1838 / 251 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ea ar e er mere, , .

m 2 ö —— ** *

d

m e nr, ,..

Alexander an dem Gesicht Ihrer Koͤniglichen Hoheit vorgenom— men Pu scheint von keinem Erfolg gewesen zu seyn.

a der Graf Pen di Borgo, der Russische Botschafter am hiesigen Hofe, durch Depeschen von der Russischen Gesandschast aus Paris benachrichtigt worden ist, daß die Reise des Groß⸗ fuͤrsten Thronfolgers nach England wegen des Gesundheits⸗Zu⸗ standes Sr. Kaiserl. Hoheit für jetzt noch aufgeschoben sey, so hat derselbe sich, wie er es schon fruͤher beabsichtigte, auf einige Zeit von hier aufs Land begeben, wo er mehrere seiner 1 men Freunde besuchen wird. Der Franzoͤsische Botschafter in London, Graf Sebastiani, will gegen Ende dieses Monats eine Reise nach Paris machen.

O'Eonnell ist am vorigen Dienstag von Cork nach seinem

Wohnort Darrynane⸗Abtei abgereist. Der neue Englische Agitator, Herr Oastler, der, wie neu⸗ lich schon gemeldet worden, jetzt England durchzieht und Ver⸗ sammlungen gegen das neue Armen-⸗Gesetz halt, hat abermals einen langen Brief, „an das Volk von England“ gerichtet, in welchem er nach einer heftigen Tirade gegen das „höchst fluch, wuͤrdige Gesetz“ das Volk auffordert, gegen dasselbe zu den Waffen zu greifen. Er meint, man stehe an dem Vorabend einer Revolutien, und beklagt es, daß die Nation durch den „Schurken“ O'Connell regiert werde. Vermuthlich möchte er selbst sie lieber regieren. In einer Nachschrift bietet er dem General⸗Prokurator Trotz, falls dieser etwa auf den Gedanken kommen sollte, ihn des Hochverraths anzuklagen, und wieder⸗ holt seine schon erwähnte Behauptung, das Volk sey durch po⸗ sitive Gesetze berecht g unter den vorliegenden Umstaͤnden sich zu bewaffnen. Merkwürdig ist es nur, daß die „Times“ und andere Tory⸗Blaͤtter ein solches Schreiben aufnehmen, in wel⸗ chem es unter Anderem heißt; „Oeffnet Eure Augen; laßt Euch nicht langer durch Peel verblenden und bethoͤren. Der Herzog von Wellington wußte, daß dies höͤchst fluchwuͤrdige Gesetz ver⸗ fassungswidrig sey, Lord Brougham sagte es ihm, ich sagte es ihm auch. Hurrah also fuͤr die Wiederherstellung unserer alt⸗ modischen Englischen Verfassung! Bewaffnet Euch, Landeleute, gegen dies höchst fluchwuͤrdige Tyran gen Gesetz. Bewaffnet Euͤch und bringt die Verraͤther zum Zittern!“ Dann fordert Herr Oastler Reich und Arm auf, statt anderer körperlicher Uebungen das Marschiren in Linie, in zwei und drei Gliedern vorzunehmen, sich Fuͤhrer zu wahlen und keine andere Zierra/ then in den Häusern zu dulden, als blanke, schoͤn geputzte Waf⸗ fen. „Wer Geid hat“, sagt er, „der leihe dem, der keines hat, damit er sich Waffen kaufe; im Nothfalle aber muß selbst der Aermste sein Kleid verkaufen, damit er sich ein Schwert verschaffen koͤnne.“ Wie er weiter sagt, hat er sich das Gutachten eines alten Kavallerie⸗Wachtmeisters über den Geist, der unter den Truppen herrsche, geben lassen, und diesem Gutachten zufolge ware es 6 ausgemacht, daß Britische Truppen niemals gegen ihre Vater und Bruder in den Kampf gehen wurden, wenn es sich darum handelte, ein so „niederträchtiges“ Gesetz, wie das neue Armengesetz, zu ver⸗ fechten. Uebrigens hat Herr Qastler neuerdings eifrige Bun⸗ desgenossen an den Frauen zu Carlisle erhalten, woselbst am 28ten v. M. eine große Versammlung von Gegnerinnen des Armengesetzes stattfand, um uͤber eine Denkschrift an die Koöͤ⸗ nigin wegen Abschaffung jenes neuen Gesetzes zu berathschlagen. Mistreß Tatharine Moore fuͤhrte den Vorsitz. „Als Gott den Mann schuf“, sprach sie, „schuf er ihm auch eine Genossin und be⸗ fahl, daß sie zusammenleben sollten als Mann und Weib, und in dem Buche, welches, wie ich hoffe, Alle, die zugegen sind, als den Kompaß ihres Lebens betrachten, steht geschrieben, daß, was Gott verbunden hat, der Mensch nicht trennen solle. Im Wi— derspruch mit dieser weisen Verfugung haben nun aber die, welche uns regieren, ein Gesetz gegeben, das den Mann von seinem Weibe, die Kinder von ihren Aeitern trennt, und weil wir arm sind, sollen wir in Arbeitshaͤuser eingesperrt werden, wie in Gefängnisse, als seyen wir unwerth der Freiheit, die jedes achtbaren Individuums Vorrecht seyn soll. Nie gab es ein Gesetz, das damit zu vergleichen ware, außer zu den Zeiten Pharaonis, der die jungen Kinder ihren Muͤttern enireißen und umbringen ließ.“ Die Denkschrift der Frauen von Carlisle an die Koͤnigin wurde einstimmig in der durch die Praͤsidentin vorgeschlagenen Weise genehmigt, und es erhob sich dann eine sehr ernstliche Debatte darüber, welche Fahne und welches Motto dieser Frauen ⸗Ver⸗ ein annehmen solle. Zur Anschaffung der Fahne waren 3 Pfd. gesammelt worden, und zu ihrer Farbe wählte man Weiß mit graner Einfassung. Ueber das Motto dagegen konnte man sich so schnell nicht einigen, und es wurde demnach ein Ausschuß ernannt, der sein Gutachten daruͤber abgeben soll.

Einem Geruͤcht zufolge, staͤnde das Englische Kabinet im Begriff, einen Handels-Traktat mit dem Koͤnigreich Neapel abzuschließen, und es wuͤrden naͤchstens Bevollmaͤchtigte Sr. Sicilianischen Majestaͤt, die bereits Neapel verlassen haͤtten, in London eintreffen, um mit der hiesigen Handels⸗-Kammer uber die Grundlagen des beabsichtigten Traktats zu unterhandeln.

