der allgemein Gebildeten überhaupt, empfehlen will. Gründlichkeit, Geschmack, Geist, belebende und anregende Ideen und Reflexionen; Befriedigung für Fantasie, Gemüth und Verstand, wer— den gefordert; dem allen zu genügen ist aber nicht so leicht, wie die nur ju oft glauben, welche sich in der Ausführung selbst nicht versucht haben. .

Das vorliegende Werk gehört zu denen, welche in vielfachen Be— ziebungen mit Erfolg dem Besseren in der eben bezeichneten Gattung nachstreben. Es hat aber mit einem nicht sehr günstigen Stoffe zu ringen, wenn es nämlich darauf ankommt, den Leser zu fesseln, zu unterhalten, zu blenden. Und doch erregt der Mann, wie die Zeit und das große weltgeschichtliche Ereigniß, in welchem Washington die erste Rolle spielte, große Erwartungen. Es sind keine glänzende Thaten u berichten, kein rascher, energischer Held, wie ein Alexander, Cäsar, Hliccr, Napoleon, setzt uns in Staunen, erfüllt die Welt mit sei— nien Wunderthaten. Es ist die Geduld, die Ausdauer, die Festigkeit, der edle, reine Charakter, den wir mühsam gegen tausendfaches Unge— mach ringen sehen: gegen einen der Zabl, wie der Kriegskunst nach überlegenen äußeren, gegen lästige innere Feinde, gegen Verrath, bö— sen Willen, Muthlosigkeit, Ungeschick, Wangel und Noth aller Art; und der endlich den Sieg davonträgt. Es gewährt uns das Ganze auch nicht das Interesse, welches wir am Tragischen nehmen. Der Held ist zu einfach, zu schlicht, zu bürgerlich, Und das Erschütternde, das endliche Unterliegen im angestrengten Kampfe gegen das Schick— sal, schließt auch nicht das Gemälde. Wenn Wasphington's Leben demnach auch eines blendenden Reizes ermangelt, so ist es um so be— lehrender und dem Gemüthe wohlthuender. Die Einleitung und die Zeit vor dem großen Kampfe werden weniger ansprechend erscheinen; aber mit diesem und nach seinem Ende hin gewinnt das Buch immer mehr an Interesse.

Auf Einzeluheiten lobend oder tadelnd einzugehen, können wir uns nicht einlassen. Eine Aeußerung fordert üns jedoch auf, noch einige Worte hinzuzufügen, da sie einen in so verschiedenartiger Weise aufgefaßten und überall und immer sich uns darbietenden Begtiff angeht. Es heißt nämlich S. 77. „Doch unr der Friede nennt die Mittelstraße eine goldene, der Krieg fordert Entschiedenheit der Maß⸗ regeln.“ Von den sieben Weisen mit ihrem; „Das Beste ist das Maß“ bis auf die neuesie Form des „juste milieu“, hat dieser Be— griff eben so viele verschiedene Bezeichnungsweisen erfahren, als Miß— verständniffe und Verwirrungen veranlaßt. Man hat ihn hlnüber— gezogen und gleichbedeutend gesetzt mit Halbheit, Unenischiedenheit (wie hier), Schwäche u. s. w. Aber das ist eben unrichtig; er ist immer einer und derselbe, ein wahrer im Krieg, wie im Frieden, im engen häuslichen wie im weiten Staatsleben. Es wirken nämlich bei jeder That, bei jeder Maßregel und Anordnung, eine Menge, oft ganz entgegengesetzter und feindseliger Verhältnisse und Momente

anwesst sondern auch das Ferschledene, Autzeinanderstreb . unvermittelten Gegensätze, zur Einheit nr nr söbnt, bindet oder beherrscht. Dann entsteht das Rechte, Vahr d nünfiige, und das Maß bedeutet eben so viel, wie dies, * 2 erste und wesentlichste Bestimmung der Vernunft an den Din. y Das schlechte, u n rich tige Maß, was man denselben aber nien ( und der Mangel an Versöhnung oder Beherrschung der ein ell ng mente, oder au Kraft in der Ausführung, sind dann das, was durch . heit, Einseitigkeit, Unentschiedenheit n. s. w. richtig bezeichne Sil Die Jugend, die Leidenschaft, die Einseitigkeit, die Ainarchl sun welche das Maß, Mitteistraße und dergleichen Ausdrücke und gen anfeinden und oft in üblen Ruf gebracht haben. tanff Bemerken wollen wir nur noch von dem in Rede ice Buche, daß es im Laufe der Erzäblung öfters aus Rite e Stellen enilehnt. Mehrere, die aber hier entweder nicht gut zar paßten, 16 ausführlich waren. wie J. B. die Verfassohl lirkunde des Nord-⸗Limeritanischen Freistaateg, so wie auch uh Ergänzungen, finden sich, dreizehn an der Zahl, in einem kun (S. 219 - 319) zusammen. -.

