1839 / 5 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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an den Gesandten in Rom vor der folgendermaßen lautet. „Die Absicht des Königs ist, daß in demselden Augenblicke, wo die Oesier⸗ reicher den Kirchenstaat verlassen, auch die Zranzösischen Truppen An co⸗ na raͤumen follen.“ Der Minister bemerkte dann daß dies keine vereinzelte Tbatsache sey, das ganze Ministerium hätte diefeibe Sprache geführt Und ähnliche Befeble erihellt, Herr Mols theilt hierauf die Bedin⸗ gungen mit, unter welchen die Französschen Truppen Ancona besetzen dursten; es waren im Wesenilichen folgende; 1) Die Französische Garnisen darf nur 100 Mann betragen; 2) die Truppen stehen un⸗ ter dem Befehl des Französischen Gesandten; 3) Frankreich darf leine Befestigunga werke anlegen oder solche ausbessern; 3) die Päpstliche Flagge muß steis von der Eitadelle wehen; 3) die Paãpstliche Regie⸗ rung darf in keiner Beziehung beschrãnkt werden und 6) die Kosten der Besatzung werden von der Französischen Regierung getragen. Dies sind die Bedingungen, unter welchen wir Ancona besetzt blelten. Man klagt uns hinsichtlich der Räumung au, prüfen wir aber vor, Fer, ob ein anderes Ministerium anders gehandelt haben würde. Als das Kabinet vom 13. März vernahm, daß es möglich sev, Desterreich sönnte vielleicht seine FTruppenmacht zurückziehen, schrieb es untern . Dfteber 1832, daß man steh beellen müsse, Ancona zu räu⸗ men, obne daß eine Garantie oder eine neue Conventien ge⸗ fordert wurde. Der Minister theilt bei dieser Gelegenheit aus em „Moniteur“ die Antwort, des Herrn, ren Broglie an den Herrn von Lafavette mit, aus der hervorgeht, daß diz. Expedi⸗ hon nach Ancong keinen anderen Zweck datte, ais Frantreich den Beweis zu liefern, daß die Occupation Desterreichs nicht ewig dauern werde, und daß An kong n den Händen Frankreichs sey, obne daß dlese Stadt aufgehört habe, Eigenthum des Papstes zu sevn. fährt Herr Mols fort, daß der

Ich glaube, bewiesen zu haben,“ . : ? * der Expedition von Ancona von faämmtlichen Kabinetten auf

dieselbe Weife verstanden worden ist; jetzt kann ich noch hinzufügen, daß die Räumung Italiens durch die Desterreicher nicht in Folge einer lebereinkunft mit den übrigen Mächten, sondern auf Ansüchen des Römischen Hofes geschehen ist; die Desterreicher haben sich dem P Ansinnen des Staats⸗Kanzlers, Signor's Cappacini, gefügt, und bier⸗ uf ir audte inan fich an ung, um die Aug führung des Trafiais vom 18. April 1832 zu verlangen. Was blied uns übrig? Konnten wir zum Papste sagen: Wir werden uns zurückziehen, sobald Sie Ihrem Staate die verspro⸗ chenen Institutionen gegeben haben ?““ Sollten wir das Völkerrecht verletzen. Und einem kleinen Staate mit den Wassen in der Hand unfern Willen aufdringen? Nein, so verstehe ich die Politik Frau. reichs nicht! Aber die Oesterreicher könnten zurückkehren! Wohlan, inne Herren, so werden wir denn thun, was Casimir Perler in dem. selben Falle ihat und Frankreich wird dasselbe für uns ihun, was es für ihn geihan hat. Die Räumung Ancona's ist nie von der Ein. fäbrung 'einer neuen Reform unbedingt abhängig gemacht worden: biese Feagn war nicht von so enschiedener Wichiigkeit; man hat die Enmbilbunaskraft der Franzesen und das Natioual⸗Gefühl aufzureizen gefucht, dies kaun uns ader, nie bewegen, den wabren Stand der Dinge aus den Augen zu verlleren. Ich habe mit großer Theilnahme dem gesirlgen Vortrage zugehört, aber hei aller Achtung, die ich dem edlen Charakter des Redners schuldig bin, muß ich doch sagen, daß er sich in vielen Räbenumständen sehr geirrt hat, und daß das dama⸗ lige Ministerium, dem er angehörte, dieselbe Politik, wie wir jetzt, befolgt.“ Herr Mols wird hier von Herrn von Broglie unter bro, chen, der die Aeußerung des Conseils-Prasidenten zu widerlegen sucht, worauf sich noch eine lange Debatte zwischen dem Herrn Billemain und Herrn Mols entspinnt, nach deren Beendi— gung der vierte Paragraph angenommen wird. Die Debatte Aber den fuͤnften Paragraphen, der die Spanischen Angelegen⸗ heiten behandelt, wurde darauf verlesen und die Sitzung um

** Uhr aufgehoben.

Sitzung vom 29. Dezember. Die Kammer be, schaͤftigte sich in ihrer heutigen Sitzung mit dem Ften und 6ten Paragraphen des Adreß⸗Entwurfes, welche die Spanischen und Mexikanischen Angelegenheiten enthalten. (Wir werden auf die daruͤber gefuͤhrte Debatte zuruͤckkommen.) Beide Pa⸗ ragraphen sind letzterer mit großer Stimmen Mehrheit angenommen worden. Die Sitzung wurde um 3 Uhr geschlos⸗ sen und die Kammer vertagte sich, ohne Anberaumung ihres

nächsten Sitzungstages.

Paris, 28. Dez. Der Koͤnig arbeitete heute nach einan⸗— der mit den Ministern des Innern und des Krieges, und er⸗ theilte darauf dem Paäpstlichön Nuntius eine Audienz.

Der Staats-Rath hat heute durch einen Urtheilsspruch er⸗ klaͤrt, daß der Bischof von Clermont durch die Verweigerung der kirchlichen Bestattung des Grafen Montlosier sich eines Mißbrauchs seiner Gewalt schuldig gemacht habe. (Wir werden morgen das Urtheil selbst, was uns noch nicht vorliegt, mittheilen )

Der Trauer⸗Gottesdienst fuͤr den Grafen Merlin ist diesen Morgen in der Kirche St. Valsre, in Gegenwart einer zahl— reichen und glänzenden Versammlung feierlich begangen wor— den. Die vier Zipfel des Leichentuches wurden von den Herren Dupin (Nachfolger des Verstorbenen am Cassationshofe), dem Minister der oͤffentlichen Bauten, Herrn Martin, dem bestaͤn⸗ digen Secretair der Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften, Herrn Mignet, und dem General, Grafen Fer— nig, getragen. Eine Deputation des Instituts wohnte der Feierlichkeit im Kostuͤme bei.

