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diese, ihrer Stellung zufelge, mehr architektonisch-plasiische Judith wird den Beschauer nicht zittern machen, ob sie auch glücklich davon komt. Die Malerei kann bis zu solcher Illusion des Moments geben, hler liegt ihr eigenthümlichstes Feld, hier ihr höchster Triumph. Sie hat nur einen ungetheilten Moment, weiß sie aber mit aller In⸗ tensität sich eben auf diesen zu konzentriren, alsdann hat sie von selbsi für die Phantasie das Vor und Nach schon mit vorgestellt und nur hierauf beruht ibre Wirkung. Schwankt sie dagegen in der Wahl des Moments, bleibt sie unbestimmt und allgemein, vereinigt sie Dinge, die für die Phantasie auseinanderfallen, und will sie gar Successives zugleich darstellen, dann verkennt sie ihr Wesen und ihren Vortheil. Auf dieser Seite scheint es aber der Künsiler versehen zu baben; der Moment ist uicht scharf und ausschließlich genug, die Figur erscheint nicht, als ob wir sie belauschten auf dem geheimen Wege von ihrer verwegenen That. So ist auch das Lager bloß durch einen Vorhang angedeutet, welcher übrigens nicht gehörig zurückweicht und sogar die Figur einengt. Desgleichen ist die Magd wohl nicht glücklich dargestellt; sie erscheint in ihrer ganzen Auffassung zu modern und wäh⸗ rend sie ihre Herrin messend anschaut, ist sie bemüht, über den Kopf des Holofernes, welchen jene hält, ihren Sack zu ziehen. Letzteres wirkt nach mehreren Seiten hin störend, denn daß sie anders wohin schaut, als auf das, was sie thut, ist unwahr und mithin frostig, überdies aber tritt sie mit ihrer Geschäftigkeit, welche gegen den Ernst der Judith fast lächerlich kontrastirt, dieser zu nahe und hindert, künsile⸗ risch betrachtet, deren begeisterte Abgeschlossenbeit, zumal bei der pla—⸗ stischen Auffassung der Gestalt, welcher der Künstler gefolgt ist. End⸗ lich schadet es wohl der Haupt⸗Figur, daß sie zu geschmückt erscheint; allerdings giebt die Bibel dies an, allein die Kunst hat ihre eigenen Forderungen; das Geputzte widersirebt dem Großartigen und zieht ab von der geistigen Bedeutung. Die Malerei ist tüchtig und gediegen, und in dem ganzen Werk spricht sich viel Streben aus, worin wir auch für einen reiferen Künstler ein besonders ehrendes Loh erkennen. Viel anders hat der Düsseldorfer Künstler den Gegenstand ge⸗ nommen. Er ging auf einen bestimmten Moment aus, unbekümmert um jene Attribute, die zur vollständigen Darstellung er nn ge⸗ bräuchlich sind. Die seinige bat weder Schwert noch Kopf in der 6 das Schwert hat sie zu Boden geworfen, und nur in starkem elldunkel des Hfntergrundes zeigt uns der Künstler die Lelche; aber sie kommt von der frischen That; sie springt auf und tritt heraus voll Frende und Begeisterung; eine schwere Last ist von ihr abgewälzt; sie sffuet mit der Hand den Vorhang, als ob sie zeigen wollte: ich habe es gethan; sie wendet ihr Antlitz gen Himmel, der Dank für die voll— brachte That ist ihr erster Gedanke. Das ist die wahre Indith in ihrem inhaltvollsten Moment; der Moment ist mit Feuer er⸗ griffen, die Gestalt voll Bewegung. Allerdings ist es nicht zugleich die behutsame Judith, welche ihre List fortsetzt, allein das sind ganz verschiedene Momente, und beide konnten nicht zugleich dar⸗ gestellt werden, dies würde nur jenes geschwächt haben. So sehr wir aber dieser Intention, als wahrhaft malerisch gefühlt, alles Lob zuge— stehen, so darf doch zugleich nicht verschwiegen werden, daß für die gebührende Durchführung einer so schweren Aufgabe die jungen Kräfte noch nicht ausgereicht haben. Der Gesichts⸗Ausdruck tritt nicht sicher und sprechend genug und die ganze Figur nicht mächtig ö ,

Berlin. Der wissenschaftliche Kunst⸗Verein beging zugleich mit der Feier des Geburtstages Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen am 15ten d. sein Stiftungsfest. Herr Dr. Seidel eröffnete die Sitzung mit einer auf die Feier des Tages sich beziehenden Rede und hielt einen Vortrag über das Leben, und die Werke Andreas Schlüter's. Herr Professor Hänsel erstattete Bericht über die letzte Kunst-Ausstellung in London. Zur Ansicht lagen ein Heft Drnamenten⸗-Zeichnungen des Architekten und Lehrers bei der Aka— demie der Künste, Herrn Bötticher, und einige Blätter in farbigem Steindruck des Terniteschen Prachtwerkes über Pompeji und Herkn— lanum, vor. (Unter den letzteren zeichnet sich insbesondere eine von Asmus gezeichnete, von Storch gedruckte, sitzende Muse, ein pom— pejanisches Wand⸗Gemälde, aus. Die Kunst des farbigen Stein⸗ drucks ist durch die genannten beiden Künstler zu einer Vollendung gebracht worden, wie sie durch die sorgfältigste Kolorirung mit dem Pinsel nicht zu erreichen seyn würde. Bei dem darauf folgenden Festmahle brachte der Hofrath Dr. Förster einen poetischen Toast auf das Wohl Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen aus, wobei der Becher, gefüllt mit Falerner vom Jahre 1828, wo Se. Köntgl. Ho— heit sich in Italien befand, die Runde machte.