9

Tagesmittel: 337,83“ Par. . 4 11,90 N... 7,3 9 R... 71 pCt. WM

Auswärtige tzörs en. ö Amsterdam, 14. August.

Niederl. wirkl. Schuld Sa 116. 50 / do. 1017. 247.9. 30/9 Span. 207/18. Passive —. Ausg. Sch. —. breuss. Prüm. Sch. Foln. —. Oesterr. Met. —.

Ant werpen, 13. August.

TZinsl. 6 Neue Anl. 20/1. 6.

Erank furt a. M., 16. August.

Geosterr. Soss Met. 1966s. 6. Ado loi. Ibo /g. 2ssaoso kl kr. 1960 23114. Er. Bank- Actien 1722. 1720. Partial. 185114. G. Loose zu 560 El. 12836. 1255/5. Loose 2u 100 El. 26. breuss. Präm.-Sch. 65. G. do. 45/9 Ani. 1033/8. Br. Poln. Lon 66! / 8. 687/83. Soso Span. Anl. III. IIIi6. 21a so Holl. Salsg 84

Eisen bah, Aetien. St. Germaih s20. Br. Versaisses rec! Ufer 7721/2. 76717. do. linkes Ufer 60. Br. Strassburg-Basel Mk, 1371/7. Härdeauv- Teste Sanhbre-Meuse M8. M7. Leipzig. pr den 99. G. Köln- Aachen 192. Er. Comp. - Centrale —.

Hamburg, 1z. August.

Rank Actien 1422 132. Engl. Russ. 10819. 5“ /s9 Port. , z37.s9 —. Neue Anl. 19.

. London, 14. August.

Cons. 30, 9a. e 1021. Ausg. Sch. 85/9. 21 62/9 JIoll. dai /. do. 30/9 237/. Engl. Russ. 1133. 243/13. Pern 171. Chili -.

Faris, 13. August. ock Rente 111. 70. 39/9 S0. 938. 5/0 Neal. S3. 60. M Span. Kente 221/83. Passive —. 30/9 ortug. —.« Wien, 14. August. Do / Met. 10712. Abso . 37sl0 8119. 210/090 —. 1090. Rank Artien 144019. Neue Anl. Konigliche Schausptele.

Montag, 20. Aug. Im Schauspielhause: err Trauerspiel in 5 Abth., von Oehlenschlaͤger. (Herr L. Lhwy Antonio Allegri, als Gastrolle. Mad. Werner: Marie. Hen Grua: Guilio Romano. Dlle. B. Stich: Coͤlestine.)

Dienstag, 21. Aug. Im Opernhause: Undine, die Was— ser⸗Nymphe, Feen⸗-Ballet in 3 Akten, nach de la Motte Fin qué's Roman, von dem Koͤnigl. Solotaͤnzer Paul Taglson Musik von Herrmann Schmidt.

Kon igs st d rr fch es Theater. Montag, 26. Aug. Margarethe von Gent, oder: D Weißkappen. Komischè Oper in 3 Akten. Musik von Auber

Kam. M Lin

Bras. 821/94. Columb. 27. Nl

4 Akten, von B. A. Herrmann. Vorher: Der Obrist in sechszehn Jahren. Lustspiel in 1 Akt, von B. A. Herrmam

zusammen ünd treten unter den mannigfachsten Umständen in die Wirklichkeit, so daß es auf ein richtiges Erwägen, Beachten und Abmessen aller ankemmt. Hier nun hat die Bernunft ihr Amt zu

verwalten, nicht allein indem sie jedem seinen Antheil, sein Maß,;

In Beriretung des Redacteurs⸗ Wentzel. Gedruckt bei A. W. Hapm

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

Literarische Anzeigen.

Stuttgart. eben erschienen und wärde an alle Buchhandlungen Deutschlands versendet, namentlich an E. S. Mittler in Berlin (Stéchbahn No. 3), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen:

Leber den Menschen und die Entwickelung seiner Fähigkeiten, von a1 1 Direkter der Sternwarte zu Brüssel, beständigem Secretäair der Königl. Akademie daselbst ete. Deuts ene Ausgabe,

im Linverständniss mit dem Herrn Verfasser besorgt und mit Anmerkungen versehen von Br. A. Riecke.

Rehst einem Anhang, enthaltend die Zusätze des Herrn Verfassers zu dieser Ausgabe.

