1838 / 330 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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geme aschaftliche Kreuzsahrt des Britischen und des 28

reund⸗ schafts Vezeigungen zur Folge gehabt, und es ist auf diese Beise ein gutes Vernehmen zwichen den Seeleuten beider

taaten begründet worden, welches in der Britischen sowohl Die Tur kin haben eine sehr gute Flotte und lieben uns außerordent⸗ l.. Die Russen und die Franzosen dagegen sind so eifersuͤch⸗ tig hierauf, als man es sich nur denken kann, und das Beneh⸗ men der Letzteren gegen uns ist besonders auffallend kalt. Es so werden wir ganz mit

Dröswwaders hat die Auetauschung der aufrichtigsten

wie in der Turkischen Geschichte Epoche machen wird.

wird wohl schwerlich lange dauern, ihnen zerfallen seyn.“

Lorcd Auckland, der General⸗Gouverneur von Ostindien, ist ermächtigt worden, fuͤr den Nothfall aus der Insel Ceyion, welche bekanntlich nicht unter der Regierung der Ostindischen Compagnie steht, ein Regiment und ein anderes aus Mauritius

an sich zu ziehen. Deutschland.

Muüͤnchen, 21. Nov. (Leipz. Allg. Ztg) Noch ist die eigentliche Veranlassung uͤber den Ruͤcktritt des Freiherrn von Hertling nicht bekannt; merkwuͤrdig aber ist die Thätigkeit, die jetzt im Kriegs⸗-Ministerium herrscht, um fuͤr das Militair manche von der vorigen Verwaltung angeregte zweckmäßige Ein, richtungen zu treffen. Welch eine schwierige Stellung ein Fi— nang-Minister hat, kann nur Der wissen, der mit den hiesigen Verhältnissen vertraut ist. Auch ein Minisier des Innern hat eine schwierige Stellung, doch kann er freilich sich diese leicht machen, wenn er unbedingt einer herrschenden Richtung folgt esinnungen verleugnet. Wenn aber von einer herrschenden Richtung die Rede ist, die sich genug— sam in mehreren Bayerischen Blattern ausspricht, so muß ich wiederholt warnen, daß man diese nicht im Kerne des Volkes, unter der Klasse der Gebildeten suche. Vielmehr sprechen sich LEgar viele hohe Staats- Beamte enischieden dagegen aus, und Mele sehnen sich nach einer Stellung, in der sie weniger gegen ihre Ueberzeugung zu handeln gezwungen sind. So sind z. B. die über die Universität erlassenen Verordnungen nicht . tudenten selbst, sondern auch den Staats-Beamten, die als Organe jener Verordnungen dienen

und eigene Ansichten und

nur den Professoren und

mußten, unerwuͤnscht gewesen. Auch scheint man diesen Miß griff zu fühlen, denn Keiner will jetzt zu dieser Maßregel ver— anlaßt haben. Auch mag sie nicht das Werk eines Einzelnen syn, sondern der seit einiger Zeit herischenden Richtung.

Hechingen, 17. Nov. Eine eben erschienene Verordnung der geheimen Konferenz beginnt mit den Worten: „Mit höchster Genehmigung wird hiermit verordnet, daß die Namens- und Ge— burte tags Feste Sr. Hochfuͤrstlichen Burchlaucht unseres gnaͤdig⸗ sten Fürsten und Herrn und jene unferer Durchlauchtigsten gnaͤdigsten Fuͤrstin, in allen Pfarrkirchen des Fuͤrstenthums mit einem der Wurde und Feierlichkeit angemessenen Gottesdienste begangen werden sollen.“

Italien.

Rom, 13. Nov. (E. A. 3) Die Heilung des Paystes macht guͤnstige Fortschritte. Dr. Alertz verspricht sich, schon in drei Wochen die Kur beendigt zu sehen. Da das ilebel dies mat mit giößerer Hestigkeit aufgetreten war, so konnte das Hel— mondiche Mättel in seiner fruͤheren Einsachheit nicht mehr aus— reichen. Dieses hatte auch Saroni bereits anwenden lernen, leider aber ohne den geringsten Erfolg. Ur. Alertz hat daher d s Kur⸗Verfahren steigecn muüssen und ist bereits der guͤnstigen Wirkung desselben versichert.

Sante n.

Dat Journal de Francfort enthält ein Privatschrei⸗

ben aus Madrid vom 13. November, welches einiges Naͤ— here uber die dortigen Unruhen, uͤber die politische Lage des Landes und uͤber einige Personen enthaͤlt. Es heißt darin: „Der General Narvacz wurde seit seiner Ankunst in Madrid von einer Partei umgeben, die aus Personen bestand, welche verschied enen liberalen Fractionen angehörten. Der Zweck hier— ron ist nicht ganz klar. Man uͤberredete ihn, es bestehe ein Komplott, ihn zu ermorden, und es gelang, ihm Besorgnisse einzufloͤßen. Am 28. Oktober gab ihm der Kriegs- Minister Hubert oen Befehl, die Thore von Atocha und Toledo zu be— setzen, ohne daß der General Capitain Quiroga etwas davon wußte, der deher im ersten Augenblick sehr aufgebracht war und im Begriff stand, den Generalmarsch zur Versammlung der National Garde schlagen zu lassen, die ihrerseits wieder fuͤrchtete, die Bewegung des Generals Narvaez h ibe den Zweck, sie zu entwaffnen. Der General Qui— roga gab jedoch dem Raihe jeiner Freunde nach und begab sich zu den Ministern, die sich, so gut es gehen wollte, darüber enischuldigten, daß sie ihn von dem an Nat vaez ertheil⸗ ten Befehl nicht vorher in Kenntniß gesetzt hatten. Es gab Erörterungen und Konferenzen, die zur Folge hatten, daß der Keiegs-Minister Hubert entlassen und das gute Einverständniß z vischen dem General Quiroga und der National. Garde, deren roße Mehrzahl zu den Exaltirten gehört, noch vermehrt wurde. arvaez, erbittert über die Rolle, die man ihn hatte spielen lassen, und in der Meinung, daß er noch nicht stark genug sey, die 4 ihn angesponnenen Intriguen zu beschwöͤren, Leichte seine Entlassung ein, die zwar det Form , ,, dem Wesen nach aber angenommen wurde,. Die Königin erlaubte ihm, sich vier Monate in Loja, seinem Geburtsorte aufzuhalten, um seine Gesundhelt wieder herzustellen, die ubrigens vortrefflich ist. Am zten fruͤh reiste er ab und am Abend desselben Tages fand eine Emeute statt, wenn mgn die Versammlung so nennen will, die aus einigen wean, Personen mit Mäntein und Muͤtzen bestand, welche fast saͤmmtlich National⸗Gardisten waren und einige Flintenschuͤsse in die Luft feuerten. Diese Personen be— gaben sich nach den n,, des Herrn Isturiz und des Marquis von Montevirgen, die Beide abwesend waren. In diesem Augenblick ließ der General Quiroga Generalmarsch schlagen und die Garnison und die Nattonal⸗Garde versammelten sich in größter Ordnung. Das Kriegsgesetz wurde proklamirt und die Stadt in Belagerungs-Zustand erklärt, unter dem Vorwande, daß man auf die National⸗Garde geschossen habe. Es waren in der That ein National⸗Gardist, eine Frau und ein Kind durch jene Schuͤsse verwundet worden. Um 11. Uhr war die Ruhe wie⸗ der hergestellt, da jedoch mehrere National- Gardisten beim Nach⸗ hausegehen ihre Gewehre abfeuerten, so glaubte man, daß die Emeute ernstlich und blutig gewesen sey, während sie doch nur lächerlich war. Die während dieser Unruhen im Palast ver⸗ sammelten Minister boten ein trauriges Schauspiel dar. Sie hielten sich fuͤr verloren, weil sie dem Dekret ihre Zustimmung gegeben, welches die Frauen und Kinder der Karlisten acht Leguas von Madrid verbannte und wegen dessen ein Blatt sie mit Herodes

