früber jetz 51. Kr. FI. Kr. ¶ dto. Pappdeckel ( Ctr. netto) ..... 2 — — 80 1 dito ganz ordinaires (Cinr. nette) J- 20 — 8 . dito Tapeten (Psd. netto... 1 — 8* . Varflmeriewaaren (Pfd. sporce)y 60 pCt. . ö Seilerwaaren und Seslwerf (Cinr. sporce) . 18 — 2 30 ö Salse und Säuren, als Bleizudker, Boran“, 1 Chior. und Bitriol, (Einr. sporc)).! x 12 — kö H dito Schwefel ( inr. sporch ! 1 . H dito Ambra⸗(Cntr. sporc) 130 — . . dito Glauber⸗ (Ctur. sporce) . 3 61 40 ö Seiden waaren, ohne Kischung (Pfd. neite)h 3 2 . . Silber, Barren und ge egenes (Pfd. sporco ) opt. — 22 . Felle nnd Häute, rohe Ochseu⸗ (Cr. netto) I= 8 la] u kito Kuh- (ECtr. netto)ã⸗.. je 5 — 2 dito Roß⸗(Etr. nette)̃= === 3. . dito Lämmer⸗ (feine) Barrancan, Astrachan und ‚. J Angora (Ctr. neitoꝰ! Kö 38 42 29 — dilo Lämmer, zubereitete (Ctr. nette7?7 89 — . Schmalte (Ctr. sporco)· . 2 — ö 80 ; Strohwaaren (tr. sporco)h)!y . 20 pCt. 1 ( Zucker rafsinirter, alle Arten (Cir. netto).. 21 — 18 — . Tio Rohr, Farin für den Handel (Fim. nette) 21 — 15 — dito Reh«, zum Gebrauch der Rafsint urs (Gtr., netio) .: . . 14 ) 30 dito Roh? andere, für Raffinerien (Ct. netto“? dit? Roh“, Syrnp aus Zucker und Trauben ; ECtr. sporco)h ... ö — ö Scr; ohne Unterschled (Ctr. sperco)'. . 2 22 — 6 FDreberwaaren aus gemeinem und feinem Holz, polirt und gestrnißt (Ctr. nete) ö 2opgt. 3 20 dito höruerne und beinerne (Etr. nette) 60 pCt. 2 dito aus Elsenbein und Perlenmutter (Etr. . 1 . , 60 pCt. 8 . Vanille (Pfd. netto)h .... K . Uhren, Theile von, ohne Unterschied, mit Be— wegungen roh (ad valorem) ...... .. 60 pt 10p6t. Wachs, Siegel-(Pfd. nett)... 112 — 22 Zischbein, vom Wall⸗ und anderen Flischen, ehne Unterschied (Ctr. neito)h !...... 60 — h Deine, Cap, Französische, Deutsche, Spa⸗ nische und Portugiesische (Etr. sporce). . . 60pét. 15 — . dito fremde, aus den Italiänischen Siaaten . J 60 pCt. 7 9 Holj für Arzneien, als Alcé⸗, Sandel⸗, ge⸗ schnitten ünd gerieben (Ctr. sporto) .... 9 3 29 dio für Farbestoffe, geschnitten und gerieben ee rie, WJ 8 ö. Fto. zum Gebrauch der Tischler, gewöhnliches, (air, nete). J pCt. — 121 dio. für gemeine Waaren, Fässer, Relfe rc. 1 3pẽEt. — 285 Wollen⸗Garn, einfach weiß (Ctr. netto).... 12 30 . dlo. dio. von Angora Schafwolle gezwirnt, ge⸗ . haspelt und gesärbt (Ctr. nett)... ... 25 — 7 30 . dio. dio. einfach weiß, gezwirnt, gehapelt und t gefärbt (ir. neitos. .. ...... 12 30 Einem Schreiben aus Malta zufolge, waren wegen der
dem Englischen Gesandten in Athen, Sir T. Lyons, und der Griechischen Regierung von dort zwei ö Englijche Kriegsschiffe nach Nauplia abtzegangen. Auch soll der berzits ertheilt gewesene Befehl zur Auszahlung der dritten Serie der Griechischen Anleihe wieder zuruͤckgenommen worden . seyn. Nach demselben Schreiben haben einige auf Halbsold . ö stehende Offiziere die Erlaubniß erhalten, in die Dienste des . Bey's von Tunis zu treten. ö Berichte aus Sidney vom 15. August lauten sehr un— . aäânstig, da das Budget ein Defizit von 75,700 Pfund darbot. . Die Ausgaben fuüͤr Polizei⸗Gefängnisse betragen freilich allein . sährlich Jö, 000 Pfd. Die Kolonie Sud⸗Australien zählt bereits ö 20i0 Einwohner. Nach Berichten aus Philadelphia vom 20. Dezember ö hat ein Ausfall von 14 Millionen Dollars in der Ausfuhr der Vereinigten Staaten im Vergleich mit dem vorhergehenden Jahre stattgefunden, wird aber hauptsäͤchlich dem niedrigen Preise der n gh, zugeschrieben. Die Einfuhr war sogar 39 29 Millionen Dollars geringer als im vorhergehenden Jahre.