Da man hier vernommen hat, daß von anderen Seiten her mit der Daͤnischen Regierun Sund -Zollet unterhandelt werde, so fordert der Courier das Englische Ministerium auf, bei Zeiten an diesen unterhandlun—⸗

en Theil zu nehmen und dahin zu streben, daß auch Englands gi here von jener dräͤckenden Abgabe befreit wuͤrden, weil ih⸗ nen sonst, wenn die Rhederei anderer Staaten in dieser Hin— sicht einen Vorzug vor der Englischen erhielte, die ganze Schiff⸗ fahrt in der Ostsee verloren gehen konnte.

„Die vor einiger Zeit von dem „United Service Journa mitgetheilte Nachricht von einer Verstärkung der in 9stindten befindlichen Königlichen Truppen wird durch ein vom 18. v. M. datirtes Eirkular des General⸗Majors Macdonald, General⸗ Adjutanten des Oberbefehlshabers der Armee, bestäͤtigi, welch es verfügt, daß sammtliche in Ostindien stehende Infanterie Regi⸗ menter ihren Bestand durch Rekrutirung von 739 auf 813 Mann erhöͤhen sollen.

Der Eburier läßt sich aus Alexandrien vom 31. Juli wieder einmal berichten, es sey dort die sichere Kunde einge⸗ gangen, doß Frankreich und England die Unabhängigkeit Meh⸗ med' Alcz anerkannt hätten. Nach dem neuesten in Europa angelangten „Journal de Smyrne“ aber, welches Nachrichten aus Alcxandrien bis zum 8. August hat, wußte man damals von einer soschen Anerkennung noch nichts. Der Korrespondent bes „Courier“ versichert auch, Mehmed Ali werde in keinem Fall der Pforte nachgeben, aber er wolle sich erst noch mit dem KRapudan Pascha uber seine Angelegenheiten besprechen.

Aus Tunis vom 8. August wird hiesigen Blättern gemel⸗ det, daß der Admiral Stopford am Tien v. M. dem dortigen Bey einen Besuch gemacht und im Palgste mit den uͤblichen Ceremonien empfangen worden sey. Nach Servirung des Kaffees hatte der General, Major Considine eine Collation gegeben. iin⸗ ter den Franzosͤsischen und Englischen Offizieren der beiden Ge— schwader hertschte, während diese auf der Nhede von Tunis

1

über die Aufhebung des.

1036

lagen, das beste Vernehmen. Die Flotte des Admiral Stopford stand im Begriff, uͤber Tripelis nach der Levante abzusegeln.

Zu Neweastie am Tyne hat sich ein Comité gebildet, wel⸗ ches Beitraͤge zu einem Denkmal sammeln will, das dem Ad⸗ miral Coilingwéod errichtet werden soll, der nach Nelson's Tode den Oberbefehl uͤber die Britische Flotte in der Schlacht bei Trafalgar fuͤhrte.

Sir John Nicholl, Richter am Ober Admiralitaͤts Gericht von England, ist am 26. v. M. auf seinem Landgute in Wales im 12 23 seines Alters mit Tode abgegangen.

wei

hingerichtet werden sollten, sind von der Königin begnadigt worden. Ihre Strafe wird a ,. in lebenslaͤngliche Deportation verwandelt werden. iese Nachricht wird von der Presse mit großer Freude ausgenommen, und die offentlichen Blätter sprechen die Hoffnung aus, daß die Todes strafe in England bald so gut als abgeschafft seyn werde; die naͤchste Generation, meinen sie, werde dann auf die während der er⸗ sten Hälfte dieses Jahrhunderts in England volljogenen Hin—⸗ richtungen wahrscheinlich mit gleichen Gefuͤhlen zuruͤckblicken, wie fruͤhere Generationen auf die Torturen und Autodafe's der Spanischen In quisition.

Die Minister hatten unter den Gruͤnden, weshalb sie den

im Parlamente geniachten Antraͤgen auf unverzuͤgliche vollstaͤn⸗ dige Freigebung der Neger in Westindien nicht beistimmen woll schienen.“

eld oder Papier, gesorgt werden muͤsse, weil es sonst in jenen Kolonieen an Geld fehlen wuͤrde, um die Neger, die jetzt als Hausgesinde mit allen non gn Lebens ejahlen. Da

nun aber die Legislaturen der Westindischen Inseln selbst be

ten, auch den ngefegen daß dort erst fuͤr ein ausreichendes Circulations/ Mittel,

2

Beduͤrfnissen versehen werden, als Tagelöhner zu

schlossen haben, daß die Lehrlingszeit der Neger schon mit dem 1. August dieses Jahres aufhören sollte, und bis jetzt noch nichts zur Einfuͤhrung eines solchen Circulations⸗Mittels daselbst ge⸗ schehen ist, so besorgt man, daß das nächste Schiff aus Westin⸗

dien schlimme Nachrichten uͤber Zerruͤttungen in den dortigen

Verhäͤltnissen, wegen Mangels an Gelde, uͤberbringen moͤchte.

Das Dampfboot „Great Western“ soll auf seiner letzten Fahrt nach New⸗Hork und zuruck, die 39 Tage waͤhrte, bloß an Passagiergeldern 6000 . Sterling eingenommen haben.

Um den haäͤufig vorkommenden Ungluͤcksfällen auf den Dampfbsten vorzubeugen, beabsichtigt die Englische Regierung besondere Inspektoren auf diesen Schiffen anzustellen, denen die Aufsicht uͤber die Maschinerie uͤbertragen werden soll.

Seit vorigem Montage sind wieder neue bedeutende Zu⸗ fuhren von fremdem Weizen hier angelangt, und da der gestrige Getraidemarkt auch mit neuem Englischen Weizen, namentlich aus den Grafschaften Esser, Kent ünd Suffolk, reichlich verse⸗ hen war, desfen Qualität besser gefunden wurde, als die des in voriger Woche hierher gekemmenen, das Wetter aber fort⸗ wahrend sehr guͤnstig fuͤr die Aerndte ist und diese viel vortheil—⸗ hafter auszufallen verspricht, als man erwartet hatte, so wurde gestern wieder nur wenig Weizen gekaust, obgleich alter und neuer um 4 bis 6 Shilling wohlfeiler angeboten wurde, als vor vierzehn Tagen. Auch in Weizen unter Schloß wurden nicht viel Geschäfte gemacht, denn da der Zeitpunkt nahe ist, wo der niedrigste Zoll und mit ihm die Einklarirung des frem⸗ den Weizens stattfinden duͤrfte, so haben auch die Speculatio⸗ nen aufgehoͤrt. Die Muͤller kaufen nur sparsam, weil der Sack Mehl um 5 Shilling im Preise gefallen ist. In der ume en von London ist man bereits in voriger Woche mit der Aerndte großentheils fertig geworden. Die Zoͤlle von fremdem Weizen sind wieder um Ü Shilling heruntergegangen.

