1838 / 277 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

quent, daß, nachdem die rohe Kraft die Graͤnze uͤberschritten, wo sie von den Civil ⸗Behoͤrden gehemmt werden kann, wech⸗ selsweise Erbitterung und Corruptions- Ranke wider das Mili— tair gerichtet worden, um diese letzte Schanze zur Erhaltung der bestehenden Ordnung wegzuraumen, oder zu gewinnen. Daß die zu Gesicht kommenden Helden in diesen Volks-Auf— tritten nicht wissen, in wessen Geschäften sie arbeiten, ist augen⸗ scheinlich, und deshalb können sie auch keinen Aufschluß liefern; weshalb man sich kaum wundern kann, daß eine Polizei, die sich in einer so engen Sphaͤre bewegt, wie die Stockholmer, es sey denn durch ein Wunder, den Faden nicht zu finden weiß. Man will alle diese Auftritte handgreiflich planlos finden. Woraus ergiebt sich das?“

Deutschland.

6g 1. Okt. (Nuͤrnb. K.) Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst-⸗Thronfolger, welcher heute fruͤh mit Gefolge nach Muͤnchen abgereist ist, nahm wahrend seines Hierseyns das Sehenswertheste der Stadt in Augenschein, und machte im Bestelmaierschen Magazin, so wie in der Puͤckertschen Anti— quitàͤten⸗Sammlung im Albrecht Duͤrer⸗Hause verschiedene Ein— kaͤufe. In der Kunst-Ausstellung des Albrecht Duͤrer-Vereins auf der Burg zog das Bild des Professor Oppenheim in Frank— furt: „Noah in der Arche“ die besondere Aufmerksamkeit des Großfuͤrsten auf sich, und wurde alsbald fuͤr seine Rechnung angekauft.

Die heutige Sitzung Deutscher Philologen, wozu sich eine sehr ansehnliche Versammlung von Theilnehmern und Zuhdͤrern eingefunden hatte, wurde von dem Vorsitzenden, en. Dr. Thiersch, um H Uhr damit eroͤffnet, daß derselbe die Namen der seit vorgestern hinzugekommenen Theilnehmer ablas. Der Redner erkennt in der ansehnlichen Zahl achtungswerther Philo logen und Schulmaͤnner, welche sich gleich zur ersten Versamm⸗ lung eingefunden haben, einen fuͤr die Zukunft des Vereins, wie fuͤr die diesmalige Zusammenkunft gluͤckverheißenden Beweis des lebhaften Interesses, womit die Stiftung des Vereins auf— genommen worden sey. Demnaͤchst berief der Vorsitzende den Missionair Dr. Schmidt, welcher nach einem zwanzigjährigen Aufenthalt in Madras jetzt in Jena domizilirt, auf den Red— nerstuhl, um von der Tamulischen Sprache, so wie von der Erziehung in Indien zu sprechen. Nach Dr. Schmidt sprach Professor Dr. Soͤderlein von Erlangen uͤber die Conjunctionen. Beide Vortrage wurden mit der lebhaftesten Theilnahme auf— genommen. ie uͤber den letztern Vortrag sich anspinnende Diskussion mußte auf die nächste Sitzung aufgeschoben werden. 6 findet morgen den 2. Oktober statt und beginnt um

r.

Dresden, 29. Sept. (Hann. Ztg.) Gegen den 8. oder 9. Oktober wird der König mit seiner Gemahlin in das Can— tonnement seiner Truppen in der Gegend von Herrnhut abrei— sen, um den letzten Manovern , beizuwohnen, wie er das gewohnlich thut. Er wird im Dorfe Hupertsdorf, 1 Stunde von Herrnhut, auf dem Gute eines Herrn von Meyer wohnen, wo schon Alles zu seinem Empfange eingerichtet ist.

Es heißt, der Herzog von Lucca werde bald hier eintreffen, um das von ihm erkaufte schoͤne Gut Weistropp nun in Besitz zu nehmen. ie Lage des Wohnhauses, das den Namen eines Fuͤrstlichen Landsitzes verdient, ist sehr schoͤn und gewaͤhrt eine reizende Aussicht in -das Elbthal und auf das gegenuber liegende,

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Der Herzo gen Millionen Realen an den Grafen von Luchana abgesandt.

Das seit einigen Tagen hier allgemein verbreitete 66 daß der General Espartero hierher kommen werde, hat großes Aufsehen erregt, da man durchaus keinen Grund dafuͤr anzu— geben vermag.

Man schreibt aus Lugo in Gallizien vom 16. Septem— ber. „Vorgestern wurde der Graf von Campomanes auf Be⸗ fehl des General⸗Capitains in das Gefaͤngniß von Coruna ab⸗ gefuͤhrt. In Coruña, Santiago und andern Orten haben noch andere Verhaftungen stattgefunden; auch soll die große absolu⸗ tistische Junta, welche die Operationen des Feindes leitet und die Empörung in der Provinz beförderte, aufgefunden worden

sevn.“ er Konstantinopel, 11. Sept. (A. 3.) Auf die von Seiten mehrerer fremden Gesandtschaften geschehene Aufforderung zur Aufklaͤrung uͤber den Zweck der Mission Redschid Pascha's hat die Pforte die offizielle Erklärung ertheilt: „Sie beabsichtige, Mehmed Alt und dessen Sohn von den andern Pascha's des Osmanischen Reichs durch nichts mehr zu unterscheiden, und zu ei⸗ ner Verstaͤndigung uͤber diesen Punkt habe sie dem Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten den Auftrag gegeben, sich mit ver— schiedenen Regierungen Europa's ins Einvernehmen zu setzen.“ Was dagegen Mehmed Ali beabsichtigt, ist bekannt. Es ist da— her kaum abzusehen, wie der Knoten anders, als durch Waffen⸗ gewalt geloͤst werden köoͤnne.

