1838 / 289 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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diese, ihrer Stelung zufolge, mehr architektonisch-plasitische Judith wird den Beschauer nicht zittern machen, ob Fe auch glücklich davon komt. Die Malerei kann bis zu solcher Ilusion des Moments geben, hier liegt ihr eigenthämlichstes Feld, hier ihr höchster Triumph. Sie hat nur einen ungetheilten Moment, weiß sie aber mit aller In— tensität sich eben auf diesen zu konzentriren, alsdann hat sie von selbst für die Phantasie das Vor und Nach schon mit vorgesteilt und nur hierauf beruht ihre Wirkung. Schwankt sie dagegen in der Wahl, des Moments, bleibt sie unbestimmt und allgemein, vereinigt sie Dinge, die für die Phantasie auseinanderfallen, und will sie gar Successives zugleich darstellen, dann verkennt sie ihr Wesen und ihren Vortheil. Auf dieser Seite scheint es aber der Künsiler versehen zu baben; der Moment ist uicht scharf und ausschließlich genug, die Fur erscheint nicht, als ob wir sie belauschten auf dem geheimen Wege von ihrer verwegenen That. So ist auch das Lager bloß durch einen Vorhang angedeutet, welcher übrigens nicht gehörig zurückweicht und sogar die Figur einengt. Desgleichen ist die Magd wohl nicht glücklich dargestellt; sie erscheint in ihrer ganzen Auffassung zu modern und wäh⸗ rend sie ihre Herrin messend anschaut, ist sie bemüht, über den Kopf des Holofernes, welchen jene hält, ihren Sack zu ziehen. Letzteres wirkt nach mehreren Seiten hin störend, denn daß sie anders wohin schaut, als auf das, was sie thut, ist unwahr und mithin frostig, überdies aber tritt sie mit ihrer Geschäftigkeit, welche gegen den Erust der Judith fast lächerlich kontrastirt, dieser zu nahe und hindert, künsile—⸗ risch betrachtet, deren begeisterte Abgeschlossenbeit, zumal bei der pla⸗ stischen Auffassung der Gesialt, welcher der Künsiler gefolgt ist. End⸗ lich schadet es wohl der Fanhn igu; daß sie zu geschmückt erscheint; Allerdings giebt die Bibel dies an, allein die Kunst hat ihre eigenen Forderungen; das Geputzte widerstrebt dem Großartigen und zieht ab von der geistigen Bedeutung. Die Malerei ist tüchtig und gediegen, und in dem ganjen Werk spricht sich viel Streben aus, worin wir auch für einen reiferen Künstler ein besonders ehrendes Lob erkennen. Viel anders hat der Düsseldorfer Künstler den Gegenstand ge⸗ nommen. Er ging auf einen bestimmten Moment aus, unbekümmert um jene Attribute die zur vollständigen Darstellung der Judith ge⸗ brüuchlich sind. Die seinige bat weder Schwert noch Kopf in der in das Schwert hat sie zu Boden geworfen, und nur in starkem elldunkel des Hfntergrundes zeigt uns der Künstler die Leiche; aber sie kommt von der frischen That; sie springt auf und tritt heraus voll Freude und Begeisterung; eine schwere Last ist von ihr abgewälzt; sie oͤffuet mit der Hand den Vorhang, als ob sie zeigen wollte: ich habe es gethan; sie wendet ihr Antlitz gen Himmel, der Dank für die voll⸗ brachte That ist ihr erster Gedankt. Das ist die wahre Judith in ihrem inhaltvollsten Moment; der Moment ist mit Feuer er⸗ griffen, die Gestalt voll Bewegung. Allerdings ist es nicht zugleich die behutsame Judith, welche ihre List fortsetzt, allein das sind ganz verschiedene Momente, und beide konnten nicht zugleich dar— gestellt werden, dies würde nur jenes geschwächt haben. So sehr wir aber dieser Intention, als wahrhaft malerisch gefühlt, alles Lob zuge— stehen, so darf doch zugleich nicht verschwiegen werden, daß für die gebührende Durchführung einer so schweren Aufgabe die jungen Kräfte noch nicht ausgereicht haben. Der Gesichts⸗-Ausdruck tritt nicht sicher und sprechend genug und die ganze Figur nicht mächtig nn,. ö

Berlin. Der wissenschaftliche Kunst⸗Verein beging zugleich mit der Feier des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen am 15ten d. sein Stiftungsfest. Kerr Dr. Seidel eröffnete die Sitzung mit einer auf die Feier des Tages sich beziehenden Rede und hielt einen Vortrag über das Leben und die Werke Andreas Schlüter's. Herr Professor Hänsel erstattete Bericht über die letzte Kunst-Ausstellung in London. Zur Ansicht lagen ein Heft Ornamenten Zeichnungen des Archttekten und Lehrers bei der Aka⸗ demie der Künste, Herrn Bötticher, und einige Blätter in farbigem Steindruck des Terniteschen Prachtwerkes über Pompeji und Herkn— lanum, vor. (Unter den letzteren zeichnet sich insbesondere eine von Asmus gezeichnete, von Storch gedruckte, sitzende Muse, ein vom— pejanisches Wand ⸗-Gemälde, aus. Die Kunst des farbigen Stein—⸗ drucks ist durch die genannten beiden Künstler zu einer Vollendung gebracht worden, wie sie durch die sorgfältigste Kolorirung mit dem Pinsel nicht zu erreichen seyn würde. Bei dem darauf folgenden Festmahle brachte der, Hofrath Dr. Förster einen poetischen Toast auf das Wohl Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen aus, wobei der Becher, gefüllt mit Falerner vom Jahre 1828, wo Se. Köntgl. Ho— heit sich in Italien befand, die Runde machte.

