1838 / 321 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

chen dach, der Marinemaler der Schule, hat sich dagegen nach dem Norden gewandt und in zwei Stücken selne immer höher stei⸗ gende Meisterschaft bewahrt. Besonders hervorragend ist sein Bild, wel⸗ Jes eige winterliche Felsenlandschaft aus Norwegen mit Seeküsie darstellt. Ein Theil des tief eingeschnittenen Fjords wird noch von Schiffern befahren, während Fels und Küste in Schneelasten begraben sind; schwere Schneewolken und Rebel wogen in der Luft und um die Felsen, bald hier eine Kuppe verhüllend, bald dort ein Gebirg dem Auge entschleiernd oder einen Strahl des Lichtes hindurchlassend bis auf den blendenden Schnee, dessen immer noch mehr sie herabzuschüttern drohen. Alles dies ist mit warmer Phanutasie und lebendigem Schön— heitssinn ausgedrückt und trägt so viel Bürgschaft der inneren Wahr— heit in sich, daß die Fremdartigkeit der Ratur der Wirkung gar nicht im Wege sieht. Der Glanz eines röthlichen Lichtes auf dem frischen ockeren Schnee gewinnt noch durch den Kontrast eines grünen krystal— enen Eisblockes, ein Effekt, der uns eben so neu ist, als den meisien Beschauern, den wir aber darum noch nicht als un wahr tadeln, son— dern lieber im Vertrauen auf das Auge und die Gewissenhaftigkeit des Künstlers bereitwillig hinnebmen möchten. Ein zweites Sild stellt eine Strandgegend mit einem Blockhaus bei Malmö in Schwe— den vor. Das Blockhaus ist auf Pfählen in die Ser hinausgebaut, welche mit tobenden Wellen wildstürmend aubraust, daß man für das Saus besorgt wird und die Pfäble gerüttelt zu sehen glaubt. Einige lleinere Stücke welche später von diesem Künstler eintrafen, gaben uuns in ihrer Aufsassung und Behandlungsweise die Nachricht, daß derselbe sich nach Paris begeben haben müsse, denn unverkenn— bar hat er sich den breiten und fetten Vortrag der Pariser Künsi— ler angeeignet, mehr, als erwünscht ist, und zugleich scheint ihn auch ein mehr prosaischer Sinn in der Wahl der Gegenstände angesteckt zu haben. selbstständigem Wege so viel gelungen ist und der ohne Bermittler eine so genaue Bekannischaft mit der Natur gemacht hat, scheint uns Ties überraschende Intermezzo weniger gefährlich. Einen zweiten Marinemaler aus DÜsseldorf lernen wir in Bennecke kennen, der mit einem kleinen Seestück, besonuders in Himmel und Ferne ausge— zeichnet, zu großen Hoffnungen berechtigt. Eben so anspruchs— los als frisch, gesund, heiter und wahr sst eine kleine Win— ter⸗Landschaft von Hilgers, welche an feiner Ratur-Beobach⸗ tung, einem bescheidenen Idealismus und einer freundlichen Eleganz des Pinsels den Vergleich mit Koekoek und Schelfhout recht wohl bestehen kann. Ein herbstliches Bild von Klein hat auch seine eigen— thlmlichen Vorzüge; eine mit Rohr bewachsene Lache, wo Jeder, der Jäger ist, wilde Enten vermuthen sollte, an einem Walde mit falbem Laub und darüber ein nicht eben freundlicher Rovember⸗Himmel, das ist höchst einfach, aber mit so viel Sinn für die durchgehende Stim— mung ausgesprochen, daß sie auf jeden Beschauer übergehen muß. Heiter und, poetisch wiederum ist ein Abend im Gebirge von Lan— en; Schönheit in den Tönen und eine sanfte Ruhe sichern dem Bilde einen wohlthätigen Eindruck; ein einsamer Jäger reitet mit seinem Hunde quer über die einsame Gebirgsstraße fort. Endlich wären noch zwei Bilder von Winkelirer in Düsseldorf zu nennen, der nicht nur auf dem bisherigen mehr ins Detail strebenden Wege geblieben, sondern sich auf demselben noch viel weiter von dem wah— ren Ziele der Kunst entfernt hat. Man kann hier recht sehen, wie eine übertriebene Charakteristik alles Einzelnen den Total-Eindruck aufhebt; aber dies Bestreben steht jetzt ganz vereinzelt da, wogegen eine so große Anzahl tüchtiger und ansprechender Landschaftsbilder aus Di eldorf einging, daß wir hier nur noch die Namen nennen: Breslauer, Dahl, Frederich, Fun ke, Haacke, Hüppel, Koch, Kregenbrink, Päl; und Wichüra.

In dem letzten Kunst-Artikel, in Rr. 317, ist dei dem Bilde Morgen⸗Andacht einer jungen Spanierin. durch ein Versehen der Name des Künstlers ausgefallen; er heißt Lepan!lle, wie allen Hie— sigen genugsam bekannt seyn dürfte. Gr.

1

Bei einem so gediegenen Talent, dem aufs

1318

—— V— —— —“

Ufer 580. G. do. linkes Ufer 300. Br. Strassburg-Basel 358. Br.