Paris. In der Sitzung der Akademie der Wissen schaf⸗ ten am 8. Okiober las Ferr' Milne Edwards eine Abhandlung Über den Respirations⸗Mechanismus der Krustaceen. Herr Ba⸗ binet las über die Farben der doppelten Oberflächen. Seine Theo⸗

rie erklärt mehrere interessante Farben⸗Erscheinungen und namentlich auch die Farben-Ringe, die man zuweilen auf Glimmer⸗Blättchen bemerkt. Der Handels-Minister theilte einige Rotizen mit

Über die von Herrn Herbert aus China übersandten Eier von Sei-;

1188

den⸗Raupen und ersuchte die Akademie, ihm die einfachsten und zweck⸗ möäßigsten Mittel zur Erhaltung derßselben mitzutheilen, Herr Stanislaus Julien sprach über die Pflanze, aus der die Chine⸗ sen den 7 gewinnen und die sie Tscha Lau nennen. Es giebt sechs Spe⸗ cies derselben in China. Herr Julien legte Proben von dem Indigo vor. Herr Ara go theilte eine, von Herrn Caillẽ ihm übersandte doti über ein Rordlicht mit, das im Jahre 1117 von ᷓ2 de Chartres in Palästina beobachtet und beschrieben wurde. -Die Herren Masson und Breguet übersandten der Akademie eine Abhandlung über einen von ihnen er⸗ fundenen elektrischen Telegraphen. Sie halten sich überzeugt, daß die Zwischearume zwischen den einzelnen Schienen der Eisendahnen der Teitung des elekirischen Fluidums kein Hinderniß in den Weg legen. Serr Dum oulin, Jagenieur des „Astrolabe“ hat einiges Näbere über die Erdbeben gesammelt, welche sein dem Jahre 1828 in Chili stattgefunden haben. Es sind deren nicht weniger als 1200. Man bat an einein einzigen Tage an 22 einzelne Erschütterungen gezählt. Sle finden zu allen Jahreszeiten statt, und die Veränderungen, die ss in dem Terrain erzeugt haben, lassen eine Erhebung des Bodens baseibst nicht länger bezweifeln. Ein einziger Stoß hat mehrere Fel— sen um mehr als 12 Fuß hoch erhoben. Die furchtbaren Orkane, welche namentlich die Antillen zuweilen heimsuchen, sind bis jetzt ihrer Natur nach noch sehr wenig bekannt und die bisherigen Erklärungen wenig genügend. Der Oberst Rey verglich sie mit großen Wind⸗ hosen, eine Theorie, die wenig beachtet worden ist. Herr Espi glaubt jedoch, daß bei diesen Orkanen die Luft von allen Seiten gegen einen gemeinschaftlichen Punkt hinströme, wie sich aus der Lage der umge⸗ * Bäume ergeben soll. Dies erklärt sich übrigens eben so gut urch die rotirende Bewegung der Windhose. Herr von Hum boldt 6 der Akademie die von Herrn Professor Encke aus Berlin ihm übersandten Beobachtungen des Enckeschen Kometen vor. Herr Arago bemerkte, daß dieser Komet, ungeachtet des ungünstigen Weiters, auch auf der Pariser Sternwarte beobachtet worden sey, und daß die Re⸗ sultate mit den von Herrn Encke mitgetheilten sehr gut übereinstimm— ten. Dagegen ist Herr Arago der Meinung, daß Herr von Bogus⸗ lawski in Breslau offenbar nicht den Kometen selhst, sondern irgend einen Nebelfleck gesehen habe. Herr Arago theilie sodann ein Schrei⸗ ben des Herrn Pentiand mit, worin derselbe seine früheren Angaben über die untere Gränze des ewigen Schnees in Bolivien berichtigt. Er hatte früher diese untere Graänze in der Cordillere von Vilcanota (Lat. 140 S) zu 15 800 Enalische Fuß geschätzt, findet aber jetzt, nach wiederholter Rechnung, A928 Metres. Am Illimani, unter Lat. ö S. liegt bekanntlich die untere Schneegtänze in M20 Metres Höhe.

Berliner Bär gse. Den 16. Oktober 1838. ImtIäi cher Ev n de- es nd G&eId- CMOS- Zett.

Fr Desẽt᷑- 8 Fr Vent.

d Brier. geld 8 Bae, . Gels. de Se nmid. Sch. I 26, IGT is. I0Qetpr. fandbr. z 1007/3 Pr. Engl. Ohl. 20. 4 10931. 1025 Pomm. Pfandhr.,. 4 Prüm Sch. d. Sech.— 68 67152 do. do. 31 1017 101 /. Kurm. Ohl. m. l. C. 4 1035 Kur- n. Neum. do. 3 1017/5 1013, Nm. Int. eh. do. 4 1031,53 Sehleaische do. 4 105 Berl. Stadt · Obl. 4 103 Rückat. C. und z.

Königaibh. do. 4 Sch. d. K. n. N. - S9 Elbinger do. 43 Gold al marco 2151/9 2121/4 Daux. do. in Th. A8 Neus Dueaten 1816. Wentpr. Pfandbr. 4 Friedriebaed'or 131 13 do. do. II 1007/5 And. Goldmün- Grosah. Pos. do. 4 105 en a5 Th. 131, 123, O atpr. Pfandbrr. 4 Disc onto . 3 4 MnVe ch Seml · Cours. . n n agr. n Briet. Geld. Amaterdam............. . 280 PFI. Kur 1405 do.. ... 250 FI. 2 Mt. 14014 Hamburg...... 300 Mk. Kurz 151 do. . 68 200 M. 2 Mt. 1502) London ........... 2 146. Alt. 6 231 PFaring........ 300 Fr. 2 Mt. S0! Wien in 20 Tr. ...... l50 Fl. 2 M. 10115 . 130 FI. 2 Mt. 1015 / k 100 TI. 2 Mt. 991g 991Cs 1 1060 Til. 8 Tage 1021/4 Fraukfurt a. M. Wæ. .... .... 150 FI. 2 Mt. 1015 Petershurg...... ... 100 Rhl. 2 Woch. 3013

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 11. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 5355. 50 do. 10113J.83. Kanz- Bill.

241/19. Sosg Span. 173/16. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. 55 / 16.

Preuss. Präm.- Sch. Poln. —. Oesterr. Met. 10831. Ant werpen, 10. Oktober. Zinsl. 53/5. Neue Anl. 17. G.

11. Oktober.

do / g Met. 10715/93. 00 1003/50. Slo Sb. 2120). 15 . 1

Bank-Actien —.

Meteorologische Beobachtung.

Tbends N ich einmall 16 Uhr.

