1838 / 232 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zu erhalten. Allerdings haͤtt« derselbe wohl das Recht gehabt, etwas Anderes zu erwarten, als ein solches Verfahren; frei⸗ muͤthiger ware es gewesen, wenn seine Feinde, deren groß muͤthige Nachsicht er in Anspruch genommen, ihn vor dem gewarnt hatten, was er zu erwarten habe. Er hatte sich an den Buchstaben des Gesetzes halten und doch viel strenger verfahren koͤnnen, wahrend er umgekehrt die Worte, streng ge⸗ nommen, üͤberschritten habe, um mit Milde zu handeln. Er härte eine Jury aus Feinden der Insurgenten zusammenstellen, er hätte sich ihrer Verurtheilung vergewissern und Hinrichtun⸗ gen verhängen koͤnnen; aber dann waͤre auch seine Rechtferti⸗ ung, wenn auch kein Jurist etwas daran auszusetzen vermocht aͤtte, dem Ministerium schwerer geworden, als jetzt. „Und wenn“, fuͤgte Lord John Russell hinzu, „die Provinz erhalten und die Todesstrafe vermieden werden kann, so wird keine Sophisterei und kein Sarkasmus, mit Freundschafts-Betheu— rungen begleitet, die nur die sich dahinter versteckenden kleinli⸗ chen Persoönlichkeiten bemaͤnteln sollen, die gerechte und lebhafte Anerkennung zuruͤckhalten koͤnnen, daß Lord Durham sich um die Kolonie, Um das Muiterland und um die Nachwelt hoch⸗ verdient gemacht hat“ Lord Stanley versicherte zwar, daß er und seine Partei an dem Ursprung dieser Bill keinen Theil haͤtten, dech wollte er in die Vorwuͤrfe nicht einstimmen die dem Lord Brougham deshalb gemacht worden, weil derselbe ei⸗ nen Irrthum entdeckt und ein Mittel dagegen vorgeschlagen habe; eben so wenig wollte er mit der Erklärung zuruͤckhalten, daß auch er von der Ungesetzlichkeit der besagten Verordnung in all ihren Theilen uͤberzeugt sey. Lord Durham moͤchte im⸗ merhin die besten Absichten dabei gehabt haben, aber seine Maß⸗ regel sey deshalb doch nicht zu billigen. Das Verfahren Sir John Eolborne's biete, sowohl was die Ernennung seines Con⸗ feils, als was den Charakter seiner Verordnungen betreffe, ei⸗ nen fuͤr ihn sehr guͤnstigen Kontrast dar. Nachdem der Red⸗ ner die Maßregeln beider Gouverneure mit einander verglichen hatte, rügte er das ausnehmende Lob, welches Lord J. Russell dem Grafen Durham deshalb gespendet, weil dieser sich eines un⸗ gebuͤhrlichen Einflusses auf die Zusammensetzung der Geschworenen⸗ gerichte enthalten, und meinte, die ungesetzliche Verordnung wäre um so unnoͤthiger gewesen, weil die Juries gewiß ihre Pflicht gethan haben wurden, denn dies muͤßten die Verbrecher doch wohl gefuͤrchtet haben, sonst haͤtten sie schwerlich sich selbst als schuldig bekannt. Lord Stanley schloß damit, daß er dem Ministerium empfahl, eine Maßregel zur Erläuterung des Ge⸗ setzes, durch welches dem Grafen Durham seine Vollmachten adertragen worden, so wie zur Festsetzung des gegen die Per⸗ sonen, welche durch Aufhebung der vielbesprochenen Verordnung frei ausgehen wuͤrden, zu beobachtenden Verfahrens vorzuschla⸗ 7 indem er gewiß glaubte, daß das Parlament, wenn das Ministerium nur einen passenden Antrag machte, einer solchen Maßregel seine Genehmigung nicht verweigern wurde. Lord John Russell erwiederte, die Minister haͤtten sehr gern diesen Weg einschlagen wollen, als aber Lord Melbourne im Oberhause ein darauf berechnetes Amendement beantragt habe, sey dasselbe ja auf allgemei⸗ nen Widerspruch gestoßen und habe zurückgenommen werden muͤssen. Herr Leader, der bekannte Radikale und Herrn Roebuck s Nachfolger in der Vertretung der revolutionnairen Partei Nie⸗ der⸗Kanada's, hatte zwar eine Ruͤge des Verfahrens Lord Dur⸗ ham's angemessener gefunden, als eine Indemnitaͤts⸗Bewilligung, wollte sich aber dem allgemeinen Wunsche nicht widersetzen. Er fuͤhrte mehrere andere Handlungen der Kolonial⸗Regierung an, die er fuͤr ungebuhrlich hielt, und erklaͤrte es fuͤr unwahr, daß die nach Bermuda deportirten Individuen sich als schuldig be— kannt hatten; zwar sey von ihnen eingestanden worden, daß sie rebellirt hatten, aber nicht, daß sie gegen die Person oder Re⸗ gierung Ihrer Majestät, sondern nur daß sie gegen die schlechte Rolonial⸗Regierung rebellirt und daß sie keinesweges den Wunsch gehegt hatten, die Kolonie von England loszureißen. Dann , re der Redner das radikale Parlaments-Mitglied, Herrn C. Bul— ler, jetzigen Secretair Lord Durham's und Mitglied des speziellen Conseils von Nieder ⸗Kanada, mit Schmaͤhungen und machte den Ministern den Vorwurf, daß sie die Rechte des Volks, durch dessen Beistand sie ans Ruder gelangt seyen, mit Fuͤßen traͤten. Herr Hawes dagegen vertheidigte Lord Durham's Politik und schrleb die gegenwärtigen Verhandlungen nur dem Wunsche der Opposition zu, die Minister durch Angriffe auf jenen zu verwunden. Hierauf erhob sich Sir W. Follett und behauptete, daß, so groß auch Lord Durham's Vollmach⸗ ten gewesen, er dieselben noch bei weitem uͤberschritten habe. Es sey ihm nicht die Macht gegeben worden, uͤber die Schuld von Angeklagten ohne Jury, ohne Zeugen und ohne Verthei⸗ digung zu entscheiden und sie nach seinem eigenen Gutduͤnken zu verbannen, einzukerkern oder hinrichten zu lassen; solche Macht wuͤrde das Parlament Niemanden verllehen haben, und wäre das der Zweck der Kanadischen Akte gewesen, so wurde dieselbe nimmermehr durchgegangen seyn; die Absicht dieser Akte habe aber nur darin bestanden, an die Stelle einer suspendirten ordentlichen Legislatur fuͤr die Zeit dieser Suspen⸗ diruͤng eine einstweilige außerordentliche gesetzgebende Gewalt zu setzen, und eben so wenig wie die ordentliche Legislatur die Macht gehabt hatte, eine solche ungesetzliche Verordnung zu er⸗ laffen, eben so wenig koͤnne die ihr substituirte Gewalt diese Macht besitzen. Auch dieser Redner drang in das Mini⸗ sterium, noch vor der Prorogirung des Parlaments eine Bill einzubringen, um der uͤblen Wirkung zu begegnen, welche die Aufhebung der Durhamschen Verordnung auf das Kanadische Volk haben muͤsse, und so sehr er es bedauerte, daß eine solche Diskussion uͤberhaupt nothwendig geworden sey, so sprach er doch die Hoffnung aus, daß der vom Parlamente gegebene Be⸗ weis, keine Verletzung des Gesetzes dulden zu wollen, in den Kolonieen von guten Folgen seyn wuͤrde. Diese Rede wurde von dem General-Prokuraior beantwortet, der zwar den die Deportation nach den Bermudas betreffenden Theil der Durhamschen Verordnung aufgeben wollte, den uͤbrigen Theil derseiben aber fuͤr gesetzlich erklärte, Sir E. Sug den behaup— tete dagegen wieder, daß die ganze Verordnung durchweg ungesetz⸗ lich sey. Sir C. Grey, der Unter ⸗Staats⸗Secretair der Kolonieen, wich seltsamer Weise von der Ansicht der uͤbrigen Verwaltungs— Mitglieder ab, indem er gerade umgekehrt die Deportation nach den Bermudas vollkommen gesetzmäßig, das Uebrige aber ge⸗ setzwidrig fand. Sir R. Inglis wollte die Einschaltung einer Klausel in die vorliegende Bill anempfehlen, um das gegen die in der Verordnung bezuͤchtigten Personen nunmehr einzuhal⸗ tende Verfahren zu bestimmen, aber Lord J. Russell weigerte sich, auf diesen Vorschlag einzugehen, und hielt es nach reiflicher Erwägung immer noch fuͤr das Beste, die Bill, wenn sie doch einmal angenommen werden solle, in ihrer jetzigen Gestalt zu belassen, worin er sich durch die vielen Widerspruͤche in den gber diese Sache geäußerten jnristischen Ansichten bestärkt fuͤhlte. Die Bill wurde nun in den Ausschuß gebracht, und nachdem sie ohne Amendements aus demselben wieder hervorgegangen