Die Times sagt, es seyen aus Vera Cruz Nachrichten vom 29. September, also zwei Tage nach dem Bombardement von San Juan de ülloa, eingegangen, denen zufolge Santana seine Unzufriedenheit uͤber die vom General Rincon abgeschlos⸗ fene Konvention ausgesprochen haben soll, weshalb man die Vermuthung hegt, dieselbe werde von der Mexikanischen Re⸗ glerung nicht ratifizirt werden. Die Quelle, aus der diese Nach richt geflossen ist, wird nicht angegeben; es muß daher dahin gestellt bleiben, welcher Werth ihr beizumessen ist. Das Packetschiff „Shelbrake“, das am Sten in Fallmouth angekommen ist, konnte allerdings den Brief mitgebracht haben, aus dem die obige Nachricht geschöͤpft seyn soll, da es, obgleich von Vera⸗ Cruz schon am 10. November abgegangen, erst nach Tampico und
von dort am 26. November nach Havana segelte, wo es k bis zum 11. Dezember blieb und die Nachricht von der Ein⸗ ö nahme des Forts San Juan de Ulloa erhielt. Indeß, wenn auch der Brief und der Inhalt desselben authentisch wären, ist es doch noch immer die Frage, ob der Einfluß Santana's . auf die jetzige Regierung bedeutend genug ist, um sie in ihren
3 Beschlüsfen zu bestimmen. Daß vor der Beschießung von San Juan de llloa die Regierung den Außersten Punkt in hren Conzessionen gegen Frankreich erreicht zu haben glaubte, geht auch aus dem von dem „Sheldrake“ mitgebrach— fen Berichte über die letzten Verhandlungen in Jalapa vor Eröffnung der Feindseligkeiten hervor. Mexikanischer— seits wurden dieselben von dem Kriegs minister geleitet, und dieser erklärte nach kurzem Bedenken, als Admiral Baudisn in keinem einzigen Punkt nachgeben wollte, daß die unbedingte Annahme des Ultimatums den Charakter des Landes im Allgemeinen zu sehr demsthigen und herab—
Zwistigkeiten zwischen
Weiteres geopfert werden wuͤrde, weshalb er die Unterhandlun⸗ gen uf , fehr Außer dem Aufstande des Obersten Mon⸗ tenegro, der bekanntlich Tampieo in Besitz hat, weshalb auch . eine nach Tampico fuͤr das Paketschiff heldrake“ bestimmte ö Tonducka von vou, G00 Dollars in Santa Barbara zuruͤckge, . halten wurde, war angeblich in der Hauptstadt Mexiko selbst eine Verschwöͤrung gegen die Regierung eingeleitet gewesen, die sedoch kurz vor ihrem Ausbruche entzeckt wurde. Die Haupt⸗ Theilnehmer derselben waren die Generale Farias und Ba— zabre und eln Priester Alpache; sie sind nach Acalpuco verwie⸗ len worden. Bei diesen fortwährenden Umwaͤlzungs⸗Versuchen in Merlko wird es uͤbrigens fuͤr Frankreich ie schwierig seyn, sich sichere Garantieen fuͤr die Ausfuhrung des— jenigen, was es von der dortigen Regierung fordert, zu verschaffen, und es scheint fast, daß es die Aufgabe haben därfte, erst eine feste, dauerhafte Ordnung der Dinge
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ehe es auf Erfuͤllun Die „Times“ fährt unter⸗
Forderungen als ungerecht darzustellen und
daselbst zu begruͤnden, der an Mexiko ge⸗ richteten Forderung rechnen kann.
dessen fort, diese darüber zu klagen, daß die Britische Regierung dieser Sache so ruhig zusehe. „Ein allgemeines Gefühl des Mißvergnuü⸗ ens,“ sagt dieses Blatt unter Anderem, „herrscht unter dem Rer‚snannsstand der City in Betreff der von Frankreich gegen Mexiko ausgeubten Feindseligkeiten, und um so mehr, da, wie
es heißt, alle Differenzpunkte von den in Jalapa zusammen— getretenen Kommissarien beseitigt waren, mit alleiniger Aus⸗ nahme desjenigen, der uͤber das Verlangen, den . das Recht des Detailhandels in Mexiko zu ertheilen, ent⸗ standen war. Der Angriff des Franzoͤsischen Befehls habers auf das Fort von San Juan de Ulloa soll durch diese einzige Weigerung veranlaßt worden seyn, und die Gewaltthat ware dann um so größer, da Frankreich den Fremden dieses Recht in allen seinen Städten nicht zugesteht.“ Der ministerielle Cou— rier berichtigt diese letzte Behauptung, in Betreff des in Frank— reich erlaubten Detailhandels, dahin, daß allerdings die Frem— den dort Geschaͤfte dieser Art gegen Erlegung der ublichen staͤd⸗ tischen Abgaben betreiben durften. Nichtsdestoweniger aber hält das ministerielle Blatt es fuͤr tyrannisch und durch nichts zu rechtfertigen, daß die Franzosen jetzt auf einer Konzession bestaͤn⸗ den, welche von den Mexikanern bis dahin verweigert worden war, und die urspruͤnglich das Haupthinderniß des Abschlus— , Handels Traktates zwischen Mexiko und Frankreich ildete.
Dänemark.
Kopenhagen, 12. Jan. (Alt. M.) Die Sprach⸗Ver⸗ hältnisse im Norden Schleswigs sind fortwaͤhrend ein Gegen— stand der Polemik in den heel gen Blaͤttern. Bei den Antraͤ⸗ en der Schleswigschen Staͤnde⸗Versammlung glaubt die hiesige Flur nliss sich keinesweges beruhigen zu können, man kaͤmpft dagegen an auf alle Weise und fast in allen Blaͤttern; nicht der Rath der Stände darf gehoͤrt werden, heißt es, sondern in der „ellenlangen Petition“ steht es geschrieben, was dort Noth thut. Dabei wird dann — und das scheint man fast zur Hauptsache zu machen — jedes Wort, was den Staände-Deputirten im Wi⸗ derspiel der Meinungen entflogen, jetzt, da es sich verksrpert