Meteorologische Beobachtung. Bordeaux. Teste Sembre- Meuse 451. Br. - eiprig. Areaden f. J 6. Köln- Aachen 96. Rr. Comp. Central —. n. 1838. Morgens Nachmittags Abends Nach einmalige: Hambur 15. November 16. Reorembet. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 uhr. Beobachtung. Pan- Æetien 275. 1272. agi Hans. ar. So, pom. 9 g 2 1 . Lustdtuc. ... 335, 6a“ Par. 33, 10 Par. 332, 72 Par. Quellwarme 720 R. r . p aris, 12. November. Luftwärme.. 4 3,00 R. 420 R. 4 M0 R. Jlußwarme A, 19 R. do / Rente sin cour. 110. SS. 3*,, sin cour. 81. 95. 0 z Thaupunkt... 4 2,38 0 R. 4 3,160 R. 4 3,00 R. Bodenwarme 6,00 R. sin eour. 102. 50, Span. Rente 173/35. Passive 2 2/, Portu x Dunstsãttigung S9 v6ECt. S2 v6 S0 v16st. Ausdünstung O, al“ Rh. Wien, 12. November. 8. A Wetter...... trübe xiibe. trübe. Niederschlag O, 01 Rh. of Met. 1972... 1001/3. 390 / 813. 215, 0, . ,, s; ö , , Wolkenzug. . O88 4 2,20. Tagesmittel: 33328“ Par.. 4 37 0 R.. 4 270 R.. Sa pet. Ed. . Königliche Schauspiele. 16 ; . Sonntag, 18. Nov. Im Opernhause: Konzert von R e,, n r n , . Clara Novello. 1) Ouverture. 2) Recitativ und Arie aun) Den 17. November 1838. 3 e,, . 263 gesungen von a. C. Non ; , h 3) Concertino fuͤr Floͤte, vorgetragen von dem Accessisten meli cher Eon da- e ν d Se. , . (. Hr rr. Musikschule r. Rapp. 4) Das . . . 8 * ö Ww Lied mit obligatem Waldhorn, von Lachner, gesungen bon St. Schuld- Sch. 4 103 I10z 1 s, IPomm. Pfandbr. ai 1011, 7 161 Vovello und begleitet von dem Königl. Kammer⸗ usikus pr. Engl. Ol. 20. 116031, 1025/3 Kar- u. Neum. do. 3M 1013 10110 Schunke. 5) Fantasie uͤber ein Irlaͤndisches Lied, fuͤr Pu primez. d. geen. 685. 6816 Sebleniaeche do. 4 10135. forte, vorgetragen von Sidonie Senger. 6) Arie aus Rahn Curm. Oh. n. I. c. 4 105315, 103 Knckut. C. und zZ. der Teufel“ von Meyerbeer, gesungen von Clara Nont Nm. Int. Seh. do. 1053 1021s. seh. d. RK. 1. N. 93 Hierauf: Michel Perrin, der Spion wider Willen, Lusth Berl. Stadt - Obl. 1 1027 / 1023 /. in 2 Abth., von L. Schneider. 3 2 . irn * 6 mareo *. 2131. Im Schauspielhause: 15 La jeune femme colère, com 1. 1 f . eee, nz . 1 . 3 1ẽaActe. 6 1 man de la dame de choeurs, vaudeville Weatpr. FPfandbr. 34 1091 100. And. Golamiän- 2 2. 1 Baynrd. ; 3 Grofaz. For. a0. 1 1098 01. Teen e s rü. 1316. 122, In Potsdam: Freien nach Vorschrift, Lustspiel in 4 An atpr. Pfandhr. zi 101 1001. inc onto 46 h vom Dr. C. Toͤpfer. Hierauf. Solotanz. Fr Der; Montag, 19. Nov. Im Schauspielhause: Clavigo, Tre e,, Ce nne. Jinr n sf f spiel in 8 Abth, von Goethe. 6 Geld. . 54 Anisterdam........ . 250 Fl Kura 1401 . Dienstag, 20. Nov. Im Qpernhause: Onkel und M , 250 2 Mt. 1395. Lustspiel in J Akt. Hierauf: Der Seeräuber, großes Bl J zoo M,. Kur, iz0ss. in 3 Abth., von dem Koͤniglichen Solotaͤnzer Paul Taglin 1 a, 200 Mi. 2 Mi. 150159 Musik von Gaͤhrich. 7 1LSt. 3 Ut. 6 22153 6 217, Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. ö J 200 Fr. 2M. , b . Wien in 29 Tr. ... 150 Hl. 2 1901 2 Köͤnigsstädtisches Theater. , . . Sonntag, 18. Nov. Wilhelm Tell. Heroisch⸗romantst , Oper in 3 Akten, nach Jouy und Bis frei bearbeitet n Frankfurt a. M. Wx. .... .... 150 pl. 2 Mt. 1015 . Theddor von Haupt. Musik von Rossini. ; ö 100 Kn Wen. z9n, Montag, 19. Nov. Hedwig, die Banditenbraut. Dtam in 3 Akten, von Th. Koͤrner. Hierauf: List und Phlegm . 5 Baudeville⸗Posse in 1 Akt, frei nach Patrat, von L. Angel 4 4. 66 Blle. Eichbaum, vom Stadt⸗Theater zu Magdeburg, neu eng auswärtige Börsen. girtes Mitglied dieser Buͤhne: Adolphine, als Debuͤt.) Amaterdam, 12. November. Dienstag, 20. Nov. Norma, Oper in 2 Akten. Muss Niederl. wirkl. Schuld Sz! 113. Solo do. 1012/9. Kanz - kill. von Bellini. ! 21. 5/9 Span. 179/83. Passive 3. Ausg. Sch. TZinsl. 5! /s. Mittwoch, 21. Nov. Nelke und Handschuh, oder: Dl Preuga. Eräm. Sch. 1213/5. Eoln. 119. Gesterr. Met. 1035/5 Schicksale der Familie Monetenpfutsch. Neue Parodie eines ö Ang senen, 11. No veinber. schon oft varodirten Stoffes, in 3 Akten, von J. Nesta Zinal. . , r, , d gn Musik von A. Muller. (Herr und Mad. Beckmann werden esterr. So. Met. 53 6. zo n 6. 2iaon 36. von ihrer Urlaubs ⸗Reise zurückgekehrt, hierin wieder auftreten G. 106, 231. G. Bank- Actien 1771. 17659. Partial - Ohl. 5116. G. Loose zu S00 El. 13818. 133. Loose zu 109 EI. 276. 6. , Preuss. Präm. - Sch. 681. G. do. VWofg Anl. 1063! /sg. Er. Poln. L.uMse In Bertretung des Redacteurs: Wentzel. 6878. 68 * /.. do / Span. Anl. 7g. 43 /.. 21/09 Holl. S3 i / g. S3! / 89. Eisen bahn-Actien. St. Germain 680. Br. Versailles rechtes

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Allgemeiner Anzeiger fur die Preußis

Bekanntmachungen.