Die sterblichen Ueberreste La Harpe's (geboren zu Paris 16. November 1739, gestorben daselbst 11. Februar 1303) sind heute unter einem glanzenden Geleite von dem westlichen Kirch hofe nach dem oͤstlichen gebracht worden, woselbst der Munizi⸗ pal⸗Rath von Paris dem berühmten Schriststeller ein Erbbe⸗ graͤbniß eingeraͤumt hat.

Der Historien⸗Maler Langlols, Mitglied des Instituts, ist nach einem kurzen Krankenlager gestorben.

Ja der gestrigen Sitzung der Assisen begannen die Ver⸗ handlungen des vielbesprochenen Prozesses des Herrn Gisquet gegen den „Messager“. Schon im Voraus hatte derselbe durch bas von der „Gazette des Tribunaur“ mitgetheilte zwoͤlf Sei— ten lange Schreiben des ehemaligen Polizei-Praͤfekten, das auch das „Journal des Debats“, das bedeutendste oͤffentliche Organ der Gegenwart, so nannte es wenigstens der Gene— ral? Advokat im Verlaufe des Prozesses reproduzirte, die höchste Spannung erregt. Da diese Verhandlungen so überaus reich an Skandal zu werden versprachen, so bedarf es wohl

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Erpressungen gemißbraucht habe und daun daß er weit entfernt, bei der be— Verluste erlitten zu haben, viel⸗ mehr einen Gewinn von * 250 Fr. daraus gezogen. In dem zweiten Artikel hatte der „Messager“ erklaͤrt, daß er die Be⸗ weis stuͤcke in Haͤnden habe, und nicht anstehen werde, sie zu veroͤffent⸗ lichen, wenn die Zeit gekommen waͤre, Hier war auch schon auf den zwoͤlf Seiten langen Brief angespielt. Zunachst trug nun der Advokat des Klaͤgers darauf an, daß der Beklagte gehalten seyn solle, eine nahere Bestimmung der von ihm vorgebrachten That— sachen zu geben, wahrend er bis jetzt nur 26 Briefe, unter benen 2 an Herrn Foucault gerichtete, einer des Herrn Foucault an Herrn Gisquet und einer des Herrn Gisquei an Madame Foucault mitgetheilt habe, und in seinen Artikeln nur die Aus— druͤcke, Unterschleife, Verschleuderungen ganz unbestimmt hinstelle. Der Gerichtshof ging indeß auf diesen Antrag nicht ein, son⸗ dern erklaͤrte, daß die Verhandlungen fortzusetzen seyn. Als hierauf der Präsident zum Zeugen⸗Aufruf schreiten wollte, op⸗ ponirte der Advokat des Klägers auch hiergegen und trug darauf an, daß der Brief des Herrn Gisquet an Madame Foucault und der des Herrn Foucault an Herrn Gisquet von den Ver handlungen ausgeschlossen wuͤrden, und auch nur die Zeugen vernommen werden sollten, welche über das ffentliche Leben des Herrn Gisquet auszusagen hätten. Derselbe wollte uͤber⸗ haupt in den Artikeln des „Messager“ eine ganz unge, höͤrige Vermischung der Handlungen des Privatlebens und des öffentlichen sehen. Die nothwendige Trennung beider Gebiete zugegeben, laßt es sich doch nicht in Abrede stellen, daß eine Kollision beider eintreten kann, und daß dieser Fall hier statt— sinde, suchte Herr Mauguin zu erweisen, obgleich er im Uebri— gen die Versicherung gab, daß die Advokaten des Beklagten keineswegs auf unnützes Skandal ausgehen wollten. Der Ge⸗ richtshof entschied sich dahin, daß diejenigen Aktenstuͤcke, welche sich auf das Privatleben des Herrn Gisquen bezogen, nicht ver⸗ lesen werden sollten, wenn sie nicht anders in Verbindung mit seinem öffentlichen Leben staͤnden, und auch nur dann die bezuͤg— lichen Stellen; eben so sollten auch nur die Zeugen zugelassen werden, welche uͤber seine oͤffentliche Amtsfuͤhrung auszusagen hätten. Hierauf begann das Zeugen-Verhoͤr. Der erste, der zum Verhoͤr kam, war der Kaufmann Foucault (dessen Aus⸗ sagen, so wie den weiteren Verlauf des Prozesses wir uns vor—

behalten).

Man liest im Armoricain de Brest vom 25sten d.: „Das gelbe Fieber hat besonders hart am Bord der „mori, Eines der Schiffe, das zur Antillen⸗Station gehort, gewuͤthet. Der Kommandant desselben, Capitain Bouäte, wurde zuerst von dieser Krankheit befallen, und gab einige Tage zu den ernstlich⸗ sten Besorgnissen Anlaß. Die Steuerleute sind an der Krank heit gestorben. Das Schiff, dessen halbe Equipage sich im La— zareth besindet, war mehrere Tage lang ohne einen Offizier, der das Kommando haͤtte übernehmen können.

In Marseille ist die Zucker⸗Rassinerie der Herren Gebruͤ— der Reybaud abgebrannt. Der durch das Feuer verursachte Schaden beläuft sich auf 200,000 Fr.

