1838 / 299 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

g oe rm ret u ee ngo g Den 26. Oktober 1838.

1m elichher Fend“

n d ed. Cuor. TZettæal.

. Königliche

1228

Sonnabend, 27. Okt. Im Schauspielhause: Heinrich der Vierte (erster Theil), Schauspiel in 3 Abth., von Shakespeare, nach A. W. Schlegel's Uebersetzung fuͤr die Buͤhne bearbeitet

Sch auspiele.

Sonntag, 28. Okt. Nelke und Handschuh, oder: Dee 3 der . , nch, 3 on oft parodirten Stoffes, in ten, von J. N Musik von A. Muller. ; ! chte

Neue Parodie eine

29. Okt. Zum treuen Schäfer. Komische Oper in

Musik von Adam.

Mar kt⸗Preise vom Getraide.

Berlin, den 28. Oktober 18383. Wein 2 Rihlr. 22 Sgr. 6. Pf., auch 2 Mmh,

2 Sgr. 6 Pf; Roggen 2 Riblr., auch 1 Rthlr. 23 Sar. 2 Pf. ; unf. Gersie 1 Rthlr. 8 Sar. 8 Pf., auch J Rtblr. 8 Sg.) Pf. sin⸗ Gerste 1 Riblr. 8 Sar., auch 1 Rthlr. 2 Sgr.; Haser 1 Rin auch 26 Sgr. O Pf.; Linsen 1 Riblr. 17 Sgr. 6 Pf. Eingeganmn

7 * * 78 1 von 6 Baron de la Motte Fouquè. (Neu einstudirt) Montag, n nauer. . EGelg. & Hriert. Geld. onntag, 28. Okt. Im Opernhause: Don Juan, Oper 3 Akten. er rere, err, i ir, drr, in 2 Abth., mit Tanz. Musik von Mozart. Pr. Rngl. Obl. 2. 10315. 1022. Cor. a. Nenm. do. 3! 1017. 1012. Im Schauspielhause: Pour le début de Mr. Saint“ Auhin, ran. q. Scei.= 68 876 Seblesische de. 4 1026. premier - role du ihédire du Gymnase: La premiere reprèésentation KR arm. bh. n. I. c. 102. kackt. & ut ad 2. : le la reprise de: Estelle, ou: Le päre et la lille, drame en 1 21 ——ᷣ 99 an Sen. ** 2. N. 23 * acte, par Serihe. Suixi de: Le menteur veridique, vaudeville en . 2. ** e 3 a . . gold ei mare - 21816. 214. acte, har Serihe. ( hans la premiere hiere Mr. Saint. Aubin rem. Zu Lande: Ripiager do. 4 NVaue Dueaten 18! 3 plira le röle de Soligny, erée par lui au thëätre du Gymnase, et Daus. de. la T. 48 Friedrich- 131 13 ans la seconde, celui du Menteur.) Worntpr. Pfaudbr. 31 1095. Aud. Goldman. 6 In Potsdam: Buͤrgerlich und romantisch, Lustspiel in Srofal. es. do. J * na, == , mr. 9 13. 12. 4 Abth, von Bauernfeld. Und: Ein Divertissement. sind S9 Wispel. Qatpr. Ffaudbr. II! 1005 Hiseouto 1 Montag, 29. Okt. Im Schauspielhause: Das laute Ge— Zu Wasser:

Auswüärtig Amsterdam, 21. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 335. 530, do. —. Neue Anl. 1512.4. Antwerpen, 20. Oktober. Zinal. S3/, Neue Anl. 1812. Hamburg, 23. Oktober.

kank- Actien 1110. 1383. Engl. Russ. 1081/4. Soo Poct. do.

Neue Anl.

Frank furt a. M., 23. Oktober. Qesterr. S0/ 9 Met. 1065/9. 1061/3.

Er. 19/0 2535. Br. Bank- Aetien

Bordeaux - Teate Sambre-Meuse A833. A31. Br. Köln- Anchen Comp. -Centrale —.

e Börsen.

zo, 100. 90a / 1739. 1737. 15125. Br. Loose zu 500 FI. 1271 /.. 1271/6. Loose zu 109 FEI. 278. 6. Preuss. Präm. Sch. 673/93. G. do. 30/9 Ani. C636. Br. Eoln. Lonse 67. 66a/.. Zo /9 Span. Anl. Gi. 613. 210 Holl. S2 13/10. S22 /a. Eisenbahn- Actien. St. Germain 6609. Br. Versailles rechtes Ufer 385. 380. do. linkes Ufer A021. 3971/7. Strassburg. Basel 350. 6. Leipꝛzig · Dresden 85.

von C. Blum. Dienstag, 30. Okt.

Oper in 3 Abth., mit Tanz. Mittwoch, 31. Okt. Im

Kanz. Bill. —.

großes Ballet in 3 Abth., von

Gerst. 216200 89. Partial. Obl.

Sonnabend, 27. Okt. Chirurg, oder: D

von L. Spieß.

heimniß, romantisches Lustspiel in 5 Abth., frei nach Carlo Gozzi,

Im Schauspielhause: Der Maurer, Musik von Auber.

Lustspiel in 1 Akt, von Hollbein.

rich. Die Decorationen sind vom Königl. Docorations, Maler

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Koöͤnigsstädtisches Theater. Zum erstenmale: ie Diplomaten. Lustspiel in 2 Akten, frei nach dem Franzoͤsischen, von Friedrich Gene. Hierauf, zum ersten male: Der Schauspieler von Stettin. Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen des Moreau und Severin, frei bearbeitet

353 Sgr., auch 1 6 Pf. Opernhause. Die Verraͤtherin,

Hierauf: Der Seeräuber, P. Taglioni. Musik von Gäh—⸗

7 Sgr. 6 Pf.,

Der Escadron⸗

Das Schock Stroh? Rthlr., auch 6 Rihlr. 8 Sgt. Seu 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.

