1838 / 233 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ten uber 340,000 Fr. hineingesteckt und sich bei der Cession an Herrn Blum ein Viertheil des Rein-Ertrages reservirt.“ Fre: „Blum hat aber jenen drei Herren nichts bezahlt; statt dessen hat er cas Bergwerk auf Actien gesetzt, und zwar zu ei— nem Kapital von 32 Millionen. . also, es wäre ihm ob, 000 Fr. zu stehen ,,. so gewann er 2, 7100, 900 R Wenn er Ihnen das Viertheil an dieser Entreprise fuͤr 200, 609 Fr. aͤberlicß, so hätte er Ihnen ja Über 400,060 Fr. geschenkt.“ Ant.: „3!“ Millionen Actien sind bei weitem noch nicht 2317, Millionen Geld; es galt, sie unterzubringen, und das ging nicht so schnell.“ Zr. „Warum haben Sie Ihre Ei— genschast als Mit Eigenthuͤmer an den Bergwerken verhehlt und sich vor dem Publikum nur als Banquier des Unter— nehmens genannt?“ Antw.: „Mit der Konzession und mit der Nutzung der Gruben hatte ich nichts zu schaffen; ich habe nur Actien an mich gebracht.“ Fr. „Sie haben anpreifende Annoncen in die Zeitungen zu Paris und anderwärts einruͤcken lassen?“ Antw. „Sie gingen nicht von mir aus, ich habe sie immer erst gedruckt gelesen. Fr. „Die Presse vom 4. August v. J. hat sich erlaubt, einem ganz allge⸗ meinen Artikel über den Betrieb der Kohlen-Gruben, den sie aus dem „Temps“ entlehnte, ihren eigenen lobpreisenden Be⸗ richt uͤber die Gruben von St. Werain so anzuhängen, als käme er gleichfalls aus dem „Temps“. Von wem ging dieses Man⸗ noͤber aus?“ Antw. „Davon weiß ich nichts 5“ Fr. „Die Insertion der Annoncen und des Virleischen Berichts in die Journale muß 50 bis 60,00 Fr. gekostet haben; wer hat sie hergegeben?“ Ant w. „Wenn das Geld auegegeben wor— den waͤre, so würde es in den Buͤchern stehen.“ Fr. „Sie haben vorgegeben, es waͤren bereits 3500 Acwen zum Betrage von 317M Millionen untergebracht und nur noch Ihn zu placiren, wahrend Sie doch jene 3500 Aetien noch in Handen hatten?“ Antw. „Sie waren nicht untergebracht, sendern vorbehalten; das kommt auf Eins heraus.“ Fr. „Die Ünternehmer hätten auf die vorbehaltenen Actien ihre Einzah⸗ lungen zum Belaufe von einer Million leisten sollen, um ein Beiriebs Kapital herzustellen; statt dies zu ihun, haben Sie im⸗ merfort Actien losgeschlagen und das Vertrauen der Kaͤufer , Sie gaben sich fuͤr einen bei dem Unternehmen Albst unbetheiligten Banquier aus und waren doch selbst Be⸗ sitzer einer ganzen Masse von Actien.“ Antw. „Haͤtte ich die Abnehmer dies wissen lassen, so wuͤrden sie um so mehr Ver⸗ trauen gefaßt haben.“ Fr. „Haben Sie alle Actien verkauft?“ Antw. „6h habe ich behalten.“ Herr Blum behauptet, die . zu 3! Millionen sey nach den Voraussichten gar nicht übertrieben gewesen. Die Actien der benachbarten Mine Oullins waäͤren auf einmal von 700 auf 3000 gestiegen, als man ein neues reiches Lager entdeckte Man schaͤtze ein Bergwerk nicht nach dem, was es im Augenblick bringe, sondern was es bei guter Bewirthschastung bringen koͤnne. Herr Virlet bleibt dabei, er sey bei seiner Abschaͤtzung und seinem Bericht mit größter Sorgfalt und Gewissenhaftig— keit zu Werke gegangen. Morgen wird plaidirt werden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz“ zung vom 15. August. Die Bill wegen Aufhebung der Schuüldnerhaft, außer in Fallen baͤslichen Betruges, wurde aus dem Unterhause wieder herübergebracht, mit der Anzeige, daß die Gemeinen in die darin von den Lords vorgenommenen Veranderungen willigten und auf ihren Gegen-Amendements nicht bestehen wollten, worauf die Maßregel auch die Geneh⸗ migung des Oberhauses erhielt. Bei einer anderen Bill dage⸗ gen, die Registrirung der Waͤhler betreffend, kam es zu keiner Vereinigung; Lord Lyndhurst widersetzte sich hier aufs hart⸗ näckigste den Amendements des Unterhauses, und sein Antrag wurde mit 88 gegen 58 Stimmen angenommen. Der genannte Lord zeigte hieraüf an, daß ihn die Handelskammer von Bri⸗ stol mit Ueberreichung einer ähnlichen Bittschrift beauftragt habe, wie die, welche er dem Oberhause von Seiten der Stadt Glasgow vorgelegt, und die zu der interessanten Debatte uͤber Englands Verhältnisse zum Auslande Anlaß gegeben hatte. Die Bill, wodurch die Zoͤlle von dem in Cornwall gewonne— nen Zinn abgeschafft und statt deren eine bestimmte jaͤhrliche Abgabe von den dortigen Zinn-Bergwerken an die Krone gezahlt werden soll, erhielt an diesem bend die dritte Lesung, aber nur mit der Majorität einer einzigen Stimme (27 gegen 26); Lord Lyndhurst und der Herzog von Wellington wider— setzten sich derseiben, indem sie es fuͤr unrecht hielten, daß die Minister einer jungen Koͤnigin von kaum neunzehn Jahren, die mit den Staats⸗-Interessen noch nicht hinlaͤnglich bekannt seyn koͤnne, den Rath ertheilt hatten, einer Anordnung in Be— zug auf die Revenuͤen der Krone ihre Zustimmung zu geben, der ihre beiden Vorgaͤnger, zupflichten Bedenken geiragen, Lord Melbourne wollte zwar dem Zartgefühl jener beiden Pairs alle Gerechtigkeit widerfah⸗ ren lassen, es schien ihm aber, daß es die Zartheit etwas zu weit treiben heiße, wenn man eine offenbare unpopulaire, laͤstige und schlechte Einrichtung nur deshalb zu verbessern zoͤgern wollte, um zu warten, bis die Souverainin ein Alter erreicht 86 in welchem sie selbst die Sache gehörig zu beurtheilen im

tande ware. .