Unterschleifen und die Behauptung aufgestellt, rüchtigten Gewehr⸗Lieferung

Toulon, 22. Dez. (A. 3.) Die letzten Ereignisse, welche in der Regenischaft Tripolis sich zugetragen, sind von großer Wichtigkeit und verdienen wohl, daß sich die Europaͤische Presse mit ihnen beschäftige. Ich theile Ihnen hieruͤber einige weitere Details mit, die ein neueres Privatschreiben aus Tripolis vom 5. Dezember berichtet. Der Vertrag, welchen der neue Tuͤr— kische Pascha mit den Arabischen Häuptlingen des Innern, Abdel„Gelil, Ghuma und dem Bey von Gharian geschlossen, enthaͤlt folgende Bedingungen: die erwahnten Haͤuptlinge bezah⸗ len alljährlich an die Tuͤrkische Negierung 25,000 Mahhuli baar und an Naturalien den zehnten Theil der Landes⸗Produkte, unter der Bedingung, daß die Tuͤrken nie dem Territorium des Innern, welches unter die Herrschaft jener drei Häuptlinge gestellt ist, sich nähern durfen. Letztere allein herrschen uͤber die Beduinen der Regentschaft Tripolis, ohne daß der Pascha sich in deren Angelegenheiten mischen darf. Tripolis hat also gegenwärtig zwei von einander unabhangige Regierungen die der Stadt, welche Tuͤrkisch ist und die des Landes, in welche die Arabischen Haͤuptlinge sich theilen. Bei diesem Zustande der Dinge sieht es sehr traurig mit den Europaäischen Gläubigern dieser Regentschaft aus. Man versichert, England, Frankreich und Oesterreich seyen üͤbereingekommen, gemeinschaftliche Schritte zu thun, um fuͤr ihre Unterthanen Bezahlung zu erlangen. Wenn von der Ara⸗ bischen Regierung keine Befriedigung dieser rechtmaͤßigen For— derungen zu erhalten ist, so soll die Pforte dafuͤr haften. Der neue Pascha Askar ist sowohl bei den Arabern, als den Europäern seiner freundlichen Manieren wegen sehr beliebt. Er bezahlt seine Truppen regelmäßig und ist fuͤr deren Wohl eifrigst besorgt. Askar Pascha beschäftigt sich gegenwaͤrtig mit Errichtung einer Quarantaine, deren Leitung er seinem Drago— man uͤbertragen.

Großbritanien und Irland.

London, 28. Dez. Die Sitzungen der Hollaͤndisch⸗Bel⸗ gischen Konferenz scheinen fur den Augenblick unterbrochen zu seyn, denn der Freiherr von Buͤlow ist vorgestern von hier nach Brighton abgereist, und auch andere bei der Konferenz bethei⸗ ligte Diplomaten stehen im Begriff, London zu verlassen. Die Angabe Hollaͤndischer Blätter, daß die Englische Regierung der Belgischen erklärt habe, sie wurde jede Wihyersetzlichkeit von Seiten Belgiens gegen die Veschluͤsse der Konferenz als eine gegen England selbst gerichtete Feindseligkeit ansehen, wird von der „Morning Post“ fur unrichtig gehalten, weil England, wie dieses Blatt meint, gar nicht berechtigt wäre, in genheit fuͤr sich allein aufzutreten, sondern dabei nur in Ge⸗ meinschaft mit den übrigen Mächten der Konferenz handeln konne; die „Morning Post“ scheint aber zu uͤbersehen, daß, senen Blattern zufolge, auch die anderen Maͤhhte, mit Aus⸗ nahme Frankreichs, ähnlich lautende Noten an Belgien gerich—

kaum einer Erwähnung, daß schon am frühen Morgen sich eine zahllose Menge von Neugierigen, besonders viele junge Adwvo—, katen, vor den geschlossenen Thuͤren eingefunden hatte; Damen bemerkte man weniger, obgleich dieselben sich sonst zu den Gerichts⸗Verhandlungen, die pikant zu werden versprechen, zu praäͤngen pflegen. Nachdem der Klaͤger, Herr Giequet, mit sei— nem Advokaten, Herrn Parquin, und der Angeklagte, Achille Prindeau, Gerant des Messager, mit seinen Advokaten, den Herrn Mauguin und Capln, Platz genommen, und die gewoͤhn⸗ lichen Eingangs- Formalitäten, wie Angabe der Namen un s. m. befeitigt worden waren, würden die Verhandlungen mit der Berlesung des Urtheils, welches den „Messager“ in eontumalismn verurthellt hatte, und der beiden Artikel des „Messager“, welche zu der , gegen denselben Anlaß gegeben hatten, eroͤffnet. In diesen war dem ehemaligen Polizei⸗Prafekten be⸗ kanntlich dorgeworfen worden, daß er seine hohe Stellung zu

tet haben sollen.

Zwischen Sir Francis Head, vormaligem Gouverneur von Ober. Kanada, und Lord Melbourne ist es zu einem scharsen Briefwechsel gekommen. Ersterer verlangt von der Regierung, daß es ihm gestattet sey, sein eigenes Verfahren in Kanada durch die Offentlichkeit zu rechtfertigen; Letzterer erklart, ihn nicht daran hindern, aber als Staais⸗-Qeamter einen so unge— wohnlichen Schritt nicht gutheißen zu koͤnnen. Unter diesen Umstaͤnden hat es Ersterer fur gerathen gefanden, wenigstens nur seine Korrespondenz mit dem Premier⸗Minister, nicht auch . Depeschen an die' Regierung der Oeffentlichkeit zu üb er⸗ geben. Der Graf von Clarendon, Onkel des Britischen Botschaf⸗ ters in Madrid, Sir George Villiers, ist am Sonnabend ge⸗ storben. Da er keine Kinder hinterläßt, so erbt sein Neffe, der im Jahre 1860 geboren und noch unverheirathet ist, seine

dieser Angele⸗

Titel und Guͤter, wird also Pair von Großbritanlen und fuͤhrt fortan den Namen Graf von Clarendon.

Der Schwedische Geschäͤftsträger, Baron von Rehausen, hat sich kuͤrzlich mit Miß Soane vermählt, und Herr van de Weyer heirathet in diesen Tagen Miß Bates, die Tochter eines Associc's des Handelshauses Baring.

Ein an alle Werber der Armee gerichtetes Cirkular verbietet denselben, Leute mittelst falscher Versprechungen von Befsoͤr— derung und Geldbelehnung zum Eintritte in den Dienst zu verlocken. In diesem Eirculare wird auch erklaͤrt, daß jede Person, welche in trunkenem Zustand oder sonst durch List ver— seitet worden ware, sich anwerben zu lassen, sogleich, wenn sie es nachher fordere, wieder entlassen werden solle.

An Mittwoch wurde eine große radikale Volks ⸗Versamm⸗ lung in Reweastle gehalten. Ein Bericht darüber behauptet, es feyen 10 86, 006 Menschen zugegen gewesen. Dies scheint indeß gewaltig uͤbertrieben und die genaueren Berichte werden die Zahl wohl auf ein Viertheil oder Fuͤnftheil reduziren. Uebrigens ist die Versammlung ohne Ruhestoͤrung abgelaufen.

Gestern fruͤh langten zwei Londoner Polizei⸗Beamten in Manchester an, um auf Befehl des Ministers des Innern den bekannten Demagogen, Pfarrer Stephens, zu verhaften. Die— ser Mann, der durch seine besonders gegen das neue Armen— Gesetz gerichteten aufrührerischen Reden en das Volk sich in der letzten Zeit so bemerklich gemacht hat, ist Prediger in Ash⸗ ton under Line, in der Naͤhe von Manchester, und hatte vor einigen Tagen zu Leigh bei eim Volks-Versammlung sich noch tumultuarischer als je vorher benommen; dies oll die Veran⸗ lassung zu seiner Verhaftung gewesen seyn. Sein politischer Genoß Hastler ist noch auf freiem Fuß in Manchester. Die Verhaftung des Stephens hat nicht die geringste Aufregung unter dem Volke veranlaßt. .