at, gewogen, geruͤttelt und geschuͤttelt, ob nicht ein politischer Funke herausspringe, und laßt er sich enuocken, so sind hundert da, die ihn zur hellen Flamme blasen, die Sturmglocke laͤuten und die Allarmtrommel schlagen, aber alles unter der Rubrik: „Sprach⸗ Verhaͤltnisse.“ — Immer das alte Thema mit alten neugemodel— ten Variationen! Das Daseyn eines Landes Schleswig-Hol— stein staatsrechtlich getrennt von Danemark, die Geltung des Königs-Gesetzes von 1660 im Königreich und der Constitution von Li60 in den Herzogthuͤmern ꝛc., das ist, was nolens volens mit in die Sprach-Debatte hineingezogen wird, um dann, fein sauber nach der neuesten transmarinischen Mode zugestutzt, dem hiesigen Publikum praͤsentirt zu werden, und findet sich nun äber dies und das in her Schleswigschen Staͤnde-Versammlung eine verschiedene Ansicht ausgesprochen, so wird diese eine unerwartete und auffallende Behauptung genannt, und es wird mehreren Deputirten zum Vorwurf gemacht, daß sie mehr als ein problematisches Recht mit großer Bestimmtheit in Anspruch genommen haben, während man doch „Anerken—⸗ nung und Handhabung natuͤrlicher und nationaler Gerechtsame“ erwarten durfte. So stand die Sache bieher. Nun kommt aber die Landkarte von Geertz, will die Sprachwirren in den Köpfen entwirren; allein wie ging es ihr hier? Anfangs hatte es das Ansehen, als wolle man mit dem Terrain, welches sie der Daͤnischen Sprache in Schleswig noch einräumt, sich be— gnuͤgen lassen, doch spaͤter scheint ihr hier dasselbe begegnet zu seyn, was früher Olsens Karte in Schleswig. Fragte man bei dieser, ob mit ihr ein Verein, „der sich eine Gesellschaft fuͤr den rechten Gebrauch der Presse zu nennen beliebt“, ohne Schwertschlag das Herzogthum Schleswig erobern wollte, sof findet man nun hier bei der anderen, daß der Verfasser damit die Daͤnische Sprache in Schleswig doch zu sehr habe zu— rückdr ngen wollen. Man holt sich gewandte, eifrige Huͤlfstrup⸗ pen, angeblich nicht aus Kopenhagen, sondern aus dem Herzogthum Schleswig. Schemate bringt man bei uͤber die Verhaͤlinisse der Deutsch und Daͤnischredenden in den Staͤdten Schleswigs „von ei⸗ nem im Herzogthume geborenen und ansaͤssigen Manne“, der aber zugleich erklärt: „wie weit diese Zahl-Angaben richtig sind oder nicht, dafuͤr können wir durchaus nicht einstehen“, dagegen schließlich noch von den Nord-Schleswigschen Staͤdten sagt: „hier hat die Deutsche Sprache Jahrhunderte hindurch Buͤr⸗ gerrecht neben der Dänischen gehabt, und hat auch letztere als Ümgangssprache das Uebergewicht, so braucht man doch die erste so gut als ausschließlich zur Schrift- und Buchsprache. Die Stimmung in den Städten ist uͤberdies uͤberwiegend Deutsch, und jene Zusammenstellung giebt bloß die Starke zu erkennen, worin die Sprachen im Allgemeinen gesprochen werden. Eine ahnliche rücksichtlich der Stimmung wurde bel weitem vortheil⸗ hafter faͤr die Drutschen ausfallen, Ein Versuch daher, die Dänische Sprache als Untercichtssprache einzufuͤhren, wuͤrde sicher den gröͤsten Unwillen erregen.“
Deutsch lan d.
— — Dresden, 15. Jan. Das heute hier ausgegebene 2te Stuͤck des dies jährigen Gesetz. und Verordnungsblattes ent⸗ hält: 1) die Verordnung vom 1Joten d. M. wegen Publication der allgemeinen Münz -Convention der zum Zoll- und Handels-Vereine verbundenen und der besonderen proto⸗ kollarischen Uebereinkunft unter den hiernach zum Vier— zehnthalerfuße sich bekennenden Staaten; dann 2) die Vererd—⸗ nung vom 11. Januar wegen vorläufiger Einstellung der Sil⸗ ber⸗Ausmunzung im 20 Guldenfuße und wegen ,, von Zwei und Einthalerstuͤcken im Vierzehnthalerfuße. Demnach werden die Zwerthaler- oder 3! / Guldenstuͤcke — als die dem
setzen und daß die Ehre der Republit durch Nachgiebigkeit ohne 14 Thaler⸗ und dem 2410 Gulden füße entsprechende gemeinschaft⸗
liche Haupt⸗Silbermünze (Vereins⸗Muͤnze) — im Ninge, mit einem Durchmesser von 41 Millimetern und einem glatten mit vertiefter Schrift und nach Befinden y, versehenen Rande, zu einem Siebentheile der Mark feinen Silbers aus— gepraͤgt Und auf dem Revers die Angabe des Theil-Verhaͤlt⸗ nisses zur Mark feinen Silbers, dann des Werthes in Tha— lern und Gulden und die ausdrückliche Bezeichnung „Vereins Muͤnze“ enthalten. Deren Mischungs-Verhaältniß wird auf neun Zehntheile Silber und ein Zehntheil Kupfer (14*/.loͤthig) festgesetzt, Es werden demnach 10 Stuͤcke eine Mark, oder 63 Stucke zehn Mark wiegen. Die Abweichung in mehr oder weniger darf bei dem einzelnen Stuͤcke, im Feingehalte sowohl als im Gewicht, nicht mehr als drei Tausendtheile betragen. Die Einthalerstuͤcke, denen ein Durchmesser von 34 Milli⸗ metern zu geben ist, sind zu einem Vierzehntheile der Mark
feinen Silbers, ebenfalls mit Angabe des Thei⸗-Verhältnisses
zur feinen Mark, imgleichen im Ringe, autzuprägen und sol— len aus einer Mischung von vier Theilen Kipfer zu zwölf Theilen Silber C(1218thig) bestehen. Es wird mithin in 21 Stuͤcken ein Rohgewicht von zwei Mark enthalten seyn. Die aͤußersten Falles hierbei zulaͤssige Abweichung in mehr oder we⸗ niger wird beim einzelnen Siück auf ein Gran im Feingehalt und ein halb Procent im Gewicht festgesetzt.
Leipzig, 16. Jan. (Leip5 3.) Um etwanigen Mißdeu— tungen zu begegnen, kann hiermit versichert werden, daß in Beireff des Unfalls auf der Eisenbahn in der Nahe von Korn— hain, am 12ten d., die strengste polizeiliche Untersuchung an— geordnet worden ist, und daß dieselbe bereits begonnen hat.
Hannover, 15. Jan. (Hannev. Ztg) Se. Majestät der König, Allerhoͤchstwelche gestern Nachmittags von Deßau abreisten, sind heute um 9is, Uhr Morgens im erwuͤnschtesten Wohiseyn hier wieder eingetroffen. — Zugleich ist Se. Koͤnig⸗ liche Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen von Deßau hier angelangt.
Aus einer kuͤrzlich veröffentlichten Uebersicht geht hervor, daß seit Anfang des Jahres 1831 im Königreich Hannover mehr als 306 Fabriken und fabrikartige Etablissements neu an⸗ gelegt, und uͤber 100 bedeutend erweitert und verbessert worden sind! Namentlich besaß im Jahre 1833 noch kein gewerbliches Etablissement des Königreichs eine Dampfmaschine, und jetzt sind deren bereits uͤber j9y bekannt. Solche thatsaäͤchliche Anga— ben mogen zur Berichtigung der Behauptung dienen, daß die gewerbliche Industrie im Aligemeinen bei uns auf einer niedri⸗ gen Stufe stehe.