Aufforderung; den vakanten RKachlaß der zu Düren ver- storbenen Klosterfran Marg. Au gu stin g Dorst

betreffend.

Nachdem der Nachlaß der am 13. Mai 1822 zu Düren verstorbenen Klosierfrau Margaretha Augustina Dorst durch Beschluß des hiesigen Königlichen Land⸗ gerichts vom 26. Februar v. J. für vakant erklärt ünd der Notar Schumacher ju Düren zu dessen Kurator ernannt worden, haben wir, da Erben der z. Dorst bisher nicht zu ermitteln gewesen sind, auf Grund der Art. 768 und 770 des h. G. B. die Ein⸗ weisung des Fiskus in den Besitz des von der: c. Dorst nachgelassenen Vermögens nachgesucht, und es hat darauf das erwähnte Gericht durch Beschluß vom 17ten d. Mis. unser Gesuch beurkundet und verordnet, daß zuvörderst eine s malige Verkündigung desselben von drei zu drei Monaten durch unser Amtsblatt und den Anzeiger der Staats-Zeitung, so wie durch bffentlt⸗ chen Änschlag an das Lokal des hlesigen Königlichen Landgerichts, stattsinden solle.

Demzufolge fordern wir alle diejenigen, welche anf den Nachlaß der ꝛc. Dorsi rechtmä j Ansprüche zu haben glauben, hierdurch auf, ihre Ansprüche binnen der durch Art. 770 des B. G. B. bestimmten Frist geltend zu machen, widrigenfalls nach deren Ablauf pie deffnitive Ueberweisung des gedachten Nachlasses von uns extrahirt werden wird.

Aachen, den 30. Juli 1838.

Königliche Regierung, Abtheilung fürdie Verwaltung der Steuern, Domatlslnen und Forsten.

einen zulässigen

werden sollen, was

Der Senat

Bekanntmachung. Rothwendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht zu Marienwerder. Das freie Allodial⸗Rittergut Przvrowa Rr. 1435 im Konitzer Kreise, abgeschätzt auf 7325 Thlr. 18 sgr. Apf. zufolge der nebst Hypotheken-Schein und den Bedin⸗ gungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll am 6. März 1839, Vormittags um 11 uhr,

an ordentlicher Gerichtssielle subhastirt werden.

den A. März

werden.

Bekanntmachung,

Der auf den 16. Januar 1830 angesetzte Bietungs⸗ Termin zum öffentlichen Verkauf des Guts⸗Antheils Fukowke Nr. 259 Litt. C., Stargardschen Kreises, wird hiermit aufgehoben.

Marienwerder, den 9. November 1838. Cipis⸗GSenat des Königl. Ober-Landes—

gericht s.

ro kfI ama.

Zur Anmeldung und Ausweisung der Forderungen an die erbschaftliche LZiquidations⸗Masse des am 7. Ja⸗ nuar 1838 zu Herrenhölze verstorbenen Ritterguts—⸗ Besitzers Johann Andreas Busse, zu welcher nach⸗ e Grundstůücke, als:

aj das Rittergut zu Herrenhölze,

setzt.

———

b) die früher zu dem Gute Chade gehörig gewesene Forst⸗Parzelle, (0) der zwischen dem St. Annen⸗ und dem Steinthore

der Reustadt Brandenburg belegene Holzhof,

a) die vor dem St. Annenthore der Neustadt Bran⸗

denbnrg an der Fluth belegene Wiese,

e) die au der Fluth vor dem St. Annenthore der

Reustadt Brandenburg belegene Vol. XI. Fol. 356

des Hopothekenbuchs der Neustadt Brandenburg 3)

verzeichnete Wiese, gehören, ist ein Termin vor dem Deputirten, Herrn Y) Referendarins Gottsched, auf den 20. Dezember c. Vormittags 10 Uhr, 3) im Ober-Landesgerichte hierselbst anberaumt worden. 6) Sämmtliche unbekannte Rachlaßgläubiger werden da— her hierdurch vorgeladen, alsdann in Person oder durch 7) und legitimirten Bevollmächtigten, wozu in ermangelnder Bekanntschaft die hiesien Justiz⸗ 8) Kommissarien Silberschlag, Fritze und Heidmann zur Auswahl hierdurch in Vorschlag gebracht werden, zus 9) erscheinen, den Betrag und die derungen anzugeben und mit Beweismitteln zu unter— stützen, unter der Verwarnung, daß die Ausbleibenden aller ihrer etwauigen Vorrechte verlusti mit ihren Forderungen nur an dasjenige verwiesen nach Befriedigung der sich melden⸗ den Gläubiger von der Masse übrig bleiben möchte. ,, am 18. August 1838.

Qualität ihrer For—

des Königl. Preuß.

Rath Koeltsch 1839, Vormittag an, zu welchem die säumtlichen Gläubiger des Potvka zur Liquidation ihrer Ausprüche hiermit vorgeladen

. iger, welche weder persönlich noch durch einen Mandatarius erscheinen, werden ihrer Au⸗ sprüche an die Masse für verlustig erklärt, und es wird ihnen ein ewiges Stillschweigen gegen die übri⸗ gen Kreditoren auferlegt werden. Oppeln, den 13. September 1838. Königl. Land- und Stadtgericht.

Landesgerichts.