330 246“ Par. Quelli vãrme 730 3. 4 522 R.] Flußw ärme 80 44 A* R. Boder wärme gg) S2 pCt. Ausdi mnstung ah Nieder schlag O, 1h R Wärmiewechsel 61

Nachmittags 15. Oktober.

uftdrud ..... 332 88 * Par. 330, M2 Par. Luftwärme ... Thaupunkt ...

Dunstsattigung

G00. 220 R.

Wind .. ...... Wolkenzug ... Tages mittel: 331.42“ war.. 329 R.. 227 N. do pct.

Der erste Schnee um? Uhr Morgens. Nachts zuvor Kälte von 2 im Freien, so daß in den Garten Berlins Georginen, Bal sam inen. An päolum, Convolvulus, Tabacspflanzen u. dgl. erfroren. ;

; Zeobactung.

550.

Königliche Schauspiele. Im Schauspielhause: Der Kat mann von Venedig, Schauspiel in 8 Abth., von Shakespen, uͤbersetzt von A. W. S s

Es wird ersucht, die zu der haus⸗Vorstellung bereits gekauften Billets gegen Sch auspig us-Billets umtauschen, oder den dafuͤr gezahlten Betrag i illet⸗Verkaufs⸗Buͤreau zuruͤckempfangen zu lassen.

Donnerstag, 18. Okt. in 2 Abth. Musik von L. van Beethoven.

Im Schauspielhause: deville en 1 acte. en 2 actes, par Mr. Baxyard.

In Potsdam: Das laute Geheimniß spiel in 5 Abth., frei nach Carlo Gozzi,

Im Opernhause: Die Puritaner, grun t Tanz, nach dem Italiaͤnischen des Pe

Mittwoch,

Im Opernhause:

2) Le mari

Freitag, 19. Okt. Oper in 3 Abth., mi poli, von dem Freiherrn von Lichtenstein. (Neu einstudirt.)

Köͤnigsstädtisches Theater. Zum erstenmale wiederholt: Lucla von Lammermoor. Oper in 3 Akten, nach dem Italiaͤnischm des Salvatore Cammerano. Musik von Donizetti. Die neu Decoration des zweiten Akts ist von Herrn Graeb, die im dr ten Akt von Herrn Finck gemalt. (Herr Kreipl, vom stäͤndi schen Theater zu Pesth, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne Sir Edgard von Ravensw

Donnerstag, 18. Okt. Wahnsinn und Verbrechen. Schau spiel in 5 Akten, von Margaretha Carl. (Herr Gruͤhn, von staͤndischen Theater zu Graz, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne: Eberard,

Freitag, 19. Okt. Schicksale der Familie Monetenpfutsch. schon oft parodirten Stoffes, in 3 Akten, von Musik von A. Muͤller.

Mittwoch, 17. 9Okt.

als Debut.) Nelke und Handschuh, oder: Neue Parodie einen

J. Nestro⸗

angekuͤndigt gewesenen Open

1) Le prisonnier d'une femme, mn de la dame de Choeurs, vauleri

von C. Blum.

Musik von Vell

od, als Debuͤt.)

Fidelio, Oy

romantisches zu

Di

7 Sgr. 6 Pf.; kle 53 Sgr.; Hafer 1 Rihlr., auch

2 Sgr. 6 Pf. und 2 Rt 1Rtiblr. 29 Sgr.; große Gerste auch 27 Sgr. 6 Pf

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 15. Oktober 1838.

Zu Lande: Wetzen (weißer) 2 Rthlr. 20 S

17 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 10 Sgr; Rogg auch 1 Rthlr. 20 Sgr.; große Gerste 1 Rthle. 10 Sgr., auch 1 R

ine Gerste 1 Rthlr. ? Sgr. 6 Pf., auch 1 Rin

23 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 Rthlt.

Vefser: Weizen (weißer) 3 Rthlr. 3 Sar., auch 3 Rh. Rtihlr. 15 Sgr.; Roggen 2 Rthlr. 3 Sgt. al 1 Rthlr. 10 Sgr.; Hafer ( Rthl,

Sonnabend, den 13. Oktober 18338. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 20 Sgr., auch 3 Rthlr. 28 Sgr. Du Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.

In Vertretung des Redacteurs: Weutzel. c, mr ,, mem, e.

Gedruckt bei A. W. Hahn.

Bekanntmachungen.

A u 6 n * abgeschätzt auf 1697 Thlr.; kannt, werden aufgeboten, sich, resp. bei Vermeidung Alle diejenigen, welche an den dem Herrn Grafen einem Nachbargnte an Hof, mit Brunnen, Scheune der Präklusion, spätestens in diesem Termine zu melden Arel Wachtmeister auf Bassendorf eigenthümlich ge⸗ und Garten, Gemeindekabeln, einem Weidenkabel . hörenden, gegenwärtig von demselben verkauften, in am Teiche und fünf Ackern Feld, sub No. 20 ö z Nen-Vorpommern im Grimmer Kreise belegenen Gü⸗ Ober⸗Teutschenthal, Literarisch e Anze igen.

fern Deyelsdorff und Fgesckow (C. p. rechts begründete

meldung und Beglaubigung in einem der auf den 24. September, 135. Oktober u. 5. Rov. c. Morgens 10 Uhr,

Termine, bei Vermeidung der am 26. Nopember c. zu erkennenden Präklusion, hiermit geladen. Datum Greifswald, den 18. August 1838.

o und Rügen. (L. S.) v. Möller, Praeses.

——

Rothweundige Subhastation. Köpigl. Gerichts-Kommission Lauchstaedt und Patrimonialgericht Teutschenthal.