Paris. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaf— ten am 8. Oktober las Herr Milne Edwards eine Abhandlung über den Respiralions-Mechanismus der Krustaceen. Herr Ba⸗ binet las über die Farben der doppelten Oberflächen. Seine Theo— rie erklärt mehrere interessante Farben-Erscheinungen und namentlich auch die Farben-⸗Ringe, die man zuweilen auf Glimmer-⸗-Blättchen bemerkt. Der Handels-Minister theilte einige Rotizen mit über die von Herrn Herbert aus China übersandten Eier von Sei—

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den- Raupen und ersuchte die Akademie, ihm die einfachsten und zweck⸗ mäßigsten Mittel zur Erhaltung derselben mitzutheilen, Herr Stanislaus Julien sprach über die Pflanze, aus der die Chine— sen 12 * gewinnen und die sie Tscha Lan nennen. Es giebt sechs Spe⸗ cies derselben in China. Herr Julien legte Proben von dem Indigo vor. Serr Ara go theilte eine, von Herrn Caillè ihm übersandte Notiz über ein Rordlicht mit, das im Jahre 1117 von 2 de Chartres in Palästina beobachtet und beschrieben wurde. —ie Herren Masson und Breguet übersandten der Akademie eine Abhandlung über einen von ihnen er⸗ fundenen elektrischen Telegraphen. Sie halten sich überzeugt, daß die Zwischearäume zwischen den einzelnen Schienen der Eisenbahnen der Teitung des elekirischen Fluidums kein Hinderniß in den Weg legen. Herr Dumoulin, Jagenieur des „Astrolabe“ hat einiges Näbere über die Erdbeben gesammelt, welche seit dem Jahre 1828 in Chili stattgefunden haben. Es sind deren nicht weniger als 1200. Man bat an einem einzigen Tage an 32 einzelne Erschütterungen gezählt. Sie finden zu allen Jahreszeiten statt, und die Veränderungen, die sie in dem Terrain erzeugt haben, lassen eine Erhebung des Bodens daselbst nicht länger bezweifeln. Ein einziger Stoß hat mehrere Fel⸗ sen um mehr als 12 Fuß hoch erhoben. Die furchtbaren Orkane, welche namentlich die Antillen zuweilen heimsuchen, sind bis jetzt ihrer Natur nach noch sehr wenig bekannt und die bisherigen Erklärungen wenig genügend. Der Oberst Rey verglich sie mit großen Wind⸗ hosen, eine Theorie, die wenig beachtet worden ist. Herr Espi glaubt jedoch, daß bei diesen Orkanen die Luft von allen Seiten gegen einen gemeinschaftlichen Punkt hinströme, wie sich aus der Lage der umge⸗ er, Bäume ergeben soll. Dies erklärt sich übrigens eben so gut urch die votirende Bewegung der Windhose. Herr von Hum ͤboldt legte der Akademie die von Herrn 66 Encke aus Berlin ihm übersandten Beobachtungen des Enckeschen Kometen vor. Herr Arago bemerkte, daß dieser Komet, ungeachtet des ungünstigen Wetters, auch auf der Pariser Sternwarte beobachtet worden sey, und daß die Re⸗ sultate mit den von Herrn Encke mitgetheilten sehr gut übereinstimm⸗ ten. Dagegen ist Herr Arago der Meinung, daß Herr von Bogus⸗ lawski in Breslau offenbar nicht den Kometen selbst, sondern irgend einen Nebelfleck gesehen habe. Herr Arago theilie sodann ein Schrei⸗ ben des Herrn 1 mit, worin derfelbe seine früheren Angaben über die untere Gränze des I, n, Schnees in Bolivien berichtigt. Er hatte früher diese untere Gränze in der Cordillere von Vilcanota (Lat. 1140 S) zu 15 800 Enalische Fuß geschätzt, sindet aber jetzt, nach wiederholter Rechnung, 28 Metres. Am Illimani, unter Lat. 160 A0 S. liegt bekanntlich die untere Schneegränze in 20 Metres

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Höhe.

Berliner Bärse. Den 16. Oktober 1838. Amtlicher Ernaùornn des- end &eld- Cour s- Zettel.

8 Fr Doerr 23 Fr Dont X Brief. geld. N Brief. Geld. ght. Sehnid . Seh. I I G25, 1021. 0etpr. Ffandbr. 37 10073 Pr. Engl. Ohl. 6.4 10931. 1025 Pomm. FPfaudbr, 4 PrimSoh. d. Seeh. - 68 671 / do. do. 3 1017, 1018 /, kKurm. Ohl. m. l. c. 4 1035/5 Kur- n. Neum. do. 33 1017/79 1013, Nm. Int. eh. do. 4 1031, Sehlenische do., 4 105 Berl. Stadt · Obl. 4 103 Rückæt. C. und Z. Königab. do. Sch. d. K. n. N. - 94 Elbinger do. 43 Gold al mareo 215159 2141/4 Daux. do. in Th. A8 Neus Dueaten 1816 Weatpr. Pfandbr. 4 FFriedrichrd'or 1313 13 do. do. iI 1007, Aud. Goldmüin- Grosah. Pos. do. 4 105 en à STM. 1316, 123, Hatpr. Pfandbr. 4 Dis conto . 3 4 He ch sel- Cour ,. , , . Brief. Geld Amsterdam.. ...... 2 260 FI. Kura 1405, ll . 250 Fl. 2 Mt. 1401s4 ame n 300 M. Kurz 151 ö 300 Mk. 2 Mt. 1803 / Londa , n. z Mt. 6 231! Paria.......... z00 Fr. 2 Mt. 80! / Wien in 20 Tr. ...... ...... 150 Fl. 2 M. 10115 Augsburg.... 150 FI. 2 Mt. 101*/ hee, ioo TI. 2 Mt. 991sg 991/ Leipzig...... 1060 ThI. 8 Tage 1021/4 Fraukfurt a. M. Wæ. .. ...... 150 Fl. 2 Mt. 1015 Ppotershurt. .. 100 Rhl. 2 Woch. . 301 /3 Auswärtige Börsen. Amsterdam, 11. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 535/s. 50, do. 101153), 3. Kanz- Bill.

241/13. 50/9 Span. 173‚ 19. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. 55 / 19. Preuss. Präm.- Sch. Poln. —. Oesterr. Met. 1081/.

Ant werpen, 19. 0ktober. Zinsl. 33.5. Neue Anl. 17. G. J

auch 27 Sgr. 6 Pf.

Wien, 11. Oktober. Bank- Actien —. Neue Anl. —.

Meteorologische Beobachtung.

r —— ——

uftdruc ..... 332 88 Par. 330, 92 Par. 330 2. * Par.