Selgien.

Bruͤssel, 4. Sept. Der Konig und die Königin wollen sich heute in Ostende einschiffen, um sich nach London zu bege— ben. Die beiden jungen Prinzen bleiben in Ostende bis zur Ruͤckkunft Ihrer Majestaͤten.

Die hieslgen Wähler haben gestern den Grafen Henri von Merode, dessen Mandat ais Senator wegen seiner kuͤrzlich er⸗ folgten Ernennung zum Ritter des Leopold Ordens der Er⸗ neuͤerung bedurfte, abermals zum Senator erwaͤhlt,

Monsignor SBelbeck, designirter Bischof von Gent, befindet sich gegenwärtig in Luͤttich.

Der Eourrier Belge, der fruͤher von Herrn Jottram redigirt wurde, und in der Belgischen Revolution eine so be⸗ deutende Rolle spielte, hat jetzt mit seiner Farbe auch seinen Namen geaͤndert und heißt seit dem l. d. M. le Fanal. Der bisher hier erschienene Radical ist ganz eingegangen.

Der Gemeinderath von Verviers hat sich an das en, n. rium mit der Bitte gewandt, den Bau der Eisenbahn von Ans (bei Lùͤttichh bis zur Preußischen Graͤnze so viel als moöͤglich zu beschleunigen.

Herr von Vilain XlllII. ist aus Konstantinepel hier ange— kommen.

Schweden und Norweg en.

Stockholm, 31. Aug. Ueber die Straßen⸗Auflaͤufe an den drei letzten Abenden hat die Staats-Tidning die ver— sprochenen Mittheilungen noch nicht geliefert; deg on liest man daruber in dem der Opposition angehörenden Aftonblad: „Bereits am 27sten d. Abends zwischen 9 und 19 Uhr trieben etwa hun⸗ dert Menschen auf dem Eisenmarkte (Jerntorg) ihr Unwesen und schlugen in einem von der Wittwe Martell gehaltenen . die Fenster ein, angeblich weil die Aufführung die⸗ ser Person und ihrer weiblichen Bedienung zu Beschwerden Anlaß gegeben haͤtte. Es wurde eine starke Infanterie Pa⸗ trouille herbeibeordert und nach 10 Uhr wurde Alles ru⸗ hig. Die Polizei ließ hierauf jenes Kaffeehaus schließen und dem dienenden Personal anzeigen, sich innerhalb 14 Tagen eine andere Stellung zu verschaffen, wiyrigenfalls sie ins Eorrectionshaus gebracht werden sollten. Tretz dem wurden am folgenden Tage um 11 Uhr in demselben Hause unter Pfeifen und Zischen die Fenster eingeschlagen. Gleichzeitig hörte man auf Steppsbron, Aelandsgränd, und dem ung s⸗ holm Hurrahrufen, weshalb verstaͤrkte Patrouillen ausgesandt wurden; doch kam es zu keinen weiteren Unordnungen. Da⸗ gegen bildeten sich vorgestern Abend gegen 9 Uhr weit größere Voitshaufen an mehreren Stellen. Unter den , , gen vernahm man die Worte; „Juden, Skogmann, Ner⸗ man ic.“ Mehrere hundert Menschen rottirten sich vor einem Hause auf Steppbron zusammen, welches als geduldeter Aufenthalt fuͤr verworfene Weibsbilder bezeichnet wurde.

ier wurden alle Fenster eingeworfen und von da zog der aufe vor das Haus des auf Urlaub abwesenden Stats. ecretairs Skogman. Auch . wurden unter Tumult und Hurrahrufen 1 bis 12 Scheiben eingeschlagen. Gleiches soll gegen ein Paar von Mitgliedern der judischen Gemeinde be⸗ wohnte Haͤuser geschehen seyn. Eine andere Volks ⸗Versammlung

der ungewöhnlichen schoͤnen Witterung befanden sich viele Menschen

indesmörderinnen, die am Sonnabend zu Chester dem Militair vorgefallen zu seyn, welches Platz zu machen

suchte.

pt. und duͤrften bald wieder uͤber pari stzhen⸗ da die

durch dem Ministerium Ofalia's die Erlaubniß ertheilt wurde, eine Anleihe zu kontrahiren, herrschte Freude im Lager der Chri— stinos. Die kleinen Expeditionen, die partiellen Scharmuͤtzel, diese e n , Espartero's, wurden, als unwuͤr⸗ dig einer großen, mit Hoffnung besoldeten, bekleideten und ge⸗ nährten Armee, aufgegeben. Die Feldzugs⸗Pläne wurden er— weitert; man achtete nicht mehr auf die Guerillas, auf die de⸗ taschirten Corps, man wollte die Insurrection ins Herz treffen und beschloß, sie gleichzeitig an ihren beiden Hauptheerden, : Estella und Cantavieja, anzugreifen. Espartero setzte sich so⸗ auf den Beinen, und es scheinen hier und da Reibungen mit gleich in Bewegung. Nachdem zr sich unterweges des kleinen Ortes Peñacerrada bemaͤchtigt hatte, um seinen Truppen Muth zu machen, verstärkte er sich durch die Division Alaix's und ; . . stellte sich einige Stunden von Estella auf. Oraa hatte Valen⸗ niger schwer verwundet worden, wobei auch einzelne Undͤp'u, na verlassen, sich mit San Miguel vereinigt und bedrohte dige zu Schaden gekommen seyn mogen, was in solchen Fällt zugleich Merella und Cantavieja. Bis dahin waren die nicht aus ubleiben pflegt. Gestern, Morgen begaß sich en Pöerationen leicht gewesen: die Konzentrirung der Massen großer Theil der Fünfziger (Stadt-Aeltesten) zum Ober, Stan sschüͤhte sie vor Beunruhigung. Die Karlisten hielten sich auf halter, der sie zu sich hatte berufen lassen und sie sehr verbind / der , und hatten Überdies alle ihre Streitkräfte noͤthig, lich aufnahm. Er verlangte ihren Rath und ihre Mitwirkung damit eine entscheidende Schlacht nicht ungluͤcklich fuͤr sie aus⸗ zur Aufrechthaltung der Ruhe und nannte sich bereit, dem Ki, falle. Allein es schien Espartero zu gefaͤhrlich, anzugreifen, und nig Alles vorzustellen, was zur Herstellung der gestoͤrten Ord, er fand bald einen Vorwand, den Angriff aufzuschieben, indem nung fuͤhren koͤnnte. Am Ende kam man dahin uͤberein, daz ( von dem Ministerium verlangte, es solle den Soldaten den alle wohlgesinnten Hausherren die Ihrigen des Abends zu versrrochenen Sold auszahlen. Man kennt das traurige Re⸗