Weizen (weißer) 3 Rihlz. 3 Sar. 2 Pf, ang

2 Rihlr. 27 Sgr. 6 Pf. und 2 Rihlr. 20 Ser; Roggen 2 Rihn.

Rthlr. 28 Sgr.“ Pf.; Hafer 1 Rihlr, auch 27 Sn.

Eingegangen sind 28360 Wispel 2 Scheffel.

Mittwoch, den 24. Oktober 1835. Ter Ceutnt⸗

Branntwein ⸗Preise vom 19. bis 25. Okiober 1833.

Das Faß von 200 Quart, nach Tralles 3 pCt., uach Richtz a0 pCt., gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung. Korn, Branntwein 20 Rthlr. 15 Sgr.; Kartoffel-⸗Branntwein 19 Rihir,

auch 18 Rihlr. Kartoffel⸗Preise.

Der Scheffel Kartoffeln 12 Sgr. 6 Pf., auch? Sgr. 6 Pf.

In Bertretung des Redacteurs: Wentzel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

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Bekanntmachungen.

Oeffentliche Bekanntmachung.

Die Königl. Amts⸗Perwerke Krausnick und Groß Wasserburg nebst Zubehbrungen, im Beeskow-Stor⸗ kowschen Kreise, werden Johannis 1839 pachtlos und sollen von da ab bis Johannis 1848 anderweitig ver— Wir bringen dies vorläufig mit dem Bemerken zur öffentlichen Keuntniß, daß die näheren Bedingungen, sobald sie fesistehen, durch diese Blätter

pachtet werden.

mitgetheilt werden sollen. und überlassen es allen etwai⸗ gen Bewerbern, sich an Ort und Stelle über die Pacht⸗ Gegenstände näher zu unterrichten und sich an den Departementsrath, Regierungsrath Schultze hierselbst, persönlich zu wenden, der ihnen, so weit es für jetzt geschehen kann, die nöthigen Mittheilungen machen wird. Potsdam, den 22. Oktober 1838. Königl. Regierung, Abtheilung für die Verwaltung der direkten Stenern, Domainen ünd Forsten.

(gez) Steltzer.

Nothwendige Subhastation. Das im Thornschen Kreise belegene, dem Johann Klaszynski

siebenhundert drei und sechszig Thaler und zehn Sil⸗ bergroschen, soll

am 185. Rai 1839, Bormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts⸗Rath von Wittke an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Tare, Hpothekenschein und Bedingungen sind in der Regisiratur einzusehen.

Thorn, den 28. September 18338.

Königl. Land- und Stadtgericht.

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aer m eme m, e, am,, e, e, mm, nr, m m.

Literarische Anzeigen.

Durch jede Buchhandlung des In- und Auslandes ist zu haben:

Schule und Unterricht. Abhandlungen über wichtige pädagogische . Fragen unsrer Zeit.

. Von Dr. Seinrich Gräfe.

28 Bogen in groß Oktav. Preis 1 Thlr. 22 sgr. (Berlin, Brüderstraße Nr. II, i,. der Buchhänd⸗ lung von C. Fr. Amelang. Nachstehendes Inhalts Verzeichniß wird um so mehr den Wünschen jedes Pädagogen entsprechen, als hier⸗ durch gewißermaßen eine Uebersicht des Ganzen ge— geben ist.

J. Ueber die sittliche Wirksamkeit der Velksschule. II. Zur Schul⸗Aufsichtskunde. III. Die wechselsei⸗ tige Schul-Einrichiung. IV. Diesterweg und die wechselseitige Schul-Einrichtung. V. Was ist die Schule?! VI. Graser's Erziehungs-Spstem. vIl. Graser's Elementar-Unterrichts-⸗Methode. III. Was ist die Aufgabe der Gymnasien? IX. Vermischte Aufsätze: 1. Ueber Lesebücher für Volks— schulen. 2. Ueber höhere Bürgerschulen. 3. Wel— chen Antheil können und sollen die Gemeinden an der Besetzung der Schullehrerstellen haben? 4. Ueber die Laaheit vieler Bolks-Schullehrer. 5. Die Ele⸗ mentar⸗Schue nach dem Geiste der Pestalozzischen Methede. 6. Das Verhältniß der alten Sprachen zur Mathematik in Gymnasien. 7 Ein Wort über die Metbode der Uebungen im Schreiben und Sprechen des Lateinischen.

Bei Fr. Augusi Leo in Leipzig ist erschienen and unn durch alle Buchhandlungen zu beziehen, nament— lich durch E. S. Mittler in Berlin (Sifechbahn Rr. 3), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen, auch L. Bam— berg in Greifswald: ; .

Rosen und Vergilsmeinnicht, dargebracht dem Jahre 1839, . Nett gebunden, z0 Bogen stark mit ? Stahlstich⸗Ab— drücken 2 Thlr. 10 sgr. ̃

Dieses Taschenbuch hatte sich in allen seinen frü⸗ heren Jahrgängen der ausgezeichneten Gunst des Publi⸗ kums ju erfteuen. Auch diesmal hat der Verleger nicht nur für reizende Sujets der Kupfer, sondern auch für deren artistische vollendete Ausführung Sorge getragen.

Den Inhalt bilden drei Rovellen, von Bernd von Guseck, Robert Heller und Ludw. Rein.

ehörige Erbpachts-Vorwerk Grzywna Nr. 15, abgeschätzt auf 1,763 Thlr. 10 sgr., eilftausend

Wenn Taschenbücher sich überhaupt für sinnige Geschenke und Festgaben am besten eignen, so werden die Rosen und Vergißmeinnicht durch ihren ge— diegenen Gehalt, allen Freunden und Freundinnen der Literatur und der Kunst besonders willkommen seyn.

