1838 / 295 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Römischen Altertbämer gefunden werden. Hinter der gegen Norden gerichteten Wall⸗Linie wurden die meisten Waffen ausgegraben, und zwar in besonders großer Anzahl gegen die Mitte hin, wo die Porta rincipalis sinistra gelegen baben muß. Hier lagen Schwerter und Dolche. Spitzen von Lanzen und Wurfspießen und vieles Eisengeräth (der Beschreibung nach Ueberreste von Helmen und Rüstungen) durch— einander. Hinter der östlichen Front und in der Verlängerung der . Wolfégruben wurde eine große Anzahl bleierner Schleuderkugeln (glandes plumbatae] beisammen liegend gefunden, von denen allein 25 Pfd. für altes Blet an ciuen Krämer zu Haltern verbandelt wur⸗ den. 5 spitz zulaufender Form und wiegen 3 bis 3!

9 Dlei⸗

viele eiserne, hohle, unten spitz zulaufende Kegel von 6 bis 8 Zoll Läuge und 216 bis 3 Zoll oberer Oeffnung. Offenbar sind dieses 2i risernen Schuhe der Pallisaden, womit der Wall besetzt war, und

welche von den Legious Soldaten auf Märschen getragen werden

mußten. Zwischen dem nördlichen Wall und dem Tannenkampe sinder sich ein Römischer Brunnen, der bei seinem Auffinden ausge— graben und später wieder verschüttet wurde, weil mehrere Thiere hin⸗ eingefallen waren. Nach Aussage der Arbeiter hat derselbe eine Tiefe , von etwa 12 Fuß und einen Durchmesser von Alsz Fuß. Der Boden, durch welchen derselbe getruft ist, besteht aus einer oberen Schicht von Sand, unter welcher eine andere von Lehm befindlich ist. Beide zusammen haben eine Dicke von etwa 12 Fuß und ruhen auf einem mächtigen Mergellager, welches das von oben eindringende Wasser uscht durchläßt. Auf diesem Mergellager liegt die Sohle des Brun— uens und bestebt aus einer starken Decke von wasserdichtem Mörtel mit 1 Zoll weiten, auadratförmigen Oeffnungen, durch welche das Wasser hervorquillt. Aus demselben Mörtel bestehen die Seitenwände, o weit dieselben in dem Lehme liegen, und in der Sandschicht sind sie mit Steinen, die auf dem Annenberge gefunden worden, aus⸗ gemauert. Das Lager mußte seiner Gestalt und Lage nach dier Thore haben, von denen sich jedoch, da der Wall durch das Suchen nach Steinen so vielfach zerstört ist, nur noch die Lage des westlichen (der Porta decumana] durch die hier ausgehende und noch sichtbare Straße, mit Bestimmtheit an⸗ gebeu läßt. Es zieht sich nämlich von der Mitte der Wesi⸗ front ein hoher Erddamm deu sanften westlichen, mit Haide bewach— senen Abhang des Annenberges herab und verliert sich in den Feldern von O fender! die Richtung gegen Schermbeck nehmend. Es ist dieses die Römische Heerstraße, welche das Kastell auf dem Annen⸗ berge init Castra vetera verband und sich östlich vom Annenberge auf dem uördlichen Ufer der Lippe bis Aliso fortsetzte. Sie ist auf lange Strecken aufgefunden worden und besteht in sandigem Boden aus einem bloßen Damm von Sand und Lehm, im Kleiboden hingegen ssi sie ans Steinen aufgeführt, liegt hier jedoch größtentheils / bis 1 Zuß unter der jetzigen Oberfläche des Bodens,

