1838 / 244 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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der Regierun theils von Seiten der Ver ts / Versamm,

lungen Teonseils darrondissement) zugehen oder auch von den

Mitgliedern felbst gestellt werden. Doch hat kein irgend wich— tiges, uber das bedeutungslose Detail der hin⸗ ausreichendes Votum ohne die Genehmigung des Praͤferten Guͤltigkeit; Aber sehr Vieles muß die Entscheidung der Ministe⸗ rien aus Paris herbeigeholt, oder gar ein Gesetz an die Kam⸗ mern gebracht werden. Dies gilt namentlich von außerordent⸗ lichen Steuer⸗Umlagen und von Anleihen. Die hierdurch her⸗ beigefuͤhrte Verzoͤgerung fällt denn allerdings sehr beschwerlich, denn es geht zwischen dem Gesuch und der endlichen Ge— nehmigung durch Gesetz oder Ordonnanz in der Regel ein Jahr, und, wenn der Gegenstand unter die Ruͤckstaͤnde der Session eräh, auch wohl ein zweites und ein drittes hin. Doch 35 es sich in neuester Zeit auch vielfach als heilsam und nothwendig erwiesen, den Lokalitäten in der Freigebig⸗ keit, womit sie Ausgaben fuͤr gemeinnuͤtzige Zwecke voti— ren, einen Zügel anzulegen. Denn der unsch und die Ungeduld, Landstraßen, Kanäle, Schulen und andere nuͤtzliche Anlagen und Anstalten so bald als moglich zu besitzen, verleitet die ear, . und Städte nicht selten, sich mehr aufzulegen als sie ohne Schaden fuͤr ihre Finanzen tragen knnen. Ein unmittelbares politisches Interesse kommt den Verhandlungen der Conseils nicht zu, wohl aber ein mittelbares. Daß sie eine Vorstufe und Vorschule, und zwar, was viel werth ist, keine rhetorische, sondern eine rein praktische sind, ist schon oft bemerkt worden. Ferner, je mehr die Lokalitaͤten sich daran gewoͤhnen, die Verwaltung ihrer Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen, je mehr Uebung und Erfahrung sie darin erlangen, desto mehr Selbststandigkeit werden sie anstreben, und es scheint die Zeit nicht allzufern, wo ihnen auch das Maaß ihrer jetzigen Befugnisse zu eng geworden, und die bisherige, cen⸗ tralissische Form und Ordnung in der Verwaltung mit diesen Institutionen neuerer und naturgemaͤßerer Dildung, departementalen und munizipalen, nicht mehr ganz ver— traͤglich seyn wird, und hierin beruht ein sehr wesent⸗ licher politischer Moment, ein allmaͤliger Prozeß der Decentra⸗ lisation. Die ministerielen Blaͤtter bringen diese Seite der Frage nicht gern zur Sprache, doch finden sich in den Auf— sätzen, welche Herr Michel Chevallier von Zeit zu Zeit dem „Journal des Debats“ zugehen laßt, diese Ideen klar und kuͤhn, wie es diesem Autor eigen ist, ausgesprochen. „Die Worte Ordnung und Ruhe“, sagt er, „sind so oft neben einander aus gesprochen und in ihrem Sinne vermengt worden, daß wohl auch auf den Unterschied aufmerksam zu machen ist. Ordnung kann nur vermöge einer fortdauernden, zusammenwirkenden Thaͤtigkeit 36 werden und bestehen; was ruhet, ist der Ce err! unterworfen. Man redet von Freiheit, wenn

darunter nicht Selbstthaͤtigkeit und Selbststaͤndigkeit gemeint ist, so ist sie ein Wort ohne Sinn. Die Selbststaͤndigkeit

der Einzelnen und Gemeinwesen beruht auf Sittlichkeit, Kennt⸗

niß und Wohlstand; diese drei muß man erzeugen, foͤrdern und

so vielen als nur möglich zu gute kommen lassen; dann schafft

man eine wahre, inhaltsvolle Freiheit. Und indem n.

Punkten Frankreichs eine jenen Zwecken zugewendete Selbst⸗

thaͤtigkeit gedeiht, wächst auch in die Formen der freien Ver⸗ fassung, welche wir 1830 und seitdem . haben, erst der wahre Inhalt hinein, nach dessen Beduͤrfniß ste sich werden modifiziren müssen.“ Die Oppositions-Blaͤtter scheinen die Verhandlungen in den Conseils mit sehr großem Antheil ver⸗ folgen zu wollen. Vieles, was dabei zur Sprache kommt, hat darch seine eigene Wichtigkeit, Vieles durch Vergleichung mit diesseitigen Verhaͤltnissen und Einrichtungen, Interesse genug, um auch aus der Entfernung den Blick auf sich zu ziehen.

Großbritanien und Irland.

London, 25. Aug. Bei dem Mangel an politischen Neuig— keiten kommt den hiesigen Blattern die Versammlung der Bri⸗ tischen Gelehrten zu Neweastle fh gelegen. Die Berichte uͤber die Sitzungen k fuͤllen selbst in den gewohnlichen Tages⸗ blaͤttern immer ein paar Kolumnen, obgleich hier eigentlich nur ein fleischloses Skelett der Verhandlungen, fast eine bloße No⸗ menklatur der gehaltenen Vorlesungen, , wird und das Ausfuͤhrlichere erst in den literarischen Blättern, besonders im „Athenäaͤum“ und in der „Literary Gazette“, zu erwarten ist. Ueber den wissenschaftlichen Nutzen solcher jährlichen Zu⸗ sammenkuͤnfte, wie die der Deutschen Naturforscher und der Mitglieder des Britischen Gelehrten⸗Vereins, in welchem die Naturwissenschaften ebenfalls die Hauptrolle spielen, kann wohl nur oberflaͤchliche nr, oder absichtliche Verkleinerung noch Zweifel aufwerfen. enn sich in den Akademieen und gelehrten Sozietaͤten die wissenschaftliche Bildung eines Landes, einer Provinz, einer Stadt gleichsam verkernt und den Saamen zu neuer Frucht liefert, so wird dagegen durch jene Versammlungen, in denen die Träger der Wissenschaft aus ver⸗ schiedenen Laͤndern und Gegenden mit einander in Beruͤhrung kommen, ein eben so nothwendiges fluͤssiges Element in das wissenschaftliche Leben gebracht und dafuͤr gesorgt, daß es nicht versteinere. Die Resultate, welche sich den Forschungen des Einzelnen in seiner stillen ö ergeben haben, werden hier einem großeren, aus den verschiedenartigsten gei⸗ stigen Kapazitaͤten bestehenden Vereine zu oͤffentlicher Pruͤfung vorgelegt; der Austausch dieser Ergebnisse erzeugt neue Ge— danken, die fich befruchtend nach allen Seiten hin verbreiten und die geistige Production stets in frischer, lebendiger Bewe⸗