Am 28. d. M. erseheint: „IV Supplément du catalogue de la nouvelle Bibliothèque de Lecture frangaise, anglaise et italienne, chez J. J. Zedner., unter den Linden No. 53“, und wird daselbst gratis

* ausgegeben.

In allen Buchhandlungen ist zu haben, in Berlin bei Ludwig Oehmigke, Burgstraße Nr. 8: Chemisch-physiologisehes System der Pharmakodynamik,

von Dr. W. Grabau. 2r Theil: Organische Stofle. Preis: 2 Thlr. 10 sgr.

Der Verfasser behandelt die Pharmakodynamik php— siologisch. Sie hört damit auf, ein bloßes Reperto—⸗ rium zu seyn, und wird Wissenschaft. Darum ver⸗ langt freilich dies Werk Studium, was Solchen, die in der Raturforschung des Denkens nicht überhoben zu seyn glauben, nicht unbequem erscheinen kann.

Kiel, August, 1838.

Universitäts⸗Buchhandlung.

Stieler s Schul-Atlas

der neuern Erdbeschreibung

hat für alle Schulen Deutschlands einen Vor— zug erhalten, den kein anderer Scmul- Atlas ge wäh-. ren kann. Es wird nämlich von jetzt an jedem Exemplare desselben aus dem nun vollständig er— schienenen Atlas der Deutschen Bundes- Staaten eine der 29 Karten nach der Wahl des Käu— fers gratis beigegeben, so dafs für alle Landes- theile Deutschlands die speciellere Darstellung der heimatlichen Gegend, welche Lehrer und Schi- ler zunächst angeht, nicht sehlen kann.

Schul- Atlas der neuern Erd beschreibung. 27 illum. Karten nebst 1 Special-Karte einer Preussischen Provinz. Preis 17 Thlr.

Kleiner Atlas der Deutschen Bundes- Staaten. 29 illum. Karten. Preis 24 Thlr.

Schul-Atlilas der Alten Welt. 14 illum. Kar- ten nebst Abriss der alten Geographie. Pr. 1 Thlr.,

bei Justus Pert hes in Gotha erschienen, sind

stets in den neuesten Auflagen bei S. Schrapp K

Comp. und in allen Buchhandlungen Berlins i

haben.

Bei J. J. Weber in Leipzig ist erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. ), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen zu haben:

Theologische Propaͤdeutik oder Beiträge zu einer genauen Kenutniß des geistlichen Berufes und der theologischen

Richtungen unserer Zeit von G. K. P. Heßenmüller. Preis 2 Thlr.

Im Verlage von Duncker und Humblot in Berlin sind vor kurzem folgende schönwissenschaftliche Schriften erschienen: .

f e, Roman in sechs Büchern von Willib. Alexis.

z Bände. 12m0. Geheftet. 5 Thlr.

Der Verfasser enthüllt in diesem Werke eine wun— derbare Fülle von Gestalten aus dem Schatze seiner reichen Phantasie. Wenn sich, früher vielgelesene Schöpfungen desselben mit der künsilerischen Verkörpe— rung vergangener Zesten und politischer Fragen be— schäftigten, so sind es hier vorzugsweise soziäle Grund⸗ lagen und Verhälinisse der Gegenwart, auf welchen sich Personen und Emwickelung dieser Dichtung bewe⸗ gen. Die ganze Anlage des Romans, welcher sich mit den Scicksalen sämmilicher Bewohner eines großstäd— tischen Gebäudes beschäftigt, dedingt schon an sich eine große Mannigfaltigkeit, deren Kreis sich durch die Be— rührung mit anderweitigen , und Potenzen einer Hauptstadt noch um Vieles erweitert. Indusirie

und Handel in den verschiedensten Richtungen und

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

Rüancen finden gleiche Berücksichtigung wie Kunststhematik widmen will, ist es ein zweckmmäßiges Hans, und Philosophie, die handwerksmäßige Thätigkeit wie buch, um das ganze Gebiet der Matbematik, so wen

natur, frommer Bürgersinn und aristeékratischer Pletis— mus,

Geistes neben dem Ringen des egoistischen Talents nach Glück und Genuß, Alles findet sich durch den Faden der Erzählung zu dem lebendigsteun und aumu— lhigsten Ganzenßzusammengewoben, dessen Entwickelung

an die Vollendung einer großen Architektonik geknüpft,

seine anziehende Kraft auf jeden Leser gewiß in hohem Grade bewähren wird.

Aus der Gesellschaft, Novelle von Ida Gräfin Hahn⸗Hahn. Svo. Geh. 17 Thlr.

Diese Schöpfung der begabten Verfasserin bewegt sich in den höheren Kreisen des sozialen Lebens, wel ches mit aller der Lebendigkeit, Wahrheit und Zierlich keit geschildert wird, wie sie nur eigenes Verweilen in denselben zu gewähren vermögen. Aber nicht die Schil— derung des Hintergrundes allein ist böchst gelungen zu nennen, nicht allein giebt sich im Dialog vielfacht Kenntniß, Erfahrung und Gewandtheit kund, auch die pspchologische Darstellung und Entwickelung der Charaktere zeißt von großem Scharfblick, gemüthlicher Tiefe und ungemeiner aesthetischer Preductionskraft, die auch Nebenpersonen in geschlossener Eigenthümlich— keit hervortreten läßt. Setzen wir hinzu, daß die Fa— bel böchst iuteressant und spannend sich abwickelt, ob— gleich dieselbe allein aus dem Innern der dargestellten Personen ehne alle Hülfe wundersamer äußerer Vor— fälle hervorgeht, fortschreitet und schließt, daß der Ge— gensatz der naiven wenn auch reich begabten weiblichen Natur und ihrer Berirrung gegenüber der bewußten und erprobten, einer der glücklich gewählten und durch— geführten ist, daß endlich das Ganze von dem keuschen Hauche edelster Weiblichkeit umgeben sich darstellt, so darf das Publikum in der vorllegenden Novelle nicht nur die anziehendsie Unterhaltung, sondern in der Thar auch aesthetischen Genuß erwarten.

