1838 / 284 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Großbritanien und Irland.

London, 6. Okt. Als zwei wichtige Momente in der Englischen Geschichte werden die beiden in diesem Jahre zur Ausführung gebrachten Maßregeln: die vollständige Aufhe— bung der Sklaverei in den Britisch-Westindischen Kolonieen und die Abschaffung der Schuldner⸗-Haft, letztere jedoch mit Aus— nahmen, von den ministeriellen Blattern besonders hervorgeho— ben. Die erstere dieser Maßregeln ist bekanntlich am 1. August in Kraft getreten, die andere am 1sten dieses Monats. An jenem Tage horte die Zwangs-Arbeit der Neger auf, und an diesem wurden einem Theil der eingesperrten Schuldner in England die Thuͤren des Gefaͤngnisses geöffnet. Die Zahl der nach den Bestimmungen des neuen Gesetzes freigelassenen

Schuldner belief sich indeß in London nur auf 50, wogegen

360 in Haft blieben. Dies hat in den Beschränkungen seinen

Grund, welche das Oberhaus, abgesehen von den böoswilligen

und betruͤgerischen Schuldnern, die von Anfang an ausgeschlos— sen waren, durch Sonderung der Schuldforderungen in ver— schiedene Klassen noch in der Maßregel vorgenommen, die aber die Reform-Partei auch mit der Zeit zu beseitigen hofft.

Der Britische Legations-Secretair in der Schweiz, Herr George Edgcumbe, ist in gleicher Eigenschaft nach Hannover versetzt und an seine Stelle der bisherige erste Attaché bei der Britischen Gesandtschaft in St. Petersburg, Herr John Fra— ser, zum Legations-Secretair in der Schweiz ernannt worden. Der erste Attaché bei der Gesandtschaft in Wien, Herr Arthur Magenis, geht als Legations-Secretair nach Florenz.

Herr Macaulay, fruͤher einer der ausgezeichnetsten Parla— ments-⸗Redner der Whig, Partei, der in den letzten Jahren einen bedeutenden richterlichen Posten in Ostindien bekleidete und auf seiner Ruͤckkehr von dort unterweges verungluͤckt seyn sollte, ist wohlbehalten hier eingetroffen; man glaubt aber, daß er den Winter in Italien zubringen werde; die Oppositions-Blaͤtter wollen daraus entnehmen, daß er das Staatsschiff der Whigs fuͤr verloren halte und seinen parlamentarischen Ruhm nicht durch Unterstuͤtzung einer nicht mehr zu rettenden Sache aufs Spiel setzen wolle.

Die Pariser Zeitungen meldeten in der vorigen Woche das Fallissement eines der bedeutendsten Banquierhaͤufser zu Livorno, was hier und auf dem Kontinent nicht geringes Aussehen er— regte. Dagegen wird nun aber von einem hiesigen ministersel— len Blatte versichert, daß die Schulden jenes Hauses, der Firma Moores, Ulrich und Compagnie, sich nur auf 290,000 Lire beliefen, und daß dasselbe die Mittel besitze, alle seine Ver— bindlichkeiten vollstaͤndig zu erfuͤllen, ja, daß ihm noch ein Ueberschuß bleiben werde, und daß man daher nichts zu be— fuͤrchten habe.

In ministeriellen Blattern wird eingeräumt, daß unter den Truppen in Kanada die Desertion in der letzten Zeit uͤber die Maßen um sich gegriffen habe; auch erklären sie mit Bedauern, daß unter den Truppen in Westindien eine furchtbare Sterb— lichkeit herrsche.

Deutschland.

Munchen, 7. Okt. (A. 3.) Diesen Mittag wurde bei der guͤnstigsten Witterung das Volksfest auf der Theresien-Wiese begangen. Im Jahre 1810 bei Gelegenheit der Vermaͤhlung des damaligen Kronprinzen, nunmehrigen Koͤnigs, ins Leben getreten, ist es heute zum 29sten Male wiedergekehrt. Leider fehlte, wie voriges Jahr, auch diesmal die n . Sr. Majestät des Koͤnigs. Der Prinz und die Prinzessin Christian von Dänemark befanden sich im Pavillon, und aͤußerten laut ihre Verwunderung uͤber das Großartige dieses Schauspiels. Um 2 Uhr wurden durch den Minister des Innern die Preise an die Landwirthe vertheilt, und nach 3 Uhr begann der Wett— lauf von 30 Rennpferden. Die Rennbahn, genau den vierten Theil einer Deutschen Meile betragend, wurde in weniger als 11 Minuten viermal umritten. Von irgend einem Unfall oder einer Stoͤrung ist nichts bekannt geworden.

Leipzig, 10. Okt. Der Michaelis⸗Meß⸗Katalog, du h. das allgemeine Verzeichniß der Buͤcher, welche von Ostern 1838 bis Michaelis 1838 neu gedruckt oder neu aufgelegt wor— den sind, ist erschienen, und fuͤllt nebst dem Anhange von Schriften, die kuͤnftig erscheinen sollen, neunzehn Bogen. Die als erschienen angegebenen Werke, darunter auch die auslaͤndi— schen, sowie die Erd- und Himmelskarten, welche zusammen auf 16172 Bogen verzeichnet sind, mogen nach einer ungefaͤhren Be— rechnung die Zahl von 3000 uͤbersteigen. Unter den Verlegern sind Basse mit 55, Manz in Regensburg, der sich hauptsächlich mit dem Verlage von Schriften in ultramontanem Geiste be— faßt, ebenfalls mit 55, Reimer mit 44, Voigt in Weimar mit