Hause halten soliten. Proclamationen sind bisher nicht er, ssuint der Schritte, dis gethan węrden sind, um Herrn Äguado ur Uebernahme einer Anleihe zu bewegen; man kennt auch das Benehmen des Generalissimus, der, getaͤuscht in seinen Hoff⸗ nungen, sich uͤber den Ehre zuruͤckzeg und seine Vorbereitun⸗ en zum Angriffe gegen Estellg in Feindseligkeiten gegen die

inister und die verwittwete Königin verwandelte. Jene, in die Enge getrieben, erklaͤrten dem Grafen von Luchana, daß

bildete sich auf dem kleinen Kaufmanns ⸗Markte. Eine Stund darauf traf starke Wache dort ein und besetzte alle umliegenden Punkte. Mehrere Personen sollen hier festgenommen worden seyn, nachdem man hier und da Steine auf das Militair ge. worfen, wie dies schöon am Abend vorher geschehen und wobei ein Korporal verwundet worden seyn soll. Gegen 10 Uhr hat, ten die Volksmassen sich zerstreut und die Nacht uͤber blieb Alles ruhig. Gestern Abend wurden zwar nirgends Fenster eingeschlagen, dagegen durchkreuzten von uh? an zahlreiche Patrouillen die Straßen. ei

6. ö

Bei dieser Gelegenheit wu eden mehrere Saͤbelhiebe aus, getheilt, und man fuͤhrt sechs Personen an, die mehr oder we—

Deutsch land.

Leipzig, 7. Sept. (Leipz. A. 3.) Der Koͤnig war um halb 6 Uhr von dem Bahnhof in Dresden auf der Eisenbahn bis Coswig gefahren, kain von dort auf dem Bahnhofe zu Wurzen nach 10 Uhr an, wurde hier von mehreren Direktoren man wegen einer Anleihe unterhandle, daß nur sie dieselbe zu empfangen, nahm, während die Reisewagen aufgepackt wurden, Stande bringen koͤnnten, daß duͤrch die Suspendirung der Ope— bickborkigen Einrichtungen in Augenschein und kraf in z Mü. ranianen vor Estella, in dem Augenblicke, we, man die Anleihe nuten, gefuͤhrt von der Lokomotive „Adler“, kurz vor 11 Uhr abschließen wolle, neue Schwierigkeiten entstaͤnden. Ein Sieg hier ein. Der Konig ist demnach wohl der Erste, der je den wäre nothwendig zur Wiederaufnahme der Unterhandlungen, Weg von Dresden bis Leipzig, trotz dem unvermeidlichen Auf und sie baten ihn daher instaͤndigst, sie nicht durch unzeitigen enthalt, in noch nicht sisz Stunden zur cklegte. Widerstand in Verlegenheit zu fetzen. Der Ober⸗Befehlsha—

Leipzig, J. Sept. Heute Nachts um 1 Uhr sin ber, welcher den Soldaten den Sold versprochen und, sogär ge, Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessn schworen hatte, er werde nicht eher etwas unternehmen, als bis don Preußen von Munchen hier angekommen und im otel derfelbe ausgezahlt worden, beschraͤnkte sich darauf, Oraa zu be⸗ de Saxe abgestiegen, wo bereits Tags zuvor der Prinz und die ruhigen, der eben so erzuͤrnt war, wie er selbst. Espartero bewog Prinzessin Johann von Sachsen, Königl. Hoheiten, eingetroffen ihn, Morella anzugreifen, bot ihm, im Falle des Mißlingens, warch. Prinz Johann Verfammelte heute Morgen 6 ühr die seinen Beistand an und versprach sogar, wenn Morella genom⸗ hiesige Kommunal⸗Garde zur Revue und zu den gewohnlichen men sey, auf Estella zu marschiren. Von der Einnahme Mo— Exärzirctiebungen, von denen er nach 9 Uhr zur Stadt zuruͤc;, rellas hing daher die Abschließung der Anleihe und die Wie— kehrte. Nach 11 uhr langten Ihre Majestaͤten der König un ꝶderaufnahme der Operationen Espartero's in Navarra ab So die Königin, nachdem sie die fahrbaren Strecken unserer Eisen, ist der Feldzugsplan der Christinos völlig gescheitert. Die mo— bahn in Dresden und hier benutzt hatten, in Leipzig an traten ralische Wirkung, welche die beiden Niederlagen, die sie in den im den für Allerhöchstdieselben bereiteten Zimmern des Hetzld. dem Don Carlos ergeßensten, Prspinzen erlitten haben, sowohl Saxe ab, und empfingen nach 12 Uhr die Königl. und städt;, auf die Armee, als auf die Bevölkerung ausuͤben werden, muß schen Behörden. Nach der auf morgen festgesetzten Abreise des ungeheuer seyn.“

Kronprinzen und der Kronprinzessin von Preußen werden auch Der Englische Courier enthalt ein Schreiben seines unser König und der Prinz Johann nebst ihren erlauchten Gu Korrespondenten in San Sebastian vom 26. August, worin mahlinnen sogleich uͤber Chemnitz nach Dresden zuruͤckkehren. e unter Anderem heißt: „Am vorigen Freitage fand in einem

Die Attien Ünserer Tisenbahn⸗-Geselsschaft stchen auf Odi. Haufe zwischen Renteria und Oyarzun eine Zusammenkunft . häͤtiß, zwischen Lord John Hay, den Obersten Colquhoun und Parker keit des Direktoriums, die Forderung der rbeiten und die Be. und einigen Karlistischen Offizieren aus Guipüzcog statt. Die deutsamkeit der Einnahme durch die Dampfwagen Fahrten niche Britischen Offiziere wurden mit der größten Artigkeit empfan— zu verkennen ist, vielmehr durch den eben ausgegebenen Bericht en, und die in und außer dem Haufe aufgestellten Soldaten vom verwichenen Monat bewiesen wird. betrugen sich höchst anständig. Ueber den Gegenstand dieser