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war, erfolgte auch sogleich die Berichterstattung, die dritte Le⸗ sung aber wurde auf den naͤchsten Abend angesetzt.

London, 15. Aug. Ihre Majestät die Königin wird näch— sten Dienstag London verlassen und ihre Residenz nach Wind⸗ sor verlegen. Am Tage vorher werden der Fuͤrst und die Fuͤr⸗ stin von Hohenlohe nach Deutschland abreisen.

Der setzige Marine Oberbefehlshaber auf der Station von Portsmouth, Admiral Sir Philip Durham, muß das Kom⸗ mando uͤber diesen Hafen im November niederlegen, weil dann die gesetzliche dreijährige Dauer desselben voruͤber ist. Man nennt den Admiral Sir Josias Rowley als seinen Nachfolger.

Zwischen Herrn O Connell und dem hiesigen Nord⸗Ameri⸗ kanischen Gesandten hat folgende Korrespondenz stattgefunden:

„Sir! In einer im „Spectator“ erschienenen Rede, die Sie in einer öffentlichen Versammlung zu Birmingham gehal— ten haben sollen, ist Folgendes über mich gesagt: „Ich glaube, ihr hlllerr Gesandter ist selbst ein Sklaven-Auferzieher, eines von den Geschoͤpfen, welche Sklaven auferziehen, um sie spaͤter zu verkaufen. Ist es moglich, daß Amerika einen Mann hier— her senden kann, der mit Menschenblut handelt, und der eine Schande fuͤr die Menschheit ist?““ Ich wuͤnsche nun zu wis⸗

sen, ob dies ein genauer Bericht von dem ist, was Sie bei je⸗ ner Gelegenheit gesprochen haben, und sende Ihnen des halb

dies Schreiben. Ich bin u. s. w. 2 * A. Steven son.“

„Sir! In Folge Ihres Schreibens vom gestrigen Tage

sah ich die im „Spectator“ vom Aten enthaltene Mittheilung meiner Rede nach und nehme keinen Anstand, zu erklaren, daß die von Ihnen hervorgehobene Stelle nicht genau das wieder⸗ gert, m ich damals gesprochen habe. Gleich die naͤchstfol⸗ gende Stelle zeigt, wie mir scheint, daß der Bericht nicht ge— nau seyn kann, und nach der Vergleichung eines anderen Be⸗ richts, so wie nach meiner bestimmten Erinnerung, wiederhole ich, daß jene Mitiheilung falsch ist. Ich bin u, s. w. h Daniel O' Connell.“ „Sir! Ich habe die Ehre, Ihnen den Empfang Wrer Antwort auf mein fruͤheres Schreiben anzuzeigen. In der Vor— ausfetzung, daß Sie durch Ihr Antwortschreiben eine Mißbilli⸗ gung der fuͤr mich beleidigenden Ausdruͤcke in Ihrer Rede, auf die ich Sie aufmerksam machte, zu erkennen geben wollten, er⸗ klare ich mich mit der von Ihnen gegebenen Antwort zufrieden. Da ein ungenauer Abdruck Ihrer Rede durch die resse be⸗ kannt gemacht worden ist, so erlaube ich mir, Sie zu benach—⸗ richtigen, daß ich es mir selbst schuldig zu seyn glaube, die zwi⸗ schen uns stattgehabte Korrespondenz ebenfalls zu veroͤffentlichen. Ich bin u. s. w. A. Ste ven son.“

Nieder lan de. U

Aus dem Haag, 16. August. Wie man vernimmt, wird

der seit längerer Zeit von Paris abwesende diesseitige Gesandte bei dem Koͤnige der Franzoöͤsen, Baron von Fagel, am Zösten d. nach der ö 5 abreisen. Herr von Fabri⸗ cius wird dieser Tage hier erwartet. Der mit den Luxemburgischen Angelegenheiten beauftragte Geheime Referendair Stifft ist, zum Zeichen der Koͤnigl. Zu⸗ friedenheit mit seiner Amtsthaͤtigkeit, zum Geheimenrath erho⸗ ben worden. ;