Unterhaus. Sitzung vom 15. Augu st. Als die Nach—⸗

gut als null gewesen ist“ Ant w.: „Jene drei Herren hat⸗

richt im Hause anlangt, daß die Lords den Gegen- Amende⸗

ments der Gemeinen zu der Bill uͤber die Registrirung der

arlamentswaͤhler nicht beigestimmt hätten, sondern bei ihren Amendements beharrten, erklärte der General-Prokurator, daß ihm unter diesen Umständen seine Pflicht gebiete, auf Zu⸗ ruͤcklegung der 2 Maßregel anzutragen, weil man sonst der Waͤhlerschaft des Koͤnigreichs eine schwere Wunde beibringen und' taufend der jetzigen Stimmberechtigten von der Theilnahme an den Wahlen ausschließen wurde. ieser Antrag wurde ge⸗ nehmigt, und die Bill ist also fuͤr diese Session verloren. Hier⸗ auf war die dritte Lesung der sogenannten Kanadischen Indem⸗ nitts-Bill an der Tagesordnung. Herr Leader wuͤnschte vor⸗

er noch zu wissen, wie die Regierung nunmehr hinsichilich der 23 durch die Durhamsche Verordnung proskribirten Ungluͤckli⸗ chen zu verfahren gedenke, sowohl hinsichtlich der 15 nach Ber⸗ muda' Deputirten,* als hinfsichtlich der S zum Tode Verurtheil⸗

ten, da sie nach dem Vorgefallenen doch wohl nicht daran den⸗

ken könne, diese Personen vor eine Jury zu stellen. Lord J. Russell weigerte sich indeß, auf diese Frage zu antworten. Dr. Lushington glaubte noch einmal zur Vertheidigung des Gra⸗ fen Ducham auftreten zu muͤssen. „Ich bin uͤber zeugt“, sagte er, „daß derselbe die Gesetze nicht uͤberireten hat, und ich werde darin durch die avweichenden Ansichten der Rechtsgelehrten uͤber diese Sache nur noch mehr bestaͤrkt. Aber selbst den gel

esetzt, daß ich Zweifel aͤber die Legalitat von Lord Duihk nnz Ve schren hegte, wuͤrde ich dann faͤr eine Indemnitaͤts⸗ Bill

sammtlich freigelassen worden.

Georg IV. und Wilhelm IV., bei⸗

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stimmen? Nimmermehr. Ich halte Indemnitaͤts⸗Vills fuͤr eine Verletzung der Freiheiten und Rechte des Volks. (Hort, hoͤrt! und lauter Beifall) Wenn Jemanden durch eine Ueberschrei⸗ tung der Gesetze ein Unrecht zugefügt worden, muß ihm Ab- . gewährt werden, nicht dem Ueberschreiter Indemnität. Ich bin auch überzeugt, daß keine Jury das Verfahren des Parla⸗ ments fur etwas Anderes als eine Begnadigung der Inkrimi⸗ nirten ansehen wird. Nech ein Wort uͤber den Geefen Dur⸗ ham. Wenn dieser edle Lord die Gesetze irrig verstanden hat, wesfen Schuld ist es! Will man ihm aus einem juristischen Irrthum einen Vorwurf machen, wenn unter den Rechts ⸗Auto⸗ fitäten selbst so widersprechende Ansichten herrschen? ( Hoͤrt, hört! und Gelächter Auch ich billige die Form seiner Ver⸗ ordnungen nicht, aber ich sehe auf ihr Wesen, und ich hoffe, daß alle Bemühungen, Lord Durham in Mißkredit und in Un— gelegenheiten zu bringen, ihn seines moralischen Einflusses zu berauben, seine Wirksamkeit und Macht zu schwaäͤchen, ganzlich fehlschlagen werden, daß er sich über alle Anfeindungen erheben und feinen Gegnern nicht den Triumph gewähren wird, der fuͤr das Reich ein Ungluͤck ware, wenn es ihm namlich nicht ge— laͤnge, der zerruͤtteten Provinz, die er zu regieren hat, ohne einen Tropfen Blut zu vergießen, den Frieden und die Ruhe zuruͤckzugeben, wofuͤr sein (edler Charakter und seine bekannte Freiheitsliebe eine so sichere Burgschaft darbieten.“ Herr San⸗ ford, Lord Ebrington und Sir E. Codrington pflichteten diesen Aeußerungen vollkommen bei. Sie erklärten, daß sie jedenfalls gegen die vorliegende Vill gestimmt haben wuͤrden, venn es uͤberhaupt zu einer Abstimmung daruber gekommen ware, indeß da die Minister nicht Bedenken getragen haͤtten, die Verantwortlichkeit fuͤr diese unpolttische, ungerechte, unnoͤ⸗ thige und unheilsschwangere Maßtegel auf sich zu nehmen, so möchten dieselben auch zusehen, wie sie den zu befuͤrchtenden Folgen derselben in der Kolonie begegnen konnten. Lord John Russell fand sich hierdurch veranlabt, sein und seiner Kollegen Benehmen nochmals zu rechtsertigen. „Meiner Ansicht nach“, sagte er, „waͤre es allerdings besser gewesen, die ganze Sache so lange ruhen zu lassen, bis man genauere Auf schluͤsse gehabt haͤtte. Nachdem jedoch die Bill einmal im Oberhause, welchem vermöge seines zuristischen Charakters eigentlich alle Autorität in solchen Dingen zusteht (man ruft: Rein, nein!), die dritte Lesung erhalten, und nachdem der General Prokurator erklärt hatie, daß ein Theil der mehr—