Göttingen, 13. Jan. Mit dem J. Januar d. J sind die „Göttingenschen gelehrten Anzeigen“ in ihr zweites Jahr⸗ hundert getreten. Die Nedaction derselben hat nach einigem Wechsel im Anfange Haller, 1747 bis 1733; Michaelis, 1753 bis i770; Heyne, 1770 bis 1812; Eichhorn, 1812 bis 1827 gefuͤhrt, und jetzt, seit 1827, der Herr Geheime Justizrath Heeren in Verbindung mit Herrn Hofrath und Bibliothekar Benecke.
Detmold, 13. Jan. Das heutige Regierungsblatt ent— haͤlt zwei durch die Verhandlungen des letzten Landtages her⸗ beigefuͤhrte Verordnungen, welche fuͤr unser Land von großer Wichtigkeit sind. Die erste derselben lautet im Wesenilichen also: „Wir Paul Alexander Leopold ꝛc. 2c. Durch sorgsame Verwaltung der Landes-Kasse und Bewirkung thunlicher Er— sparungen sind Wir in den Stand gesetzt, dem auf dem letzten Landtage ausgesprochenen Wunsche gemäß Unseren getreuen Un⸗ terthanen fuͤr das Jahr 1839, so wie für das Jahr 1840, ein Contributions⸗Simplum zu erlassen. Wir verordnen demnach, daß in jedem der gedachten beiden Jahre nur zehn Contribu⸗ tions-Simpla fur die Land-Kasse gehoben werden sollen, mit der naheren Bestimmung, daß die im Monat November zu leistende Grundsteuer Zahlung fuͤr jenen Zeitraum erlassen wird.“
Die zweite Verordnung bezieht sich auf gleichmäßige Re— partirung der Grundsteuer und Heranzürehung der adeligen und sonstigen bisher eximirten Guͤter zu derselben. Sie lautet im Wesentlichen also: „Wir ꝛc. ꝛc. Da auf dem vorigjährigen Landtage die Heranziehung des bisher exemten Grund-Eigen— thums, so wie der getheilten Gemeinheiten zu der Grundsteuer beantragt und von Uns zur näheren Pruͤsung ausgesetzt worden, so ist die Landes⸗Kataster⸗Kommission heute beauftragt und in struirt, ein vollstaͤndiges Kataster von saͤmmtlichen bis dahin von der Contribution befreit gewesenen Grundstuͤcken mit Einschluß der getheilten Gemeinheiten aufzunehmen, und dadurch den Gegenstand fuͤr die demnächst besonders zu ernennende Kom— mission und zur Entscheidung vorzubereiten.“
S e st er re i ch.
— — Wien, 13. Jan. Vorigen Dienstag war großer Ball beim Französischen Botschafter. Die Erzherzoge Franz Karl und Ludwig und die Erzherzogin Sophie beehrten densel— ben durch ihre Gegenwart. Den andern Morgen traf die Nachricht von dem Tode der Herzogin von Wuͤrttemberg hier ein. Manche wollten bereits bei jenem Ballfeste in den Zuͤgen des Grafen von St. Aulaire den Ausdruck der Betruͤbniß ge— lesen haben, so daß man vermuthete, die Todes-Nachricht sey kurz vor dem Balle im Franzoͤsischen Botschafts-Hotel einge— troffen. Der Kaiserliche Hof wird wegen dieses Todesfalls von morgen an eine sechzehntägige Trauer anlegen.
An die Stelle des resignirenden Bank-Gouverneurs, Frei— herrn Eskeles, durfte wahrscheinlich Herr von Geymauͤller, als Gouverneurs Stellvertreter, ernannt werden. Für die er— ledigte Bank-Direktoren- Stelle hat der Bank-Aucschuß den Herrn Goldstein erwählt. Es scheint jedoch, daß der Annahme 96 Amtes von Seiten desselben Schwierigkeiten entgegen—
ehen.
Gestern ist die Nachricht von dem dem Ministerium Mols
so unguͤnstig lautenden Adreß-Entwurfe hier eingetroffen. Man
zweifelt indeß nicht daran, daß die Coalition, uͤber deren So— lidaritaͤt ohnehin gerechte Bedenken gehegt werden, nicht im Stande seyn wird, die Politik des Koͤnigs Ludwig Philipp nach Innen und Außen hin wesentlich zu modifiziren. Ueber Dupin's Abfall kann nur Ein Urtheil herrschen. Diese Gesin⸗ nungtlosigkeit der Massen bei einem aller moralischen Grund⸗ lage entbehrenden Getriebe der Partei⸗Chefs, das im Grunde nur auf ein Jagen nach Portefeuilles hinausläuft, ist gewiß ein großer und bedauerlicher Uebelstand, er enthalt aber andrer— seits eine Art von Buͤrgschaft fuͤr die Fortdauer oder doch zeit⸗ weilige Verlangerung des gegenwärtigen Zustandes der Dinge. Dies ist ungefähr die Ansicht des hiesigen Publikums.
Heute ging ein Rothschildscher Courier nach Paris ab.
Herr von Adelung, bisher dritter Secretair bei der hiesi— gen Russischen Boischaft, wurde vor einigen Tagen als Courier nach St. Petersburg exoedirt.
Der Persische Gesandte am Englischen Hofe, Hussein Chan, den die „Allgemeine Zeitung“ bereits vor einigen Wochen hier eintreffen ließ, ist noch nicht hier angekommen, wird aber jeden Tag erwartet.
Herr O'Sullivan, Belgischer Gesandter am hlesigen Hofe, ist in dieser Boche von seiner Gefandtschafts, Reise aus Kon stantinopel zurückgekehrt. Bekannelich hat er dort einen Han— bels, Traktat mit der Pforte negezurt; 8 und seine vier Attache s sind faͤr ihre Bemuhungen mit dem Nischan oder Ottomanni⸗
schen Verdienst ⸗ Orden geschmuͤckt worden.
Spanien.
Spanische Graͤnze. Dem Englischen Courier wird aus San Sebastign vom 3. Januar Nachstehendes gemel— det: „Die hiesige Provinziol-Deputation hat vor einiger Zeit egen die von Esparters der Stadt auferlegte Contributton von 25,000 Piastern eine energische Vorstellung an die Regierung
K
3 = . 17 * ö. ö .