Ueber die Zeit, bis zu welcher die Römer im Besitz des Lagers auf dem Aunenberge geblieben sind, können, bei dem Mangel aller historischen Nachrichten, Inschristen n. s. w., uur noch die hier ge⸗ fundenen Münzen mit einizer Sicherheit Aufschluß geben. Der Ma⸗ jor Schmidt hat sich bemüht, die noch vorhandenen Münzen theils zu sammeln, theils die von Liebhabern gesammelten näher zu prüfen, wodurch sich ergab, daß wohl die Hälfte der hier gefundenen aus Konfular Münzen besteht, an welche sich einige Dengre von Julius Täsar und Marcus Autonius und endlich eine große Auzahl Münzen von Gold, Silber und Erz von Augustus anreihen. Dagegen be⸗ fand sich nnter den nech vorhandenen keine Münze von Tiderius.“) Aus bem oben Gesagten läßt sich mit ziemlicher Bestimmtheit folgern, daß die Befestigung auf dem Annenberge weder ein bloßes Marsch⸗ noch Sommerlager, sondern ein wirkliches Standlager (Castra biberna oder stativ) war und eine von den befestigten Etappen bildete, welche auf der Heerstraße von Vetera nach Aliso angelegt waren. Daß die Be⸗ festigung aus bloßen, durch Pallisaden, Wolfsgruben u. s. w. ver⸗

) Eine Goldmünze von Tiberius, welche der Pfarrer Riesert zu Belen besitzt, ist in der letzteren Zeit in der Nähe von Dülmen und i der Gegend gefunden worden, wohin die interessante Schrift „Ueber die Kömer-Straßen auf dem rechten Ufer des Niederrheins von C. v. W.“ die pontes longi verlegt.

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Allgemei

9 1 *. 9 p 466 14a * 8 1 3 . 1 22 v 1 r* ;

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1212 ; stärkten Erdwerken aufgeführt war, und auch die Wehnungen der Seldaten im Innern derselben nur aus Erde und Holz bestanden haben können, beweist der gänzliche Mangel an Mauerresten und kann, so wie die angegebene verschiedene Bauart der Heerstraße von Vetera nach Aliso, für fernere antiquarische Untersuchungen in Westi⸗ phalen einen Fingerzeig abgeben. Für die erste Behauptung der ge⸗ machten und durch eine große Heeresmacht geschützten Eroberung reichten diese Anlagen aus; dieselben aus soliderem Material auszn⸗ fübren und der Erobernng Dauer zu geben, verhinderten Herrmann und seine Cherusker. ö ;

Die große Anzahl der in dem Lager gefundenen Waffen u. s. w. läßt mit Grund vermuthen, daß dasselbe mit Sturm erobert und die Besatzung niedergemacht worden ist. Der Einbruch scheint von NRer⸗ den ber durch oder in der Räbe der hoarta principalis sinistra erfolgt zu seyn, da bier Waffen und Ueberreste von Rästungen baufenweise beifammenliegend gefunden wurden. Vielleicht drängie auch die Be— fatzung gegen jenes Thor hin, um sich durch dasselbe zu retten. Aus den aufgefundenen Münzen läßt sich schlie ßen, daß die Erstürmung ge— gen das Ende der Regierung August's stattgehabt; und welches bekannte bistorische Ereigniß könnte dieselbe herbeigeführt haben, als dasjenige, wel⸗ ches im Jahre n. Chr. den Eroberungen der Römer und ihrer Herrschaft n Wessphalen für immer ein Ende machte: die Schlacht im Teuto— burger Walde. Waren die BVertheidiger des Kastells, welche bei der Erstürmung den siegreichen Waffen der Deutschen erlagen, wie es wahrscheinlich ist, Füüchtlinge aus jener Schlacht, so sind dit hier ge⸗ fundenen Waffen in derseiben gebraucht worden. Daß nach diestr Katastrophe das Lager von den Römern nicht wieder besetzt worden ist, felbst nicht während der Heereszüge des Germauicus gegen die Marsen und Cherusker in den Jahren 14, 18 und 16, dafür sprechen die in demselben gefundenen Dinge, so wie der gänzliche Mangel au Münjen von Tiberius.

Dem Unfruchtbaren und nicht zur Knltur einladenden Boden des Annenberges verdanken wir die Erhaltung von Denkmälern, die Zeugen waren des größten und in seinen Folgen wichtigsten Ereig— Fisses der ältesten Geschichte des Deutschen Volks, und es ist daher um so mehr zu bedauern, daß durch Ungchtsamkeit und aus Unkennt⸗ niß das bis jetzt Gefundene bis auf Weniges zerstört worden ist. Da jedoch das Innere des Lagers durch das Suchen nach Steinen nur Stellenweise durchwühlt worden ist, so dürfte noch Vieles, beson⸗ ders sunerhalb des Tannenkamps, zu sinden seyn, und wir können den Wunsch nicht unterdrücken, daß gründliche Nachgrabungen ange⸗ stellt und Maßregeln für die Erhaltung des Römlschen Brunnens genommen werden möchten.