1356 e nflußreichen Karlisten mit Schonung behandle.

tragenen Vollmacht, in der Nacht des 5.

aber auch eee das Leben der Verhafteten Volkswuth schuͤtzen muͤsse. Er fuͤgte hinzu, da

inanz⸗Minister einen Räuber zu nennen. aller dieser Intriguen und Bewegungen war in der That nur, nicht zu unterstuͤtzen wagte. Der General Canatala wurde zum Kriegs-Minister ernannt, um zu verhindern, daß der von Espartero zu diesem Posten bestimmte General Alailx das Porte⸗ feuille in Besitz nehme. Der Umstand, daß der Herzog von Frias die 10,900 Piaster, welche zur Befreiung

lich sind, mit Bewilligung der Köͤnigin aus dem Schatz genom— men hat, weil ihm die Civil Liste eine weit großere Summe schuldet, ist von den Blattern auf eine fuͤr den de sehr . Weise kommentirt worden. Unter solchen Auspizien sind die Cortes eroͤffnet worden und die Mehrzahl der Depu— tirten hat sich zu Gunsten der gemäßigten Partei erklart, indem sie Herrn Isturiz zum Praͤsidenten waͤhlte. Bei der Zusam— mensetzung der Buͤreaus der Kammer sind jedoch drei Opposi— tione⸗Mitglieder, die Herren Olozaga, Seoane und Camalino neben den einflußreichen Mitgliedern der Majorität, Martinez de la Rosa, Puche und Rey gewaͤhlt worden. Um die Schwie⸗ rigkeiten noch zu vermehren, hat der General Espartero der Königin eine Vorstellung uͤbersandt, die ein wahrhaftes Mani— fest gegen Narvaez ist, den er, wegen der Vermehrung der Reserve Armee um 46,00 Mann, eines ungemessenen Ehrgei— zes und fast des Verraihs beschuldigt. Diese Rivalitaͤt zwischen Espartero und Narvaez wird ein Hauptgegenstand der Dis kus⸗ sion in den Kammern seyn. Espartero hat fuͤr sich seine Armee und den Wunsch der exaltirten Partei, ihn der gemäßigten Partei entgegenzusetzen. Der General Narvaez kann k. neueren und bedeutenden Dienste fuͤr sich anfuͤhren. Die Ge— mäßigten sind ihm sehr gewogen, und unter den Exaltir— ten, namentlich unter den jungen Leuten, hat er viele Anhänger. Wir werden in kurzem die Keime zu einer neuen Phase der Spanischen Revolution sich entwickeln sehen; denn bis jetzt bietet dieselbe in keiner Epoche das Schauspiel einer so stark erklaͤrten Rivalität zwischen zwei so einflußreichen Maͤn— nern dar. Der General van Halen, Commandeur der Central— Armee in Aragonien, ahmt dem Baron von Meer darin nach, daß er sich vollig unabhängig von der Regierung macht, indem er den Belagerungs Zustand seiner Provinz zum Vorwand nimmt. Das Ministerium ware schon gefallen, wenn nicht alle Parteien darin uͤbereingekommen waͤren, daß sie den Zeitpunkt abwarten wollten, bis die Cortes irgend eine Stellung eingenommen haͤt⸗ ten. Man spricht sehr stärk von einem Ministerium unter der Präsidentschaft des Herrn Isturiz, der den Muth haben soll, den Gefahren und Hindernissen, die ihn von allen Seiten um— geben, Trotz zu bieten.“

verglich, weil es gegen die Kinder wüthe und die krästigen und

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In land.

Berlin, 27. Nov. Auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn sind vom 20sten bis incl. 26sten d. M. 6450 Per— sonen gefahren.

Stettin, 25. Nov. Hemmung der Schiff⸗— fahrt. Die Oder und das Haff, wie uͤberhaupt sammtliche Fluͤsse und Gewaͤsser, sind in Folge anhaltender Kaͤlte seit einigen Tagen mit Eis bedeckt. Von Swinemünde meldet man, daß sich schon in der Nacht zum 23sten d. M. eine festliegende Eisdecke auf dem Strome bis zu den Spitzen der Moblen gebildet hatte, ohne daß bei dem stillstehenden Strome und der voͤlligen Wind stille ein Eisgang stattgefunden habe. Auch war am 24Asten d. die Ueberfahrt uͤber die Swine noch nicht gehemmt gewesen, indem die schwache Eisdecke der Herstellung und Unterhaltung einer Durchfahrt bisher keine Schwierigkeit entgegengesteli haite. Was die Schifffahrt anbetrifft, so scheint dieseibe für die⸗ ses Jahr als geschlossen betrachtet werden zu muͤssen. Der Frost ist so unerwartet schnell eingetreten, daß noch eine Menge hier— her bestimmter, beladener Schiffe in Swinemuͤnde und auf dem