Der in Manchester gebildete Verein zur Abschaffung der Korngesetze hat ein großes Lokal gemiethet, um Proben aus— ländischer Manufaktürwaaren darin auszustellen und so die schaͤdliche Wirkung der Englischen Korngesetze durch den Augen— schein zu beweisen. Jeder Probe soll der Preis beigefügt wer⸗ den, den sie am Productionsorte kostet, und eine ahnliche, eben falls mit dem Preise bezeichnete Probe des entsprechenden Eng— lischen Fabrikats. .

Vom Eap hat man Nachrichten bis zum 20. Oktober. ausgewanderten Bauern waren in ihrem Lager, 160 Englische Meilen von Port Natal, wieder zweimal von den Zula's ange— griffen worden, hatten diese aber jedesmal zuruͤckgeschlagen. Der

18. Oktober folgende Bekanntmachung: „Da die Regierung erfahren hat, daß verschie— dene Einwohner der noͤrdlichen Distrikte dieser Kolonie sich den ausgewanderten Bauern anschließen wollen, um sie beieinem Angriff auf die Zula's zu unterstuͤtzen, so macht der Gouverneur diesen Perso⸗ nen bemerklich, daß, wenn sie bei ihrem Vorhaben beharren und es ausführen wollen, er sich genoͤthigt sehen wird, wenn auch ungern, Maßregeln zu ergreifen, die fuͤr die Interessen der Ausgewanderten selbst sehr ungunstig seyn duͤrsten.“ Uebri⸗ gens hatten sich in Port Natal selbst schon über 309 der aus— gewanderten Bauern angesiedelt, und waren emsig mit Pfluͤgen und Säen beschaͤftigt. .

Nach den letzen Berichten aus Ostindien sprach man dort, abgesehen von der Expedition gegen Kabul und von den Vorkehrungen gegen etwanige Angriffe von Seiten der Nepa⸗ lesen, auch von einer wahrscheinlichen abermaligen Absendung von Truppen nach Karak im Perst um fur

M Die Ql*

Gouverneur der Kolonie erließ indeß am

ischen Meerbusen, alle moͤglichen Faͤlle nicht nur diese Insel besetzen, sondern auch ins Innere des Landes vordringen zu konnen. Aus Ava wird gemeldet, daß der muthmaßliche Thron -Erbe des Birmanen⸗ reichs, den man bei der Usurpation Tharawaddin's ermordet glaubte, wieder zum Verschein gekommen war. Die Leute, welche mit seiner Ermordung beguftragt waren, hatten namlich einen anderen Knaben, statt seiner, umgebracht und drohten nun, den Gexetteten als Gegenksnig aufzustellen. Wenn der junge Prinz seine Rolle gut spielt, so glaubt man, der Usurpa⸗ tor duͤrfte bei sich zu Hause genug zu schaffen bekommen und sh fuͤr's erste nicht an weitere Intriguen mit den Gurka's gegen die Indische Regierung und Einmischung in andere Angelegenheiten denken fonnen. Bei der Zusammenkunft, die am 28. November zu Firazpur zwischen Runoschit Singh und Lord Aukland statt— finden sollte, werden die sammtlichen Britischen Expeditions— Truppen unter dem Oberbefehl des General Fane vor dem Maharadschah mandvriren. Lord Aukland wird dann nicht, wie man fruͤher erwartete, den Letzteren nach Lahore begleiten, son⸗ dern sich nach Hanst und Digh begeben und von da nach Simla zuruͤckkehren. Den Bombay Zeitungen zufolge, sollte Sir John Keane sich unverzuͤglich nach Ketsch begeben, um das Kommando uͤber die Truppen zu uͤbernehmen, welche dort zusammengezogen wurden, um sich, wie man glaubte, der Ben⸗ galischen Armee anzusch seßen. Auch in Madras sammelte sich eine bedeutende Streitmacht, man wußte jedoch nicht zu welchem Zweck. Die Nepalesen hatten die Vorposten, welche sie gegen die Graͤnze vorgeschoben, wieder zuruͤckgezogen und verspro—⸗ chen, sie nicht von neuem vorruͤcken zu lassen. Dies Zu⸗ gestaͤndniß war die Folge einer energischen Vorstellung bon Seiten der Britischen Regierung, in welcher er⸗ erklart wurde, das letzte Benehmen des Hofes von Nepal sey so entschieden feindselig, daß es einem offenen Bruch gleichkame, und wenn man nicht davon ablasse, die alten Verhaͤltnisse zwischen beiden Regierungen unverletzt erhalte, so wurden die Eng— laͤnder ohne Weiteres den Krieg beginnen. Ein Geruͤcht, daß Herr Hodgson, der Britische Resident zu Catmando, Nepal verlassen hätte, erwies sich als ungegruͤndet. Zu Agra wur— den bedeutende Munitions- Vorraͤthe fur die nach Ka— bul bestimmte Armee aufs schleunigste zusammengebracht. Capitain Burnes hatte sich nach Mithunkot begeben, um eine Schiffbruͤcke ber den dortigen Fluß zu schlagen, und von Kurnahl war ein Kommissariats-Veamter nach Schikarpur abgegangen, um dort Getraide und andere Lebensmittel fuͤr die Armee zu sammeln. Wie verlautete, sollten Schach Sudschah's Regimenter den Britischen Truppen nach Schikarpur voran— eilen und dort auf die Ankunst der von Sir Henry Fane befeh⸗ ligten Armeen warten. Uebrigens wäre, wenn den Bemerkungen eines alten Ostindischen Ossiziers in der „Naval and Military Gazette“ zu glauben ist, der Zustand der Britischen Armee in Indien so schlecht als moglich. „Die Zeit ist gekommen“, sogt dieser, „wo die Direktoren der Ostindischen Compagnie den wahren Zustad einer Armee erfahren muͤssen, von der, wie der weiseste ihrer General⸗Gouverneure ihnen gesagt hat, das Schicksal ihrer Herrschast im Orient abhangt. Die Annäherung der Russen, die Wahrscheinlichkeit unsers Zusammentreffens mit ihnen, hat nicht unsere Augen geoͤffnet, denn diese waren nie blind da⸗ gegen, wohl aber unsere Zungen geloͤst, daß sie frei sprechen konnen über die unvermeidlichen Resultate eines solchen Zu—