—— ———

Paris. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaf⸗ ten am 15. Sftober theilte Herr August Satnt-Hilaire einige Bemerkungen des Herrn Dunal über die Ursache der rothen Färbung mit, die fich auf manchen Sümpfen findet. Herr Dunal schreibt die⸗ selbe einer kleinen Pflanze, Protoegeens, zu, die Herr Turpin mit großer Sorgfalt mikroskopisch untersucht hat. Andere Beobachter, und namentlich Herr Paven, glauben die Ursache jener Färbung in dem Vorhandenseyn eines kleinen Thieres, Astemin salina, zu sinden. Herr August Saint-Hilaire meinte, dieses Thierchen komme in menb— reren roth gefärbten Sümpfen nur in geringer Anzahl vor. Herr Valenciennes las eine Abhandlung über die geographische Verbrei— tung der Fischt. Herr Lerorp d Etioles machte eine nene Mit⸗ theilung über ein von ihm erfundenes und schon früher der Akade— mie miigetheiltes Jastrument für den Steinschnitt.

Meteorologische Beobachtung.

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Nach einmallger Bec hachtung.

1838. 21. Oltober.

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6 Den 22. Oktoher 18338.

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London, 16. Oktober.

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Mittwoch, 24. Okt.

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Akt, von Th. Koͤrner. Komische Oper in 2 Akten.

de Castro“, von Persiano, singen. ) Donnerstag, 25. Okt. Eulenspiegel, oder; uͤber Schabernack. Wiener

ten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.

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Im Schauspielhause, zum erstenmale Das laute Geheimntß, romantisches Lustspiel in z

Im Opernhause: Die Branbschatzunz Der Seeraͤubtr,

Hans Sachs. Dramatisches Gedich (Herr Lippe, vom Hoftheater

Auf Höchstes Begehren. Der gruͤne Hierauf: Da Musik von vom staͤndischen Theater zu Grö Gastrolle. Im zweiten Akt wird Dlle. Schnidt Vn rigtionen von Rode und eine Cavatine aus der Oper: „Inh

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über den Unterricht ü

t

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin,

Mittwoch den 24sten Oktober

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestaͤt haben den Kammergerichts Rath Fllatre zum Geheimen Post-Rathe und vortragenden Rathe Post⸗Departement zu eraennen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Husaren Ewig vom sten Husaren Regiment die Nettungs-Medaille mit dem Bande

ü verleihen geruht.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Danzig ist zu der erledigten katholischen Pfarrstelle n Sierakowicr, Kreis Karthaus, der Pfarrer Johann Wamke gewählt und bestäͤtigt worden; hien Marienwerder ist zu der neufundirten Pfarrstelle in Kokozts der Predigtamts-Kandidat Eduard Thimm gewaͤhlt und bestaͤtigt worden;

zu Stralsund ist der Diakonus Picht zu Gingst zum shestor in Grimmen und Superintendenten der dortigen Sy⸗ ode ernannt und in letzterer Eigenschaft instituirt worden;

u Breslau ist der Superintendent Falk zu Landeshut um ersten ordentlichen Prediger der Hof-Kirche zu Breslau serufen und bestaͤtigt, und der Nekter und Mittags ⸗⸗ Prediger obn zu Trebnitz zum Pastor in Polnisch Hammer, Kreis Trebnitz, ernannt worden;

u Bromberg ist der bieherige Vikarius Jakob Kranz ü Czarnikau als Pfarrer an der katholischen Kirche in Schoͤn⸗ anke bestaͤtigt worden; z

zu 6 ist der bisherige Vicarius euratus G. Simo— nis zu St. Katharina bei Linz zum Pfarrer in Fischbach er— nannt worden; zu Aachen ist der Kandidat der evangelischen Theologie, ar! Bockelmann aus Aachen, von der evangelischen Ge⸗ meinde zu Randerath zum Pfarrer erwaͤhlt und als solcher be⸗ sutigt worden.