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Mexiko, 25. Juli. Zwischen den Franzoͤsischen Streitkraͤf⸗ ten und dey zu Tuxpam stationirten Mexikanischen Truppen ist es zu offenen Feindseligkeiten gekommen. Die Franzosen hatten namlich in jenem Hafen eine Landung versucht, waren aber von den Mexikanern unter dem Kommando des General Cos zuruͤckgeschlagen worden. Auch haben Erstere, da sie sich der Ladung eines Mexikanischen Schiffes nicht zu bemaͤchtigen im Stande waren, dieses in Brand gesteckt und dadurch die Me— xikaner aufs Aeußerste erbittert. Folgende offizielle Aktenstuͤcke erstatten Bericht uͤber obige Ereignisse:

1) Depesche des General Cos, Commandeurs einer Divi— sion der Mexikanischen Operations-Armee, an den Kriegs⸗Mi— nister, datirt aus Tuxpam vom 12. Juli:

„Am 11Iten um 3 Uhr Rachmittags erhielt ich die Rachricht, daß ein National-Schiff, von einem Französischen Boore verfolgt, an der Küste gestrandet Und die Mannschaft ans Land geflohen sey. Ich begab mich sogleich an die Küste, nachdem ich den Befehl gegeben, daß das Frei⸗Corps mir folgen solle, und da ich fand, daß jenes Fahrzeug mehr als zwei Legüas von der Küste gestrandet sey, und daß die Franzosen sich in dem Boot der Galiote wieder eingeschifft hatten, da ihr eignes Boot beschädigt worden war, so traf ich An— stalten, die Ladung unter dem Schutze eines kleinen Pikets zu ber⸗ gen. Zu diesem Zwecke begab sich der Unter⸗Lieutenant Don Pedro Echarco mit 20 Mann Infanterte und so vielen Hafen-A1rbeitern, als aufzutreiben waren, um acht Uhr Abends nach jenem Punkte, wor— auf ein schon früher zum Schutze der Ladung dorthin gesandter Un— ter-Lieutenant init 10 Freiwilligen zurückkehrte. Am anderen Mor⸗ gen um 6 Uhr wurde mir gemeldet, daß nichts weiter vorgefallen sev, und daß die Blokade Schiffe nicht mehrt gesehen würden. Ich wollte daher zurückkehren; da jedoch die feindlichen Schiffe, die nur durch den nebligen Zustand der Atmosphäre dem Anblick entzogen worden

mit Land- und Gartenhaͤusern bedeckte Gebirge. Da der Kauf so abgeschlossen ward, daß Moͤbeln, Gemaͤlde, Zimmer-Decora—

tionen jeder Art, Orangerie u. s. w., kurz Alles, was das herr⸗

schasftliche Wohnhaus nebst dem Garten enthielt, mit verkauft wurde und blieb, so kann der neue Eigenthümer nur so gerade hineingehen in die sehr prachtvoll eingerichteten Gemaͤcher. Eine angenehme Sache, wer so kaufen kann. Der Kaufpreis ist frei⸗ lich enorm hoch, und koͤnnte der Verkaͤufer dafuͤr wohl seine so sorgsam gepflegte, so reizend gelegene und prachtvolle Be— sitzung vergessen.

Das neueste Vergnuͤgen der Dresdener sind die Dampf— fahrten und auch das gesuchteste, besonders seitdem man in 35 Minuten 5 Stunden weit fliegen kann bis zum Mundloche des Tunnels bei Oberau. Der Tunnel selbst ist noch nicht fahr— bar; man arbeitet an der Ausmauerung oder Woͤlbung dessel— ben an beiden Enden, wo gegen 500 Menschen mit dieser Ar⸗ beit, so wie mit Sprengen des Gesteins zur Erweiterung der Bahn beschaftigt sind. Vor der Vollendung der ganzen Bahn werden sich die Fahrten von hier aus nicht weiter ausdehnen als bis zum Tunnel. Johannistag 1839 setzt man aber jetzt zum Ziele der Vollendung des Ganzen fest.

Aus dem Erzgebirge gehen zwar gute Nachrichten in Hin- sicht der Aerndte ein, seitdem das Wetter so gut und dem Rei— fen der Fruͤchte befoͤrderlich gewesen ist; dennoch ist die Noth bei den armen Gebirgs-Bewohnern sehr groß, da wegen Man— gel an Bestellungen viele Fabriken stocken.

Stuttgart, 30. Sept. Seit einigen Wochen haben wir hier eine Franzdͤsische Schauspieler⸗Gesellschaft unter Direction eines Herrn Doligny, welche im Koͤnigl. Hoftheater bereits fanf Vorstellungen gegeben hat. Die Truppe hat mehrere sehr gute Mitglieder und ist gut eingeuͤbt. Die Vorstellungen, meist Vaudevilles und Lustspiele, werden stark besucht. Gegenwaͤr— tig wird vor dem Königl. Residenzschlosse, auf der Gartenseite, ein Fußpfad mit Asphalt von Lobsann belegt.

Hamburg, 25. Sept. (A. 3.) Das Dampfschiff „le Tage“ von Havre kam gestern Nachmittag 5 Uhr in 44 Stunden von dort an die Stadt, während das der Albrechtschen Compagnie gehoͤrende „le Havre“, welches mit ersterem zu gleicher Zeit abgegangen war, erst diesen Morgen um 9 Uhr ankam. Die Passage, welche sonst 150 Fr. in der ersten Kajuͤte (incl. Be— koͤstigung) kostete, haben die Herren Albrecht und Comp. nun auf 25 Fr. heruntergesetzt; hierauf macht die Opposition bekannt, daß sie zu 29 Fr. Passagiere annimmt. Es wird daher Man cher die Reise nach Paris machen, der sonst nicht daran dachte, um so mehr, da es vorauszusehen ist, daß diese niedrigen Preise nicht lange anhalten können.

Spanien.

Madeid, 22. Sept. Es zeigt sich jetzt, daß die Nachricht von einem Ministerwechsel auf einem leeren Geruͤchte beruht, da die heutige Hof-Zeitung noch nichts davon enthalt.

Als die Nachricht von der Niederlage des Alaixschen Corps, am 19. September, hier eintraf, versammelten sich sogleich die NMinister und beschiossen: 1) Daß der General Narvaez sich mit einem Theile der Reserve-⸗Armee nach Castilien begeben und durch den General Nogueras in der Mancha ersetzt werden olle; 2) daß der Graf von Luchang mit einem Theile seiner Truphen nach Navarra zuruͤckkehren solle, um die Karlisten von Jrogonien abzuhalten; 3) daß eine allgemeine Requisition von Pferden im ganzen Koͤnigreiche veranstaltet werde, der Niemand,

