1839 / 42 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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vorbereiteten großen Audienz⸗Saal, vor seinem Thronsessel stehend, die Kondolenz Reden empfing, die er alle in geziemenden Aus, drücken beantwortete. Auch das diplomatische Corps hat auf Einladung des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten, an dieser Nationalfeier Theil zu nehmen, um so weniger Anstand genommen, als dieselbe mehr die Gruͤndung der Unabhaͤngig— keit Mexikos durch Iturbide, als die Suͤhne eines politischen Irrthums zum Gegenstande hatte.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. New Hork, 9. Januar. In einem Schreiben aus De— troit heißt es: „In unserer Nachbarschaft, in Kanada, ist es, wie vorauszusehen war, diesen Winter, der besonders fruͤh und heftig aufgetreten, wieder lebhaft geworden. Wie voriges Jahr, so auch dieses Jahr, findet die Sache der Patrioten große Sympathie unter den Bewohnern der vereinigten Staaten, und das um so mehr, da die Engländer den Krieg auf eine Weise fuͤhren, welche dem rohesten Indianerstamme Schande bringen würde. Colhorne hat gahze Grafschaften der Pluͤnderung bloßgestellt. Di chname von Schweinen fressen. Glauben Sie nicht, es geschieht dies letztere fast vor unsern Augen, nämlich auf der, Detcoit gegenuͤberliegenden Kuͤste. Und wenn etwas noch mehr zu empoͤren im Stande ist, he Kriegfuͤhrung, so ist es die unbe— ederträchtigkeit und Feigheit der meisten atr infuͤhrer. Während sie unerfahrene Leute aus den Vereinigten Staaten anreizen, unter die Fahnen der Freiheit zu treten, diese in Kampf und Tod schickend, werden sie, sich mit hohen militairischen Titeln bruͤstend, zur Stunde der Gefahr krank und halten sich außer dem Schusse, d. h. im Gebiete der Vereinigten Staaten. Wahrlich, fuͤr solche Elende, z. B. General Birge, ist der Galgen zu ehrenvoll; sie verdien ten, getheert und gefedert, von Prescott nach Halifax gepeitscht zu werden. Stande uͤbrigens Jackson noch an der Spitze der Union, ich glaube fast, man wuͤrde schon mit England gebro— chen haben, und ich bezweifle dennoch, daß bei der Stimmung, die jetzt in den Vereinigten Staaten herrscht, selbst der fried— liebende van Buren den Frieden noch lange wird erhalten koͤn— nen. So wie ich die Hoffnung hege, daß uͤber kurz oder lang die Waffen zwischen Amerika und England entscheiden muͤssen, so wuͤnsche ich, es moge der jetzige unselige Zustand der Dinge bald wechseln.“

Aus New-Orleans hat man Berichte bis zum 17. De— zember. Es wird darin unter Anderem gemeldet: „Unsere letz— ten Nachrichten von Veracruz sind die vom 29. November da— tirten, und wir erwarten mit Spannung die naäͤchsten Berichte Der Franzoͤsische Konsul hat jetzt erklart, bereit zu seyn, jedes Franzoͤsische Schiff nach Veracruz zu expediren; hierdurch be— wiese er hinlänglich, daß die Franzöͤsische Blokade fuͤr diesen Platz aufgehoͤrt habe, die dieserhalb aber an ihn gerichteten di— rekten Anfragen habe er ablehnen muͤssen, da er nicht befugt wäre, darauf offizielle Antworten geben zu koͤnnen. Der Mexi— kanische Konsul ist nun auch geneigt, Manifest und Triplikat Fakturen uͤber die mit Franzsͤsischen Schiffen verladenen Guͤter zu zeichnen, und so haben unsere Assecuradeure sich bewogen ge— funden, zu einer billigen Pframie zu zeichnen. Vorgestern segelte das Franzoͤsische Schiff „Anais“ mit Deutscher Leinwand, etwas Papier und Wein, nach Veracruz. Die Asseku— ranz-Praͤmie war 2!“ pCt., mit der Erlaubniß, daß das Schiff 20 Tage im Hafen von Veracruz die Guͤter am Bord behält; werden diese aber gleich entloͤscht, ! /n pCt. Ristorno. Heute dagegen sollen Compagnieen Versicherungen nach jenem Platze ohne obige Klausel zu 110 pCt. gezeichnet haben; es lie— gen gegenwartig 3 Franzoͤsische, 1 Englisches und 1 Hamburger Schiff, nach Veracruz bestimmt, in Ladung. Eine ungewoͤhn— lich große Anzahl Fahrzeuge (150 Schiffe und Barken, 50 Briggs und 60 Schoner) liegen an unserer Stadt und wuͤn— schen Frachtgut zu bekommen; die Aussichten dazu sind aber schlecht, denn Taback fehlt gällzlich und die Preise von Baum- wolle (131 pCt. fuͤr feine Louisiana und Miss.) scheinen Man— chem zu hoch.“