Dem Geschaͤftsfuͤhrer George Preston zu Aachen ist un⸗ term 20. Oktober 1838 ein Patent

auf einen der eingereichten Zeichnung und VBeschrei— bung gemäß als neu und eigenthümlich anerkannten Regulator fuͤr Dampf⸗ und hödraulische Maschinen

auf Zehn Jahre, von jenem Termin an gerechnet und fuͤr den ümnsaͤng der Monarchie, ertheilt worden.

.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland und Polen.

Odessa, 12. Okt. Von den Flotten⸗-Augsruͤstungen hler und in Sebastopol, worüber in einigen Deutschen Blattern so viel Widersprechendes berichtet wird, ist in dem Journal d'odessa, das uͤber die Bewegungen im hiesigen Hafen und in dem von Sebastopol Anzeigen zu machen pflegt, keine Rede, Ales, was sich darauf bezieht und in den genannten Journal seß acht Tagen enthalten ist, beschraͤnkt sich auf Folgendes: „Der Admiral Lesareff ist am 4. Oktober am Bord des Kriegs“ Dampfbootes „Nordstern“ von hier nach Nitolajew abgegan— gen. Die Gocleite „Lastotschka“ ist am T Oktober von hier abgesegelt, um nach Sebastepol zu gehen. Das Kriegs ⸗Dampf⸗ boot „Westowoi“ und die Kutter-Jacht „Orignda“ sind am 0. Oktober . eingetroffen, ersteres von Sebastopol und letztere von Rikolajew kommend. Das in England fuͤr Rech⸗ nung der Russischen Regierung erbaute eiserne Dampfsbeot „Inkerman“ ist am 9. Oktober auf unserer Rhede vor Anker gegangen. Es ist aus London in 38 Tagen und aus Konstan— linopel in 52 Stunden hier eingetroffen.“

Frankreich.

Paris, 17. Okt. Hiesige Oppositions-Blätter Kußern ch in Bezug auf Herkn Lerminier etwa in folgen der Weise; „Herr Lermminier scheint mit seinem Eintritt in den Staatsrath den letzten Rest seiner fruuͤheren Oppositions-Gedanken aufgege— ben und einen foͤrmlichen Pakt mit der Regierung geschlossen ju haben. Den Uebergang zu dieser SinnesAenderung bildet ein Schreiben über die politische Presse, welches er an den Direktor der „Revue des deur Mondes“ gerichtet hat. So scheint sich denn auch diese, fruͤher so pikant hervortretende Persoͤnlich ke it in die Allgemeinhelt der ministeriellen Favoriten aufzulbsen. Vielleicht lockte das Beispiel des Herrn Cousin, der durch Verleugnung seiner fruͤheren Grundsätze bis in, die Pairs-Kammer klertertẽ, und erst in dieser inamoviblen Stel⸗ lung durch einen Schimmer von Unabhängigkeit einen kleinen Theil seiner früheren Popularitaͤt wieder zu erlangen suchte.

err Lerminier ist in früheren Zeiten emsig bedacht gewesen, sei= nen jetzigen Uebertritt zum Regierungsglauben zu einem besonders auffallenden zu machen. Wer erinnert sich nicht seines Kampfes in den Reihen des St Simonismus und seiner spaͤteren Witze ber jenen modernen Orden? Wem ist es nicht noch gegen— wartig, wie er, kaum von der Fahne der Doctrinairs entwichen, seine „Briefe an einen Berliner“ schrieb, in denen der . Guizot und Eousin so freundlich gedacht wurde. In an Laufbahn als politischer Schriftsteller sehen wir ihn bei en Juli, Ereigniffen Arm in Arm mit Herrn Armand Carrel gehen und in 'der beruͤchtigten „Tribune“ von Herrn Armand

arast gelobt werden, weil er in seinen oͤffentlichen Vortragen Eee weisen suchte, daß die politische Einheit Frankreichs dem Itstehen zweier gesetzgebenden Kammern zuwider sey. Auch ie AÄnsichten des Abe Lamenais fanden einen Augenblick nade vor den Augen des Herrn Lerminier und so wurde

an den Direktor der „Revue des deur Mondes“ sagt: „„Die Tages- Presse hat die hohe Wichtigkeit, welche sie lange Zeit, inmitten der schwierigsten Pruͤfungen, sich zu erhalten wußte,

gänzlich verloren; sie ist zu einem solchen Grade der Ohnmacht

noch einen Ruf gruͤnden oder untergraben kann.