evier liegt und mehrere derselben hier am Orte in Ladung begriffen sind, und noch in See gehen sollten, welches beides aber durch das Zufrieren der Gewaͤsser unmoͤglich geworden ist. Nur wenigen der in Swinemuͤnde angekommenen Schiffe ist es gelungen, durch Huͤlfe des Dampfschiffes „Kronprinzessin“ mit Durchbrechung der anfaͤnglich schwachen Eisdecke hierher zu gelangen und es hat sich bei dieser Gelegenheit abermals der Mangel einer hinreichenden Anzahl von Dampf ⸗Bugsirboten dringend herausgestellt. Hoffentlich wird diesem Beduͤrfniß fuͤr die Zukunft abgeholfen werden, indem wohl zu erwarten steht, daß einer, dem Vernehmen nach, zu dem Zwecke hier zusammen— getretenen Gesellschaft von Kaufleuten, welche, wie es heißt, vorlaufig zwei dergleichen Bote bauen wollen, die erforderliche hoͤhere Genehmigung werde 3 . werden. Marienwerder, §8. Nov. Schulweihe. Am 15. Oktober, dem Geburtstage Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen, wurde das mit einer von Sr. Majestaͤt , , gewährten Beihuͤlfe von 509 Rthlr. massiv, und im Werthe von 1000 Rthlr. erbaute neue Schulhaus in der Stadt Jastrow im Beiseyn des Herrn Regierungs-Präsiden⸗ ten Nordenflicht unter zahlreicher Versammluͤng der Bewohner der Stadt und Umgegend auf wuͤrdige Weise feierlich einge— weiht, und hierbei der ehrfurchtvollste Dank fuͤr die Allergnaͤ— digste Unterstützung auf das Freudigste ausgesprochen. In ahnlicher Weise fand am 30. Oktober die Einweihung des neu errichteten Schulgebäudes in Mewe statt, wobei als ersreu—⸗ liches Zeichen besonders bemerkt zu werden verdlent, daß nicht allein die Einwohner beider christlichen Konfessionen das Fest in herzlichster Eintracht begingen, sondern auch die beiderseiti⸗ gen evangelischen und kathoͤlischen Geistlichen im besten Einver—⸗ ständniß die Feier gemeinschaftlich leiteten.

—— Bromberg, 24. Nov. Vollere i. Mehrere im verflossenen Monat geschehene Faͤlle sind zu unserer Kennt— niß getommen, in denen der übermäßige Genuß des Brannt- weins in bemerkensweriher Weise seine strenge Strafe unmit—⸗ telbar zur Folge hatte. In Bielsk (Kreis Marienwerder)

i Der General Quiroga ließ, kraft der durch den Belagerung zustand ihm uͤber⸗ ktobers 115 fuͤr Karlisten geltende Personen verhaften und nach Leganez, eine Legua von Madrid, bringen. Das Ministerium wurde bei die⸗ sen Verhaftungen nicht zu Rathe gezogen, fuͤr die der General Quiroga als Grund angab, daß er sich mit Geißeln versehen, egen die

er da⸗ durch zugleich einen Vorwand habe, gegen die Urheber der Emeute vom 3ten mit Strenge zu verfahren, allein er hat sich begnügt, drei oder vter harmlose Personen verhaften zu lassen, unier denen Don Moderato de la Fuente, Redacteur ei⸗ nes satyrischen Blattes, der allerdings sich des Freevels schuldig emacht hat, den General Quiroga einen Blödsinnigen, und den ö Der wahre Zweck

sich des Generals Narvaez zu entledigen, den das Ministerium

seines Schwiegersohnes aus den Händen der Karlisten erforder⸗

rei Gehuͤlfe plötzlich am Blutschlagfluß. Ein h Waldwaͤrter, der im Kruge zu Kreis Kum Kenmli denes Gewehr unvorsichtig behandelte, wurde durch den 6 2 Schuß auf der Sielle getödtei. Ein Scharfti en necht zu Posen, der Abends im trunkenen Zustande . Heutast gestiegen, um seinen Rausch zu verschlafen, starn e der Höhe hinab und ward Morgens todt an der Dcheun. Scharfrichterei gefunden. Und endlich wurde in Bo 2 (Kreis Obornik, Reg. Bez Posen) der herrschaftliche Nen waͤchter, der sich Abends stark betrunken und wahrscheinlich diesem Zustande rr. und liegen geblieben war, auf Herrenhofe am Mergen todt und am Kopfe graͤßlich 2 vorgefunden. Nach der aͤrztlichen Untersuchung ruͤhrten . Wunden von Schweinen her, welche den Besinnungslösen s! zefressen und se das Schicksal des Vöͤllers in abschrech n Weise erfuͤllt haben. lr

Nekrolog.

Am 28. Oktober starb in Greifswald der Hber⸗Appellatinm Gerichts⸗Praͤsident und Ritter Pr. Gabriel Peter von 5. selberg. Er war am 4. August 1763 daselbst geboren und Sohn des laͤngst verstorbenen Land⸗Syndikus Peter Matthi Haselberg. Von 1715 1778 wurde von ihm das Gymnassh

seiner Vaterstadt besucht und in Jahre 7s die dasige un versitäͤt bezogen, wo er sich dem Studium der Rechts Wisn schaften widmete. Um Ostern 1781 begab er sich nach Göoͤ tun gen zur Fortsetzung dieser Studien, denen er mit großem Eisu und Fleiße bis zum Jahre 1787 oblag, in welchem Jahr sich daselbst in der juristischen Fakultaͤt als Privat⸗Docent hu bilitirte und am 17. September 1787, als am Tage des fu zigsährigen Stistungsfestes der dortigen Universitaͤt, in G. L. Böhmer feierlichst zum Doktor der Rechte promothh wurde. Ein Jahr hindurch hielt er noch Vorlesungen in Gh tingen, wonaͤchst er im Oktober 1788 einem Rufe als außen, ordentlicher Professor der Rechte nach Helmstädt solgi⸗ Hier verheirathete er sich am 5. Oktober 1789 mit Johann Friederike Konrgdine Luther, einer Tochter des zu den Nich kommen einer Seitenlinie des großen Reformators gehoͤrenzen General⸗Superintendenten Luther zu Clausthal, deren o kanntschaft er schon waͤhrend seines Aufenthalts in Goͤttingen gr macht haite. Sodann ging er auf einen am 14. September 1m erhaltenen Ruf als ordentlicher Profe ssor der Rechte nah der Universitaͤt zu Erlangen, woselbst er im Jahre 1793 von der dortigen ph ilosophischen Fakultät zum Doktor kreirt wurde Hier, wie auch schon fruͤher, beschaͤftigte er 69 mit schriftstell rischen Arbeiten, unter denen ein kritisches Journal unter den Titel: „Juristische Bibliothek“ sich befindet. Durch den Ty des Ober⸗Appellations-⸗Raths von Quistorp (15. Maͤrz 179) war bei dem damaligen Königl. Schwedischen hohen Tribu— nal zu Wismar (dem jetzigen Ober⸗Appellations- und hoͤchsten Gerichte in Greifswald) die Stelle eines Ober-Appellationz Rathes erledigt worden. Auf die Praͤsentation zu dieser Stell Seitens der Königl. Schwedischen Landes-Regierung zu Stral— sund, an welcher der Zeit der turnus praesentfandi war, wurd; Haselberg am 17. Ottober 1796 von dem genannten Ge richts hofe zum Ober⸗Appellations⸗Rathe erwaͤhlt, und er als solcher, nachdem er die vorschriftsmaäͤßigen Probe⸗Relationen eum colloquio abgelegt hatte am 1. Mai 1797 in dieses Koll gium feierlich eingefuͤhrt. Gegen das Ende des Jahres 186 wurde er mit dem damals von Wismar nach Stralsund ver legten Tribunal an diesen letzteren Ort versetzt, und schon un die Mitte des Jahres 1803, wo das eben gedachte Gericht von Stralsund nach Greifswald verlegt wurde, kehrte er win der in seine Vaterstadt zuruck, in welcher er sich seitdem unumn⸗ terbrochen aufgehalten, Und eben so dem mehrerwaͤhnten Kolle— gium angehört hat. Am 18. November 1810 erhob ihn der