9 V Ih erftreih übertreib

2

8 n land

Königsberg, 3. Febr. Duͤnenbeschädigun— gen. Der milde Winter und die denselben begleitenden Stürme, haben auf der Kurischen Nehrung in den Doͤrfern Neu- und Alt-Pillkoppen, Rent-Amts-Bezirk Rossitten, und in den Duͤnen-Befestigungs-Anlagen große Verwuͤstungen an— gerichtet, indem der Flugsand sich sowohl in jenen, als in die— sen gelagert hat und fuͤr mehrere Haͤuser daselbst eine gaͤnzliche Verschuͤttung zu befuͤrchten steht, wenn nicht eine günstige Wit— terung eintritt.

2

h ' ö . ; llgemeiner Anzeiger für die Preuß Allgemeiner Anzeige ie Preußi worden, so ist auf den Antrag des zeitigen Kurators zubchaltenden Rechts legitimiren und gegen den an— 8 h . 6 i n a dieser von Pannewitzschen Zamilien⸗Gruftstiftung, Justiz-Rath Dziuba hierselbst, zur Anmeldung und Legitimation aller bekannten und unbekannten Hanns

Hanns Adolph von Pannewitz aus Ober-Gaebers- Adolph von Pannewitzschen Erden und Gruftsiftungs⸗ dorf, . hat e, , ,,, , n . so wie h , . 13 errichteten Testamente ein Kapital von Thlr. wegen Fassung eines gültigen Famil es über zugl. 3 . . 6 n , ,, an, ausgesetzt, daß ven den Zin- die weitere Hann t ang el den Bedarf K,, den Schietten, en dleses Kapitals die von ihm zu Ober⸗-Gaebersdorf, zeitigen Fonds des Stiftungs-Kapitals, eventuell zur Striegauer Kreises, errichtete Familien-Gruft, unter- Lignidation und Geltendmachung ihrer persönlichen Dälten', 16 Thlr. jährlich an die Armen vertheilt und Erb⸗Ansprüche, ein Termin auf

Bekanntmachungen.

Oeffentliche s Aufgebot.

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teberschuß zum Kapital geschlagen werden soll. den 11. April 1839, Vormittags 11 Uhr, k zur Beaufsichtigung dieser vor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Referendarius

J

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.