Velinpapier, A2 Hogen in, gr. Svo. mit 7 lithoge. Fafeli. Preis 3 Tnlr.

Herr Guetelet ist dureh seine ausgezeichneten statistischen Entersuchungen über die Geburtz-, Sterb- sichkeits- und Populations- Verhältnisse, über die Ent. wickesung der Körpergrösse und des Gewichts des Ilenscheif, über die Geisteskrankheiten und den Selbstmord, so wie durch seine Statistik der Ver. Lrechen u. s. w. aueh in Deutschland so rühmliehst bekannt, dafs wir nieht bezweifeln dürfen, es werde das vorliegende, sür den Naturforscher und Arat, wie für den Phisosophen, den Kechtsgelehrten und len National. Qekonomen gleich interessante Werk, in welchem der genannte Gelehrte seine sämmt- lichen Forschungen im Gebiete der Statistik mit Bezugnahme auf die Arbeiten anderer Gelehrten zu einem Ganzen vereinigt hat, auch bei uns dieselbe

Nachbarn jenseits des Rheins und des Kanals zu

erfreuen hatte,. Hie zahlreiehen Zusätze, mit denen vom ß

Dautsche Ausgabe bereichert haben, begründen einen

bedeutenden Vorzug derselben vor der Pariser Origi- nal. Ausgabe und dem in den Niederlanden ersebse- anf die Strafbarkeit versuchter Verbrechen nach allgemeinen Prinzipien, nach den Grundsätzen des gemeinen Deutschen Rechtes und mit Berücksichtigung der neueren Gesetzgebungen und Gesetz-Entwürfe

dargestellt von Dr. C. E. Feßt tenhaucr, Docenten der Rechte an der Universität Halle-Wittenberg. 1 Thlr. 3 sgr.

Bei E. Schweizerbart ist so nenen Nachdrucke.

Bei mir sind erschienen: Phantasien und Wahrheiten.

n mn Erfunden, gestochen und erläutert von ö tt Mit Deutschem, Französischem und Englischem Text Imperial Quer Ao, in Umschlag geheftet. Subscriptions Preis“ I Thlr. 20 sgr. Alle Buch. und Kunsthandlungen des In. und Aus— landes nehmen Bestellungen darauf an. Leipzig, im August 1838. Van Ghigem liegt ein Probe- Exemplar in der Lüderitzschen Kunsthandlung in Berlin, unter den Linden No. 30, zur geneigten Ansicht aus.

Im Verlage der Gebrüder Reichenbach in Lespzig erschien und ist durch alle Buchhandlungen zu haben, in Berlin durch Ludwig Oehmigke, Burg— straße Rr. s, und in Reu⸗Ruppin:

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Dies Werk ist ein 6 die G

der gesammten Lebensanschauung auf einem neuen, von den bisher beobachteten Verfahrungs⸗ weisen völlig abweichenden Wege zur Erledigung zu bringen. Durch die fie nn f Rücksichtnahme auf Einfachheit und All kienge e n e ur, . 6. wie wer, J . ; urch mög e Vermeidung der ulterminologie, günstige Aufnahme finden, deren es sich bei unsern ss def zesorgt, das daffelbe nicht bioß den r ene gie. 6 ihn, un ien, enen n g n gn sey, l nen welche bei der Philosophie für die wichtigsten Fragen sowohl der Verfasser als der Lehbersetzer diese kes eben Belehrung zu suchen ein Bedlsufniß fühlen. z

Rete * . In Umschlag.

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Ernst Fleischer, mann auf Liszkowo. 18

In Leipzig bei Imm. Müller).

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C. Biedermaun, , ,,

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Bei Levit in Bromberg ist erschienen: Führung der Landwirth—

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ö Hfüler, in Berlin zu beziähen durch die Enslinsche Buchhandlung (Ferd.

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di Torquato Tasso. Mit Anmerkungen zum Schulgebrauch von

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La Gerusalemme liberata di Torquato Tasso.

da Gio. Gaspare Orelli. Gr. 8Svo. 2 Thlr. 74 sgr.

Bei F. Rub ach in Berlin (Wallstraße Nr. Lz), so wie in allen andern Buchhandlungen,

Alphabetisches Berzeichniß sämmtlicher

Ortschaften und zinzeln liegender be nannter Grundstücke des , Staats. Mit specieller Bezeichnung derselba, so wie Angabe der Landwehr-Compagnieen, Ba taillone und Regimenter, ferner der landräͤthlichn Kreise, Pfarrkirchen, Ober-⸗Landesgerichte, Lal gerichte, Land⸗ und Stadtgerichte, Frieden gericht oder sonstiger Unter-Gerichtsbehörden, wojn ni selben gehören. In 25 Heften, jedes einen Rz Bezirk, oder 190 Bänden, jeder eine Provinz ent⸗ haltend. Aus amtlichen Quellen zusa mengestellt von G. König. 1833 l8ö. Preis A Thlr. 5 sgr.