.
.
Offiziere derselben,
erichtet und der General O'Donnell diesem Dokum ĩ en, lden hinzugefügt, das in noch staäͤrkeren . faßt ist, als jene Vorstellung, und worin er sagt, daß er den Ansichten der Provinzial-Deputation voͤllig beistimme. Auch 6 1 z örklärt er zugleich, wenn man ihm das Geld fuͤr seine Trup— pen nicht bald sende, so werde er dieselben entweder nach San— tander fuhren, wo sie wenigstens vor dem Hungertode sicher seyen, oder er werde sie ihrem Schicksale uͤberlaffen und sein Kommando niederlegen. Vor einigen Tagen uͤberbrachte ein Courier aus Madrid eine Depesche von der Regierung, welche die Anzeige enthielt, daß bereits eine Summe von 30, 60 Pia⸗ stern fuͤr San Seb astian von Madrid abgesandt sey. Der General O Donnell hat sich vorgestern mit seiner Familie auf dem Dampsboote „Isabella“ nach Santander eingeschifft. Am Bord desselben Fahrzeuges besindet sich auch noch ein Bataillon Rekruten, welches eben dorthin geht.“
8 ü nei,
Konstantinopel, 27. Dez. (Schles. 3Ztg) Seit kur— zem ist wieder stark davon die Rede, die Regierung beasb— sichtige, mit dem Hause Rothschild ein Anlehen von A Mil— lionen Gulden abzuschließen. Als Unterpfand hierfaͤr soll die Insel Scio verlangt oder angeboten worden seyn, wie verschie— dene Angaben sagen. Diese Frage duͤrfte jedoch schwerlich schon so weit vorgeschritten, obgleich es bekannt ist, daß die Pforte sich in großer Finanz⸗Verlegenheit befindet.
Konstantinopel, 27. Dez. (A. 3.) Hier herrscht große Ruhe. Man hat Muͤhe, etwas zu berichten, das einigerma— ßen Interesse erwecken koͤnnte. Es geht Alles den alten Schlen— drian, und der ungewisse Zustand bleibt derselbe. Ueber Re— schid Pascha ist man ungehalten. Er versprach viel und haͤlt wenig. Er scheint sich in London nicht verstaͤndigen zu konnen, obgleich dort seine Gönner sitzen, und er viel Thaͤtigkeit ent— wickeln soll, damit seine Vorschlaͤge angenommen werden. Diese Vorschlaͤge sind allerdings etwas seltsamer Natur: sie scheinen auf nichts Minderes abzuzielen, als Mehmed Ali ab— setzen und den Geldbeutel Englands zur Verfuͤgung der Pforte stellen zu lassen. Der Gedanke ist nicht uͤbel. Al⸗ lein so weit geht die Sympathie Englands für die Pforte nicht. Es ist Reschid Pascha sehr dankbar, es weiß seine
terstuͤtzen, sobald er dies bedarf, aber jede Freundschast verlangt auch ihre Graͤnzen. Geld wird man in London ohne weiteres
geben, sobald Sicherheit fuͤr die Ruͤckerstattung angewiesen ist.
Reschid Pascha aber mag sich drehen und wenden wie er will, es wird ihm schwerlich gelingen, etwas aufzufinden, das einer Hy— pothek ahnlich saͤhe, besonders da er durch die Aufhebung der Monopole der Pforte den letzten Nerven abgeschnitten hat. Er soll jetzt selbst fuͤhlen, daß er sich einen Mißgriff zu Schulden kommen ließ, und er hofft dem Uebel dadurch einigermaßen ab⸗ zuhelfen, indem er darauf ausgeht, alle Einkuͤnfte der Pforte mittelst Verpachtungen einzubringen. Damit ware aber viel— leicht Schlimmeres erzeugt, als dem man abzuhelfen sich so an— gelegen seyn ließ. In den civilistrten Landern ist die Erhebung von Steuern, sobalo Private damit betraut werden, die ih re Interessen dabei zu wahren haben, immer vexatorisch; was fuͤr Plackereien und Bedruͤckungen mußten hier erst eintreten, wenn der Fiskus sich an den Paͤchter hielte, um den offentlichen Schatz fuͤllen zu lassen! Dies ware das aäͤrgste von allen Mo— nopolen. Verpachtungen haben allerdings hier sonst staitge⸗ funden, und finden auch noch statt; allein sie betreffen lediglich den Verkauf von Salz und einiger anderen Artikel, was auch zu manchem Mißbrauch fuͤhrt, obgleich man die Vorsicht beob—
achtet hat, den Pächtern einen gewissen Preis anzusetzen, den sie im Handel nicht uͤberschreiten sollen, worauf sie selten achten. Aber eine Verpachtung der direkten und indirekten Abgaben ist hier kaum denkbar, und wuͤrde einer vollkommenen Landplage gleichkommen. Der Fluch muͤßte denjenigen treffen, der dies anrathen und aus fuͤh⸗ ren wollte. Man mache sich einen richtigen Begriff von
einem Lande, wo keine Seelen-Zaͤhlung vorgenemmen wird, oder vorgenommen werden kann, weil öffentliche Register, wie man sie in Europa haͤlt, theils gar nicht, theils sehr unvollkom⸗ men bestehen. Die Bevoͤlkerung jedes Paschaliks oder Distrikts wird nach Gutduͤnken geschaͤtzt, so zwar, daß seither immer einem Pascha der Befehl zuging, er muͤsse bis zu der und der Zeit so und so viel Piaster einschicken, wobei man sich nicht darum kuͤmmerte, ob die Bevoͤlkerung des ihm untergeordneten Distrikts auch zahlreich genug sey, um den verlangten Tribut entrichten zu konnen. Gegenvorstellungen wurden nicht ange— nommen, und jeder Pascha mußte den Befehl vollziehen. Die Gewohnheit trat an die Stelle des Rechts, Auf diese Gewohn— heit nun wuͤrde die Verpachtung der Abgaben vorgenommen und es jedem Pächter uͤberlassen bleiben, sich fuͤr den geleisteten Pachtschilling nach Möglichkeit schadlos zu halten.
