1838 / 332 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nes, sondern die Fahne seyn, welche die Coalition ge—

, , e .

sen darf.

Masotitàt. In dem vorllegenden Guizot, durch die Coalition auf den Praäͤsidentenstuhl ge⸗ setzt, nicht mehr der Gegner des Herrn Dupin, des Herrn Odilon Barrot, oder jedes anderen Staatsman⸗

gen das Ministerium aufpflanzt; seine Ernennung wuͤrde der erste Oppositions - Akt der neuen koalisirten Masoritaäͤt seyn. Nach den constitutionnellen Regeln, deren Sieg doch der Haupt⸗ zweck der Coalition seyn soll, mußte alsdann der König den Herrn Guizot zu sich berufen, und nicht allein seinen Rath über die Bildung eines neuen Kabinets einholen, sondern die⸗ ses Kabinet vorzugsweise aus den Freunden des neuen Praͤsi⸗ denten zusammen setzen. Es ware alsdann natuͤrlich und par, lamentarisch, daß die Conseils⸗Praͤsidentschaft sogleich dem Chef der Doktrine angeboten wuͤrde; und man weiß nur zu gut, daß dies der geheime Wunsch des Hofes ist. Es ist leicht, wenn man ru⸗ hig am Schreibtische sitzt, die Dinge nach Gefallen zu ordnen: Diesem die Praͤsidentschaft zu geben, unter der Bedingung, daß er sich damit begnuͤge, Andere zu einer uneigennuͤtzigen Mitwirkung zu verurtheilen und wieder an Andere die Portefeuilles zu ver— theilen. Aber in den ernsten Kämpfen auf der Rednerbuͤhne regeln sich die Dinge nicht ganz so leicht. Die Kammer kann sich keine stillschweigende Bedingungen vorbehalten, und wenn man einen Prasidenten ernennt, so pflegt man sein Votum nicht zu motiviren. Die Coalition geht daher dem einzigen Ziele entgegen, welches sie erreichen kann: der Rehabilita⸗ tion der Doctrinairs, ihrem Wiedereintritt in das Ministe⸗ rium und der Verschiebung unserer Freiheiten. Man wirft uns vor, die Prässidentschaft des Herrn Dupin der des Herrn Guizot vorzuziehen, als ob es sich in diesem Augenblicke nicht um etwas weit Wicht eres, als um eine per⸗ soͤnliche Vorliebe handle. Es handelt sich darum, zu wissen, welche Politik in der Kammer den Sieg davonttagen soll: die der Doctrinaits, welche man 6 Jahre lang an der Arbeit gesehen hat, oder die der gemaͤßigten demokratischen Partei, die noch niemals ernstlich und frei das Ruder gefuͤhrt hat. Es handelt sich darum, zu wissen, ob die Opposition und das linke Cen⸗ trum alle ihre Kräfte zum Vortheil der Prinzipien und der Männer der Doktrine, oder zum Vortheil ihrer eigenen Mei— nungen ausbieten sollen. Was das Coalitions⸗Ministe⸗ rium betrifft, welches einer solchen Praͤsidentschaft folgen soll, so wäre dies noch eins jener unmöglichen Buͤndnisse, wo zwel eutgegengesetzte Streitkräfte sich neutralisiren, wo jede Wirksamkeit durch die gegenseitigen Zugeständnisse, die man sich machen müßte, gehemmt wird. Was die seltsame Unterschei⸗ dung betrifft, die man hinzufuͤgt, daß es sich gegenwartig nicht um eine Frage der Freiheit, sondern um eine parlamentarische Frage handle, so gestehen wir, daß wir dies nicht recht begrei— fen. Will man in der That damit sagen, daß man zufrieden wäre, wenn die Kammer das Ministerium stuͤrze, und sich dar“ auf beschranke, von dem neuen Ministerium zu verlangen, daß es unabhängig vom Einflusse des Hofes regiere? Dies waͤre in Wahr- heit abgeschmackt. Wie! Ihr wollt den Widerstand bloß um seiner selbst willen, die Schlacht aus Vergnuͤgen an der Schlacht? Euch lage in der That nichts an den Folgen des Sieges? Der Zweck wäre bloß die Unabhaͤngigkeit des Ministeriums und diese er,, e, sollte nicht zugleich das Mittel seyn, die⸗ ses oder jenes Regierungs⸗System zu verwirklichen, diese oder jene Politik in Ausfuͤhrung zu bringen? Wenn man wirklich das damit sagen wil, so daben wir darauf nur zu erwiedern, daß ein Coasitions⸗Ministerium seiner Natur nach gerade das⸗ jenige Ministerium ist, dem die Unabhängigkeit am schwierigsten gemacht wird, und so wuͤrde also die Coalition nicht einmal das Resultat erlangen, mit dem sie sich jetzt begnuͤgen zu wollen er⸗ klärt.“ Der Messager erwiedert auf diese und ähn— liche Bemerkungen des Temps Folgendes! „Der Tenips spricht sich lebhast gegen das Buͤndniß der n, , mit den

alle besonders warde Herr

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Großbrlitagnten und Jrelandsd.

London, 23. Nov. Gestern wurde im auswärtigen Amte ein großer Kabinets-⸗Rath gehalten, der zwei Stunden dauerte, und heute soll ein zweiter stattfinden. Man glaubt, daß die Belgischen und Kanadischen Angelegenheiten der Gegenstand dieser Berathungen seyen. Das Geruͤcht, daß das Parlament sehr bald eroͤffnet werden solle, wird heute von den ministeriel⸗ len Blättern fuͤr ungegruͤndet erklaͤrt; sie versichern, es werde am 4. Dezember noch bis zu der gewohnlichen Ersffnungszeit, nämlich bis Ende Januars, weiter prorogirt werden.

Der Themse⸗ Tunnel ist jetzt bis auf 110 Fuß von der Graͤnze des niederen Wasserstandes auf der Nordseite fertig.

n der Oxfordstraße hat die Legung neuer Trottoire be⸗ gonnen, wobei man alle neueren Methoden erprobt, um zu er⸗ mitteln, welches die zweckmaͤßigste ist.