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Handel. Im Handel zu Memel herrscht mehr Leben als sonst um diese Jahreszeit daselbst stattfindet, was der großen Nachfrage nach Getraide und rohen Produkten im Aus—⸗ lande zuzuschreiben ist. Die Zufuhren sind, trotz der fehlenden Eisbahn auf dem Kurischen Haff und den Fluͤssen, bedeutend, und kommt viel Getraide zu Schlitten von Tilsit und Flachs, sogar von Schirwindt, weiches von Memel uͤber 22 Meilen entfernt ist, dort an. Saat, Hanf und Flachs, welches aus dem angränzenden Samogitien in ziemlich bedeutender Quan⸗ titaͤt nach Memel gebracht, wird unerachtet der erhöͤhten Preise nicht verkauft, sondern, in Erwartung eines ferneren Steigens der Preise aufgelagert und an dasige Handlungshäͤuser - ver⸗ pfaͤndet. Die Nachfrage nach Rubel- und Thalerstuͤcken ist durch diese Umstaͤnde so bedeutend, daß Rubei mit 34 Sgr. und Thalerstuͤcke gegen Kassen⸗Anweisungen mit 2 pCt. bezahlt wurden. Auch in den Russischen Häfen zeigt sich dasselbe Be— duͤrfniß an baaren Zahlungsmitteln, obgleich die Zufuhr dersel— ben so bedeutend ist, daß ein Memeler Haus, welches derglei— chen Speditions⸗Geschäfte macht, an einem Posttage 1100 Rthlr. Porto fuͤr Baarsendungen zu bezahlen hatte.

Tilsit, 5. Febr. Der, nach den Dammdurchbruͤchen

z Jahres 1837 hier zusammengetretene Verein zur Ab— hülfe des Nothstandes in der Niederung, besteher . dem Buͤrgermeister von Goͤllnitz, Prediger Lambert und Post-Direktor Nernst, hat, nachdem ihm aus dem, zu seinen Gunsten stattgefundenen Verkauf von Verlags-Artikeln der Flem— mingschen Buchhandlung zu Glogau noch fortdauernd Beitrage, und auch ganz kurzlich noch ein solcher sehr namhafter von Rihlr. aus der Sammlung des Westphälischen Anzeigers durch die Coppenrathsche Buchhandlung in Muͤnster, zugegan— gen waren, am 31. Januar é. die letzte Vertheilung vorgenom— men und seine geschlossenen Akten und Rechnungen dem hohen