Für auswärtige Musikfreunde. Mehrfachen Wünschen entgegen zu kommen zeigen wir hsermit an, daß wir bereit sind, gegen Pfand und Verpflichtung zur Abnahme eines Theils derselben, Musikallen jeder Art, die neusten wie die älteren, für jedes Instrument, zu den bekannten bedentend herab— gesetzten Preisen zur Ansicht zu versenden, wodurch der Besteller in den Stand gesetzt wird, nicht nur die neusten Sachen unentgeltlich kennen zu lernen, sondern auch nach eigner Wahl zu billigen Preisen, in den

Besitz ihm zusagender Werke zu kommen. C. A. Challier CK Comp., Spittelbrücke Rr. 3.

Im Verlage der Buchhandlung des Waisen. hauses in Halle ist erschienen und durch alle Buch— handlungen des In- und Auslandes zu erhalten, in Berlin bei Ludwig Oehmigke, Burgstraße Rr. 8:

Müller, J. II. T. (Diretor des Real- Gymna.

siums zu Gotha), Lehrbuch der Mathematik für Gymnasien und Realschulen, nebst vielen Lebungs- Aufgaben und Excursen. Gr. Sy9ꝗ. 1 Thlr. 208gr.

Vorstehendes Lehrbuch enthält in stufenweiser Fort— schreitung vom Leichtern zum Schwerern in 18 Ab schnitten die Hauptlehren der gesammten allgemei— nen und defadischen Arithmetik. Dabei ist fortwährend auf den innern Zusammenhang der einzelnen Sätze, wie sie auf den drei Rechnungsstufen wiederkehren, Rücksicht genommen.

Der Recensent in der A. L. Zeitung, 1838, Nr. 103 bis 105, schließt die kritische Beurtheilung dieses Lehr— buchs mit folgenden Worten: ;

„Alle Vorzüge jedoch des vorliegenden Buches ein zeln anzuführen, gestattet der Raum nicht, daher be. gnügt sich Rec., dasselbe besonders jedem Lehrer aufs dringendsie zu empfehlen. Er findet in höchst zweck— mäß ger Anordnung eine sehr große Menge Materials, das er zum Theil noch für sich selbst wird benutzen können, zum Theil auch nach dem jedesmaligen Stand⸗ punkte seiner Schüler das für sie Passende herauszu— wählen. Aber auch für den von der Schule abgegan— genen Schiller, der sich ganz dem Studium der Ma—⸗

das militairische Treiben, die Interessen der niederen diese in den Kreis der Schule gehört, nechmals alt Stände wie das Gebahren der höchsten Staats ⸗Beam⸗ ten, die einfachste Weiblichkeit wie die karrifirteste Un—

ein ordentliches Spstem zu Überfehen und sich zu den Vorträgen auf der Universität tüchtig vorzubereiten. Rec. scheidet von dem Berf. mit dem Wunsche, daß

wahrhaft edle Bestrebungen des jugendlichen er dem Tadel, den Rec. mitunter ausgesprochen, nicht

Anderes zum Grunde lege, als die freundschafiliche Absicht, ihn darauf aufmerksam zu machen, was wohl bei einer nenen Auflage, die das Buch seiner Gedie— genheit und Brauchbarkeit wegen recht bald verdiem, geändert werden könnte. Zunächst aber möge der Vers. eilen, den versprochenen zweiten Band, welcher die

enthalten soll, ehesteus nachzuliefern. Denn wenn die— ser eben so trefflich wie der vorliegende arithmetische Theil bearbeitet wird, so verdient das Ganze unbedingt den Vorzug vor allen bisher bi— kannten Schulbüchern dieses Fachs. Papier und Druck sind zu loben.. Riemever, A. H., Gesangbuch für höhere Schu⸗ len und Erziehungs-Anstalten. Zwölfte (von hr. H. A. Daniel) umgearb. Auflage. Svo. 121 sx. Bel dieser seit längerer Zeit vorbereiteten neuen Ausgabe ist der jetzige Hr. Hzrausgeber eifrig bemüht gewesen, alle billizen Ansprüche möglichst zu befrie⸗ digen. Die Zahl der Gesänge ist auf 7A gestiegen, besonders ist das Fach, der eigentlichen Schullieder bereichert, und fünf Register erhöhen die praktischt Brauchbarkeit.

Vollendung der Bridgewaterbücher.

In allen Buchhandlungen Preußens sind zu haben,

in Berlin in der Enslinschen Buchhandlung (Ferd. Müller), Breite Straße Nr. 23: Die Natur, ihre Wunder und Geheimnisse, oder die Bridgewater⸗Bücher. Aus dem Englischen vom Redacteur des Morgenblutz, Dr. S. Sauff, und Andern. Sieben Abhandlungen in 8 Bänden oder 32 Lieferungen, mit zahlreichen b= bildungen. (Die Liefer. 30 Kr. 93 sgr.) Gr. Fo. Velin⸗ papier. 16 Fl. oder 16 Thir. . Durch die Bridgewater-Bücher zieht sich als lei— tende Idee ein goldner Faden, der sie zu einem groß— artigen Ganzen verknüpft, nämlich die Tendenz: die Mächt, Weisheit und Güte Gottes in seinen Werken darzustellen. Dadurch werden sie, indem sie die Herrlichkeit der Schöpfung vor dem Leser emtrollen, zu einem religiös-sitilichen Bildungswerke im edessten Sinne des Worts, und geeignet wie für die Biblio— thek des Privatmanns, zu Preisebüchern für Schulen, zu Weihnachtsgeschenken, so für üffentliche Bibliothe— ken, Museen und Lesevereine jeder Art. So langt wir noch Exemplare haben, isi die ganze Sammlung um den obigen Preis zu erhalten. Für die einzelnen Abhandlungen, wovon jede ein Ganzes für sich bildet und deren Titel hier folgen, bestehen die dabei bemerl— ten besonderen Preise:

Die menschliche Hand und ihre Eigenschaf—⸗ ten. Von Sir Charles Bell. Mit Abbild. 11. 36 Kr. 1 Thlr.