8 n h
Berlin, 18. Jan. Heute erlitt die Armee einen sehr schmerzlichen Verlust durch den Tod eines der verdienstvollsten des Herrn General-Lieutenant von Block, interimistisch kommandirenden Generals des zweiten Armee⸗ Corps, der nach langerem Leiden diesen Morgen hierselbst ver— schied.
Derlin, 17. Jan. Gestern waren mehrere der angesehen⸗ sten Einwohner der Stadt, unter denen viele hohe Staats⸗ Beamte, im Jagorschen Saale zu einem Abschieds-Feste vereint, das dem Regierungs-Praͤsidenten Herrn Gerlach bei seiner Abreise nach Köln gegeben wurde. Am Morgen war dem— selben schon durch eine Deputation, an deren Spitze der Herr Ober-Buͤrgermeister Krausnick stand, eine schoͤne Porzellan Vase, mit mehreren Ansichten Berlins verziert, überreicht, wobei ihm zugleich die dankbaren Gesinnungen der Stadt ausgesprochen wurden. Bei der. Mittagstafel brachte der Herr Ober-Buͤrgermeister den Toast auf das Wohl Sr. Majestat des Königs aus. Nach ihm sprach zu dem Herrn Praͤsidenten Gerlach im Namen der Beamten des Po— lczei-Präsidiums der Herr Geheime Rath Patzig, um deren Gefuͤhle des Dankes und der Liebe auszudrücken. Herr Des— selmann ergriff sodann im Namen der Burger Berlins das Wort, und der Herr Ober-Buͤrgermeister brachte hierauf das Wohl „der Stadt Köln und aller unserer Mitbürger am Rhein“ aus. Auch der Herr Ober-Praͤsident von Bodel— schwingh⸗Velmede wohnte dem Feste bei, so wie der erst Tages zuvor angekommene Herr Praͤsident Ruppenthal und der neu eintretende Polizei-⸗Praͤsident Herr von Puttkammer.
Brandenburg, 14. Jan. — Frauen-Verein. — Im Jahre 1830 wurde hier ein Frauen-Verein gestiftet, der jetzt
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160 Mitglieder zählt und sich einer wohlwollenden Theilnahme der Einwohnerschaft zu erfreuen hat. Der Zweck desselben ist im Allgemeinen, Elend und Noih zu mildern und religiss sitti⸗ ges Leben zu foͤrdern. Er hat in jedem Jahre mehr denn 300 Rthir. zur Speisung der Armen, zur Pflege der Kranken, zur Unterstuͤtzung an Holz, zur Bekleidung verwaiseter Kinder und zur Christ-Bescherung armer, aber fleißiger Schulkinder verwendet. Auch in diesem Winter erhalten 110 Personen täg— lich eine Portion Essen, und am Sonntage vor Weihnachten empfingen in einem festlich erleuchteten Saale gegen 216 Kinder aus den Armenschulen, welche die Schule regelmäßig besucht und sich durch Fleiß und Betragen ausgezeichnet hatten, reich— liche Geschenke an Kleidungsstuͤcken, Schulbüchern, Bibeln u. s. w.; die Waisen waren dabei besonders reichlich bedacht worden.
— Alter Krieger. — Je seltener die Personen werden, welche Zeitgenossen des großen Koͤnigs Friedrich waren und unter seinen siegreichen Fahnen für Preußens Ruhm und Größe kämpften, mit desto innigerer Theilnahme schauen wir auf die Wenigen hin, die aus jener denkwürdigen Zeit noch unter den Lebenden weilen. Ein solcher Mann lebt als ein hundertjähri— ger ehrwuͤrdiger Greis noch in unserer Stadt. Johann Hein— rich Puhlmann, geboren den 26. Dezember 1738 zu Bugte— hude bei Hamburg. Er diente von 1756 bis 1763 unter den von Lucknerschen Husaren und kämpfte und blutete an zwei er— haltenen Wunden in den Schlachten bei Preußisch Minden und Roßbach. Nach Beendigung des Jjäͤhrigen Krieges trat er in das von Tsommersche Infanterie Regiment, machte die Rhein— Campagne mit und ward nach der Schlacht bei Jena, der er als Offizier Bedienter beigewohnt hatte, in der Folge zur In— validen⸗Compagnie nach Burg, spaͤterhin hierher versetzt. Ein frommer Glaube halt ihn aufrecht. Bis vor wenigen Jahren war er noch im vollen Gebrauch seines Gehoͤrs und Gesichts.
Stettin, 14. Jan. — Handel. — Nach den „Boͤrsen— Nachrichten der Ostsee“ betrug die Zufuhr waͤhrend des vorigen Jahres auf hiesigem Platze: S2 Last Weizen, 9228 Last Rog, gen, 2848 Last Gerste, 1765 Last Hafer, 15! Last Malz, 7âl
Last Erbsen, 1065 Last Rapssamen, 135 Last Leinsamen, 7337
Last Kleesamen, und (aus Schlesien) 108,203 Centner Zink.
— Koͤslin, 9. Jan. — Schifffahrt und Handel. — In die drei Hafen des hiesigen Regierungs-Bezirks sind
Ergebenheit zu schätzen und wird ihn gewiß persönlich un, im verflossenen Monate 5 Schiffe und 12 Voöͤte eingelaufen und
dagegen 2 Schiffe und 2 Boͤte in See gegangen. Der seewaͤr— tige Verkehr beschraͤnkte sich hauptsaͤchlich auf den Waaren-Ein⸗ gang vom Inlande und erreichte einen Werth von circa 18,040 Rthlre. Nur zu Ruͤgenwalde, wo noch ein mit Haring, Thran ꝛc. befrachtetes Schiff von Kopenhagen ankam, ging dies mit einer Ruͤckfracht von Brennholz wieder ab. Im Handel gab sich ein besonders lebhafter Begehr nach Korn und Wolle kund. Es wurden ziemlich bedeutende Quantitäten des ersteren, zum Ex— port im Fruͤhjahr, aufgekaust, und die naͤchste Schur der letzte— ren wurde von mehreren Gutsbesitzern bei gesteigerten Preisen verkauft. r
— Wollspinnerei. — Die in der Stadt Falkenburg von dem Färber Klatt errichtete Wollspinn-Fabrik ist in voller Thä— tigkeit, entspricht vollkommen den Erwartungen des Unterneh— mers und trägt merklich zur Hebung des Gewerbebetriebs der dortigen und der Tuchmacher in den benachbarten Städten bei.