Anmsterdam, 16. Aug. Das Handelsblad laͤßt dem kuͤrzlich mitgetheilten Schreiben aus Paris nachstehende Be⸗

trachtungen folgen: .. „Sollte es erweislich seyn, wohlverstan⸗ den aber durch echte, nicht etwa aus der Fabrik der Franzoͤsi⸗ schen Polizei stammende Briefe und Bestellungen des Herrn von Fabricius, daß dieser durch Bestech ung oder Verleitung von Staats⸗ Beamten, Staatsgeheimnisse in seine Haͤnde zu bringen versucht haͤtte, so wuͤrden wir und so denkt sicherlich auch unsere Regierung und jeder rechtschaffene Hollaͤnder die er sten seyn, die Handlungs⸗ weise des Gesandten auf das staͤrkste zu mißbilligen, ja zu ver⸗ abscheuen. Kann aber der Beweis eines so unmoralischen Ve⸗ nehmens nicht gefuͤhrt werden, dann hätte das Franzoͤsische Mi⸗ nisterium Sorge tragen muͤssen, daß man in seinem halbamtli⸗— chen Organ, dem „Journal des Debats“, den Herrn von Fabri— clus nicht der Unrechtlichkeit beschuldigte und in Englischen und anderen Zeitungen aussprengen ließe, man habe den Geschaͤftstraͤ⸗ ger eines mit Frankreich befreundeten Souverains, gleich einem nichtswuͤrdigen Boͤsewicht, aus dem Lande gewiesen, bevor der⸗ selbe noch durch seinen Souverain zuruͤckberufen worden. Oder sollte selbst der Ankauf von Staatsschriften, die ein nicht in Amt und Pflicht stehender Buͤrger angeboten hatte, in den Augen der Franzoͤsischen Regierung ein Mißbrauch, ja eine unrechtliche Handiung seyn? Wir wuͤnschen von Herzen, daß unter der Praͤsidentur des Grafen Mols ein solch er Grundsatz der Delikatesse und Strenge zur Grundregel der Verwaltung gewaͤhlt werden und segensreiche Folgen haben mochte. Das wuͤrde fur Frank⸗ reich und fuͤr fremde Staaten sehr heilsam seyn. Fuͤr Frankreich, inso⸗ fern dann das Budget der geheinien Ausgaben um viele Millionen vermindert werden koͤnnte; fuͤr fremde Staaten, weil diese dann viel Geld und Muͤhe sparen konnten, die es jetzt sie kostet, um ein wachsames Auge zu haben auf die rn eren Franzoͤsischer Spione, die unter allen Gestalten und orwaͤnden Europa durchkreuzen, und kein Mittel, von welcher erdenkbaren Art es auch seyn möchte, unversucht lassen, um Staats⸗Geheimnisse zu erspähen. Oder denkt man vielleicht in Paris, daß man dem Auslande so leicht blauen Dunst vormachen könne, und daß die⸗ ses nicht verstaͤnde, die verschiedenartigen Masken, die bei ihm erscheinen, zu durchschauen? Heute ist es ein Abgesandter „Heinrichs V.“ oder der Herzogin von Berry, den man 4duf uns losschickt, morgen ein verurtheilter und fluͤchtiger Re⸗ publikaner, der beim Kloster St. Mern mitgekaͤmpft oder an dem Komplott der Rue des Prouvaires Theil genommen haben will; bald wieder ein Handels⸗Reisender, der des Morgens in oͤffentlichen Kafferhäͤusern eine Anzahl Anekdoten gegen Ludwig Philipp oder seine Minister auskramt, und Nachts in das Hotel des Franzoͤsischen Gesandten schleicht, um Bericht abzustat⸗ ten und Instructionen zu erhalten; bald wieder Industrie⸗Rit⸗ ter, welche Actionaire zu gewinnen suchen fuͤr Kanal⸗Anlagen, aus denen niemals was werden soll, die aber zum Vor— wande dienen, die Topographie fremder Landstrecken aufzuneh⸗ men, uͤber welche vielleicht dereinst einmal Franzoͤsische Heere sich ergießen koͤnnten. Mit einem Worte: Große Herren, ga—⸗ lante . Lovelaces, Kaufleute, Militairs, Fabrikanten und was nicht alles wird aus Paris expedirt, um die leichtglaͤubi⸗ gen Deutschen und „ces bonnes bätes d'tlollandais“, wie man uns nennt, bei der Nase zu fuͤhren und unter erlogenen Na⸗ men und falschen Vorwaͤnden die Nolle eines Spion zu spielen. Dergleichen Sendlinge machen den Regierungen anderer Staa⸗ ten alle Hande voll zu schaffen, denn die Schamlosigkeit und Frechheit solcher Intriganten uͤbersteigt allen Glauben. Hat daher Graf Mols beschlossen, in dieser Hinsicht einen

sse schließen zu duͤrfen, da viele Kaäͤufer sich ein An Waaren wird es sicher aber auch nicht seh⸗ en bereits eingetroffenen Meßguͤtern schon abge— n werden kann.

Herbst⸗Blume

anderen Grundsatz als seine Vorgänger zu befolgen, so n

n leiden, ja wir freuen uns daruͤber. .

e bisherige Bahn verfolgt, ist man nicht befu u machen uͤber eine Sache, die, wiewohl un errn von Fabrictus dazu in keiner Wen ch nicht als etwas Unrechtliches vs, kann. Wir und gewiß nech manche andert ande koͤnnten hierüber noch viel mehr sagen“ daß unser bescheidenes Schweigen denen zu n werde, die den ehrlichen unh verderben trachten, weil er sin.

e Herbst Me wir das ger den werden. man aber di viel Aufhebens z Regierung den H maͤchtigt hatte, worfen werden tung hier zu L lein wir hoffen, ner genügenden Lehre diene tunaswerthen Fabricius zu Fuͤrsten zu treu gedient hat.“ In seiner heutigen N abermals ein das Bemuͤhen Franzoͤsischer ö lossen, die Actenstüͤcke, die Herr von tlich fuͤr unecht zu erklären, als ein li; aͤrt wird. Die „Times“, sagt der Fu 1sblad's, theile zwar Einzelnes aus aber man habe sich gehuͤtet, ihr diesen, theit der Doöcumente unwidersprechlich 21 zu kommuniziren. t denjenigen Franzoͤsischen Blattern, Paris als die p

n⸗ und Fruͤchte⸗Ausstellung findet in Meßwoche statt und wird, nach allem, was man eder sehr ausgezeichnet. Oesterreich.