Lustwarme .. - 082 R. 4 39 A. 4 5320 A.

1838. 15. Oktober.

Quelli vãrme 720 a Ilußw arme S 90

Allgemeine

reußischt Stagts-Zeitung.

Thauyunkt ... 4 00 R. 4 222 R. 4 M0 R. Boder warme 830

Dunstsattigung SI vySt. 7S pCt. S2 æpCt. Ausdi mstung a 21

Wetter...... trube. Regen. Regen Nieder schlag dad n M6 289 Wind ...... ö SSÿSD. SW. S 1B. Wärmewechsel 06h 2 Wolkenzug ... SS2WB. 5 *0. ; z

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Berlin,

Donnerstag den 18ien

Oktober 1838.

Tagesmittel: 331.42 * Sar. 322 R.. 225 R.. S0 pt. 28

Der erste Schnee um? Uhr Morgens. Nachts zuvor Kälte von 27 im Freien, so daß in den Garten Berlins Georginen, Bal sam inen, n) E * * 7 1 päolum, Convolvulus, Tabacspflanzen u. dgl. erfroren.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Köͤnig haben dem Rendanten der Staats⸗ schulden / ilgungs⸗ Kasse, Geheimen Hofrath Heegewaldt, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verlei⸗ hen geruht

Se. Majestaͤt der König haben dem Staats-Minister von Rochow zu gestatten geruht, den ihm von des Kaisers von Rußland Majestaͤt verltehenen Weißen Adler⸗Orden anzunehmen

und anzulegen.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Assessor Ern st Frie⸗ drich Heinrich Burow ist zum Justiz⸗Kommissarius bel dem Ober ⸗Landesgericht zu Ratibor und zugleich zum Notarius im Bezirke dieses Gerichtshofes bestellt worden.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Referendarius Frie⸗ drich Aug ust Schmidt ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land- und Stadtgerichte zu Stendal, mit Anweisung seines Bohnsitzes zu Tangermuͤnde, bestellt worden.

Dem Mechanikus Karl Ventzke hierselbst ist unterm 153. Oktober 1838 ein Patent auf ein fuͤr neu und eigenthuͤmlich erkanntes Verfah— ren, gekoͤrnte 6 zu praͤpariren, auf Acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet und fuͤr den Umfang der Monarchie, ertheilt worden.

ö Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 17. Okt. Im Schauspielhause: Der gu mann von Venedig, Schauspiel in 8 Abth., von Shakespen uͤbersetzt von A. W. Schlegel. ; ;

Es wird ersucht, die zu der angekuͤndigt gewesenen Oyen haus⸗Vorstellung bereits gekausten Billets gegen Sch ausp , umtauschen, oder den dafuͤr gezahlten Betrag!

illet⸗Verkaufs⸗Buͤreau zuruͤckempfangen zu lassen.

Donnerstag, 18. Ott. Im Opernhause: Fidelio, On in 2 Abth. Musik von L. van Beethoven.

Im Schauspielhause: 1) Le prisonnier d'une femme, u devilis en 1 actée. 2) Le mari de la dame de Choeurs, vaulem en 2 actes, par Mr. Bayard.

In Potsdam: Das laute Geheimniß, romantisches lin spiel in 5 Abth., frei nach Carlo Gozzi, von C. Blum.

Freitag, I9. Okt. Im Opernhause: Die Puritaner, gin Oper in 3 Abth., mit Tanz, nach dem Italiaͤnischen des sy poli, von dem Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Belht (Neu einstudirt.)

Köͤnigsstädtisches Theater.

Mittwoch, 17. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Lua von Lammermoor. Oper in 3 Akten, nach dem Italiaͤnischn des Salvatore Cammerano. Musik von Donizetti. Die nin Decoration des zweiten Akts ist von Herrn Graeb, die im deh ten Akt von Herrn Finck gemalt. (Herr Kreipl, vom stannz schen Theater zu Pesth, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhnn Sir Edgard von Ravenswood, als Debuͤt.)

Donnerstag, 18. Okt. Wahnsinn und Verbrechen. Scham spiel in 5 Akten, von Margaretha Carl. (Herr Gruͤhn, won staͤndischen Theater zu Graͤz, neu engagirtes Mitglied diest Buͤhne: Eberard, als Debut.)

Freitag, 19. Okt. Nelke und Handschuh, oder: D Schicksale der Familie Monetenpfutsch. Neue Parodie einn schon oft parodirten Stoffes, in 3 Akten, von J. Nestrnn Musik von A. Muͤller.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 10. Okt. Der Koͤnigl. Franzoͤsische Botschafter beim hiesigen Hofe, Baron von Barante, ist aus dem suͤdlichen Rußland hier eingetroffen.

Der Wirkliche Staatsrath Kranichfeld, Direktor der gehei⸗ men Kanzlei im Finanz⸗Ministerium, hat den Stanislaus⸗Orden eister Klasse erhalten.

In der ersten Haͤlfte des Jahres 1838 wurden an Gold aus den Kronwerken 67 Pud 19 Pfund, aus Privatwerken 87 Pud 27 Pfund, zusammen 155 Pud 6 Pfund, an Platina aus den Kronwerken 190 Pfund A1 Solotnik, aus Privatwerken 53 Pud 38 Pfund 32 Solotnik, zusammen 60 Pud 8 Pfund 73 Solotnik gewonnen.

Es ist in diesen Blaͤttern bereits mehreremal der offi⸗ zielle Bericht erwähnt worden, den der Minister des oͤffent— lichen Unterrichts in Rußland uͤber die Fortschritte abgestattet hat, die unter seiner Leitung das Unterrichtswesen im vori g Jahre gemacht hat. Es moͤchte wohl von besonderem Interesse seyn, den Gang näher kennen zu lernen, den die auf Europaͤischer Wissenschaft begruͤndete Civilisation in dem kolossalen Reiche macht, und deshalb geben wir hier noch einige Auszuͤge aus jenem Berichte:

„Der Mmister des öffentlichen Unterrichts hat sich bei seiner im

Markt ⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 15. Oktober 1838. e

Zu Lande: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 20 Sgr., auch 2 Ri

17 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 10 Sgre; Roggen 1. Rihlr. 25 l.. auch 1 Rthlr. 20 Sgr.; große Gerste 1 Rthle. 10 Sgr., auch 1 R

7 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr⸗: ? Sgr. 6 Pf., auch Rh

5 , 1 Rihlr., auch 28 Sgr. 9 Pf.; Erhsen 1 Rthlt. !