erwähnten Verordnung sich juristisch nicht rechtfertigen lasse,

schien es mir noch viel schlimmer fuͤr den Grafen Durham und die Vollzieher seiner Verordnung, wenn die vorliegende Bill verworfen, als wenn sie angenommen wuͤrde. Ich bedaure die Anregung dieser Sache, ich bedaure es, daß die Bill einge— bracht worden ist, aber da dies einmal geschehen, so halte ich es auch, nach reiflichster Ueberlegung, suͤr das Beste, sie anzu—⸗ nehmen.“ Herr Ag lion by beschwerte sich noch daruͤber, daß man ihn und seine Freunde, die keiner Partei in die sem Hause angehörten, gleichsam uͤberrumpelt habe, indem man sie am letz⸗ ten Tage der Session auffordere, ein Tadels-Votum gegen Lord Durham zu genehmigen, ohne daß die Masoritaͤt des Hauses eine Gelegenheit gehabt, sich ein Urtheil daruber zu bilden, ob der Tadel gerecht sey oder nicht, und waͤhrend vielmehr jedes beige⸗ brachte Argument eher gegen die vorliegen de Maßregel spreche. Sir G. Grey, der Unter⸗ Staats, Secrera ir far die Kolonien, sagte, er würde die Bill in keinem Fall unterstuͤtzen, wenn er glaubte, daß dadurch der geringste Tadel auf das Kriminal⸗ Verfahren Lord Durhanss fiele. Das Einzige, worin derselbe vielleicht egen die Gesetze verstoßen, sey der Umstand, daß er bei der er lng der ihm uͤbertragenen gesetzgebenden Functionen die Terrttorial⸗Granzen Nieder-Kanada's übersehen und es unbe— achtet gelassen, daß die frühere Legislatur von Nieder Kanada uber die Graͤnzen dieser Provinz hinaus keine gesetzgebende Ge⸗ walt gehabt habe. „Uebrigens“, fuͤgte er hinzu, „handelt es sich in der vielbesprochenen Verordnung um drei Klassen von Personen; die eine, und zwar eine sehr zahlreiche, hat voll stan⸗ dige Amnestie von dem Grafen Durham erhalten. Es befan⸗ den sich 35— 100 Personen, des Hochverraths angeklagt, in den Gefangnissen von Montreal. Diese sind, mit Ausnahme von 8, Einige wurden auf vier Jahre verbannt, nachdem sie ihre Schuld eingestanden, und andere, 15 an der Zahl, die eine hervorragende Rolle in der Rebellion gespielt hatten, wurden für immer nach den Bermudas ver— bannt. ilnd ein solches Verfahren will man als ungebuͤhrlich 6 darstellen!“ Herr Easthope walzte alle uͤble Folgen der

ill auf i. Urheber, sprach aber die feste Ueberzeugung qus, daß Lord Durham seinem Vaterlande und der Sache der Hu⸗ manitaͤt zu ergeben sey, als daß derselbe um dieser Maßregel willen seinen Posten niederlegen sollte. Herr Gro te leitete diese ganze Ungelegenheit daraus ab, daß man die regelmaͤßige gesetzgebende Gewalt in Nieder-Kanada suspendirt habe. Herr Finch wollte noch einen Versuch machen, die Verwerfung der Bill zu beantragen, da sich aber der Gen er al⸗P ro kurator selbst seinem Amendement widersetzte, so nahm er dasselbe wieder zuruͤck, und die Bill passirte. Am Schluß der Sitzung richtete noch Sir R. In⸗ glis die Frage an den Minister der auswärtigen Angelegen⸗

heiten, was bis jetzt zur Erfuͤllung des von beiden Parlaments⸗

haͤusern ausgesprochenen Wunsches in Bezug auf die Unter— druͤckng des fremden Sklavenhandels geschehen sey. Lord Palmerston erwiederte; „Die Regierung hat den Wunsch des Parlaments nicht unberücksichtigt gelassen; es werden seit einiger Zeit deshalb Unterhandlungen mit den großen Mächten Eurdpa's gepflogen. Die meisten derselben haben in das Recht kr Durchsuchung der Schiffe gewilligt. Was jedoch die

ereinigten Staaten anbetrifft, so glaube ich bei ihrer Eifer, sucht auf ihre Seemacht schwerlich, daß viel Aussicht zu einer Uebereinkunft mit ihnen vorhanden ist. Indeß muß ich ihnen doch die Gerechtigkeit widerfahren lassen, zu sagen, daß ich keinen Grund habe, ihnen Gleichguͤltigkeit in dieser Sache oder Nachlaͤssigkeit in der Aufrechterhaltung ihrer eigenen dies falligen Gesetze vorzuwerfen. Mit Hinsicht auf Portugal stehen bie Sachen nicht so befriedigend, wie ich wuͤnschte. Es ist

lange unterhandelt und kuͤrzlich der Portugiesischen Regierung

das Ultimatum Großbritaniens in Form eines Zugestaͤndnisses mitgetheilt worden; bis jetzt aber haben wir noch keine Ant⸗ wort erhalten. Die Britische Regierung ist in den Konzessionen sehr weit gegangen, denn sie glaubte, daß es besser , erst den Versuch mit Nachsicht und Ueberredung zu machen, ehe man zu anderen Maßregeln schritte. Ven Brasilien hat die Britische Regierung die Ratification der beiden stipulirten Ar— titel verlangt, so wie, daß der Sklavenhandel fuͤr Seeraub er⸗ klrt werde! Auch darauf ist noch keine Antwort erfolgt. Die Regierung wird jedoch während der Parlamentsferien * Bemuͤhungen fortsetzen, und ich hoffe, dem Hause, wenn es si

wieder versammelt haben wird, einen guͤnstigeren Bericht ab⸗ statten zu koͤnnen.“ Dies hoffte auch Sir R. Inglis, indem er bemerkte, daß weder das Britische Parlament noch das