ihm hiernaͤchst am 26. Mai 1814 den Schwedischen Nordstemn⸗ Orden. Nach dem am 19. Mai 1830 erfolgten Tode des Oher⸗ Appellations- Gerichts- Praͤsidenten J. J. von Muͤhlenfelt verwaltete er, als der älteste Rath, die Praͤsidial⸗Geschäfte bein Ober ⸗Appellations Gerichte bis zum 31. Oktober 1832, wo er ö. Praͤsidenten ernannt wurde. Inzwischen hatte er am lz. Januar 1831 durch die Gnade unseres vielgeliebten Koͤnigs die Decoration des Rothen Adler-Ordens dritter Klasse erhalten. Am 24. September 1833 traf ihn der harte Schlag, daß ihn nach laͤngeren schweren Leiden seine Gattin, mit weicher er 4 Jahre in der gluͤcklichsten Ehe verlebt, und 5 Kinder, von denen aber nur noch 3 leben, erzeugt hatte, durch den Tod entrissen wurde. Am 18. Januar 1837 ward er mit der Schleife de

vorigen Jahres erkrankte er, der sich bis dahin stets einer so dauerhaften Gesundheit, wie Wenige, erfreut hatte, an dit Grippe, welche bei ihm asthmatische Beschwerden zuruͤck ließ, di in seinem vorgeruͤckten Alter mit Recht Besorgnisse erregen mußten. Doch hatte er noch das Gluͤck, am JI7. September 1837, an welchem Tage auch das Jubelfest der Georgia Augusu zu Goͤttingen stattfand, sein Doktor- Jubiläum im Kreise det Seinigen und der hiesigen Behoͤrden in der Stille zu begehen, bei welcher Gelegenheit ihm die Goͤttinger Juristen- Fakultät sein Doktor Diplom erneuerte. Und noch freudiger und erhe⸗ bender war es für ihn, als auf Befehl Sr. Majestät unseret Allergnädigsten Koͤnigs sein funfzigjähriges Amts- Jubilaͤum am J. Oktober d. J. gefeiert, und ihm zur Anerkennung seiner vielfachen Verdienste der Rothe Adler⸗-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub verliehen wurde; uͤber welche Feier bereits die oͤß⸗ fentlichen Blatter das Nähere mitgetheilt haben. Nur wenige Wochen ist leider von ihm dieses schöne Fest uͤberlebt worden. Er erlag zum größten Schmerze und zur tiefsten Trauer der Seinigen einer besonders in der letzten Zeit mit reißender Schnelligkeit zunehmenden Brustwassersucht, und schon am J. November d. J. wurde seine irdische Hülle zur Ruhe bestattet. Noch lange aber wird das Andenken an ihn, der in seinem hohen Berufe so thäͤtig und unermuͤdlich fuͤr das Wohl der hiesigen Provinz gewirkt hat, in den Herzen aller Bewohner derselben fortleben; und insbesondere wird er allen denjenigen, die ihm näher standen, und namentlich denen un⸗ vergeßlich bleiben, welche in ihm einen so uͤberaus wohlwollen⸗ den Chef zu verehren hatten. Er war ein Mann von um fassenden Kenntnissen und großer, sich keinesweges auf die Jurisprudenz allein beschränkender Gelehrsamkeit. Stets nahm er an allem Wissenswuͤrdigen den lebhastesten Antheil, und suchte, wenn seine Amtsgeschaͤste es ihm nur irgend gestatteten, seine Kenntnisse nach allen Seiten hin auszubreiten und zu vermehren. Mit einem seltenen Fleiße und unermuͤdlicher Aus⸗ dauer lag er von fruͤh Morgens bis spaͤt Abends seinem wich tigen Berufe ob und selbst noch bis wenige Tage vor seinem Tode stand er, ungeachtet der sichtlichen Abnahme seiner Köͤr⸗

starb in Folge unmäßig genossenen Branntweins ein Brenne—

perkraͤfte, mit gewohnter Regsamkeit seinem hohen Amte vor. Seine Arbeiten beim Iter In len on ncht, und besonder⸗

König Karl XIII. von Schweden in den Adelstand, und verlieh

Rothen Adler-Ordens dritter Klasse dekorirt. Im Anfange des

wahrscheinlich in Italien gefert

die

von ihm dort als gelieferten Relationen sprechendsten Beweise von diese

is werden dieselben, die sich vorzugsweise durch grohe Sründ.

sind die stellend, nach Wieland's Oberon, Gesang II. Strephe s. r seiner unausgesetzten Thaͤtigkeit, Held ist an den Fuß des Libanon gelangt und läßt sich um Mittag

lichkeit und Genauigkeit auszeichnen, fuͤr die kommenden Genera⸗

n ein reicher Schatz von gediegener Gelehrsam keit und reifen

elten Erfahrungen bleiben. Beseelt von wahrer Frömmig⸗ gesamm fehr 9 gewiß eine überaus günstige Wahl und ganz im Sinne die⸗

ĩ d echter Religioͤsitaͤt wußte er sich stets eine glůckliche dir er E dere . erhalten, und mit fester, unerschütter⸗

. 2 alle Fuͤgungen des Schicksals zu ertragen. Diese .

ungen haben sich auch noch in den letzten Tagen, als er r d er annahen fuͤhlte, auf das schoͤnste bewaͤhrt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

, Berhandlungen der Akademie der Wissen⸗ e den Monaten August. September und Ottober. In der eum ein am 2. August theilte Herr Belker aus einer , nl Handschrift (Evtrav. 31. A ein Alt französisches Ge⸗ dicht mit la vis St. Ihomas le martir, eine Geschichte des Erzbischefs Thomas Becket ven Canterbury, eff im Jabre 1172 von guernes s. clers de Punt de St. Mesenee in fünfzeiligeun, einreimigen Dan zen von Alexandrinern. Vorgelegt wurde der Akademie dat Restript des Königl. Ministeriunms der geistlichen, Unterrichts und Medizginal⸗ Ungelegenheiten vom 19. Juli 1838, wodurch die von der Akademi⸗

ischthene Bewilligung von 200 Thalern an Herrn Bremiker für die

weten von kurzer Ümlaufsieit Ces Enckeschen Kometen) und seines

Wissenschaften zu Paris war ein Schreiben vom 9. Juli . ** 6 . des Monats- Berichtes der Berliner Atademie für den April 1853 ange fe t wurde. Ju der Sitzung der philosophisch-historischen Klass: am 6. August wurde

uber die im Gange besindlichen wissenschaftlichen Unternehmungen dieser Klasse verhandelt. Ueber die öffentliche Sitzung zur Feier

des Geburtstages Sr. Majestät des Königs, am 9. Äugust, ist bereits jn Rr. 222 der Stgats-Zeitung berschter worden. In der Ge—