Die Kräfte der Ratur, Chemie, Meteoro⸗ logie ꝛc. Von W. Prout. Mit Abbildungen. 3 Fl. 12 Kr. 2 Thlr.

Dad Leben, seine Erschein ungen und Gen setze. Bon R. Yi. Rog et. Mr Abbild. 8. 23 Kr. 3 Thlr. 4

Die Sternenwelt. Von W. Whewell. 2 I 24 Kr. 1 Thlr. 15 sgr.

Die ürwelt und ihre Wunder. Ben W. Buch land. Mit Abbild. A Fl. 2 Thlr. 18 sgr.

Der menschliche Körper und die Ratut— Von Th. Kidd. 15. 36 Kr. 1 Thlr.

Die innere Welt. Von Th. Chalmers. 15. 26 Kr. 1 Thlr.

Die zhierwelt. Von W. Kirb v. 2 Fl. A Kr. 1 Thlr. 18 sgr.

Stuttgart, im Herbst 1838.

Buchhandlung von Paul Neff.

Höchst wichtiges Handbuch für jeden Ge⸗

schäftsmann. ji

Die einzig vollständige Schrift über die Ben) ö rungsfrisien von 2 Stunden bis zu 30 Jahren

für 77 fgr. wieder zu haben in Berlin bei W. Seien, zriedrichestraße Ki. i61, und in der Stuhrsche

Buchhandlung.

geometrische Abtheilung der Elementar-Mathematt

veoereüs do, sn Rubel betragen.

Allgemeine

Prenßischt Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Masestäͤt der Koͤnig haben geruht, den Direktor des Land und Stadtgerichls zu Oppeln, Ober-Landesgerichts Rath

Fuchs, zugleich zum Kreis⸗-Justizraih für den Oppelner Kreis zu ernennen.

Se. Majestaͤt der Kaͤnig haben den Justizrath und Land— und Stadtrichter Borghardzt in Belgard zugleich zum Kreis- Justizraih für den Belgardschen Kreis zu ernennen geruht.

Angekommen: Der Bischof der evangelischen Kirche und

Gineral-Superintendent der Provinz Pommern, Dr. Ritschl, don Stettin.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Prinz Karl Biron

von Curland, nach Leipzig.

Zeitungs⸗Nachrichten. g n d n n d.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 20. Okt. Se. Majestaͤt der Kaiser aben dem General-Lieutenant Rasewski L, Chef der ersten btheilung der Linie an den Kusten des Schwarzen Meeres,

den Weißen Adler-Orden verliehen.

Der Vice⸗Kanzler, Graf Nesselrode, der Preußische Ge— sandte am hiesigen Hofe, Herr ven Liebermann, der Ober⸗Cere— monienmeister, Graf Woronzoff-Daschkoff, und der Wirkliche Staatsrath, Herr von Chambeau, sind sammtlich von Taurog— gen hier eingetroffen.

Aus Reni in Bessarabien schreibt man unterm 23. Sept., daß man mit der Versendung von Getraide nach dem Auslande in diesem Hafen habe aufhören muͤssen, weil die Vorräthe der Kaufleute erschoͤpft waren und das Getraide der neuen Aerndte ihnen in Folge der Viehseuchen, die in den Kolonieen stattge— sunden haben, nicht zuging. Die Weinlese haite begonnen; sie versprach aber nur geringen Ertrag.

Da die Schwedische Regierung die Einfuhr fremden Ge—

traides bis zum Schluß dieses Jahres gegen die Halfte des

tarifn ßigen Zolles gestattet hat, so ist der Russische Getraide— Handel init Schweden überaus lebhaft geworden. Waͤhrend

Üim Lauf des Jahres 1836 von Rußiand nach Schweden nur

fue 23600 Rubel Getraide und Mehl ausgeführt wurde, stieg

diese Ausfuhr im vorigen Jahre auf den Werth von 50,201

Rubel, und im laufenden hat sie kis zu Anfang Septembers Nad, Norwegen wurde im vorigen Jahre für 402 963 und in diesem bis zum September far il,«89 Rubel Getraide ausgefuhrt.

Livland besaß im Jahre 1857 an 133 Manufaktur- und Fabrik Ltablissements, in welchen 36500 Arbeiter beschäftigt wa— len. Der Erirag deiselben belief sich auf 11 Millionen Rbl. B. A. Der jährliche Umsatz der 5 Zucker-Fabriken betrug

A348, 687 Rbi., der 3 Tuch Fabriken 1,172, 071 Rbl. Die 7

Tabacks⸗Fabr ken fabriziren jahrlich ungefahr zo2, 109 Pfd. Rauch⸗ Taback, 12. 000 Pfd. Gan ern und 6, 100, C0 Stuck Ei— en von verschiedenen Qualitten. Die ganze Quantitat fa— rizirten Tabacks wird zum Theil im Livlaͤndischen Gouverne— ment, größtentheils aber in den inneren, vorzuͤglich in den Pol— usschen Gouvernements abgesetzt.