Die zum Nachlasse des verstorbenen Justiz⸗-Kom— walzend, missartus Dr. Carl Jacob Scheuffelhuth zu Halle ge⸗

Jurisdiction gelegenen Grundstücke in Teutschenthal ünd Teutschenthäler Flur, au

einem Aufpanngute, mit Wohn- und Wirthschafts- einer Wiese an der Eisdorfer Marke, walzend,

abgeschätzt auf 190 Thlr.;

brei' Hufen und 127 Acker Feld, einer Wiese und zufolge der nebst den neuesten Hypotheken⸗Scheinen und den besondern Kaufbedingungen in den Registra—⸗ turen einzusehenden Taxe, sollen auf

clnem Baumgarten im Bosdorf, worin sich eine den Zwanzigsten Februar 1839, von früh

gebänden, Hof und Garten, sieben Weidenkabeln,

sonstigem Zubehör, in Ober? Teutschenthal, abgeschätzt auf 9911 Thlr. 10 sgr.;

Hausstätte befindet, mit sieben Gemeindekabeln, abgeschätzt auf 109 Thlr.; einem Gehöfte von dem zu Ober-Teutschenthal hastirxt werden.

gelegenen Karrnfrohngute uebf Garten und sechs Alle unbekannten Real-Prätendenten, so wie die Geschwister Herrmann aus Halle, Ernestine Luise Amalie und Ludovpike Adelheid, und die Geschwister

Baumkabeln, abgeschätzt auf 162 Thlr. 135 sgr.;

ein und dreißig und drei Viertel Morgen Feld, walzend, in Sber⸗-Teutschenthäler Flur,

abgeschätzt auf 520 Thlr.; Forderungen und Ansprüche haben oder geltend machen dem geschlossenen Gute Rr. 26 Ober-Teutschenthal zu können sich befugt erachten, werden zu deren An⸗ an Garten und einer halben Hufe Feld in Ober⸗ Teutschenthäler Flur, ahgeschätzt auf 770 Thlr. 18 sgr.; einem Baum- und Grasegarten am Bache und vor dem Königl. Hofgericht anstehenden Liquidations— Berge, walzend, abgeschätzt auf 197 Thlr. 185 sgr.; einem Baum- und Grasegarten hinter der Guts— Scheune, n ö 68 . ö abgeschätzt auf 52 Thlr. 15 sgr.; Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern einem halben Biertellandes in Ober-Leutschenthäler Flur, walzend, . abgeschätzt auf 201 Thlr. 7 sgr. 6 pf.; einer halben Hufe Feld in derselben Flur, walzend, abgeschätzt auf 710 Thlr.; einem Viertellandes in derselben Flur, walzend, abgeschätzt auf 353 Thlr.; ; einer Hufe Landes in Unter-Teutschenthäler Flur,

th zu Hall abgeschätzt auf 1535 Thlr.; hörigen, nuter Königlicher und, Patrimonialgerichts⸗; einer Hufe Landes in derselben Flur, walzend, abgeschätzt auf . Thlr. 15 sgr.;

un

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staat

emüthvollen Entwi argebotenen Wahrh

Ebers aus Halle, Johann Christian Ferdinand und Carl Eduard, deren gegenwärtiger Aufenihaltsort unbe⸗

empfehlen. Hier ist

herabzusetzen.

Vollendung.

19 Uhr an,

So eben ist bei L. Schreck in Leipzig erschienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin in der Stuhr— schen, Schloßplatz Rr. 2, zu haben:

Anklag ep unk te gegen die Gothaer Bank, als Antwort auf ihren Versuch, die Actien⸗Gesellschaften

Gr. Svo. 3 Bogen. Eleg. brosch. Preis 3 sgr.

Im Verlage der Buchhandlung Josef Mar & Comp. in Breslau ist erschienen und zu haben in Berlin bei Llexander Duncker, Französ. Str. Nr. 21:

Das christliche Leben,

seine Entwickelung, seine Kämpfe und seine

Bei Hinrichs in Leipzi lin in der Pla hn schen Jägerstraße Rr. 37, bei E

Lieferungen. Dargestellt in einer Reihe Predigten von Julius Mülöler,

Doktor und ordentl. Professor der Theologie in Marburg. Zweite vermehrte Auflage.

Gr. Svo. 1838. 213 Bogen. Geheftet. Elegant in Druck und Papier. Preis 1 Thlr. 10 sgr.

Die einstimmige Anerkennung, welche dieses ausge⸗ zeichnete Werk in allen kritischen Zeitschriften und bei allen Gebildeten gefunden hat, machte diese zweite so eben erschienene Auflage so bald nöthig. Bei ihrer inneren Vortrefflichkeit werden diese Predigten ein immer größeres Publikum gewinnen, in immer wei⸗ teren Kreisen sich verbreiten und bei religiös gesinnten h Familien bald allgemein zu finden seyn. an ordentlicher Gerichtssielle zu Teutschenthal fub⸗ Das Schles. Lite rat ur⸗Blatt sagt unter Anderem: „Es ist eine durchaus helle ünd verständliche, durch edle Einfachheit und treffend gewählte, fol⸗ gerichtig durchgeführte Bilder erhabene Darstel= lungsweise, in welche die sinnreichsten, geist-⸗ und

1416 u. I5Ste Lief., die neueste Geschichte, eins der Juli⸗ Revolution, bearbeitet vom Prof. Fr. Bül

auch 7 selbsiständiges Werk zu betrachten, ershein

Zeittafeln zur Geschichte von Spanien Portugal, Frankreich, England, De ñ Italien; nebst statistisch - olitischen Tabe der genannten Reiche, nach den neuesten

Gr. Fol. XW gr. 20 gr. oc.

Langenn, Geh. Rath, Dr. F. A. v. 9

te, Stammvater des

ine Darstellung aus der 55

Regenten, Staats und Kusturgeschichte or ahrhunderts, größtentheils gug. authent e uellen. (Nebst Urkunden.) Gr. Svo. 6x)

hr wichtiges Werk.

gaben von 1887.

Albrecht der Behe Hauses Sachsen.

Auf schönes Ve

ckelungen der im Erangtlb eiten höchst anziehend einn kleidet sind, wodurch sich diese Kanzelvorntäh keine bloß trockene Sillen sehre, hier ist kein schwülstig unklares Glauben spstem: hier ist reines, unverfälschtes Wort Gn tes, was vom Herzen zum Herzen ö.. n nicht blitzend glänzt, sondern dauernd und reich erleuchtet“, . und eimpsehit diefts Werk zugleich auch als ein Must werk angehenden Predigern. scheint i6ß Druck und Papier so elegant, daß sie in dieser Beziehung zu Festtags⸗Geschenken flir Jtaun und Männer wohl geeignet seyn wird.

g ist erschienen und in Bi Buchhandlung (8. Riß! nsSIin, Be ffe r. ju fhhen Pölitz, Geh. Rath, Prof. K. H. C., die ach schichte für gebildete Leser und Studirende diu 3 e mf s; der sech 4. ö . a ufl., fortgeführt bis zum Jahre .