Sanerstoffs in ihren Verbindungen. Unter den vorgelegten Schrif⸗ ten befand sich auch: GiLulj, Storia naturale di tutte lacque minerali di Fofᷓcana. Tom. G6. Siena, 1838. 8. mit einem Begleitschreiben

ses RKünstlers, der, völlig entfernt ven aller Sen ümenialität, am

sein blaues Auge zu schauen.

perlichen würde einem Gegenstand wobl geziemt haben, welcher dem , so nahe sieht. f ö. ; ft 3 v = ei sten Aerndte, ei 1d, en Ver⸗ des Berfassers. Durch Restript des obengenannten Königlichen ug nh Kegeln ere r men Lende ein R ess ;

RMinssterlums wurde der Antrag der Akademie, Herrn Gerhard für di Bekanntmachung Eiruskischer Spiegel-Zeichnungen 300 Rihlr.,,

Herrn Bekler zu einer wissenschaftlichen Reise nach Venedig 600 Rihlr. und dem Kandidaten Baier 200 Rihlr, als Honorar für die Anferti— gung des Inder zum Aristoteles zu bewilligen genehmigt. Am Schlusse der Sitzung wurden die gedruckten neuen Statuten der Atademse vectheilt.! Im September hatte die Akademie Ferien. In der Sitzung de physika sich maihematischen Klasse am 18. Okiober bielt Herr H. Rose zwei Forträge, einmal über das Chlorchrom und dann über das Selen-Düeck— fllber aus Mexiko. Del Rio und Kersten haben schon einiger Queck— fllber⸗Fossilien aus Mexiko Erwähnung gethan, welche Selen enthal⸗ ten; 3 scheinen aber bis jezt nur in geringer Menge dort vorgekom— men zu feyn. In neuerer Zeit erhielt Herr Ehrenberg tine Sendung ron Mineralien durch Herrn Karl Ehrenberg, Rendanten des Berg— antes von Mineral del Monte in Mexiko, unter welchen sich eine Reihe von Quecksilber-Erzen befand, die zu San Onofre gefunden

worden und die dort in solcher Menge vorzukommen scheinen, daß

man das Quecksilber im Großen aus diesen 66 darzustellen beab⸗ sichigt. Das QAuecksilber⸗ Erz ist an Farbe und Glanz dem Fahler⸗ seht ähnlich, und kommt ohne Zeichen eines blättrigen Bruches im Kalkspath und Schwerspath eingesprengt vor, von welchem letzteren es sebr schwer für eine quantitatirt Analyse zu trennen ist. Es ist volssändig flüchtig; das Sublimat ist, auch ju Pulver gerieben, schwarz, ohne einen Stich ins Rötbliche. Das Fossil besteht aus Stlen⸗Quecksilber und Schwefel-Duccksilber und die quantitatire ÄAnalpse zeigte, daß sehꝛ annähernd 1 Arem des ersteren mit A Arto. men des letzteren darin enthalten ist. Es ist indeß wahtscheinlich, daß beide, als isomorphe Körper, sich in allen Verhältnissen verbin« den können. In der Gesammt⸗Sitzung der Akademie am 18. Ofir— ber las Herr Crelle den ersten Tbeil einer Abhaudlung über die Ausführbarkeit von Eisenbahnen in bergigen Gegenden. Vorgelegi wurden der Akademie ein Allerhöchstes Schreiben Sr. Majestät des Königs vom 31. August dieses . res über den Empfang der aller, unterihänigst übersandten Schriften der Akademie und ein höchstes Schreiben Sr. Königlichen Hoheit des Krenprinjen vom 26. Septem— ber d. J. über den Empfang derselben Schriften. Durch ein Re— stript des Königlichen Ministeriums der geistlichen, Unterrichts; und Medizinal Angelegenheiten wurden 50 Thaler zur nachträglichen Zahlung an Herrn Dove für Beschaffung eines magn elo elektrischen Apparats und 150 Rihlr. für Herrn hr. Franz ftir Beschäftigung bei der Her⸗ ausgabe deg Corpus luscriptionum Graecarum vom Otiober bis De— amber 1838 bewilligt. Durch ein anderes Reskript desselben Mini— seriums wurde der Akademie angezelgt, daß des Königs Wöajestät ge⸗ rukt haben, der Akademie Chinesische Matrizen zu Überweisen, dit von Cbinesischen Künsilern angefertigt und von dem Missionair Gütz laf eingesandt worden. Ing der Gesammt-Sitzung der Akademie

am 25. Sttober legte Herr Ritter eine Abhandlung über Seren,

Seriecum und die Serica der Alten vor, aus welcher er die zweite Abtheilung über die Verpflanzuugen des Seidenwurms aus Ost- nach West-Asien vortrug und esne Karte gur Erläuterung der Seren⸗ Straßen durch Central Asien beifügte, auf welcher die Seidenländer der wilden Arten, wie der Zucht-Setdenraube, nebst den Daten der in dltester Zeit historisch ermittelten Orte ihrer Ansiedlung, wie des Verkehrs ihter Production auf dem Land⸗ und See-Wege bezeichnet sind. Nordwest⸗China wird hier als Heimath des Zucht⸗Seiden wurms nachgewiesen, dessen Existenz ausschließlich an den ihm zur Rahrung dienenden Maulbeerbaum gebunden ist, von wo dessen Verbreitung, mit der Anpflanzung des letzteren, nicht nur gegen den Westen Asien's, über Tübet, Baltistan nach Kaschmir, über Chotan nach Jarkend und Sogdiang (äber Fergbangj gebt, sondern auch südwärts nach Süd⸗ China, Tshinla (Kambodscha), klssam und Bengalen, wo dieselbe Spe⸗ ies erst eingeführt und der nährende Baum akklimatisirt ist. Dieser durch die Annalen Asiatischer Bölker-Geschichten und Zeit- Be⸗ richte ermittelte Thatbestand dient zur Erläuterung des Zustandes der Seiden Hroduction der Persischen und anderer Seiden⸗ linder in West⸗Ussen und des Ganges des Seiden Handels während des Mittelaiters und in der Gegenwart. Hiermit beschäf⸗ itzt sich die erste Abhandlung, und die dritte enthält die noihwen⸗ dige Grundlage zur Erörterüng der Alten. In der Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasse am 29. Oktober legte Herr Wilken die lithographirie Rachbildung einer von Herrn Archivar Habel, zu Schier stesn bei Wiesbaden, in i a. M. aufgefundenen alten,

ten, geographischen Karte vor, welche elnen Theil von Curopg, nämlich das WMittellündische Meer von der Bucht von Genua an östlich nebst den daran gelegenen Küstenländern, und nördlich die Länder bis zum Baltischen Meere umfaßt und in das rie eng. ahrhundert zu n scheint. Hierauf trug Der⸗ selbe die Geschichte der Guridischen Dynastse von Bamiäan, welche n den Jahren 1175 1218 n. Ehr. G. als erbliche Stattbalter die, ses in der neuesten Zeit durch die dort aufgefundenen merkwürdigen

Denkmäler wieder berühmt gewordene Land regierten, nach Mirchond!

vor und schloß an die Erzählung dieses Schriftstellers einige Erläu⸗ rungen an.