ung erhalten. Wie es indeß uͤberall nicht an niedriger Gesinnung fehl! die an dem Großen nur die schwache Seite heraus zukeh— ren sucht, so hat auch die Britische Association zur Beförderung der Wissenschaften an der „Times“ ihren Kammerdiener gefunden, der den Leuten zuruft: Glaubt doch ja nicht, daß mein Herr ein so uͤberirdisches Wesen ist, das nur von Aether und Philosophie lebt; bewahre, er laͤßt es sich so gut schmecken, als jeder andere gewohnliche Mensch, und sein ganzer Endzweck ist nur Essen und Trinken! Wer mit dem Charakter der „Times“ noch nicht bekannt waͤre, der brauchte nur ihre Betrachtungen uͤber die Ge⸗ lehrten Versammlung zu Neweastle zu lesen, um sich * uͤberzeugen, wes Geistes Kind dieses Blatt ist. Ihrer Ansicht nach, konnte jene Ver⸗ sammlung von Astronomen, Chemikern, Mineralogen und Geologen mit ihrem e rege, Essen, Trinken, Tanzen, Schwelgen und Vorlesen“ fuͤr die Wissenschaft hoöͤchstens die Folge haben, daß sie die Gutmuͤthigen, welche sich unter einem Philosophen ein nachdenkliches, gravitaͤtisches Wesen gedacht, von ihrer Einbil⸗ dung abbringen werde. Es ist um so widersinniger, daß die „Times“ den Philosophen durchaus in sein einsames Kaͤmmer—⸗ lein verweisen will, als man bekanntlich mit dem Worte „Phi⸗ losoyhie“ in England keinesweges die Vorstellung verbindet,

estiegen und habe sich von Nektar und Ambraofla zu 3 beef und Plumpudding erniedrigt. So, meint die, Times“, wuͤrden diese Versammlungen nicht nur nichts nuͤtzen, sondern sogar dem Interesse der Wissenschaft schaden, und warum? * sie den Nimbus zerstoͤrten, der bisher um dieselbe ge— schwebt, folglich Gleichguͤltigkeit gegen ihre Lehren würden. Aber wie widerspricht sich die „Times“!

sie eben erst einen mystischen Nimbus fuͤr ein Erforderniß der Wissenschaft hält, klagt sie in der folgenden Zeile darüber, daß jene periodischen Gelehrten⸗Versammlungen den aͤrmeren Volks⸗ klassen nichts eintruͤgen, daß nicht einmal, was man vielleicht glauben könnte, unter den niedrigeren Ständen großere Einsicht und Kenntnisse dadurch verbreitet wurden, sondern daß sie ganz den Charakter einer wissenschaftlichen Aristokratie hätten. Man sieht, die „Times“ scheint mit Wissenschaft nicht viel in Beruͤhrung gekommen zu seyn, sonst wuͤrde sie weder auf der einen Seite das Wesen derselben fuͤr etwas priesterlich-eso⸗ torisches halten, noch auf der anderen von ihr verlangen, daß sie gleich Steine in Brod verwandeln, oder daß aus jeder ge— lehrten Diskussion gleich ein 6 Nutzen fuͤr die große Menge entspringen muͤsse. Was kann man aber auch von einem Blatte Anderes erwarten, welches fuͤr das Große seiner eigenen Nation so wenig Gefuͤhl hat, daß es sich nicht enibloͤ— det, bei Gelegenheit des Gesuchs um Aufstellung einer Statue Lord Byron's in dem sogenannten Dichterwinkel der Westmin⸗ ster⸗Abtei, zu àußern, ein Standbild dieses = in ein Spielhaus, nicht an eine geweihte Stätte! b gerade eine Kirche der passende Ort zur Aufstellung von Buͤsten und Statuen beruͤhmter Maͤnner sey, zumal wenn ihre irdischen Ueberreste nicht darunter ruhen, ist eine andere Frage; wenn aber einmal, wie in der Westminster-Abtei, die meisten beruͤhmten Dichter einer Nation dort ihte Monumente haben

so scheint es doch nur menschliche Ueberhebung zu seyn, da

man einem ihres Gleichen bloß deshalb einen Platz neben ih⸗ nen verweigern will, weil ein ungluͤcklich zerruͤttetes Gemuͤth ihn im Leben oft als einen Gottvergessenen , ließ. In diesem Sinne spricht sich auch die Morning Chronicle“ aus; sie findet es aber uberhaupt angemessener, zur Bewahrung des Andenkens an Englands große Maͤnner ein eigenes Gebaͤude zu errichten oder etwa einen Theil der National-Gallerie dafuͤr zu bestimmen, um irdische Große nicht mit der goͤttlichen zu vermengen. Das letztgenannte Blatt giebt aber bei der Gele, genheit eine Schilderung von Byron, aus der man sieht, daß die eigenen Landsleute dieses Dichters, selbst diejenigen, welche nicht von absichtlicher Partei⸗Verblendung ausgehen, noch weit davon entfernt sind, feinem Genius die Wuͤrdigung widerfah— ren zu lassen, welche ihm von Deutschland und dessen größtem Dichter zu Theil geworden.

Dem Vernehmen nach, wird der Hof zehn Wochen in Windsor bleiben und sich dann von dort auf einige Wochen nach Brighton begeben,

Der Großfuͤrst Thronfolger von Rußland wird binnen kur— em hier erwartet. Der Russische Botschafter am hiesigen Hofe, Huf 3 di Borgo, der eine kleine Reise antreten wollte, hat dieselbe deshalb noch aufgeschoben.

Der Fuͤrst von Fuͤrstenberg, einer der Edelleute, welche der Oesterreichischen Kroͤnungs⸗Boischaft attachtrt waren, ist dieser Tage nach dem Kontinent zuruͤckgereist. .

Am Mittwoch hatte der Herzog von Marlborough in Downing⸗-Street eine Unterredung mit Lord Melbourne.