Radikale Versammlungen finden jetzt auch Nachts bei Fackel⸗ schein statt; so vor einigen Tagen eine zu Oldham, dem vor⸗— maligen Sitze William Cobbets; dann eine zweite zu Rochdale, welcher gegen 30,000 Menschen beiwohnten. Veidemal war Feargus O Connor der Haupiredner. Auf einer Versammlung zu Nottingham wurde der bekannte Dr. Wade zum Abgeordne⸗ ten an den, Londoner Konvent“ ernannt.

tralpunkt der Umtriebe ist New⸗York, wo sich ein Haufen thaͤ⸗

Es hat sich eine Gesellschast J, n welche dahin strebt, der Verschwendung, die in den Ausgaben fuͤr den Lord⸗Mayor stattfindet, Einhalt zu thun. Aus einem Berichte derselben geht hervor, daß, wenn an Staatstagen der Lord-Mayor in seiner vergoldeten Kntsche ausfaͤhrt, def von einem Heere unnuͤtzer Leute begleitet wird. Die meisten derselben sind übermäßig be⸗ soldet. Der Schwerdtträger erhalt 50 Pfd. 2 Shill. 2 Pee, der Fluß- oder Wasser⸗-Bailiff (Gerichtsperson bei feierlichen Wasserfahrten) 503 Pfd; kurz, die Ausgabe fuͤr dieses zufaͤl⸗ lige meist unnöͤthige Gefolge beiäuft sich auf 582 Psd. 5 Sh. 1 P. Die Besoldung des eigentlichen dem Lord⸗Mayor bei⸗ , , . ist noch hoͤher: der Kämmerer ezieht 73 Pfd. 3 Sh. 6 P., der Stadischreiber mit seinen Untergebenen uͤber 2000 Pfd.; die Gesammtsumme der Besol— dung dieses Personals ist 14,790 Pfd. 17 Sh. 3 P. Die Be⸗ wachung der Guildhall (des Stadthauses) kostet jährlich 1409 Pfd. 6 Sh. 4 P. Unter anderen Ausgaben kommt auch sol— gende vor: die Herren Gemeinde Raͤthe f lehren, vor der Königin herzureiten, und Pferd⸗Miethe, 121 Pfd.

Nachrichten aus Westindien vom 22. Oktober lauten guͤnstig, nur auf Jamaika wollen bei hohem Grundzins und Miethe die Neger nicht gegen niedrigen Lohn arbeiten.

Der Morning Herald will wissen, bei Hofe sey man stillschweigend uͤbereingekommen, den Namen Durham's nie zu nennen.

Die am Mittwoch Abend mit dem Packetschiff „Garrick“ eingegangenen beunruhigenden New⸗Yorker Nachrichten in Be— 6 auf Kanada erhielten am folgenden Morgen durch direkte

riefe aus Quebek ihre Bestaͤtigung und wirkten sogar nach— theilig auf die Englischen Fonds. Noch scheint indessen in Ka— nada nichts Wichtiges vorgefallen zu seyn; es ist nur erst von Vorbereitungen und Zuruͤstungen die Rede, und zwar scheinen es, wie der Tourier bemerkt, nicht sowohl Kanadische als viel⸗ mehr Nord⸗Amerikanische Unterthanen zu seyn, welche sich in starker Anzahl an der Graͤnze versammelt hatten, um in Ka— nada einzudringen, und, fugt der „Courier“ hinzu, da die Amerikanische Regierung nicht die Macht hat, sie 6 , so war wenig Zweifel, daß die Briti⸗ chen Truppen mit ihnen kämpfen haben wurden. Privatbriefe aus Queber schiloern die Verhältnisse mit duͤsteren Farben. So heißt es in einem Handelsschreiben: „Das Kom plott um uns her nimmt eine Gestalt an, die man sich vor drei Monaten nicht träumen ließ. uch jetzt schließen noch Viele die Augen, um nur nicht zu sehen, was vorgeht. Der Cen⸗

Doctrinairs aus. Wir erblicken durchaug keinen Nutzen darin, uns auf eine Polemik uͤber diesen Gegenstand einzulassen. Wir halten jenes Buͤndniß fuͤr nothwendig, und betrachten dasselbe, wenigstens dem Prinzipe nach, fuͤr eine beschlossene Thatsache. Die Opposition war einstimmig uͤber die folgendermaßen gestellte Frage: muß man, im Interesse der parlamentarischen Lehrsaͤtze den von der doctrinairen Partei angebotenen Beistand, um den Sieg jener Lehrsaätze zu sichern, annehmen? Keine Zustimmung, selbst die nicht der Fractionen der dußersten Linken ist ausge— blieben; der „Temps“ ist bis jetzt allein seiner Meinung. Nun heißt aber ein altes Sprichwort, daß es Jemand gäbe, der kluger sey, als irgend ein Anderer, und dieser Jemand sey die ganze Welt. Wir glauben daher, daß der „Temps“ sich irrt, und daß die ganze Welt Recht hat. Außerdem sind wir der Meinung, daß es bei dieser Frage eine andere Meinung von großem Gewichte giebt und die man nicht unbeachtet las— Man wird uns zugestehen, daß das Ministerium besser als irgend ein Anderer die Dinge zu unterscheiden weiß, die ihm gefährlich zu werden drohen. Wohlan! Von allen Kräften, die man bis jetzt gegen das Kabinet gerichtet hat, war keine, die lebhafter seine Besorgnisse und seinen Zorn erregt hätte, als die Vereinigung der Harteien, die es die Coalition nennt. Man sieht plotzlich bei Gelegenheit der Broschuͤre des Herrn Duvergier von Hauranne ein Journal, welches man die alte Garde der ministeriellen Armee nennen kann, alle Morgen auf der Bresche erscheinen und mit einem ganz ungewohnten Eifer seine Batterieen abfeuern. Wir glauben daher, wie ge— sagt, daß der „Temps“ die Interessen der Opposition verkennt, wenn er versucht, ein Buͤudniß zu hintertreiben, dessen Existenz das Kabinet so tief beunruhigt.“

Der Marschall Clauzel gedenkt, nach einem kurzen Aufent⸗ halte in der Provinz Algier, noch einen Besuch in der Provinz Bona abgustat ten und dann sogleich nach Frankreich zuruͤckzu⸗ kehren. Er hat mehreren seiner hiesigen Freunde geschrieben, daß er zeitig genug in Paris eintreffen werde, um an den Debatten uͤber die Adresse, als Antwort auf die Thron⸗Rede, Theil zu nehmen.