Aus stellung auf ig nch nn Akademie der n ste. ane haben wir noch über einige Gemälde zu berichten, welche

1 t erschienen, als daß wir sie in unserem Plan gehörigen Orts ien berilcksschtigen können. ahin gehört besonders ein schönes

ild von R. v. Klo ber, FSüon'z Aufenthalt unter den Hirten dar—

un lie an uren de. fäodlensioffs Wassersicffs, Stickstetfs und man ihn zu noch strengerer Ausbildung desselben ermahnen; auch et— er ; ö

1357 ; Der junge

unter den gasifreündlichen Hirten nieder: Das gute Volk begafft zur Seite, halb erschrocken, Wie er im Grase liegt, den fremden eisernen Mann; Allein da Blick und Ton ihm schnell ihr Herz gewann, So wagen bald Kinder sich hin und spielen mit seinen Locken.“

liebsten freies unbefangenes Naturleben darsiellt. So wenig präg— nanten Inhalt der Gegenstand anch zu haben scheint und vielleicht für manchen anderen Künstler haben würde, so war es für den un— srigen, der mit wahrer Liebe der naiven Natur nachfühlt, dech hin⸗ reichend, um ein aumuthiges Bild zu geben. Hüon, der sich wobl— gefällig auf dem Rasen gelagert hat, ist ibenso diesen Hirten ein fremdes Schauspiel, als sie ihm, aber Jugend und Natürsichkeit versteht einander leicht, und während die Erwachsenen sich in gewisser Eaifernung von ihm halten, theils zu seiner Bewirthung bemüht, tbeils die blonde Schönheit seiner Europäischen Gestalt anstaunend. haben fröhliche Kinder schon nähere Bekanntschaft mit ihm gemacht und spielen mit seinen Waffen; der eine Knabe spiegelt sich in dem blanken Schilde, der andere biegt sich herau, um auch das Spiegel⸗ bild seines Kameraden zu sehen, ein dritter paßt sich den viel zu gro⸗ ßen Helm des Ritters auf seinen Krausfopf, ein allerliebstes kleines Mädchen aber bebt Hüon's goldene Stirnlocke empor, um ihm nab in

; 1 Richt ohne Theilnahme sind auch die Jungfrauen, die enisernter nnter einer Palme lauschen, Scherasmin aber

hält mit seines Hetru und seinem Roß ig einem schattigen Gebüsch. den m vellständig auegefülrte Berechnung der Störungen des Ko— 8 dst schattig n ; man hinaus in Laufes bei seiner dies jährigen Wiederkehr, genebmigt wird. Von der

Dahinter wird das Dach einer Hüne sichtbar und drüben schaut ein lachendes Thal und auf die mit Schnee be. deckten Gipfel des Libanon. Das Bild hat große Schönheiten der Färbung, ist aber in einem tiefen Ton gehalten und fast ganz im Helldunkel; wenn dies an sich kein großer Uebelstand ist, so tritt doch em solches Gemälde gerade auf der Ausstellung, wo es der Bilder von starkem Licht-⸗Effekt so viele giebt, gar leicht etwas zurück, und in der That wünschten wir auch dem Bilde seiner selbst wegen in einigen Theilen noch schärfer ausgeprägte Formen und Indiridnalitäten.

Der Künstler hat einen schõnen Sinn für Farbe und Fotalttät, für ihn * * hat es feine Gefahr, sich im Detail zu verlieren, im Gegeniheil möchte saumt. Sitzung der Akademie am 16. August las Herr Mitscherlich ö fahr sic ; ; 2 ö

was sichtlichere Freude au der Zeichnung und Modellirung alles Kör- Bielen Beifall fand der Maler mit seiner

dienst schon früher in diesen Blättern besprochen worden.

Von Crertus, dem Preisgewinner bei der letzten Koukurrenz der Akademie, erschsen noch spät ein historisches Bild: Richard Lö⸗ wenherz auf dem Krankenlager. Die Krankheit drückte sich in der liegenden, sich ein wenig aufrichtenden Gestalt recht wohl aus, doch hätte wohl noch etwas mehr der Held hindurchblicken können; recht würdig erschien auch der Arzt, allein eine Zugabe von zwei Mädchen, die nicht bloß einander, sondern auch der Dina auf dem Konkurrenzbilde glichen und den Mangel an Individualität auch durch feinen Ueberfluß von Lebendigkeit ersetzten, bereichert die Darstellung wenig. Recht löblich ist die Malerei, namentlich hat der Künstler augenscheinliche Fortschritte in der Klarheit und Luftigkeit der Töne geinacht, aber in dem Ganzen ist dech dem Kostum und allem Acußerlichen das Ucbergewicht über die Handlung und den Ausdruck der Figuren gegeben. Endlich erschien noch von Oester—⸗ ley in Göttingen eine Tochter Jephta's, von ihren Gespielinnen be⸗ trauert, ein Bild, in dessen ganzer AÄuffassung sich eine , , Empfindung ausspricht; die Gruppe war oielleicht etwas zu kompakt, im Kolorit geil sich Einfluß der Düsseldorfer Schule; die Zeichnung wat nicht überall korrekt. Ein Bild von Magnus, zwei mit Blu⸗ men spielende Kinder, giebt uns den Uebergang zu den Poriraits; das Ge⸗ mälde stellt sich ungemein plastisch heraus, und die Carnation erhält durch Siretflichter noch ein pikanteres Interesse. Das jüngere der beiden Kinder, ein Knäbchen, zeigt sich üur nicht im liebenswürdigsten Mo⸗ ment, indem es eigensinnig und mißgönnend die Blumen erhebt, um dem Schwesterchen davon nichts mitzutheilen.

Die Auestellung erfreute sich vieler und gelungener Portratts Die Bildnisse Ihrer Königl. Hoheiten der Primmzessinnen Wilhelm und Karl von Preußen, von Begas, gereichien derselben zu beson— derem Schmuck: auch sah man auf einem Gemälde vereinigt die Por⸗ trafts Ihrer Königl. Hoheiten der Prinzessinnen Karl von Hessen und be Rbein und deren Schwester der Prinzessin Marie von Preu— ßen, von Wach, Kniestücke, ingleichen ein iebensgroßes Bild Sr. Majestät des verewigten Kaisers Franz l. von Oesierreich, in ganzer Figur, auf Befehl Sr. Majestät des Königs von Ternite.