C. von Wachsmann's Erzaäͤhlungen und Novellen. Neunter (neue Folge, dritter Band àü 23 Thlr., ist so eben an alle solide Buchhandlungen als Fort setzun g versandt worden und in der Plahn cht Buchhandlung (8. Ritz e) zu Berlin, Jägerstr. Ri. R

zu haben. Carl Foce in Leipzig,

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ist fortwährend ist fortwähren Geheftet. Preis 18 sgr.

nen im Kreise

Meteorologische Beobachtung. 1838. Morgens Nachmittags Abends Nach einmalzn 18. August. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Beobachtung. 3 Luftdruc ..... 337 01“ Par. 337,9“ Par. 338,52“ Par. Quellwärme oog Luftwärme ... 4 10,29 R. 4 1440 R. 10,900 R. Flußwarme 18340 Thaupunkt ... 4 Soo R. 7909 R. 4 6,8 0 R. Bodenwarme 110mm 2 Dunstsattigung 8S0 pCt. 63 pCt. 70 pCt. Ausdünstung Wetter...... halbheiter. heiter. heiter. Niederschlag um /n . Wind ... ..... W. Wo Ww. WN B. Wãärmewechsel 41. Wolkenzug ... W. 770.

vangelischen

Neu Aul. 211. Passive M

Dienstag, 21. Aug. Der Vater der Debuͤtantin. Pose n

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung.

Berlin, Dien st ag den 21 sten Augu st

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der König haben dem Superintendenten ( ner zu Grimmen, im Reglerungs-Bezirk Stralsund, den Raothin Adler⸗Orden dritter Klasse, dem Deich⸗Hauptmann der

von Barsewisch . Esack, den Rothen Adler⸗Or⸗

den vierter Klasse, so wie dem ursch z Steinbrück zu Aglo⸗ en, Memel, die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande

u verleihen geruht.

Im Bezirk der Königl. Regierung ö u Königsberg ist dem Predigtamts-Kandidaten Dr. phil. each 666 Hendewerk die erledigte Pfarrstelle an der irche zu Rossitten, Diszese Schaken, verliehen vorben, der Predigtamts-Kandidat Frigdr ich Heinrich Kgul— dars zum Pfarrer der evangelschen Kirchen zu Deutsch Wil—⸗ ten, Klingenberg und Georgengu, und der Predigtamts-LKandi⸗ at Jullus Otte Eduard Meyhsfer zum zweiten Predi— ger an der evangelischen Kirche zu Barten muh! und bestaͤ⸗

igt worden.

Angekommen: Se. Excellenz der General Lieutenant und kommandirende General des ten Armee Corps, von Thile II., von Teplitz.

Der Königl. Saͤchsische General⸗Major und Ober-Stall⸗ meister, von Fabrice, von Dresden. x

Zeitung s-Nachrichten. Ausland.

Frankreich.