Fuͤr das nächstfolgende Jahr, unz, zwar vom 31. Oktober , , verlautet noch nichts im Publikum. Man sagt, d. J' an, ist kaͤrzlich die Wahl eines Rekters der hiesigen Un der General O Donnell habz seit zwei oder drei Tagen einen

Angriff auf die feindlichen Linien beabsichtigt, sey aber durch das seitdem eingetretene schlechte Wetter daran verhindert wor— den. Auf diese Weise kaͤmpfen wir in Spanien. Wenn schoͤ— nes Wetter ist, uͤberlegen wir, wie wir angreifen wollen, kommen aber erst dann zu einem Entschlusse, wenn das Baro— meter anfängt zu fallen, und wenn der Regen herabstroͤmt, war—⸗ ten wir, bis die Wolken sich verzogen haben, um dann unsere Berathungen von neuem anzufangen! Die Lanciers und die Artillerie der Legion haben Santander vor vier oder fuͤnf Tagen 8g. und muͤssen jetzt schon in Logrofio angekommen seyn. Der Major Baker und der Chirurgus Dorset haben ihre 1 und kehren nach England zuruͤck. Der die noch wegen seines fruͤheren Unwohlseyns etwas besorgt . General Maroto hat vier Bataillone abgesandt, um Vera zu ren. Am ten d, erwarten wir hier die beiden Großsarsin⸗ decken, falls Muñagerri einen Angriff auf diese Stadt beabsich⸗ nen Maria und Olga Nikolajewna. tigen sollte.“

Wer Beloedere jetzt besucht, wuͤrde kaum glauben, daß

egenwaͤrtig der Aufenthalt eines Kaisers sey. Alle Wachen ind entfernt; still und ruhig lebt der Monarch sich selbst und ben Großherzoglichen Verwandten, besucht die Anstalten und Institute, und wir freuen uns, daß es Allerhoͤchstdemselben hier zu gefallen scheint, und daß wir seiner Anwesenheit uns laͤnget , haben werden, als wir uns fruͤher schmeicheln durften.

Ham burg, J. Sept. An unserem Getraidemarkt ist der Weizen weniger begehrt, theils weil die Versender oder Kom— mittenten fuͤrchten, daß Abladungen nach England zu spaͤt kom men durften, um zu dem niedrigsten Zoll einklarirt werden zu konnen, theils auch weil mehrere Partieen, welche nicht gespei⸗ chert werden sollten, verkauft werden mußten, so gut es gehen wollte; dadurch sind seit 8 Tagen die Preise von feinen Sorten 5 F Rthir, von mittel und geringen aber 12 12 16 Rthlr. Crt. gedruckt worden. Von neuem Magdeburger i . sind einige kleine Partieen angekommen, welche schon besser in der Qualitat ausfielen als die eiste Partie; sie wogen 136 i 127 Pfd. Holl. und wurden mit 138 Rihlr. Ert. pro Last bezahlt. Noggen ist

noch mehr im Preise he worden, 119 bis 120pfuͤnd. Ober / : länd. bis 90 à 98 Rthlr. Ert. y und Spielern haben in meinen Augen gleichen Werth. Wenn , H 2 m 4 h e 2 ; 9 2 Urthesßt, weiches die RNathstammer in Paris in der . ien Gottes bhängt, an den Sse, die Liberalen, nicht glauben, dessen

versitaͤt auf den ordentlichen Professor der Anatomie, Dr. Erns Heinrich Weber, gefallen, eine Wahl, die gegenwartig zur Be⸗ süßtigung Sr. Majestaͤt dem Koͤnige vorliegt.

=== Weimar, 6. Sept. Heute Nachmittag um 3 Uhr ist Se. Kaiferl. Hoheit der Großfüuͤrst Threnfolger von Ruß⸗ land hier angekommen. Se. Majestaͤt der Kaiser war dem ge liebten Sohne ganz allein ohne alle Begleitung entgegengefah⸗ ren. Beim Ausstelgen am Residenz Schlosse Belvedere wurden beide Höͤchste Personen von den versammelten Weimaranern mit einem dreifachen Hurrah begruͤßt. Die Freundlichkeit und das fröhliche, offene, und man kann sagen, kindlich heitere Au ssehen des Größfuͤrsten Thronfolgers haben alle diejenigen beruhigt,

Portugal.

Lissa bon, 28. Aug. Durch Remeschido's Tod ist die Ruhe in Algarbien nicht wiederhergestellt worden. Der alte Guerilla⸗Fuͤhrer hat in seinem Sohn einen Nachfolger erhalten, der an der Spitze eines betraͤchtlichen Corps steht und bereits mehrere Gefechte mit den Truppen der Koͤnigin gehabt hat. Hiesige Blatter enthalten die Korrespondenz zwischen dem jun⸗ gen Remeschido und dem Capitain Neutel, der ihm Amnestie ünd Schutz versprach, wenn er die Waffen niederlegen wolle. Die Antwort des jungen Guerilla Fuͤhrers, aus dem Gebirge vom 12. August datirt, lautet folgendermaßen;

„Mein Herr! Ich habe Ihr höfliches Schreiben gelesen und er⸗ laube mir, darauf erwiedern, daß die Weise, wie die Verheißungen der sogenannten Convention von Evoramonie gehalten worden sind, allen Gortuglesen noch frisch im Gedächtniß ist, und daß ich mich der Aunes ie von 1833 noch sehr wohl erinnere, weil auch ich, ohne meine damalige Vorsicht, mich jetzt des ewigen Friedens in der anderen Welt eifteuen würde, wie mein Vater. Sie versprechen mir Ihren Schutz; alen da derselbe dem Urheber meiner Tage von keinem Nutzen ge— wesen sst, wie soll ich Vertrauen darein setzen? Die Versprechungen der Liberalen und die Argumente und Persicherungen von Trunken⸗

.