Ediktal⸗ Citation. Ueber das Vermögen des hiesigen Kaufmanns C. B. Potyka, bestehend aus ungefähr 2250 Thlr. und mit einer Schuldensumme von 8822 Thlr. 28 sgr. 11 pf. belastet, ist heut der Konkurs eröffnet worden. Der Connotations-Termin steht vor dem Herrn Land⸗ und Stadtgerichts⸗ s8 10 Uhr,

Den hier am Orte nicht bekannten Gläubigern wird der Herr Justiz-⸗Kommissarius Hirschberg zum Man— datar vorgeschlagen.

Diejenigen Gläub

Oef,fentkiches Aufgebot. Der Lederhändler Johann Ernst Leydecker hierselbst hat in seinem am 31. Mai 1837 publicirten mente den Descendenten der beiden verstorbenen Schwe⸗ stern seiner Mutter ein Legat von 2000 Thlr. ausge⸗ Diese beiden Mutterschwestern hießen Johanne

erklärt und

12 rr.

. 8 8 . t chen Staaten. Rosine, verehelichte Schuhmacher Runge, And Anna Regina, verehelichte Tuchmacher Scheedel, geborne Urban. Als Descendenten der Letztern haben sich his— her gemeldet: 1) die Christiane Dorothee, verehelichte Tuchmacher Boehm, geb. Scheedel;

2) die Christiane Friederike, Koch, geb. Schedel; die Henriette Wilhelmine, verehel. Goldarbeiter Altenberger, zu Greiffenberg; die Chrissiane Friederike, verchel. Hutmacher Exner, geb. Scheedel; Benjamin Traugott Scheedel: Christian Gottlieb Scheedel, heide Tuchmacher— gesellen zu Grünberg; Johanne Rosine, verehel. Tagearbeiter Menge, geb. Scheedel, zu Alt⸗Kranz; ohanne Friederike, verehel. Böttcher Jente, geb. Rhode, hierselbst; Ernst David Rhode, Tuchmacher zu Luprabl in Rußland. Wir fordern nunmehr auf Antrag mehrerer der auf⸗ getretenen Legatarien alle unbekannten Descendenten der genannten beiden Schwestern der Mntter des Lederhändler Levdecker, und namentlich: 1) die Johanne Rosine, 2) die Johanne, 35 die Johanne Friederike, Geschwister Runge, welche Descendenten der Johanne Rosine, verehelichten Schuhmacher Runge, geb. Urban, seyn sollen, auf, sich spätestens in termino den 2. Jannar 1839, Vermittags 9 Uhr, vor dem Herru Ober-Landesgerichts-Auscultator von Schirnding entweder persönlich oder durch einen mit Vollmacht und Information versehenen Justiz⸗Kom⸗ missarius, wozu ihnen der Justiz⸗Kommissarius Robe hier und v. Münstermann zu Schmiedeberg vorge— schlagen werden, zu melden und sich als Descendenten von einer der beiden Mutterschwestern des Erblassers zu legitimiren. Die Ausbleibenden haben zu gewär— tigen, daß sie präkludirt und das Legat den sich legi— timirenden Descendenten ausgeautwortet werden wird, deren Dispositionen und Handlungen, die sich nach erfolgter Präklusion meldenden nähern oder gleich nahen Legatarien anzuerkennen und zu übernehmen schuldig sind, dergestalt, daß sie keine Rechnungslegung und Erstattung der erhobenen Nutzungen zu fordern be⸗ rechtigt sind, sondern sich mit dem begnügen müssen,

das Waisengericht verwiesen worden, als werden tu dem Waisengerichte Alle und Jede, welche an u Rachlaß weiland hiesigen Kaufmanns und Aelten großer Gilde, Christian Ewald Brachmann, einige h forderungen zu haben vermeinen, hiermit aufgeforden sich innerhalb sechs Monaten à dato dieses affiginn Proclamatis, und spätestens den 6. April 1839, sub poena praeclusi bei dem Waisengerichte oder de selben Kauzellet entweder persönlich oder durch einen gesetzlich legitimirten Bevollmächtigten zu melden um daselbst ihre Fundamenta erediti zu exhibiren, widt genfalls selbige, nach Exspirirung sothauen Termin praeftxi, mit ihren Angaben nicht weiter gehört nos admittirt, sondern ipso facto präkludirt seyn solle Wonach sich Alle und Jede zu richten, vor Schadu und Nachtheil aber zu hüten haben. Publieatum Riga Rathhaus, den 6. Oktober 183 Grimm, Jud. Pup. Imp. Civ. Rig. Soc

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Literarische Anzeigen. In meinem Verlage ist so eben erschienen und ü allen Buchhandlungen vorräthig, namentlich bei E. 6 Mittler in Berlin (Stechbahn Rr. 3), Posen, Bromberg, Culm und Gnesen, auch bei L. B am ber in Greifswald:

Taschenbuch dramatischer Originalien.

Herausgegeben von

Dr. Frau ck. Dritter Jahrgang.

Mit drei Knpfern. Svo. Elegant karton. 21 Thlt. Inhalt: JI. Dte Rosen. Ein dramatisches Ce mälde in drei Abtheilungen und fünf Akten von Al— bini. II. Das Tagebuch. Lusispiel in zwei Al⸗ ten von Bauernfelöd. III. Die Opfer de Schweigen s. Trauerspiel in fünf Aufzügen vol Im me rin aun. IV. Der Gascogner . Pari Tustspiel in einem Akt von Fran ck. Leipzig, im Okteber 1838. F. A. Brockhaus.

nerehel. Tagcarbeiter

Dher⸗˖

Folgende so eben erschienene Werke sind durch di Voß sche Buchhandlung, Charlottensiraße Rr. 25, Eck der Dorotheenstraße, zu beziehen:

Armtng, Leitfaden zuin Unterrichte chirurgischet

was noch von dem Legate vorhanden seyn sollte. Lehrlinge. 34 Bog. Gr. Syg. Wien. 11 Thlr. Hirschberg, den 27. Juli 1838. Burdach, K. F., Gerichtsärztliche Arbeiten. Bb. Königl. Land- und Stadtgericht. J. Stuttgart. 15 Thlr.