— — Breslau, 15. Jan. — Wohlthätigkeit. — Unter der Leitung eines hiesigen jungen Arztes, hr. Bürkner, hatte sich unlaͤngst ein Privat-Verein gebildet, um diejenigen kranken Kinder armer Äeltern, welche noch nicht das Alter er— reicht haben, das zur Aufnahme in das allgemeine Kranken— haus berechtigt, in einem eigenen Lokale jede ärztliche und diaͤ— tetische Pflege bis zur Genesung angedeihen zu lassen. Dieses bisher nur von Privaten unterhaltene Institut ist nun während eines nicht viel mehr als einjährigen Bestehens so weit gedie⸗ hen, daß jetzt die gleichzeitige Aufnahme von 15 kranken Kin— dern muglich ist, während der Anfang nur mit dreien gemacht werden konnte. Der hiesige Magistrat hat nun auch dem Ver⸗ eine bereits eine jährliche Unterstuͤtzung zugesichert.
Koblenz, 11. Jan. Rh. u. M. Zig) — Schifffahrt und Handel. — Während des Jahres 1838 haben 2955 See— gelschiffe die hiesige Rheinbruͤcke passirt; darunter sind die Dampfschiffe nicht mit einbegriffen, welche 1437 Fahrten durch
die Bruͤckͤffnung gemacht haben; außerdem ist das Lokal— Dampfschiff zwischen Köln und hier 153 Mal gefahren. Geoͤ— ßere und kleinere Floͤße sind 224 hier vorbeigekommen. Die im Jahre 1832 crrichtete direkte Rangschifffahrt zwischen
hier, Amsterdam und Rotterdam hat mit jedem Jahre an Bedeutung gewonnen, obgleich der ausländische Verkehr uber hier, wegen Mangels an einem geschlossenen Freihafen, mit vielen Zoll-Formalitäten belastet war, deren andere Rhein— hafen nicht unterworfen waren. In diesem Jahre indessen wird diesem iühmenden Zustande gesteuert, indem unser Freiha⸗ fenbau thaͤtigst betrieben und jedenfalls im Lause des naͤchsten Sommers beendigt werden wird. Die Erdarbeiten suͤr den Zollhof und das Zollgebaäͤude wurden selbst waäͤhrend des Win— ters lebhaft fortgesetzt. Von Amsterdam und Rotterdam sind 31 Schisse mit 79,8755 Cir. hier eingelaufen, also ein Guͤter— Quantum von ungefahr der Halfte mehr als 1831. — Die Mosel ist bedeutend im Wachsen und hat an mehreren Stellen den Leinpfad uͤberschwemmt, so daß die Bergfahrt unterbrochen st. Rheinhoͤhe 14 41. — Auf unserem letzteren Fruchtmarkte wurde das Malter Weizen mit 12 Rthlr. bezahlt. Die Frucht— preise sind fortwährend im Steigen gewesen; indessen glaubt man, daß sie ihren Höhepunkt erreicht haben, da vom Schwarzen Meere aus gioße Fruchtladungen nach England und Belgien auf dem Wege sind, was auf die Ausfuhr von hier aus von Einfluß seyn durfte. In Antwerpen sind bereits Fruͤchte von Odessa angelangt.
— — Aachen, 19. Jan. — Orthopädische An stalt. — Auf dem Schlosse Schsnrath, eine Viertelmeile von hier, ist durch Herrn Kramer aus London ein orthopadisches In— stitut errichtet worden, fuͤr dessen Werth die Persoͤnlichkeit sei⸗ nes Unternehmers sowohl, als alle anderen Lokal-Umstände die sicherste Gewähr leisten, da dieser geschickte Mechanikus und Bandagist die zur Direction einer solchen Anstalt noöͤthigen anatomischen und ärztlichen Kenntnisse in hehem Grade besitzt und ihm in einem fruͤheren, weniger guͤnstigen Lokale bereits bedeutende Kuren gelungen sind.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 12. Januar.
Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von um uhr St. w. von um uhr St M.
J Potsdam I Mg. — 46 Berlin 2 NM. — 136 Berlin 9is 0 — 43 Potsdam 31sa * — 56 Potsdam 12 Mtg. — 10 IBerlin 7 Abds. 11 85
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Versammlung der naturferschende
am 138. Januar, Herr Link lezte mitrostepische . die erste Entstebung der Krvsalle vor. Wenn man die friscken Nie⸗ derschläge ricler mineralischen Körper nuntersucht, so findit man, daß sie ganz und gar aus kleinen Kugein besteben. Diese Kugeln 3er en früher oder spaier, ja zuweilen unter den Augen des Berbachters in die dem Mineral eigenthäümlichen Krystalle über, aber fein ca gs durch Aneinanderreiben der Kugeln, sondern dadurch, daß die Knetin zusammenfließen, wie man demlich gewabr wied, wo 2 eder mehere Kugeln beisammen liegen, auf dieselbe Art, n ie 2 oder mebrere Si fenblasen in eine zusammengeben. Dat diese Kugeln wirkliche Bläs⸗ chen sind, deweist überdies nicht nur die verschidene Geöße derse den in demselben Nied rschlage, sondern auch die ickige, unregeimäß ge Gestast, welche sie nicht selten durch Kusirecnen erdalten.
Herr J. Müller iheilie Becbachtungen über die Lompoherzen des Krokedils mit. .
Herr Lichen steln iheilte aus einem Briefe des Herrn Albest
Kech in St. Leuis am Misso ridie Rachricht mit, daß de selde Fragimtnte eines Wammmb ausgegraben ade unter welchen besenders die Füße an einem seltenen Grade wobl eibalten waren. Dir Bo derfuß baite 8 Zeben, die ziemuch lang waren und Kallen geirazen zu h. ben schienen, der Hinterfuß war Azebig und ungleich kräfttaer gebaut, als der Vo derfuß. Die (benf ls aufgefundenen Backenjähae waren den Mammuib-Zähnen ähnuch, nur darch die zack ge Krene ve schi den (wahr scheinlich also von einem jungen Mastodou), dech im Verhält. niß ju den Knochen von einer bei dem Mammuih senst nicht ge⸗ wöhnlichen Größe.