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hafte Schaar freiwilliger Jaͤger, wohlgerüstet und fuͤr den Feld⸗ dienst eingeuͤbt, auszeg, um vorlaufig bei der Berennung von Mainz verwendet zu werden. Eine zweite Abtheilung folgte im Februar; das ganze Corps aber, etwa 690 Mann stark, ruͤckte hierauf in Frankreich ein, wo es bis Grenoble gekom— men war, als der erste Pariser Friede geschlossen wurde. Von allen diesen Kriegern ist, einer deshalb angestellten Recherche zufolge, noch etwa die Hälfte am Leben; ja selbst bei demjenigen Corps der Stadtwehr, dessen Kern sie bildeten, befinden sich noch mehrere Offiziere und Unteroffiziere aus jener Zeit in Thätigkeit. Unter dem Vorsitze eines dersel⸗ ben, des Hauptmanns de Barg, tst nun ein Fest-Comits ins Leben getreten, das vorlaäͤusig folgende Bestimmungen hinsichtlich der bevorstehenden Jubelfeier getroffen hat. Es soll dieselbe am vorbesagten Tage mit Gottesdienst eroͤffnet werden, der, aus Rücksicht auf die Konfession der Mehrzahl der ehemaligen Frei— willigen, in einer unserer lutherischen Haupt-Kirchen, wahr— scheinlich in der Katharinen⸗-Kirche, gehalten werden soll. Wegen / etwaiger an diesem Tage stattfindender Paraden der Stadtwehr, oder eines Theils derselben, sollen noch besondere Verabredun— gen mit den Behoͤrden gepflogen werden. Um A Uhr Nachmit— tags vereinigen sich die ehemaligen Feldfreiwilligen zu einem Bankett im großen Saale des Gasthauses zum Weidenbusche, zu welchem als Gaͤste die beiden regierenden Buͤrgermeister, die Kriegszeug-Herren (die oberste Militair-Behoͤrde), die Commandeurs u. s. w. eingeladen werden sollen. Daß der Bankettsaal mit militairischen Emblemen und Erinnerungszei— chen an jene große Zeit geschmuͤckt wird, so wie auch Geschuz— zesdonner und Glockengelaäͤute die Festfeier verkuͤndigen und be— gleiten werden, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Die Fest— . werden jedoch in buͤrgerlicher Kleidung erscheinen, ohne Zweifel, um die unnoͤthigen Kosten zu vermeiden, die mit der Herstellung ihrer Uniformen verknuͤpft seyn wurden. Da auch aus Wetzlar und dem Fuldaschen in jener Zeit Freiwillige un— ter Frankfurts Banner sich stellten, so sollen diese eingeladen

folgenden Tage werden, so hoͤrt man, saͤmmtliche Corps unserer Stadtwehr zu Ehren unserer Freiheitskaͤmpfer einen glaäͤnzenden Ball geben. .

Die schon vor einigen Wochen, in Gemaͤßheit deshalb er— lassenen gerichtlichen Erkenntnisses, verkuͤndigte öffentliche Ver— steigerung von 1134 Stuͤck Actien der Leipzig-Dresdener Eisen— bahn fand vorgestern um die Mittagsstunde im Lokale der Boͤr⸗ senhalle statt. Es wurden dieselben in Loosen von je 50 Stuͤck zum Ankauf gebracht und zu verschiedenen Preisen, von 951. Iz!“ pCt., den Meistbietenden zugeschlagen. Man glaubt, es sey der ganze Actien-Betrag oder doch der bei weitem groͤßere Theil desselben in den Handen desjenigen Wechselhauses geblie— ben, auf dessen Veranlassung die Versteigerung stattfand.

Die auf Privatwegen hier eingehenden Nachrichten aus der Schweiz geben zu erkennen, daß man sich dort keineswegs der Hoffnung hingiebt, die Mißverhaͤltnisse mit Frankreich auf guͤtlichem Wege ausgeglichen zu sehen, selbst nachdem durch Ludwig Napoleon's freiwillige Entfernung der eigentliche Streit— punkt wenigstens faktisch beseitigt worden. In Bern nament— lich scheint eine ö Aufregung zu herrschen, wie unter Ande— rem aus einem Schreiben erhellt, das auszugsweise um so eher mitgetheilt zu werden verdient, weil dessen Verfasser an der Spitze eines großen Handelshauses steht, sonach am Kriegs— laͤrm wohl keinen Gefallen findet, auch seine Familie zu den angesehensten Geschlechtern des Kantons gehöoͤrt. Das Schreiben ist vom 3. Oktober datirt, also wenige Tage nach

Wiedereröffnung der Tagsatzung abgefaßt worden; in dem— selben aber liest man folgende merkwuͤrdige Stellen: „Die Dro⸗ ungen Frankreichs und das Vorruͤcken zweier Franzoͤsischen rmee-Corps gegen unsere Graͤnzen haben alle Gemuͤther in große Aufregung versetzt. Eine Aufforderung ist an saͤmmtliche Milizen ergangen, sich zur Ergreifung der Waffen in Verfas⸗— sung zu setzen, indeß die Offiziere den Befehl erhalten haben, nach den Versammlungspunkten ihrer Bataillone auf der Stelle abzugehen. Ich selbst werde, da dieser Befehl auch mich be— trifft, nach Abfertigung der heutigen Post die Feder gegen den Degen vertauschen und innerhalb weniger Stunden abreisen. Der Entschluß steht bei uns fest, der Franzoͤsischen Armee einen harten Stand zu bereiten, sofern das Tuilerieen-Kabinet auf ele ungerechten, schmachvollen und empoörenden Forderungen esteht.

Hamburg, 106. Okt. Der Altonaer Mercur meldet Folgendes: „Als den Gegenstand der Verhandlungen fuͤr die Kommissarien, welche unsere Regierung nach Hamburg oder Wandsbeck sendet, und deren neulich unser Kopenhagener Kor— respondent erwaͤhnte, bezeichnen andere Blaͤtter, wie das Kieler

z8, Hahn in Hannover mit 31, Baumgartner mit 28, Cotta mit 28 und Brockhaus mit 27 Verlags-⸗Artikeln verzeichnet.

Die Nachrichten uͤber das die Maschinenbau-Actien-Ge— sellschaft in Chemnitz betroffene Brand -Ungluͤck lauten nach der Bekanntmachung des Direktoriums beruhigender, als anfangs. Die durch das Feuer ruinirten Gebäude sind sonach versichert gewesen, und die durch die Assekuranz zu erlegende Summe wird hinreichend seyn, den erlittenen Schaden herzustellen, ohne daß durch jenen Brand fuͤr die Actionairs, die ohnehin bei dem niederen Stande der Actien nicht sehr ermuthigt sind, weiterer Nachtheil zu befuͤrchten wäre.

Die mit dem 13ten d. M. zu Ende gehende Michaelis Messe ist fuͤr die Dampfwagen-Fahrten unstreitig am eintraͤg⸗ lichsten gewesen. In der Zeit vom 30. September bis 6. Okto— ber sind zwischen hier und Dahlen in 44 Fahrten 9108 Perso— nen und zwischen Dresden und Oberau 6711 in 12 Fahrten, sonach zusammen 16,119 Personen befoͤrdert worden.