waren, wieder erschlenen, und ein Boot bis auf 100 Schritt, die Bri⸗ gantine bis auf 260 Schritt und vier bewaffnete Boote sich bis auf halbe Flintenschußweile der Küste näherten, so schickten unsere Truppen sich an, die Landung zu verhindern, und zogen die National-Flagge auf. Unterdeß feuerte die Brigantine, die Schüsse trafen jedoch nur in den Sand, der die mit dem Aufziehen der Flagge beschäftigten Per— sonen bedeckte. Die Übrigen Fahrzeuge eröffneien nun ebenfalls ein Musketen-Feuer auf unsere Truppen welches . erwiedert wurde, obwohl der Feind Artillerie hatte. Das feindliche Feuer währte dret Stunden unnnterbrochen, aber unsere Soldaten sparten ihre Muni⸗ tion. Wir haben keinen Verlust erlitten, dagegen hat der Feind einen Offizier und fünf Mann verloren, die man fallen sah, und deren Körper später an den Bord der Brigantine gebracht wurden. Wahr« scheinlich ist ihr Verlust noch größer gewesen, da sie sich plötzlich zu⸗ rückzogen. Einige ihrer Böle schienen leck zu seyn, auch verloren sie mehrere Ruder, die wir aufsischten. So endigte dieser erste Versuch der Franzosen damit, daß sie, nachdem sie ihre Munttion unnütz ver⸗ schossen, die Anker licht-: ten und das Weite suchten. Ich hatte 400 Freiwillige aus den benachbarten Dörfern in einem Hinterhalt aufgestellt Und eben den Befehl ertheilt, daß die Bh Infanteristen, welche das Feuer des Feindes anshielten, einen falschen Rückzug machen sollten, um den Feind in die Falle zu locken; er schöpfte jedoch wahrscheinlich Verdacht und hielt es für besser, seine Todten in Sicherheit zu bringen nnd das Projekt einer Landung aufzugeben. Obgleich dieses Gefecht keines— weges als wichtig zu betrachfen ist, so kann es doch dazu dienen, die Welt mit der Art und Weise der Französischen Angriffe bekannt zu machen und zugleich zu beweisen, daß die Mexikaner entschlossen sind, sich den ungerechten Forderungen ihres Feindes nicht zu fügen, und daß die feindlichen Demonstrgtionen nur wenig Eindruck auf die Republik machen. Der Französische Admiral hat offenbar das Völ— kerrecht verletzt, indem er, obne vorherige Kriegs-Erklärung, auf un— sere Truppen gefeuert und eine feindliche Landung an unseren Küsten versucht hat. Um einer falschen Darstellung dieses Vorfalls von Sei⸗ ten des Feindes, der uns fast stets verleumdet, vorzubeugen, hatte ich anfangs die Absicht, ein förmliches Protokoll darüber aufnehmen zu laffen, da jedoch der Angriff so öffentlich geschah, so kann es zu jeder Zeit bewiesen werden, daß wir nicht die Angreifenden waren, und és ist gut, solchen Beleidigungen gegenüber ruhig zu bleiben. Ich habe die Ehre, Ew. Excellenz diese Mittheilung zu machen, damit Ste darüber an den Präsidenten berichten. Goit und Freiheit! Martin Perfecto de Cos.“

2) Bericht des Kriegs- und Marine⸗-Ministers Moran an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten, datirt aus Mexiko vom 25. Juli:

„Excellenz! Der General-Kommandant von Tamaulitpas schreibt mir unterm 25. Juli Folgendes: „„Da das National-⸗Boot „San Luis“, welches mit Kaka von Tabasco kam, auf die Küste bei La— guna Seca, 25 Leguas von hier, lossegelte, so wollte ich sehen, ob es nicht mit Hülfe der Böte, die in der Nacht zur Ausladung der Spanischen Galiote „Revnag Governadora“ gedient hatten, in den Fluß bugsirt werden könnte. Das Blokade-Schiff, welches bisher ruhig vor Anker gelegen, machte nur unbedeutende Demonstrationen und zelgte gar keine feindlichen Absichten, bis gestern der Feind auf den „San Luis“ Jagd machte. Das Boot lief in die Barra Ciega bei Laguna Seca, fünf Leguas von hier, ein und hatte kaum Zeit, seine Ladung zu bergen, als das Blokade-Schiff herankam und es in Brand steckte. Ich berile mich, Ew. Excellenz mit diesem neuen An— griffe des Franzssischen Blokade-Geschwaders bekannt zu machen, da— mit Sie dies dem Präsidenten berichten und ich in Bezug auf die Mittel zur Begegnung solcher Angriffe instruirt werde.““ Ich habe die Ehre u. s. w. Moran.“

In einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus Mexiko vom 26z. Juli heißt es: „Seit dem Abgange des vo— rigen Paketboots bis jetzt ist im Innern nichts Neues vorge— fallen, außer daß der Ex-General Urrea in den Hafen Guaimas eingedrungen ist und sich dort einer betraͤchtlichen Geldsumme

von Frias hat heute einen Courier mit eini⸗

chen, den die saͤmmtlichen Städte von Sonoraey Sinalo Präsidenten der Republik geschworen haben, nachdem sie . Opfer der Pluͤnderungen des besagten Urrea gewesen. Die J gierung hat alle noͤthigen Vorkehrungen getroffen, um seine waltthaten und die Ausschweifungen einiger anderer ihn tenden Insurgenten⸗Chefs zu unterdruͤcken. Keinem von ist die geringste politische Bedeutung beizulegen, und der Grun

vertraut sind, durch ein ihnen vermsge seiner naturlichen B schaffenheit guͤnstiges ausgedehntes Gebiet zu verfolgen. D. Vortheile, welche die Regierungstruppen errungen haben 2 Thätigkeit, welche sie an den Tag legen, und vor Allen xn Eifer der untergeordneten Behöͤrden werden die oͤffentliche hu bald wieder herstellen. Ein großer und sehr erfreulicher ort schritt ist in der Regulirung der verschiedenen Departennz gemacht worden, deren Reform und Befestigung die Sorg keit der Verwaltung erheischen. In wenigen Tagen wenn Befehle zur Ausfuͤhrung des seit einiger Zeit in Erwaͤgung , zogenen Planes in Betreff der Organisation der Armee erth̃n werden, und in der Deputirten-Kammer wird man ahn tg Maßregeln mit Hinsicht auf die neuen Finanz- und Pollp Systeme vorschlagen. Die Regierung will dem gesetzgeben den Korper auch noch andere Prosekte zur Genehmigun vorlegen, und ist einstweilen ernstlich damit beschäͤstin den Mißbraͤuchen ein Ende zu machen, durch welche viele F, partements so verunreinigt waren, als die jetzigen Minister an Ruder kamen. Aus amtlichen Dokumenten wird Ihnen de Zustand der Blokade und die Zahl der von der Franzöoͤsschn Seemacht festgehaltenen Schiffe, so wie derjenigen, die n ihrer Wachsamkeit in unsere Haͤfen eingelaufen sind, schon he kannt seyn. Eben so werden Sie wissen, was in Tuxpam ia— gefallen, und daß das National-Boot „San Luis“, von basco kommend, durch das den Hafen von Tampico blokireme Schiff in Brand gesteckt worden. Außer diesen Feindseligkeunn kann ich Ihnen noch melden, daß der Flotten-Befehlshaber Pn zoche ein Gesuch um Erlaubniß zur Einfuͤhrung gewisser M schinen abgeschlagen hat. Mehrere der hierbei interessirtn Auslaͤnder, der Preußische Geschaͤftsträger, und, wie es schein, auch der Englische Konsul, begaben sich zu jenem Commandenn, und setzten ihm auseinander, daß, da die Maschinen keinen Einfuhrzoll zu entrichten hätten, ein Verbot ihrer Einfuhr eine Ver letzung der Privat-Interessen auswärtiger Handelshaͤuser seyn wurde, die nach der eigenen Erklarung des Commandeur Vu⸗ zoche Und nach dem Ultimatum des Baron Deffaudis Doch nicht der unmittelbare Zweck der von der Franzoͤsischen Regierum ergriffenen Zwangsmaßregeln seyn sollten. Ein so feindseliget