Paris, 14. Aug. Die Koöͤnigliche Familie verlaͤßt heute Meuilly und bezieht die Tuilerieen, wo nun der Hof wahrschein⸗ lich so lange verweilen wird, bis die Herzogin von Orleans von ihrer Niederkunft genesen ist. Es faͤllt auf, daß der ü Champlatreur am 11. August nicht Theil genommen 6 her, befand sich an demselben Tage auf dem Schlosse Ro— huencourt, lo Lieues von Paris, das einem reichen Banquier und Deputirten (Herrn Louis Leboeuf) gehort, zu Gaste, und nahm das Gestuͤt zu Viroflay in Augenschein. Der heutige Moniteur publizirt eine Koͤnigliche Ordon— nanz, wodurch an der medizinischen Fakultät zu Montpellier ein neuer Lehrstuhl fuͤr Operations. und Bandagen-Lehre errichtet wird. Bisher wurde diese Disziplin in Verbindung mit der . der äaͤußeren Krankheiten in einem und demselben KRKursus und von demselben Professor vorgetragen. Zu der neuen Professur ernennt fuͤr das erstemal die Regierung; fuͤr jede folgende Besetzung tritt oͤffentliche Bewerbung ein. Die Akademie der Wissenschaften hielt gestern unter Vorsitz des Herrn Becquerel ihre oͤffentliche Jahres-Sitzung. Herr sFlourens las die Denkrede auf Antoine Laurent de Jussieu. Den , . Preis, welcher zuerkannt wurde (den Monthyon— schen fuͤr Experimental-Phystologie), erhielt unter 13 Bewer⸗ pern ein Deutscher, Dr. Bernhard Heine von Wurzburg, fuͤr feine Experimente und Untersuchungen uͤber die Regeneration des Knochen-Systems.“ Der Preis besteht in einer goldenen Medaille, 990 Fr. an Werth. Ueber den Ungluͤcksfall, der sich vorgestern Abend auf der Eisenbahn nach Saint-Germain ereignet hat, geht aus der Be⸗ lanntmachung des Direktors der Compagnie, . Emile Pe⸗ Feire, und aus den Mittheilungen der gestrigen Abendblaͤtter Folgendes hervor: Es war an diesem Sonntag durch das lange öermißte schoͤne Wetter eine ganz ungewohnliche Menge von Heisenden nach St. Germain hinausgelockt worden. bends Hraͤngte sich nun die ganze Menschenfluth auf einmal zu der Wbfahrt⸗Station bei Le Pecg und wollte nach Paris zuruͤckge⸗ shafft seyn. Die Plaͤtze auf dem Convoi, der um acht Uhr ab— ding und eigentlich zur Aufnahme von Passagieren aus den un— erweges liegenden Ortschaften bestimmt war, wurden von den Ungeduldigen erstuͤrnt. Der Convoi nahm bei Chatou und Manterre noch eine große Zahl Personen auf; bei Asnieres war Der Andrang noch groͤßer, aber nur noch wenig Plaͤtze vorhan— Den. Es wurden hinter dem Convoi Signal-Laternen ausge—⸗ ngt, welche aber der Eonducteur des nachkommenden, uͤm Filz Uhr von Le Pecg abgegangenen Wagenzuges erst dann ge⸗ bahr wurde, als auf sein Herankommen die Menschenmasse, en welcher die Bahn belagert war, erschrocken auseinander— Febte. Da hatte er eben nur noch Zeit, den Dampf abzulas⸗— n, Ben Zusammenstoß konnte er nicht mehr verhuͤten. Pie sinf hintersten Wagen des vorderen Zuges wurden . , die beiden vordersten rannten gegen die Lo— e Der hintere, anrollende Wagenzug erfuhr, den gewaltigen Stoß kusgenommen, keinen g ö Be Verwirrung germ ersten Augenblicke un beschreiblich; die Verletzten schrieen säglich um Huͤlfe; man fluͤchteie uͤber Hals und Kopf aus den . ons und von der Bahn hinweg, wo man neues Ungluͤck be⸗ r tete Zwölf Personen waren 6 schwer beschaͤdigt, daß man ä in Asnieres unterbringen mußte, ihrer fünf nahm der einn, Herr Duchaäͤtenet, in seinem Hause auf. Man hatte [ nach Paris und nach Le Pecg Befehl geschickt, bis auf ter Nachricht keinen. Convoi abgehen zu laͤssen. Bie Truͤm, dern mußten bei Fackelschein von der Bahn heruntergeschafft en; blieb ein Stuͤck Holz auf den Rails liegen, so konnte 2 Ungluͤck geben. Die Arbeit nahm zwei Stunden weg; nuf ö. brach die Üüngeduld der zu Le Pecg wartenden Menschen⸗ ai n Tumult aus; die Barrieren wurden eingestoßen, Baͤnte zer⸗ Naägen, Laternen zerbrochen; Gendarmen ünd Dragoner aus

erzog von Orleans an dem Besuche

Saint Germain mußten einschreiten. Bei Asniéres verlangten die Leute, welche Plätze genommen hatten, mit Ungestüͤm an der Kasse ihr Geld zuruͤck; zuletzt brach man die Kasse auf und etliche Personen aͤbernahmen das Auszahlen, wobei Mancher . mn, gekommen seyn mag. Von Mitternacht bis zwei Uhr

orgens waren die Convobs wieder in Gang; uͤber 1000 Per“ sonen haben jedoch in St. Germain Nachtquartier suchen muͤs⸗ sen. Herr Pereire macht bekannt, daß die Compagnie bereits vor dem Unfalle um die Autorisation eingekommen war, tele⸗ graphische Signal⸗Posten laͤngs der Bahn anzubringen; auch sollen kuͤnftig der Stellen, wo der Convoi unterwegs anhaͤlt,

weniger seyn. .