Herr Dove ibeilte Versuche mit über subjektive Farben, wesche im Gegensatz von Tages- und Lampꝛnlicht, ohng Scharen, durch Re⸗ flex ven schwin«enden metalischen konvexen F chen, in großer Ju— iensitäu hervortreten.
Herr Weiß iheilse eine Beobachtung über das Elüben der Glet— scher in ten Äipen wit und über den besonderen Zastaud der Amno— sphäse, der die Bedingung dieser Erscheinung zu seyn scheint. Srr Ebrenberg zeigte die Weibede vor, mit weicher es ge⸗ lingt, die mifrostepischen zierchen Kalktdierchen der Kreide zu erfen nen, und brachte deren in der in Berlin verkäuflichen gewöhnlichen
Schreibfreide ur Anschauung
Meteorologische Beobachtung
. 1839. Norgens Nachmittags Abends Rach einma ngen 17 Januar. 6 11hr 2 Uhr 10 Ubr. KHeobaæ tuna.
⸗ Luftdrug. . .. 331 S1 Dar. 332 90 Par. 334 11 * Har.
Luftwarme ... — 319 R. — 119 AR. — A 10 R.
Quellwärme G8S“ R. gSlußwarme o R.
zbauyuntt.- 3 690 R. — 189 R. — 4,40 R. Bodenwarme 167 R. Dunstsattigung 89 oct. oo o. 90 6 t. nusdunstung - 20 Rz. . — trübe. Schnee. tri be. Nieder iwla⸗ G, 211 Rd. ö W. W. W. WBermewecsel — 102 Wolkenzug .... — W. — — 5 9. Tagesmittel: 332 96“ Par.. — 289 R.. — 3,39 R.. 90 oct. W. ü Den 15. Januar 1839. Imilicker Fond S- Hd CeId- COuTS- Zettel. 2 6 * * * ar, e g. * a . ö. St. Schuld- Sch. 4 19318 rn e sierpr. Fand r. N WTis, Tous pr. Eu]. 9pl. 209. 43 2 I. 1012. Homim. Pfaudhr. . 10 * 1091 u Pram Sen. d. Steh. - 69 1612 6958. ur. u. Neum. do. MM]. M02. wols f. K arui. bl. m. I. c, 14215, 1015. Senlenisehse do., 4 1032, . Niu. Iut. Sea. 4 — 1013. KRncknt. C. und Z. doSchuldverseli. 3 1911. S9.) B Seb. d. K. u. N. — 23 Kerl. Stadt- bl. 4 1031 lͤ02* / Cold al marco 2151. 2141. Köuigsbh. da. 4 — — Nane Dneaten . 18! 4 . Elhiuger do. 41 — — Friedrichad' or ö 137/. 13 II 2 Daux. do. iu Th. — 438 — And. Goliliuũas- ; Wert pr. Ltau h cn 10. 7g 10606*/, zeu à 8 ThI. 6. 13 ö. 122 /, Grosali. Pos. do. 4 16947 3 1042, Diseoute n 3 4
Au wüärtige Böra e n. Amsterdam, 13. Januar. Niederl. wirkl. Schuld Saz /e. do / do. —. Kanz. Bill. 233, . Neue Anl. I61 /a. Antwerpen, 12. Junuar. Neue Anl. 16“. 163/16. Hamburg, 16. Januar. Rank Actien 1492. 148. Engl. Russ. 10973/..1/.
Zinsl. A7.
Königliche Schauspiele.
Sonnabend, 19. Jan. Im Schauspielhause. Der Ge— fangene, Lustspiel in J Akt. Hierauf: Die Unbelesene, Lustspiel in 4 Abth, vom Verfasser von „Luͤge und Wahrheit“.
Im Konzertsaale des Schauspielhauses: Subscriptions Ball.
Sonntag, 20. Jan. Im Opernhause. Armide, große he— roische Oper in 5 Abih. Musik von Giuck. Tanz von Hoguet.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rihlr. 10 Sar. ꝛc.
Im Schauspielhause: Die Lebensmuͤden, Lustspiel in 5 Abth., von E. Raupach.
Königsstädtisches Theater.
Sonnabend, 19. Jan. Der Rattenfänger von Hameln. Romantisch-komische Oper in 3 Akten, nach einer Deutschen Volkssage, von C. P. Berger. Musik vom Kapellmeister Franz Glaͤser. (Neu einstudirt )
Sonntag, 29. Jan. 1739, 1839, 1939. Phantastisches Zeitgemälde mit Gesang in 3 Abth, von C. Meist, Musik, . komponirt, theils arrangirt, vom Musik-Direktor Herrn Kugler.
Mar kt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 17. Januar 1839. Zu Lande: Weijen 3 Rthlr. 17 Sar. 6 Vf., auch 3 Rihlr. 3 Sgt.; Rogaen 1 Ribir. 2 Sar., auch 1 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf.: große Gerste 1 Riblrt. 7 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Riblr. 12 Sar. 6 Pf., uch 1 Rählr. 7 Szr. 6 Pf; Hafer 1 Riblr. 2 Sar. 6 f., uch i Rihlr.; Echsen 2 Rthlr, auch J Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf. Em⸗ gegangen und 130 Waspel 12 Scheffel Zu Wasfser: Wien (weißer) 3 R blr. 17 Sar. 6 Pf. auch 3 Reöir. 13 Sgr. O Pf. und 3 Riblt. 19 Sar; Roggen Rtylr 2s Sgr. Pf., auch 1 Riblr. 28 Sar. ; Safer . Riblr. 2 Sgr. 6 Pf. Mittwoch, den 16 Jannar 1839. Das Scheck Sireh 7 Riblr., auch 6 Rihlr. Der Ceniner Heu 1Rihir. 2 Sgr. 6 Pf., auch 209 Sar. ; Branntwein ⸗Preise vom 11. bis 17. Jnmnuar 1839. Das Faß von 296 Quart, uach Fralles 8M pCt., nach Richter a0 pat., gegen baare Zahlung und sefortige Abli ferung. Korn⸗ Branntwein 22 Rihlr. ; Kartoffel-Branntwein 19 Rihlr. 20 Sg,
auch 18 Rihlr. Lartoffel · Preise. Der Scheffel Kartoffeln 2 Sgr. 6 Pf., auch? Sgr. 6 Pf.
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In Vertretung des Redacteurs: Wentzel. —
Gedruct bei A. W. Hayn.