sammentreffens, und jetzt spricht man nur noch Eine Meinung

aus, nämlich die, daß es fuͤr die Britische Herrschaft verderblich seyn wurde, da nicht die entfernteste Aussicht vorhanden ist, daß diese Armee auch nur einen Augenblick Stand halte, son— dern daß sie zerstreut werden muß, wie Spreu vor dem Winde. Ich weiß wohl, daß es nicht gut ist, dies durch die Oeffentlich— Feit auch zur Kenntniß des Feindes zu bringen, aber wir haben kein anderes Mittel.“ Es wird dann von jenem Offiziere so— gar ein Aufstand unter der Englisch-Ostindischen Armee als moͤglich dargestellt und uber die Folgen davon weitlaͤuf⸗ tig) gesprochen. Die Hauptschuld der in dieser Armee angeblich herrschenden Desorganisatlon schreibt er dem vorigen General- Gouverneur, Lord William Bentinck, zu, den er einen engherzigen und kurzsichtigen Staatsmann nennt, und dem er geradezu vorwirst, er habe nicht nur die Armee bis auf einen solchen Grad vermindert, daß sie nur noch zur Einsammlung der Steuern im tiefen Frieden genuͤge, sondern er habe auch alle Bande der Achtung und des Vertrauens zerrissen, die den Soldaten an den Europaͤischen Offizier gebunden hätten. Was

betrifft, so ersieht ma:

die Westindischen Plantagen, obgleich sie Anter Engliss

verboten worden, doch noch in sehr ausgedehntem Maße fort⸗ dauerte, und daß auch nach der Insel Bourbon eine große An— zahl solcher Leute unter Franzoͤsischer Flagge verschifft worden war. Herr Roß hatte sich von dem Posten eines Vice⸗ Gouverneurs von Indien zurückgezogen und den Oberst Morrison zum Nach⸗ solger erhalten. Er war im Begriff, sich nach Europa einzu— schiffen. Oberst Low, der Britische Resident zu Locknau, befand sich auf dem Wege nach Kalkutta, von wo er nach dem Vorge⸗ birge der guten Hoffnung reisen wollte, um dort seine Gesund⸗ heit wiederherzustellen. Die Bevoͤlkerung von Bengalen und Madras war fehr erbittert gegen Herrn Turton, den bekannten

Begleiter Lord Durham's auf dessen Kanadischer Mission, weil

derselbe seine Agentschaft fuͤr jene beiden Provinzen aufgegeben und die Befoͤrderung der ihm anvertrauten Petitionen dem Herrn Crawford uͤbertragen hat, der, als ihm einst von Ma, dras eine Petition wegen lokaler Verbesserungen uͤbergeben war, die Interessen seiner Kommittesiten sehr nachlaͤssig be— handelte. . .

Aus dem Haag, 30. Dez. Im Journa

liest man: „Als wir vor einigen Tagen aus

blad“ den Artikel aufnahmen, welcher eine von

ston an die Belgische Regierung gerichtete Note be

wir hinzu, daß wir gute Gruͤnde haͤtten, diese ?

wahr zu halten. Unser Beweggrund zur Verbreitung derselbe: so viel als moglich mitzuwirken, wird gewiß von Niemand ge— tadelt werden; er bestand nämlich darin, sowohl den irregeleĩte⸗ ten Belgiern, als denjenigen, welche bieselben in ihren unge— rechten Und unverstaͤndigen Forderungen unterstůtzen, baldmög lichst zu zeigen, welchen Abgrund sie vor sich haben, wenn sie auf den eingeschlagenen Wege bleiben. Gegenwärtig will nun der „Avond— bode“ glauben machen, daß die Nachrichten des Handelsblad: erdichtet seyen, und daß das Publikum solchen Berichten keir Vertrauen schenken sollte. Da dieser Angriff indirekt

betrifft, indem wir den Artikel des Handelsblads bestäͤtigten, so fragen wir den „Avondbode“, seit wann wir ihm das Recht gegeben haben, uns so leichtfertig der Verbreitung falscher Ge— ruͤchte zu beschuldigen. Freilich haben wir die Note selbst nicht gesehen, wir wissen sogar nicht einmal genau, in welchen wir gute Gruͤnde haben anzunehmen, das „Handelsblad“ sey was die Hauptsache betrifft, vollkommen gut unterrichtet . wesen.“ .

Aus Java sind hier Nachrichten bis zum 13. September eingegangen. Zu Amboina hat eine Seuche gewuͤthet, die vie— len Wenschen das Leben gekostet hat. Von 17,700 Einwohnern sind bis zu Ende Juli etwa 24090 gestorben; darunter befanden sich 223 Europäer oder Nachkommen derselben, und 76! christ— liche Eingeborene. Mit dem Monat August hat die Krankheit sehr nachgelassen. .

Worten sie abgefaßt ist; aber wir wiederholen gleichwohl, daß

.

Bruͤssel, 30. Dez. Der Moniteur enthält eine Koͤnig— ; 3 2 ) * it liche Verordnung, wonach bei jeder der drei Divisionen der Ar— mee ein fuͤr das Jahr 1839 permanenter Feld-Kriegsrath er— nannt wird. . . Im Commerce Belge liest man: Woche hat die Regierung, wie man vernimmt, eine neue Note

mehrerer bei der Londoner Konferenz vertretenen Machte erhal—

ten, worin gegen die militairischen Bewegungen und Maßregeln welche seit kurzem in Belgien stattgefunden, auf das traftigstẽ protestirt wird. Es fcheint, daß der Kriegs-Minister Folge der in dieser Note enthaltenen Verwarnungen bis zum 15 Marz den Wiedereintritt der Milizen von 1837 verschoben hat.