Gewalt rechtfertigen ließe. Der Praͤsident hat von Anfang a eingesehen, wie wichtig es sey, den fremden Nationen zu zeigen daß die Republik nicht nur gerecht und gemäßigt in ihren Hand,

haupten, und er glaubt daher, in edelmuͤthiger Nachsicht so wei ehen zu muͤssen, als es sich mit der Ehre der Nation verträgt

enn aber, wie sehr zu befuͤrchten ist, die Franzoͤsische Regie rung das Benehmen ihrer Agenten gutheißen und rechtfertigen und sich neue Gewalt⸗Handlungen erlauben sollte, so ist die Republil bereit, sich einem Kriege zu unterziehen, den sie zu vermeiden wuͤnschte. Sollte dies der Fall seyn, so wird die Republi sich genoͤthigt sehen, die haͤrtesten Maßregeln zu ergreifen, un den Feindseligkeiten des Franzoͤsischen Kabinets mit Gewalt zt begegnen, und dann wird sie sich durch keine Ruͤcksicht abhalten lassen, die kommerziellen und politischen Interessen der Fran sischen Nation in der ganzen Republik zu vernichten. Eurm wird gewiß die Maͤßigung und Langmuth, wodurch sich uu Verfahren unserer Verwastung bisher ausgezeichnet hat, such Gebuͤhr zu wuͤrdigen wissen. Ihr einziger Zweck war, nen Bruch zu vermeiden, der nicht nur fuͤr Mexiko und Frankreich, sondern auch fuͤr den Handels-Verkehr fremder Nationen der Republik zu großem Nachtheil gereichen muͤßte.“

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Berlin, 5. Okt. Neues Statut der Sparkass Das neue am 1. Oktober d. J. bereits in Kraft getreten

haͤlt im Wesentlichen nachstehende Bestimmungen: Die Spam

Thaler an, jedoch von dem einzelnen Einzahler in einem My nate nur bis zur Hoͤhe von 25 Rthlrn., anzunehmen. Di Summe des Guthabens eines Einzelnen darf nie mehr ab 500 Rthlr. betragen. Die jahrlichen Zinsen betragen fortan 210 pCt. oder 9 Pf. vom Thaler. Zinseszinsen berechne die Kasse nur 30 Jahre hindurch, von der ersten Einzahlum

he jeder Zeit; jedoch behalten sich die Lommunal⸗-Behoͤrden das echt vor, zu Zeiten durch oͤffentliche Bekanntmachung die Be stimmung zu treffen, daß die Ruͤckzahlung von 100 Rthlrn, und daruber nur nach vorhergegangener dreimonatlicher Kuͤndigung geleistet werde. Der durch die mehr eingehenden Zinsen sich bildende Ueberschuß wird als ein zur Sparkassen-Einrichtung gehöriges Kapital berechnet und verwaltet. Aus demselben wer, den die Kosten der Verwaltung bestritten und etwa moͤglich— Ausfälle gedeckt. Ist mindestens ein Reserve⸗Fonds von 0,

Veranlassung seyn sollte, die Sparkasse aufzuheben, nach Rich zahlung aller Einlagen und deren Zinsen, uͤber die ganze en sparte Summe. Das Institut steht unter Garantie der hie sigen Stadt- Gemeinde sie haftet auf alle Faͤlle fuͤr jeden Ausfall und unter spezieller Aufsicht des Magistrats, der . Versammlung und eines besonderen Kurato— riums.

Koͤnigsberg, 30. Sept. Fortschritte der Tischler- und Fournier-Arbeiten. Noch vor wenigen Jahren war es im hiesigen Departement haͤufig der Fall, da Diejenigen, welche sich mit eleganten und modernen Meubles

unter welchem Vorwande es auch sey, sich entziehen duͤrfe.

bemaͤchtigt hat, die er nach den Graͤnzen von Sonora sandte;

versehen wollten, sich folche entweder von Berlin oder aus gli

aber seine dortige Gegenwart wird den Gehorsam nicht shhn a den

beg diesen

warum ihre Banden noch nicht ganzlich ausgerottet sind, ist nu. un daß es immer seine Schwierigkeiten hat, Leute, die mit dem Dlünden

und den gewoͤhnlichsten Grundsaͤtzen des Voͤlkerrechts so wider streitendes Benehmen hätte die Mexikanische Regierung wohs bewegen koͤnnen, die strengsten und kraͤftigsten Repressalien z ergreifen; aber der Politik gemaͤß, welche die Regierung sich zur Richtschnur genommen, wird sie in ihrer Nachsicht und To— leranz bis zum Aeußersten gehen, so lange es nicht ofsiziell und aus, druͤcklich bekannt ist, daß die Franzoͤsische Regierung bei den laͤcher lichen Forderungen des Ultimatums beharre; sie hat daher ihrerseitt einer vernuͤnftigen und ehrenvollen Ausgleichung nicht neu Schwierigkeiten in den Weg legen wollen, so sehr sich auch di Annahme strenger Maßregeln von Seiten der vollziehenden

lungen, sondern auch eben so enischlossen ist, ihre Rechte zu be

Statut der im Jahre 1818 gegruͤndeten hiesigen Sparkasse en

kasse ist verpflichtet, Summen in baarem Gelde von einen

an gerechnet; nachher werden nur die einfachen Zinsen zun schrieben. In Hinsicht der Ruͤckzahlungen, so erfolgt die

Rthirn. angewachsen, so bestimmen die Kommunal-Behoͤrden uͤber die Verwendung des Ueberschusses, so wie auch, wenn