Die Erfolge der Dlle. Rachel granzen wahrhaft an das Wunderbare. Gestern, als sie zum erstenmale die Rolle der Noxane in Raeine's „Bajazet“ spielte, eine Vorstellung, die sonst kaum einige Hunderte von Zuschauern herbeigelockt haben warde, waren die Thuͤren des Theaters schon ven 3 Uhr Nachmittags an dicht umlagert, und als um 61/2 Uhr zas Haus geoͤffnet wurde, waren in wenigen Minuten alle Plätze besetzt, und es sollen gegen 1009 Personen umgekehrt seyn, ohne Billets erhalten zu können. Der Beifall, den Dlle. Rachel auch in dieser Rolle erhielt, laßt sich mit nichts, als mit den Aeußerungen des Publikums bei Talma's schoͤnsten Dar stellungen vergleichen. Wenn einige Journale behaupten, daß

die Juͤdin Rachel nur dem Eifer ihrer Glaubensgenossen ihre merkwürdigen Erfelge verdanke, so muß man nach der gestrigen

geschrieben seyn. Man darf zugeben, daß diese Zahl sehr uͤbertrieben

Vorstellung wenigstens gestehen, daß die Juden einen großen Einfluß auf das Pariser Publikum aus ben. ;

tiger Intriganten ein Geschaͤft daraus macht, Patrioten fuͤr die inter- Campagne anzuwerben; es sollen schon an 60,0090 Buͤr⸗ ger der Vereinigten Siaaten zur Theilnahme an der Expedition ein⸗

ist; allein wenn auch nur ein Zehntel davon gewaffnet an der Graͤnze stände, als Kern einer Amerikanischen Hülfs-Legion, so wäre die

Sache ernst haft genug.“ Der Morning Her ald will gar wissen,

die Feindseligkeiten hatten an der Kanadisch-Amerikanischen Graänze schon begonnen. Der Quebek⸗ Mercury vom 20. Oktober berichtet, Graf Durham habe den Oberbefehlshaber der Truppen, Sir John Colhorne, auf den nach der Abreise des General-Gouverneurs interimistisch die Regierung der Ko— lonie uͤbergeht, mit den ausgedehntesten Vollmachten bekleidet und ihn ermächtigt, so viele Streitkräfte, als ihm zur gehoͤrigen Vertheidigung der Graͤnze so wie zur Erhaltung der Ruhe und Sicherheit im Innern nothwendig schienen, zum aktiven Dienst heranzuziehen. An der Londoner Boöͤrse war in den letzten Tagen das Geruͤcht verbreitet, daß Graf Spencer ver— muthlich der Nachfolger Lord Durham's in Kanada seyn wuͤrde. Der Courier weiß dies Geruͤcht zwar auf keine authenti— sche Quelle zuruͤckzuf hren, glaubt aber, daß kein passenderer und allen Parteien genuͤgenderer Mann zu diesem Posten auf— gefunden werden könne, als Graf Spencer.

Die Nachrichten aus Persien haben die durch die Kana— dischen Berichte etwas gedruckten Censols wieder gehoben.

Niederlande.

Aus dem Haag, 24. Nov. Man hat den hler befindlichen Mitgliedern der zweiten Kammer der Gener alstaaten die Antworten der Regierung auf die Bemerkungen der Sectionen uͤber den Gesetz⸗ Entwurf in Betreff der Aushebung der National⸗-Miliz fuͤr 1839 mitgetheilt. Die Regierung stuͤtzt sich hauptsächlich darauf, daß das Fundamental ⸗Gesetz nur fuͤr die Friedens⸗Zeit die Entlassung derjenigen Aufgebote, deren Mannschast ihre fuͤnf Jahre abgedient, vorschreibe; daß man dadurch, daß jaͤhr— lich nur ein Aufgebot entlassen werde und ein anderes unbe⸗ stimmten Urlaub erhalte, Alles gethan habe, was bei dem jetzigen unbestimmten Zustande unserer oͤffentlichen Angelegenheiten gesche⸗ hen koͤnne, ohne das Interesse des Landes zu sehr bloßzustellen; daß man durch Reduzirung des Kontingents auf seine ursprünglichen durch das Gesetz bom 8. Januar 1817 bestimmten Gränzen von dem bereits durch das Gesetz vom 28. November 1818 auf⸗— gestellten Prinzipe abweichen würde, wonach selbst in Friedens— zeiten die jährlichen Kontingente im Nothfall um 1 Mann auf 300 erhöht werden konnen; daß allerdings zur Vertheidi— digung des Landes fuͤe die Stunde der Gefahr noch 7 Auf⸗ gebote im aktiven Dienst seyen oder dem Staat zur Last lägen. Alle Aufgebote der National-Miliz, deren Mannschaften ihren fuͤnfjährigen Dienst abgemacht haben, befinden sich auf unbe⸗ stimmten Urlaub. Uebrigens sind viele Milizen dieser Aufge⸗ bote, die im Dienst gebsieben waren, ihren Familien zuruͤckge⸗

es erlaubte, den dringendsten Bedurfnissen des

abgeholfen wurde. Was den von den Sectionen ausge . Wunsch betrifft, die Corps der Studirenden der green lauben, so bemerkt die Regierung, daß es nicht gerecht ent wuͤrde, den Studirenden ein Vorrecht zu nehmen, welches ih in durch die Gesetze in den Jahren 1835 und 1838 jun! na worden. Durch Beibehaltung dieser Bestimmungen gem uͤbrigens den Milizen, die durch das Loos ausgehoben in kein Unrecht, denn alle Personen, die noch in diese Frei. tn, eingetreten sind, wurden zur mobilen Schutterei gerechnet von dem Kontingent ihrer Gemeinde in Abzug gebracht. 1 dererseits sind durch die bereits im Jahre 1835 festgesetzten stimmungen, keine Studirende mehr in jene Corps aufzun men, alle Nachtheile beseitigt. Was endlich die Ene einer großeren Anzahl von Aufgeboten betrifft, so bemerht 9 Regierung, daß es fuͤr den Augenblick nicht angemessen 8 wuͤrde, die Streitkraͤfte, den Belgischen Ruͤstungen gegenlsn zu vermindern, daß aber, sobald die Umstaͤnde es gestattenn man die erforderlichen Maßregeln treffen werde, um diesen Mannschaft, die nicht absolut nothwendig ist, abzudanken zh auf unbestimmten Urlaub zu entlassen.