heit des Chaltas efällt und wodurch derselbe guf freien Fun Macht Sie aber nicht entzichen können, so hoffe e Vor⸗ gestellt wurde, vol ändig mit und bemerkt am Schlusse; e ner n Gen le zu . 52. . e , . haben dies UÜrtheil ausführlich mitgetheilt als eine traurige Er, aber Sennoch in Erfllllung gehen, unn, so sierbe sch durch eine Hand scheinung. Weiches Gericht in der Welt, das sich frei hält n HäsHundes aber in der r fun ber Gefetze des Allmächtigen. politischen Ruͤcksichten, wuͤrde es gewagt haben, lediglich gestuͤh I ehen Sie inich, Herr Neutel; Was meine Famllie betrifft, so auf das hoöͤchst verdächtige Zeugniß eines Angeklagten und al innere ich Sie an de Repressalien Cabrera's in Spanien; für je⸗

) ö. des Mitglied mei ilie, d angebliche Briefe, die man in eben desselben geständigen Fil glied meiner Familie, das Sie mißhandeln, werden zehn der ä i gefunden, einen h f,, hren 9 man Ihrigen daffelbe Schicksal erleiden, und auf diese Weise werde ich zei⸗

? gen, d j gar nicht gehort, so zuversichtlich und srevelhast zu beschuldigen . Manoel da Graza Reis Remeschido,

Spanten. e n, ea r i mien. Spanische Graänze. Ueber die Aufhebung der Belag In einer Nachschrift fuͤgt ieh 'ich de erh n a . eine a von Morella zußert sich die Au otidienn e folgender, run bereit seyen, sich denen der Königin 3 . moßen: „Bei der Lage, in der sich gegenwartig dir ngele len, sedoch nicht, um die Wohlthat der n fl in Aüspruch enheiten der Spanischen Revolution besinden, ist die Aufhe⸗ * nehmen, sondern um ihren letzien Blutstropfen fuͤr die Sache e g fer h , , , h 6 . . 21 . zu vergießen. 35 Miguelistischen Guerillas

igkeit. r wollen e Folgen desle garbien werden d oͤnigl.

wuͤrdigen. Seit dem Votum der Deputirten zu Madrid, wo⸗ n don men ont, tren er nen

btheilungen bekämpft, und Grausamkelten aller Art sind an!

1037

der Tagesordnung. Der Militair⸗Gouverneur von Monsao berichtet unterm Jäten d. M., daß dieser Ort am Tage zuvor durch den Insurgenten⸗Chef Guilharde an der Spitze von 200 Mann, worunter einige Reiter, uͤberfallen worden sey. Diese Leute drangen in die Stadt ein und umzingelten das Haus des Gouverneurs, der sich mit einer kleinen Abtheilung seiner Soldaten in die nahe liegende Kaserne warf und sich dort ver⸗ theidigte, bis Guilharde nach drei Stunden die Stadt räumte, nachdem er vergebens versucht hatte, die Kaserne in Brand zu stecken. Ein anderer Insurgenten-⸗Chef, Bajoa, hat am l8ten d. M. ein Detaschement des dritten Kavallerie⸗Regiments in Vendas Novas, 18 Stunden von Lissabon, aufgehoben. Ein dritter, Rachado mit Namen, wurde mit seinem Trupp bei Ca⸗ breiro, in der Naͤhe von Religuias, durch die Koͤnigl. Truppen angegriffen und geschlagen. Man fand unter seinem Gepäck einen Brief von dem jungen Remeschido, in welchem dieser ihm anzeigt, daß er sich ihm anschließen wolle, sobald er von einer Wunde, die er vor kurzem erhalten habe, hergestellt seny.

Der Finanz ⸗Minister, Herr Duarte Leitao, hat seine Ent— lassung eingereicht, und man glaubt, das ganze Kabinet werde diesem Beispiele folgen.

Die Wahlen fallen fortwährend entschieden zu Gunsten der Thartisten aus, doch kann das vollstaͤndige Resultat nicht vor der Mitte des Septembers bekannt seyn. Nach Berichten aus Porto hatten auch dort die Wahlen wieder ihren ungestoͤrten Fortgang, und die Ruhe war daselbst vollkommen hergestellt.

Der Zeitraum, fuͤr welchen der Lissaboner Bank die Erhe— bung der Zoͤlle uͤberwiesen war, um sie dadurch fuͤr die der Re— gierung geliehenen Summen zu entschaͤdigen, ist jetzt abgelau—⸗ fen, und die Portugiesische Regierung hat daher die Verwal— tung der Zöͤlle wieder allein in Handen.

Die Papiere der ißmneren Schuld halten sich an der hiesi— gen Voͤrse ziemlich fest.

ö. Die Franzoͤsische Fregatte „Gloire“ und die Kriegs-Sloop „Favorite“ sind von hier nach Mexiko abgesegelt.

Aegypten.

Der Englische Courier enthaͤlt folgendes Schreiben des Herrn Waghorn aus Kahirg vom 31. Juli: „Ein Theil der Aegyptischen Flotte, aus 7 Linienschiffen, 3 Fregatten und 1 Korvette bestehend, kreuzt seit drei Wochen vor dem Hafen von Alexandrien. Man erwartet hier die Tuͤrkische, Englische und Franz dsisch Flotte. Mehmed Ali hat erklärt, er werde keinen Tribut mehr an die Pforte zahlen, und die Europaͤischen Kon⸗ suln, die haͤufige Zusammenkuͤnfte deshalb halten, sind in gro— ßer Verlegenheit, da sie nicht wissen, welche Stellung ihre Re⸗— gierungen jetzt dem Pascha gegenuͤber annehmen werden. Das letzte große Feuer, welches hier etwa 250 300 Haͤuser ver⸗ zehrte, ist allerdings sehr zu beklagen, allein die in dem „Jour⸗ nal de Smyrne“ enthaltenen Details sind im hoͤchsten Grade übertrieben. Die gegenwaͤrtige Lage der politischen Angelegen 6 in Aegypten zwingt den Pascha, eine große Macht in llexandrien zu halten, und verhindert ihn, eine Expedition zur Erforschung des weißen Stromes und eine andere zur Ausbeu— tung der kürzlich in Sennaar entdeckten Goldminen abzusenden. Abbas Paschg, ein Enkel Mehmed Ali's, ist an die Stelle Habib Efendi's, der seinen Posten lange Zeit ehrenvoll ver— waltet hat, zum Gouverneur von Kahira ernannt worden. Der Grund hiervon ist, daß der Pascha die wichtigsten Stellen an Mitglieder seiner Familie zu uͤbergeben wuͤnscht. Abbas ist erst 21 Jahre alt und zeichnete sich unter seinem Oheim Ibra⸗ him Pascha bei Acre aus. Die zwei Meilen lange Eisenbahn vor dem Thore von Rosette in Alexandrien ist vollendet. Die Lokomotive, welche fuͤr die Eisenbahn durch die Wuͤste von Suez bestimmt ist, machte eine Probefahrt, die zur Zufrieden heit des Pascha's ausfiel, worauf die Schienen wieder aufge⸗ nommen wurden, da sie nur zu diesem Zweck gelegt worden waren. Die Pest ist in Aegypten verschwunden, dagegen herrscht sie in Syrien, jedoch nicht heftig. Der Finanz⸗Minister des Pascha's will die Baumwolle nicht mehr unter 15 Dollars das Kantar verkaufen. Da nun fuͤr diesen Preis Niemand in Ae— gypten kauft, so laßt er sie fuͤr Rechnung der Aegyptischen Re⸗ gierung nach Triest, Frankreich und England verschiffen.“