Dienst gaͤnzlich untergegangen zu seyn, sonst wurde

schalls Vale mit, Theils der Provinz administriren will, naͤher festgesetzt wird. Zu gleicher Zeit ent⸗

bei ihm einen Brief von einer

Zeuge die er fich am letztverwichenen 26. Juli beschäfügt habe.

er nach und nach Mitarbeiter des „National“, des „Bon

Sens“ und der „Monde“. Nach diesen Vorgängen kleidet es dem neuen Requetenmeister im ordentlichen Dienste beson⸗ ders wohl, wenn er jetzt in seinem oben erwähnten Schreiben

gelangt, daß sie jetzt weder irgend eine Bewegung veranlassen, gelungen, das Publikum zu degoutiren; man liest sie, ohne an sie zu glauben; oft liest man sie gar nicht mehr, und ihre Ueber⸗ treibungen haben eine gewisse Erstarrung der geistigen Krafte hervorgebracht. Dies ist gewiß ein großes Uebel; denn meines Erachtens ist die Presse eines der nothwendigen Elemente unse—

rer politischen Eivilisation; und dennoch hat sie sich durch ihre

Fehler die Gemuͤther der Art entfremhet, daß ihre Rechte in Zwei⸗ fel gezogen, und die Dienste, welche sie leisten koͤnnte, verkannt und geleugnet werden. In derselben Nation, die vor 10 Jahren das Joch der Censur nur mit innerer Wuth ertrug, dahin gekommen, sich voll Schrecken zu fragen, ob in jenen schamlosen Schreibereien der normale Zustand eines Landes zu erblicken sey?““ Herr Lerminier vergißt, hinzuzufügen, wie groß seine Schuld an der Existenz dieses abnormen Zustandes sst. Die Erinnerungen des Doctrinairs, des St. Simonisten, des Republikaners und des dynastischen Oppositionsmannes, scheinen in dem neuen Requetenmeister im außerordentlichen er gefuͤhlt haben, daß es jedenfalls schicklich er gewesen wäre, jene Jere— miade, die uͤberlassen.“ .

Bie Herren J. Laffitte und Compagnie widersprechen in einem an die hiesigen Blatter gerichteten Schreiben der Nach⸗ richt, daß sie fortan keinen Wechsel, nate zu laufen haͤtte, diskontiren wurden.

Ber Montteur theilt heute eine Verordnung des Mar—⸗ in welcher die Verwaltung desjenigen Konstantine, den Frankreich nicht direkt

häͤlt das offizielle Blatt den ausfuͤhrlichen Bericht des Mar⸗ schalls uͤber die Besetzung der Rhede von Stora.

Raban's Prozeß. Sitzung vom 16. Sktober. Der Gonthier wird eingeführt und von dem. Präsioenten , r gie

an, einen Bürger nach verschiedenen Orten der Stadt, und zuletzt nach dem Perron am Palais royal gefahren zu haben. Auf die rage, ob er diesen Mann wiedererkennen würde, autwortete er mit al“ und zeigt, nachdem er sich eintze Augenblicke umhergeschaut,