Aus Mariupol theilt man die interessante Nachricht mit, daß der von dem General-Gouverneur von Neu-Ruß— land und Bessarabien, Grafen Woronzoff, zur Aufsuchung

won Steinkohlen abgeschickte Berg⸗Beamte Kulschin ein reiches

Steinkohlen Lager 80 Werst von Mariupol und 180 Werst ron Alexandrow sk, in der Nahe des Dorfes Stilli, im Thale

Esuchja- Jall, entdeckt hat. Nach den vorgelegten Proben ist

dirse Kohle zum Gebrauche auf Dampfbooten vollkommen ge— eignet, und da der Transport derselben auf der einen Seite nach Mariupol, zu den Häfen des Asowschen Meeres, und auf der anderen Seite auf dem Dnjepr nach Cherson und Odessa leicht zu bewerkstelligen ist, so kann man diese Entdeckung als sehr wichtig betrachten.

Am 3. April d. J. hielt die Grusinische Actien Gesellschaft fit Wein Kultur eine General, Versammlung, in welcher die Direction der Gesellschaft ihre Jahres Rechnung ablegte. Die daraus gezogene Bilanz ward durch den Direktor vorgelegt und ergab einen reinen Ueberschuß von 3419 Nubel 36 Hopeken Silber oder, nach Abzug der statutenmäßigen Gebaͤhren, eine Dividende von 260! 6Ct.

Warschau, 23. Okt. Der Herzog Max von Leuchtenberg sst heuie fruͤh auf seiner Reise von Bayern nach St. Peters urg hier angekommen und im Palast Bewedere abgestiegen. .

Berlin,

Sonntag den 281en Oktober

.

sey, und im entgegengesetzten Fall die Kammer sogleich auflö—

sen und neue, allgemeine Wahlen ausschreiben.

Das General-Conseil des Departements der Seine hat sich in diesem Jahre unter Anderem auch mit der wichtigen Frage der Findelkinder zu beschäftigen. Nachdem die General— CLonseils der verschiedenen Departements so widersprechende Meinungen uber diesen Gegenstand geäußert und so entgegen— gesetzte Maßregeln angenommen haben, wird nothwendig die Entscheidung des General-⸗Conseils der Seine einen um so

größern Einfluß ausuͤben, als die Zahl der ausgesetzten Kinder in diesem Departement ungefähr den sechsten Theil sammtlicher

Findelkinder in Frankreich ausmacht. Im vergangenen Jahre

wurden von der Verwaltung im Departement der Seine ernste 3 getroffen, um nur denjenigen Kindern die Aufnahme in die

indelhäuser zu gewähren, deren Mutter sich namhaft machten, und ein Protokoll ber die Grunde der Trennung von ihrem Kinde aufnehmen ließen. Diese Maßregeln wurden von vielen Seiten heftig angefochten und als dem eigentlichen Zwecke der Findel⸗ haäͤuser widersprechend dargestellt. Jetzt sucht man zu beweisen, daß solche stren ze Maßregeln nicht einmal in dem gegen waͤrti⸗ gen Zustande der Dinge ihre Entschuldigung fanden, sondern daß, wenn man die statistischen Tabellen zu Hülfe nähme, die Verwaltung eher geneigt seyn duͤrfte, Gesinnungen der Groß— muth vorherrschen zu lassen. Die Verwaltung der Findelhaͤuser hat eine tabellarische Uebersicht der Aussetzungen vom Jahre

und aber die Schwäche seiner Freunde hinwegzusetzen und ungeachtet

des Parlaments, Beschlusses, der ja überdies nur die Form seines Verfahrens, nicht die gute Absicht, die er dabei gehabt haben mochte, als radelnswerth und ungesetzlich darstellte und ihm da⸗ für Siraflosigkeit bewilligte, die Verwaltung Kanada's unter so kritischen Verhaältnissen nicht aus den gar rn zu geben. Wenn er sich, so ward von diefer Seite bemerkt, bewußt war, daß er im wahren Interesse der Ruhe und Wohlfahrt Kana— das gehandelt als er die gefangenen Insurgenten-Haàaupter, um die von einem gerichtlichen Verfahren gegen sie vor den Juries zu befuͤrchtende neue Aufregung der Leidenschaften zu vermei⸗ den, und überdies, wie es damals hieß, ihren eigenen Wuͤnschen entsprechend, ohne Weiteres, vermöge der ihm Äͤbertragenen au⸗ ßerordentlichen Vollmachten, des Landes verwies, ihnen aber für den Fall ihrer Rückkehr nach der Previnz mit der Todes strase drohte, so sollte er sich mit dem Bewußt—⸗

(Cyn erfüllter Pflicht über Sie suristischen Schikanen eines

i510 bis zum Jahre 18335, also einer Periode von 195 Jahren,

entworfen, und es geht daraus hervor, daß trotz der beoeuten⸗

den Zunghme der Bevölkerung die Zahl der Aussetzungen sich seit 89 Jahren nicht vermehrt hot. Wenn man besonders die

Periode von 1816 bis 1834 in's Auge faßt, so stoͤßt man auf

folgende Resultate:

2

m n,, . 1816 22,383 0680 1825 29,233 5240 1835 29, 3290 487

also im 56 1816 wurde ungefähr ein Viertel der in Paris geborenen Kinder in das Findelhaus gebracht, während sich deren Zahl im Jahre 1835 nur auf ein Sechstel belief. Es sey also kein Grund vorhanden, meinen die Geaner jener

Maßregel, uͤber eine Zunahme der Unsittlichkeit sich zu erei⸗

fern, und eine der schoͤnsten Weßlthätigkeits-Anstelten ihrem ursprünglichen Zwecke zu entfcemden.