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗York, 8. Aug. Die fuͤnfte Rate der Entschaͤdi⸗ gung welche die Neapolitanische Regierung fuͤr die von den Buͤrgern der Vereinigten Staaten durch sie erlittenen Verluste zu zahlen uͤbernommen hat, ist in Paris von den diesseitigen Agenten ab⸗ geliefert worden und befindet sich jetzt auf dem Wege hierher. Man ist hier nicht wenig stolz auf den Erfolg, welcher die Be— muͤhungen der Praͤsidenten Jackson und van Buren hinsichtlich solcher Entschaͤdigungen 3 hat. In allen Fallen, wo For⸗ derungen an fremde Mächte zum Besten Amerikanischer Buͤr— ger gemacht wurden, sind dieselben stets mit großeren oder ge—⸗ ringeren Modificationen bewilligt worden. Die Sendungen wurden stets so gut angeordnet, daß nicht ein einziger Dollar verloren ging. Seit der kurzen Zeit der Praͤsidentschaft van Buren's sind zwei Raten der Franzoͤsischen und ein Theil der Spanischen, Portugiesischen und Neapolitanischen Entschaͤdigun⸗ gen eingezahlt worden, und von der letzteren ist nun wieder eine Rate unterweges.

In Neu? Orleans ist das Lynch-Gesetz wieder einmal in Anwendung gekommen. Ein Verbrecher, Namens Lee, der die abscheulichsten Grausamkeiten gegen seine Frau veruͤbt hatte, war wegen Mangelhaftigkeit der Gesetze nur zu zweijähriger Gefaͤngnißstrafe verurtheilt worden. Auf Verlangen des Rich⸗ ters Lynch wurde has Urtheil revidirt, und die Jury erklärte ihn fuͤr unwuͤrdig, noch lnger ein Mann zu seyn, weil er die Rechte eines Mannes gemißbraucht habe. Er wurde daher dem Poͤbel uͤberliefert, um das Lynch-Gesetz an ihm auszuuͤben, und mit Huͤlfe eines n . aufs grausamste verstuͤmmelt. Das Handels, Bulletin bemerkt ieruͤber: „So hat der Unwille eines erbitterten Volkes den Elenden bis an die Thuͤr seines Kerkers verfolgt. Den Verbrecher kann man nicht be— mitleiden, aber wohl darf man die Frage aufwerfen, ob dies eine passende Weise ist Verbrecher zu bestrafen? Kann die Macht, zu verhoͤren und zu bestrafen, mit Sicherheit der wuͤthenden Menge in die Haͤnde gegeben werden? Wir vermuthen, der Richter Lynch und seine Trabanten handelten nach dem Grundsatze: Fiat justitia, rüat eoelum.“ Hierauf ent— . die Biene von New Orleans: „ungeachtet des eichtsinns, mit dem das „Buͤlletin“ diesen Vorfall behandelt, betrachten wir ihn doch als einen abscheulichen Eingriff in die Gesetze des Staats, der eine schnelle und ernste Ruͤge erheischt. Das „Buͤlletin“ bemerkt, indem es die Verletzung der Gesetze zu beschoͤnigen sucht, daß die Theilnehmer an dem Vorfall nur das gethan hatten, was sie fuͤr eine Handlung der Gerechtig⸗ keit . Wenn aber Einzelnen oder Mehreren, ohne Au⸗ torität der Gesetze, gestattet wird, zu thun, was sie fuͤr eine

sie ausgesprochen hat, ohne zu uͤberlegen, was er that.

Handlung der Gerechtigkeit halten, so ist die menschliche Ge— sellschaft auf ihren urspruͤnglichen Zustand mn Je⸗ dermann kann dann nach Belieben einen Vertilgungs krieg gegen seinen Nachbar beginnen, und der Mord wird eine harmlose That, sobald der Mörder nur glaubt, er habe die Gerechtigkeit auf seiner Seite. Diese Lehre ist abscheulich, und wir sind überzeugt, daß der Herausgeber des „Bulletin“ d Das von Lee verübte Verbrechen ist zwar von der schandlichsten Art, zehnmal ärger als Mord. Da aber das Gesetz ihn nicht be⸗ langen kann, so ist Niemand befugt, den mangelhaften Gesetzen dadurch zu Huͤlfe zu kommen, daß er ihn verstuͤmmelt ihn in 2 niederschießt oder auf irgend eine andere 9 be⸗ Edwin Forrest, der Amerikanische Tragiker, ist zum Poli tiker geworden. Er will sich zum Kandidaten fuͤr New⸗York melden und hielt bei einer offentlichen Versammlung am 4. Juli * lange poölitische Rede, die gedruckt worden ist und verkauft ir *

Madame Vestris, die mit ihrem Gemahl in Saratoga auf dem Lande wohnt, erhält, wie es heißt, fur hundert Vorstellun⸗ gen im Park / Theater zu Philadelphia 30,006 Dollars und fuͤr 5635 Vorstellungen im Chesnut⸗Theater 20,0090 Dollars. Außer⸗ 2. wird sie noch in Boston und Baltimore Vorstellungen geben.

Das seit einiger Zeit bemerkte Steigen des Wassers in den großen Seen wahrt fort und beträgt jetzt beinahe vier Fuß. Ganze Meiereien * im Wasser, und die Quails beginnen zu verschwinden. Einige hier angekommene Pelzhaͤndler erklä⸗ ren dies dadurch, daß ein großer Fluß, der seit undenklichen Zeiten sich in die Hudsons-Bai ergoß, jetzt, da semne Muͤndung durch Treibholz und dergleichen verstopft ist, mit seiner ganzen Wassermasse in den oberen See fließt.