Weimar, 9. Okt. Nachrichten aus Neapel zufolge, hat sich Se. Hoheit der Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar an diesem Tage dort mit dem Dampfschiff nach Genua einge— schifft, um die Ruͤckreise nach Holland anzutreten. Sein älte— ster Sohn, Prinz Wilhelm, begleitet ihn. Die Frau Herzogin ist mit den ubrigen Kindern in Neapel zurückgeblieben, um ihre Schwester, die verwittwete Koͤnigin von England, auf deren Reise nach Malta zu sprechen.

Frankfurt a. M., 7. Okt. (Leipz. Allg. Ztg. Das 25jährige Jubelfest der Mitwirkung von Frankfurts freiwilliger Kreiegerschaar zum großen Befreiungs-Kriege soll am 11. De— zember feierlich begangen werden. An diesem Tage naͤmlich war es, wo im Jahre 1813 der damalige General-Gouverneur von Feanksurt, Prinz Philipp von Hessen-Homburg, den Waffenruf an die hiesige Bevölkerung ergehen ließ. Welch einen lebhaften Anklang aber jener Ruf bei den Frankfurtern fand, eegiebt sich aus der Thatsache, daß bereits vor Ablauf Januars eine nam—

Korrespondenzblatt bemerkt, ; Chaussée zu gebende Richtung, sondern die Eintauschung der Hamburger Enclaven rc.

gen. Man fand seinen Leichnam von 460 Dolchstichen durch—

nicht die der Altona-Luͤbecker

Das Eine durfte das An— dere nicht ausschließen.“ ,,

Wien, 6. Okt. Man schreibt von der Montenegrinischen Gränze vom 26. September: „Die zu Dobrota unter guͤnsti⸗ gen Vorbedeutungen begonnenen Friedens-Unterhandlungen zwi— schen dem Vladika von Montenegro und der Oesterreichischen Kommission sind unerwartet unterbrochen worden, indem der Vladika durch Eilboten die Nachricht erhielt, daß der Statt— halter von Bosnien eine Gesandtschaft nach Cetinje, der Resi— denz des Vladika, gesandt habe, um die zerschlagenen Unter— handlungen wegen des Bezirks von Grahowo von neuem auf— zunehmen, ein wiederholter Beleg fuͤr unsere frühere Mit— theilung, daß den Tuͤrkischen Autoritaͤten von Seiten der Pforte eine friedliche Ausgleichung dringend anempfohlen wor— den seyn muß. Die Gesandtschaft, aus 12 Personen bestehend, ist bereits in Cetinje angelangt, und der Vladika hat sich auf die Kunde hiervon sogleich ebenfalls dahin auf den Weg ge— macht.“

Die Schlesische Zeitung berichtet aus Galizien vom 3. Oktober: „In Krakau ist wieder ein politischer Mord vorgefallen. Das Opfer desselben ward ein Russischer Agent, der vorzugsweise dazu verwendet wurde, die in Krakau sich aufhaltenden Deserteure und Fluͤchtlinge zur Anzeige zu brin—

bohrt, das Mord-Instrument mit umgebogener Spitze tief in das Herz gedruͤckt.“

Wien, J. Okt. Nachrichten aus Verona zufolge, besich⸗

tigten Se. Majestaͤt der Kaiser am 27. September Morgens, nachdem Häͤchstdieselben die Generalitaͤt und das Offizier-Corps empfangen hatten, in Begleitung des Erzherzogs Johann, der

werden, sich der Feier des Jubelfestes anzuschließen. Am näͤchst⸗

hierauf einem von der Brigade des General-⸗Majors? ausgeführten Mandver bei. In den Palast ö empfingen Se. Majestät der Kaiser um 1 Uhr Nachmitta 9 verschiedenen Behoͤrden, welche Hoöͤchstdenselben von den e verneur Grafen von Spaur vorgestellt wurden. Hierauf em.! en Se. Majestaͤt den hoffaͤhigen Adel und geruhten,“

ischof, die Generalitaͤt und die vornehmsten Beamten Tafel zu ziehen. Nach aufgehobener Tafel verfuͤgten e. Ihre Majestaͤten, von dem Erzherzog Vice-Koͤnig und Sch Gemahlin, den Erzherzoͤgen Franz Karl, Ludwig und Ich c dem Gouverneur und dem Provinzial-Delegaten Hofrath 3 herrn di Pauli begleitet, in das Gebaͤude der Handels,) x.

ser und die Kaiserin, nebst den Erzherzögen, ein von ' cietâ degli Ansioni silocorei in den an das philharmonische Y ter stoßenden Saͤlen veranstaltetes Ballfest mit Ihrer Gegenhan

1.

So.

rate n.

Rom, 29. Sept. (A. 3.) schid Pascha von hier nach Florenz abgereist, von wo er it nach Venedig begeben wird. Vorgestern hatte er, mit he Großkreuz der Ehren⸗-Legion geschmuͤckt, nebst seinen drei Cn nen und deren Erzieher, einem Franzoͤsischen Abbé, eine Auht—, beim Papste, von welchem er mit all' der Auszeichnung emysn gen wurde, auf welche nur der Botschafter einer christign Macht Anspruͤche machen könnte. Lange Zeit unterhielt sich, Papst mit diesem merkwürdigen Muselmann und entließ s— beim Abschied mit werthvollen Geschenken; auch seine Beglei wurden reichlich bedacht. Heute zirkulirt im Publikum in

an den Papst, worin er im Namen des Groß-Sultans g Freundschafts-Versicherungen erwiedert, welche der Hapst un 695 GM . h Der ki 6 9 . * 3 drei Monaten hier an Fethi Ahmed Pascha richtete; zugt spricht der Sultan den Wunsch und die Heffnung aus, daß n ser Friedens-Bund durch nichts getruͤbt werde. Den chrisilich Unterthanen im Tuͤrkischen Reich gelobt er Freiheit ihrer Kut und ihren Personen Schutz gegen jede Unbill. Bekanntlich haben Stadt und Umgegend von Spoleto se einer Reihe von Jahren durch immer sich wiederholende Cn beben stark gelitten; unverbuͤrgte Nachrichten melden jetzt, 8 kuͤrzlich in dem nahen Gebirge, nach einem starken Regen, ch Bergsturz stattgefunden habe, aus welchem dann ein erstickenze Schwefeldampf emporgestiegen, so daß man seitdem mehr als in Furcht sey, es koͤnnte sich dort ein thaͤtiger Vulkan entwickeh,