11. Aug. Die Ofener und Pesther Zeitun

„Herr M. G. Saphir, Redacteur des 6 von der Koͤnigl. Freistadt Pesth zum Ehrenbuͤr— Die daruͤber ausgestellte Urkunde lautet Buͤrgermeister, Stadtrichter und Magistrats Raͤthe Freistadt Pesth beurkunden hiermit: daß wir und e Buargerschaft in Anerkennung der Verdienste, welche Moritz Saphir in Folge der im Monat Marz d. J. ten außerordentlichen Ueberschwemmung um die Ein⸗ seser Stadt dadurch erworben, daß er an dem großen welches dieselben so schwer getroffen, herzlich theilneh—

diesem do

ummer enthalt das Handelt Schreiben aus Paris (vom 11ten d. M)), Blatter, denen sich auch die Tin Fabricius von 6 die er waͤhlt tas erhalten, saͤmm liches Stratagem erkl spondent des Hande nen Actenstuͤcken mit, Stellen, die die Ech gethan hatten, ebenfalls pricht der Korresponden die Abreise des Herr einer Abberufung die bricius,“ heißt es mand ersetzt und i derselbe niemals in ihn daselbst lich finden, seiner Freunde erregt.“

Belgien. Belgischen Blätter enththn

statigthab

Uangluͤcke ö ; 24 und von menschenfreundlichen Gefühlen durchdrungen,

n Wien zum Besten der Huͤlfsbeduͤrftigen bei seinem per—

Mitwirken eine Akademie veranstaltet, und durch de— haltiges Erträgniß die Summe der uͤbrigen milden bedeutend vermehrt, dann gleich darauf mit Hintan⸗ iner anderen Geschaäͤfte, nicht achtend die Auslagen, selben edlen Absicht hierher gereist ist, und ein gleiches dem glaͤnzendsten Erfolge bewerkstelligt hat; ͤhlthaͤtige Wirken, außer dem unterm 6. Juni Fon Seite des Magistrats erlassenen Dankschrei— es dem Magistrate aus den Gesetzen und Koͤnigli— gien zukommenden Rechts, den gedachten Herrn hir in die Zahl der hiesigen Buͤrger aufnehmen, Ehrenbuͤrger dieser Stadt ernennen; sonach alle d Befugnisse, deren die uͤbrigen Buͤrger der chen Freistadt Pesth seit jeher genießen, auch ihm ein— Woruͤber gegenwaͤrtig mit unserer Fertigung und dem Siegel bekräftigte, auch in das Magistrats-Protokoll wortlich eingeschaltete Urkunde ausgefertigt worden ist. der Koͤnigl. Freistadt Pesth, den 25. Theod. Neu⸗

Uebrigens vn

n von Fabricius aus ses Diplomaten dargestellt, „Herr v. genheit, „ist noch durch ), st lediglich auf Urlaub abgereist. den Niederlanden gewesen, und Jeder, lernen wird, wird das Bedauern sehr nan die seine Abreise von hier bei der großen Ann

bei dieser Gele

Unternehmen mit fur dieses wo d. J. an ihn ben, kraft d chen Privile Moritz Sap und ihn zum

Bruͤssel, 16. Aug. Die Gerechtsamen un

eine Adresse der Einwohner von Namur an den die 24 Artikel.

Der Osmanische Botschafter in Paris, findet sich jetzt in Belgien.

Deutschlan d.

Muͤnchen, 16. August. IJ ist diesen Nachmittag 3 tadt nach Nymphenburg passirt, von Mittagstafel wieder hier eintrifft.

der Kaiser Nikola

Fethy Pascha,

der Raths⸗Versammlun hre Majestaͤt die regieren Johann Eichholtz, Buͤrgermeister. Uhr von Tegernsee dus

wo sie nach nn

Juli 1838. mayer, Vice⸗Notaͤr.“

Italien.

Neapel, 7. August. (A. 3.) Ihre Maj. die Koͤnigin st wie der neugeborne Prinz befinden sich fortwährend im besten Die Taufe wurde vorigen Sonnabend vollzogen und dem Neugebornen der Name Karl Ludwig, Graf ven Die Stadt hat bei dieser Gelegenheit sehr dagegen ist von Seite der ch keine Begnadigung, noch Beförderung oder as der Art bekannt gemacht worden. Der Vesuv verhalt sich zum großen eidwesen der hier anwesenden Fremden wieder ganz ruhig; es sst nichts mehr als eine große majestaͤtische Rauchsaͤule, aber ohne Feuer sichtbar.

unsere S

us wird diesen Abend und bei Hrn. von Severin (im Counasten Se. Maj. unser Koͤnig wird bis 8 Ih Die Kaiserin von Rußm Muͤnchen kommm

Se. Maj. Muͤnchen eintreffen, Hause) abtreten; auch aus Bruͤckenau zuruͤckerwartet. wird, wie zu erwarten Ihre Maj. bleibt vor aus guͤnstigen Fortgang

Der Großh. Badi am Wiener Hofe, Graf von Tettenborn, ist

19. Aug. Gegenwaͤrtig befindet sich! Gesangswelt, Graͤfin Rossi, in unsun folge, wurden gestern Meyn Herr Graf Rosst geht von hit Gesandter nach St. Peters bung Koͤnigl. staͤndischen Theater zu Pr n Erfolge und machte als Aga Bei dem Bau unseres nen hr als hundert Menschen beschust dung desselben wohl baldigst n

eits / Behoͤrde sich in hiess

Trani, zu Theil. viel fuͤr die A Regierung no

war, jetzt nicht nach der Hand in Kreuth, um den so ihn der Kur nicht zu unterbrechen.

sche General-Lieutenant und Gesm̃ gestern hier amn

rmen⸗Anstalten gethan,

Man hatte all— emein darauf gehofft.

Dresden, einstige Koni Mauern, un

beer's Hugenotten a als Königl. Sardinischer

Dlle. Brosser, vom gastirt hier mit dem glaͤnzendste und Alice wahrhaft Schauspielhauses sind me und so kann man der Vollen

19. Aug. Die hiesige Sicherh folgende Bekanntmachung erlassen Stadt das Geruͤcht verbreitet, da waaren, welche Kinder von unb dachterregenden Umstaͤnden emp Behoͤrde eingeliefert word des Genusses derartiger E ses Geruͤcht ist vollig ungegruͤndet, anlassung solcher Befuͤrchtungen, zr Brod⸗ und Wurstschnittchen an sorgfaͤltigste Untersuchung ders zu der Überzeugung gefuͤhrt, Substanz waren daß in neuerer gestorben oder nur erkr machten und mit So chen in hiesiger Stadt ren angeboten oder gege die Vermuthung begruͤndet, u Grunde gelegen habe.

d ihrem Wunsche zu

ufgefuͤhrt. Schweiz.