moͤglich, diese lange und arbeiisvolle Session zu schließen. Ih

Britische Volk eine langere Fortdauer des Sklavenhandels u Cnasten g den Garnen, 1 ber begann, wahrend sonst das Parlament erst zu Oberhaus. Sitzung vom 16. August, Schluß e n ö , g 63 Sesfion. Da man wußte, daß Ihre Majestäͤt die Könign Anfa üsen zehn Monaten 173 Siüngen gehalten, weiche heute das Parlament in Person prorogiren wurde, so haun an nen isl Stunden hinweggenommen haben. sich schon um 1 Uhr die Gallerieen ganz mit Zuschauern . O Connell ist schon vor dem Schluß des Parlaments nach fuͤllt, unter denen man besonders sehr viele Damen bemern /. Um halb 2 erschienen die fremden Gesandten und nahmen s, ren Platz, wie gewohnlich, hinter der Bank der Big Gegen 2 Uhr fanden sich auch die Pairinnen auf den hnen vorbehaltenen Platzen ein; ihre Zahl war jedoch nicht so ur wie bei Eröffnung des Parlaments. Pairs waren nach wu aer gegenwärtig; sie fanden alle auf der verdersten Neihe xy Bänke Platz. Von den Mitgliedern der Koniglichen Fan waren die Herzöge von Sussex und von Cambridge, die Pu zessin Auguste und die Fürstin von Hohenlohe zugegen. Un halb 3 Uhr verkuͤndigten Kanonenschüͤsse und Trompeten-am faren die Ankunft der Koͤnigin, die in feierlichem zan

ublin abgereist und hat dort bereits am Mittwoch in einer gro— Där Bersammlung seiner Konstituenten in der Korn-VBoͤrse über hen aährend d

fen Benehmen währen ieser Session Rechenschaft abgelegt um zugleich seine Ansichten daruͤber vorgetragen, was serner „ihüan sey, um von dem Britischen Parlamente vollständige erechtig keit für Irland zu erlangen, oder wie sich die Irlaͤn⸗ ner zu verhalten hätten, falls ihnen dies verweigert wurde.

Im Lauf dieser Woche hat es auf den hiesigen Markten En Zufuhr ven Englischem und fremdem Weizen nicht gesehlt. Han kam sehr guͤnstiges Aerndte⸗Wetter, und so sind denn die Heiraide⸗Preise im Sinken geblieben. Von Englischem Weizen chem (urde der Quarter um volle 2 Shilling und von fremdem, vom Neuen Palaste angelangt war. Voran die Hero . unler Schloß liegenden sogar um 3 bis A Shilling niedri⸗ und hohen Staats-Beamten, trat Ihre Majestät in das Haut, 3 er bezahlt, als am Montage, und selbst zu diesen Preisen wur— hinter ihr die Herzogin von Sutherland, die Mar quise n en wenig Geschäfte gemacht.

Lansdowne und die anderen Damen der Königlichen Hof. An der gestrigen Boͤrse waren die Consols etwas gedruckt, tung. Die Königin erschien bei dieser Gelegenheit zum ersen beil man Nachrichten ans Konstantinopel hatte, welche es be— male mit der Krone auf dem Haupt im Parlamente. Sie un ärigten, daß die Differenzen zwischen dem Englischen Bot— mit einer reich in Gold gestickten Robe von weißem Atlas un Hafter am Hofe von Teheran, Herrn Macneill, und der Per— mit dem karmoisinsammetnen Staatsmantel bekleidet und schen Regierung und der unabweichliche Entschluß des Schachs, außerordentlich wohl aus. Der Sprecher und die Mitglehe e Belagerung von Herat fortzusetzen, jenen Diplomaten be— des Unterhaufes wurden nun eingeladen, sich nach dem vir ogen hatten, das Persische Gebiet zu verlassen. Indeß war hause herüber zu verfuͤgen, and der Erstere hielt an der Van eine Anrede an Ihre Majestat, worin er die wichtigsten der n dieser Parlamenks-Session durchgegangenen Maßregeln rekn tulirte. Nachdem die Königin sodann noch mehreren Bilz, namentlich auch der am Abend vorher vom Unterhause ang nommenen Kanadischen Indemnitaͤts, Bill, ihre Geuehmigin Bruͤssel, 17. Aug. Der Koͤnig und die Koͤnigin befin⸗ ertheilt hatte, verlas sie mit U, , Deutlichkeit und mit won n sich gegenwärtig zu Mecheln, wo das Kirchweihfest unserer betoͤntem Ausdruck folgende Schluß-Rede: lieben Frauen von Hanswyck gefeiert wird. Der Andrang zu

„Mylords und Herren! ; emselben aus Bruͤssel und anderen Staͤdten ist unglaublich;

Der Zustand der oͤffenilichen Angelegenheiten macht es M porgestern fuhren allein aus der Hauptstadt 6000 Personen auf zer Eisenbahn nach Mecheln.

Am naͤchsten Sonntage wird aus Paris ein Dampfwagen hach Bruͤssel abgeschickt werden, mit welchem man die Entfer— nung zwischen beiden Staͤdten, die 60 Postmeilen beträgt, in 12 Stunden zuruͤckzulegen gedenkt.

In Antwerpen feierten am 15. August 120 sogenannte Na⸗ oleonisten (Leute, die unter Napoleon gedient) den Geburts—⸗ ag des ehemaligen Kaisers durch einen glaͤnzenden Ball, auf . ö fan Nacht hindurch die groͤßte Froͤhlichkeit geherrscht zaben soll.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 14 Aug. Der Schwedische Export und Im- ort von Getraide wahrend der letzten sieben Jahre, seit 1830 siz lzz6, war nach den Nachrichten des Koͤniglichen Kommerz— dollegiums, wie folgt:

sn kurzer Dauer, und die Consols hatten am Schluß der Börse wieder ihren fruͤheren Cours erreicht.

Belgien.

muß es beklagen, daß der Bürgerkrieg in Spanien von dt allgemein herrschenden Ruhe eine Ausnahme bildet. Ich en halte stets von allen fremden Mächten die bestimmtesten Ver sicherungen ihres Wunsches, mit Mir in den freundsch aftlichsten Verhaͤltnissen zu bleiben. Die Unruhen und Aufstaͤnde, dit le der in Ober-„ und Nieder Kanada ausgebrochen waren, sm schnell unterdruͤckt worden; auch hege Ich die zu versichilit Hoffnung, daß entschiedene und wohlbedachte Maßregeln Ci in den Stand setzen werden, daselbst eine verfassungsmaͤßn⸗ Regierungsform, zu deren temporairer Aufhebung unglit. liche Ereignisse ie genoͤthigt haben, wieder herzuß len. Ich freue Mich uͤber die Fortschritte, die in nen Koͤlonial-Besitzungen zur gaͤnzlichen Abschaffung der Negln Lehrlingschaft gemacht worden sind. Mit großer Zufriedenhil habe Ich die Aufmerksamkeit beobachtet, die Sie der Verbeso

rung der inneren Institutionen des Landes geschenkt haben, Export: Import:

Ich hoffe fest, daß die Milderung des Gesetzes uͤber . 1830 13, 337, 0090 Rthlr. Bes. 11,150,006 Rthlr. Beo. Schuldnerhaft sich eben so guͤnstig fur die Freiheit Meiner Un] 1831 13,561, 000 * ö 12,302, 000 * ö terthanen als sicher fuͤr den Handels-Kredit erweisen und hij 1832 13,6 17, 000 13, 757, 000 die herrschende Kirche ducch die Einschränkung der Pfelnden 1833 16,902,009 * *. 13,885, 000 5 Eumulation größere Kraft und Wirksamkeit erlangen wird. Mn 1831 15,882,009 * ö 14,526, 000 * großer Freude habe Ich dem Gesetz. zur Ver sorgung der hl 1835 18,84, 0009 * 15, Sßz , 0009 2

*

losen Armen in Irland . , . ei n ö s, s33, o0- » 15,536 600 ö e die Erwartung, daß die Bestimmungen desseiben 2 r solcher Weisheit ausfuͤhren wird, daß sie nicht nur zur Abhuss ; I, he i e mn Vorthell der Schwedischen des Elendes beitragen, sondern auch dazu dienen werden 3 handels, Balance 15,052, thlr. Beo. Deutschla n

Ordnung aufcecht 16. erhalten an a,, J. und Anstrengung aufzumuntern. en so zuversichtlich hof z Ich, 8 r e d n t llc der Zehnten? Vergleiche in Jh . ,. 96 tg) Se. Majestaͤt der sand, welches Sie angenommen haber, die Sicherheit senn . . 68 end 13 Uhr hier eingetroffen. Se. Eigenthums und den inneren Frieden befördern wird.“ ö Ihen ; * aiser 46 ußland rim Wagen saß mit ihm „Herren vom Hause der Gemeinen! i f 3 ö Max von , n, . kam erst nach 10 Uhr an, Ich kann Ihnen nicht genug danken fuͤr Ihre Eilfertiglil Ii. ei Herrn von Severin ab, dessen Hotel schon drei und Freigebigkẽit, womit Sie für die Kosten Meines Haut hide n. von einer Masse Menschen umlagert war. haltes und fuͤr die Erhaltung der Ehre und Würde der Kin K der a, . stattete der Menarch in Uniform dem König gesorgt haben. Ich bringe Ihnen Meinen warmsten Dan in ij * ö 5 so wie dem Kronprinzen und dem Prinzen fuͤr die Erhoͤhung, die Sie in den Einkuͤnften Meiner geln n der ug, ab, die kurz nachher erwiedert wurden. Spaͤter Mutter vorgenommen haben. Ich danke Ihnen fuͤr die Eu iche gu ung . . in einem sechsspaͤnnigen Wagen zur sidien, welche Sie fuͤr den gewöhnlichen 8 Jentlichen Diens . Gn '. 18 ĩ 2 , , ab. Beide Monarchen willigt, und fuͤr die Bereitwilligkeit, mit der Sie die Minn ä e, *r v he Kleidung Um à Uhr war große Tafel. herbeigeschafft haben, um die außerordentlichen Ausgaben, s und alle aon 46 die Oper, wo das Haus beleuchtet der Zuͤstand Meiner Kanadischen Besitzungen noͤthig gemi Monarch h 6. 1 taats⸗Beamten in Uniform erscheinen. hat, zu bestreiten.“ n ' 895 rigens schon vor 7 Uhr Morgens, in —⸗ Mylords und Herren! 29 inn einfachen . errock gehuͤllt, und nur von seinem Adju— Die , afl en Hichregeln, die Sie zu erbrtern s * Ire Wrede, begleitet, unerkannt mehrere DOertlichkeiten Stande gewesen sind, wahrend die n , 5 nn nr, n , 1. . 3 . ,, und der Zustand von Kanada einen so großen Theil hin 2 ,, m. X a ,, in Anspruch nahmen, lden einen befriedigen 23 e, , . Militair Parade auf dem den Beweis von Ihrem Eifer fuͤr das oͤffentliche Wohl. El heißt h , . ng hor. . Sonntag soll, wie sind so wohl bekannt mit den Pflichten, die Ihnen jetzt in M hest: cn nn Vanen ark lt nun, reuth zuruͤcktehren. Prinz ren verschiedenen Grasschaften obliegen, daß es unndthig ij ist gestern hier angekommen. Larlsruhe, 15. Aug. Fuͤr das Denkmal des verstorbe—

Sie daran zu erinnern. Bei Erfuͤllung derselben tonnen Ci ir en Ministers Winter sind, dem jetzt erschienenen zweiten Re—

) : h zuverlaͤsig auf Meine feste Unterstuͤtzung bauen, und es blel Mir nur noch uͤbrig, die demuͤthige Hoffnung aus zusprech henschafts Bericht zufolge, bisher 726 Fl. 41 Kr. eingegangen.

daß die goͤttliche Vorsehung uͤber uns Allen wachen und unseh⸗ vereinigten Bemuͤhungen zum Wohl des Landes segnen mög,

Nach Beendigung dieser Rede erklaͤrte der gerd. Kan das Parlament fuͤr prorogirt, und zwar vorläufig bis zum Oktober. Die Königin verließ dann das Haus, und der 3 kehrte in derselben Ordnung, wie er gekommen war, nach dil Palaste zuruck. ;

London, 17. Aug. Vorgestern uͤberreichte der Sicilian sche Gesandte, Graf Ludolf, in feierlicher Audienz der Koͤnig ein Schreiben seines Souverains. Dann praͤsidirte Ihr ( jestät in einer Geheimeraths⸗-Versammlung, in welcher ihr Thron-Rede zum Schluß der Parlaments ⸗Session zur 3 migung vorgelegt wurde. Nachdem diese Berathungen been

waren, hielt die Koͤnigin ein Kapitel des Vgih. Dident n

Oester reich.