In YJarmouth ist der liberale Parlaments⸗Kandidat, Herr Wilshere, gegen dessen Wahl sein Gegner, Herr Thomas Ba— ring, eine Petition eingereicht und der sich deshalb freiwillig zurückgezogen und die Chiltren Hundreds (bekanntlich ein ei— gentlich bloß imaginaires Amt) angenommen hatte, um sich einer neuen Wahl zu unterwerfen, ist in seiner Abwesenheit und ganz kostenfrei mit einer Majoritaͤt von 38 Stimmen wie dergewählt worden. Die ministeriellen Blätter verfehlen nicht, dieses unabhaͤngige Benehmen der Yarmouther Liberalen allen Wahlerschaften des Reichs als ein nachahmungswerthes Bei—⸗ spiel vorzuhalten. J

Die Haupt⸗Theilnehmer an dem Aufruhr, welcher von dem verruͤckten Tom, genannt Courtenay, vor einiger Zeit in einem Dorfe bei Cambridge veranlaßt wurde, haben nunmehr ihr Ur— theil empfangen; Thomas Tyler und William Wills sind zu le⸗ benslaͤnglicher, Wisilam Price zu zehnsähriger Deportation und sechs Andere zu einjaͤhriger Zwangs⸗Arbeit im Zuchthause und einmonatlicher einsamer Absperrung verurtheilt. Der Wittwe des Konstabler Mears, der bei Erfuͤllung seiner Amtspflichten von Courtenay erschossen wurde, hat die Regierung eine jähr—⸗ liche Pension von 10 Pfd. bewilligt. ie Unterbrechung des Verkehrs mit Mexiko veranlaßt nicht nur die Englischen Kaufleute, Fabrikanten und Bergwerks⸗ Compagnieen zu bitteren Klagen uͤber den fuͤr fie daraus ent—⸗ springenden Verlust, sondern man aͤußert auch die Besorgniß, daß alle Handel treibende Nationen darunter leiden wuͤrden, weil Mexiko den groͤßten Theil alles nach Europa kommenden Silbers und Goldes liefere. Der Mangel an kostbaren Metal— len, sagt man, sey lange Zeit das Hauptuͤbel des neueren Han⸗ dels gewesen, und wenn daher die Bergwerksarbeiten in Mexiko in's Stocken geriethen, so konnten wleder bedeutende Stoͤrun⸗ gen und panische Schrecken im Europaͤischen Handel eintreten.

Niederlande.

Aus dem Haag, 27. Aug. Dem Vernehmen nach, wer— den Se. Majestaͤt der Konig en die Mitte des nächsten Monats den Sommer⸗Palast im Bosch verlassen und hier wie⸗ der Ihre Residenz nehmen. Um dieselbe Zeit denkt auch Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen nach Ber— lin zuruͤckzukehren.

Herr von Fabricius, bisheriger Geschaͤftstraͤger des Her— sosz von Nassau und Rath der Niederlaͤndischen Gesandtschaft n Paris, ist von Wiesbaden hier angekommen. Das Han⸗ delsblad sagt, die bekannte Angelegenheit dieses Diplomaten, der in allgemeiner Achtung stehe, fange an, insofern klarer zu werden, als man nunmehr wisse, daß es besonders der Belgi—⸗ sche Gesandte, Graf Le Hon, gewesen, der in der Sache viel intriguirt und durch die Gunst, in der er sich beim Herzoge von Orleans befinde, die Franzoͤsische Regierung vermocht habe, die Abberufung des Herrn von Fabricius zu verlangen.

erzeugen * rend

Belgien.

Bruͤssel, 27. Aug. Der König ist gestern Abend aus dem Lager von Beverloo hier angekommen und heute auf der Eisen⸗ ah wieder von hier abgereist.

Bei Gelegenheit der diesjährigen September Festlichkeiten

die der Deutsche davon hat, sondern alles Technologische darun⸗ ter . Sehr tomisch klingt es daher, von 2 solchen Philosovhie zu faßen, sie sey aus ihrem fruͤheren Himmel, naͤm⸗ lich aus einer eingeraͤucherten Studirstube, zur Erde herab⸗

e. auch die dem General Belliard errichtete Statue enthuͤllt werden.

In einem an mehrere Belgische Zeitungen gerichteten

zöͤsischen Garten in fuͤnf Wagen.

glieb des Belgischen Senates, daß der letztere im Jahre 18 ausdruͤcklich erklaͤrt habe, die 24 Artikel nur gezwungen und nothgedrungen anzunehmen. Die Belgier brauchten sich als durchaus nicht fuͤr gebunden an eine Uebereinkunft zu halten, zu der sie bloß aus Zwang ihre Zustimmung gegeben hatten. Holländische Blätter haben zwar schon mehreremale gefragt welches denn eigentlich die Zwangsmittel gewesen seyen, dutch die man Belgien zur Unterzeichnun aber man ist ihnen noch immer die Belgien eingeruͤckt, aber dieses kam bekanntlich den geschlagenen Belgiern 22 * 5

zosen den Holländern wohl auch no; ag andere Bedingun⸗ gen als die in dem Traktate vom 15. November 1831 zugt, standen haben wurden. Um nun nicht aber neuerdings in ein so unangenehme Lage zu kommen, schlaͤgt Herr Lefebvre⸗Meurf vor, ganz geschwind noch einige Plaͤtze im Luxemburgischen um Linibürgischen zu befestigen.

Der Geheime Rath Muller, Direktor der Thurn, und Taxit schen Posten, ist zu Bruͤssel angekommen. Man versichert, die, ser Beamte habe die Mission, mit der Belgischen Regierung einen Vertrag abzuschließen, um auf der Eisenbahn von Ostende nach Aachen und umgekehrt die ganze ri ,, und nach Belgien und England fortzuschaffen. Auf diese

lischen Paketboͤte den Dienst versehen, gewinnen.

Dänemark.

Kopenhagen, 27. Aug. (Alt. M.) So wie vor kur— zem in den „Schles wig⸗Holsteinischen Anzeigen“ eine Uebersicht der am Schlusse des Jahres 1837 in den Straf⸗Anstalten der Herzogthuͤmer besindlichen Verbrecher gegeben ward, so finde sich gegenwartig auch in der hiesigen „Collegial-Zeitung“ zun