Luzern. Tagsatzung, 14. August. Herr von Bombelles hat am Iten d. M. in einer Privat Audienz dem Praͤsidenten uͤberreicht. Freiburg garantirt die Glarner Die revidirten Verfassungen von Thurgau und Iirich werden von allen Standen garantirt, mit Ausnahme

sein Kreditiv Verfassung. —‚

Schweizer Blättern zufolge, war Nachstehendes der Inhalt der Rede des Waadtlandischen Abgeordneten bei der ; Monnard, in Bezug auf das Verlangen der Französischen Regierung wegen Ausw

gegensehen.

„Es hat ß neuerdings vergiftete

ekannten Personen, unter t fangen haͤtten, an die hit daß sogar zwei Kinder in e gestorben waäͤren. N denn es sind zwar, rei Semmeln, sowie en bgegeben worden; allein t elben durch Sachverstaͤndige) daß sie frei von aller giftartz wenig ist zu ermitteln gem d in Folge einer V Auch die mehrfach n Anzeigen, nach n fremde Personen Eßhe ben worden seyn sollen, haben in ben daß hierbei die Alt Die Sicherhth ches hiermit bekannt zu mac Verbreitung

Tagsatzung, Herrn eisung Louis Napo—

„Die Tagsatzung soll sich beschränken, von Thurgau Erläuterung 1) Ist der Prinz wirklich ein 2) Sind die Handlungen, welche die Nole als im Kanten Thurgau begangen darstellt, wohl erwiesen? 3) Sind die siaatsrechtlichen Grundsätze Thurgau's mit Bezua auf das Võl⸗ kerrecht mit den Grundsätzen der Eisgenossenschaft übereinstimmend: Thurgau hat uns über dies Alles genügende Aufschlüsse gegeben. Wenn es sich in völkerrechtlichen Verhältnissen darum handelt, einen Beschluß zu fassen, so darf man sich nicht durch bloß Gefühle leiten lussen, Und die höberen Orts geäußerten Besorgnisse können nicht als Richschnur gelten. Welches sind nun die in der Rote zitirten That— sachen? Man wird die Schwelz doch nicht für das Straßburger At, dem sie ganz fremd geblieben ist, verantwortlich machen wollen? auptschuldige war in den Händen der Französischen Justiz und varde derselben durch gesetzwidrige Gewalt entrissen. den wir durch eine dipiomatische Note erinnert, daß dieser Schuldige sön Entkommen nur einer Handiung großmüthiger Gnatke zu ver⸗ ade. Was kümmert ung aber diese Guade nicht der Schweiz erwiesen. Die Schweiz hat daher auch keine Pflicht der Dankbarkeit. Hätte Frankreich Louis Bonaparte gefangen gehal— ten und hestraft, so hätte die Schweiz ihn gewiß nicht reklamirt. Man spricht ferner von Schriften, welche in Frankreich nud Deutsch—⸗ ; Was sind diese Schriften? Wir keunen sie acht. Sind in diesen Ländern keine Preß, Gesetze? Und wenn ein Schweisertscher Verfasser in einem derselben ein Werk publiirte, Kante dafür die Eldgenossenschast verantwortlich gemacht werden? Mit welchem Recht häite sie es verhindern und strafen können? Seit wann erlaubt das Völkerrecht, auf diese Weise zu verfahren? Verfasser einer Schrift ist von dem Pairs-Gerichtshof gerichtet und Mau sagt, ein Mitarbeiter an der Scheift be— Aber er hat das Werk nicht in der Schweiz. herausgegeben, hat in derselben kein Vergehen begangen, kaun also reßgesetzen unserer Kantone nicht erreicht werden. 9 ift gegen die Regierung des au Bevölkerung und ebiet fleinsten Kantous der Schweiz gerichtet worden wäre, so würde ese höchst wahrscheintich derseiben nicht die gerinaste Ausmerksamkeit geschenkt, noch ihre Sicherheit gefährdet geglaubt haben. Es ist keiner r jablreichen Landammänner oder Präsidenten, welchem eine soiche =. chrift fünf schiaflose Minuten zugezogen hätte. Die Note spricht von Are— berg al; von einem Mittelpunkt von Intriguen, ohne uur eine That⸗ ah anzufaeren, Ich will dagegen eine sosche zitixen. Einer der Müuschuldi⸗ hh be m Straßburger Aufruhr, Obersi Vaudrey, kam mit einem Französi⸗ 5 en Paß in die Schweiz. Ich erinnere mich, daß der Präfekt von Straß— dung im denselben erst verweigerte und nachber von der Regierung . Erlaubniß erhielt, ihm einen solchen auszustellen. Und jetzt, nach—⸗ m man ihm die Mittel verschafft-hat, in die Schweiz zu kommen, auf ihrem Gebiet Verschwörer zu dul⸗ ) iehun e Offenkundigkteit der Umtriebe, von en d e Note spricht, glaube ich erklären zu können, daß sie wabr— mich im größten Theil der Schweiz nicht existirt hat. te an nichts weniger, als daß Arenenberg ein Miitelpunft von ö Und selbst die Thurgauisch; Regierung hatte nicht 3 geringste Kenntniß von etwas dergleichen! n uns von öffentlicher Kunde!

über folgende Punkte zu verlangen:

ßwaaren hier Thurgauischer Bürger

„und eben so Zeit hier Jeman ankt sey. falt eroͤrterte

indern dur Und nun wer—

ergiftung z anten habe. ie wurde Behoͤrde sieht si 2 zugleich aber au artiger falscher, druͤcklichst zu warnen. unbekannten Personen den Kindern, wie zu allen Zeit ist, haben diejenigen, welch ren oder Getränke anbieten, auch beim Mange keiten einer polizei 18. August 1838.“ Frankfurt a. M., macht nun oͤffentlich dem Feste erhaltenen Einnahmen, einschließlich der besonderen S Mozart Stiftung als men betrugen allerdings waren außerordentlich stark.