J en, 17. Aug. Se. Majestaͤt der Kaiser haben an Al— icstihren Staats, und Konferenz-Rath, den infulirten dbst von Wischerad, Joseph Aloys Juͤstel, nachstehendes . erlassen: „Lieber Staats- und Konferenz-Rath ö ell Am 15. August 1838 vollenden Sie das funfzigste h Ihres Priesterihums. Den groͤßten Theil dieser Zeit . Sie auch, unmittelbar in Meinem Dienste zugebracht. 22 eweis Meiner besonderen Gnade und Meiner vollkomme— ) ufriedenheit mit Ihren ausgezeichneten Leistungen verleihe Ihnen das Commandeur⸗ Kreuz Meines Leopold-Ordens fr, erlasse unter Einem das Nöͤthige an den Ordens-Kanz⸗ . f em Ich nebstbei den Auftrag ertheile, Ihnen alsbaid schmuückte mehrere hohe Militair- und Civil-⸗Beamten, ge n en zuzustellen, und wuͤnsche aufrichtig noch eine Beleihung mit verschiedenen Graden dieses Ordens schon fin K hrer 7 Innsbruck, den 1I. in der Höf Zeitung gemelder worden, mit den betreffenden, m ua 8. (Gez) Ferdinand.“ corationcn. inter denen, die das Großkreuz erhielt n. b, hf ; Paͤpstliche Nuntius beim hiesigen Hofe, Erzbischof den sich der Britische Gesandte am Portugiesischen Hofe, ltieri, ist von hier nach Mailand abgereist.

Howard de Walden und der ehemalige General⸗ .

von Kanada, Graf von Gosford. Morgen wird der 2 nn. ngen, de Teplitz, 19. Aug. Der Prager Polizei ist es ge— Schloß Windssr abreisen und, dort, dem Vernehmen nec nm, ennndzh lirheber der kaͤrflich hier geschöhenen zreßen Dieb in die dritte Woche des Oktober bleiben, dann aber sich Prag zu entdecken. Der Dieb ist ein juͤdischer Hau⸗ Ungarn, der hier mit Schnittwaaren von Haus zu

Brighton begeben. . ö ĩ n 3 so eiern geschlossene Parlaments / Session sist ein ! wut ging. First Liechtenstein und Graf von ka Ferronaßs

Das Unterhaus

ie Wirkung dieser Nachricht auf den Stand der Fonds nur

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ewesen, da sle, der Kanadischen Unruhen wegen, schon werden Alles, bis auf einige zwanzig Dukaten, welche verzehrt wurden, zurück erhalten.

Unter den neuerlich hier angekommenen Fremden befindet sich der Herzog von Manchester, Pair von England, der Fuͤrst Konstantin Ghika, Greß⸗Spathan und Kommandant der Wal— lachischen Miliz, aus Bucharest, und der Groß-Aga der Wal—⸗ lachei, Karl von Barcanesko.

Se. Majestat der Kaiser von Rußland haben viele Orden an hohe Oesterreichisch« Militair⸗ und Civil⸗Beamte verliehen. Hier hat der Polizei⸗-Ober-Commissair Richter von Ilsenau den St. Annen-Orden zweiter Klasse, der Buͤrgermeister Wolffram die goldene Medaille mit dem St. Annen-Bande und der Oberst-Lieutenant und Militair-Bade-Inspecteur Pilsticker den Stanislaus Orden dritter Klasse erhalten.

Spanien.

Madrid, 19. Aug. Das Ministerium ist zwar noch un⸗ verändert, indeß glaubt Jedermann, daß eine theilweise Medi— sicirung desselben stattfinden werde. Die von dem Kriegs-⸗Mi⸗ nister, General Latre, eingereichte Entlassung ist nicht angenom⸗ men werden. Der General Moscoso, Chef des General-Stabs, den man als den Nachfolger des jetzigen Kriegs-Ministers be⸗ zeichnete, ist auf Verlangen Espartero's abgesetzt worden, und es kann daher keine Rede mehr davon seyn, ihm ein Porte— feuille zu geben. Man versichert übrigens, dies wuͤrde nicht die letzte Absetzung seyn, indem der Conseils-Praͤsident aufs

neue an Espartero geschrieben und ihm gemeldet habe, daß man

in alle seine Forderungen eingehen wolle.

gin während des Sommers in Navarra errungen haben, sind

Privatbriefe aus dem Hauptquartier Espartero's melden, daß die Vorbereitungen zum Angriff auf Estella unausgesetzt betrieben werden, dagegen ist darin von der zwischen der Re— gierung und dem Ober-Befehlshaber obschwebenden Frage durch— aus keine Rede. Aus derselben Quelle erfäaͤhrt man, daß die

Britische Legien nicht, wie es fruͤher bestimmt war, sich der Di—⸗

viston des Generals Pardinas in Aragonien anschließen wird, sondern daß sie den Befehl erhalten hat, sich mit Espartero's . zu vereinigen, um bei dem Angriff gegen Estella mitzu⸗ virken.

Die Regierung hat die Nachricht erhalten, daß ein Karli⸗ stisches Streif. Corps, welches, unter An führung . gewissen Felipe, seit langerer Zeit Estremadura durchzog, am 5. August bei Oropesa vollig geschlagen worden ist. 35 Mann, unter denen mehrere Offiziere, wurden getoͤdtet, 2 Mann gesangen genommen; mehr ais 80 Pferde, eine Menge Bajonnette, Buͤch⸗ ,,, , so wie eine Feld-Apotheke fielen den Siegern in

ie Hände.

Abgang des Berichts noch nicht zuruͤckgekehrt waren.

Saragossa, 10. Aug. Der hiesige Novicio enthaͤlt eine Depesche des Generals San Mi * vom J., n er dem Militair⸗Kommandanten von Saragossa meldet, daß er nach einem sechstaͤgigen Marsch mit der Artillerie von Alcañiz sich mit der Reserve⸗Division des Generals Oraa vereinigt habe und am folgenden Tage nach Morella aufbrechen wolle, das er am 7 zu erreichen denke. Es bestaͤtigt sich auch, daß bei den: Angriffe der Karlisten auf die Belagerungs-Truppen dem Ca— brera das Pferd unter dem Leibe erschossen wurde, und daß er zu Fuß nach Morella zuruͤckkehrte.