den koͤnnte. tigung. Die vielen Reisenden, welche auf allen Wegen gegenwun tig nach Rom ziehen, haben auch dieses Jahr solchen Reiz si die Straßenräuber gehabt, daß, trotz aufgestellter Meilitairposter die Umgegend seit einigen Wochen unsicher ist. Erst vorgesten wurde eine Franzoͤsische Familie, funfzehn Miglien von hie auf der Straße von Florenz uͤberfallen und ihrer Baarschaste beraubt. Das herbeigeeilte Militair setzte den Raͤubern me und war so gluͤcklich, einige davon einzufangen und gebunden hierher zu bringen. Hoffentlich werden sie ihrer Strafe nihh

Milde mit diesen Menschen nichts auszurichten ist«

Spanien.

Madrid, 29. Sept. Gestern versammelten sich etwa l Deputirte der ehemaligen Majorität und beschlossen, alle m außerhalb Madrid befindlichen Deputirten ihrer Partet einzub den, sich schnell hierher zu begeben, damit sie bei der Eroͤffnun die Majoritaͤt haͤtten. Man sagt, sie wollten die Erwaͤhlnj des Herrn Isturiz zum Praͤsidenten der Kammer durchsetzen.

Gestern wurden die Ex-Minister Ofalia und Pando, so m der Minister Ruiz de la Vega, zum Herzog von Frias berufen, es handelte sich jedoch nur um die Forderungen der Französ schen Regierung wegen der Wegnahme des Franzoͤsischen Schs fes „Vigie“ durch Spanische Fahrzeuge im Jahre 1824.

Der Morning Chroniele wird aus Sara gossa ron 28. September geschrieben: „So eben ist hier die Nachticht

und die National-Garde von Tamarite und den benachbarten

Batra, dem Pfarrer von Videcamp und Anderen geschlagen, an 100 getoͤdtet und 180 zu Gefangenen gemacht haben; Unter Letzteren besindet sich der Pfarrer von Vidcamp. Auch wurden eine Menge Flinten und Kriegs-Vorräthe erbeutet. Gut un, terrichtete Personen, die in Unter-Aragonien Verbindungen un terhalten, haben mir erzählt, daß in Cabrera's Hauptquarti⸗ große Uneinigkeit herrscht. Er und die Mehrzahl seiner O

in Catalonien, so wie uͤber andere zwischenliegende Punkte, di zweite durch das Herz der Gebirge, namlich uͤber Monroh,

Catalonien gehe. Diese befestigten Linien wuͤrden den Trum pen der Koͤnigin zu Stuͤtzpunkten dienen und zugleich verhim

Abend entlud sich ein furchtbares Unwetter uͤber Saragossa Uh die Umgegend. Der mit Hagel vermischte Regen stürzte di ganze Nacht hindurch in Stroͤmen herab, begleitet von Den ner und Blitz. Am Morgen bot die Umgegend von Saragost ein trauriges Bild der Zerstoͤrung dar. Ein kleiner Bach, di Huerva, welcher an der Stadt voruͤberfließt und die Haupt Promenade durchschneidet, war uͤber seine Ufer getreten und hatte die hoͤlzernen Bruͤcken Santa San Jose weggerissen und dadurch den Dörfern und Häusern auf der anderen Seite abgt, schnitten. Auch der Ebro ist zu einer in so kurzer Ze unbegreiflichen Höoͤhe angeschwollen und fuͤhrt Früchte, Baͤume Bretter und andere Dinge stromabwaͤrts; gestern Nachmitth kamen auch der Leichnam eines Mannes und zwei todte Pfett— den Strom herab. Das Fährboot, welches während der Aut⸗ besserung der steinernen Brucke Personen und Wagen uber d Strom setzt, ist untergesunken. Auch der Gallego⸗-Fluß ist sch⸗ angeschwollen. Der Postillon, welcher das Brieffelleisen mil den Briefen aus England und Frankreich hierher bringen sollt verfehlte bei dem Unwetter die Bruͤcke bei Canfranc und geriet in den Dragon-Fluß. Er selbst rettete sich durch Schwimmen, das Pferd fand man jedoch am Morgen todt am Ufer liegen: das Felleisen befand sich noch am Sattelknopfe.“

ubrigen Erzherzöge und des Feldmarschalls Grafen Radetzki,

die Festungs⸗Arbeiten am linken Ufer der Etsch und an .

mer, um die in den dortigen Saͤlen veranstaltete Bewerbe n stellung in Augenschein zu nehmen. Abends beehrten ven,

ker gehen, Don Carlos werde sich an ihre Spitze stellen und

4 Maßrid los marschiren. Heute Vormittag ist auf

den; ich habe jedoch nicht die eigentliche Veranlassung erfahren

schrift eine von Redschid Pascha gehaltene Franzoͤsische nr .

welcher der Untergang fuͤr die ganze fruchtbare Landschaft wu Doch bedarf das ganze Geruͤcht noch der Bestn

entgehen, da die Regierung endlich einsehen muß, daß ouch

eingegangen, daß die Reserve-Brigade von Unter- Aragonien

Ortschaften die Karlisten unter Gravat de Mousenet, Griset de M.

ziere sind Catalonier und werden deshalb von den Aragoniern geha Diejenigen, welche das dortige Terrain kennen, sind der Meinun,; daß das einzig sichere Mittel, Cabrera's Macht zu breche, e darin bestehe, daß man befestigte Linien anlege, von denen de der, die der bewaffnete Friedens⸗Zustand an den Rand des Ab- erste uͤber Alcaniz, Teruel, Visaros in Valencia und Tortesn

Aliaga, Ares und San Mateo in Valencia und La Cenia i0h

dern, daß die Karlisten das Land durchstreiften. Vorgeste!