In lan d.

Königsberg, 3. Sept. Actien⸗Gesellschaft für die Anschaffung eines , . Memel. Bekanntlich ist die Lage von keinem der Ostseehaͤ⸗ fen bei widrigen Winden und stuͤrmischer Witterung fuͤr die ein- und aussegelnden Schiffe so unguͤnstig und gefahrvoll, wie die des Memeler Hafens. Abgesehen davon, daß bei West⸗ Nordwest⸗, Nord⸗ und Nordost⸗Winden kein Schiff daselbst ausgehen und bei ent egengesetztem Winde einlaufen kann, so ist die Rhede allen Stuͤrmen ausgesetzt, gewahrt den darauf vor Anker liegenden Schiffen wenig Sicherheit und verändert sich die Richtung der Einfahrt und die Tiefe des Seegatts bei⸗ nahe nach jedem Sturme mehr oder weniger, so daß oft an— kommende Schiffe S— 14 Tage vor dem 2 haben kreuzen, beladene Schiffe dagegen im Hafen drei Wochen hindurch ru— hig haben liegen bleiben muͤssen. Wenn gleich nun mit Zuver⸗ sicht gewaͤrtigt werden darf, daß bei Vollendung der gegenwär— tig noch im Bau begriffenen Steinbordirung auf dem noͤrdli⸗ chen SerUfer bei Memel fuͤr die Einfahrt in den dasigen Ha—⸗ fen ein ruhiges Wasser beschafft werden, dieselbe tiefer und eine regelmäßiger Richtung erhalten wird, so duͤrften doch bis zur Ausfuͤhrung und vollstaͤndigen Erreichung des beabsichtigten Zweckes dieser Anlage noch mehrere Jahre vergehen. Aus die⸗ sem Grunde wurde von dem Vorsteher⸗Amte der Kaufmannschaft in Memel schon vor einigen Jahren beabsichtigt, fuͤr den dasi— gen Hafen ein Dampfboot anzuschaffen, um bei widrigem Winde Schiffe in den Hafen hinein- und herauszubringen und mit— telst besonderer an dem Hinter⸗Steven des Dampfboots anzu—⸗ bringender Vorrichtungen die Einfahrt des Hafens, welche oft durch kleine Sandbaͤnke verflaͤcht wird, zu vertiefen. Da jedoch die Hafenbau⸗Kasse sich außer Stande sah, die Kosten der An⸗ schaffung und Unterhaltung eines solchen Dampfboots aus ih— ren Mitteln und Einnahmen bestreiten zu konnen, und eine Er— höhung der Hafen⸗Abgaben nicht zulaͤssig ist, so hat sich gegen⸗ waͤrtig daselbst ein Verein von Actionairen zur Erbauung eines Dampf⸗Bugsir bootes zur Erreichung des oben erwahnten Zwek— kes gebildet. Die erforderlichen Actien im Gesammt-Betrage von 70,000 Rthlr. sind bereits saͤmmtlich untergebracht und da⸗ durch die noͤthigen Fonds beschafft, um zwei nach der neueren Erfindung erbaute Maschinen, jede von 25 Pferdekraft mit Nie⸗ derdruck⸗Gewicht von cirga 1060 Ctr. anzuschaffen. Die Di⸗ rection dieser Actien⸗Gesellschaft steht wegen Erbaues der Ma⸗ schinen und des Boots mit Fabrikanten in England und Schott— land in Korrespondenz und wird, sobald die Zeichnungen einge engen, hoheren Orts die polizeiliche Genehmigung, so wie die

estaͤtigung der Actien⸗Gesellschaft nachsuchen.

Breslau, 5. Sept. Unterstuͤtzung wegen Ueber⸗ schwem mungen. Nach einem von dem Verein zur Unter⸗ stuͤtzung der durch Wasserfluthen verungluͤckten Bewohner des . Kreises unter dem 20. v. M. bekannt gemachten Re⸗ chenschafts-Bericht, hat derselbe von den reichlich eingegangenen Beiträgen bis jetzẽ 29, 652 Rthlr. verwendet. Hiervon sind un⸗ ter Anderen 9z2 Rthlr. zur Unterstuͤtzung der bedraͤngtesten Be— theiligten bis zum Zuruͤcktreten des Wassers und zur Verguͤti⸗ gung des umgekommenen Viehes, 423 Rthlr. an 38 Doͤrfer des Kreises zur ,, n, ,,, 2856 Rihlr. zur Wieder

erstellung zerstoͤrter Gebäude und Verguͤtigung auf versandete lecker, J6iz Rthlr. zur Wiederherstellung der Communication nach Fraustadt und Schlawe, so wie an verschiedene Gemeinden und Dominien zum Damm und Bruͤcken⸗ Bau und fuͤr verloren , , . Getraide gezahlt worden; das Hauptabsehen des Vereins ist jedoch auf. nachhaltigen Schutz der Niederungen und Wiederaufhelfung des uͤber alle Maßen mitgenommenen Derfes Wilkau gerichtet gewesen. Zu dem Ende sind 6000 Rthlr. zu einer durchgaͤngigen Verstaͤrkung und Erhohung der Damme im ganzen Kreise ausgesetzt, und zum Retablissement des gedachten Dorfs, welches, um das Dorf und die unterhalb liegende Gegend desto schneller vom Wasser zu befreien, erst mit einem Nothdamm hatte umgeben werden muͤssen und wo der groͤßte Theil der Häuser fast von Grund aus zerstoͤrt war, und nur zwei in der fruheren Dorflage auf⸗ gefahrt werden konnten, ein eigener Bauplatz erkauft und eine Summe von 13,000 Rthlr. bestimmt worden, um die neuen Haͤuser, den baupolizeilichen Vorschriften entsprechend, mithin bei weitem besser und werthvoller als die alten, wieder aufzu⸗ bauen. Um dadurch die Besitzer gegen ihre Ungluͤcksgefährten in anderen Doͤrfern nicht zu sehr zu wren, . da trotz der reichlichen Beitrage doch nur ein geringer Theil des uberhaupt angerichteten Schadens verguͤtigt werden konnte, und um die Wohlthat kuͤnftig nicht zu einer Quelle sorgloser Trägheit zu machen, hat der Verein einen Ausweg zu finden gesucht, uͤber den er sich, da zu dessen Sicherstellung erst hoͤhere Genehmi⸗ a erforderlich ist, vorbehält, sich demnaͤchst weiter auszu⸗

prechen.