Es unterliegt keinem Zweifel, daß berg⸗-Gefangenen in kurzem nach orbereitungen sollen

ch veranlaßt, sol ch vor der Ausstreuung und beunruhigender Geruͤ Während uͤbrigens die Regel; n Speisen und Getraͤnke nicht en, so auch jetzt, berufenerweise Kindern es sich selbst beizumessen, wenn . von den ünannehme

das Publi land verbreitet wurden.

einer boͤsen Absicht, lichen Untersuch ung betroffen werden. 9

Das Comiti ] bekannt, daß von den nach Abzug al ubscriptionen s uͤbrig bleiben.

aber die Unkost

sieben von den Hahh— Amerika deportirt h bereits alle getroffen seyn

Die Witterung war bis heute so abwechselnd, trockene Einthun der reifen Getraide Kur in den Taunusbaͤdern ist au benachtheiligt und es werden diese nats wahrscheinlich ganz leer se Handel mit Taunus⸗E Spiel eingetreten, das namenilich durch st

eder hervorgeruf 2 ) die Taun⸗

verurtheilt worden. ; finde sich im Thurgau. Saͤngerfestes auch von den P

ler Kosten . Wenn jene Schr

9 Fl. für erster Fond

fruͤchte schwer haͤ. j.

ch durch die Witterung,

Baͤder am Ende dieses schuldigt man die Schwei

isenbahn⸗Aetien ist n In Beziehung auf d

ein arges kaͤufe hiesiger ansehnlicher Haͤuser wi aber durchaus nicht durch neues Eisenbahn⸗Unternehmung. nur um den Agio⸗ llen, wie sie will, das kuͤm In unserer Stadt sind berei Man glaubt, aus manchen

Vertrauen au Böoͤrsen⸗Speku ewinn; die Dividende der mert die Spekulante ts einzelne Meßft Vorzeichen

Umtrieben sey. und nun spricht Uebrigens ist es mögli daß ewisse Umstände kennt, welche die Sonne .

en achten die häusliche Freistätte und dringen nie Sie sehen, meine Herren, daß diese Note

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ein AnJael ist von irrigen Geundsätzen, von Berwechselungen der

Tbatsachen, ven unhalibaren Vorgeben, J. B. wenn in derselben Frankreich als das Baterland Louis Napoleon's bezeichnet wird. Die Schwei; wird eine levale und treue Verbündete genannt. Des ist nichts, Als was ihr gebührt. Sie ist immer leval gewesen. Sie ist nicht minder ren, nicht den Interessen dieses oder jenes gekrönten Hauptes, sondern ihren eingegangenen Verpflichtungen geblieben. Aber während Frankreich die Schweiß auf diese Weise bebandelt. sollte es nicht von Gefühlen guter Freundschaft der Schweiz re⸗ den. Diese Sprache bat zu sebr den Schein der Täuschung. Der Gesandte ven Waadt weist aus aden Kräften die völ⸗ kerrechtswid igen Anmaßungen, welche die Unabbängigkeit der Schwess und ihre Reutralität gesährd u, zurück. Er weist sie kraft seiner allgemeinen Instruüctionen zurück, die ihn ermächtigen, wenn die Unabhäugigkeit der Schwel bedroht werden sollte, selbst den Krieg nicht ju scheuen (̃aller jusqu's la guerre). Endlich glaubt der Depulirte in Beziehung auf di Dantbarkeit, von welcher der Kanten' Waadt für den Mediator der Schweiz (Kaiser Rapoleon) billiger weise durchdrungen ist, erklären zu sollen, daß keine anderen Gründe als die angeführten den mindesten Autheil an seiner gegu— ßerlen Meinung baben. Jene Dankbarkeit war ganz persönlich. Die Waadt ird dieselbe am weniast-n auf einen jungen Menschen übertragen, welcher der Schweiz ihre Gastsreundschaft so schlecht ver⸗ gilt; der, um ein wanig Lärm zu machen, sich nicht scheut, die Ruhe der Eidgenossenschaft zu stören, und der ein so armseliger Republika⸗ ner i, daß er nicht Allem die Ehre vorzieht, als freier Mann in einem freien Lande zu leben.“

Basel, 15. August. Die hiesige Zeitung macht zu dem Beschluß der Zaͤrcherischen Gemeinde Oberstraß, wodurch dem Prinzen Louis Napoleon das Buͤrgerrecht verliehen wird, folgende Bemerkungen: „Nun ist das Prinzlich Napoleonische oder Buͤrgerlich Boͤnapartische Epos in großer Gefahr, abge⸗ schmackt zu werden. An einen unbesonnenen Traͤumer, der gern ohne Geist und Mühe das Werk Feines großen Oheims ausgebeutet hätte, haͤngen sich nun die Winkelpraͤsidenten, um auf demselben Schuh zur historischen Unsterblichkeit zu gelan— gen. Der anti-gallische Trotz, welcher in dieser angebotenen Schenkung sich ausspricht, ist nicht nur zwecklos und gerade in diesem Augenblicke höchst unklug, sondern auch, besonders wenn man die beiden Reiche, das Franzoͤsische und Oberstraßische, miteinander vergleicht, sehr kindisch. Es ist noch die Frage, ob der Prinz jenes Buͤrgerrecht jetzt annimmt, und wenn er es wegwirft, fo moͤchte es doch sehr im Preise fallen. Nach der Sprache, welche der Zuͤrcher Gesandte auf der Tagsatzung, in Betreff der Note gefuhrt hat, ist zu hoffen, daß die Zuͤrcher Regierung mit dem ihr zustehenden Entscheid wenigstens nicht eilen werde.“

Die Zuͤrcher Zeitung berichtet, die Gemeinde Ober— straß habe von dem Prinzen Louis ein Danksagungsschreiben fuͤr die Schenkung ihres Buͤrgerrechts erhalten.

Spanien.

Spanische Gränze. Man schreibt aus Viana vom 8. August: „Der General van Halen ist noch nicht von Madrid zurückgekehrt. Der Graf von Luchana, welcher morgen hier erwartet wird, hat befohlen, drei Batterieen nach Labraza ab— zusenden. Er soll zu seinen Offizieren gesagt haben: „Estella muß genommen werden, dann erst ist die Sache der Freiheit geborgen. Geben die Minister meinen Forderungen nach, so bleibe ich an der Spitze der Armee, wenn nicht, so werde ich Alles fuͤr meinen Nachfolger vorbereiten und unter ihm dienen.“ Es ist hier die Nachricht eingegangen, daß der General Leon el Conde alle Außenwerke von Ciranqui genommen habe, und daß er, sobald die Artillerie angekommen sey, die Stadt angreifen wolle. Die Einnahme dieser Stadt wurde die Ope⸗ rationen Espartero's gegen Estella wesentlich erleichtern.“

Einem Schreiben aus Bayonne zufolge, war der Pa— ter Cyrillus, Erzbischof von Cuba, am g9ten bei Don Carlos in Oñate angekommen. Derselbe wurde bekanntlich vor einigen Monaten in Frankreich verhaftet und auf sein Ehrenwort, sich

nach Italien begeben zu wollen, entlassen. In Oleron wollte

man die Nachricht erhalten haben, daß 3009 Karlistische Cata— lonier uͤber den Ebro gegangen seyen, um Cabrera zu Huͤlfe zu eilen; auch hieß es, Merino und Beltran marschirten nach Se⸗ gorbe, um diese nur von einer schwachen Garnison vertheidigte Stadt zu belagern, wodurch der General Orga gezwungen wer, den wurde, ein Corps von seiner Armee zur Unterstuͤtzung jenes Platzes abzusenden.