im Koͤnigreiche während des 16 1835 an den König erstat—⸗ tet hat. Indem wir auch auf den Bericht selbst und dessen Resultate späͤter zuruͤckkemmen werden und dabei nur bedauern, daß nicht ein ahnlicher uͤber die Strafrechtspflege in den Her— zogthuͤmern bis jetzt der Oeffentlichkeit uͤbergeben ist, wollen wir hier nur auf jenen Anhang aufmerksam machen, der zu, sammengehalten mit der Uebersicht in den „Schleswig- Holstei⸗ nischen Anzeigen“, mehrere mer ,,, in Betreff der Bevölkerung der Straf ⸗Anstalten im Königreich und in den Herzogthuͤniern darbietet. Ende des Jahres 1837 waren in den drei Straf⸗Anstalten der Herzogthuͤmer Schleswig und Holstein (mit 73,78 n, , . namlich in Gluͤckstadt, Al— tona und Flensburg detinirt 184 Verbrecher; Ende des Jahre 1835 wurden in den neun Straf-Anstalten des Königreich (mit 1,228,793 Einwohnern), im Ganzen 1334 Straͤflinge de⸗ tinirt. In den Gluͤckstaͤdter Straf-Anstalten befanden sich 693, davon aus Holstein 323, aus Schleswig 328, aus Lauenburg 19 und aus dem Fuͤrstenthum Luͤbeck 23 Verbrecher. Im Altonaer Zuchthause saßen 23, im Flensburger 18. Von den Straͤflingen des Koͤnigreichs befanden sich in der . Kopenhagen Al5, auf der Festung Kronburg 27, auf der Festung Nyburg 34, im Kopenhagener Raspelhaus 190, saͤmmtlich so— genannte Gtiaven! im Kopenhagener Correctionshause 237, im Kopenhagener Zuchthause 144, im Viborger Zucht⸗ und Cor rectionshause 219, im Odenseeer Zucht⸗ und Torrectionshause 26, im Möens Zucht⸗ und Correctionshause 42. Aus welcher * vinz die in jeder Strafanstalt des Königreichs befindlichen Ver brecher stammen, ist nicht angegeben, wohl aber wird bei den Festungsgefangenen erwähnt, ob sie ehrliche (bei weitem dit Mehrzahl), oder unehrliche Sklaven sind, ob sie auf Lebenszest ihre Freiheit einbuüͤßen sollen (was bei weitem der haͤusigste . ist), oder nur auf bestimmte Jahre (nur 5 derselben) Dagegen findet im Kopenhagener Raspelhause, dem schrecklich sten und ungesundesten Straforte, das umgekehrte Verhältniß statt; denn hier sind 115 Jahresgefangene und 75 Lebenslaͤng⸗ liche. (Interessant waͤre es gewesen, wenn bei dieser Gelegen eit das durchschnittliche Alter, welches die lebenswierigen Ge⸗ ö bei der dortigen Beschaäͤftigung erreichen, angegeben worden). Auch in den Viborger und Odenseeer Strafanstalten

Zuͤchtlingen sitzen nur 43 in lebenslaͤnglicher Haft (darunter Maͤnner sitzen saͤmmtlich auf bestimmte Jahre). Im hagener Correetionshause saßen 22 und im dortigen Zuchthause dagegen 135 auf Lebenszeit (unter jenen 8, unter diesen 95 Frauen.)

Deutschlan d.

Celle, 28. Aug. (Hamb. Korr.) Zu dem Wettrennen, das bei unserer Stadt gistz en heute und morgen staättfindet, . sehr viel Fremde von Auszeichnung eingetroffen. Am 26sten d.

achmittags kam Ihre Majestaͤt die Königin an. Sie wurde mit 21 Kanonenschuͤssen, Glockengelaͤute und dem Jubelrufe der Buͤr⸗ ger, die ein Spalier gebildet, empfangen. Auf der Schloßbruͤcke wurde Ihrer Majestaͤt von festlich geschmuͤckten Kindern ein Gedicht uͤberreicht. Der Buͤrgermeister hielt eine Anrede. Vor dem Schlosse war eine Ehrenpforte erbaut, die den Namen der Koͤnigin trug. Bald nach Yer Majestat kam Se. Majestaͤt der König zu Fuß uͤber den Schloßplatz und wurde seines po— pulairen Benehmens wegen lebhaft begruͤßt. Am Abend des 26sten d. brachten die Bärger Ihrer Majestät der Koͤnigin ei— nen Fackelzug. Gestern erschienen Ihre Majestaͤten auf der Rennbahn. Se. Majestaͤt der Koͤnig wandelte zwischen den Actionairs umher und war sehr heiter. Gestern Abend kam Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen (Sohn Sr. Majestaͤt des Königs) an und stieg in einer Privat⸗Woh⸗ nung ab. Se. Durchlaucht der Herzog von Braunschweig, des⸗ sen Pferde gestern Morgen drei Preise (250 Fr. d'or) davonge⸗ tragen, war nicht angekommen, obwohl es allgemein so hieß Gestern Abend besuchten Ihre Majestaͤten, Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm von Preußen und Ihre Durchlauchten der Prinz und die Prinzessin Solms den brillant erleuchteten Fran⸗ Heute waren saͤmmtliche 3. Herrschaften wieder auf dem Rennplatze. Der König war sehr e, . ging mehrere Wetten ein, die verloren wurden. Heute Abend ist in Schlosse Hofball. Morgen wird der Hof nach Hannover zuruͤckkehren.

Hamburg 31. August. Der Umsatz in Getraide war in den letzten acht Lagen von wenig Bedeutung, obgleich die gute Witterung in hiesiger Gegend nur von kurzer Dauer gewesen,

Schreiben aus Paris behauptet Herr Lefebvre Menret, Mit⸗

und seit gestern, besonders aber heute, wieder viel Regen gefal⸗

des Traktates bewogen, ntwort darauf schuldig ge

blieben. Zwar ist im Jahre 1831 ein Franzoͤsisches Heer in uͤlfe, da diese ohne das Einschreiten der Fran

eise kann der Norden Europa's zwei Tage (27) in seinen Verbindungen mit Großbritanien und den uͤberseeischen Landern, wo die Eng!

ersten Male ein ähnlicher Nachweis über die Bevoͤlkerung der Straf⸗Anstalten des Koͤnigreichs. Letzterer bildet einen Anhang zu dem sehr ausfuͤhrlichen und detaillirten Bericht, den die Dö⸗ nische Kanzlei uͤber den Zustand des gesammten Kriminalweseng

uͤbersteigt die Zahl der Gefangenen auf gewisse Jahre die der Straͤflinge auf Lebenszeit bedeutend; denn unter den Viborger

35 Frauen) und in Odensee nur 3 Frauen auf 1 (dit open /

len

ein

wir hier

nelle Sinken der 2 erwartet den Zoll in dieser oder 8

1 aus fernen Laͤndern nicht fruͤh genug in treffen durften, um von dem niedrigsten Zoll zu profitiren. Alles kommt jetzt darauf an, wie in England die Weizen Aerndte, womit man begonnen hat, eingebracht wird. selnem schweren Weizen haben wir wenig am Markte, und

aber die kürztich gemachte Erfahrung, daß, während schlechtes Wetter gehabt, dasselbe in England gut ge⸗

wesen, hat viele Gpekulanten von Getraide / Eintaufen zurück, ehalten, aus Furcht, abermals getaͤuscht zu werden. Das

Zölle fuͤr fremoen Weizen in England er Woche auf 2 Sh. ersender besorgt, daß

ence pr. Quarter macht auch die ngland

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dergleichen Waare hat sich auf den vorigen Preisen so ziem—

lich ten

behauptet, degegen mußten die mittel, namentlich die leich⸗ Sorten 4 3 35 Rthlr. billiger erlassen werden. Die Vor— von Weizen hier haben sich sehr vermindert, und die

raͤthe eben so abgenommen, daher die Preise leicht wie—

der getrieben werden koͤnnen.