Sehr ausgezeichnet durch liʒebevolle Auffassung der Individuali⸗— tät war ein männliches Bildniß von Hildebrandt und ein weibli⸗ ches von Bendemann, endlich ervob sich das Portrait einer hiesi⸗ gen geschätzten Sängerin von Otto, den wir bieher nur als Kupfer— stecher kannten, weit über das Gewöhnliche zu einem wahren Kunst— wert; Begas aber scheint diesmal doch den Preis zu behalten, beson— ders noch in dem Bildniß einer Dame in dellgrauem Atlaskleide. Sinnige Charakter-Auffassung, einfache, geschmackvolle Anordnung und eine bewundernswirdige Meisterschast des Pinsels kommen zu⸗ sammen, diesem Gemälde einen hohen Rang zu sichern. Zu dem Schbönsten, was man sehen konnte, gehörte besonders noch ein geist⸗ reiches Portrait von Franz Krüger, Horace Bennet darstellend, so weit wir selbst zu urtheilen vermögen, höchst getroffen und aufgefaßt, so daß aus den Augen und der Bewegung die ganze Energte und gleichsam Schnellkraft dieses künstlerischen Genius mit all seinem na— tionalen Gepräge sprechend hervorlcuchtet. Sehr rühmlich war auch ein Portrait von Randel in farbigen Stiften.

Uuf dem Felde der Bildhauerei, die leider immer nur auf ein viel kleineres Publikum zu rechnen hat, als die Malerei, haben die akademischen Ausstellungen öfters schon ungleich größere und imposantere Werte besessen, als diesmal, allein unseres Wissens hat sie seit einer Reihe von Jahren nicht so treffliche Arbeiten von fei⸗ ner Durchführung im Nackten aufweisen können. Obenan ist hier das Gips-Modell einer lebensgroßen Statue des Paris von Wre⸗ dow zu nennen mit deren Kusführung in Marmor Se. Majestät der König den Künsiler gnädigst beauftragt haben. Gewiß ist das Werk dieser Auszeichnung werth, denn es gehört nicht nur zu dem Besten, was fe. begabte Bildner geleistet, sondern auch überhaupt wohl zu dem Besten, was die neuere Bildhauerkunst im Rackten her, vorgebracht ha. Schon die Aufgabe und die Wahl des Moments ist überaus glücklich. Die Bilduerei, für welche die lebendige Schön⸗ heit des menschlichen Körpers immer die Haupt- Aufgabe, bleibt, hat schon bei den Griechen neben der ausgesprochenen Männlich keit sich auch gern an einen Uebergang der männlichen For— men ins Weichere gehalten, so geschah es besonders im Bakchus, und so im Paris. Schon in den homerischen Gesängen er⸗ scheint dieser Held mit weicheren Umrissen gezeichnet, und in dem Moment, wo Hektor ihn in seiner =, . siber⸗ rascht, stellt der Dichter ihn in eluer Beschäftigung vor, die sein We⸗ sen charakterisiren soll, wie er nämlich seine Waffen putzt und seinen Bogen glättet. Eben dlesen Moment hat der Bildner gewählt, und was könnte charakieristischer für den verzärtelten Helden seyn, dem die Waffen mehr zum Schmucke als zur Wehr dtenen. Der Moment lst aber auch ungemein plastisch, er schließt die Figur in einer an⸗ spruchslosen Beschäftigung ab und giebt der Gestalt eine leichte, an⸗ muthige Bewegung. Mit wahrer Liebe und stiller künstlerischer Wärme ist nun RWredow diesem plastischen Gedanken nachgegangen, und die nahe Erinnerung an die antike Welt und an aus derselben erhaltene Vorbtlder hat seinem bildenden Geist keine merkbare Fessel ngeley noch ihn irgend behindert, die Figur mit frischem Leben aus dem mie⸗ versiegenden Quell der Natur auszustatten. Und welch ein Schön⸗ heitssinn in den Wendungen der behenden Gestalt, immer noch männ⸗ lich und heldenhaft, aber in der ganzen Haltung üppig und weichlich und

von einer so runden und zierlichen Grazie, welche schon nahe an das Weibliche streift. Es haudelt sich hier um die felusten Linien und

Umrisse, und bei immer genauerem Schauen, nach allen Seiten hin

die Statue umwandelnd, wird man immer neue und überraschende Schenheiten cutdecken, und gerade um so mehr, als man sich schen mit ihr befreundet bat. Höchst gespannt sind unsere Erwartungen auf die Ausführung in Marmor, mit welcher der Künstler gegenwärtig zu Carrara beschãäftigt ist.

Ein Werk in Marmor von Reinhardt, einem bereits rübm⸗ lich bekannten Schüler Tiecks, der sich gegenwärtig als Pensienair der Akademie in Rom besindet, wrlches er aber noch hier vellendet hat, läßt uns die größten Hoffnungen auf diesen ausgezeichneten Künsiler setzen. Es ist ein junges Mädchen in dem jartéen Ueder= gangs⸗Aiter von ungefähr nu Jahren, mit Würfeln spielend, lebens⸗