66 un dis 13te gif a j ö

egen

Die jetzige Auflagt

wurde im vorigen Jahre aug

chhieslit all

2

gr., auch 2 Rif en 1 Rihlr. 25 Eg,

utschlans

.

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Berlin, Donnerstag den 18 Oktober

1838.

—— *

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Rendanten der Staars⸗ schulden / Tilgungs. Kasse, Geheimen Hofrath Heeg ewaldt, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verlei⸗

eruht.

4 6. hi cjestů der König haben dem Staats-Minister von Rochow zu gestatten geruht, den ihm von des Kaisers von Rußland Masestat verltehenen Weißen Adler ⸗Orden anzunehmen

und anzulegen.

Der bisherige Ober-Landesgerichts⸗-Assessor Ern st Frie⸗ drich Heinrich Burow ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem ober Landesgericht zu Ratibor und zugleich zum Notarius im Bezirke dieses Gerichtshofes bestellt worden.

Der bisherige Ober Landesgerichts-Referendarius Frie⸗ drich Aug u st Schmidt ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem land- und Stadtgerichte zu Stendal, mit Anweisung seines KRohnsitzes zu Tangermuͤnde, bestellt worden.

Dem Mechanikus Karl Ventzke hierselbst ist unterm 13. Oktober 1838 ein Patent auf ein fuͤr neu und eigenthuͤmlich erkanntes Verfah— ren, gekoͤrnte n, zu praͤpariren, auf Acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet und fuͤr den Umfang der Monarchie, ertheilt worden.

Zeitungs-Nachrichten. Aus lan d.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 10. Okt. Der Koͤnigl. Franzoͤsiche BVotschafter beim hiesigen Hofe, Baron von Barante, ist aus dem suͤdlichen Rußland hier eingetroffen.

Der Wirkliche Staatsrath Kranichfeld, Direktor der gehei⸗ men Kanzlei im Finanz⸗Ministerium, hat den Stanislaus⸗Orden sster Klasse erhalten.

In der ersten Halfte des Jahres 1838 wurden an Gold aus den Kronwerken 67 Pud 19 Pfund, aus Privatwerken 87 Pud 27 Pfund, zusammen 165 Pud 6 Pfund, an Platina aus den Kronwerken 19 Pfund A1 Solotnik, aus Privatwerken

s9 Pud 38 Pfund 32 Solotnik, zusammen 60 Pud 8 Pfund

73 Solotnik gewonnen.

Es ist in diesen Blaͤttern bereits mehreremal der offi⸗ zielle Bericht erwahnt worden, den der Minister des oͤffent— lichen Unterrichts in Rußland uͤber die Fortschritte abgestattet hat, die unter seiner Leitung das Unterrichtswesen im vori— 8 Jahre gemacht hat. Es moͤchte wohl von besonderem

nteresse seyn, den Gang näher kennen zu lernen, den die

auf Europaͤischer Wissenschaft begruͤndete Civilisation in dem

lelossalen Reiche macht, und deshalb geben wir hier noch einige Auszuͤge aus jenem Berichte:

„Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat sich bei seiner im ääre 1837 unternommenen Juspizirung der St. Wladimir's und der Moskauer Universitäten, der Gymnasien und Pensions⸗-Anstalten non Mosfan, so wie der Gouvernements St. Petersburg, Charkoff, Kleff und Weiß⸗Rußland überzeugt, daß die itzt bestehenden Ser- Adnungen für den öffentlichen Unterricht der Bestimmung und den Bedürfnissen jener Anstalten vollkommen entsprechen. Das Gesetz für die Verwaltung der Gomnasien und anderer Schnlen vom 28. 1 sss, und das für die Universitäten vom 26. Juli desselben ahres haben diejenigen Resultate gehabt, die man mit Recht davon erwarten konnte. Die Erfolge, von denen die Ausführung des letz= leren auf den Universitäten in St. Petersburg und Moskau beglei⸗ tet gewesen, sind auch den auf gleiche Weise organisirten von Charkoff und Kasan vorbebalten.

Die besondere Sorgfalt, die man auf die Schüler des ersten Gymnassums von St. Petersburg, wo nur Pensionaire aufgenom— en werden, zu verwenden im Stande ist, hat es möglich gemacht, . Lehr-Kursus in dieser Austalt um ein Jahr abzukürzen, so daß eiselbe jetzt auf sechs Jahre festgesetzt worden ist; diese Maßregel wird auch auf die anderen Gymnasien, wo man feine Pensionakre

aufnimmt, angewendet werden.

Die für eine Anzahl von Dienstjahren gesetzlich bestimmte Pen⸗ sson wird, unabhänglg von Emolumenten, sowohl den emeritirten ern, als denjenigen bewilligt, die in verschiedenen Zweigen des ffentlichen Unterrichis 23 Jahre gedient haben, jedoch mit dem Un— lerschiede, daß die Ersteren die Pension behalten, wenn sie auch von neuem eine ÄAnstellung an öffentlichen Anstalten oder in einem ande— . Dienstzweige erhalten, Letztere dagegen nur in dem Falle die ] ension fortbeziehen, wenn sie üm Dienst des Ministeriums des öffent— ichen Unterrichts bleiben. 9 Die schnelle Vermehrung der Schüler auf den Gymnasien und ͤ strikt⸗ Schulen machte es nothwendig, die Lehrmittel für verschie⸗ 2 Gegensiände zu vermehren. Auf den Antrag des Ministers für i öffentlichen Unterricht sollen daher die in den verschiedenen An— ö ten ernannten überzähligen Professoren als im wirklichen Dienst estudlich betrachtet werden, in der Weise, wie die Titular-Pro. (. und dieselben Rechte und Privilegien wie diese Letzteren Auf Kaiserlichen Befehl ist aus den Reserve-Geldern aller öffent⸗ lichen Unterrichts-Ansialten ein Fonds unter der Benennung: et meinsame s Kapital der Civil⸗-Schulen“, gebildet worden. ö ren, Aufzählung dieser allgemeinen Maßregeln geht der Bericht 1 . in en e, die zehn großen admi⸗ eilungen, die zu dem Ressort des Ministeri es yer ichn . r gn ,. ; 1 „Die Universität ju St. Petersburg zählt 73 Professoren und . und 888 Studirende. Um den eule . 1 ern han niversität senden, alle Bürgschaften für eine thätige Beauf⸗ 6 gung darzubieten, ist ein Pensionat errichtet, worin Stndirende gen Bezablung aufgenemmen werden. Zu diesem Zweck ist das

un * * 5 3 42 . 1 . ter deni Mamen der jwalf Kollegien bekannte Gebäude, in den!