Paris, 15. Aug. Der Prinz von Zoinville ist gestern Nachmittag, von Luneville zuruͤckkehrend, in den Tuilerieen eingetroffen. 6

An der gütlichen Beilegung des unangenehmen Handels mit der Schweiz ist nun fast nicht mehr zu zweifeln, da die

„Presse“, ein ministerielles Organ, zu verstehen giebt, die k Regierung werde, wenn sie in der Sache ihren weck erreiche, es mit der Form nicht so genau nehmen. „Es heißt“, sagt die Presse, „die Tagsatzung wird auf die Fran⸗

zoͤsische Note ablehnend antworten, Louis Bonaparte aber aus

freien Stuͤcken die Schweiz verlassen, damit sie nicht um seinet⸗ willen in Zwist mit Freunden und Nachbarn verwickelt werde. Das ware der kluͤgste Ausweg fuͤr Beide, und Frankreich wird sich gern dabei zufrieden geben. Uns kann nichts willkommener seyn, als eine solche Loͤsung, wobei Frankreichs Verlangen, an

seiner Ostgraͤnze Ruhe zu haben, befriedigt und das alte, gute

Vernehmen beider Lander nicht gestoͤrt wird; nur mit Bedauern und Widerstreben koͤnnen wir uns zu unfreundlichen Schritten

7) ein Nachbar⸗Volk entschließen, welches auf unsere Freund⸗

nem Interesse wohlbegruͤndeten Anspruͤche hat.“

chaft, auf unseren Schutz die gerechtesten, in Frankreichs eige⸗ Die bereits

verbreiteten Geruͤchte von Feindseligkeiten und Graͤnzsperre schei⸗

an und wurden aus dem Gelee geschleudert. F

nen indessen in den Ostfranzoͤsischen Departements und ganz besonders bei dem Handelsstande zu Loon und Marseille groöͤ—⸗ ßere Unruhe erregt zu haben, als in der Schweiz selbst. Loon unterhaͤlt einen täglichen lebhaften Verkehr mit der Schweiz; dieselbe bezieht einen großen Theil ihres Waaren-Bedarfs fuͤr Consumtion und Fabrication uͤber Marseille. Mit der Han⸗ delssperre waren die Fraunzosischen Departements schlimmer ge⸗ straft als die Kantone. Man halt der Regierung die Zahlen ihres Tableau décennal du commerce de la France “*) vor Augen, wonach der Werth der Importen und Exporten von und nach der Schweiz si herausstellt, wie folgt: Einfuhr aus der Schweiz

zur Consumtion

Ausfuhr nach der Schweiz

Französische

Qa 5 . Jahr im Ganzen odck, rnttesüg im Ganzen hehe leid 1827 17 Mill. Fr. 13 Mill. Fr. 37 Mill. Fr. 21 Mill. Fr. 1828 19 5 8 13 5 J 9 18290 J 13 * ö * 1830 19 8 v 13 ö * 18h d . 9 * 3 7 1 19 * 36 * . * 8 . 4 1 JJ * 1 3 9 1 44 J *

1836 82 * 5 19 1 . 9 Es ergiebt sich aus diesen Zahlen allerdings, daß die Schweizer keine schlechten Abnehmer sind; hauptsaͤchlich aber, daß der Transit sowohl nach, als von der Schweiz, von Jahr zu Jahr an Lebhaftigkeit und Bedeutung zunimmt, daß die Schweiz in den fuͤnf Jahren 1832 1836 fuͤr 166 Mill. uͤber Frankreich bezogen und fuͤr einen gleichen Betrag uͤber Frankreich versen⸗ det hat. Solche Zahlen gelten als die unwiderleglichsten Frie⸗ dens Argumente.

Aus Toulon vom 10. August wird gemeldet, daß der Erz⸗ herzog Friedrich von Oesterreich am Tage zuvor einen Ausflug nach Hyeéres gemacht hatte, und sich nun 6. Abreise ruͤstete. Er hatte sich des Morgens bei dem Vice⸗ graviere verabschiedet und sich an Bord der „Guerriera“ be— geben, die nur auf guͤnstigen Wind wartete, um nach Gibral— tar abzugehen. Der Vice-Admiral machte noch Abends am Bord seine Aufwartung. Eine zan ungemeine Thaͤtigkeit 66 in Folge der am gYten eingelaufenen telegyaphischen