Dies findet auch seine Bestätigung in der Langsamkeit, mit der

jetzt die nach dem Luxemburgischen gerichteten Truppen-Bewe⸗ gungen stattfinden, ferner in der Zusammenziehung einer Hee⸗ res-Abtheilung im Lager von Veverlos, so wie in der den Ad— ministrations/ Chefs ertheilten Ordre, keinen neuen Ar mee⸗Offi⸗ zianten anzustellen, und selbst die kurzlich Angestellten nur auf dem Disponibilitaͤtg⸗ Fuß zu erhalten! Die Meinung, den Frieden nicht gestoöͤrt zu sehen, gewinnt uberall mehr Raum, denn ein hoch stehender Beamter der, vermoͤge seiner Stellung, das Kriegshandwerk liebt versi⸗ cherte heute, daß sich die Majoritaͤt der Kammern und der Na⸗ tion fur die Ausfuͤhrung der 24 Artikel aussprechen wurde, falls man ihnen die Frage unentstellt vorlegte. —; sisch Ministerium schrieb er diesen unerwarteten Meinungs- Wechse

4 e 8 1 hsel der Maͤnner seiner Partei zu; ja er bezweifelte sogar die viel—

3 Festiaßei . . n n . geruͤhmte Festigkeit der Herren de Theux, Ernst und von Huart,ů

welche, um ihr Portefeuille zu behalten, gewiß h 3 e . i. gewiß auch am Ende den Entscheidungen der Konferenz beitrelen wuͤrden. ; ; ö. Der bisherige Vrastlianische Geschäͤftstraͤger, Marquis von Lisboa, hat dem Minister des Auswaͤrtigen sein Abrufungs— schreiben überreicht. .

Es heißt, daß mehrere auswaͤrtige Gesand z

. . 9 zten sich veranlaßt ge⸗

, haben, dem Minister des Auswaͤrtigen ihre ö ezug auf den auffallenden Antrag einzureichen, welchen der Staats“

Minister, Graf von Merode

zur Auslieferung der Belgischen Fe stungen an die Franzosen gemacht. Der e dd rin , . ei, dant enthalt nun uͤber diesen Gegenstand Folgendes: Der

2

Vors⸗ -

If cher, Grafen von Merode hat Jedermann uͤberrascht, 2 .. 2. 9 J ! *

e Aufnahme, die er im Schooße der Repraäͤsentanten⸗'

Kammer gefunden, kann den Beweis liefern, wie wenig sein

men wir daher wahr, daß viele Personen

. e voraussetzen, der eh⸗ renwerthe Herr von Merode habe seinen , ,. greln, migung der Regierung gemacht. Wir konnen versichern, daß

Urheber daruͤber nachgedacht. Nicht ohne Verwunderung neh—

„Im Laufe dieser

in Folge

Dem Franzoͤsischen

mehr eine gemeinschaftliche Adresse beider Kammern (13. Au—

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dem nicht so ist. Herr von Merode hat seine Absicht Nie— manden mitgetheilt, was auch daraus hervorgeht, daß der Minister des Innern und des Aus waͤrtigen sich beeilte auf die Tagesordnung anzutragen.“ Ein anderes hlesiges Blatt, welches diese Bemerkungen wieder giebt, fügt noch hinzu, daß die Regierung sich vielleicht durch die Vorstellun⸗ gen eines fremden Diplomaten gensthigt sehen wuͤrde, eine offizielle Erklaͤrung abzugeben, durch welche der Antrag des Grafen von Merode förmlich desavouirt wird. ; Der Koͤnig hat den jungen Virtuosen

Der Violinisten seiner Privat⸗-Kapelle ernannt.

Vieuxtemps zum

.

O pHRTTαI 29 . ROL. AEK Vrusse!, 358. w ez ˖ (Handelsbl.

ron oR 1282 27 vernehmen wir,

s guter Quelle eine neue

daß ernstlich davon die

Bank mit einem Kapital von 1909 Mill e welchem 59 aus G rund ci un , , n,, ,,,, nn,, ,,,

ö. Uel 1 iche die ersten Actionaire le ferr . Bank (oll den Zweck haben, den Einfluß der Générale zur ] der National-Industrie zu vermindern Die die sich an die Spi 6

„gehoren zur Belgisch pposition. Von

glaubwürdiger Seite vernehmen 4

nern das Budget und

migt haben, das Ministerium

ö 22 Milltonen

rnehmens stel⸗ nicht minder

sobald die Kam⸗ z⸗-Entwuͤrfe geneh— waufläͤsen will, um ver— nittoss ! . 83 . siel in si s ö e , . 5. mittelst neuer Wahlen sich hinsichtlich des definitiven Schrit— 242 Nor sw onieriꝶ ) . 539 64 i - . tes, den die Regierung in der Gebiets-Frage thun muß, auf das Land berufen zu konnen.

GC Dez.

. ru ssel, 20. (Köln. Z. Alle unsere Blaͤtter haben die Demission des Hrn. Charles von Brouckere, als Direktor der Banque de Belgique, angezeigt denn ch lesen 2 . delglique, gezeigt, ennoch lesen wir heute in eben diesen Blaͤtern ein Publikandum, das er noch in dieser Eigenschaft unterzeichnet. Actien dleser Bank wollen sich nicht wieder erholen, obgleich man von fo vielen Seiten guͤnstig aber die Abwickelung ihrer Geschaͤfte ge— sprochen; daher jetzt entgegengesetzte Geruͤchte zu zirkulir en de, ginnen, die ein abermaliges Sinken leicht zur Folge haben onnten. Fuͤr den Augenblick gelten sie nur etwas über die aͤlste ihres Nominalwerthes. Bei dieser ganzen Angelegen⸗ heit muß man nicht vergessen, daß die „Belgische Bank /* ein ; zripat⸗Institut ist, auch wuͤrde ihr wohl der Staat in keiner— lei Weise zu Huͤlse gekommen seyn, wenn man nicht den Still— and einiger großen Etablissements, also die Brodlosigkeit meh— = d gefuͤrchtet haͤtte. Bei der Unsicher— nisse und dem empfindlichen Stoße, den viele

e Zahlungs -Einstellung der Belgischen Bank er—

16 n daes diesen r in Bruͤssel ziemlich still

Man hoöͤrt nichts Festen und Assembleen, zu

um die t von allen Seiten ruͤstere.

große Haus wird eine Ausnahme

Die

Nur das

1 J 8 machen.

8 de A. 3.) Se. Durchlaucht der Her— htenberg, der bekanntlich am 19ten St. Pe—

g verlassen, ist bereits gestern Abends halb 10 Uhr hier

Mit ihm im Wagen saß Graf Moritz Mejean; . Trotz der so uͤberaus an— genden ndet sich der Herzog vollkommen wohl und . e . a3 e Visiten hei Hofe abgestattet. In seinem zeleite befanden sich zwei Russische Feldjaͤger, von denen der eine heute schon wieder den Ruͤckweg angetreten haben soll Am Neujahrstage ist große Cour bei Hofe. Das diesfall⸗ sige Pre gramm ist bereits erschienen. Man glaubt, daß an die— sem Tage wieder mehrere Verleihungen stattfinden werden. H Eine dieser Tage an das Koͤnigl. ergangene Allerhoͤchste V

[ Ordens

Ober⸗Appellationsgericht

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itzungen an diesem hoͤchsten Gerichtshofe fortan auf 5 Stun— 85 Mr g 2nt Tiürst dar M ist ĩ Der Praͤsident Fuͤrst Karl von Wrede ist hier ange—

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duürn b. & orr.) Endlich ist der g bestimn nilllers-⸗Monument dahier nicht ) fertig seyn, sondern auch eingeweiht werden soll.