Die Guienne, ein in Bordeaux erscheinendes legitimisti⸗ sches Blatt, bestätigt in seiner Nummer vom 20 Okt. die Nach richt von dem Eintreffen der Prinzessin von Beira und dem aͤltesten Sohne des Don Carlos in Spanien. Am 16. Oktober

,. 2 und 4 Uhr Nachmittags war es ihnen gelungen, die

ranzoöͤsische Gränze zu uͤberschreiten.

Die Gazette de

France fügt noch hinzu, daß die hohen Reisenden von dem

Päpstlichen Legaten, Abbe Amat, begleitet gewesen wären. „Dieses Ereigniß wird“, sagt das Journal du Commerce, „die wichtigsten Folgen far die Zukunft Spaniens haben, denn

jede der drei Personen fuhrt den Den Carlos eine bedeutende moralische Macht zu. Die Prinzessin von Beira ist das Haupt

und die Seele der vertrauten Conseils des Prinzen, mit dem

sie sich vermahlen wird. Sie besitzt Kuͤhnheit und Festigkeit

und überhaupt gerade alle diejenigen Eigenschaften, die dem Don Carlos fehlen. Der junge Prinz, den sie seinem Vater

zufuͤhrt, ist 2! Jahr alt und aalso schon majorenn, und Don

Tarlos kann jetzt seinen Anhängern und seinen Freunden den

lebendigen Beweis liefern, daß seine Anspruͤche nicht mit seinem

Leben erloͤschen. ö fortan gegen die Eventualitäten seines Todes gesichert.

Die Vertheidiger seiner Sache sind daher So

stellt sich also die Dynasti-: des Don Carlos mit allen Lebens- Bedingungen der von uns anerkannten Dynastie gegenuͤber.

Tarlos hat jetzt eine Armee, feste Piaätze, offizielle Fuͤr Jeden,

Don Allianzen, und seinen Erben an seiner Seite.

der Spanien kennt, und der weiß, welche Verwirrung der Tod

und die Krankheit des Don Carlos herbeigeführt haben würde,

ist die Ankunft seines Sohnes ein Ereigniß vos großer Wich⸗

tigkeit.

Feinde der Spanischen Constitüution wird gefährliche Resultate nach sich ziehen. Wir nehmen keinen Anstand zu sagen, daß die Anerkennung des Don Carlos durch alle Nordtschen Hoͤfe

fürchten gewesen seyn wurde.

weit weniger far die Sache der constitutionnellen Koͤnigin zu

Auch die Absendung eines Papstlichen Legaten zu dem

Brougham und die daraus entsprungene Indemnitäts-Bill ge⸗ troͤstet und fernerhin das Seinige zur voͤlligen Beruhigung der Britisch⸗Amzrikanischen Provinzen beigetragen haben. . wurde sein Name noch populairer geworden seyn, und die Aus⸗ sicht auf den hoͤchsten Yee n ni, Gee. im Mutter lande haͤtte für ihn zugenommen, stan daß sie in Folge seines empfindlichen Benehmens geringer werden durfte. Auch haͤtten die zahlreichen Beweise von Vertrauen, die ihm augenblicklich in Quebek gege⸗ ben worden, wo die angesehensten Kaufleute sich sogleich nach Eröffnung seines Entschlusses beeilten, ihm ihr Bedauern darüber und ihre Anerkennung seiner Verdienste um die Kolonie auszudrucken, wohl der uber ihn ergangenen Kränkung einen Theil ihrer Herbheit nehmen können. Man giebt ihm ferner zu bedenken, welchem Schicksal er die Kelonte preisgebe, wenn er sich jetzt aus ihr eniferne, da von allen Seiten her Nachrichten eingehen, daß die revolutienaire Partei, den ungewissen Znustand benutzend, in welchen die Rechtsverhältnisse und die Regierung der Provinz durch die Umstoßung des Versahrens ihres Gouverneurs versetzt worden, ö Haupt von neuem zu erheben gedenke, und daß sie, wenn 5raf Durham nur erst fort sey, auf großeren Erfolg rechne, als bei ihrem ersten Unternehmen. Sie soll ihre Zurüstungen mit außerordentlicher Energie betreiben und sich auch von den Vereinigten Staaten her bedeutende Unterstuͤtzung ver‚ sprechen. Unter den Kaufleuten in London, die mit Kanada in Handelsbeziehungen stehen, scheint auch keine geringe Besorg— niß fuͤr die Zukunst dieser Kolonie entstanden zu seyn; sie schickten gestern eine Deputation an den Kolonial Minister, Lord Glenelg, die eine lange Unterredung mit demselben hatte. Das Resuitat ist nicht bekannt geworden; es geht indeß das Geruͤcht, daß schon ein andertr Staatsmann auß egen, wor⸗ den sey, Lord Durham's Platz einzunehmen, falls diefer bei seinem Entschluß beharren sollte. Andererseits spricht man auch davon, das Lord Glenelg selbst seine Entlassung nehmen wolle, und daß in diesem Falle der Kanzler der Schatzkammer, Herr Spring Rice, sein Nachfolger werden und dieser wiederum Herrn Baring zum Ersatzmann erhalten durfte. Doch ist dies nur ein ganz vages Geruͤcht.

Nieder lande?