Lugracia unn die Verbindung mi

alencia, 25. Sept. Es ist hier bereits das Pnrogramm der Se n e. erschienen, welche bei Gelegenheit der sech s⸗ hundertjährigen Feier der Eroberung Valencia s durch den Fönig von Aragonien, Jaime 1, und die Vertreibung der Mauren aus dieser Provinz am 8., 9., 10. und II. Oktober stattfinden sollen, Fruͤh am ersten Tage wird das in Valencia zufbewahrte Schwert des Königs von dem Thore des Lid, durch welches er seinen Einzug hielt, in feierlicher Prozession durch die Hauptstraßen der Stadt getragen. Am folgenden Tage wird ein Hochamt abgehalten und Nachmittags sindet eine allgemeine Prozession statt. Die beiden anderen Tage, der 10te und 1Ite, sind offentlichen Belustigungen gewidmet; zuch werden an beiden Tagen Abends Feuerwerke abgebrannt.

Spanische Gränze. Man schreibt aus Logroño vom 29. September, daß man Espartero, der sich mit 7000 Mann iranda del Ebro befinde, am I0sten daselbst erwarte. Es

1 M 9 eine Karlistische Expedition solle bei Mendavig über den

ieß,

Portugal.

In einem von der Morning Chronicle mitgetheilten Schreiben aus Lissabon vom 24 September heißt es: „Die Königin besucht noch immer das Theater wie gewohnlich, doch

bon dem Fort und Kastell und später von den Portugiesischen Schiffen, die auch ihre Flaggen aufzogen, Salven abgefeuert. Nan sagte, es sey ein Prinz oder eine Prinzessin geboren wor⸗

tinnen. Am Tage vorher war der Jahrestag der Ankunft der Königin in Lissabon, aber wir haben so vielerlei Jahrestage von Schlachten, Constitutionen und Revolutionen, nicht zu ge— denken der Heiligen-Feste und der Prozessionen, daß es nicht leicht ist, zu sagen, warum so viel Pulver verschossen wird, oder warum wir froͤhlich seyn sollen. Basoa durchzieht das Land nach Gefallen. Vorgestern kam er uns so nahe, daß man sagte, er sey nach Lissabon gekommen, um die neue Oper „Robert der Teufel“ zu hoͤren; vielleicht hat er sich auch das neue Drama „Remeschido's Leben und Tod“ mit ansehen wollen, welches zum großen Aerger unserer Theater-Moralisten, aber zur großen Freude unserer Theater- Besucher hier aufgefuͤhrt vorden ist und worin Remeschido ziemlich gut wegkommt, so daß es eher geeignet ist, Mitgefuͤhl fuͤr denselben zu erregen. Das Volk muß jedoch um jeden Preis Vergnuͤgungen haben, mag auch daraus entstehen, was da will.“

eg y pte n.

Alexandrien, 16. Sept. (Allg. Ztg.) Der Pascha hat den der Pforte ruͤckstaͤndigen Tribut in Wechseln auf Marseille gaͤnzlich abgetragen. ö Ruhe unter den Diplomaten, welche durch die kriegerischen Entwuͤrfe des Pascha's nicht wenig in Bewegung gesetzt wa— ren, wieder hergestellt. Man wird sich aber sehr taͤuschen, wenn man glaubt, Mehmed Ali denke an keine Unabhaͤngigkeit mehr, und man habe ihn, wie man sich in den großen politi— schn Salons auszudruͤcken beliebt, „zur Raison gebracht.“ Wir behaupten auf das bestimmteste, daß der Slatus duo un— möglich im Orient auf die Dauer zu halten ist. Mehmed Ali ist gezwungen, die Unabhaͤngigkeit zu erringen, darin allein lie⸗ gen die Chancen der Zukunft fuͤr ihn. Der Zwitter⸗Sustand des Slatus quo ruinirt ihn, er kann seinem Untergang auf diese Weise unmöglich aus dem Wege gehen; es giebt keinen denk— baren Zufall, der ihn aufhalten könnte, während ein gluͤcklicher Krieg schnell Alles beseitigt, was sich drohend gegen ihn auf—

thuͤrmnt. Der Aufstand der Drusen im Hauran-Gebirge ist zwar gaͤnzlich unterdruͤckt, dagegen steht die kompaktere Masse der uͤbrigen Drusen unter dem Emir Beschir, die fruͤher immer auf die Seite Ibrahim's waren, jetzt ziemlich drohend da. Sie wurden bewaffnet und zur Huͤlfe aufgeboten; es fragt sich aber nun, ob sie nicht Praͤtensionen machen werden und ob diese Ibrahim bewilligen wird. Sollte jetzt der Krieg gegen den Sultan ausbrechen, so werden sie unzweifelhaft auf der Seite Mehmed Ali's seyn; ein Anderes ist es aber, bricht der Krieg

erst nach 6 7 Monaten aus. Ein ahnlicher Fall ist es mit den Syrien umwohnenden Beduinen und

mit den Arabern in Hedschas. Die erste Schlacht wird uͤber alle diese Staͤmme entscheiden. Faͤllt sie gluͤcklich fuͤr Ibrahim uaus, so tritt Alles unbedenklich auf seine Seite, im entgegen— Lʒeesetzten Fall wird nicht Ein Stamm ihm treu bleiben. Es

sieht man taglich ihrer Niederkunft entgegen. Gestern wurden

Hierdurch wird fuͤr den Augenblick die

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Kündigung sämmtlicher bis dabin definitiv anerfauuter Renten, ünd

deren Ablösung wird am 1. Januar 1839 bewirkt. Jede sräterbin fesigesetzte Rente ist fünftig gleichzeitig mit der Ausfertigung des Anerkenntnisses zu kündigen und nach Ablauf der rierteljährigen Kündigung⸗frist abzulösen. 1 C 2. Das hierzu erforderliche Kapital wird aus den Betriebs 2, Fonds des Finanz-Ministeriums unverzius lich vorget⸗ ossen. Ss. 3. Statt der ven den Mediat-Städten nach 5. 6 des Gesetzes aufzubringenden vollen Geld-Beträge ihrer Abgaben und Leistungen sollen dieselben nur a) den Betrag der den Grundberren nach 5. 7 des 86367 zuste⸗ benden, sowehl der bereits fesigesetzten, als der nech festzusetzen⸗ den Renten vem 1. Januar 1835 ab bis zum Tage der Ablö⸗ sung, also 30 pCt. weniger zu zahlen und b) den Ersatz des nach 5. 2 dieses Erlasses aus den Fonds des

Finanz⸗Ministeriums hergegebenen Kapital-Vorschusses zu leisten

haben.