Uschold, Vorhalle zur Griechischen Geschichte und Mythologie. 2 Bde. Stuttgart. A Thlr.

Leisewitz'sämmtliche Schriften. Zum ersten Malt vollständig gesammelt. Mit Portrait und Fac⸗ simile. Braunschweig. 26 sgr.

Lessing sämmtliche Schriften, herausgegeben von K. Lachmann. 12 Bände. Gr. Svo. Berlin.

12 Thlr. Reue höchst r Ausgabe mit

Voß, Louise. A Stahlstichen. Leipzig. Geb. 2 Thlr.

Demnach die verwittwete Aeltestin Charlotte Wil— helmine Brachmann, geborne Plentzner, in rechtlicher Assistenz, bei Einem Wohledlen Rathe um Rachgabe eines Proclamatis ad convocandos creditores ihres verstorbenen Ehemannes, weiland hiesigen Kaufmanns und Aeltesten großer Gilde, Christian Ewald Brach—⸗ mann, gebeten und ihr solches auch nachgegeben, die⸗ selbe aber zu dessen Bewirkung und Ausfertigung an

esta⸗

Gedruckt bei A. W. Sayn.

lacke

Minden, Abg

r. Königl., Neu⸗Strelihtz.

St. Petersburg, 10. Nov.

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung.

Oes

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Königs Majestaͤt haben den seitherigen Regierungs— Referendarius und 6. er von Borries auf Stein⸗ reise

Landrath des

zum ; Allergnaͤdigst zu ernennen geruht.

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland. Rußland und Polen.

Berlin, Montag den 19e November

s Herford, im Regierungs⸗Bezirk

ereist: Der General-⸗Major und Chef des Stabes l. Hoheit des Kronprinzen, von Neumann, nach

Die Kaiserl. Russische Aka⸗

demie hat den Justiz-Minister, Geheimen Rath von Daschkoff,

zu ihrem wirklichen Der Chef der Garde⸗Artillerie, rokoff 1, hat zur Wiede

laub

schaften Compagnie von Kertsch, z und zum Fabrication von Stearin⸗

Mitgliede gewaͤhlt.

ur Reise in das er, erhalten.

General⸗Adjutant Suwa⸗ rherstellung seiner Gesundheit einen Ur⸗

s haben sich mit Allerhoͤchster Bewilligung zwei Gesell—

gebildet, die eine unter dem Namen der Russischen um Einsalzen von Fleisch und Fischen Handel mit Lebens-Beduͤrfnissen, und die andere zur Lichten und zur Talgsiederei. Nach

amtlichen Berichten dieses Jahres lieferten alle Russischen Licht—

sabriken zusam werden am me

men gegen Ms, 090 Pud Talglichte. Wachslichte isten in Kasan fabrizirt, welches gegen 24. 000

ud lieferte; die Gesammt, Masse belief sich auf 0, 350 Pud. tearin⸗Fabriken giebt es, so viel bekannt ist, nur 13, und auch Riese entstanden erst in den letzten drei Jahren; im Ganzen ist diefer Erwerbzweig noch unbedeutend.

Am 26sten v. M., dem Geburtstage

der verewigten Kaise⸗

rin Maria Feodorowna, wurde das aüs den Mitteln der hie⸗ sigen Kaufmannschaft neu aufgfüuͤhrte Gebaͤude der Kommerz—

schule Auf die letztẽ Elias-Messe zu,

Gouvernement, die vom 10.

66

und

Sol, iM) Rub. gebracht word Poltawa, Tschernigoff, Kursk,

feierlich eingeweiht und eroͤffnet. 22.

dauerte, waren 56,5151

Taurien kamen. Die Preise

Romny im Poltawaschen Juli bis zum 1. (13.) Au⸗ Pud Wolle zum Werthe von en, die aus den Gouvernements Charkoff, Kijew, Jekaterinoslaw schwankten nach der Quali⸗

tät der Wolle zwischen 8 und , Rub. fuͤr das Pud« Im Ganzen wurden 53, 1271/3 Pud verkauft.

rennen statt. an Kopf zusammen und 35 Selunden zuruck; die zwei ersten Preise

Am 29. September fand in

bel wurden zur Halfte unter die Sieger vertheilt.

In der ersten hofe in Troitzk . d verschiedener Art fuͤr den Betrag vo abgefertigt.

abgeschlossene Handels und

. zuerkannt wird?

alfte

Frankreich. Paris, 12. Nov. Der

Das

Zwei Kosaken⸗Pferde liefen 18 Werst weit, legten diese Strecke in 24 Minuten von 150 und 100 Ru⸗

Uralsk das jaͤhrliche Pferde⸗

Kopf

des Septembers wurden vom Tausch— er Bucharei 8340 Kameele mit Waaren n ungefahr 850, 000 Rubel

wischen Frankreich und Belgien chifffahrts⸗Traktat ist ratifizirt und ausgetauscht worden; er kann aber nicht eher zur Ausfuͤh⸗ rung gebracht werden, als bis er die Genehmigung der gesetz⸗ gebenden Versammlungen beider Königreiche erhalten hat.