sich auch das pädagogische Inftttut hesindet, eingerichtet werden. Die Universitäts-Bibliothek besteht aus 21125 Bänden, das phbysikalische Kabinet aus 213, und das chemische aus 1893 Apparaten; das bota⸗ nische Kabinet besitzt ein Herbarium von 6000 Spizies und 13,000 Exemplaren; das zoologische Kabinet enthält 92238 und das minera— logische 7875 Exemplare.

Der Lehrbezirk von St. Petersburg, welcher 0 Gouvernements umfaßt, hat 9 Gymnasien, von denen? mit Pensions-Anstalten ver⸗ bunden find, 80 Kreisschulen, 89 Parochial-Schulen und 92 Privat⸗ Pensionen; zusammen 257 Unterricht s⸗Anstallen mit 913 Lehrern und 12865 Schülern. Das erste und dritte Gomnasium der Hauptstadt befinden sich fortwährend in dem glänzenden Zustande wie früher; das zweite hat bedeutende Berbesserungen erhalten, settdem die Leitung desselben dem Hofrath Postels übertragen worden ist. Das vierte, im Jahre 1836 errichtete Gymnastum gewinnt immer mehr das Ver⸗ trauen des Publikums und zäblt in der seit dem 23. August 1837 eröffneten Pension bereits 60 Zöglinge.

Die immer mehr zunchmende Zahl der Schüler, welche die Gym— nasien der Hauptstadt besuchen, hat es nöthig gemacht, jede der unte⸗ ren Klassen in zwei Abtheilungen zu tbeilen, mit Ausnahme jedoch des ersten Gomnasiums, wo nur Pensionaire aufgenommen werden. Dieser Umstand und die von den Inspektoren der Privat-Unterrichts— Anstalten gesammelten Bemerkungen beweisen, daß die Privat- Pen— sionen für Knaben immer mehr abnehmen und daß die Kron-A1 nstal— ten immer mehr aufblühen. Diese günstigen Resultate verdankt man größtentheils dem aufgeklärten Eifer und der unausgesetzten Thätig— keit des Fürsten Dondukoff⸗-Korsakoff, Kurators dieses Lehr⸗Bezirks.

II. Die Universität Metkau hat 96 Lehrer und 6141 Studirende. Auch hier werden, wie in St. Petersburg, Studirende gegen Bezah—⸗ lung als Penßonaire aufgenommen. Die Umversiäts⸗Biblioibek bestibt aus 62,582 Bänden, das physikalische Kabinet besitz: 338, das

zemische 1836 Apparate. Das naturhistorische Museum enthält 33,325 Gegenstände, das Herbarium 13,3527, das mineralogische Kabinet 5800

Exemplare und das Rünz⸗Kabinet 6602 Medalllean und Münz en.

Der Lehr-Bezirk von Moskau besteht aus 9 Gouvernemenis und enthält“ 1 Lyctum, ein adliges Insiitut, 19 Gymnasien mit 7 Pen— sionen, si Kreis-Schuten, 172 Parochial-Schulen und A2 Privat Penstonen, zusammen 308 Unterrichts-Anstalten mit 1009 Lehrern ünd Beamten und 17,900 Schülern. Am 22. August wurde die Pen⸗

sion für Söhne von Edellenten am Gymnasium zu Trer eröffnet, die auf Kosten des dortigen Adels unterhalten wird. Sechs Häu—

ser sind in verschledenen Ortschaften dieses Lehrbezirks für 71,200 Ru— bel angekauft worden und zur Gründung eben so vieler Kreis⸗Schu—⸗ len bestimmt. Eine Kreis, Schuse und 9 Parochial-Schulen sind berelts eröffnet worden. Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat sich durch eigene Anschauung von den Fortschritten überzeugt, welche die Unterrichts-Anstalten in der Stadt Moskau, so wie die in

dem Lehrbezirke, die mit einander wetteifern, unter der sorgfältigen

, ,, des General⸗Adjutanten Grafen von Strogonoff gemacht zaben.

III. Die Universttät Charkoff hat 81 Lehrer und 315 Stndirende. Die Bibliethek besteht aus 33, 186 Bänden, das physikalische Kahinet aus 63, das chemische aus 1586 Apparaten. Ferner besitzt die Uni⸗ versität 1009 astronomische Instrumente, eine Sammlung ren 602 anatomischen Präparaten, ein Mineralien-Kabinet mit 7317, ein zoo— logisches mit 6638 Exemplaren, ein Herbarium mit 11,790 Pflanzen—

Species und eine Sammlung von 20020 Münzen und Medaillen.