y Ie

Ober-Präsidio der Provinz eingereicht. Die Summe der ihm

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zur Verwendung uͤbersandten milden Gaben hat sich, incl. eines Allerhöchsten Gnaden-Geschenks Sr. Majestaͤt des Koöͤnigs von 2200 Rthle. auf 26,699 Rthlr. 12 Sgr. belaufen. ;. Swinemünde, 6. Febr. Schifffahrt In den hiesigen Hafen sind im Laufe des Jahres 1838 überhaupt 1071 Schiffe, zusammen ä,7hh Lasten groß, eingelaufen. Dar unter befanden sich 156 Daͤnische, 2 Mecklenburgische, 21 Han⸗ seatische, 16 Russische, 22 Schwedische, 7 Norwegische, 0 Eng⸗ lische, 28 Hannoversche, 25 Oldenburgische, 69 Niederlandische, 1Belgisches, 6 Franzoͤsische, 2 Neapolitanische ] Amerikanisches und 566 Preußische. Beladen waren 863 Schiffe von zusam⸗ men 63,613 Lasten Größe, und mit Ballast kamen an 92 Schiffe, zusammen M779 Lasten groß. Zu obigen kommen noch 1 Daͤ nisches, 3 Norwegische Und 12 Preußische, also 16 Schiffe von zusammen 1317 Lasten Groͤße, welche als Nothhafner einliefen. Aus Preußischen Hafen kamen 110 Preußische Schiffe, aus auslaͤndischen Haͤfen diesseits des Sundes 253541 und aus auslan⸗ dischen Häfen jenseits des Sundes 711 Schiffe an. Außer ↄbi⸗ gen Schiffen kamen 29mal Preußische Dampsschiffe an. ö. 8e warts gingen aus dem genannten Hafen 1225 Schiffe oe Lasten groß) aus. Darunter befanden sich 154 Danische⸗ Meck⸗ lenburgische, 19 Hanseatische, 1 Russische, 23 Schwedische, 76 Norwegische, 99 Englische, 29 Hannoversche, 25 Oldenbur⸗ gische, 63 Niederlandische, Belgisches⸗ 8 Franzdsische, ? Nea⸗ politanische, 1 Amerikanisches und 719. Preußische. Beladen waren 1006 Schiffe (38,126 Lasten groß) und mit Ballast lie⸗ fen aus 201 Schiffe (19, 637 Lasten groß). Dazu kommen h Daͤnisches, 3 Norwegische und 11 Preußische, zusammen 18 Schiffe (1686 Lasten groß), welche als Nothhafner ausgingen. Nach Preußischen Häfen segelten 385, nach auslaͤndischen Raͤ—⸗ fen diesseits des Sundes 251 und nach aus laͤndischen Haͤfen jenseits des Sundes 571 Schiffe. Außer obigen Schiffen gin⸗ gen 29 mal Preußische Dampfschiffe aus. Von den ausgelau⸗ fenen Schiffen waren 423 mit Guͤtern, 257 mit Getraide, 2! mit Spiritus und 299 mit Nutzholz beladen. In Verglei⸗ chung mit dem Jahre 1837 sind in dem ver sflossenen Jahre 26 beladene, N geballastete Schiffe und 8 Nothhafner, zusam men 81 Schiffe zwar weniger, der Lastenzahl nach aber 300 Lasten beladen mehr, und 1812 als Ballast und 629 als Noth⸗ hafner weniger, mithin 1358 Lasten Ladung mehr eingegangen. Seewarts gingen 36 beladene Schiffe und 2 Nothhafner weniger, dagegen aber „ä geballastete, im Ganzen also 46 Schiffe mehr aut. Der Lastenzahl nach sind 302 Lasten mit Ladung weniger, aber 9667 Lasten mit Ballast und 351 Lasten als Nothhafner mehr, mithin 9716 Lasten mehr ausgegangen,. In Beziehung auf die Ladung gingen im verflossenen Jahre 3 Schiffe mit Spiritus, 22 mit Nutzholz und 44 mit Guͤtern mehr, aber. 167 Schiffe weniger mit Getraide aus, als im Vorjahre 1837. Direkt aus den Nord-Amerikanischen Staaten kamen im ver— flossenen Jahre 7 Schiffe, namlich 1 von Charlestown und 65 von New. Hork an, welche fast ausschließlich fuͤr Rechnung Stet— tiner Kaufleute 1622 Ctr. 3 Pfund Reis, 55 Ctr. 5 Pfund

Baumwolle, 1 Faß Mehl, 14 Ctr. 4 Pfund Kaffee, 76 Ctr.

8 Pfund Syrup, 5 Ctr. 10 Pfund Taback, 18 Stücken Lein⸗ wand, 15,879 Etr. 74 Pfund Farbeholzer und 135,592 . Gal⸗ lons (a 7!) Pfund) Thran einfuͤhrten. Eine direkte Waaren⸗ Versendung dahin hat nicht stattgefunden.

Magdeburg, 9. Febr. Die zwoͤlfte Nachricht von der Wirksamkeit des Frauen-Vereins hierselbst, fuͤr Unterstuͤtzung armer verheiratheter Wöchnerinnen im Jahre 1838, weist einen Kapital-Fonds von 10965 Rthle, eine Einnahme von 851 Rthlr. und eine Ausgabe von 809 Rtihlr. nach, durch welche letztere 66 huͤlfbeduͤrftige Wochnerinnen unterstuͤtzt worden sind.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 9. Februar. gang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

von St. M. von um Uhr St.

Berlin 2 N. M.

Potsdam 31 /. » Abds.

Potsdam 71; Ma. . 43 Berlin 91.