Journal des Debats enthalt Folgendes: „Die Hppositions⸗ Journale sprechen uͤber die nahe bevorstehende Räumung von Ancona. Was sie aber nicht erwaͤhnen, ist, daß diese Räumung an eine Bedingung geknuͤpft ist. Die Oester— reichischen Truppen sollen namlich mit den Franzoͤsischen zu— gleich die Papstlichen Legationen räumen; so lange noch Oester⸗ teichische Truppen auf dem Paͤpstlichen Gebiete zurückbleiben, wird auch nicht ein Franzdsischer Soldat Ancona verlassen. vovald die Oesterreichische Intervention aufhört, m die Franzoͤsische enden. Frankreich hat niemals daran gedacht, sich Ancona an zueignen. Nach weichem Rechte haͤtte es dasselbe in Besitz ge⸗ nommen? Wo ist der Traktat, durch welchen uns das Eigen⸗ Waren wir mit Rom in einen rieg verwickelt, als wir diesen Platz besetzten? Hat der Papst

So⸗

Reptressalien gebraucht? Ancona ist fuͤr uns so wenig eine Er⸗ oberung, als es die Paͤpstlichen Legationen fuͤr Oesterreich sind. Wir haben kein größeres gesetzliches Recht auf Ancona, als

die Oesterreicher auf Bologna und Ferrara. Ruhm der Volker in neuerer Zeit, daß sind, welche politischen Verhaͤltnisse auch zwischen ihnen ob— walten mögen den ö ken zu schuͤtzen und die Souverainetät der Staaten aufrecht zu erhalten, eben so, wie das Civil⸗Gesetz das Recht und das Eigenthum der Einzelnen schuͤtzt. Als wir vor sechs Jahren die Citadelle von Ancona in 26 nahmen, bffnete Rom den Hesterreichern die Thore seiner St . mit einem aligemeinen Kriege bedroht, Frankreich hatte . echt, eine Garantie zu fordern und nöthigenfalls sie zu nehmen, die es gegen mögliche Bestrebungen Anderer sicher⸗ stelte; wir konnten nicht mit dem bloßen Versprechen des Wie⸗ ner Kabinets, daß die Kaiserlichen Truppen gleich nach wieder⸗ hergestellter Ruhe die Legationen verlassen sollten, zufrieden eyn; wir brauchten Sicherheit, und die Energie Castmir Pe— rier s sand diese in der Besetzung Ancona's. Er sagte zu den sterreichern; „„Ihr intervenirt? Wir werden dasselbe thun!““ = zu dem Römischen Hofe: „„Ihr seyd nicht stark genug, m allen Wirren, die euch bedrohen, Trotz zu bieten, ihr

das

daß sie

Schwachen gegen die

4ͤdte.

Das ist der stets bereit

Lillkuͤr des Star—

Italien war erregt,

ö 1 ————— 6

1838.

ö *

——

——

laßt euer Gebiet durch eine Macht, die Frankreichs Nebenbuh⸗ lerin ist, besetzen, wir werden dasselbe thun, um das Gleichge⸗ wicht herzustellen.““ Der Besetzung Anconas liegt also ein gesetzliches Motiv zum Grunde; es war ein Akt der Energie und der Klugheit; sie ehrt den großen Staatsmann, der sie mit solchem Geschick und solcher Sicherheit zu leiten wußte. Aber in demselben Augenblick hat auch Frankreich die Loyalität seiner Absich⸗ ten laut erklart, es hat sich alles Ernstes gegen den Verdacht verwahrt, als ob es der Souverainetaͤt des Papstes Eintrag thun wollte; es hat schon damals den Zeitpunkt festgestellt, wann es seine Occupation wieder aufgeben wurde, und dieser Zeitpunkt ist jetzt

deln und eine Stadt behalten wird, die ihm nicht gehört? Wenn Frankreich eine Verbindlichkeit uͤbernimmt, so erfuͤllt es dieselbe vollstandig. Italien ist vollkommen beruhigt, die Oester⸗ reichische Intervention hat durchaus keinen Grund mehr, der Römische Hof verlangt mit Recht, daß sie endige; es geschehe also und die unsrige wird in demselben Augenblick aufhoͤren. Bereits haben die Schiffe, welche die Franzoͤsische Besatzung Ancona's nach Frankreich zuruͤckfuͤhren sollen, die noͤthigen Or— dres erhalten, aber das Signal zur Abreise wird erst gegeben werden, wenn die Oesterreichischen Streitkräfte sich zuruͤck, ziehen und die Päͤpstlichen Staaten geräumt sind.“

Gestern fand eine General-Versammlung der Actionaire der Eisenbahn von Paris nach Versailles auf dem linken Ufer statt. Die Direktoren legten den Actionairen einen ausfuͤhr⸗ lichen Bericht uͤber den gegenwaͤrtigen Stand des Unternehmens vor. Im Eingange dieses Berichts wurde daran erinnert, daß die Regierung selbst die Anlegung zweier Eisenbahnen von Pa—⸗ ris nach Verfailles vorgeschlagen und der Compagnie des linken Ufers die von der Verwaltung der Bruͤcken und Chausseen ent— worfenen Plane und Anschlaͤge fuͤr eine Summe von 460,000 Fr. uͤberlassen habe. Den Anschlagen jener Verwaltung zufolge, waren die Kosten der ganzen Bahn auf 3,800, 000 35 berechnet und die Regierung hielt es selbst fuͤr hinläng⸗ lich, der Compagnie die Anschaffung eines Kapitals von 4 Mil⸗ lionen Fr. zur Bedingung zu machen. Die Unternehmer glaub⸗ ten ihrerseits mit der äͤußersten und aͤngstlichsten Behutsamkeit zu Werke zu gehen, wenn sie das Kapital der Gesellschaft auf 8 Millionen Fr. festsetzten und noch eine Summe von 2 Mil⸗ lionen in Reserve behielten. Leider hat sich auch diese Vorsicht noch als ungenuͤgend erwiesen; denn bis zu diesem Augenblick ist schon das ganze Kapital der 8 Millionen absorbirt und nach einer genauen Berechnung wird man 18 Millionen Fr. ausge⸗ ben mässen, bis die ganze Bahn beendigt seyn wird. Es ent⸗ stand also nun die Frage, ob das Unternehmen aufzugeben oder eine Anleihe von 5 Millionen fuͤr die Bahn abzuschließen sey. Einer der Direktoren, Herr Fould, erklaͤrte den Actionairen, er sey so fest von der Sicherheit der Anleihe und von dem Nutzen des ganzen Unternehmens uͤberzeugt, daß er, nach Abschluß der Anleihe, die A000 Stuͤck Reserve Actien zum Pari Course (500 Fr.) uͤbernehmen wolle, obgleich dieselben heute an der Boͤrse nur 284 standen. Die Versammlung erklaͤrte darauf einstimmig und durch Acclamation, daß sie die Anleihe geneh⸗ mige, und man wird nun zu Unterhandlungen uͤber diesen Ge⸗ genstand schreiten. .