Der Staatsrath hielt vorgestern eine außerordentliche, ul . Sitzung, in welcher der Prinz von Oransn praͤsidirte. .

Das Journal de la Haye, welches den Artikel „Handelsblad“ gegen die Ant wort Adresse der Belgischen R präsentanten⸗ Kammer wiedergiebt, fuͤgt demselben folgende P. trachtungen bei: „Wir duͤrfen nicht fuͤrchten, daß die eben s unsinnigen als unbilligen Anspruͤche der Belgischen Reprsoy tanten ernstlich von der Belgischen Nation unterstuͤtzt weryn möchten, trotz der Versicherung, welche ihre Vertreter gebe und wir verzweifeln nicht daran, endlich die Gerechtigkeit un die Vernunft bei einem Volke wieder zur Herischaft gelang zu sehen, welches wir durchaus nicht mit einer Anzahl Beses⸗ ner verwechseln, die sich den Namen der Vertreter der bͤffem lichen Meinung angemaßt. Sobald die fuͤnf Kabinette, verein durch Gesinnungen und Interessen, auf energische Weise, nm sie nicht anstehen sollten, ihre Absicht kundgegeben haben wer den, daß man nicht ungestraft mit der Heiligkeit der feierlch eingegangenen Verpflichtungen spielen dürfe, wird die wahtr Meinung Belgien's an den Tag kommen und jene Bu truͤger deschämen, welche dieses Land in neues Unglück z stuͤrzen beabsichtigen. Die Belgischen Repraͤsentanten haben Frankreich zu schmaͤhen gewagt, indem sie ihre Hoffnung auß gedruͤckt, daß dieses Land sich ihrer Unredlichkeit beigeselle werde. Wir setzen mehr Vertrauen in die Billigkeit Ludwiz Philipp's, um nicht uͤberzeugt zu seyn, daß das Kabinet de Tuilerieen nächstens alle ungünstigen Geruͤchte, welche seit ein, gen Tagen uͤber seine Absichten im Umlaufe sind, auf die glän zendste Weise widerlegen wird. Niemals wird der weise Fuͤrsf, welcher Frankreich regiert, vergessen, was Kaiser Nikolaus anh— wortete, als der Erstere ihm bei seiner Thronbesteigung den Wunsch ausdruͤckte, seinerseits mit allen Europaͤischen Staaten in friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen zu bleiben; „„so lange““, antwortete der Kaiser, „„als diese Beziehun= gen sich auf die bestehenden Vertrage und auf den festen Wil len gruͤnden, die dadurch feierlich anerkannten Rechte und Pfliich ten, so wie die Gebiets -Besitzungen, aufrecht zu erhalten, si lange wird Europa eine Buͤrgschaft des Friedens darin finden, welcher selbst fuͤr die Ruhe Frankreichs so nothwendig ist.““

Demselben Blatt wird aus Bruͤssel geschrieben, „Großes Aussehen macht die hier eingetroffene Nachricht, di man dem Holländischen Kabinet unter der Hand die Antwoh mitgetheilt habe, welche die Londoner Konferenz auf die Nob des Koͤnigs Wilhelm zu ertheilen beschlossen hat, und welche besagt, daß in Bezug auf die Territorial-⸗Frage keine Aenderung mit dem Traktat der 23 Artikel vorgenommen, der den Beß giern zuerkannte Theil der Schuld aber reduzirt werden solle Man hatte immer noch gehofft, daß die Ber tun eee unseter Regierung bei der Franzoͤsischen eine Abänderung des jenigen Theiles des Traktates hervorbringen wuͤrden, welcher Luxemburg und Limburg den Holländern zuspricht, die letzten Briefe aus Paris aber haben alle Hoffnung in dieser Hinsicht vereitelt“

Anmsterdam, 25. Nov. Das Handelsblad von heute Abend theilt einen Privatbrief aus Paris vom 22sten mit, der die zuerst vom „Handelsblad“ angedeutete, dann von der „Mor, ning-⸗Post“ und dem „Courier“ näher bestimmte und späͤter aut Bruͤssel und dem Haag bestaͤtigte und durch Frankreichs ploͤtzlich⸗ Erklärung entstandene Verzögerung des Konferenz-⸗Beschlusses ni her eroͤrtert. Als man vernommen, daß die Konferenz ihrem Endbeschlusse nahe gewesen, hatten Frankreich und Bil Schritte gethan, um diesen Endbeschluß, wo nicht zu vereiteln, doch zu verschieben, Sebastiani habe eine Mißbilligung der ge gebenen Zugeständnisse und van de Weyer den Befehl, in Nichts z willigen, erhalten. Außer Zweifel sey, daß das Benehmen daß Koͤnigs Leopold einen nachtheiligen Eindruck auf die Maͤchtt der Konferenz gemacht. Daß Frankreich seinem Nachbar Thaten beistehen werde, faͤnde in Paris so wenig Glauben, alö daß Frankreich sich hergeben wuͤrde, ihn zur Unterwerfung um ter die Beschluͤsse zu zwingen. So verwickelt indeß die Fragt jetzt auch scheinen moge, werde sie doch schnell erledigt werden; Ludwig Philipp setze einen zu hohen Werth darauf, bei Eroöͤff nung der Kammern das Ende dieses Zwistes anzeigen zu köoͤn— nen, besonders um den unguͤnstigen Eindruck der Räumung An, kona's zu neutralisiren. Jedenfalls denke Niemand daran, daß aus dieser Angelegenheit ein Krieg entstehen koͤnne.