Cadix, 29. Juli. Der General-Capitain von Andalusien,

Graf von Clonard, hat zur Sicherung der offentlichen Ordnung eine Bekanntmachung erlassen, die unter Anderen folgende Be⸗ e Die General⸗Kommandanten muͤssen stets ein Detaschement von 160 Infanteristen und 29 Pserden bereit

stimmungen enthalt:

halten, um sich mit demselben sogleich dahin begeben zu koöͤn—

nen, wo die Ordnung gestoͤrt worden ist. Die Anstifter von Unruhen werden nach der Hauptstadt ihrer Provinz abgefuͤhrt

und dort vor ein Kriegs-Gericht gestellt. Zeigen sich auch an einem zweiten Punkte Unruhen, so reicht dies hin, um die Pro—

vinz in den Belagerungs-Sustand zu erklaren. Waͤhrend dieser

Zeit darf Niemand ohne einen von dem Alkalden seines Wohn⸗ orts ausgestellten Paß reisen, widrigenfalls er sofort verhaftet und vor ein Kriegs-Gericht gestellt wird. Die Gouverneure oder Waffen-Kommandanten, unter deren Befehl die National— Miliz gestellt wird, sind fuͤr die Ruhe der ihnen anvertrauten Ortschaften verantwortlich, Finden in der Hauptstadt der Pro⸗ vinz Unruhen statt, so ist der General-Kommandant fuͤr die Ausfuhrung der obigen Bestimmungen verantwortlich.

Spanische Gräͤnze. Der Englische Courier enthalt folgendes Schreiben seines Korrespondenten in San Seba⸗ stian vom 5. August: „Niemals seit dem Beginn des Buͤr—⸗ gerkrieges standen die Streitkraͤfte beider Parteien sich so nahe gegenuber. als in diesem Augenblick, und niemals waren einer seits die Aussichten auf Sieg und andererseits auf vollstaͤndige Vernichtung so augenscheinlich wie jetzt. Betrachtet man die Karte von Spanien so sieht man, daß -die von dem Feinde besetzte Linie, von Zornoza in Biscaya bis Morella in Valen⸗ cia eine Art von unregelmäßigem Kreissegment bildet, das im Norden von den Pyrenäen und im Suͤden vom Ebro begraͤnzt wird. Cabrera's Corps ist das einzige, welches sich in einer dauernden Stellung auf der Südseite des Ebro zu behaupten wußte. Die von Tabrera in Valencia und Unter⸗Aragonien eingenommene Stellung, welche sich in einer gekruͤmmten, der obenerwaͤhnten parallelen Linie von Teruel in Unter⸗Arggonien bis Morella in Valencia erstreckt, ist in ihrer ganzen Ausdeh⸗ nung sehr fest. Der Bergzug, welcher ihn im Ruͤcken und in den Flanken schuͤtzt, macht es dem Feind unmoͤglich, ihn an⸗ ders als in der Front anzugreifen, und sollte auch Espartero bei Estella siegreich und die Generale Oraa und Par dissas zu unterstuͤtzen Willens seyn, so wuͤrde es, bei der großen Entfer⸗ nung von Estella bis MWorella, unmoͤglich seyn, Cabrera zu ver⸗ hindern, uͤber den Ebro zu gehen oder sich nach Castilien zu wenden. Seine Armee ist stark, seine Stellung fast uneinnehm, bar, und mit Vorräͤthen aller Art soll er reichlich versehen seyn. Eine andere feste Siellung der Karlisten ist Viana, wo ihre Streitkraͤfte fast denen des Grafen von Luchana an Zahl gleich kommen. Durch die Vortheile, welche die Generale der Köni⸗

die Hulfsquellen der Karlisten dort sehr geschwaͤcht worden. Die Einnahme mehrerer kleinen befestigten Städte und Dorfer in den letzten Monaten hat, obgleich dieselben an und fuͤr sich unbedeutend sind, die Wirksamkeit der konzentrirten Macht der Karlisten sehr gelahmt, und durch die Eroberung von Labraza und Peñacerrada ist der Weg in das Herz von Alava eröffnet. Unter allen jetzt von den Christinos bedrohten Punkten ist indeß Estella unstreitig der wichtigste, und von dem Ausgange des Kampfes unter seinen Mauern hängt die Entscheidung dieses

caya können die Karlisten nur dann auf Sicherheit rech nen, wenn Espartero ron Maroto Sse enn wird; siegt dagegen der Erstere, so bricht der Aufstand uberall aus. Der General O'Donnell wird seinerseits wohl nicht eher etwas unternehmen, als bis Cabrera und Maroto so beschaͤftigt sind, daß es ihnen unmöglich ist, ein Corps zu detaschiren; dann wird auch zu 66 Zeit Muñagorri auf dem Kamxsplatze er⸗ scheinen.! Dem Geruͤchte, daß Espartero seine Enilassung nehmen werde glaube ich nicht. Er ist ein Mann von hohem Ehrgefüͤhl und ungewsohnlicher Tapferkeit, und ein Ministe⸗ rium, das durch seine Nachlaässigkeit, Unfähigkeit oder Intri⸗ guen ihn bewegen konnte, einen solchen Schritt zu thun, ver⸗ diente wahrlich die härteste Zuͤchtigung. Den Carlos hat be⸗ fohlen, daß Allen, die im Verdacht stehen, die Sache Muña⸗ gorri's zu begunstigen, oder die uͤberführt worden sind, seine Proclamationen gelesen zu haben, mit einem rothgluhenden Eisen ein Kreuz auf beide Wangen gebrannt werden soll. Dies Experiment ist bereits bei zwei jungen Madchen und einer alten Trau in Tolosa ausgeführt worden. Mumñagorri hat von den Frauen, Schwestern und Töchtern seiner Anhaͤnger eine schön gestickte seidene Fahne zum Geschenk erhalten.“

Man schreibt aus Bayonne vom 13. August: „Es sind hier Briefe aus Oüate vom Iten angekommen, aus de— nen hervorgeht, daß Maroto nach Lodosa hin marschirt war, um den General Espartero zu bewegen, irgend etwas zu unter nehmen. Allein diese Demonstration blieb ohne Resultat. Der , , General hatte in Estella nur ein Bataillon zuruͤck⸗ gelassen.