ten des Auslandes verschrieben, weil zur Anfertigung * hiesigen Orte und in der Provinz Ost— Preußen j das erforderliche Material und tuͤchtige wohleingenbte ia feet nicht vorhanden waren, oder die hier gefertigten Ar a nicht so elegant und modern als anderwaͤrts, doch theu⸗ mi stehen kamen. Fournier⸗Schneide⸗, Schweif und Laub⸗ is, Maschinen waren hier nicht vorhanden und mußte des⸗/ ab der . von den im hiesigen Departement erfor— glichen Fournieren von Berlin, Hamburg oder in letzterer eit aus Elbing verschrieben werden. Um den hieraus fuͤr die desgen Tischler entstehenden mannigfachen Vachtheilen abzu⸗ Usen und diesen Industriezweig in unserer Provinz zu heben und ju vervollkommnen, sah das Koͤnigl. Finanz- Ministerium im Jahre 1836 veranlaßt, dem industridsen Tischlermeister unrad hierselbst eine Dampfmaschine von Pferdekraͤften, ne Fournierschneide⸗ Maschine, eine Kreissäge und ein Be⸗ sebs⸗Apparat zur Bewegungs Mittheilung der Dampfmaschine me die Fournigrschneide Maschine und Kreissage, einschließlich Chamottstẽine zum Kesseibau und der Betriebs-Rinnen als deerstutzung zu seinem Gewerbsberriebe unter der Bedingung uz kostenfrei zu bewilligen, daß diese Gegenstaͤnde erst nach nem fortgesetzten Gebrauche von sechs Jahren vom 1. August gz an gerechnet sein Eigenthum werden. Obgleich nun von in Tischlermeister Conrad die Maschinerie noch erweitert wor⸗ n und er an 100 Menschen beschaͤftigt, so kann er doch nicht in Bestellungen, die bei ihm eingehen, genügen. Außer ‚cser Fabrikstaͤtte befinden sich im hiesigen Regierungs. Bezirke och 1183 selbststaͤndig arbeitende Tischlermeister und Meubles⸗ abrikanten, von welchen zur Zeit etwa 200 sich mit Fournitur⸗ Arbeiten beschäftigen. Die Arbeiten nehmen stets an Guͤte zu

und am Preise ab,

so daß man die Hoffnung nähren darf, daß bald in diesem Gewerbszweige die einheimische Thaͤtigkeit genuͤgen wird.

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Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Agram. Am 16. September hatte man guch zu Agram die Er⸗ shheinung eines Nordlichtes, eines in jener südlicher gelegenen Ge⸗ uind ziemlich seltenen Phänomens, Es mar gegen 8 Uhr Abends, a voller Dunkelheit, und der übrigens schöne, heitere nächtliche bimmel mit Sternen besäet. Man sah plötzlich über den ganzen härdlichen Theil des die Stadt begräuzenden Gebirges eine dunkle Köthe verbreitet, und konnte sich an änglich des Gedankens einer n ögroßer Entfernung ausgebrochenen Feuergbrunst nicht, erwehren. Us jedoch die Beleuchtung stets dieselbe blieb. und bei gänzlich ein⸗ gatreiener Finsterniß aus dem beleuchteten nördlichen Theile gleich sam heben bis acht leuchtende Säulen aufstiegen, und durch einige Stunden deselbe Richtung behielten, war an der Erscheinun, eines Nordlichtes nicht änger zu zweifeln. Diese tiefe, dunkelpurpurne Beleuchtung mit stehen⸗ en, in einem Viertelkreise ausgebreiteten Leuchtsäulen dauerte bis Mitter⸗ acht, zog fich allmälig mehr nerdöstlich, und erreichte ihr Ende bald nach Müternacht. Dle Atmosphäre war um diese Zeit in südlicher, zälicher und nördlicher Richtung von Gewölke frei, die Luft lau und sill; gegen Westen ruhten einige dichte Wolken, aus denen zuweilen En Werlerleuchten zuckte. Das Barometer zeigte 28 3 10“ Wie: her Scala; das Thermometer 4 1660 Reaumur. Ueberhaupt war i dem 19ten d. M. die Atmosphäre von Agram bei angenehm war— mt Witterung mit elektrischer Materie überladen, und bäufig entlu⸗ dn sich Blitze aus den Wolken, sowohl bei Tage, als des Nachts, nd es ließ sich ein bald näheres, bald ferneres Rollen des Donners

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v Wirksamkeit. Ihnen entwickeln, als wir im Worte es zu schildern vermögen, wenn Run um wenige Tage der Unterricht in volle Wirksamkeit tritt. Sie werden da das boffen wir unsern vereinten Bestrebungen Ib⸗ ien Beifall schenken, und vertrauensvoll erwarten wir, daß

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hernehmen. Dabei fehlte es an Regengüssen, mitunter mit kleinen Hagelschlossen verbunden, nicht. ö Erscheinung hatte man Un den beiden Abenden vom 15. und 16. September auch zu Lem⸗ berg, wo das Nordlicht bei ganz heiterem Gesichtskreise eine halbe Stunde dauerte.

Kopenhagen. Die Akademie der schönen Künste, deren Som⸗ mer? Ferien mit diesen Monate zu Ende gehen, feierte vor kurzem ju selienes Fest, an welchem außer den Professoren der Akademie, zie hiesigen Ehren⸗-Mitglieder und unter diesen auch Se. Königl. foheit Prinz Ferdinand, Theil nahmen. Die Akademie versammelte sch nämlich am 19ten d. M., um zum erstenmale wieder ihren lang⸗ permißten, ruhmgekrönten Direktor, Thorwaldsen, in ihrer Mitte zu begrüßen, bei welcher Gelegenheit der Professor Thiele, als Secretair der Akademie, im Ramen derselben den großen Meister mit folgenden Vorten anredete: „Thocwaldsen! Den ersten Gruß diesem Namen allein, welcher ist dieser Stiftung Stolz, Dänemark eine Ehre, und unserem Zeitalter ein unvergänglicher Schmuck! Thorwaldsen! so find Sie denn wieder in Dänemark! Nehmen endlich hier in der Tersammlung der Akademie den Platz wieder ein, den wir so lange ut mit Ihrem hochberühmten Namen besetzten, während wir uns n Jahr nach dem anderen immer fester der Hoffnung hingaben, welche nun zu der Akademie zu Daͤuemarks Freude endlich in Erfüllung gegangen ist! Zwei Jahrzehnte sind nun bald ge— schwunden, erh diese Akademie Sie zum letztenmale umsiug! ährend der mit des Auslandes Ruhm und Ehre heimgekehrte Sohn leder so bald fortzog und seiner ewig jungen Muse hohem und im— er höherem Rufe folgte, saß die 3 daheim zu Hause und rgte für die Erziehung der jüngeren Söhne, die sie so oft mit Stolz

hinwies auf des Älteren Bruders leuchtendes Belspiel. So seyen Sie uns denn aufs neue willkommen hier zurück, und lassen Sie Däne⸗ nark nun nicht allzu bald sagen: „Abermals zieht er fort! Wann kehrt er nun wieder!“ Italien hat ja doch seine Ehre von Ihnen sicher geung, und Ihrer Werke herrlicher Kreis bekränzt ja fast ganz uropa. ber die geliebten Dänischen Fluren hinstrahlen, während Ihre Werke