Iü6f den Angeklagten Dubosc. Der Präsident. „Ihr Fd aher am 28. Inli verhört worden, und habt damals erklrt, ihr wäret nicht gewiß, ihn wsederzuerktuntu.“ Gonthier. „Das ist wahr; man zeigte dunkel, und sch war meiner Sache nicht gewiß; ein armfeliges Licht. Am anderen Tage sah ich ihn in voller Tage s⸗ helle in dem Hause des Herrn Instructonsrichters. Dort habe ich ihn richt gut wiedererkannt.“ Du b o sc. „Der Zeuge irrt sich sehr, wenn er sagt, daß es in dem Kanzleijtmmer der Concitrzerie nicht hell genug war; es brannten dort mehrere Lichter. lige Berschwendung von Licht, woran dieser Ori sonst gar nicht ge— wöhnt ist. Die ser Thatbestand ist vor dem Herrn Insiructionsrichier konstatirt.“ Der Präfident (zu Genthier). „Ike erkennt also Dubotze s“ Gouthie r. „Ja ich erfenne ihn.“ Du bosc. Ich mache bemerklich, daß der Zeüge vorgiebt, seine Erklärung (y frei⸗ willig, und daß er gesagt hat, er erkenne mich von selbsf. Dies be⸗ woeist, wie sehr den Jusiructions-Protokollen zu mißtrguen sey. Er hat damit augefangen zu fagen, er glaube mich zu erkennen, dann aber, daß er mich wirklich kenne. In dem Protokoll ist dies nicht gesagt, es ist aber auch erst ine haibe Stunde nach dem Verhör niedergeschrieben. Der Präsideni. „Zeuge, erzählt ihr den Hergang der Sache.“ Gonihier: „Als ich in das Zim⸗ mer des Richters fam, fragte man mich, ob ich die Gegenstände wieder erkennte, die man in meinem Kabrtolet geiässen, und die ich nach der Präfettur gebracht hatte. Ich autworters mit Ja. Darauf fragte man, ob ich jenen Herrn dert kannte, und ich antwortete eben⸗ salls mit Ja.“ Dubosc: „Der Hergang der Sache ist anders.

Man fragte ihn, ob er mich kenne, und er an wortete, ich glaube, ja.

Ich entgegnete ihm, in einer so wichtigen Augelegenheit muß *

nicht glauben, , seyn“ Gouthier: sch fagte, ich glaube, hatte ich Sie noch uicht recht geseben; ich stand hinter Ihnen. Als ich Ihr Gesicht sah, kannte ich Sie gleich.“ Ver Ptäsident: „Habt ihr mit Jeuandem von dem Paket Pulver gesprochen, das er in Eurem Wagen zurücklienß ?! * Gontbier: Ytein, ich sagte nur zu den Leuten, die in der Nätze des Platzes Froͤres Provencaur sianden: „„Der Herr läßt mich lange warten, ber es schadet nicht, ich habe Sachen von ihm im Wann; , ich habe deshalb auch bis Mitternacht gewartet.. Der Präsident: „Wißt Ihr nscht, wohin der Herr gegangen ist, als er Euch verließ!“ Gontbter: Er ging nach der Seite des Café Lemblin und pver— schwand unter den Säulen; wo er dann blieb, weiß ich nicht.“ Der Präsident: „Warum seyd Ihr nicht am vorigen Freitag im Berhör erschienen?“ Gonthierz „Ich babe leine Vorlidung erhal⸗ en.“ Der Zeuge erzäblt nun ausführlich, wie er auch die Vorladung zu der Sitzung vom jzten einen Tag zu spät einpfangen habe, weil er sich zur Zeit der Abgabe in Versailles und St. Germain befunden habe, wohin er nen Herrn gefahren habe. Der Präsident: „Wißt Ihr, wo dieser Herr wohnt?“ Gonthier: „Mein.“ Der General-protu⸗ rator! „Kennt Ihr den Herrn, der mit Euch nach Verfsailles und St. Germain gefahren ist“! Gonthier: die Person sehr wohl,

Gonthier: „Es ist Einer von de— der Instruction konfrontirt wurden.“ „Ihr feyd damals nur mit zwei Perso— den Ihr wieder erlannt habt,

„Und wer ist diese Person?“ nen, die mit mir während

Der General-Advokat:

nen konftontirt worden, mit Bubose, und mit einem Ändern, demselben, der am 25. Juli mit Dubosc zu— sammen in das Kabriolet stieg. Ist es nun dteser gewesen, der Euch pie beiden Männer zugeführt haf, deren Einer mit Euch nach Ver— sailles und St. Germain fuhr Du bose: „Ich begreife in der That nicht, welche andere Angelegenheit man mir der unsrigen ver⸗ mengen will.“ Der General-Adrokat: „Es handelt sich darum, zu wissen, wer die Person war, die Gonthter über Land führte, um

vier Personen gestellt, die man an ihrer Haliung und an ihrem leicht filr solche erkennen konnte, die nicht für gewöhnlich in Kabrio—

sind Viele General Advokat: „Hier ist das Signalement, welches Gonthier

in dem Berhör

der langer als drei Mo⸗ . 9 nen, ohne das Praͤdikat Herr, wenn Sie aber woll en, e ich: Die