Der hiesige Avondbode bringt folgendes Privatschreiben aus Brussel vom 22sten d. M: „Man meldete die Ankunst des Marschalls Gérard in Belgien. Dieses Geruͤcht scheint aber falsch zu seyn. Es befinden sich indessen seit einiger Zeit in Belgien ein Oberst und ein Capitain der Franzoͤsischen Ar—= mee, welche im Auftrag der Franzoͤsischen Regierung die Stel— lung der Belgischen Armee von Staats, Flandern bis an die Preußische Granze aufnehmen müssen. Auch bestaätigt es sich daß ein anderer Franzoͤsischer Offizier topographische Aufnah= men im Luxemburgischen ausfuͤhrt. Ferner soll der Franzoͤsische General, Baron Hurel, Chef des Belgischen General⸗Stabet, seit kurzem in einem lebhaften Briefwechsel mit dem Kriegt—⸗ Minister in Paris stehen. Ferner glaube ich Ihnen be— richten zu koͤnnen, daß mehrere der ersten Lieferanten von Lebensmitteln und Fourage fuͤr die Belgische Armer vom Kriegs Ministerium aufgefordert wurden, eventuelle Kontrakte abzuschließen, um die Garnisonen und Festungen an der Hollaͤndischen Gränze mit Verrath zu versehen. Gestern Abend ist hier in groͤßter Eile ein Courier von Paris angekom— men, welcher sehr wichtige Depeschen, die Dollaͤndisch⸗Belgische Sache betreffend, uͤberbracht haben soll. ie Depeschen wur⸗ den ohne Verzug dem Koͤnig Leopold eingehändigt, während er

geben worden, wodurch, insoweit der Dienst des Landes

noch beim Diner saß. Der Inhalt der Depeschen soll einen

Rath /

indruck erzeugt haben. Diesen Morgen ging ein erer 3 nach kondon, und um 12 Uhr war Minister⸗ . der um 2 Uhr noch anhielt. Der gestern Abend aus aris angekommene ourier hat Befehl empfangen, sich bereit alten, um noch heute mit Depeschen fuͤr den Koͤnig der

ee e. nach Paris zuruͤckzukehren.“

Belgien.

el, 214. Nov. In Zeit von zweimal 21 Stunden

1 Kabinets⸗ Couriere angekommen; der eine, aus n ris von Herrn Lehon abgefertigt, überbrachte Depeschen fuͤr 2 König und den Minister des Auswärtigen; der andere kam us London und setzte seinen Weg nach dem Haag fort, nach⸗ gun er dem Englischen Gesandten und dem Minister des Aus. ern n Depeschen ubergeben; der dritte ist gestern angekom. en und überbrachte Schreiben des Königs der re n mn den König der Belgier; er begab fich sogleich nach seiner An, kunft in das Königliche Palais. Dies und die Nachricht, daß— London baldigst Depeschen zu erwarten seyen, hat die all⸗ emeine Aufmerksamkeit erregt; man weiß daß die Konferenz uam Dienstag, den 2lsten d. M., eine offizielle Sitzung hal— . . Reprasentanten Kammer beschaͤftigt sich noch immer mit der Diskussion des Stempel Gesetz es. Das Kriegs⸗Budget fuͤr das Jahr 1839 betragt nahe an

z3 Millionen *, und zwar soll das Heer aus 18, 19ꝛ Mann, ohne Inbegriff des Generalstabes bestehen 3u einjahrigem ürlaub sind 25,577 Mann bezeichnet, und die Reserve soll aus ö, 000 Mann bestehen. Außerdem sind die erforderlichen Be⸗ willigungen fuͤr 11,241 Pferde und 39 Artillerie⸗Batterieen ge⸗ fordert worden.

Deutschlan d. Munchen, 21. Nov. Gestern Abend 10 Uhr endete der

Staatsrath im ordentlichen Dienst und Kabinets-Secretair Sr. Landsleuten, die, ohne den Franzosen in irgend etwas zu nahe Majestaͤt des Königs, hr. Michael Bernhard v. Grandauer, treten zu wollen, sich durch ihre Mannszucht auszeichneten, Commandeur und Riiter mehrerer Orden ze nach einem 3 mo- während sie in den Zeiten der Aufregung nicht selten eine natlichen Krankenlager sein thaͤtiges und (in den letzten zehn schuͤtzende Macht fuͤr die durch Parteihaß Verfolgten gegen ihre

Jahren) uͤberaus einflußreiches Leben.

Darmstadt, 23. Nov. weiten Kammer der Stände erfolgte die Abstimmung uber den hire der Staats-Regierung auf Verlangerung des Finanz— Hesetzes vom 25. Juni 1836 far das Jahr 1839, welcher ein— stimmig angenommen wurde.

—— Weimar, 26. Nov. Unser Landtag wurde gestern

durch das Großherzogliche Staats-Ministerium Vormutags

il ühr im Sitzungs-Saale unserer landständischen Versamm

lung eroͤffnet. Die vorgelesene Propositions⸗Schrift, 15 geschrie⸗ bene Folio-Bogen stark, beantragte unter Anderem auch die Erwägung von 44 Gesetz⸗Entwuͤrsen, und unter diesen sind wohl die wichtigsten: Abloöͤsungs-Gesetz, Umlegung der Einkommen- Steuer von Grund und Boden, Entwurf eines neuen Straf— Gesetzbuches, mit Zugrundelegung des Königl. Saͤchsischen, all⸗ gemeine Einfuͤhrung des Preußischen Muͤnzfußes im Großher— zogthume 3. Nach Vorlesung der Propositions⸗Schrift nahm

der Herr Finanz⸗Minister, Freiherr von Gersdorff, das Wort

und sprach mit kräftiger, gediegener Rede den Wunsch aus, daß das zeitherige gute Vernehmen und das alte Vertrauen, welches

zeither gegenseitig zwischen dem Großherzoge und den Staͤnden obge⸗ hhalttt habe, auch von dem jetzigen Landtage gewahrt und

ekräftigt werden möge. Es wurden hierauf nach der Ent⸗ , des Großherzogl. Staats⸗Ministeriums der Rath Hr. Paulsen und der Land ⸗Rath Dr. Bartholomäus Kuͤhn zu Ge— hölsen des Land⸗Marschalls gewählt; denn bekanntlich ist unser Fand⸗Marschall Freiherr von Riedesel auf Lebenszeit gewaͤhlt. Heute werden sammtliche 4 Gesetz⸗Entwuͤrfe na

Die Herren Landstände waren wie gewöhnlich gestern zur Groß— herzogl. Mittagstafel eingeladen worden. Von der fruher schon erwähnten Roͤhrschen Reformations— Predigt wird eben die sechste, mit einigen Anmerkungen vermehrte Auflage gedruckt. plare abgesetzt. Lubeck, 26. Nov.