Eine kleine Partie tother

Magdeburger Weizen von diesjäͤhriger Aerndte ist angekom— men; derselbe ist von ziemlich guter Farbe, 126 bis 127 Pf.

Holl. schwer, aber nicht frei von Brand.

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Nachricht von der Besetzung Bus⸗ äberbrachte, berichtet auch, daß ein biet von Bagdad eingedrungen sey und daselb eruͤbt habe.

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woieder um 36 Thaler gedruͤckt. I20pfuͤnd. Oberl

Kleinigkeiten einige Thaler theurer. gen vorkommt, ist meistens leicht, feucht und ausgewachsen.

Kaiserin sind am 18ten d. Botzen eingetroffen. (S. Mailand.)

Berlin als Gast aufgetreten.

Till in Raupach's „Schleichhaͤndler“) hat sich derselbe den rau— schenden Beifall unseres Publikums erworben.

dige Nachricht, daß serin vorgestern wohlbe gelangt sind, obgleich es an diesem Tage fortwaͤhrend stark ge— regnet hatte. Gestern um 5 Uhr Nachmittags hielten Sie bei heiterem Himmel ihren Einzug in Soudrio, wo Sie von der persammelten Volksmenge auf das Freudigste begruͤßt wuͤrden.

hausen, und der fern, sind von Wien und der Herzog Serra di Falco ist von Meapel hier eingetroffen.

endes Diner gegeben wurde. Konsuln und die i fremden Schiffe auf seinem Admiralschiffe „Fewzieh“ be⸗ P rt

Von Roggen gab mehrere Anerbietungen, und die Preise wurden dadurch Verkauft wurde 118 bis ndischer zu 92 à 98 Rthlr. Crt. bei Partieen; Was von neuem Rog—⸗

O ester reich.

Wien, 28. Aug. Ihre Majestäͤten der Kaiser und die im erwuͤnschtesten Wohlseyn in

Bevor Ihre Kaiserl. Majestten Innsbruck verließen, haben

dieselben noch in der dortigen Hofkirche der feierlichen Grund— an

dem hunderts gefallenen Landes-Vertheidiger errichten lassen.

ung zu einem Denkmale beigewohnt, welches die Stande ndenken der in den verschledenen Kriegen dieses Jahr—

Auf dem Kaiserl. Hofburg Theater ist Herr Rüthling aus Schon in der ersten Rolle (als

Italien.

Mailand, 24. August. Wir erhalten so eben die freu— 72 Majestaͤten der Kaiser und die Kai— alten in den Baͤdern von Bormio an—

Der Koͤnigl. 1 Gesandte, Freiherr von Boden⸗ Königl. Daͤnische Gesandte, Baron von Loͤwen—

Am 15ten d. M. ist in Como auf dem Platze, der jetzt

einen Namen fuͤhrt, das dem beruͤhmten Physiker Alessandro Volta errichtete Denkmal feierlich enthüllt worden. essor Mocchetti hielt bei dieser Gelegenheit eine Anrede an das ahlreich versammelte Publikum.

Der Pro⸗

Turkei. Smyrna, 11. Aug. Unter den vielen Personen, welche

hem Kapudan Pascha ain Bord seines Admiralschiffes Besuche abstatteten, befanden sich auch der Commodore Bandierg, Be— ehlshaber des Oesterreichischen Geschwaders in der Levante,

der Capitain Graves, Commandeur des „Beacon“. Der

ketztere machte dem Kapudan Pascha den schoͤnen Atlas vom

tellaͤndischen Meere Geschenk. Am Sonntag machte der Kapudan Pascha mit zahlreichem

vom Capitain Henry William Smyth

Gefolge einen Ausflug nach dem Dorfe Burnabat, wo ihm von

ubayadschi der Regierung, Ovanes Papasian, ein glaäͤn—⸗ eute Abend wird er saͤmmtliche Befehlshaber der auf hiesiger Rhede befind—

en. Es hatte sich hier das Geruͤcht verbreitet, daß auf Befehl Kapudan Paschg mehrere Verhaftungen stattgefunden g Das hiesige „Journal“ erklart sich jedoch fuͤr ermächtigt,

lesem Geruͤchte als vollig ungegruͤndet zu widersprechen; wahr einlich habe der Umstand, da dehörde zu den Galeeren verurtheilte Verbrecher an Bord iner Fregatte gebracht wurden, um nach Konstantinopel trans- dortirt zu 2 zu dem Geruͤchte Aniaß gegeben.

ische

drei von der hiesigen Gerichts⸗

Eine Tuͤr Goelette, die einen Kreuzzug nach den Ge—

gässern von Rhedus unternommen hatte, ist am Dienstag von * ierher , Sie bringt die Nachricht mit, daß ne

Wasser einzunehmen.

egyptische Fregatte sich nach Fenikt begeben habe, um Derselbe Tatar des Pascha's von Bagdad, welcher die ir's durch die Englaͤnder tamm Perser auf das Ge⸗ . Feindseligkeiten Als der Pascha dieser Provinz Genugthuung da—

verlangte und ihm dieselbe verweigert wurde, rückte er auf

Persische Gebiet und zuͤchtigte den schuldigen Stamm fuͤr

von demselben veruͤbten Räubereien. In Bezug auf ein seit mehreren Tagen verbreitetes Ge—

rücht, daß der Handel mit getrockneten Rosinen von Vurla und schezme (Korinthen) wieder ein Monopol werden wäͤrde, be⸗ merkt das Journal de Smyrne: „Diese Nachricht, welche die ganze Bevblkerung jener beiden Distrikte in Bewegung ge— hen, scheint uns vollig unbegruͤndet zu seyn. denk ä ergreifen, wv die Gesandten der fremden Maͤchte bereit sind,

Die Pforte, etzt besser uͤber 9 6 Interessen aufgeklaͤrt ist, t nicht daran, eine solche Maßregel in einem Augenblick

die

eststellung eines Zoll⸗Tarifs, dessen Hauptzweck eben

,. alles Monopol⸗Wesens ist, alle möglichen Zuge⸗ e

iße zu machen. Es geht uͤbrigens heute eine Deputation 3 von Tschesme mit dem Dampfboote „Stambul“ Konstantinopel ab, und sollten ja in den Köpfen einiger