Der Profeffor Krinitzki hat eine wissenschafiliche Reise nach der Krimm und dem Kaukasus unternommen, um die Gestade der Tau— rischen Halbinsel und nameutlich die Umgegend ven Anapa und der großen Abasa in naturhistorischer Hinficht zu erferschen. Er hat neue Anneliden- Species enideckt und die zoologische Sammlung der Uni⸗ verfftät bedeutend bereichert. Der Lehr-Bezirk Charkoff besteht aus 8 Gouvernements und hat 8 GSymnasien mit 3 Pensionen, 82 Krels-Schulen, 110 warochial-Schulen und * Privat⸗Pensio— nen, zusammen 252 Unterrichts-Anstalten mit 839 Profe sso⸗ ren und 13 624 Schülern. Um den in entfernten Provin— zen lebenden Beamten die Mittel zum Unterricht ihrer Kinder zu verschaffen, ist au 18. Oktober votigen Jahres in Gegenwart des Kaisert das zrovinzial⸗EHymnasium des Kaukasus eröffnet worden. Die Bermehrung der Schüler hat sowohl im Gymnasium zu Char⸗ koff, als in dem zu Pultawa eine Theilung der unteren Klassen in wei Abtheilungen nöihig gemacht. Mit den drei Gymnasien in Char⸗ off, Woronesch und Pultawa sind drei adelige Pensionen verbunden, 13 Kreis⸗Schulen sind neu errichtet und 51,0900 Rubel zum Ankauf von Häusern für Schulen dieser Art angewiesen worden. Endlich haben Personen verschiedener Stände zu Gunsten anderer Unterrichts⸗ Anstalten Schenkungen im Belauf von 110,625 Rubeln gemacht. Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat bei seiner Dmchreise durch Orel das Gvmnasium, die damit verbundene Pension, dte Kreis— Schale und die Lankastersche Schule daselbst besucht und seine Zu⸗ friedenheit über die gute Ordnung, in der er sie gefunden, zu erken⸗ nen gegeben. Die übrigen Unttrrichts⸗A nstalten dieses Lehr⸗Bezirks befinden sich, nach dem Zeugnisse der Inspektoren und des Kurators, Grafen von Golowkin, ebenfalls in einem schr erfreulichen Zustande.

JV. Der Lehr-Bezirk Kasan, welcher aus 9 Gouvernements be-

steht, bat l0 Gymnasien mit 3 Pensionen, 1 Armenische Schule, 67 Kreis⸗Schulen, 108 Parochial-Schulen und 3 Privat⸗Pensionen, usammen 189 Unterrichts-Nnstalten mit 697 Lehrern und 9257 Schü⸗ ern. Mit dem Gymnasium in Rischnei⸗RNowgorod ist eine Pension für junge Adlige verbunden, auch sind 2 Distrikt; und 3 Parochigl— Schulen eröffnet und wn, 060 Rubel zum Ankauf von Häusern für äbnliche Schulen verwendet worden. Die Universität Kasan hat 76 Lehrer und 170 Studirende. Die Bibliothek besteht aus 38 2 Bän—⸗ den, das physikalische Kabinet enthält 242 Instrumente, das chemische 3341 Apparate und Präparate, das minetalogische 14,182, das zoolo⸗ gische 5139 Exemplare; das Münz- und Medaillen-Kabinet besitzt

jö,- Ass Stücke und das Observatorinm Al optische Instrumente. Zur

Vermehrung der wißssenschaftlichen Sammlungen sind S2, 500 Rubel

bewilligt worden. Dem Archimandriten Daniel ist der Unterricht in ; el Mm ort, in Bezug auf die von der Franzoͤsisch ĩ Leute besuchen, die für die Russische Mission in Peking bestimmt . n, , . Franzoͤsischen, Regierung ergrif⸗

der Chinesischen Sprache übertragen worden, den diejenigen jungen sind. Der Professor Kazembeck ist nach St. Petersburg berufen wor—

den, um in den Bibliotheken der Hauptstadt die nöthigen Materia-

lien zu sammeln zur Ausarbeitung einer Türkisch-Tatarischen Chresito⸗

mathie nach dem ven der Akademie der Wissenschaften im Jabre 18385

genehmigten Plan. Bon dem Professor Popoff ist eine Arithmertk in Mon⸗ golischer Sprache erschienen und damslt der Anfang zur Herausgabe einer Reihe von Elementarbüchern in dieser Sprache gemacht werden. Diese Thatsachen beweisen, daß der Minisier des öffentlichen Unter— richts die aus der geographischen Lage jener Länder hervorgehenden Bedürfnisse nicht aus den Augen verliert und daß er dabei durch die thätige Mitwirkung des Wirklichen Staatsraths Muschkin Puschkin, des Kurators dieses Lehr⸗Bezirks, unterstützt wird.

V. Die Universitat Dorpat hat 74 Professoren und 563 Studi⸗ rende. Eine Bibliothek von 62,9092 Bänden, eine Sammlung von 712 physifalischen und C27 chemischen Apparaten, 1395 augromische Präparate,

Regierung von dem eidgenoͤssischen

A339 zoolegische Gegenstände, 11910 Mineralien, 13,386 Pflanzen⸗ Species im botanischen Garten, 121 optische Instrumente auf dem Observatorium und 306 Modelle in der technologischen Section bilden die hauptsächlichsten wissenschaftlichen Hülfsmittel dieser Universität. Der Professor Parrot ist von seiner wissenschaftlichen Reise, die ei nach dem Rordkap unternommen, um Beobachtungen über das Pen⸗ del und die Inclination der Magnetnadel anzustellen un die astrono⸗ mische Lage mehrerer Punkte zu bestimmen, nach Dorpat zurückgekehrt, Der Professor Schmalz hat auf einer Reise nach der Krimm und der Deutschen Kolonicen im südlichen Rußland sich über den Zustqeid des Ackerbaues und die Beschaffenheit des Bodens in jenen Ge⸗ genden unterrichtet. Der Lehrbezirk von Dorpat besieht auf drei Gouvernements und enthält Gymnasien, 1 Seminar, 24 Kreis⸗ Schulen, 85 Parochial-Schulen und 149 Privat-Pensionen; zusam— men 267 Unterrichts-Anstalten mit 24s Lthrern und S991 Schülern. Die fortwährende Sorgfalt, welche der Kurator die ses Arrondissements, General Lieutenaut von Kraftström auf den Unterricht in der Rus⸗ sischen Sprache in den Baltischen Provinzen verwendet, hat zu den erfreulicksten Resultaten geführt. In Dorpat selbst ist eine Schule zur Aufnabme von Kindern der in diesen Provinzen wohnenden Mussen, eröffnet warden.