Kuͤrzlich faßte ein hiesiger Buchhändler den Plan, eine neue Ueberfetzung der Hoffmannschen Werke herauszugeben. Er wandte sich zu dem Ende an einen Schriftsteller, dessen phi⸗ lologische Kennrnisse ihm von mehreren Seiten geruͤhmt wor— den waren, und nachdem er ihm uͤber den Umfang des Wer⸗ kes das Nähere mitgetheilt hatte, ließ er ihn sogleich zur Ar⸗ beit schreiten. Einige Tage darauf brachte der Uebersetzer dem Buchhändler den Anfang seiner Arbeit; es erhob sich eine Schwierigkeit, und es kam darauf an, den Deutschen Text zu vergleichen. Der Buchhaͤndler, der einige Worte Deutsch ver⸗ stand, öffnete Hoffmann's Werk, und nachdem er den Philolo⸗ gen Um Nachsicht gebeten hatte, versuchte er, ihm seine Zwei⸗ fel auseinanderzusetzen. Wie groß war aber sein Erstaunen, als er sah, daß der Uebersetzer in Verlegenheit gerieth, stotterte

nicht maͤchtig sey.

und endlich eingestand, daß er der Deutschen Sprache selbst Naturlich ward der Kontrakt sogleich aufge⸗ hoben und der Buchhaͤndler nahm zu einem andern Uebersetzer seine Zuflucht. Durch Erfahrung kluͤger gemacht, zog er aber erst nähere Erkundigungen ein und erfuhr, daß der Gelehrte, an den er sich jetzt wenden wollte, schon mehrere Werke aus dem Deutschen vortrefflich uͤbersetzt habe. Er hatte auch im Anfange alle Ursache, mit ihm zufrieden zu seyn; aber eines Tages, als er sich in Konferenz mit diesem 6e. Phi⸗ lologen befand, kam der erste Uebersetzer, in Begleitung eines sehr einfachen und aͤrmlich gekleideten Mannes. Sie wollten den Buchhändler zum Schiedsrichter in einer Streitigkeit an— rufen, denn der arme Teufel war ein Deutscher, der fuͤr den ersten Uebersetzer gearbeitet hatte und sich jetzt uͤber den Preis nicht mit ihm einigen konnte. Kaum hatten sie Platz genom— men, als der Deutsche, den neben dem Buchhaͤndler sitzenden zweiten Uebersetzer gewahr werdend, chnell aufstand und ihm eine tiefe Verbeugung machte: „Ah, Sie kennen den Herrn?“ fragte der Buchhändler. Das will ich meinen“, erwie⸗ derte der Deutsche, „ich setze fur ihn die Uebersetzung fort, die ich fuͤr diesen Herrn angefangen hatte.“

Großbritanien und Irland. London, 13. Nov. Man ist sehr bega s;

u erfahren, welche Stellung Lord Brougham in der nächsten Parlaments“ Session einnehmen wird. Eigentlich reichte sein Benehmen in der vorigen Session schon hin, ihn als einen neuen An anger der Tory⸗Partei erscheinen zu lassen, denn er bot alle seine Krafte auf, seine ehemaligen Freunde, die Whigs, in Verlegenheit zu setzen, und wenn er sich auch hin und wieder als Ultra⸗Radikaler *. berdete, so zeigte er sich doch in Worten und Thaten im We⸗ sentlichen als einen Bundesgenossen seines fruͤheren Haupt⸗Geg⸗ ners, Lord Lyndhurst's. Er hatte sich einen abgesonderten Plat auf der ministeriellen Seite des Oberhauses ausgesucht und nahm

da. Glaubt man, daß Frankreich seinem Traktat zuwider han.

eine Bank fuͤr sich allein ein. Nun fragt man sich, ob er dies Spiel im Jahre 1839 wiederholen oder sich geradezu hinter den Herzog von Wellington und neben Lord Lyndhurst setzen werde. Ministerielle Blaͤtter glauben das Letztere; er werde wahrschein⸗ lich, meinen sie, wie sein ehemaliger Kollege Sir James Gra⸗ ham, alle seine radikalen Irrthümer in Masse abschwoöͤren, ein echter Tory werden und die Welt dreist herausfordern, ihn der geringsten Inkonsequenz während seines ganzen Lebens zu zei⸗ hen. Besonders wollen sie dies aus seinem letzten Besuch beim e von Wellington in Walmer-Castle folgern und aus der

rt und Weise, wie Tory -⸗-Blaͤtter sich uͤber seinen dortigen Aufenthalt aͤußern, indem sie sagen, der edle und gelehrte Lord sey selten so aufgeweckt und unterhaltend gewesen, und seine naiven, origineilen Einfaͤlle hatten ihn zum angenehmsten Tischgenossen in der Gesellschaft des Herzogs gemacht. Wãah⸗ rend auf diese Weise Lord Brougham der Presse manchen Stoff zu sarkastischen Bemerkungen giebt, hat O Connell ihn in den Reden, die er in den letzten Tagen bei den ihm an ver⸗ schiedenen Orten Irlands gegebenen Diners geh alten, ebenfalls zur Zielscheibe seiner heftigsten Schmähungen gemacht; er nennt ihn den charakterlosesten aller Menschen und das Haupt der Tory⸗Radikalen. Vermuthlich wird sich daher ein sehr erbit⸗ terter Kampf zwischen diesen beiden Staats männern entspinnen, denn Lord Brougham pflegt in solchen Fällen seinen Gegnern nichts schuldig zu bleiben.