mit den Herrn in der Eonciergerie, aber es war dert so es braunte dort uur

Es war eine vößl⸗

„Nein, aber ich kenne die mir die beiden Herren zugeführt bat, von denen der eine mit mir nach Versailles fuhr.“ Der Präsident;:

daraus zu ermitteln, in wessen Interesse sie handelte. fest, daß es einer der vernommenen Zeugen, Herr Elias Renault, ge⸗ wesen ist.“ Der Präsident: „Ist Herr Eltas Renault gegen⸗

närtig?“ Herr Guvpot: „Nein, mein Herr, Herr Renault ist mein Ai ssocse, und wir können nicht Beide zu gleicher Zeit abwesend seyn.“

Der Präside nt: „Es ist durchaus noihmendig, daß Herr Renault hier erscheine.

Gu Gonthier:) Kanntet Ihr schon den Mann, mit welchem Ihr bei der Instruction konfronttrt wu der Gonthier: „Ja, ich batte ihn schon gefahren.“ Der Präsident: „Und auch

den Angeklagten Dubosc kennt Ihr genau wieder?“ Gonthier:

Es ist ihr

Ich habe ihn erfannt und kenne ihn nech immer.“ Du hes e; „Man hat mich, als die Konfrontirung vorgenommen wurde, zwischen ostime

lets fahren, und doch sagte er nur, er glaubte, mich zu kennen. Man bat bierauf jene vier Männer hinausgeführt und ich bin allein zum Berhör zurückgeblieben. Auf diese Weise war ich dem Zeugen doch wodbl deutlich genug als derjenige bezeichnet, der ich seyn sollte. Der Präsident: „Ist es wahr, daß Herr Dutzosc besser gekleidet war als die anderen Männer, die vor dem Verhör gegenwärtig wa⸗ ren?“ Gonthier: „Ja, das ist wahr, aber ich mache bemerklich, daß wir sonst in unseren Wagen allerhand Leute fahren. Der

egeben hat: Größe 5 Fuß 1 Zoll.“ Du bosc: „Ich miessse A vol? Der General-Advokat: „Dunkler Teint, braune Haare.“ Duhosc: „Ich hin blond. Uebrigens könnte das

nnr beweisen, daß der Zeuge einen Mann gefahren habe, der mir ähnlich sieht. Eine lauge Debatte entspann sich nun über den Thatbzstand eh Braisse oder Raissant mit einer Blouse bekleidet gewesen wäre. / , Lenoir behauptet dies fest, die beiden genannten wersonen leugnen es ab.

Der Du bosc. „Ich wünsche, daß Herr

Lenoir 33 i. wiederhole welche Antwort sch ihm auf seine erste ihr Wahres haben mag, einem Berechtigteren zu , ,, , Dubosc zu Herrn Rabau wegen der Wahl-AÄAngelegenheit kam, ich welß auch nicht, was er mir über die Wahl Laffitte's gesagt hat.“ Herr Arago. „Sie hätten, um höflich zu seyn, auch sagen können.

habe schon erklärt, daß

ich mich dessen nicht mehr genau erinnere. ch weiß nicht, ob Herr

Herr Laffite.“ Herr Lenoir. „Berühmte Ramen kann mau neu⸗

Wahl des Herrn Laffiste.“ Herr Arago. „Ihre Unböflichkeit liegt

im Tone.“ Herr Lenoir. „Sie legen mir Gesinnungen unter,

die mir durchaus fremd sind. Ich habe nur gesagt, daß ich mich nicht mehr genan erinnere, ob