Sgr. 6 Pf.

; Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 3 Sar., auch 2 Rh,

2 Sar. 6 Pf. und 2 Rihlr. 18 Sgr.; Roggen 2 Rthlr. 3 Sgr. at

1 Rtiblr. 20 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr.; Hafer J Ruth,

Sonnabend, den 13. Oktober 1838. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 20 Sgr., auch 5 Rthlr. 25 Sgr. NR Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 20 Sgr.

In Vertretung des Redactenrs: Weutzel. , m ,-, rr Gedruckt bei A. W. Sayn

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Möre 1837 unternommenen Juspizirung der St. Wladimir's und

Allgemeiner

Bekanntmachungen. nne,

Alle diejenigen, welche an den dem Herrn Grafen Arel Wachtmeister auf Bassendorf eigenthümlich ge⸗ hörenden, gegenwärtig von demselben verkauften, in Ren-Porpommern im Grimmer Kreise belegenen Gü⸗ tern Deyelsdorff und Faesekow C. p. rechts begründete Forderungen und Ansprüche haben oder geitend machen zu können sich befugt erachten, werden zu deren An— meldung und Beglaubigung in einem der auf den 246. September, 15. Oktober u. 5. Rov. .,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht anstehenden Liquidations— Termine, bei Vermeidung der am 26. November e. zu erkennenden Präklusion, hiermit geladen.

Datum Greifswald, den 18. Angust 1838.

Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S.) v. Möller, Praeses. Rothwendige Subha stat ion. Königl. Gerichts-Kommission Lauchstaedt

und Patrimonialgericht Teutschenthal. Die zum Nachlasse des verstorbenen Justiz⸗Lom⸗ missarius Dr. Carl Jacob Scheuffelhuth zu Halle ge⸗ hörigen, nuter Königlicher und Patrimonialgerichts— Jurlsdiction gelegench Grundstücke in Teutschenthal

ünd Teutschemhäler Flur, au

einem Auspanngute, mit Wohn⸗ und Wirthschafts— gebänden, Höf und Garten, sieben Weidenkabeln, drei Hufen und 12 Acker F sonstigem Zubehör, in Ober- Teutschenthal,

abgeschätzt auf 9911 Thlr. 10 sgr.;

walzend,

Hausstätte befindet, mit sieben Gemeindekabeln, abgeschätzt auf 109 Thlr.; einem Gehöfte von dem zu , ,, hastirt werden. gelegenen Karrnfrohngute nebst Garten und sechs Baumkabeln, abgeschätzt auf 462 Thlr. 185 sgr.;

Anzeiger für

ein und dreißig und drei Viertel Morgen Feld, Ebers aus Halle, Johann Christian walzend, in Sber⸗Teutschenthäler Flur, abgeschätzt auf 1697 Thlr.; einem Nachbargute an Hof, mit Brunnen, Scheune und Garten, Gemeindekabeln, einem Weidenkabel am Teiche und fünf Ackern Feld, sub No. 20 Ober⸗Teutschenthal, abgeschätzt auf 520 Thlr.; dem geschlossenen Gute Nr. 246 Ober-Teutschenthal an Garten und einer halben Hufe Feld in Ober- in allen Buchhandlungen, zu Berlin Teutschenthäler Flur, ahgeschätzt auf 770 Thlr. 13 sgr.; einem Baum- und Grasegarten am Bache und Berge, walzend, abgeschätzt auf 197 Thlr. 13 sgr.; einem Baum- und Grasegarten hinter der Guts— Scheune, walzend, abgeschätzt auf 52 Thlr. 15 sgr.; einem halben BViertellandes in Ober⸗Teutschenthäler Flur, walzend, abgeschätzt auf 201 Thlr. 7 sgr. 6 pf.; einer halben Hufe Feld in derselben Flur, walzend, abgeschätzt auf 710 Thlr.; einem Viertellandes in derselben Flur, walzend, abgeschätzt auf 353 Thlr.; l einer Hufe Landes in Unter-Teutschenthäler Flur,

abgeschätzt auf. 1535 Thlr.; einer Hufe Landes in derselben Flur, walzend, abgeschätzt auf ö Thlr. 15 sgr.;

un einer Wiese an der Eisdorfer Marke, walzend, abgeschätzt auf 190 Thlr.; eld, einer Wiese und zufolge der nebst den neuesten Hppotheken-Scheinen und den besondern Kaufbedingungen in den Registra—⸗ turen einzusehenden Taxe, sollen auf einem Baumgarten im Bosdorf, worin sich eine den Zwanzigsten Februar 1839, von früh

an ordentlicher Gerichtsstelle zu Teutschenthal sub⸗

Alle unbekannten Real-Prätendenten, so wie die Geschwister Herrmann aus Halle, Ernestine Lujise Amalie und Ludovike Adelheid, und die Geschwister

kannt, werden aufgeboten, sich, resp.

die Preußischen Staaten. Carl Eduard, deren gegenwärtiger Aufenihaltsort unbe—

der Präklusion, spätestens in diesem Termine zu melden

der Moskauer Universitäten, der Gomnaßsen und Pensiens-A1Anstalten ran Moskan, so wie der Gouvernements St. Petersburg, Charkoff, Kleff und Weiß⸗Rußland überzeugt, daß die jetzt bestehenden Ber⸗ erdnungen für den öffentlichen Unterricht der Bestimmung und den Bedürfnissen jener Anstalten vollkommen entsprechen. Das Gesetz für die Verwaltung der Gumnasien und anderer Schulen vom 28. uni 1838, und das für die Universitäten vom 26. Juli desselben ahres haben diejenigen Resultate gehabt, die man mit Recht davon erwarten konnte. Die Erfolge, von denen die Ausführung des letz⸗

emüthvollen Entwickelungen der im Epangit argebotenen Wahrheiten höchst anziehend einsh kleidet sind, wodurch sich diese Kanzelvorn empfehlen. Hier ist keine bloß trockene Sil lehre, hier ist kein schwülstig unklares Glauben

Ferdinand und

bei Vermeidung

Meme mme r,

schen, Schloßplatz Rr. 2, zu haben: n e lag ep u un

herabzusetzen.