Einige Ptovinzial-Blaͤtter hatten neuerdings behauptet, die Anstellung des mehr erwähnten, in seinem Familienleben übelberufenen Herrn Turton bei der Verwaltung des Grafen Durham in Kanada sey mit Genehmigung oder gar auf Em⸗ pfehlung Lord Melbourne's geschehen. ies wird aber von ministeriellen Zeitungen fuͤr eine ganz abgeschmackte Erdichtung erklaͤrt, eine neue Beleidigung fuͤr den Grafen Durham.

In der letzten Woche war die Zufuhr von Weizen und Mehl nur gering, gestern fruͤh aber langte eine ziemliche Quan⸗ fitat von ersterem Artikel aus Esser, Kent und Suffeit hier an; gute Sorten Englischen Weizens wurden 1 bis 2 Shilling wohlfeiler verkauft, ais vor acht Tagen, und auch fremder Wei⸗ zen war um einen Shilling im Preise gefallen.

Nach den Aeußerungen ministerieller Blaͤtter zu urtheilen, scheint die Erledigung der Hollaͤndisch-Belgischen Streitfrage noch so entfernt als jemals zu seyn. Die Morning Post er⸗ klaͤrte zwar gestern, es sey . aus dem Haag berichtet worden, die Konferenz vor etwa vierzehn Tagen zu dem einstimmi—⸗ gen Beschlusse gekommen sey, Belgien die Annahme der 24 Ar⸗ tikel zur Pflicht zu machen, doch unter der Modification, daß erstens in den Bestimmungen aber die Schelde-Schisfsahrt einige unbedeutende Veranderungen zu Gunsten Belgiens vor⸗ genommen werden sollten, und daß zweitens in der Schuldfrage der von Belgien zu zahlende jährliche Zins-Antheil von S, 400, 0900 Gulden auf ungefaͤhr 3 Millionen herabzusetzen und die Erstattung der von 1831 bis 1 aufgelaufenen Zins ruͤck⸗ staͤnde Belgien ganzlich zu erlassen sey. as genannte Blatt fuͤgte hinzu, man wolle in den bestunterrichteten Zirkeln, sowohl in London, wie im Haag, wissen, daß in Folge jenes Beschlusses die ganze Sache bis zum 17. Dezember, dem Tage der Eroͤffnung der Franzoͤsischen Kammern beendigt seyn werde. Hierzu bemerkt nun der Courier: „Diese An, gaben sind zwar in allen . richtig, aber irrig ist der daraus gezogene Schluß, daß die definitive Abmachung der . schon so nahe sey. Wir haben vielmehr Grund, das

egentheil zu glauben. Diesmal gehen die Schwierigkeiten von der Franzssischen Regierung aus. In einem Augenblick, wo die Londoner Konferenz auf dem Punkte zu stehen schien, zu einer Entscheidung zu gelangen, erhielt der General Se⸗ bastiant den Auftrag, keiner Uebereinkuuft beizupflichteu, die der König der Belgier nicht zu ratifiziren geneigt ware. Lord Palmerston

atte, wie man erfaͤhrt, in demjenigen . der gemeinschaftlichen

chuld, der auf Belgien fallen sollte, eine Reduction von 31 2 Millio⸗ nen vorgeschlagen, auch auf der freien Schelde⸗Schifffahrt bestanden und ohne große Schwierigkeit von dem Reypraͤsentanten des Königs der Niederlande ein foͤrmliches Versprechen in dieser Beziehung erhalten. Die Gebietsfrage ist in der Konferenz gar' nicht mehr angeruͤhrt worden, da alle Theile von Anfang an daruber einverstanden waren, daß die Klauseln des Traktats der 24 Artikel, insofern es sich um diesen Theil der Frage handle, aufrecht erhalten werden muͤßten. Luxemburg und Lim— burg werden also von Belgien getrennt. Der von Lord Pal⸗ merston vorgeschlagene Vergleich wurde von Oesterreich und Preußen gebilligt. Der Russische Botschafter nahm Anstand, indem er erklaͤrte, daß seine Zustimmung von der Zustimmung Hollands abhinge. Der Franzoͤsische Botschafter, General Seba⸗ suͤani, unterstuͤtzte Lord Palmerston's Plan mit Warme und zeigte ganz besondere Ungeduld, ihn angenommen zu sehen. Als je⸗ doch die Konferenz auf dem 6 zu stehen schien, zu einer schließlichen Entscheidung zu kommen, 46 der General an, er habe neue Instructionen empfangen. dan versichert uns namlich, König Leopold habe bei seinem letzten Besuch in Pa—⸗ ris dem Könige der Franzosen vorgestellt, in welche Verlegen⸗

eit die Belgische Regierung gerathen mußte, wenn eine den

uͤnschen des Landes so wenig entsprechende Entscheidung der Konferenz gerade vor der Eröffnung der Kammern bekannt würde. König Leopold verlangte mindestens noch einige Frist, um die Gemäther des Volks auf ein Ergebniß vorzuberei⸗ ten, welches sie und ihr Konig gleichen Grund zu be— klagen hätten. Diese Vorstellungen wurden vom Grafen Mols unterstuͤtzt, und der König der Franzosen fand sich ver⸗ anlaßt, seinem Botschafter in England neue Instruetionen zu⸗ gehen zu lassen. General Sebastiani soll sich uͤber diese uner⸗ wartete Störung der Unterhandlungen sehr empfindlich geäu⸗ ßert und in etwas gereiztem Tone an den Grafen Mole ge⸗ schrieben haben. So kann man denn in diesem Augenblick die definitive Entscheidung der Konferenz als auf unbestimmte Zeit

were betrachten. it dem Dampfboot „Iberia“ sind Nachrichten aus Lis⸗

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