Hansestadt Labeck suͤr das Jahr 1838. Einnahme und Aus—

gabe sind in demselben auf Ti, 909 Mark 9 Schill. angegeben,

sedoch befindet sich unter letzteren ein Reserve Fonds zu unvor— hirgesehenen Ausgaben mit 18,021 Mark 8 Schill. angeführt.

O est erreich.

Wien, 20. Nov. (A. 3) Der Wallachische Oberst Alea Sandres (unter diesem Namen reist der Hospodar der Wallachei,

Fuͤrst Ghika) ist in Begleitung des Wallachischen Obersten Kon⸗ stantin Cheresko und des ihm anverwandten Beiza Scearlat Ghika hier angekommen und im Gasthofe zur Kaiserin von gesterreich abgestiegen. Obgleich der Hospodar das strengste Incognito beobachtete, so war das Wiener Publikum doch bald von seiner Anwesenheit in Kenntniß gesetzt, und die Verbreitung der abenteuerlichsten Geruͤchte die nächste Folge hiervon. Ach glaube mit Bestimmtheit versichern zu durfen, daß das Ziel die— ser Reise des Hospodaren nicht Wien, sondern Triest ist, wohin

ihm der Oberst Cheresko auch bereits vorausgegangen ist. Es, soͤll von einer Vermählung die Rede seyn, . in Triest die

noͤthigen Einleitungen getroffen werden sollen. Als den Gegen—

sand der Wahl des Hospodaren bezeichnet man eine von ihrem

Gatten getrennte Russische Graͤfin S...... n.

Pesth, 17. Nov. In der letzten General- Versammlung der Staͤnde unseres Comitats wurde eine Repräsentation an Se. Majestät den Kaiser beschlossen, daß derselbe gnaͤdigst eine Kontumaz gegen Einfuͤhrung infizirter Thiere an den Graäͤnzen

der Moldau und Wallachei anordnen möge, da man uͤberzeugt

ist, daß alle Viehseuchen in Ungarn nur von diesen Fuͤrstenthuͤ⸗ mern herkommen.

Triest, 13. Nov. Von Seiten der hiesigen Dampfschiff⸗ sahrts⸗ Gefellschaft des Oesterreichischen Lloyd ist wieder ein

neues Vereinigungs band mit den jenseitigen Ufern angeknuͤpft wund Alles geht so ruhig seinen Gang, daß ich nicht einsehe, wo worden, indem zu den regelmäßig statthabenden Fahrten nach

Venedig, der Levante und Dalmatien eine vierte nach Ancona inzugekommen ist. Von nun an geht regelmäßig alle acht tage ein Dampfboot direkt nach letztgenannter Stadt, und wei Tage darauf von dort zurück nach Triest. Außer dem ortheile, der dadurch fuͤr den Handel erwaächst, ist noch ein anderer fär das Reise“ Publikum dabei in Betracht zu ziehen. Erwägt man, daß man auf diesem Wege in kaum vollen sechs Tagen eine Reise von Wien nach Neapel machen kann, wie viele durften sich da bewogen finden, den Karneval in Rom mitzufeiern und dann einen Abstecher nach der Lazzaroni- und

mahlin und Gefolge, Fitz Rey, Fuͤrst Koönstantin Morusi,

reichischen Truppen stehen bis Catolica und Pesaro, von wo aus sie

macht wurde, und der wird ausgefuͤhrt.

tung aller Wohlgesinnten erwarben, mit den Bewohnern in

In der gestrigen Sitzung der

Sectionen abgetheilt und Morgen werden diese Sectionen selbst gewählt.

Bis jetzt sind bereits 10,000 Exem⸗

Die Neuen Luͤbeckischen Blätter enthalten in ihrer neuesten Nummer das Budget der freien

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Makaronistadt, bei so geringem Zeit⸗ und Kosten⸗Auswand zu machen. Das vorgestern nach der Levante abgegangene Dampf⸗ boot „Baron Eichhof“ hatte viele Passagiere an Bord, von diesen fuͤhre ich namentlich an: Lord Southampton mit Ge—

Fuͤrstin Klara Maurokordato, Marquis d'Espinoy, St. Luce,

die Aerzte Dr. Neuner, Dr. Bernhard und Hoffmann, welche

in die Dienste des Großherrn treten, und enzlich eine fur

8 Zante und Athen engagirte Italiänische Opern- Gesell— aft.

Italien.