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dabei statthaben werden, laͤßt sich natuͤrlich noch nichts sagen enn das Comité des Schiller-Vereins hat von jeher geheim zißvoll gethan. Nur so viel weiß man, daß alle Liederkraͤnze Wuͤrttembergs, und ihre Zahl ist Legion, daran Theil nehmen rden. Es muß einen großartigen Anblick geben, wenn das

mit einem allgemeinen Lieder—

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= Dar msta dt, 30. Dez. Den Berichten der Großherzogl. Hessischen Zeitung uͤber die 19te Sitzung der zweiten Kam⸗ mer gu rnehmen wir Nachstehendes aus der Berath ung uͤber den Gesetz-Entwurf, die zwangsweise Verbringung arbeitsscheuer . in Gemeinde, Arbeits Anstalten betreffend. Der Ge— etz⸗Entwurf, welcher nur aus einem Arti e besagt: „Wenn einzelne 6 , ,, ö 66 6 . Wen mnzelne e n on Gemeinden eine Arbeits Anstalt errichten, um darin diejenigen Personen zu beschaͤftigen, deren Erhaltung oder Unterstuͤtzung ihnen ob— liegt o koͤnnen diese Personen, sofern sie, obgleich arbeitsfaͤhig, dennoch betteln oder sonst ein muͤßiges oder herumschweifendes Leben führen, auch gegen ihren Willen, auf Antrag des Buͤr— germeisters, durch Verordnung der oberen Holizei⸗Behorde in die Anstalt gebracht und darin zur Arbeit angehalten werden.“ Der Gr. Reg. Commissair M. R. Dr. Breidenbach hatte in der Iten. Sitzung die Motive dieses Gesetz Entwurfes vorgetragen Er bemerkte, daß es in jedem Staate eine Klasse arbeitsfahiger, aber ar beitescheuer Individuen gebe, welche, ohne schon den Strafrichter verfallen zu seyn, doch gemeingefährlich erscheinen da der von ihnen eingeschlagene Weg offenbar zum Verbrechen hinfuͤhre. Ueberdies gereichten solche Menschen den Gemein— den zur druͤckendsten Last. Die Errichtung von Staats Anstal⸗ ten zur Aufnahme solcher Personen sey deshalb auch zweck ma, ßig befunden und schon auf früheren Landtagen Antraͤge dafur gestellt worden, namentlich auf dem Iten Landtage von dem Ab— geordneten Dieffenbach. Die damit verknüpfte Schwierigkeit habe aber keine Vereinigung darüber zu Stande kommen lassen, viel—

gust 1833) die Sache nur im Allgemeinen der Aufmerksamkeit der Negierung empfohlen,. Diese sey bei reiflicher Detrachtun derselben in Bezug auf Errichtung einer allgemeinen r Arbeits- Anstalt ebenfalls auf solche Schwierigkeiten gestoßen die nur durch höͤchst bedeutenden Geld-Aufwand und auch dann immer nur sehr problematisch zu uͤberwinden seyn wurden. Be⸗— duͤrfniß sey es aber, daß etwas geschehe, was ohne Verwicke⸗

Verordnung bestimmt die Dauer der

ber R. Me, e, naten 3 3 ,, er 8. Mai des naͤchsten Jahres. Von den Feierlichkeiten,

zu schuͤtzende und fordernde Gemeinde⸗Angelegenhei koͤnne der Arbeitslustige in die Anstalt Ie. 4 . 1 aber muͤsse da 96. nnen, sonst wuͤrde fuͤr die Gemei r nen seyn. J*n r 6j. die p r. en, . nen seyn. . zie Anstalt durchaus keine Straf— Arbeits-Anstalt (wofuͤr das Corrections- und Zuchthaus ö weshalb auch die Verweisung in die Anstalt . . Spruch der Gerichte anheimgegeben werde rc. 2 . 2 Abgeordneten Hesse in der 18ten Sitzung erstattete 6 ten Ausschusses über diesen Gesetz- Entwurf hatte auf ehrer— bietige Ablehnung desselben angetrggen, Er giebt zwar die Wichtigkeit der Sache zu, die immer ein Gegenstand legislati⸗ ven Nachdenkens seyn werde, glaubt aber, daß gründliche Ab— huͤlfe ihr nicht leicht zu Theil werden könne, und daß alle An⸗ stalten der Art (Arbeits- oder Bettelhaͤuser 2c) insbesondere in Skonomischer Hinsicht, kein guͤnstiges Refustat lieferten so sehr man auch uͤberall das Beduͤrfniß fuͤhle von Anstalten zur Aufnahme von Menschet gleichsam auf der Granzlinie zwischen dem redlichen s-Buͤrger und dem Verbrecher stehen. Auch in staatswirthschaftlicher Hinsicht hält der Aus⸗ schuß die Errichtung solcher Arheits,Anstalt'n für nachtheilig, weil oft andere redliche und fleißige! ztaats-Angehoͤrige dadurch in ihrem Erwerb gestoͤrt und so neue Arme erzeügt würden. Ferner in moralischer Hinsicht, durch das Zusammensitzen von oft sehr ver— derbtem Gestudel. Der Ausschuß bezweifelt deshalb, namentlich wegen des Kostenpunktes, daß viele Gemeinden von dem Ge— setze Gebrauch machen wurden. Dies aber auch zugegeben, so ist *. aus legislatorische Gruͤnden entschieden dagegen. Er fürchtet eine Beeinträchtigung der persoöͤnlichen Freiheit durch die Anwendung des Gesetzes, haͤlt eine Einsperrung in ein Ar— beits haus immer fur eine Strafe, die nur der Richter erkennen koͤnne. Er halt, wenn man sich uͤberhaupt fuͤr die Sache aus⸗ phreche, jeden alls nähere und genaue gefetzliche Bestimmungen J ung von Individuen in solche Anstalten fuͤr durchaus nothwendig. Die Diskussion war sehr lebhaft und die entgegengesetzten Meinungen traten hervor; auch ein Amen⸗ dement wurde zorgeschlagen und fand vielfache Unterstuͤtzung. Die meisten, und auch der Praͤsident der Kammer, waren end⸗ lich der Ansicht, daß man, ohne Verletzung der Geschafts⸗Ord— nung, ohne Weiteres die Staats, Regierung erfuchen könne mit Benutzung der Diskussion der Kammer, einen neuen Ge⸗