Spekulanten Monopol⸗Projekte spuken, so wuͤrden die bei dem

Hultan dagegen erhobenen, gegruͤndete ren In 8 h geg n Vorstellungen gewiß

nicht verfehlen. Heute Morgen fuͤblte man hier mehrere Erdstoͤße, der erste,

P 2 8

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Uhr Morgens, dauerte 8 Sekunden; der zweite, um 5

inuten, war etwas schwaͤcher, aber anhaltender, und rend einer Viertelstund. spüͤrte man leichte, nur von lurzen thenrdumen unterbrochen Schwankungen. Es wurde auch mal wieder durch das anhaltende Wiehern der Pferde und en der Hahne gewissermaßen vorher verkuͤndigt. Gestern

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war einer der heißesten Tage des ganzen Dab ge indem das weckmäßig aufgehängte Thermomeier 4 250 R. *. Am

bend bedeckte sich der Himmel mit Wolken und litzte. In der Macht war dle Temperatur bedeutend niedriger geworden, als ob es in der Naͤhe geregnet hatte.

Inland.

Memel, 25. Aug. Schifffahrt. Auch hier wird nunmehr ein 2 ampfboot zum Ein⸗ und Ausschleppen der Schiffe auf Actien erbaut werden.

Stettin, 28. Aug. Thierschau. In Nr. 166 der Staats-⸗Zeitung ist bereits gemeldet, daß bei der am 14. Juni hier abgehaltenen Thierschau auch die Konkurrenz um die von dem Ober⸗Praͤsidenten von Bonin ausgesetzten Provinzial⸗Preise fuͤr die besten Schafboͤcke eroͤffnet wurde. Die Preis Ermitte⸗ lung unter den angemeldeten 13 (nicht 10, wie es daselbst heißt) Stöhren aus fast allen Theilen Pommerns, auch der Ucker— und Neumark, geschah in der Art, daß 3s vom Widerriß, der Seite und der Hosennath der Thiere genommene Proben mit dem Koͤhlerschen Wollmesser gemessen, die Vließe der geschore⸗ nen Thiere gewogen und mit dem gefundenen Durchschnitts Feinheitsgrade in das Gewicht des Vließes dividirt wurde. Die beiden Stoͤhre, welche die groͤßten Quotienten geben, also wo nicht ausschließlich die Feinheit, sondern diese und Wollreich⸗ ö. zusammen am größten waren, sollten die Preise erhalten.

iernach wurde von dem hiesigen Zweig-Verein der Pommer— schen o konomischen Gesellschaft am 25sten d. M. der erste Preis von 120 Rthlr. dem Amtmann Schulz in Stolzenberg und der zweite von 80 Rthlr. dem Grafen von Schwerin auf Wolfs— hagen in der Uckermark zuerkannt. Der durchschnittliche Feinheitsgrad und das Lothgewicht des Vließes war bei jenem . 1511

8 * bei diesem 326. 136 * k 86 13 Stöhren von 215. bis ,, und von 66! bis *

Merseburg, 21. Aug. Privat Berg- und Huͤtten— werke. Metall- und Mineral-Fabriken in der Pro— vinz Sach sen. Deren waren im Jahre 1837 folgende, 4. im Regierungs⸗Bezirk Merseburg. 1) Eisen⸗, Erz⸗ und Eisen⸗ stein⸗Graͤbereien. Das Eisensteinwerk des Herzogs zu Anhalt⸗ Bernburg bei Ufrungen, des Huͤttenmeisters Bennighaus bei Sangerhausen und die demselben gehoͤrigen Gruben bei Schwenda, saͤmmtlich im Kreise Sangerhausen, lleferten 986 Fuder Eisen und Eisenstein. Die Graͤfl. von Einsiedelschen Gruben im Kreis Liebenwerda, 4515 Tonnen Eisenstein. Zusammen mit 457 Arbeitern (7635 Seelen). 2) Eisenhuͤttenwerke. Der Graͤfl. Einsiedelsche Hochofen, die beiden Eupoldͤfen, die Eisengießerei mit A Frischhuͤtten, 1 Zainfeuer und 1 Zeugfeuer, zu Lauchham— mer. Die Fischersche Eisengießerei und Fabrik zu Erwinhof bei

n,. Der Guͤnthersche Eisenhammer bei Tornau. Der eydelsche zu Noͤben. Die Bennighaussche Eisenhuͤtte zu Rott— leberode. ie lieferten Roheisen, Gußeisen, Gußwaaren und

andere Arbeiten im Werth von 108,589 Rthlr. 3) Kupfer— Bergwerke. Das Silberwerk des Herzogs von Anhalt-Bern— burg zu Straßberg foͤrderte mit 8 Arbeitern 50 Tonnen Kupfer— erz. I) Kupferhuͤtten und Hammer. Der Kupferhammer der Mansfelder Gesellschaft * Rothenburg lieferte mit 22 Arbeitern 2600 Ctr. Geschirr- Kupfer aller Art. 5) Antimonium— Werke. Das Werk des Herzogs von Anhalt-Bernburg bei Wolfsberg lieferte mit 34 Arbeitern 526 Ctr. Anti monium. 6) Salzwerke und Siedereien. Die gewer kschaftlichen Salzwerke zu Teuditz und Kötzschau lieferten mit 6zl Arbeitern 10,890 Scheffel , , 7) Braunkohlen⸗Gruben. In 107 Gruben wurden mit 710 Arbeitern 195,588 Tonnen und 300,000 Stuͤck gefoͤrdert. 8) Torfgraͤbereien. Deren lieferten 25 mit 385 Arbeitern S312 Klafter Torf und 8, 8oz, 000 Stuͤck Torf⸗ ziegel. 9) Steinbruͤche. An Kalksteinbruͤchen waren in Betrieb 39, Sanbsteinbruͤche 107, Schleifsteinbruch 1, Gypssteinbruͤche 39, Flußspathgruben J. 10) Thongruben 8. 119 Porzellan fabriken, eine bei Weißenfels und eine Steingutfabrik bei Bel⸗ gern, beide mit 56 Arbeitern. 12) Glasfabriken, eine bei Brei— tenstein mit 22 Arbeitern. 13) Pottasch-⸗Siedereien 10, welche mit 9 Arbeitern 25512 Ctr. Pottasche lieferten. 11) Pulver⸗ muͤhlen, eine bei Rottleberode lieferte 300 Ctr. 155 Pechhuͤt⸗ ten. 5 mit A8 Arbeitern. 16) , , ,. zu Koͤsen, Lauch⸗ stͤde, Bibra, Zeitz, Luͤtzkendorf und Riestädt, wovon nur die beiden ersten besucht werden. Im Ganzen wurden 2521 Ar— beiter (4956 Seelen) beschaͤftigt und der Werth der Produkte und Fabrikate belief sich auf 406,194 Rthlr. B. Im Regie rungs⸗Bezirk Magdeburg 2 Eisenhuͤtten und 2 Kupserham⸗ mer bei Iisenburg, Schierke und Wernigerode mit 189 Arbei—⸗ tern lieferten 37,091 Ctr. Eisenfabrikate und 650 Ctr. Kupfer fabrikate. Außerdem bestanden eine Bleischroot-Fabrik bei Tangermünde, eine Patent-Schroot-Fabrik bei Altenplathow, 3 Torf, Graͤbereien und 1 Gypshuͤtte. C. Im Regierungs— Bezirk Erfurt lieferten 3! Hammerwerke im Schleusinger Kreise mit 161 Arbeitern 22,969 Ctr. Eisenblech, Suhl gezaintes Ei⸗ sen. 3 Eisenhaͤmmer im Ziegenruͤcker Kreise mit 20 Arbeitern 3200 Ctr. Zain⸗, Stab⸗ und Reifeisen ꝛc. 1 Eisen⸗Metallwaa⸗ ren⸗Fabrik in Sommerda mit 125 130 Arbeitern 450 Ctr. verarbeitetes Eisen und 200 Ctr. verarbeitetes Kupfer. 1 Kupfer hammer bei Kleysingen mit 3 Arbeitern 300 Ctr. Kupfer-Ge— schirr und 1 Huͤttenwerk bei Sorge mit 26 Arbeitern 4 5000 Ctr. Eisen. Also zusammen 32,123 Ctr. Eisen, Kupfer, Blech c., zu 239, 140 Rthlr. mit 340 Arbeitern (756 Seelen).