efehle im See⸗Arsenal. Das Linienschiff „Triton“ soll in kuͤrzester Zeit nach Mexiko abgehen und man glaubt, die vier Bombardier - Schiffe seyen eben dahin bestimmt. Den 190ten Abends traf die Brigg „Palinurus“ mit wichtigen und eiligen Depeschen des Admiral Gallois an die Regierun auf der Rhede ein. Dieses Fahrzeug war von Smyrna na Konstantinopel gesendet worden, hatte von dort Depeschen des Admiral Roussin mitgenommen, war am 25. Juli vor Tunis angelangt, und am J. August von dort nach Frankreich unter Segel gegangen. Der 29. Juli war von der Franzoͤsischen lotte daselbst mit Kanonen⸗Salven, einem Diner am Bord des Admiralschiffes und mit allerhand Belustigungen fuͤr die Mannschaft gefeiert worden. Die Escadre des Admiral Stop⸗ ford, 5 Linienschiffe, 1 Fregatte, Briggs und 1 Dampf⸗ boot, warf am 306sten Abends auf der Rhede Anker, schien jedoch bald wieder nach Malta umkehren zu wollen.

In Toulon war am 10ten der telegraphische Befehl ein⸗ gelaufen, jn . Schnelligkeit die vier Bombardier⸗Schiffe „Vulcain“, „Cyclope“, „Volcan“ und Eclair“ auszuruͤsten. Der Marine Mitnister will täglich auf telegraphischem Wege von dem Fortgange der Arbeiten unterrichtet seyn. Der Fregatten⸗Capi⸗ tain Ollivier soll das Kommando dieser Division erhalten. Unter den enn des „Tartarus“, welcher die Ueberfahrt von Algier nach Toulon in 4 Stunden, vom 1. zum 6. August,

) Dieses „Tableau“ ist in Rr. 180 der Staats-Zeitung näher besprochen worden. ĩ

fuͤr die zehn Jahre 1827 1836

dmiral Jurien La⸗

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gemacht hat, befindet sich der alte, wackere General Bro, der nach siebenjährigem Aufenthalt in Afrita nach Frankreich zuruck kehrt. Ihm ist das Kommando zu Valence (Dräͤme) zuge⸗ dacht. Aus Tunis vernimmt man, daß Admiral Gallois beim dortigen Dei mit e Nachdruck die Abstellung der Beschwerden betreibt, uͤber welche sich Frankreich zu beklagen at. Der Dei hat versprochen, die Einfälle der ihm tributären Araber in die Provinz Konstantine nach Kraͤften zu hintertrei⸗ ben; auch sind mehrere Boten und Unterhaͤndler des Achmet Bey, die zu dem Pascha nach Tripolis gingen oder von dorther kamen, aufgefangen worden. Ueber die Entschäaͤdigungen für die Franzoͤsischen Kaufleute wird man wohl später ins Reine kommen. In Tripolis stand die Ankunft der Turkischen Flotte nahe bevor; es ging die Rede, sie wuͤrde ein starkes Truppen—

Corps ans Land setzen.

Der Capitain Bazoche, welcher das Franzofische Geschwa⸗ der an der Kuͤste von Mexiko kommandirt, soll seine Abberufung verlangt haben, weil er im Avancement gegen einen juͤngeren, neulich zum Contre⸗Admiral befoͤrderten Tapitain zuruͤckgesetzt sey. Der Contre⸗Admiral Baudin soll bestimmt seyn, bedeu⸗ tende Verstärkungen nach dem Mexikanischen Golf zu fuhren, den Oberbefehl ubernehmen und zu einem entscheidenden An⸗ ef, zu schreiten. Man ist mit den Nachrichten von dort nicht

esonders zufrieden, und meint, die Regierung hätte dem Ca— pitain . gc von Anfang an eine größere Macht zu Gebote stellen mussen.

Fuͤr den heutigen Tag, den Geburtstag Napoleon's, waren schon im Voraus beunruhigende Geruͤchte ausgestreut. Die Polizei, hieß es, wäre abermals Unruhestistern auf der Spur; eine Menge junger Leute sollte unter der Säule auf dem Ven⸗ doͤmeplatz den Ruf: Es lebe Napoleon! Es lebe der Prinz Louis! erheben; auch wuͤrde eine neue Nummer des Moniteur republicain erscheinen. Die Polizei hat ihre Vorsichtsmaßregeln getroffen, allein es ist weiter nichts geschehen, als daß eine große Menschenmenge sich, wie alle Jahre, um die Vendome⸗Saͤule versammelte und dem Andenken des Kaisers Kraͤnze und Blu⸗ menstraͤuße darbrachte.

Das Journal des Dabats widmet unserm beruͤhm⸗ ten Landsmann, Professor Ehrenberg, der sich gegenwärtig zu Paris befindet, einen eigenen Artikel, um sein Publikum mit dessen Entdeckungen und Verdiensten bekannt zu machen. Der⸗ selbe 3 nach kurzem Aufenthalte zu Paris, weiter nach Lon⸗ don gehen.