Am sterdam, 22. Okt. Der Avond bode bringt Folgendes in einem Schreiben aus London vom 16. Okt.: „Lord Palmerston war noch nicht im Stande, die von der Konferenz an Koͤnig Wil⸗ helm zu richtende Antwort zu entwerfen. Außer daß er auf eine Antwort von Frankreich wartete, sah er hauptsaͤchlich einer Belgischen Note entgegen. Er hatte sie verlangt, damit Bel— gien darin sein Utimatum der Bedingungen, auf welchen es geneigt sey mit Holland zu Ende zu kommen, ausspräche. Diese Note soll endlich am verflossenin Sonnabend angekommen und alsbald den Mitgliedern der Konferenz mitgetheilt worden seyn. Sie soll aber so wenig der Erwartung entsprochen haben, daß nicht allein alle fremde Repräsentanten, ohne Ausnahme, sondern auch Lord Palmerston selbst mit derselben hoͤchst unzufrieden seyn sollen. Einer der Repraͤsentanten soll nach Durchlesung der Note unwillkuͤr⸗ lich ausgerufen haben, daß sie das thoͤrichtste Stuͤck sei, was je

die Diplomatie geliefert. Weit entfernt, daß sich in der Note ein Ulti⸗

matum aue spräche, scheint sie unzweifelhaft den Zweck zu haben, die

Entscheidung der Differenz so weit als moͤglich zu vertagen und der Konferenz zu entziehen. Denn sie soll durchaus keine Be⸗

Die Geistlichkeit hat nirgends

einen solchen Einfluß auf die Bevölkerung behalten, wie in

Spanien. e ; stitutionnellen und den Karlisten getheilt; aber die Anwesenheit eines Repraͤsentanten des heiltgen Vaters im Karlistischen Haupt—

Bis jetz hatte sich dieser Einfluß zwischen den Con⸗

uartier wird demselben eine Richtung und eine Einhrit geben,

die er bisher nicht gehabt hatte. ĩ fuͤr Spanien das Erscheinen der drei Reisenden in den insur— girten Provinzen ist.

Man sieht also, wie drohend

Wir sind neugierig, wie der Graf Mols

bei der nächsten Erörterung über die geheimen Fonds diese neue / Ungeschicklichkeit, oder vielleicht abstchiliche Vernachlaässigung der haben als durch diise Note, welche nur als eine neue Chikane

Der Franzoͤsische Konsul, Herr Anatole Brievier, ist von

Berlin hien her zurückgekehrt.

Frankreich. Rar dis, 22. Okt. Der heutige Mantteur enthalt eine Reihe Königlicher Verordnungen, durch welche Veranderungen in veischiedenen Prafekturen vergenommen werden. Herr Mo—

* . ö . . ] itz Duval befindet sich indeß nicht unter den Präfekten, die

Franzoͤsischen Polizei enischule igen wird.“ Großbritanien und Irland.

London, 20. Okt. ter bereits die Hoffnung

Heute lassen auch ministerielle Blat⸗ ahren, daß Graf Durham sich be⸗—

wegen lassen mochte, auf seinem Posten zu verbleiben, obgleich seine bisherige Erklärung noch nicht gerade als eine positive

veisetzt, oder von ihrem Pesten entfernt werden sind, und es ; ßere Hoffaungen darauf bauen. Zu bemerken ist übrigens, daß

. lich daher annehmen, daß die Regierung nicht geneigt ist, ie Reclamationen des General Conseils des Departements der Fenn Loire zu beruͤcksichtigen. Die in den Praͤfekturen bergen em nenen Veraͤnderungen haben das Geruͤcht veranlaßt, ö. die Kammern noch vor Ende des kuͤnftigen Monats zu— u menberufen werden wurden. Man wolle sich, heißt es, erzeugen, ob die Mojoritaͤt noch dem Ministerium guͤnstig

Abdankung anzusehen ist. Das Gerücht von einem eigenhaͤn— digen Schreiben der Koͤnigin an den Grafen scheint auch un— gezruüͤndet zu seyn, sonst wurden wohl eben jene Blätter gröͤ—

nicht alle Kanadischen Zeitungen 84 Vorwürfe bloß gegen das Britische Parlament, gegen die Tories, Lord Brougham und die Mmister richten, sondern daß sich auch Stimmen verneh⸗ men lassen, die Lord Durham's raschen Entschluß mißbilligen und ihm vorstellen, daß es eines wahrhaft patriotischen Staats manns würdiger gewesen waͤre, sich ub er die Intriguen seiner Feinde

dingungen, keine Summen, sondern, außer einigen laͤngst bekannten Einwuͤrfen gegen die 21 Artikel, nichts Anderes als einige Angaben der Art und Weise enthalten, auf welche die verschicdenen Theile der Schuld, als z. B. der außerbel— gische Theil, der Franzssische Theil, der gemeinsame Theil und das Syndikat, in Ordnung gebracht werden konnten. Der eine Theil soll durch Kommissare, der andere durch Schiedsmänner und der dritte auf eine andere Weise geregelt werden. In die— sem Augenblicke, wo alle Mitglieder der Konferenz einstimmig wänschen, die Sache kurz und gut abzumachen, konnte sich Bel⸗ gien in der Meinung der Repraͤsentanten nicht mehr geschadet

zu betrachten seyn wurde. Lord Palmerston namentlich, welcher seither bei verschiedener Veranlassung Außerte, daß er wuͤnsche und daß es ihm das Beste zu seyn scheine, daß man ohne wei⸗ tere Liquidation fest bestimme, welche Summe Belgien jährlich an Holland bezahlen solle, soll kein Geheimniß aus seiner Unzu— friedenheit uͤber die Belgische Note machen. Ich kann Ihnen ver⸗ sichern, daß der Lord mit Graf Sebastiant, dem Franzssischen Botschafter beschlossen haben soll, von diesem neuen Belgischen Pro⸗ dukte keine Notiz zu nehmen. Was nun aber die Konferenz ferner thut, ob sie eine andere Erklaͤrung von Belgien verlangt oder ohne Weiteres eine Antwort an Konig Wilhelm richtet, muß die Zeit lehren.“

Das Handelsblad enthält heute einen ùderaus gehar— nischten Artikel, in welchem es erklärt, das Niederländische Volk sey vollig vorbereitet, Zumuthungen, die mit seiner Ehre und seiner Seldststaͤndigkeit im Widerspruche waren, auf ent⸗

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