Gr. xo. 3 Bogen. Eleg. brosch.

Das christliche L

Vollendung.

Gr. 8vo.

19 Uhr an,

j ĩ j tes, was voin Herzen zum Herzen dringt n 2 J ĩ erari sch e A nz e g en. nicht blitzend glänzt, am dauernd und shan So eben ist bei L. Schreck in Leipzig erschienen und

gegen die Gothaer Bank, als Antwort auf ihren Versuch, die Actien⸗Gesellschaften

Im Verlage der Buchhandlung Josef Max & . den Comp. in Breslau ist erschienen ünd zu haben in Jägersiraße Fir St kei Eu siin, Be sfer, zug Berlin bei Alexander Duncker, Französ. Str. Nr. 21:

seine Entwickelung, seine Kämpfe und seine

Dargestellt in einer Reihe Predigten von Julius Müller,

Doktor und ordẽntl. Professor der Theologie in Marburg. 11Ate u. 13e Lief., die neueste Geschichte, Zweite vermehrte Auflage. . tion, be 1838. 213 Bogen. Geheftet. Elegant in auch als selbstständiges Werk zu betrachten, Druck und Papier. Preis 1 Thlr. 10 sgr.

Die einstimmige Anerkennung, welche dieses ausge⸗ zeichnete Werk in allen kritischen Zeitschriften und bei allen Gebildeten gefunden hat, machte diese zweite so eben erschienene Auflage so bald nöthig. Bei ihrer inneren Vortrefflichkeit werden diese Predigten ein immer größeres Publikum gewinnen, in immer wei⸗ teren Kreisen sich verbreiten und bei religiös gesinnten Familien bald allgemein zu finden seyn.

Das Schles. Literatur⸗Blatt sagt unter Anderem: Es ist eine durchaus helle und verständliche, durch edle Einfachheit und treffend gerichtig durchgeführte Bilder erhabene Darstel⸗ lungsweise, in welche die sinnreichsten, geist- und

teren auf den Universitäten in St. Petersburg und Moskau beglei⸗ tet gewesen, sind auch den auf gleiche Weise organisirten von Charkoff und Kasan vorbehalten.

Die besondere Sorgfalt, die man auf die Schüler des ersten Gymnasjums von St. Petersburg, wo nur Pensiongire aufgenom- en werden, zu verwenden im Stande ist, hat es möglich gemacht, den Lehr-Kursus in dieser Anstalt um ein Jahr abzukürzen, so daß derselbe jetzt auf sechs Jahre festgesetzt worden ist; diese Maßregel

wird auch auf die anderen Gymnasien, wo man keine Pensionaire aufnimmt, angewendet werden.

Die für eine Anzahl von Dienstjahren gesetzlich bestimmte Pen⸗ sion wird, unabhänglg von Emolumenten, sowohl den emeritirten kehrern, als denjenigen bewilligt, die in verschiedenen Zweigen des öffentlichen Unterrichts 25 Jahre gedient haben, jedoch mit dem Un⸗ terschiede, daß die Ersteren die Pension behalten, wenn sie auch von neuem eine AÄnstellung an öffentiichen Anstalten oder in einem ande—⸗ ken Dienstzweige erhalten, Letztere dagegen nur in dem Falle die Pension fortbezsehen, wenn sie im Dienst des Ministeriums des öffent⸗

spsiem: hier ist reines, unverfälschtes Wort Cn

reich erleuchtet“, .

in der Stuhr und empfiehlt dieses Werk zugleich auch als ein Musp werk angehenden Predigern. Die jetzige Anflagt scheint in Druck und Papier so elegant, daß sis a in dieser Beziehung zu Festtags⸗Geschenken für Ftaltl und Männer wohl geeignet seyn wird.

Bei Hinrichs in Leipzig ist erschienen und in Bin lin in der Piahnschen Buchhandlung (E. Nit)

kte Preis 35 sgr.

Pölitz, Geh. Rath, Prof. K. H. L., die Wellst⸗ i g. für gebildete Lefer und Siudirende dun estellt. Reue Ausg. der sech sten verb. u. 7 ufl., fortgeführt bis zum Jahre 1838, in Lieferungen. Gr. Svo. Ste Vis 13te Lie fern lichen Unterrichts bleiben. Geheftet. iL Th. Die schnelle Vermehrung der Schüler auf den Gymnasien und

1sie izle Lief. wurde im vorigen Jahre ausgegeh Distritt⸗ Schulen machte es nothwendig, die Lehrmittel für verschig= 6 n i. ich le, 3 zu . al den Antrag ,, ir. der Juli⸗Revolution, bearbeitet vom Prof. Fr. entlichen Unterricht sollen daher die in den verschiedenen An⸗ J Yros J erschen sialten ernannten Überzähligen Profesforen als im wirklichen Dienst

eben,

befindlich b W ie die nächstens. . etrachtet werden, in der Weise, wie die Titular- Pro- a, zur Geschichte von Se ien en . und dieselben Rechte und Privilegien wie diese Letzteren chlanh .

Portugal, Frankreich, England, Deuts jtalieñ; nebst gtatistis ci. olitischen Tabel

der genannten Reiche, nach den neuesten, 6 1887. Gr. Fol. R gr. 20 gr. oc sg. meinsames Kapital der Civil-Schulen“, gebildet worden.