Heir Dubosc mit inir von der Wahl⸗ Was ich aber weiß, ist, daß ich Demoiselle Pepin fand; ich glaubte anfangs, daß dieser Brief von Wichtigkeit sey, und sich auf die Familie Pepin bezöge. Herr Dubosc hat mir Erklärungen gegeben, die allen Zweifel iöfen.“ Braisse. „Das ist so gut eine Erdich⸗ tung wie alles Uebrige.“ Raban erklärt auf das Befragen des Präsidenten, daß er keinem Vereine angehöre; er babe die anderen Angeklagten bei sich gesehen, um Unterschriften zu Gunsten politisch Berurtheister zu erhalten. Was die Munition betreffe, die bei iom gefunden sev, . habe er sse theils als gangbaren Handels⸗-Artikel an⸗ geschafft, theils auch, um bei dem etwaigen Ausbruch eines Krieges sogleich eine hedeutende Quantität zur Berfügung stellen zu können. Die übrigen Ungeklagten wiederholen ihre früheren ne en, daß sie nämlich bei Raban gewesen wären, um dort zu frühstücken, und dann über eine Bittfchrift zu Gunsten der politisch Verurtheilten zu erathen. Der Zeuge Renault wird nochmals aufgerufen, ist aber noch immer nicht anwesend. Gonthier wird von der ihm, wegen seines Nichterscheinens auferlegten Geldstraft befreit und entlassen, die Sitzung aber bis zum folgenden Morgen vertagt.

Paris, 17. Okt. Der Koͤnig und die Koͤnigin der Bel 7 sind gestern Abend um 3 Uhr in den Tuilerieen einge— troffen.

Der Preis des Brodes ist auch fuͤr die zweite Hälfte des Oktobers einer nicht unbedeutenden Erhohung unterworfen worden.

An der heutigen Böͤrse dauerte das Sinken der Eisenbahn⸗ Actien fort, und begann auch einen nachtheiligen Einfluß auf die Franzoͤsische Rente zu dußern. Versaille's rechts steht Sao, Versaille's links z70 und Straßburg⸗Basel 325. St. Germain war bis auf 595 gefallen, schloß aber zu 610.

Das hiesige ge nn *. Geric hat heute sein Urtheil in

Sachen Raban's und Konsorten gefällt. Raban ist zu zwei— zaͤhrigem Gefaͤngniß und 560 Fr. Geldstrafe, Raissant, Bruis und Dussoubs, Jeder zu 18 Monat Gefaͤngniß und 200 2 Geldstrafe und Dubosc zu einjaͤhrigem Gefaͤngniß und 100 Fr. Geldstrafe verurtheilt. Außerdem sind alle fuͤnf, Jeder zwei Jahr unter polizeiliche Aufsicht gestellt worden. Lardon ist freigesprochen. Die Sentinelle de l'armée enthält folgende Nach— schrift: „In dem Augenblick, wo unsep Blatt unter die Presse gehen sols, erfahren wir, daß den af der äußersten öͤstlichen Gränze kantonnirenden Truppen der Befehl zugegangen ist, in ihre respektiven Garnisonen zuruͤckzukehren.“

Die Abgeordneten der Runkelruͤben-Zucker Fabrikanten hatten gestern zuerst bei dem Finanz Minister und dann beim Könige Audienz. Sie trugen die Klagen und Wuͤnsche ihrer Kommittenten vor, und erhielten vom Könige die Antwort, daß es ihm sehr am Herzen liege, die einheimische Industrie so viel als möglich zu beguͤnstigen, daß er aber auch das Interesse der Koloniteen, das ebenfalls ein Franzoͤsisches Interesse sey, sehr zu beruͤcksichtigen habe, und daß es endlich die Pflicht, der Ge— danke und der Wunsch seiner Regierung sey, beide Industrieen zufrieden zu stellen, und beiden Schutz zu verleihen.

Großbritanien und Irland.

London, 16. Okt. Von vielen Seiten her gehen seit einiger Zeit haͤufige Beschwerden uber die Art und Weise ein, wie die Eisenbahn⸗Compagnieen sich gegen das Publikum zu benehmen anfangen, und bereits stimmen Blaͤtter von allen Farben in diese Klagen ein. Man glaubt daher, daß das Par— kament sich unverzuͤglich mit einem Gesetz uͤber die Eisenbahn⸗ Polizei werde beschaͤftigen muͤssen. Besonders beschwert man sich daruͤber, daß diese Compagnieen in mehreren Fallen ihre Versprechungen nicht gehalten hatten, indem sie die Wagenzuͤge uͤber manche Stationen, wo sie anhalten sollten, ohne Unter⸗ brechung der Fahrt hinweggehen ließen. Auch sollen die Beamten der Compagnieen, nachdem dieselben das andere Fuhrwerk ver⸗

Angelegenheit gesprochen hat.

Es steht jetzt

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