Rom, 17. Nov. (A. 3) Obgleich es nun keinem Zweifel mehr unterworfen ist, daß die fren den Truppen das Paͤpstliche Gebiet bald verlassen werden, ist doch die Zeit ihres Abzugs noch nicht ganz bestimmt. Man sagt, er finde zu Ende dieses Monats statt, doch Offizielles ist noch nichts daruber bekannt. Ein von Paris daruber erwarteter Courier, der jeden Augen—

lick eintreffen kann, soll den desinitiven Termin mitbringen. Bei dem jetzigen guten Vernehmen der betheiligten Regierungen ist nicht zu erwarten, daß sich noch Schwierigkeiten in Hinsicht der Entfernung erheben. Man sagte, der Abzug solle an einem und denselben Tag erfolgen. Dies ist unmoglich. Die Oester—

mehrere Tag-märsche bis zum Po haben, während die Franzosen in Ancona ihre Einschiffüng in Einem Tage vollenden können. Gleichzeitige Entfernung ist der billige Vorschlag, welcher ge— Hier wird der Aus—˖ gang dieser Sache nach ihrer ganzen Wichtigkeit gewuͤrdigt, ohne jedoch großes Aufsehen zu machen. Anders ist es in den Gegenden, wo die Truppen so lange Zeit standen, sich die Ach⸗

freundschafilichen Verhaältnissen lebten, und fast von Allen gern gesehen waren. Dies gilt hauptsaͤchlich von den Deutschen

Verfolger waren. Die hier eingetroffenen Briefe aus Bologna und der Romagna sprechen Bedauern aus, die fremden Krieger

bald verlieren zu muͤssen. Hier sagt man, daß die in letzter

Zeit mehrfach vorgefalle nen Reibungen zwischen einzelnen Fran⸗

zoͤsischen und Roͤmischen Soldaten, wobei es blutige Kopfe ge⸗ setzt hat, am meisten dazu veranlaßt haben, auf die Entfernung der Fremden anzutragen.

Seit einigen Tagen spricht man von einer neuen Anleihe, die bei dem Hause Torlonia negociirt werden sell. Wir theilen die Nachricht mit, ohne ihre Wahrheit verbuͤrgen zu können.

Spanien.

Spanische Graͤnze. Man schreibt aus Bayponne vom 21. November: „Seit zwei Tagen fehlen die Posten aus Ma— drid und es scheint sich demnach zu bestaͤtigen, daß Cabrera die Straße besetzt hat. Ein Reisender hat aus Santander die Nachricht überbracht, daß die Truppen Merino's in Castilten

seines Corps durch die Encartationen nach Biscaya zuruͤckge— kehrt ist.“

Türkel.

Der Morning Chroniele wird von ihrem Korrespon⸗ denten in Konstantinopel unterm 31. Oktober Folgendes ge⸗ schrieben: „Die Differenzen zwischen England und Persien, die noch vor kurzem eine so , . Wendung nehmen zu wollen schienen, sind den letzten Nachtichten zufolge (s. Staats“ Zeitung Nr. 525 Art. Persien) ganzlich beigelegt und unser Einfluß ist wieder hergestellt. Man kennt zwar die naheren Bestimmungen des von dem Schach abgeschlossenen Vertrages nicht, indeß scheint so viel gewiß, daß er den Stolz desselben

giebt, denn was ihn am meisten zur Unterzeichnung bewog, war der Umstand, daß 30,000 Mann Britischer Truppen zum Entsatz der Stadt Herat herbeiruͤckten, und daß er einsah, er werde, wenn er sich noch laͤnger weigere, zuletzt gensthigt seyn, noch nachtheiligere Bedingungen einzugehen. auch diese Gruͤnde nicht bestimmt, so wuͤrde er doch gezwungen worden seyn, von seinem absurden Unternehmen abzustehen denn die Briefe aus allen Theilen des Landes schildern ein stimmig die allgemeine Aufregung als so bedeutend, daß, haͤt⸗ ten die Dinge noch langer so fertgedauert, eine Revolution ausgebrochen waͤre, die den Schach vom Thron gestoßen haben würde. Diese Briefe erwähnen nichts von den Bewegungen unserer Truppen in Buschir, dagegen meldet das „Journal de Smyrne“, nach Berichten, die demselben über Aegypten zuge— gangen, daß die Britischen Truppen itzt beschaͤftigt sind, am Eingange des Persischen Meerbusens Befestigungen zu errich—

ten, so daß in Zukunft kein Schiff dort ein- oder auslaufen kann, ohne dem Feuer der Batterieen ausgesetzt zu seyn. Dies bedarf jedoch der Bestaͤtigung. In den letzten acht Tagen herrschte große Bewegung bei der Pforte, und es fanden haͤufi⸗ ger als gewöhnlich, Minister-Conseils statt. Man bringt dies mit dem Gerächte in Verbindung, der Admiral Roussin habe bei seiner letzten Audienz beim Sultan demselben erklart, daß die Franzͤsische Regierung den mit England abgeschlosse—⸗ nen Handels- Traktat enischieden mißbillige. Zur Widerlegung dieses abgeschmackten Geruͤchtes kann ich nur anfuͤhren, daß der Franzssische Botschafter mit dem letzten Dampfboote Depeschen erhielt, worin der Traktat vollkommen gebilligt und ihm an— befohlen wird, denselben sofort zu unterzeichnen. Was die größere Geschäftigkeit in diesem Augenblick betrifft, so glaube ich, daß dieselbe nicht bedeutender ist, als gewöhnlich um diese Zeit kurz vor dem Ramasan, wo man noch vor dem Beginn der Festtage die dringendsten Geschaͤfte zu erledigen sucht. Man trägt sich seit einigen Tagen auch mit Geruͤchten von Ministe— rial-Veränderungen; ich hoffe jedoch, daß sie ungegruͤndet sind, denn eben diesen haufigen Veraͤnderungen ist die Hälfte alles

Ungluͤcks zuzuschreiben, das die Turkei betroffen hat, Die jetzi⸗ gen Minister sind schon weit uͤber die gewoͤhnliche Zeit im Amte,

eine Veränderung statifinden koͤnnte, wenn es nicht etwa ge— schieht, um Halil Pascha wieder unterzubringen, den der Sul⸗ tan, wie es heißt, auf die Bitte seiner Tochter wieder anzu— stellen beabsichtigt. Das Tuͤrkische Geschwader wird in eini— gen Tagen von Vurla nach der Vaßka⸗ Vai zuruͤckkehren; man weiß jedoch nicht, ob es hierher kommen wird, ob— gleich einige Fahrzeuge bereits hier eingelaufen und abgetakelt worden sind. Es steht zu hoffen, daß der Sultan die Flotte den ganzen Winter in See lassen wird, damit die Mannschaft

von neuem geschlagen worden sind und daß er mit dem Rest

etwas demüthigt und ihm eine tuͤchtige Lehre fuͤr die Zukunft

Haͤtten ihn indeß

Russischen Botschafters nunmehr nachgegeben und den Polni⸗

schen General Ehrzanoweki nebst allen übrigen in der Tuͤrkischen Armee befindlichen Polnischen Offizieren aus der Armee ent— lassen. Sie befinden sich jetzt in Bagdad. Man erwartet hier einen neuen Schwedischen Gesandten, Baron von Troil, nachdem seit acht Jahren kein Repräsentant Schwedens sich hier befunden hat. Herr Bulwer hat die Absicht, noch erst nach England zu gehen, ehe er sich auf seinen Posten nach St. Petersburg begiebt und wird uns in kurzem verlassen.“