o Re Gnufipirf dieser . setz⸗ Entwur dieser vo

Freiwillig der arme ar⸗ zu gezwungen werden

Feim. Ztg.) Nachdem die Land

us zur Deckung der Staats / Beduͤrf⸗

; ichnungs, Jahren 1839, 1830 und 1841, soweit . oF 28 geownrnufe it vor * . z ihnen bereits gepruft und anerkannt worden sind, die : gaben, wie diese im Jahre 1838 erhoben wor— nach . Bestimmungen Grund; Gesetzes und der ö bewilligt haben, ist ein Steuer. Patent als meines Landes Gesetz im Regierungs-Blatt Nr. 16 vom . 9 3. bekannt gemacht worden, jedoch unter dem 6 . 6 weiterer Verwilligungen und Anord— ,. ö. ö k ö nothwendigen Beduͤrf—

nd Zwecker er Staats ⸗Regierune el zerder

n. g g geboten werden

Hamßtßurg, 1. Jan Hamb. Korres 8 e ambürgz 1. Jan. Ham b. Korre sp. Im vorigen Jahre sind 2382 große und kleine Schiffe aus der See hier zugetemmen namlich; von Ostindien 10, Westindien 123, Suͤd— eri 186 9 6 ; 2— 59 . * * ; Amerika 136, Nord⸗Amerika 37, Kuͤste von Afrika ul den Azo⸗ rischen und Kanarischen Inseln 6, Spanien 23, Po 3 . w id Janarij hen Inseln 6, Spanien 24, Portugal 24 k 22, dem Mittellaͤndischen Meere 31, Frankreich 142, Sroßbritanien 908, Belgien 1064, F stfr u slan 527 k Belgien 104, Holland, Ostfriesland ꝛc. 522, Archangel we 6 Ostsee 7 n e. ngel 3, schweden 6, der Ostsee 73, Danemark und den Küsten d, Bremen und der Weser 193. Auf dem Robben und Vallsish fang sind gewesen 2, Haͤringsjaͤger 2. Die Londoner ,, haben, weil die Elbe vom 2. Januar bis zum n oa (S5 fo Imogen 1 b ; ; 19. Marz des Eises wegen unfahrbar war, und mehrere Posten bei Schevelingen gelandet worden, nur 193 Fahrte c ,,, vorden, nur z Fahrten gemacht, die Huller . Goole ], h 17, Havre 41 und das Hollän— dische 2. Dagegen sind 2371 große und kleine Schiffe nach verschiedenen Haͤfen wieder abgegangen. In Cuxhaven liegen gegenwaͤrtig 27 groͤßtentheils auf hier bestimmte Schiffe, weiche in obige Zahl nicht mitgerechnet sind. .

des

d Wien, 25. Dez. (L. A. 3.) Ich glaube, die in eint

Deutschen Blaͤttern kuͤrzlich enthaltenen a n,, hier beabsichtigtes großartiges Bau- Projekt zur Erweiterun eines Stadttheiles (s. Nr. 350 der St. Z. vom vorigen Sahne durch folgende ganz zuverläͤssige Darstellung ergänzen zu muͤssen. Schon seit laͤngerer Zeit haben sich mehrere, von patr iotischer Gesinnung geleitete Manner vereinigt, um dem Kaiser bei sei— ner Ruͤcktunft aus Italien dieses großartige Bau-Prosjekt zu seiner Wuͤrdigung vorzulegen. Der Augenblick schien nicht . guͤnstig gewahlt, da der Hof noch mit Bewunderung der herr— lichen Gebaͤude Italiens, der großartigen Theater und pracht⸗ vollen Platze mit ihren Waarenhallen 3c. sich erinnerte, die sich noch uͤberdies zur Kroͤnungszeit unter den guͤnstigsten Verhaͤlt nissen darstellten und die in unserer Kaiserstadt jetzt mehr als se vermißt werden. Das beabsichtigte Bau⸗Unternehmen, wel⸗ ches eine historische Berühmtheit erhalten wird, soll, wie die , Pläne erweisen mehreren durch Zeit und Verhaͤltn herbeigefuͤhrten Beduͤrfnissen abhelfen. Schon der Kaiser Franz hatte ruͤcksichtlich einer kuͤnftigen Erweiterung der inneren Stadt nach den Anträgen der eigens hierzu beru— fenen Behörden ein bestimmtes Bau-Prinzip dahin ausgespro⸗ chen daß die alten Stadtmauern an passenden Orten nieder gerissen, dieselben, unbeschadet der polizeilichen und Sanitaͤts ⸗Ruͤck⸗ sichten, näher gegen die Vorstädte hinausgeruͤckt und der hier— durch erhaltene innere Raum durch Aufffihrung nothwendiger Und gemeinnütziger Gebäude zweckdienlich benutzt werden sollte Die jetzigen Bauunternehmer halten sich streng an dieses Prin zip. Ste sind es auch, die nach ihren Verhaͤltnissen die gegen, wärtigen Zeitbeduͤrfnisse genau kennen, und denen man als Maͤn⸗ nern vom Fache die Ausführung eines reiflich durchdachten großartigen Üünternehmens mit Beruhigung anvertrauen kann. Es ist nun im Antrag, in der Nähe des Kärnthnerthores die uͤber 100 Klaftern langen Stadtmauern abzutragen, den bedeu⸗ tend tiefen und breiten Stadtgraben ganz auczufu len, den auf diefe Art entstehenden Baugründ nebst einem Theile des Glaeis mit einer neu aufzuführenden starken und hohen Stadtmauer zu umgeben und so die innere Stadt gerade in einer starkbe⸗ suchten, aber sehr beengten Gegend zu erweitern. Man beabsichtigt

nun, dort nebst mehreren breiten Straßen und kleineren latzen e

großen, regelmäßigen, von offentlichen ,,,, zlatz zu gründen, der in jeder Beziehung geeignet seyn soll das filr den Kaiser dran zu errichtende Denkmal wuͤrdig in sei⸗ ner Mitte aufzunehmen. Unter diesen neuen öffentlichen Gebäuden

lungen moͤglichst zum Zwecke fuͤhre, und di ti uhr ies beabsichtige der Gesetzes⸗Entwurf. Er betrachte die Sache als eine 1 ö

nennt man ein großartiges Operntheater nach Art des Theaters