. nenden Landsleute Ihnen ein Denfmal setzen, welches der Gegenwart und Rachwelt von ihrer Bewunderung und Dankbarkeit zeugen wird. = Nun aber dem bochgechrten Direktor der Gruß der Afademie! Unsere Huldigung gründet sich auf eine tiefe und lebendige Erkennt— niß Ihres unbestrittenen Künstler-Ranges, aber 4 e f. sind wir von nisches Herz hier,

an dieser Stelle, die so manche Ihrer frühesten Erinnerungen birgt, wit Anhänglichkeit der Dänischen Kunstschule mutterfrohen Kin⸗ dern entgegenschlägt. Auch in des hohen, edlen Fürsten RNa— men, der alle Angelegenheiten dieser Stiftung mit dem höchsten Wohl⸗ wollen, mit dem wärmsten Interesse, mit so seltener Einjicht, mit so unnermiidlichem Eifer umfaßt, bringen wir Ihnen den Gruß die ser Alademie! Wie tief vermissen wir nicht in diesem Augenblick unseres lbeuren Präses hobe Auwesenheit bei dieser Zusammentunft mit Thor⸗ waldsen, einer Zusammenkunft, die Ihm eben so theuer und werth gewesen seyn würde, als sie es uns Allen ist! Bet diesem Vermissen, bei dieser ilcberzeugung, glaubten wir bis zu Hochdesselben glücklicher Zurückkunft ein weiteres Zeuguiß der Hochachtung und Erkenntlich— keit, welches die Afademie ihrem Thorwaldsen zu bringen wünscht, verschieben zu müssen. Wir behalten uns deshalb die Freude vor, unseren hohen Präses selbst Ihnen die Schaumünze überreichen zu schen, welche, von der Akademie veransigltet, dereinst unseren späte⸗ hen Nachkommen erzäblen soll, daß Dänemark dankbar war fü, die Werke, die Thorwaldsen ihm sandte. Diese Medaille, welche Ihr Bild⸗ niß trägt, ist besiimmt, den Arbeiten junger Künstler zuerkannt zu werden, welche in einem ungewöhnlich hoben Grade sich bei den akademi— cen Ausstellungen auszeichnen, und es ist uns eine Freude, hinzuzufügen, daß sie schon eine würdige Anwendung gefunden hat. Rach einer so lingen Abwesenheit werden Sie finden, daß in dieser Stiftung be— ent Veränderungen vorgegangen, nicht bloß durch die größeren lußeren Zierden in unsern Sälen und Sammlungen, die zweckmäßi—

der festen Ueberzeugung durchdrungen, daß Ihr D

k

.

Möchte doch Ihre schöne Abendsonne wolkenlos und still

ch in unseren Tempeln und Schlössern erheben, während Ihre stau⸗

.

eines Scheiftstellers in die Hand nehmen, den manu bisher auf ganz anderen Gebieten des Wissens zu erblicken gewohnt gewesen ist. Er ist berühmt worden durch jeues don riesenhaftem Fleiß und der schärf⸗ sten und sichersten hisiorischen Kritik zeugende Werk: „Die Mark Brandenburg im Jahre 1250“, das 1831 als gekrönte Preisschrift erschien. vergraben glaubte, über alten Urkunden und Chroniken brütend, trifft man jetzt auf einmal in Erörterungen über jenen täglichen Verkehr des Marktes, jenes lebendige Getriebe der Gegenwart, was aus tau⸗ send verschlungenen Kräften und Strebungen das Band und den Gang der Güterwelt zusammensetzt. Jorgänge gesehen, daß gelehrte Forscher, vom Alterthum fich für kurze Zeit abwendend, auch unser heutiges Leben eines Blickes würdigten. Dann aber geschah es gemeiniglich, daß sie auch die Denkweise jener alten Zeit mit herüberbrachten und der Gegenwart zürnten, wein sie nicht in Allem die Maximen der Vorfahren befolge.

die in den verflochtensten Windungen den Faden der Ariadue, in dem

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en und Lehrlingen, sondern auch in ihrer innern Organisation und denen ihrs Erfolge mehr oder weniger abhängen. . z ain, u. U. die Hoffnung hegt, daß den 3 einen gewissen Grad gesteigerte Arbeitstheilung unstreitig für den Geistes⸗Zustand der Arbeiter hat, durch verbesserten Schul Unꝛerricht und i n der Erwachfenen vorzubeugen sey, so theilt ef, diese kLcben und sie kann selbst ie Schule der Kinderjahre, was die Fähis⸗ 9 * 6 die n n ist, anlangt, in mancher nsicht erse gen. Die ule aber, wie nütz vun möge, is nur für cine gewiffe Zelt des Lebens. Spater ist den Geist nicht mehr auf dem Wege des Unterrichts, sondern uur noch durch sich selbst und das Leben zu bilden und nur von hieraus die oridauct des in der Schule Gewonnenen und seine Fortbildung wesent⸗ ch ju erwarten. Der fühigsie und kenntnißvollste Keyf, wenn idu sein Schicksal verurtheilt, vom funfzehnten Jahre an auch un bis zum zwanzigsten, Tag aus Tag ein dieselbe rein mechanische Arbeit zu verrichten, wird . wenig Fäbigkett und gar keine Keunt⸗ niß mebr haben. für? Welchen Anthell kann man bei den Ardeitern an den ihnen gebotenen Bildung smitteln hoffen, so lange shnen keine Zielpunkte gegeben sind! r 1 z : die zu den vielen halben Maßregeln gehören, die man ergreift, wo ganze Maßregeln dringendes Bedürfniß sind und die bald zur Ur⸗ fache werden, daß es nicht zu dem Ganzen kemmt? Hier, wie bei ben Maschinen, die üdrigens ihren Platz vielleicht richtiger in dem Kapitel von der Arbeit fänden, als in dem vom Kapital, wohin sie der Verfasser verweist, kann ich mich nicht so leicht beruhigen wie Er. Indeß man muß sich theils vor der unabwendbaren Rothwendigleit deugen, theils mit der llieberzeugung trösten, daß die Vortheile der etzigen Industrieformen in ihnen selbst, die Rachtheile aber in den

Dies wird inzwischen schon sich bald lebendiger vor

ie selbsi uf dem Platz, den Sie zur Ehret der Akademie einnebmen, durch ine böhert und mehr umfassende Einsicht, und durch den Einfluß,

welcher an Ihren großen Künstler-⸗Ramen gekngpft ist, diese Stif⸗ tung ihrem schönen und rühmlichen Ziele noch näher eutgegen führen werden. In des hohen Präses, in der Akademie, und in meinem eignen Namen: Thorwaldsen, willkemmen! recht herzlich willkommen 2

National Oekonomie oder Volks wirthsch aft, darge⸗ stellt von Dr. A. F. Riedel, Königl. Geh. Archiv⸗Vor— stand und außerord. Professor an der Universttaät 9 Ber⸗ lin 3c. Erster Band. Berlin, Morin, 1828. XI und 410 S. 8.