Die Times enthält ein Schreiben aus Konstanti— nopel von demselben Datum, worin folgende, gewiß sehr über⸗ triebene Nachrichten enthalten sind: Briefe aus Erzerum erwähnen eines in Georgien gegen Rußland ausgebrochenen Aufstandes. Nach einem Gerüchte sollen die Les ghier die Stadt Schira gepluͤndert und ganzlich zerstört und 6000 Russische Trup— pen niedergemetzelt haben. Man glaubte, die Empörung werde sich uͤber die ganze Provinz verbreiten. Es hieß überdies, daß zwei Nussische Generale von den Lesghiern, die in großer An⸗ zahl nicht weit von Tiflis versammelt wären, ermordet worden seyen. In dieser Stadt soll greße Unzufriedenheit herrschen, und man erwartete täglich einen Angriff der Lesg hier. Dieser Ausbreitung der Insurrection schreibt man den Befehl des General- Gouverneurs dieser Provinz zu, an den Gränzen die Dauer der Quarantaine zu verdoppeln und keinem Fremden zu gestatten, das Land zu verlassen. Briefen aus der Krim m zufolge, ist die Russische Flotte mit 15,9000 Mann Truppen nach Redut⸗Kaleh gesegelt, wo dieselben ausgeschifft werden sol— len, um nach Georgien zu marschiren.“

Inland.

Swinemünde, 25. Nov. (B. N. d. O.) Schifffahrt. In Folge der heutigen stürmischen Witterung und des ein— gehenden Siromes ist unser Strom im Fahrwasser wieder vom Eife frei, wogegen solches auf den Flachen und den NebenstiSmen noch festliegt. Die eingekonmenen Schiffe haben sammilich an die Stadt geholt und liegen sicher.

Aachen, 18. Nov. Ju b ilüum. Der katholische Ober⸗-⸗Pfarrer Court in Erkelenz feierte am 21sten v. M. sein Fujähriges Priester⸗Jubilaͤum. Auf eine wuͤrdige und liebevolle Weise hatte die Pfarrgemeinde, vereint mit den Lokal⸗Behöoͤr— den, die Festlichkeiten veranstaltet, denen der Praͤsident der Koͤ⸗ niglichen Regierung und der katholische Konsistorialrath mit beiwohnten, um dem Jubelgreise die Insignien des ihm von des Königs Masjestaͤt verliehenen Rothen Adler Ordens vierter

Klasse zu uͤberreichen.

Landbau und Gewerbe. Mit dem Ausfall der Aerndte ist der Landmann in den noͤrdlichen Kreisen unseres Regierungs-⸗Bezirks uberall ziemlich zufrieden, in manchen Ge⸗ genden, wo die nasse Witterung des Sommers nicht so schaͤd⸗ lich eingewirkt hat, vollkommen. Nicht so ist es in den sudii⸗ chen Köeisen Eüpen, Montjoie, Schleiden und Malmedy, ob⸗ gleich auch hier die Kartoffel- Aerndte als ergiebig bezeichnet werden kann.

Mit reger Thaͤtigkeit ist der Ackersmann zur Bestellung der Wintersaat⸗Felder geschritten; in den nördlichen Kreisen steht der Raps schoͤn, und die ubrigen Wintersaaten, in guͤnstiger Witterung bestellt, lassen ein erwanschtes Ergebniß vorher sehen, wenn nicht späͤtere außerordentliche Ereignisse die Hoffnung ver⸗ nichten. Man hat allgemein wahrgenommen, daß die Winter⸗ Saaten auf den fruher mit Kalk geduͤngten AeckAern vom Schnek⸗ kenfraß verschont geblieben sind, weshalb die Anwendung die ses Düngungs⸗Mittels immer mehr in Aufnahme kommt. Im Gewerbe⸗Betrieb und Handels⸗Verkehr sind seit dem Schluß des Monats September keine wesentliche Veränderungen beob⸗ achtet worden. Die jetzigen Woll⸗Preise sind zwar der Tuch⸗ Fabrication nicht günstig, doch nimmt diese eher zu als ab. Die Tuch⸗Fabriten zu Montjote und Imgenbroich erfreuen sich eines lebhaften Ganges, und dasselbe laßt sich im Allgemeinen von den Berg- und Hättenwerken sagen. In Aachen steht man im Begriff, auf einem eignes dazu angekauften großen Terrain außerhalb des neuen Theagter⸗Stadt⸗Viertels eine Ei⸗ senbahn⸗Wagen⸗Fabrik von großer Ausdehnunz anzulegen. So⸗ viel sich jetzt annehmen läßt, wird dieses Etablissement, welches sich nicht bloß auf die Beduͤrfnisse der Rheinischen Eisenbahn beschränken soll, viele Hande beschäftigen.

Eisenbahn. Am 23sten v. M. fand hier zwischen Aachen und Burtscheid die feierliche Grundsteinlegung zu dem großen Viadukt der Eisenbahn statt, welcher uber die Tiefen daselbst hinüber fuhren soll, Und dessen Vollendung binnen Jah⸗ resfrist bewirkt werden wird. Die Eisenbahn⸗NÄrbemten uber⸗ haunt schreiten jetzt moglich rasch vorwärts, und beschaftigen eine große Zahl von Arbeitern gegen guten Lohn.

Berliner Böras. Den 29. Rovember 1838.

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auch das Mandoriren in schlechtem Wetter lerne. Einem Briefe aus Bagdad zufolge, hat der Sultan dem Gesuch des

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