Aus Ainhoa vom 12. August wird geschrieben: „Es geht hier das Geruͤcht, daß ein zweiter Muñagorri in BVis aa 2 gestanden sey und an der Spitze von 76 Mann den Frieden und die Fueros proklamirt habe. Als jedoch der Marquis von Valdespina Truppen gegen ihn absandte, soll er die Flucht er⸗ griffen haben. Der Karlistische Brigadier Zubiri, welcher bekanntlich mit seinem Sohn in Valcarlos sich in Christinischer Gefangenschaft befindet, suchte am 10ten zwei Soldaten zu be— wegen, ihn entwischen zu lassen, wofuͤr er jedem vier Quadruple und eine Lieutenantsstelle versprach. Die Soldaten machten jedoch augenblicklich dem Kommandanten Aguirre hiervon An—

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Felipe entkam nur durch die Schnelligkeit seines Pferdes, er wurde indeß von acht Lanciers verfolgt, die bei

eie, der den General Zubiri und seinen Sohn sofort in ein esteres Gefaͤngniß bringen ließ. Bei Don Carlos befinden sich jetzt folgende Geistliche: Die Erzbischoͤfe von Cuba, Leen und Mondonedo, der Pfarrer von Los Arcos und Praͤsident der Junta von Navarra, Echeverria, der Pater N., ein Jesuit, der Pater Raton, ein Karmeliter, und der Pater Larraga, ein Kapuziner.“

Türe.

Der Morning Chronicke wird aus Konstantinopel vom 25. Juli geschrieben: „Es sind hier abermals kriegerische Geruͤchte in Umlauf, die wohl daher entstanden sind, daß der Sultan, auf die Nachricht von dem Absegeln der Aegyptischen Flotte, den Befehl gegeben hat, das Geschwader des Kapudan⸗ Pascha zu verstaͤrken. Er soll jedoch, auf die dringenden Vor⸗ stellungen des Englischen und Franzoͤsischen Gesandten, diesen Befehl zuruͤckgenemmen haben. Ich glaube übrigens nicht an den Ausbruch eines Krieges, und ungeachtet der vom „Journal de Smyrne“ mitgetheilten Briefe aus Alexandrien, denen zufolge der Pascha im Divan erklärt haben soll, daß seine Flotte abge⸗ sandt worden sey, um sich mit der des Sultans zu messen, bin ich uͤberzeugt, daß ein feindliches Zusammentreffen beider Flot⸗ ten nicht stattfinden wird.“

Afrika. Der Englische Courier enthaͤlt folgendes Schreiben aus Tunis vom 31. Juli: „Ein Theil von Admiral Stopford's Geschwader ist heute nach einer Ueberfahrt von fuͤnf Tagen auf

unserer Rhede vor Anker gegangen. Es besteht aus den Li⸗ nienschiffen rng, Charlotte“, „Pembroke“, „Asia“, „Van—

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guard“, „Stadt London“, der Fregatte „Barham“, der Bri „Harlequin“ und dem Oampfb oo u , , 3. Linienschiffe „Rodney“ und „Ceylon“, die Fregatte „Dido“ und mehrere Briggs waren in Malta. Sobald die „Prinzeß Charlotte“ Anker geworfen hatte, salutirte der vom Admiral Lalande kommandirte „Jena“ den Admiral Stopford mit 17 Schuͤssen, und als dies erwiedert worden war, feuerte das Fort La Goulette eine Artillerie Salve ab, die von dem Englischen Schiffe sofort beantwortet wurde. Die Admirale Lalande und Gallois hatten eine lange Unterredung mit dem Admiral Stop⸗ ford und trennten sich von ihm auf die freundschaftlichste Weise. Die Rhede von Tunis bietet jetzt einen imposanten Anblick dar, denn nicht weniger als 18 Kriegsschiffe, worunter à Fran⸗ zoͤsische, liegen daselbst vor Anker. Die „Mesange“ bewacht die Bewegungen des Kapudan Pascha. Die Ankunft des Eng⸗ lischen Geschwaders hat die beste Wirkung gehabt, indem sie einen deutlichen Beweis von der engen Freundschaft zwischen beiden Nationen giebt. Es heißt, der Admiral Stopford wolle nach der Levante absegeln und bei Tripolis anlegen.“

C hHili.

Valparaiso, 18. April. Der Admiral Roß ist am Bord der Fregatte „Praͤsident“ auf seinem Wege nach 63 hier an⸗ ekommen. Er uͤberbringt die Ratifizirung des zwischen Groß— ritanien und der Peru⸗Bolivischen Confoderation abgeschlosse⸗ nen Handels⸗ Traktats, auch soll er den Auftrag haben, die Vermittelung Englands in dem Streite zwischen Chili und Peru anzubieten. Wird dies Anerbieten von Seiten CThili's ange⸗ nommen, so hat er die Vollmacht, die Unterhandlungen zu lei⸗ ten. Die Peru⸗Bolivische Regierung hat sich bekanntlich mehr⸗ mals erboten die Entscheidung der obschwebenden Differenzen einem Schiedsrichter vorzulegen und die dortigen Britischen Behoöͤrden zur Vermittelung aufgefordert. Chili hat jedoch bis⸗ her alle Anerbietungen dieser Art abgelehnt.

In land.

Berlin, 22. Aug. Gestern starb hier Adalbert von Chamisso, der, als Dichter und als Reisender gleich beruuhmt, sich um die Kunst wie um die Wissenschaft ausgezeichnete Ver⸗ dienste erworben hat. Er war im Jahre 1781 den 27. Ja⸗ nuar auf seinem vaͤterlichen Schlosse Boncourt in der Cham⸗ pagne geboren und hat somit ein Alter von 57 Jahren und 7 en, . e . ö ;

nigsberg, 18. Aug. Vermischte Nachrichten. Die Hoffnun en des Landmannes, der hier 66 zwei 0 ahre zuruͤckgekommen, werden abermals durch das seit dem 18Sten v. M. anhaltende Regenwetter um so bitte“

rer getaͤuscht, als bei dem vorhergegangenen späten, aber unge wohnlich warmen Fruͤ i , n. trotz der Burr? der Xr e.

Feldzuges ab. In den Provinzen Guipuzcoa und Bis—

thum aller, selbst der Winier⸗Fruͤchte, vortrefflich war. Der bei

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