Nicht ohne Ueberraschung wird maucher Leser dies neueste Werl

Den Rechts-Antiquar, den man im Staube der Archive Run, wir haben wohl ähnliche

AUnser Verf. hat aus feinem antiquarischen Wirken nur die Schärfe des Blickes,

verwickeltsten Treiben das bestimmende Gesetz zu erkenuen weiß, die Gründlichkeit, die rastlos und tiefforschend die Ursache des Geschehe⸗ nen ergründet, die geistvolle Combination und die Klarheit mit her⸗ über genommen, die das Produkt des sorgsamsten Rachdeukens und des mühevollsten Forschens dem Leser zur vollen, mit leichter Mühe gewonnenen Anschauung vorzuführen weiß, —.

Der Verfasser hat das Werk zunächst zur Erleichterung seiner akademischen Lehrvorträge verfaßt, und obwohl man unbedingt au— erkennen muß, daß manche beachtenswerthe Punkte der Volks⸗Wirth⸗ schaftslehre darin augführlicher und gründlicher behandelt sind, als bisher geschehen ist (S. 1 der Vorrede), so liegt doch nicht darin das Haupt-Verdienst des Werkes, und am wenigsten kann man be⸗ haupfen, daß der Versasser darnach getrachtet habe, möglichst viel Reues vorzubringen, wohl gar das Alte für neu gebalten oder dafůür ausgegeben habe. Aber was die systematische Anordnung und gam besonders die Klarheit und Gründlichkeit der Darstellung an⸗ langt, gestehe ich, in neuerer Zeit kein Werk aus diesem Wissensge⸗ biete kennen gelernt zu haben, was dem vorliegenden gleich käme, und überhaupt habe ich lange kein neues Buch in die Hände geuom— men, was mich so sehr zugleich überrascht und wahrhaft gefreut hätte. Dies besonders in einem Felde, wo man sich in neuerer Zeit zuwel, len über arrogante Halbwsserei junger Dünkelköpfe nicht wenig hat ärgern müssen. Dabei macht das ganze Wesen des Verfassers und die anspruchslose Bescheidenheit, die ruhige Einfachheit, mit der er auftritt, einen überaus woblthätigen Eindruck.

Der Verfasser schickt in der Einleitung vorbereitende Begriffe voraus und zwar erläutert er zuerst die Begriffe der Wirthschaft, Privat⸗Wirthschaft, Staatg⸗Wirthschaft und Volks⸗Wirthschaft. Dann führt er die Grund-Verhältnisse der Volks-Wirthschaft aus, wobei von den Bedürfnissen, den Gütern, dem Begriffe des Werthes und Aehnlichem gehandelt wird. Er bezeichnet endlich die Aufgaben der Volks-Wirihschaft. Das ersie Buch (S. 57 handelt darauf von der P—eroduction und zwar zunächst von den Gründen der Ent⸗ stehung des Volks-Einkommens. Der Verfasser erkennt sehr richtig, daß auch das, was ein Volk scheinbar durch Erwerb vom Auslande gewinnt, seinen Grund allemal in dem Volke selbst haben müsse, da ja das Ausland uns keine Gefchenke macht. Doch sind allerdings Fälle denkbar, wo ein Volk sich vom Auslande Genüsse bezahlen as⸗ sen kann, deren Benutzung ihm nichts kostet. Die Schweizer lassen sich ihre Alpen, Italien läßt sich seinen Simmel und seine Monu— mente theuer genüg bezahlen. Doch das sind Ausnahmen. Bei der Untersuchung Über die Productions-Kosten gebe ich gern zu, daß die Abschätzung derselben vom privat wirthschaftlichen Standpunkte in mancher Rücksicht anders ausfällt als vom staatswirihschastlichen. Dagegen glaube ich, der Verfasser wird bei weiterem Durchden⸗ fen? die Behauptung zurücknehmen: der Arbeitslohn könne in einem' volkswirthschaftlichen Anschlage der Productions -Kosien nicht in Betracht kommen. Sie scheint mir, aufrichtig gesagt, nicht viel besser, als der gewöhnliche Trost, von dem der Verfasser natürlich nichts wissen will, daß das Geld doch im Lande bleibe. Die Arbeit, die in einem Volke gethan wird, ist all erdings verloren, wenn sie nichts Nützliches geschaffen hat. Auf den Ar⸗ beitslohn kommt es freilich nicht an, aber die Arbeit ist dem Volke immer in Rechnung zu bringen; sie ist vorüber und kann nicht zu— rückgeholt werden, und der Arbeitslohn ist der sinnliche Ausdruck für dirfen Verlust. Er stellt ja die Güter dar, die von den Arbei⸗ tern verzehrt werden und die geheu doch unbestreitbar dem Ratio⸗ nal-Vermögen ab. Jedenfalls ist der Punft selbst gar wichtig; da— mit nicht einer neuerdings zuweilen vorgekommenen falschen Au s⸗ legung des Industrie⸗Spstems Vorschub geschehe, welche die Pro— diftivität cines Geschäfts nach der Arbeit abschätzt, die es verwer— thet, oder wie es eigentlich heißen sollte, bezahlt habe.

In einem zweiten Abschuitt (S. 58 wird von den einzelnen Faktoren und Quellen der Production und zwar unächst von der Natur gehandelt. Den Einsluß derselben auf die Güter⸗Erzeu⸗ gung hat bekanntlich Adam Smith, zwar nicht übersehen, aber, da

zas Hauptziel seiner Untersuchung darin bestand, die Bedeutung der Arbest in' Licht ju setzen, jedenfalls nicht genug hervorgehoben. Viele seiner ersten Nachfolger übersahen ihn gauz= Später machte man aus jenem Uebersehen, dessen man Adam Smith beschuldigte, einen Punkt des Angriffs gegen das Spstem oder dessen Urheber. Oder man brüstete sich, daß man das System durch Berücksichtigung dieses Punktes vervollkommnet habe. In der Regel aber begnügte man sich, nur eben im Allgemeinen zu erwähnen, daß auch die Na⸗ tur eine Hauptquelle der Güter sey, obne auf das Wie und Warum weiter einzugehen. Desto verdienstlicher ist es, daß unser Verfasser diesen Punkt sehr gründlich erörtert hat. Zu ausführlicheren Diskussionen freilich giebt die Arbeit An— laß. Die . Hauptgattungen derselden scheider er sebr rich— tig. Er tbeilt sie nämlich in Erfindung und Entdeckung; Gewiun— nüng, wofür ich lieber den Ausdruck Aueignung gebrauchen möchte, wiewohl vielleicht die Bezeichnung Occupation durch kein Deutsches Wort vollkommen ersetzt werden kann; Erzeugung, richtiger Urerzeu— ung, damit der Unterschied von der Bereitung deutlicher hervorgebe⸗ en werde; Bereitung und Bearbeitung; und Vertheilung. Letzteres freilich jene Aufgabe des Handels: die Vermittelung von Nachfrage und Angebot, nicht recht deutlich bezeichnend. Ref. möchte übrigens noch eine sechste Arbeits-Gattung hinzufügen: die Unternehmung und Leitung. Die scheint mir eine ganz eigentbümliche Thätigkeit zu seyn, die auch ibre Vorbedingungen, ihre Produktivität, und ibre Gewinne hat. Der Verf. geht diese einzelnen Arbeits-Gattungen speciell durch und beleuchtet ihr Wesen. Beiläufig zeigt er hier, wie die Ansicht des Römischen Rechts vom Darlehn, auf welcher alles neuere Recht fortgebaut hat, aus einer Unbekanntschaft mit dem Be⸗

gere Einrichtung der Stunten-Zimmer, die erhöhte Anzahl von Ele

griffe Kapttal gessossen ist. Dies ist nicht der einzige Punkt, wo das Römische Recht sich antinationalökonomisch gezeigi hat. Hierauf un—