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Laängenn, Geh. Rath, Dr? F. A. v.R, He Rach Aufzählung dieser allgemeinen Maßregein geht der Beeicht . der Hie 39 e n. des é. aden speziellen Maßregeln in Bezug auf die zehn großen admü⸗ Hauses Sachsen. Ii Darstellung aus der Sz j. ö z rativen Abtheilungen, die zu dem Ressort des Ministeriums des

Bin len Grat. und Kulturgeschichte des I a Unterrichts gehören, über, 9 ahrhunderts, größtentheils aus aut hent e 6 Die Universtiüt zu St. Petersburg zäblt 73 Professoren und , (Rebst Urkunden.) Gr. Svo. (10 , w und zs8 Studirende. Um den ALAeliern, welche ihre Söbne Auf schönes Velinpapier. j leu en n . far i ihaiig Beauf⸗ ichti . ieten, ein Pensionat errichtet, worin Stndirende Cin fehr wichtiges Wert gegen Bejablung aufgenommen werden. Zu diesem Zweck ist das

Auf Kaiserlichen Befehl ist aus den Reserve⸗Geldern aller öffent⸗ ichen Unterrichts-Ansialten ein Fonds unter der Benennung: „Ge—

ewählte, fol⸗

unter dein Mamen der zwölf Kollegien bekannte Gebäude, in dem

sich auch das pädagogische Inftitut besindet, eingerichtet werden. Die Unirversitäts-Bibliothet bestehbt aus 24128 Bänden, das pbysikalische Kabinet aus 213, und das chemische aus 18093 Apparaten; das bota⸗ nische Kabinet besitzt ein Herbarium von 6000 Spizies und 134009 Exemplaren; das zöologische Kabinet enthält 2288 und das minera— logische 7878 Exemplare.

Der Lehrbezirk von St. Petersburg, welcher 6 Gouvernements umfaßt, hat 9 Gymnasien, von denen? mit Pensions-Anstalten ver— bunden sind, 30 Kreisschulen, 89 Parochial-Schulen und 92 Privat— Pensionen; zusammen 257 Unterrichts-Anstalten mit 913 Lehrern und 12865 Schülern. Das erste und dritte Gomnasium der Hauptstadt befinden sich fortwährend in dem glänzenden Zustande wie früher; das zweite hat bedeutende Berbesserungen erhalten, seindem die Leitung desselben dem Hofrath Postels übertragen worden ist. Das vierte, im Jahre 1836 errichtete Gpünasium gewinnt immer mehr das Ver⸗ trauen des Publikums und zäblt in der seit dem 23. August 1837 eröffneten Pension bereits 60 Zöglinge.

Die immer mehr zunchmende Zahl der Schüler, welche die Gym— nasien der Hauptstadt besuchen, hat es nöthig gemacht, jede der unte⸗ ren Klassen in zwei Abtheilungen zu tbeilen, mit Ausnahme jedoch des ersten Gomnasiums, wo nur Pensionaire aufgenommen werden.

Dieser Umstand und die von den Inspektoren der Privat⸗Unterrichts—

Anstalten gesammelten Bemerkungen beweisen, daß die Privat- Pen—⸗ sionen für Knaben immer mehr abnehmen und daß die Kron-Anstal⸗ ten immer mehr aufblühen. Diese günstigen Resultate verdankt man rößtenthtils dem aufgeklärten Eifer und der unausgesetzten Thätig— eit des Fürsten Dondukoff-Korsakoff, Kuraters dieses Lehr⸗-Bezirks.

II. Die Universität Meskau hat 96 Lehrer und 611 Studirende. Auch hier werden, wie in St. Petersburg, Studirende gegen Bezah⸗ lung als Pensonaite aufgenommen. Die Umwersiiäts⸗-Biblioibek bestebt aus 62,2 Bänden, das physikalische Kabinet besitzt 338, das chemische 1856 Apparate. Das naturhistorische Museum enthält 323,325 Gegenstände, das Herbarium 15,327, das mineralogische Kabinet 38800 Exemplare und das Rünz⸗Kabinet 9602 Medaillen und Münzen. Der Lehr-Bezirk von Moskau besteht aus 9 Gouvernements und enthält! 1 Lyctum, ein adliges Institut, 19 Gymnasien mit 7 Pen— sionen, s1 Kreis-Schulen, 172 Parochial-Schulen und M Privat— Pensionen, zusammen 308 Unterrichts-Anstalten mit 1009 Lehrern und Beamten und 17,999 Schülern. Am 22. August wurde die Pen⸗

sion für Söhne von Edellenten am Gymnasium zu Trwer eröffnet, die auf Kosten des dortigen Adels unterhalten wird. Sechs Häu—

ser sind in verschledenen Ortschaften dieses Lehrbezirks für 71200 Ru— bel angekauft worden und zur Gründung eben so vieler Kreis⸗-Schu⸗ len besiimmt. Eine Kreis, Schule und 9 Parochial-Schulen sind bereits eröffnet worden. Der. Minister des öffentlichen Unterrichts hat sich durch eigene Anschauung von den Fortschritten überzeugt, welche die Unterrichts-Ansialted in der Stadt Moskau, so wie die in dem Lehrbezirke, die mit einander wetteifern, unter der sorgfälttgen ,. des General-Adjutanten Grafen von Strogonoff gemacht haben.

III. Die Universität Charkoff hat 81 Lehrer und 315 Stindirende. Die Bibliethek besteht aus 33, 186 Bänden, das vhysikalische Kabinet aus A63, das chemische aus 1536 Apparaten. Ferner besitzt die Uni⸗ versität 109 astronomische Instrumente, eine Sammlung ren 602 anatomischen Präparaten, ein Mineralien-Kabinet mit 7317, ein zoo⸗ logtsches mit 6638 Exemplaren, ein Herbarium init 11,790 Yflanzen— Species und eine Sammlung ven 20 020 Münzen und Medaillen. Der Profeffor Krinitzki hat eine wissenschaftliche Reise nach der Krimm und dem Kaukasus unternommen, um die Gestade der Tau— rischen Habinsel und namentlich die Umgegend von Anapa und der roßen Abasa in naturhistorischer Hinficht zu erferschen. Er hat nene Anneliden- Species enideckt und die zoologische Sammlung der Uni⸗ verfftät bedeutend bereichert. Der Lehr-Bezirk Charkoff besieht aus 8 Gouvernements und hat 8 Gymnasien mit 3 Pensionen, 82 Kreis-Schulen, 110 Warochial-Schulen und 4 Privat⸗-Pensio⸗ nen, jzusammen 282 Unterrichts-Anstalten mit 839 Professo⸗ ren und 13 62 Schülern. Um den in entfernten Provin— zen lebenden Beamten die Mittel zum Unterricht ihrer Kinder zu verschaffen, ist am 18. Oktober vorigen Jahres in Gegenwart des Kaisers das zrovinzial⸗Hymnasium des Kaukasus eröffnet worden. Die Bermehrung der Schüler hat sowohl im Gymnasium zu Char— koff, als in dem zu zPultawa eine Theilung der unteren Klassen in 6 Abtheilungen nöthig gemacht. Mit den drei Gomnasien in Char⸗ off, Woronesch und Pultawa sind drei adelige Penionen verbunden, 13 Kreis-Schulen find neu errichtet und 81,0900 Rubel zum Änkauf von Häusern für Schulen dieser Art augewiesen worden. Endlich haben Personen verschiedener Stände zu Gunsten anderer Unterrichis— Anstalten Schenkungen im Belauf von 110,625 Rubeln gemacht. Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat bei seiner Dmichreise durch Orel das Gomnasium, die damit verbundene Hension, dte Kreis— Schale und die Lankastersche Schule daselbst besucht und seine Zu— friedenheit über die gute Ordnung, in der er sie gefunden, zu erken⸗ nen gegeben. Die übrigen Unterrichts-Anstalten dieses Lehr⸗Bezirks befinden sich, nach dem Zeugnisse der Inspektoren und des Kurators, Grafen von Golowkin, ebenfalls in einem sehr erfreulichen Zuslande.