Muͤnster, 18. Aug. Taubstum me. Nach einer Zählung befinden sich ihrer in der ganzen Provinz Westphalen 7II7 beiderlei Geschlechts, darunter in dem Alter von 8 bis 15 Jahren etwa 140. Die Taubstummen-Anstalten der Provinz (St. Ztg. Nr. 133) sind also kaum fuͤr den Unterricht und Er ziehung der Haͤlfte der letzteren hinreichend.

Duͤsseldorf, 235. Aug. Rhein-Seefahrt. In einer in der Elberfelder Zeitung befindlichen näheren Beleuch— tung des Projekts einer Deutsch-Englischen Dampsfschifffahrts⸗ Gef u het! nach der Bekanntmachung des Comité's derselben vom 9ten d. M. ee, n,, Nr. 226), wird bemerkt, daß die direkte Rhein⸗Seefahrt zunaͤchst und am fuͤglichsten mit Lon⸗ don zu eroͤffnen seyn möchté, und in dieser Beziehung Folgen des hinzugefuͤgt. Artikel, die bisher bei uns in großeren ÜUm— satzen, im Handel kaum bekannt waren, als:; alles feine, frische und getrocknete Kernobst, Trauben, Eier, Gefluͤgel, Schinken, werden, in Konkurrenz mit dem noͤrdlichen Frankreich, ihren Weg nach dem Weltmarkt nehmen und als ein neuer Handels e. mit der erleichterten, jetzt schon bestehenden Aussuhr des

14 der Lohe, Oelkuchen und der ersten Produkte, un⸗ serem Ackerbau einen neuen Impuls geben, waͤhrend alle uͤbri⸗ en Waaren der Ausfuhr vom Rheine her, als: Wein, Wolle, ineralwasser, Wachholderbeeren, lithographische Steine, rohe Seide, die Masse von Manufattur/ und Fabrik ⸗Waaren,

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direkt fuͤr England oder in Transit und die bedeutende Ein— fuhr von Kolenial-Produkten und der fuͤr die Deutschen Fabriken benoͤthigten mannigfachen Uestoffe und Gespinnste, für die Fahrt selbst ein gesichertes Bestehen, für den Handel und das reisende Publikum aber den Gewinn der Zeit⸗ und Kosten⸗Ersparnisse in Aussicht stellen. Der bedeutende Tin⸗ fuhr⸗Artikel der von Manchester kommenden Twiste, welcher für den Nieder Rheinischen Fabrik⸗Distrikt alljaͤhrlich 8 bis 9009 Ballen ausmacht, verspricht fuͤr sich allein schon reichhaltige La⸗ dungen. Es ist nämlich zu erwarten, daß entweder uber die neue Manchester⸗Birmingham⸗ Londoner Eisenbahn oder uber den großen Nord- Kanal zwischen diesen Städten jene Sendun⸗ gen kuͤnftig 3 Richtung nehmen. Aber auch Über Hull den jetzigen Weg könnten sie durch eine solche Schifffahrt mit vielem Vortheil abgeholt werden, da ein gewöhnlicher Bal, len Twist, frei ab Rotterdam 12 Fl. oder o Rthir. 2 Sgr. und die jetzige Rheinfracht bis Duͤsseldorf 3 Rthlr, zusammen 2 Rthlr. 21 Sgr., kostet, wogegen die Tonne * 26 Etr. im Ansatz zu 12 Rthle. oder eine halbe Tonne zu 10 Ctr, einem Ballen Twist gleich, nur auf 6 Rthlr. nach der Berechnung sich belaufen wuͤrde. Ein Ergebniß, das fuͤr diesen Waaren“ * allein auf eine Einnahme von 50 60, 000 Rthlr. schlie— ßen t.

Aachen, 28. Aug. Pferderennen. Das gestrige erste auf der Brander Haide wurde durch das dat? 3 ter beguͤnstigt, Es hatte sich eine bedeutende Anzahl von Zu— schauern eingefunden, und die Menge der Equtpagen und Rei—⸗ ter bezeugte die zunehmende Theilnahme, welche die Wettren⸗ nen bei uns finden. Das zweite, am Mittwoch, verspricht, dieses noch an Interesse zu uͤbertreffen. Der Herr Regie⸗ rungs⸗Praͤsident Cuny hatte die Guͤte, das Richteramt zu uber nehmen und wurde dabei vom Herrn Marschall Maisen, Pair von Frankreich, und Herrn Reichs- Freiherrn von Fürstenberg— Stammheim assistirt. Rennen J. Preis 50 Fr. d'or. Doppel- ter Sieg. Pferde aller Lander. Laͤnge der Bahn 2 Englische