3 gewesene Franzdsische General⸗Konsul in Mexiko, Ba⸗ ron Deffaudis, ist, von Brest kommend, zu Paris eingetroffen.

Der Zudrang an der Eisenbahn nach St. Germain ist, ungeachtet des Unfalls am Sonntage, vorgestern und gestern wieder sehr bedeutend gewesen. Die Einnahme am Sonntag betrug 24, 700 Fr. und wuͤrde ohne jene Stoͤrung wohl weit uͤber 30,060 betragen haben.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz— ung vom 141. August. (Hamburger Boͤrsenhalle) ange hat sich nicht ein solches Gewitter uͤber Lord Palmerston's

Haupt entladen, wie diesen Abend im Oberhause; gluͤcklicher⸗ weise aber war es nur ein kalter Schlag, eine Petition ohne bestimmtes Resultat, eine Diskussion ohne Abstimmung, also auch eine Vertheidigung ohne Niederlage. Aber in Anregung gebracht wurden alle Fragen der auswaͤrtigen Politik, so weit sie den Handel beruͤhren, nicht bloß die Orientalischen, und die Fuhrer der Tories ließen sich daruͤber vernehmen: Brougham, Wellington, Lyndhurst und außer ihnen noch Lord Strangford, der sich dabei, wie Lord Brougham bemerkte, als einen umrius- que juris doclum, in den Verhaͤltnissen des Ostens und Westens (Amerika's) gleich Bewanderten zeigte. Als Vertheidiger des Ministeriums trat nun der Chef des—⸗ selben auf, und spaͤter, als auch der schlechte Zustand der Britischen Flotte zur Sprache kam, Lord Minto, der Chef des Marine⸗Departements. Wir koͤnnen hier aus der interessanten Debatte nur einige Hauptmomente mittheilen. Lord Lyndhurst, der den Reigen eroͤffnete, uͤbergab eine Pe⸗ tition aus Glasgow, versicherte, sie sey von den 600 angesehen⸗ sten Kaufleuten, Rhedern und Manufakturisten der Stadt un⸗ terzeichnet, theilte aus derselben mit, daß darin uͤber die Beein⸗ traͤchtigung der Britischen Handels-Interessen in allen Theilen der Welt geklagt werde, behauptete, an all dem Unheil sey Niemand als Lord Palmerston schuld, und ging dann zu den Beweisen uͤber. Im Jahre 1836, sagte er, betrug Englands Ausfuhr im Allgemeinen 91 Millionen; im Jahre 1837 nur S5; die Ausfuhr von Englischen Manufakturen betrug im er— steren Jahre . Millionen, im letzteren nur 72, noch speziel— ler: Baumwollen⸗Manufakte im Jahre 1836 noch uͤber 56! Millionen, im vorigen nur 42; wollene Stoffe resp. 6!“ und 1M Millionen, eben so mit Leinenstoffen, Seidenzeugen und dergleichen. Lord , . berief sich auf eine dem an⸗ deren Hause vorgelegte Tabelle. Als Ursach dieser Uebelstaäͤnde wurde nun zuerst der Preußische Zoll-Verein angegeben. „Jedermann“, sagte der Redner, „weiß, mit welchen Schwierig⸗ keiten Preußen zu kämpfen hatte, bevor es gelang, die verschiedenen Deutschen Staaien zu einem HKandelsbund zu vereinen, und wenn Lord Palmerston nur die geringste diplomatische Geschicklichkeit ange⸗ wandt hätte, um diesen Widerstand der kleineren Staaten zu unter- stützen, so hätie er den ganzen Plan der Preußischen Regierung ver⸗ eiteln können. Statt dessen bewies man diesseits solche Theilnahm⸗ losigkeit, solche Unachtsamkeit, daß allmälig ein Staat nach dem au⸗ deren genöthigt war, dem immer weiter um sich greifenden Ver⸗ eine beizutreten. Die Folge davon war denn die größte Beeinträch⸗ tigung unseres Handels mit dem inneren Deutschland. Und nicht nur unsere Einfuhr dorthin verminderte sich auf beunruhigende Weise, sondern eine andere Folge des neuen Systems war auck, daß in Deutschland Etablissements entstanden, welche mit Hüife des wohlfeilen dortigen Arbeitslobns, der guten Fluß⸗ und Aa nal⸗Schifffahrt und der aus England hinübergeschafften WMa⸗ schinen sich in den Stand setzten, nicht nur die eigenen Bedürsnisse des Landes zu befriedigen, sondern auch an auswärtigen Märften uit

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