steht, bat 10 Gymnasien mit 3 Pensionen,

67 Kreis⸗Schulen, 108 Parochtal-Schulen und 3 Privat-Pensionen,

zusammen 189 Unterrichts- Anstalten mit 697 Lehrern und 9257 Schü⸗ J. Mit dem Gymnasium in Nischnei-Rowgorod ist eins Pension für junge Adlige verbunden, auch sind 2 Distrikt; und 3 Parochigl⸗ Schulen eröffnet und 2,060 Rubel zum Änkauf von Häusern für ahnliche Schulen verwendet worden. Die Untversität Kasan hat, 76 Lehrer und 170 Studirende. Die Bibliothek besteht aus 8 21 Bän⸗ den, das physikalische Kabinet enthält 242 Instrumente, das chemische z3zA1 Apparate und Präparate, das minetalogische 14,182, das zoolo⸗

gische 5139 Exemplare; das Münz- und Medaillen-Kabinet besitzt

j0,ass Stücke und das Observatorinm Al optische Instrumente. Zur

Vermehrung der wissenschaftlichen Sammlungen sind s2 500 Rubel

bewilligt worden. Dem Archimandriten Daniel ist der Unterricht in der Chinesischen Sprache übertragen worden, den diejenigen jungen Leute besuchen, die für die Russische Mission in Peking bestimmt sind. Der Professor Kazembeck ist nach St. Petersburg berufen wor⸗ den, um in den Bibliotheken der Hauptstade die nöthigen Materia— lien zu sammeln zur Ausarbeitung einer Türkisch-Tatarischen Chresto⸗ mathie nach dem ven der Akademie der Wissenschaften im Jabre 18335 genehmigten Plan. Ben dem Professor Popoff ist eine Arithmetik in Mon⸗ golischer Sprache erschienen und damit der Anfang zur Herausgabe einer Reihe von Elementarbüchern in dieser Sprache gemacht werden. Diese Thatsachen beweisen, daß der Minister des öffentlichen Unter— richts die aus der geographischen Lage jener Länder hervorgehenden Bedürfnisse nicht aus den Augen verliert und daß er dabei durch die thätige Mitwirkung des Wirklichen Stagtsraths Muschkin Puschkin, des Kurators dieses Lehr⸗Bezirks, unterstützt wird.

V. Die Universitat Dorpat hat 741 Professoren und 553 Studi⸗ rende. Eine Bibliothek von 52,912 Bänden, eine Sammlung von 712 physitalischen und (27 chemischen Apparaten, 1396 anatomische Präparate,

sich leicht hatte immer mehr erhitzen koͤnnen.

ö) zrolegische Gegenstande, 11910 Mineralien, 13386 Pflanzen⸗ Species im botanischen Garten, 121 optische Instrumente auf dem Observaterium und 396 Modelle in der technolsgischen Section bilden die hauptsächlichsten wissenschaftlichen Hülfsmittel dieser Univorsität. Der Professor Parrot ist von seiner wissenschaftlichen Reise, die ei

nach dem Rordtap unternommen, um Beobachtungen über das Pen⸗ del und die Inclination der Magnetnadel anzustellen um die astrono⸗

mische Lage mehrerer Punkte zu bestimmen, nach Dorpat zurückgekehrt Der Professor Schmalz hat auf einer Reise nach der Krimm und der Dentschen Kolonien im südlichen Rußland sich über den Zustqeik, des Ackerbaues und die Beschaffenheit des Bodens in jenen Ge— genden unterrichtet. Der Lehrbezirk von Dorpat besieht aul drei Gouvernements und enthält 4 Gymnasien. 1 Seminar, 21 Kreis⸗ Schulen, 83 Parochial-Schulen und 149 Privat-Pensianen; zusam⸗ men 267 Unterrichts⸗-Anstalten mit 248 Lehrern und S991 Schülern. Die fortwährende Sorgfalt, welche der Kurator dieses Arrondissements, General Lieutenant ven Kraftsiröm, auf den Unterricht in der Rus⸗ sischen Sprache in den Baltischen Provinzen verwendet, hat zu den erfreulicksten Resultaten geführt. In Dorpat selbst ist eine Schule zur Anfnabme von Kindern der in diesen Provinzen wohnenden MRussen, eröffnet werden.