Hinsichtlich der arundberrlichen Abgaben⸗Rücstände aus der Zeit vor dem Jahre 1836 bleibt es bei den Bestimmungen des §. 6 des Gesetz es.

9 . Denjenigen Mediat⸗Städten, welche durch die aufgebobenen gewerblichen und persönlichen Abgaben besonders belasiet gewesen sind, und denen wegen ihrer Mittellesigkeit der Ersatz des nach vor— stehendem §. 3. h. ihnen vorzuschießenden Kapitals besonders schwer fallen würde, soll ein angemessener Erlaß daran gewährt und von ihrer Schuld abgeschrieben werden. Die dazu zu verwendende Summe darf den Betrag von 15p6Ct. des gesammten Ablösungs⸗-Kapitals nicht überschreiten. . . —ᷓ

8§. 5. Die in jeder Mediat⸗Stadt in Folge des F§. 6. des Gesetzes für die Jahre 18323, ausgeschriebenen Gemeinestenern werden voll⸗ ständig (ingezegen ünd zunächst zur Zablung der nach vorstehendem §. 3. «. bis zum Schluß des Jahres 1835 von jeder Stadt ju zah⸗ lenden Rente, der sich ergebende Ueberschuß aber zur theilweisen Er- stattung des vorgeschossenen Ablösungs Kapitals verwendet.

§. 6. Der Finanz⸗Minister hat unter Konkurrenz des Minisiers des Innern die Summen festzusetzen, welche jede Mediat-Stadt vom J. Januar des Jahres 1839 ab, zur Zablung der Rückstände au nech festjusttzende Reuten vom J. Januar iss ab bis zum Tage der Lib⸗ löfung und zur Rückerstattung des vorgeschossenen Ablösungs-Kapi— tals jährlich aufzubringen hat. Dieser Jahres- Betrag darf jedoch cbne Zustimmung Seitens der Mediat Städte in keinem Jahre böber als dirjenige Summe gestelit werden, welche sie nach §. 6 des Gesetzes zu zahlen gehabt haben würden. Hinsichtlich des Verfahrens bei Re⸗ partition dieser Beiträge bewendet es bei den ertheilten Vorschriften. Die Regierungen haben jedoch die Veranlagungs Rollen zu rvollzie— ben, die Erbcbung durch die Elementar- Empfänger der Staats— Steuern besorgen zu lassen und das Einziehungs-Verfahren in glei⸗ cher Art wie bei den Staats-Steuern zu leiten.

3. 7. Die Mediat⸗Städte stellen über das von ihnen zu erstat⸗ tende Kapital Anerkenntnisse in zween Exemplaren aus, wevon das eine, mit dem Visa der Regierung verseben, ihnen zurückgegeben wird. Die Abzahlungen erfolgen vierteljährlich durch die Kreis. Kassen an die Feeglerùngs. Satpt. Kassen zu Posen und Bremberg gegen Qutttung, die von den Regierungen unter dem Anerkenninisse, welches sich im Besitze der Stadt befindet, ausgestelit wird. Zu glei— cher Zeit bewirkt die Regierung die Abschreibung auf dem zweiten Exemplar des Änerkenntnisses, welches nach vollendeter Abjablung des Kapitals gnittirt und ebenfalls zurückgegeben wird. ,

§. 5. Bei dem im Gesetze und in den ergangenen Instructionen vorgeschriebenen Verfahren, wegen Ausfertigung und Eimösung der den Grundherren ausgestellten und noch auszustellenden Renten An⸗ erkenntnisse behält es sein Bewenden, das Geschäft der Amortisation s⸗ Kaffe schließt mit der vollendeten Ablösung und der Finanz⸗Minister bat das Rechnungswesen nach den in Folge dieser Berordnung ver— änderten inn, . zu orduen.

Berlin, den 29. August 1838.

. z Friedrich Wilhelm.

An das Staats-Ministerium.“

Berlin, 12. Okt. Aus der hiesigen ruͤhmlichst bekannten Werkstatt des Goldschmidts Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, G. Hos⸗ sauer, ist so eben wieder ein Kunstwerk hervorgegangen, das nicht bloß wegen seiner vorzuͤglichen Ausfuhrung, sondern auch wegen seiner ernsten Bestimmung in diesen Blättern wohl er⸗ wähnt zu werden verdient. Es ist ein Schmuck, den die Her⸗ ren Offiziere des Garde⸗Corps dem Sarge bestimmen, welcher die sterbliche Hulle ihres ehemaligen kommandirenden Generals, des Herzogs Karl von Mecklenbuürg-Strelitz Hoheit, umschließt. Derselbe besteht in einem mit einer Epheu⸗Guirlande verzierten Kissen, auf welchem die Köͤnigs-Krone und ein Lorbęeer-Kranz ruhen, dessen Blaͤtter die Namen der verschiedenen Schlachten und Gefechte angeben, denen der Verstorbene im Laufe seines thatenreichen Lebens beigewohnt. Unter dem Kranze, der sich auf der Vorderseite des Kissens befindet, liegt das Schwert, das der Herzog im Befreiungs-Kriege gefuͤhrt, und auf den drei anderen Seiten des Kissens liest man die Inschrift: „Die

ʒcödommt nun diesen Augenblick Alles darauf an, sich nicht un—

Hand, jetzt aͤußerst thaͤtig sind. Dies weiß Mehmed Ali recht gut, und dies ist einer der Gruͤnde, warum er erklärte, nun die Waffen ergreifen zu wollen. Ein anderer noch wichtigerer Grund liegt in dem . Aegyptens und seiner uͤbrigen Lan grundes gebracht hat, und woruͤber wir uns schon ausgespro— mhen haben. Mag sich auch nun die Diplomatie auf das Ru— mmdekissen legen und Triumphe feiern, der Friede wird nicht eher erhalten werden, als bis der Status quo gebrochen ist. ö Der Vice-Koͤnig ist gestern nach Kahira mit seinem Nil— Dampfschiff abgereist. Man spricht wieder von einer Reise nach dem Sennaar zu den Goldgruben; allein diesem Geruͤchte legen wir auch nicht den geringsten Glauben bei; es ist, wie die fruuͤher so viel besprochene e itte nach Bagdad, nichts als ein Ableiter, um die allgemeine Aufmerksamkeit von dem eigentlichen Punkt abzulenken.