In land.

Berlin, 21. Aug. Leg at. Der ehemalige Direktor und Koͤnigliche Professor Herr hr. Valentin Heinxich Schmidt hat durch seinen am 23. September 1836 errichteten und am 6. Juni 1838 eroͤffneten letzten Willen der Professoren— Wittwen-Versorgungs-Anstalt der hiesigen Universitaͤt ein Legat von vierhundert Thalern hinterlassen. Zur oͤffentlichen Aner— kennung dieser Wohlthat und zum Beweise der Dankbarkeit un⸗ serer Gesellschaft machen wir dies hierdurch bekannt. Berlin, am 18. August 1838. Die Vorsteher der Professoren⸗Wittwen⸗ Versorgungs-Anstalt der Köoͤniglichen Friedrich-Wilhelms-Univer⸗ sitaͤt hierselbst.

Königsberg, 16. Aug. Kindermord. Eine Ein—⸗ liegerin, die sich vor mehreren Wochen, durch Noth dazu ver⸗ anlaßt, auf einem Gut bei Saalfeld im Mohrunger Kreise als Magd vermiethet und ein eheliches, aber gebrechliches Kind von 11 Jahren hatte, wurde aufgefordert, solches anderweitig unterzubringen, wenn sie im Hofdienst bleiben wolle, weil es ihr an der Arbeit allzu hinderlich ware. Da sie nicht wußte, wohin mit dem Kinde und wie sie selbst ihren Lebensunterhalt finden sollte, wenn sie den Dienst verlassen muͤßte, so setzte sie das ungluͤckliche Geschöpf im Walde aus und gab vor, es zu Anverwandten gebracht zu haben. Mehrere Tage nachher be— merkte der Gutsherr, daß der Hofhund, der im Walde gewe— sen war, an einer Kinderhand nagte, die er mitgeschleppt hatte, und schoöͤpfte Verdacht gegen jene Frau; er ließ daher in der tille den Hund eine Zeit lang ohne Futter einsperren und dann mit einer Glocke am Halse in den Wald laufen, wo denn auch bald der angefressene Leichnam des Kindes gefunden und der Ver— dacht der unnatuͤrlichen That zur Gewißheit gebracht wurde.

Bromberg, 18. Aug. Vermischte Nachrichten. Außer dem doppelten Brand in der Stadt Chodziesen (Staats Zeitung Nr. 223) hat der gleichnamige Kreis auch sonst durch Feuer und Hagelschlag im vergangenen Monat gelitten. In der Stadt Schneidemuhl, die sich noch nicht von dem Brand⸗ Ungluͤck im Jahre 1835 erholt hat, gingen wiederum mehrere Wohnhaͤuser und Ställe in Flammen auf, und am 18. Juli wurden in Antonienhof, die Feld- und Garten⸗Gewaͤchse zur Haͤlfte, am 24. Juli in Aschonfort total durch Hagel von un⸗ gewohnlicher Staͤrke vernichtet. Die Zufuhr an Getrgide auf dem Bromberger Kanal war unbedeutend, auch die Ausfuhr nur gering, lebhafter dagegen der Holzhandel. In Gnesen, so

wie in Barcin, wird mit Königlicher Unterstätzung eine evan= gelische Kirche gebaut.

Merseburg, 19. Aug. Das Bad in Kösen. W Die Frequenz in diesem Bade ist fortwährend im Steigen. Die dies ährige Bade Liste weist 216 Personen nach, ausschließ⸗ lich der Kinder und Dienstboten, die theils aus der naheren Umgegend, theils aus Leipzig, Weimar, Berlin, Zeitz, Alten⸗ burg, Erfurt, Wittenberg und anderen entfernten Ortschaften hier Heilung oder Unterhaltung ersteren Beziehung haben die

gesucht haben. Denn in der Soolbäder, die Sturz⸗ und Wel— lenbäder und die Sooldampfbäder, uͤber welche der Bade- Arzt Dr. Rosenberger im dritten Bande von Graefe und Kalisch Jahrbüchern für Deutschlands Heilquellen ausfuͤhrliche Nach⸗ richt gegeben hat, wieder gute Wirkung gethan, und im letzte⸗ ren Falle hat die reizende Gegend, die Abwechselung der Spa—⸗ ziergaͤnge, die gesunde Luft und die ländliche Stille von neuem allen Besuchern den Aufenthalt in Köoͤsen lieb gemacht. in geistigen und Kunst-Genuͤssen ließ es die Gefalligkeit ausge⸗ eichneter Kuͤnstler aus Berlin und Weimar nicht fehlen. F leiblichen Beduͤrfnisse, die bis jetzt nicht allzu sehr berüͤck— sichtigt waren, ist durch Anlegung einer gut eingerichteten Re— stauration besser gesorgt worden, und Anderes läßt sich noch er⸗ Endlich wird auch durch verschiedene Neubauten eine bessere und bequemere Unterbringung der Badegaͤste im naͤchsten Jahre bewirkt werden, da allerdings manche der vorhandenen Wohnungen bei der größeren Anzahl der Kurgäste und den mit Recht gesteiger ten Anforderungen Weißenfels, neuen Schulgebäudes. Um dem Uebelstande abzuhelfen, daß die Knaben- und Maͤdchen-Klassen in verschiedenen alten Schulhaͤusern vertheilt waren, hatten die Stadt -Behoͤrden, die im einmuͤthigen Zusammenwirken das Gute und Nuͤtzliche zu das massive Gebaͤude des vorigen Se— minars vor kurzem aus der Kommunal-Kasse angekauft. selbe war mit einem bedeutenden Kosten⸗Aufwande zum anstaͤn⸗ digen geräͤumigen Lokale fuͤr saͤmmtliche Klassen eingerichtet worden. Am 15. August, als dem zur Einweihung bestimmten verließen die saͤmmtlichen Schulkinder, 800 an der nach einer vom Superintendent schieds⸗ Rede, eines Musik-Corps, in Beglei lichkeit und der Stadt schmuͤckten Gebaͤude. erst das Lied Buͤrgermeister Oelzen mit he Superintendenten Heydenrei sel des neuen Hauses uͤbergab. einer erhebenden Rede die Weihe und Lehrer und Schuͤler in die f Koblenz, 17. Aug. Pair von Frankreich, aus rend, hier angekommen und bei unserem Mitbuͤrger, Notar Simon, seinem Schwager, abgestiegen.

derselben nicht mehr zureichen. hung des

befoͤrdern bemuͤht sind,

Heydenreich gehaltenen Ab— das alte Schulhaus und zogen unter Vortritt tung des Magistrats, der Geist⸗ erordneten, nach dem neuen festlich ge⸗ Auf dem geraͤumigen Spielplatze ward Nun danket alle Gott“ gesungen, worauf der rzlichen, eindringlichen Worten dem ch als Schul⸗Inspektor die Schluͤs⸗ Derselbe vollzog hierauf nach fuͤhrte unter Gesang die uͤr sie bestimmten Klassen ein.