Meilen oder 850 Preußische Ruthen. Eintrittsgeld 3 Fr d'or,

fuͤr den zweiten Sieger. Zu diesem Rennen erschienen: J) Von Herrn John Cockerill: Elisondo, 6 jähriger brauner Hengst muß, da er bereits 3 mal in diesem Jahre gesiegt hat, 147 Pfd. tragen; 2) von Herrn Baron v. Heeckeren von Enghuizen Hande⸗Dandy, 3 jaͤhrige Fuchsstute, muß tragen 109 Pfs. Eli— sondo siegte in zwei Touren. Das Rennen währte A Minu— ten 27 Sekunden und 4 Minuten 18 Sekunden. II. Preis S0 Fr. d'or. Doppelter Sieg. Nur Kontinen⸗ tal / Pferde sind zulassig. Laͤnge der Bahn 2 Englische Meilen oder 850 Preußische Ruthen. Eintritts⸗Preis à Fr. d'or, fuͤr den 2ten Sieger. Zu diesem Rennen erschienen: 1) Von Herrn Baron von Heeckeren von Enghuizen: Joung⸗Amphion, jäh— riger brauner Hengst, muß tragen 143 Pfd.; 2 von Herrn Heinrich Bland: Lady Wood, jährige dunkelbraune Stute, inuß tragen 125 Pfd. Joung-Amphion siegte in beiden Touren. III. Herrenreiten, um den vom Comité ausgesetzten großen sil— bernen Pokal. Laͤnge der Bahn 1 Englische Meile. Pferde aller Laͤnder. Ohne. Gewichts-Ausgleichung. Eintrittsgeld! Fr. d'or, fuͤr den zweiten Sieger. Es erschienen mit Ausnahme des von Herrn Dickson angemeldeten Pferdes: 1) Von Herrn Gustav Mathe: Mirza, ,, . Wallach, Schimmel; 25 von Herrn Karl Renfing: Rosa, 12jährige Fuchsstute mit Blaͤsse; 3) von Herrn Karl von Reimann: Waterloo, J jähriger brau— ner Hengst; ) von Herrn Bernhard Boͤhmer: Ali, 6jähriger Wal⸗ lach, Falbe; 5) von Herrn Eduard Toͤnnies: Dunkan, jähriger brauner Wallach; 6) von Herrn Edmond Wuͤsten: . 12 jaͤhriger dunkelbrauner Hengst; sammtliche Pferde wurden von ihren Besitzern geritten; 7 von Herrn Kuͤchen: Lise, hjah— 33 chimmelstute, geritten von Herrn Wittfeld. Giegei, Waterloo des Herrn von Reimann, der aus den Handen des Herrn Praͤsidenten Cuny den 6 in Empfang nahm. Rosa als zweites Pferd erhielt die Einlage von 8 Fr. d'or.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Ueber den , . und die Entwickelung seiner Fähig⸗ keiten, oder Versuch einer Physik der Gesellschaft, von A. Quetelet. Deutsche Ausgabe, im Ein verständniß mit dem Herrn Verfasser besorgt und mit Anmerkungen versehen von Mr. V. A. Riecke. Mit 7 Tafeln. Stutt—

9 14, ai 8.

in höchst reichhaltiges, das vielfachste Interesse in Anspruch nehmendes, gründliches und gelehrtes Werk * . hier . len, und dem Deutschen Bearbeiter gebührt aller Dank dafür, daß er ihm eine größere Verbreitung bei uns eröffnet hat.

Der Verfasser sagt in der Vorrede: das Werk enthalte gewisser⸗ maßen eine gedrängte Zusammenstellung aller seiner frühern statisti⸗ schen Untersuchungen. Es bestehr aus zwei Theilen: die drei ersten Bücher, die Thaisachen, und das vierte, welches feine AÄnsichten über die Theorie des mittlern Menschen (d. i. der normale, der das mittlere artthmetische Verhältniß zwischen den beiden Ertremen oder den allgemeinen Typug, darstellt und über den gesellschaftlichen Organismus enthalte. Weiter, in der Einleitung (S. 14 ff.) giebt er als die Tendenz des Werkes näher an: „daß es die Wirkungen der natürlichen, so wie (der geistigen, diese bedingenden, oder wie er sie hier nennt:) der zufälligen, perturbirenden Einflüsse, welche auf die Entwickelung des Menschen einwirken, untersuchen und den Ver— uch machen solle, das Maß der Ergebnisse jener Eiuflüsse und ihrer

echselwirkung zu bestimmen“. Nachdem er die wichtige Äufgabe nun in ihren Einzelnheiten verfolgt, giebt er das Verhäliniß seines Buches zu ihr nur als die Skizze eines großen Gemäldes an, das erst durch eine unsägliche Anstrengung und die umfassendsten Untersuchungen ausgefüllt werden kann.

Von den weiteren mannigfachen und gehaltreichen Betrachtun⸗ gen und Ergebnissen des Werkes selbst, so wie von den Zahlen-An⸗ gaben, können wir nur beispielsweise einige hervorheben, die so in ih⸗ rer Vereinzelung am ersten sich kurz angeben lassen und verständlich werden kännen. Das erste Buch umfaßt die Entwickelung des Men schen in Bezug auf seine körperlichen Fähigkeiten, und enthält hier in der een g die statistisch⸗medizinsschen Angaben über die Ge⸗— burt und das Sterben, woypon dann die Bevölkerung das Re—⸗ sultat für die Staaten ist. Als Beispiele wählen wir die Angaben der Lebensdauer für verschiedene Stände, nach Casper, wo durch— schnittlich nach dem Eintritt in das Amt wofür das 23ste Lebens⸗ jahr angenommen wird noch leben: Therlogen 68, Jahre, Kauf⸗ ieute 62,4, Beamte 61,7, Landwirthe und Forstleute 61,s, Militairs 39, s, Advokaten 58, . Künstler 57, , Lehrer 56, o, Aerzte 56,8. 6* Betreff der Findelhäuser wird als Resultat derselben gefunden: Sie vermehren die Zahl der unehelich Geborenen; in thnen herrscht eine schaudererregende Sterblichkeit; wenn sie von der einen Seite die Kin⸗ dermorde im Einzelnen verhindern, so bringen sie dagegen selbst eine ohne Bergleich größere Anzahl Kinder ins Grab. iele Todes fälle sind hier aber auch durch frühgeborene und fast sterbend eingebracht Kinder bedingt. Im Findelhause 6 Petersburg starben über 46, der Findelkinder, in Moskau nicht volle 2. Auch nimmt hier die Zahl derselben sehr u: Im Jahre 1822 wurden in das Petersburger zöos, in das oskauer A661 aufgenommen, 1831 dort M50 und hier d6n?7; 1836 in Petersburg . 3860. In Frankreich hat sich die Zahl in den letzten 19 Jahren wenig geändert; sse be—