Wenn er dade! chtheilen, welche die bis auf

offnung nicht im gleichen aße. Vie beste Schule ißt das

lich und segensreich sie

se Fortbildung aber? Was geschieht denn da⸗

Will man etwa auf die Sonntagsschulen verweisen,

erdältniffen liegen, unter denen sie wirken, folglich die Hoffnung

bleibt, daß auch sie einmal wenn wir alle todt find weniger Schat⸗ ten 2 . Der ÄAbschnitt vom Kapital (S. 181) ist mit gleicher Sicherheit und Gewandtheit behandelt, wie das Uebrige. In einigen Punkten dürfte der Berfasser etwas zu sehr in das Konkrete eingehen, wo es dann mit dem Uebrigen nicht recht harmenirt, z. B. bei dem Gelde.

Ref. beendigt die Anzeige von diesem Werke mit der aufrichtigen

e en daß es nicht lebhaft genug empfohlen werden kann und gewiß alle Ee des zweiten und letzten Bandes mit Verlangen at m rn werden.

ser dem für das laufende Jahr versprochenen Erscheinen

Leipzig. Friedrich Bülan. . Meteorologische Beobachtung. 18838. Morgens Nachmittags Ab endt Rach einmaliger A. Oktober. 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beohachtung.

Luftdrug . .. .. z38, 20 Par. 337,11 Par. 336 91“ Par. AQuellwärmt 7,99 R. Lustwarme ... Soc R. 1250 R. 4 740 &.] FSluwarme 1190 R&. Thauyunkt ... 4 709 R. 4 8, 20 3. 4 G90 N. ] Bodenwaärme 11380 9. Dunstscttigung S0 pCt. 75 pCt. 81 pCt. Ausdünstung O, MM Rh. Wetter .. bezogen. bezogen. heiter. Niederschlag 0. Wind... ..... NW. NW. NW. Wãarmewechsel 4 183 20 Wolkenzug ... NW. 5.80

57. Tagetmittel! 3371“ Par.. 4 9,18 R.. 7,15 R. 79 pet. NIV.

ker liner Börse. Den 5. Oktober 1838. Amtlicher Fonds - 2s d & eld - COάrL.- Zett.

; er R . Fog g. & Bae, . ens.

Gt. ehuld- Sah. 4 1035 / 2 027 / 2IQuipr. Ftaudbr. 31 1001152 10055, Pr. Engl. Ovl. 10. 1 1031. 102 Pom. Ffagder.. - PräènBgekh. d. Seeh.— 67 661/22 d0. do. aS 101, 10116 Kuarm. Obl. u. 1. C. 1 1035, Kar. a. Neum. de. at 102 10112 Nin. Iui. Seb. do. 4 103, Sehleaische do. 4 105 Berl. Stadt. Ou. 4] 103! PNRneket. C. uud Z.

Köuigsb. do. 1 geh. 4. K. 1. N. 95

Eilringer d. 11 w Gold al wareo 2151 211 14

Pana. do. in Tz. 9 Nene Dueaten 181 K

Wentpr. Pfandbr. 4 1015 /, Frledriehad'or 137/12 131/12

do. aa. BI I0011½ 2. 1005/2 uud. Goldæ n-

& roseh. Pes. do. 4 108 10 25 T. 1316. 123 O atpr. Pfandbr. 4 1015/5 Diaeonto ö. .

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 30. September. Niederl. wirkl. Schuld 533 /.. S0 do. 1017 /.. Rang- Bill. 242 .

Neue Anl. 1712. Linsl. 53/4. Neue Anl. i7!/a. G. Hamburg, 3. Oktober. ank Actien 1212. 1410. Eugl. Russ. 1081/2. 50s Port. - do. 30 / Neue nl

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 6. Okt. Im Schauspielhause; Der Roman, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Die gefährliche Tante, Lustspiel in 3 Abth., von Albini.

Sonntag, J. Okt. Im Opernhause: Abth., mit Tanz. Musit von Bellini.

Montag, 8. Okt. Im Schauspielhause: Trauerspiel in 5 Abth., von Fr. Grillparzer. ;

In Potsdam: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel in 4 Abth. Hierauf: Ein Divertissement.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 6. Okt. Lenore. Melodrama in 3 Abth., mit Gesang, von Karl von Holtei.

Sonntag, J. Okt. Nelke und Handschuh, oder: Die Schicksale der Familie Monetenpfutsch. Neue Parodie eines schon oft parodirten Stoffes, in 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

Antwerpen, 29. September.

Norma, Oper in 2

Die Ahnfrau,

Markt ⸗-Preise vom Getraide.

Berlin, den X. Oktober 1838.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 3 Sr.; Roggen 1 Rthlr. 28 r., auch 1 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. ? Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rihlr.,, auch 25 Sgr. 2 Pf. Eingegangen sind 62 Wispel 12 Scheffel. ; üer x

Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., einzelner Preis, auch 2 Rtbhlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 18 Sgr.; Rog⸗ gen 2 Riblr. 2 Sgr. 6 Pf. auch 1 Riblr. 26 Sgre; Bafer I Riblr.; Erbsen 1 Rihlr. T Sgr. 6 Pf. Elngegangen siud 362 Wispei 11

Scheffel. Mittwoch, den 3. Oftober 1838. Das Schock Stroh 6 Riblr. 18 Sgr., auch 6 Rihlt. Der Cent—

uer Feu 1 Riblr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 20 Sgr.

Branntwein ⸗Preise vom 28. September dis 2. Oktober 1838. Das Faß von 200 Suart nach Tralles 32 pCt., nach Richter

20 pCt., gegen daare Zablung und fofertige Ablleferung. Korn— Branmtweiß 26 Rihlr. 8 Sgr., auch 18 Ribir. ? Sgt. 6 7 1 toffel: Branntwein 19 Nihlr, auch 17 Riblr. 22 Sar. « Df.

Kartof fel⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 17 Sgr., auch 106 Sgr.

In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.

tersucht er die desonderen Bedingungen der Arbests⸗Production, von

Gedruckt bei A. W Hadbn.