(. Inland.

Berlin, 16. Okt. Dem z30sten Stuͤck der Gesetz Samm⸗

ö lung entnehmen wir noch die Allerhoͤchste Kabinets-Ordre

dom 29. August 18338, betreffend die Abänderung des in dem

SGesetze wegen Aufhebung der persoͤnlichen und gewerblichen Ab— gaben und Leistungen in den Medigt-Staͤdten der Provinz Po⸗ sen vom 13. Mai 1833 vorgeschriebenen Verfahrens bei Ablo— sung der den Grundherren zustehenden Entschaͤdigungs-Renten: „Auf den Bericht des Staats,Ministeriumg vom 3. d. M. ver⸗ ordne Ich, zur Vereinfachung des in dem Gesetz wegen Aufhebung der gewerblichen und persönlichen Abgaben und Leistungen in den ediat Städten der Provinz Posen vom 13. Mai 1833 vorgeschrie—⸗ denen Verfahrens bei Ablösung der den Grundherren zustehenden Entschüdigungs⸗Renten, so wie zur Erleichterung der Mediat- Städte be Aufbringung ihrer nach §. 6. des Gesetzes zu leistenden Beiträge Folgendes: §. 1. Vor dem Ablaufe des dritten Quartals 1838 erfolgt die

anuͤtzerweise Feinde auf den Hals zu ziehen; dies kann aber bei einem verlaͤngerten Status qus sehr leicht der Fall seyn, da die Intriguen des Divans, mit dem Gelde Mehmed Ali's in der

Köoͤnigl. Preußischen Garden ihrem verewigten Anfuͤhrer, dem Herzog Karl von Mecklenburg? Strelitz.“ Kissen, Krone und

/ Lorbeer-Kranz sind aus massivem, stark vergoldetem Silber uͤber⸗

gefallen. Von dieser der Königl. Regierung bereits über wiese⸗ nen Summe sind an neun Städte 800 Rihlr. vertheilt, und fuͤr die ländlichen Ortschaften der hiernach noch verbleibende Betrag von 367 Rthlr. 12 Sgr. zur Anschaffung von Feuer—

Loͤsch⸗Geräͤthschaften bestimmt worden.

Trier, 5. Okt. (Koln. Ztg.) Des Koͤnigs Majestät 3 auf die Allerhöchstdenenselben von dem Koͤnigl. Regierungs⸗ ath und Rittmeister a. D. Herrn Baäͤrsch überreichte kleine historische Schrift uber Koͤnig Johann von Boͤͤhmen, Castel ꝛc, welche derselbe zu einem wohsthäͤtigen Zwecke herausgegeben, huldreichst geruht, zur Beförderung dieses Zweckes demselben ein Gnadengeschenk von zehn Friedrichsd'or zu übersenden, und solches durch folgendes gnädiges Handschreiben begleitet: „Ich danke Ihnen fuͤr die Mittheilung der mit Ihrer Eingabe vom ten d. M. eingesandten kleinen Schrift und lasse Ihnen zur Beförderung des wohlthaͤtigen Zweckes, welchem der Erlös für dieselbe gewidmet ist, die beikommenden zehn Frie— drichsd'or uͤberschicken. Berlin, den 22. September 1838. gez. Friedrich Wilhelm.“

Aachen, 7. Okt. Kom munal⸗Schulden ⸗Til—⸗ gung. Die Gesammt⸗Summe der zur Liquidation gekom⸗ menen Masse der Kommunal⸗Schulden des Neg. Bez. Aachen, mit Einschluß der laufenden Zinsen, betrug bis einschließlich 1837. 2,559,732 Rthlr. Am Ende des Jahres 1837 blieben noch zu berichtigen 386,563 Rthlr 233. Sgr. Von diesen aber waren 170,050 Rthlr. theils unaufkuͤndbar, theils kontestirt u. s w. so daß die liquide Schuld damals nur 216,513 Rthlr. betrug.

Bis zum Schluß des Jahres 1838 wird diese sich auf 189,205

Rthlr. 2657. Sgr. verringern, und dieser Rest, mit Ausnahme der Schulden der Stadt Aachen und der Gemeinde Erkelenz, in 8 Jahren getilgt seyn. Die Schulden der Stadt Aachen werden am Ende 1838 noch 116,135 Rthlr. betragen; dagegen in diesem Zeitpunkte vier Kreise, Geilenkirchen, Juͤlich, Mont joie und Malmedy, ganz schuldenfrei seyn.

Sicherstellung gegen Feuer.

In M. lam im Jahre 1831 in dem Stallgebäude eines Gasihofes Feued aus. Hart an demselben befand sich eine Niederlage, die zu einem benachbarten Hause gehbrte und die mit einem Doppel-Dache versehen war. Es dauerte nicht lange und der Dachstuhl siand in Flammen; jedoch wurde das ganze Abbrennen der Niederlage durch die Lösch-Anstalten verhindert und dennoch mußte das Gebäude ab⸗ gebrochen werden, da es ganz ruinirt war. Beim Wiederaufbau gab der Eigner das Traufen- Recht gegen seinen Rachbar auf, indem er die Riederlage nur mit einem halben Dache bedeckte, dieselbe unten ganz massiv und oben auf 6 Zell massio von allen Seiten derhlenden, auch noch einen Fuß höher als das Dach war, die Rück and nach dem Gasthofe hin, massiv aufführen ließ, damit bei einem ähnlichen Unglilcke das Feuer den Dachstuhl nicht angreifen könnte, Leider brach nach Verlauf von sieben Jahren in dem nämlichen Stalle des Gasthofs Feuer aus, und obgleich sich eine Meuge Heu und Stroh auf dem Boden befand, was eine gewaltige Gluth verbreitete, so blieb die Riederlage doch unversehrt. Dies dient zum Beweise, daß eine 6 Zoll starke Verblendung der Feuersglutb widersteben kann. Es ist daber, besonders bei Reubauten, wo die Hinter- und Seiten⸗ Gebäude der Nachbarn nahe angränzen, zu eõmpfehlen, selbige nur mit cinem halben Dache zu versehen, wenigstens auf 6 Zoll massiv zu verblenden und mit starkem Putz zu bekleiden, wodurch die schnelle Verbreitung des Feuers verhindert wird. ch

Meteorologische Beobachtung.