VI. Die Universität Kieff hat 68 Lehrer und 263 Studirende. Sie besitzt unter anderen wissenschaftlichen Hülfsmitteln eine Biblio⸗ thek von 46,8588 Bänden und 116 periodischen Schriften, ein physi⸗ kalisches Kabinet mit 258 Justrumenten, ein chemisches mit 1200 Apparaten und anderen Hüsfsmitteln, ein mineralogisches Kabinet mit 19,862 Exemplaren, eine zoologische Sammlung ven 185,244 Ge⸗ genständen, ein numismatisches Kabinet mit 20,526 Münzen und Medaillen, eine Sammlung von 737 technologischen Modellen, ein Museum der Malerei und Bildbauerei mit 2679 Kunst-⸗Gegenständen, einen botanischen Garten mit 3915 Pflanzen⸗Species und ein Her— barium mit 19,056 Exemplaren. Der Lehr-Bezirk von Kieff besteht aus vier Gouvernements und enthält 1 Lyceum, 8 Gymnasien mit 3 adlizen Peusionen, 1 Feldmesser- Schule, 28 Kreis—⸗ Schulen, As Parochial-Schulen und 20 Privat-Pensionen; zu⸗ sammen 1099 Unterrichts- Anstalten mit 528 Lehrern und an⸗ deren Beamten und 8357 Schülern. Die Zahl der Letzteren nimmt so schnell zu, daß man jede der vier unteren Klaffen hat in zwei Abtheilungen sondern müssen. Eine Pension für adlige Kinder und eine Parochial-Schule sind im Laufe des Jahres 1837 eröffnet worden. Der Minister des öffentlichen Unterrichts, welcher das Gym⸗ nasium in Tschernigoff besucht hat, so wie der Kurator und die Di⸗ rekioren, welche den größten Theil dieses Lehrbezirks inspizirten, spre⸗ chen sich sehr lobend aus über die Fortschrftte, die der Unterricht im Allgemeinen, so wie besonders das Studium der Russischen Sprache gemacht haben. Schluß folgt.)

Frankreich.

Paris, 12. Okt. Während die neuesten Nachrichten aus der Schweiz nech immer von kriegerischen Ruͤstungen sprechen, in der Voraussetzung, daß die auf die Note des Herzogs von Montebello ertheilte Antwort von Frankreich als ungenuͤgend betrachtet werden moͤchte, ist man hier jetzt entschieden uͤberzeugt, daß die Sache beendigt und das gute Vernehmen mit der Schweiz voͤllig wieder hergestellt ist. Die nachstehenden Be— trachtungen des Journal des Debats, die, im Stole einer diplomatischen Note abgefaßt, gleichsam als ein Schluß⸗-Artikel in dieser Sache erscheinen, werden binnen kurzem sogar dem Gespraͤch uber die Schweiz ein Ende machen. Das genannte Blatt äußert sich folgendermaßen: „Die Antwort, welche die Regierung von dem eidgenoͤssischen Vorort in Luzern erhalten hat, ist die stets von uns Jehoffte gluͤckliche und friedliche Beendigung des Streites in Betreff Louis Napoleon's. Wir haben jenem Dokumente nur wenige Bemerkungen hinzuzufuͤ⸗ gen. Der Franzoͤsischen Regierung ist es niemals eingefallen, die Ausweisung eines Schweizer Buͤrgers zu verlangen. Der Vorort haͤtte es sich daher ersparen koͤnnen, in seiner Antwort, die uͤbrigens in Ausdruͤcken abgefaßt ist, deren vollkommene Schicklichkeit wir mit Vergnuͤgen anerkennen, irgend einen Vor— behalt in dieser Beziehung zu machen. Louis Napoleon ist kein Schweizer Buͤrger; das hat er selbst bei drei verschiedenen Ge⸗ legenheiten und gewiß auffallend genug proklamirt. In Straßburg, als er sich mit eigenen Handen als Kaiser der Franzosen krönen wollte, in Paris, durch die Publication der Broschuͤre, welche von der Pairs-Kammer mit Recht verurtheilt wurde; ganz neuerlich endlich durch den Entschluß, die Maske abzuwerfen, und durch einen schnellen Ruͤckzug der Nothwendigkeit zu entgehen, ent—

schieden zwischen der Eigenschaft eines Franzoͤsischen Refugic's

und der eines einfachen Burgers des Kanton Thurgau zu waͤh⸗ len. Der eidgenoͤssische Vorort hat uͤbrigens ein Aktenstuͤck in

. * 2 c z IV. Der Lehr-Bezirk Kasan, welcher aus 9 Gouvernements be— Haͤnden, welches ihm über die Absichten Frankreichs vollkommen 1Armenische Schule,

Beruhigung haͤtte gewaͤhren koͤnnen, und welches jede Art von Vorbehalt zu Gunsten der Schweizer Souverainetät sehr unnuͤtz macht, dieses Aktenstück ist eben die Note der Franzoͤsischen Re⸗ gierung. Die Franzoͤsische Regierung hielt sich fuͤr so wenig berechtigt, sich in die Angelegenheiten der Schweiz einzumischen, daß, als sie die Ausweisung Louis Napoleon's verlangte, ihre erste Sorge darauf gerichtet war, festzustellen, daß Louis Na— poleon kein Schweizer sey. Wenn es jemals Jemandem ein— fallen sollte, von der Schweiz zu verlangen, daß sie einen 46 eigenen Burger auswiese, so wuͤrde die Schweiz nur die Note der Franzoͤsischen Regierung vorzuzeigen haben; es kann keine deut⸗ lichere und staärkere Protestation geben, als diese. Wir wollen uns eben so wenia bei den Klagen aufhalten, welche der Vor⸗ ort, in Bezug auf die von der Franzoͤsischen Regierung ergrif— fenen militairischen Maßregeln vernehmen läßt. Sluͤcklicher⸗ weise sind jene Maßregeln fertan unnuͤtz. Gewiß ist es aber, daß ihre Wirkung selbst fuͤr die Schweiz heilsam gewesen ist, indem sie schnell zur Beendigung eines Streites fuͤhrten, der Ohne jene Maß⸗ regeln wurde Louis Napoleon vielleicht noch in der Schweiz seyn. Wir wollen nicht mit Gegenbeschuldigungen auftreten; wir wollen nicht sagen, daß wir unsererseits vielleicht auch ein Recht haͤtten, uns daruͤber zu wundern, daß eine so einfache und so rechtmäßige Reclamation wie die Frankreichs, so vie⸗ len bittern Ausfällen und so vielen spitzfindigen Eroͤrte⸗ rungen unterworfen gewesen ist; daß es sehr auffallend erscheinen muß, daß man aus Louis Napoleon, gewis— sermaßen gegen seinen Willen und gegen den Augen—

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