Heute ist der Marschall Maison, Italien und der Schweiz zuruͤckkeh⸗ dem Herrn

Wissenschast, Kunst und Literatur.

Ein Künstler, welcher schon früher durch seine Werke ebhaber auf sich zog, S

die Aufmerksamkeit der Kenner und Li zwet beachtenswerthe Kunst—⸗

Kramer aus Berlin, hat gegenwärtig das eine in der Kunsthandlung der Herren Sachse ' und Cemp., das andere in der des Herrn Kuhr (unter den Li hr wohlgelungene Kopie nach Ludwig Robert's be⸗ —. „die Schnitter“, bekanntlich dem letzten Werk dieses ßen Künstler. Genius, den ein finsteres Schicksai seiner künstleri⸗ Das Biid ist in zwei abweichenden nden, die ältere im Besitz Sr. Majestät des wonach der Knpferstich, das zweite mit einigen vot— esentlichen Theilen sogar noch sarb darüber, im Besitz des Herrn Racjynskry. Letzteres ist nun von Herrn Kramer heiten und Feinheiten wiederholt; zunächst be⸗ udrische Stimmung, welche in d bei aller Heiterkeit des Ge⸗ indruck in der Seele wieder euigegentritt. welche im Original so

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ausgestellt. Jenes ist eine se rühmtem Bude,

schen Laufbahn zu früh entriß. Gestalten vorha

eränderungen und in unw unbeendigt, denn der Künstler st Grafen Aihanasins in allen seinen Eigen merken wir, daß jene gleich sam hypocho der Atmosphäre des Bildes schwebt un genstandes doch zugleich einen tiefen elegischen E des Beschauerd zurückläßt, sind Bewegungen und Charaktere, arf ausgeprägt erscheinen, auch hier wohl erhalten, ist der Künstler in den Sinn der Roberischen Tech⸗ 4er sonstigen Vorbilder und von seiner eigenen ändniß eingegangen, ohne darum an Frei⸗ bevorstehende Ausstellung Ko⸗ die Kunstfreunde in die Hand⸗ wo sie zugleich viele treffliche ändischen Küustlern ersten Ran⸗

auch in dem Abbilde Desgleichen wahr und so sch überhaupt aber nik, welche von der sei ziemlich abweicht, mit Berst heit eingebüßt zu haben. Da die nahe pieen ausschließt, so erlauben wir uns, iung des Herrn Sachse zu verweisen, Bilder von Französischen und Holl einheimischen, antreffen werden.

(in der Kuhrschen Handlung ausgestellt) ist von des Künsilers, ein See-Städichen in der Nor— Es ist hier ver⸗

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ges, neben den Das zweite Bild der eigenen Erfindung mandie, mit Strand zichtet auf alles Poetische, die N aber um so wahrer und ch mit ihren verbogenen Wän zerstörenden Einfluß des b den Zuständen der Bewoh lichen Verrichtungen wir eb mer, welcher eine Zeit lang in bt uns in seinen Bildern zugl welche die neuere Französische A Künstler auszuüben anfängt. mal Deutsche, durch das Besire

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und Aussicht auf das Meer. s atur erscheint in ihrem Ailtagskleide. Die Häuser von Fachwerk den und Dächern geben Zeugniß von dem enachbarten Elementes und zugleich von egtem Verkehr in ihren täg⸗ en am Meeresgestade zusehen. Herr Kra— Lepoittevin's Schüle zu Paris war, eich die Einwirkung zu erkennen, rt seit einigen Jahren auf unsere Während sonst Genrebilder, und zu— ben nach genauer Charakteristik aller ewisse Peinlichkeit verfallen, sehen wir eiere Behandlung, in der wir ein heilsa—⸗ Auch zeigt der Künstler darin Maß und Geschmack, und daß er keinesweges in n Mustern folgt, bekundet nament⸗ stend Und zerwilhlt erscheint, sondern vielmehr leicht, Gruppen und be⸗ olle Naturgesicht darunter; sdruck schen Feineres und Gemsthsbewegung am Srt, von die— Der Umfang der Darstel⸗ Bilder dieser . errei⸗ r.

arakteristischer.

ner, deren bew

Gegenstände leicht in eine g hier eine breitere, derbere, fr mes Gegenzewicht erkennen dürfen. je mehr und mehr allen Dingen seinen ausländische lich die Luft, welche nicht so schwer, so la wie in den meisten Französischen Bildern, flar und luftig. Es ist ein großer Reichthum von wegten Figuren, und manches aus drucksv doch verhehlen wir nicht, Tieferes, hier war freilich keine sem Künsiler gesehen zu haben glauben. iung ist wohl schon das Aeußerste, was chen dürfen.

daß wir im Au

Dr. Gave's Sammlung von aliänjschen Kunst⸗Geschichte. orischen Monumenten in den Italiä⸗ mit einzelnen Ausnahmen, nicht mit ung und Beharrlichkeit betrieben wor⸗ um in das Chaos der älteren en. Einestheils stell⸗ in den Weg, anderentheils ist alter und die wahre Liebe zu und die Meisten, welche solche Arbeiten ätten unternehmen können, lagen ande⸗ eschehen, und seit der letzten ie Zahl von oft nur kleinen,

Lucca, 5. Aug. Original-Briefen zur It orschungen nach kunsthist nischtn Archiven sind bisher, en planmäßigen Ordm iche erforderlich gewesen wären, Kunst Geschichte Licht und Verständni ten sich nicht selten lokale Hindernisse das Interesse an dem früher demselben in Italien zu neu, auf eine ersprießliche Weise h ren Studien ob.

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Doch ist Manches Hälfte des vorigen Jahrhunderts hat

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