VI. Die Universität Kieff bat 68 Lehrer und 263 Studirende. Sie besitzt unter anderen wissenschaftlichen Hülfsmitteln eme Biblie— thek von 46,588 Bänden und 116 periodischen Schriften, ein physi⸗ kalisches Kabinet mit 258 Justrumenten, ein chemisches mit 1200 Appataten und anderen Hülfsmitteln, ein mineralogisches Kabinet mit 19,862 Exemplaren, eine zoologische Sammlung von 18,244 Ge⸗ genständen, ein numtsmatisches Kabinet mit 20,3516 Münjen und Medaillen, eine Sammlung von 737 technologischen Modellen, ein Museum der Malerei und Bildbauerei wit 2677 Kunst-⸗Gegenständen, einen botanischen Garten mit 5918 Pflanzen-⸗-Species und ein Her— barium mit 106,056 Exemplaren. Der Lehr-Bezirt von Kieff be aus vier Gouvernements und enthält 1 Lyceum, 8 Gymnasien mit 3 adlizen Peusionen, 1 Feldmesser-Schule, 28 Kreis— Schulen, A8 Parochial-Schulen und 20 Privat-Pensionen; zu⸗ sammen 1099 Unterrichts-Anstalten mit 528 Lehrern und an⸗ deren Beamten und s397 Schülern. Die Zahl der Letzteren nimmt so schnell zu, daß man jede der vier unteren Klassen hat in zwei Abtheilungen sondern müssen. Eine Pensioen für adlige Kinder und eine Parochial-Schule sind im Laufe des Jahres 1837 eröffnet worden. Der Minister des öffentlichen Unterrichts, welcher das Gym— nasium in Tschernigoff besucht hat, so wie der Kurator und die Di⸗ rekloren, welche den größten Theil dieses Lehrbezirks inspizirten, spre⸗ chen sich sehr lobend aus Über die Fortschrftte, die der Unterricht im Allgemeinen, so wie besonders das Studium der Russischzn Sprache gemacht haben. Schluß folgt.)

Frankreich.

Paris, 12. Okt. Während die neuesten Nachrichten aus der Schweiz nsch immer von kriegerischen Ruͤstungen sprechen, in der Voraussetzung, daß die auf die Note des Herzogs von Montebello ertheilte Antwort von Frankreich als ungenuͤgend betrachtet werden möͤchte, ist man hier jetzt entschieden uͤberzeugt, daß die Sache beendigt und das gute Vernehmen mit der Schweiz voͤllig wieder hergestellt ist. Die nachstehenden Be— trachtungen des Journal des Dabats, die, im Style einer diplomatischen Note abgefaßt, gleichsam als ein Schluß-Artikel in dieser Sache erscheinen, werden binnen kurzem sogar dem Gespraͤch uͤber die Schweiz ein Ende machen. Das genannte Blatt äußert sich folgendermaßen: „Die Antwort, welche die

g Vorort in Luzern erhalten hat, ist die stets von uns Jehoffte gluͤckliche und friedliche Beendigung des Streites in Betreff Louis Napoleon's. Wir haben jenem Dokumente nur wenige Bemerkungen hinzuzufuͤ—⸗ gen. Der Franzöͤsischen Regierung ist es niemals eingefallen, die Ausweisung eines Schweizer Buͤrgers zu verlangen. Der Vorort haͤtte es sich daher ersparen konnen, in seiner Antwort, die uͤbrigens in Ausdruͤcken abgefaßt ist, deren vollkommene Schicklichkeit wir mit Vergnuͤgen anerkennen, irgend einen Vor— behalt in dieser Beziehung zu machen. Louis Napoleon ist kein Schweizer Buͤrger; das hat er selbst bei drei verschiedenen Ge⸗ legenheiten und gewiß auffallend genug proklamirt. In Straßburg, als er sich mit eigenen Handen als Kaiser der Franzosen krönen wollte, in Paris, durch die Publication der Broschuͤre, welche von der Pairs-Kammer mit Recht verurtheilt wurde; ganz neuerlich endlich durch den Entschluß, die Maske abzuwerfen, und durch einen schnellen Ruͤckzug der Nothwendigkeit zu entgehen, ent— schieden zwischen der Eigenschaft eines Franzoͤsischen Refugis's und der eines einfachen Buͤrgers des Kanton Thurgau zu waͤh—⸗ len. Der eidgenoͤssische Vorort hat uͤbrigens ein Aktenstuͤck in Haͤnden, welches ihm uͤber die Absichten Frankreichs vollkommen Beruhigung haͤtte gewaͤhren koͤnnen, und welches jede Art von

Vorbehalt zu Gunsten der Schweizer Souverainetät sehr unnuͤtz

macht, dieses Aktenstück ist eben die Note der Franzoͤsischen Re⸗ gierung. Die Franzoͤsische Regierung hielt sich fuͤr so wenig berechtigt, sich in die Angelegenheiten der Schweiz einzumischen, daß, als sie die Ausweisung Louis Napoleon's verlangte, ihre erste Sorge darauf gerichtet war, festzustellen, daß Louis Na— poleon kein Schweizer sey. Wenn es jemals Jemandem ein— fallen sollte, von der Schweiz zu verlangen, daß sie einen 36 eigenen Burger auswiese, so wuͤrde die Schweiz nur die Note der Franzoͤsischen Regierung vorzuzeigen haben; es kann keine deut⸗ lichere und staäͤrkere Protestation geben, als diese. Wir wollen uns eben so wenia bei den Klagen aufhalten, welche der Vor—⸗

fenen militairischen Maßregeln vernehmen läßt. Gluͤcklicher⸗ weise sind jene Maßregeln fortan unnuͤtz. Gewiß ist es aber, daß ihre Wirkung selbst fur die Schweiz heilsam gewesen ist, indem sie schnell zur Beendigung eines Streites fahrten, der sich leicht hätte immer mehr erhitzen koͤnnen. Ohne jene Maß— regeln würde Louis Napoleon vielleicht noch in der Schweiz seyn. Wir wollen nicht mit Gegenbeschuldigungen auftreten; wir wollen nicht sagen, daß wir unsererseits vielleicht auch ein Recht haͤtten, uns daruͤber zu wundern, daß eine so einfache und so rechtmäßige Reclamation wie die Frankreichs, so vie⸗ len bittern Ausfällen und so vielen spitzfindigen Eroͤrte⸗ rungen unterworfen gewesen ist; daß es sehr auffallend

erscheinen muß, daß man aus Louis Napoleon, gewis⸗—

sermaßen gegen seinen Willen und gegen den Augen—

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