1838. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 11. Oktober. 6 Uhr. 2 Udyr. 10 Udbr. Beobachtung. . Luftdruck. .... z36 26 par. 338 10 par. 333 0 pbar. Queuwarme 7 A0 R. guftwarme . 4 768 R. 4 1020 R. - 826 R. Ilußwarnie 9.20 R. Thaupunkt ... 4 6690 R. 4 690 R. . 6260 R. Bedenwarme 9,60 st. Dunstsattigung 90 ot. 75 pCt. SI o. Ausdünstung O. Oba Mt. Wetter...... übe. trübe trübe. Niederschlag O, a1“ Rd. Wind .... .... W. W. W. Wärmewechsel 4 10 260. Wolkenzug ... . W. A 80. Tagesmittel: 338 22 Par.. 4 870 R.. K G62 B. S2 pet. W.

R Yin eee Den 12. Oktober 1838.

mtl! ch sr Eonds- end Ge Iĩd-Corν a- Zee.

aus geschmackwvoll gearbeitet, und das Ganze gereicht der Werk— statt, der es seine Entstehung verdankt, zur größten . Dem Vernehmen nach, wird eine Deputation des Garde⸗Corps die—⸗

ses letzte Zeichen der Erinnerung an seinen zu fruͤh dahingeschie⸗ denen Fuhrer heute nach Mecklenburg geleiten, wo dasselbe am 16ten, als am Jahrestage des blutigen Gefechts bei Möckern, welchem bekanntlich der Herzog schwer verwundet wurde,

auf den in der Großherzoglichen Familiengruft zu Mirow bei— gesetzten Sarg des Verewigten unter angemessener Feier nie— dergelegt werden soll.

Königsberg, 7. Okt. Handel. Der Han—

del mit Holz, Getraide und Leinsaat ist im hiesigen Regierungs-

Bezirk, namentlich in Memel, lebhaft gewesen; die alten Waa— renVorraͤthe daselbst sind meistens aufgeraͤumt, und wurden neue Einkäufe in Holzwaaren fortan start betrieben. Schiff— bau. Dieser wird in Memel fortan lebhaft betrieben, und stehen gegenwärtig daselbst sieben Schiffe auf dem Stapel. Im Monat September sind in Memel za (worunter mit Ballast), in Pillau 44 (22 mit Ballast) ein gegangen; und in Memel S1 (worunter 1 mit Ballast) und in Pillau 89 (1 mit Ballast) aus gegangen.

2 In der Nacht vom 11. zum 12. Sep⸗ tember ist es dem Orts-Vorstande von Rudau, im Kreise Fisch— hausen, gelungen, eine ganze Diebesbande, aus 19 Personen bestehend, aufzuheben. Der aus der Anstalt in Tapiau ent— lassene Vagabonde Borchert wollte ein 14jähriges Madchen tsd— ten, um, wie er vorgiebt, untergebracht zu werden.

Koͤnigsberg, 9. Okt. Feuer⸗Versicherungs⸗ Gelder. Von der zu gemeinnuͤtzigen Zwecken bestimmten Hälfte des Reingewinns der Aachen-Muͤnchner Feuer⸗Versiche⸗ rungs⸗Gesellschaft von 60, 000 Rthlr. fuͤr 1837 sind auf den Re⸗ gierungs-Bezirk Koͤnigsberg nach dem Verhaͤltniß von 3,321,339 Rthlr. als daselbst laufenden Versicherungs-Kapitals zum Ge⸗ sfammt-Kapital von 149,720,915 Rihlr. 1167 Rthlr. 12 Sgr.

86 F Conr. X . Cour, XR Brief. gel. & riet. Geld. Se. der asã. Ser. I iGQ2 Ia IQ, I ot pr. Hfaudvur. 3 IG. Pr. Engl. Ohl. 3.4 1031, 1925, FPomm. Pfaudhr,. 4 ö Pram ch. d. Seen. 672 67 do. do. 31 1017, 3. KRurm. Hbl. m. 1. c. 1035/3 10315 ar e ,, 101i, 1016, ¶Nni. Int. Sch. do. 1033/3 Sebleaisebe do. 4 105 Berl. Stadt- Ob. 4 1031. Küekut. C. uud 2. Königs. do. 4 Sch. d. . . N. 9A. . Elbinger do. 43 * Gold al marco 21516 2121, Dauz. do. In Th. A8 / Neue Ducaten 1815. ö. Wen tpr. Ffandbr. 4 1018/9 Friedriehsd'or 1315 13 do. 40. 68 1007 And. Goldmsn- Groseh. Por. do. 4 105 zen a8 TDI. 131. 12*/ Ostpr. Pfandbr. 4 1015 /, Diseonto ö 3

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 7. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 33). 50/9 do. —.

Nens Anl. —.

Kanz - Bill. 24.

Ant werpen, 6. Oktober. Zins. 85 4. Neue Anl. 175/19. Br. M/. G. Frankfurt a. M., 9. Oktober. . (G esterr. do / Met. 1063/9. 6. 40iC 1001 /o. Br. 21250 66 r. 10,9 28566. Br. Bank- Actien 1737. 1735. Partial. Ohl. I15II., Rr. Loose zu So0 EI. 1271/9, 1267/5. Loose zu 1009 FI. 275. G. prenss. Prüm. Seh. 66ss6. G. do. 3 Ani, 108! 6. Br. Poln. L1use ar,, ses, dog Spaif Anl. 8. 77sg. 21 big Fol. 32.7. 2/1. Eisenbahn? Aetien. St. Germain 709. Br. Versailles rechtes Ufer 6I5. Br. do. linkes Ufer A60. AA5. Strassburg - Basel 2378. G. Bordeaux. Teste Sambre. Meuse M0. G. Leipzig · Dresden 96.

Er. Kös'n. Aachen Comp.-Centrale —.

Hamburg, 10. Oktober. Bank- Actien 1222. 110. Engl. Russ. 1081/2. So, Port. do. 30, Neue Anl. =

Paris, 6. Oktober. do, Rente 109. 30. 30/9 80. 90. S½½“ Nep. 100. 553. Span. Kente 20. Passive Al/s6. 30 ortug.

So

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