groß; das Mädchen sitzt, wie diesem Alter so augemessen ist, am Bo⸗

den, die Füße seitwärts anziehend, mit der Rechten hat sie eben die Würfel ausgeschüttet und schaut sinnig darauf hin, mit der Linken faß‘ sie ihr Füßchen. Die Gesialt ist voll der lieblichsten Grazie, mit grüblerischer Feinbeit ist die lebendige Schönheit aller Glieder abgemessen und die Ausführung in Marmor darf wahrhast beendigt beißen. Ueberall suchte der Künstler den zarten Hauch der Ratur nicht ju verwischen und gewiß ist wenig Conventionelles in diesen Formen; in dem Unterleib dagegen hätte der Künstler, dessen Intentten wir nicht verkennen, vielleicht um ein ganz Geringes noch edler seyn kön⸗ nen, ohne die Lebendigkeit und den Charakier zu verlieren. Von Mayer sahen wir einen Knaben in einem wenig späteren Alter, mit einem Vogelnesi spielend; auch diese Arbeit zeugt von sorgsamem Fleiß und gutem Verständniß der Natur. Höchst vortrefflich muß eine Marmergluppe von Möller genannt werden, ein Knabe mit einem großen Hunde. Das Thier ist überaus woblgelungen in seinem treuherzigen, gutmüthigen Charakter und mit seinem reichen lockigen Haarwuchs; es erscheint dem Kinde gegenüber ordentlich ernsi und ehrwür⸗ diz; böchst lühn und lebendig aber ist sein geöffneter Mund mit den weich herabhangenden Lefzen. Der und wendet sich zu dem Knaben um, welcher ihm mit aufgebobenem Finger droht und ihn ermahnt: eine sehr artig erfundene Gruppe, in welcher der Kontrast der zarien Glieder des Knäbchens gegen den reichen Behang des Thieres, zumal mit so gewandtem und kräftigem Meißel ausgeführt, höchst günstig wirft. Drake gab ein Relief und eine vollrunde Figur, bei⸗ des in Marmor; ersteres ist in kreisrunder Umschließung eine Cari⸗ tas; die Mutter hält und küßt ein übergebeugtes nacktes Knäbchen von obenber und umfaßt mit dem anderen Arm ein bekleidetes Mäd⸗ chen. Das Bildwerk ist von großer Durchbildung und Vollendung und überans schön fügt sich die Gruppe in das Rund hinein. Im Uebri⸗ gen hat der Künstler, welcher in dem Kopf der Mutter sehr indivi⸗ duell blieb, den Versuch gemacht, eine Art von Kosiüm, das sich an südliche Trachten anschließt, in den höheren Stil der Plastik hinüber zunehmen. Das andere Werk ist eine Winzerin, drei Fuß hoch, ein Gefäß auf dem Kopf tragend, von markiger Arbeit. Von Rauch selbst besaß die Ausstellung eine Victoria (in Gips), ohne Flügel, sitzend, binausschauend, wie in eine Schlacht, den Kranz in der Hand haltend, ais ob sie ihn eben dem zuwerfen wollte, der ihr dessen werth scheint. Die Figur ist voll rascher, man möchte sagen dramatischer Bewegung, in ibren Formen aber zart und jungfräuntich. Bekleidet ist sie mit einem doppelten Gewande, einem feinen, in leichte Falten aeschlagenen Unterkleide und einem schweren Dbergewande, das, über den Schooß geworfen, sich in volleren und breiteren Falten bricht. Die Figur ist eine von den nach Regensburg bestimmten Bictorten, und in dieser lebendigen und mehr naturgemäßen Auffassung höchst meisterhaft; ob man aber für allegorische Gestalten dieser Art nicht lieber bei einem strengeren und typischen Stil verbleibt, wie er uns namentlich für Victortsen überliefert worden, das ist eine Frage, welche wir, diesem Meister gegeuüber, zwar aufzuwerfen, aber nicht zu beani⸗ worten wagen. Mehrere Arbeilen von Emil Wolff aus Berlin, in Rom, zeigen eine gang andere Richtung; ihrer waren drei: Thetis, auf dem Delphiu sitzend, bringt dem Achilles die vom Vulkan erhaltenen Waffen, Diana auf ihren Bogen gestützt, und eine Hirtin, sämmtlich von sehr gewandter Behandlung des Marmor, aber mehr auf eine ge⸗ wisse allgemeine und . Weise der Antike folgend, als im Sinn der Antike mit Juntgkein sich der Ratur hingebend. Der Bildnisse war, wie immer, ein Reichthum; die schöne und sprechende Büste Sr. Excellenz des Herrn Geheimen Staatsraths von Stäge⸗ mann, von . fand den allgemeinsten Beifall, nicht minder die Büste des verewigten Staats⸗Ministers Ancillon. von Wichmann, und von demselben die Büste des verewigten Kriegs- Ministers von Witzleben. Auch Tieck fehlte nicht mit trefflichen Werken seiner Hand, doch be⸗ gegneten wir ihm diesmal nur im Bildniß. Gu st au Bläser aus Köln, Schüler von Rauch, gab mehrere kleine Portrait-Statuen von vielem Leben, die, da sie bekannte Künstler darstellen, leicht erkannt wurden; viel Interesse gewährten auch 16 Relief⸗Portraits von Düs⸗ seldorfer Malern. Manches andere von den zahlreichen plastischen Arbeiten müssen wir leider übergeben, da der Raum uns drängt, eben so können wir der Werke der Stempelschneider und der Ciseleure nur noch im Vorübergehen gedenken, sowie auch der Grannschleife⸗ reien. Arbeiten der hiesigen Gießereien, welche gewiß die Berliner Ausstellungen vor vielen anderen voraus haben, machten einen im— posanten Schmuck des Eintritts⸗Saales aus.

So scheiden wir denn für diesmal von so vielen Werken, welche uns einen reichen Genuß gewährt haben und nunmehr schon weit um⸗ her verstreut sind, theils in den Prunfgemächern der Großen, iheils in der zurückgezogenen Wohnung des Bürgers ihre bleibende Stätte sindend. Es läßt sich nicht verkennen, daß die Kunsiliebe, und die Lust, edle Kunstwerke zu besitzen, immer tiefer in das Volk eindringt, wie denn auch eben die so sebr anwachsende Zahl der Genrebilder und kleineren Kunstwerke deutlich bejeugt, daß bei uns die Kunst haupt⸗ sächlich an die Privailiebhaberei gewiesen ist. So erfreulich dies aus der einen Seite seyn muß, so sehr sind doch der Kunst zu ihrem Ge⸗ deihen arößere Aufgaben zu wünschen. Sehr anerkennenswerh ist in diefer Rücksicht das Uebereinkommen der Norddeutschen Kunst; Ver; eine, wonach ein jeder derselben sich verpflichtet hat, cin Kunstweik wenigstens von dem Betrage von 109 Friedrichsd'or zu bestellen und in den Kursus der auf einander folgenden Ausstellungen zu liefern. * demselben Sinne äußerte sich mehrfach im Publikum ein Wunsch, sb nicht die reiche Einnahme der Ausstellung, welche großentheils zu Gratificationen an Künstler verwendet wird, ihnen und der Auesiellung irgendwie in der Art zu Gute kommen könnte. daß größere Auft ; ze für öffentliche Zwecke gemacht würden. Dr. O. J. Gruppe.

Auswärtige Böraen. Frankfurt a. ., 232 November.

Oesterr. S0 / Met. 1068/9 G. AY s 999, 6G. 21.0 8 7/, 6. 186 282. G. Bank . Actien 1776. 1772. Fartial · Obl. 18641 / C. Loose zu Sod FL 153. 1323s. Loose au 100 FI. 273 G. Ereuss. Prüm. - Sch. 6811. G. de. A5so9 Anl. 1031 Br. Poln. Lodse 6s! /.. 68. Yo / Span. Anl. . 7g. 21, 9/9 Holl. 8. d21 * / 6.

Eisenbahn Aetien. St. Germain 660 Br. Versailles rechtes Ufer 573 Br. do. linkes Ufer 260 Br. Strassburg - Basel Ss Br. Bordeaux. Teste Sambre- Meuse 130 Br. Leipzig - Dresden 9l Br. Köln- Anchen 95 Er. Comp. Centrale —. .

Ber liner Bör a d. Den 27. November 1833.

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8 r. Gour. 8 r. Cour.

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Nm. lat. ah. do. 4 1058 geh. d. K. a. N. D 3. herl. gaadi · Ovi. 1 1027/, 102 /.

Czalgab. do. Gold al ware 2151, 2116 Rlblager do. J Nene Dacateoe 1816. Daus. do. lu Th. 8 dri ehad'eor —— 121 18 Weripr. Ffaudbr. 17] 100*/., Goldmnhu-

rosech. Po. ac. 10217, 101339 s TMM. - 121. 12*/. OQerpr. Pfandbr. 14 1009, IDusonto 8 8 *