? 1 3 D 1800 n 12 Mtoe ⸗‚ J 15 Berlin 7

= 181

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Der musikalische Markt aller Länder ist jetzt überfüllt mit Balladen, Romanzen und Liedern, und sie theilen fast ein glei⸗ ches Schicksal mit der Novelle, die von Vielen irrigerweise für ein leichtes Stück Arbelt gehalten wird. Schwer ist es daher, das Beste daraus hervorzusuchen, und erfreulich, wenn uns Gediegenes begeg⸗ net, das unsere Aufmerksamkeit erjwingt und unser Interesse fessest. Dies ist der Fall mit zwei von G. Nicolai in Musikt gesetzten Uh⸗ landschen Balladen, welche so eben bei G. Cranz hterselbst erschienen sind, und gern findet Referent darin eine Bestätigung seines früheren Urtbeils in diefen Blättern, Die schöne Dichtung Uhland's: „Das Schloß am Meer“, welche. Lessing in seinem „traurenden Königspaar verewigte, hat hier einen treuen Interpreten gefunden, der mit sinni⸗ ger Tiefe dem geistreichen Rhapsoden gefolgt ist und in einfach rüh⸗ render Weise ausspricht, was der Dichter nur ahnen läßt; denn, so wie das Gedicht die Farben zu begehren schien, so geben uns hier die Töne einen willkommenen Wiederhall allzu rasch verklungener Worte. „Sängers Borüberziehen“ ist ebenfalls vom Kemponisten ganz in der erfinderischen Weise aufgefaßt, wie Uhland, dieser tiefe und fantastische Dschter, erspäht feyn will, und die liebliche reizende Begleitung ver⸗ setzt uns aufs glücklichste in die Stimmung des horchend Träumen⸗ den. Ueberblicken wir nun den ganzen, schon bedeutenden Eytlus von Ricolal'zs Romanzen und Liedern, namentlich deren Uhland's, so müs⸗ fen wir wiederholt anerkennen, daß diese Dichtungen nicht klarer auf⸗ gefaßt, nicht treffender in Tönen wiedergegeben werden können, als durch diesen Komponisten, der eine dichterische Phantasie mit vollen⸗ deter Te Tiefe und Energie mit Anmuth und Grazie verbindet. Au ung des Werkes durch den Verleger ist korrekt und

elegant .

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sta . Amsterdam, 5. Februar. Niederl. wirkl. Schuld 55 / 53. 50/0 do. 1013. Fo / Span. 17* 16. Passive A7/3. Ausg. Sch. . Preuss? Präm.- Sch. PFoln. —. Oesterr. Met. 10 sa⸗ Antwerpen., A. Fehruar. Neue Anl. 1678. 161366. Hamburg, S. Februar. Bank- Actien 1465. 14690. Engl. Russ. 1077 / g. */ . London, 2. Februar. 92117. Belg. 997. Neue Anl. 201. 21/9 Holl. Saz/J. 50 / 1021/2. Engl. Russ. —. Bras. S0. Paris, A. Februar. ; ; w— . . - 5o/, Rente 110. 50. 30/9 78. 385. 50 Neapl. 99. 20. 50 /o Span. Passive AlsJ. 30½ kortug. 221 /2. Wien, 5. Februar. Met. 1071/4. nog 1002/4. 30 / 0 8114. Nene Anl. 172.

bank - Actlien —. Königliche Schauspiele.

Montag, 11. Febr. Im Schauspielhause. Die Schoͤngei⸗ ster in der Livrée, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Der Landwirth, Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser von „Luͤge und Wahr⸗ heit“. (Herr Emil Devrient, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden? Rudolph von Thuͤrmer, als Gastrolle.)

Dienstag, 12. Febr. Im Opernhause. Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Boieldieu. z

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Kanz- Bill. 26 7 8 TZinsl. -=.

TZinsl. —.

assive S/ . 50/9 Port. 36.

kente 1897 /g. 1 09 21 so 59.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 11. Febr. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauberposse mit Gesang in 3 Akren, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller. ,

Dienstag, 12. Febr. Drei Tage aus dem Leben eines Spielers, Melodrama in 3 Abth.,, von L. Angely.

In Bertretung des Redacteurs: Wentzel.

Gedruckt bei A. W. B apn.

et, mmm, n. 2 *

Die Justiz-Kommissarien, Justiz

Breslau, den 12. Dezember 1838.

bersteigenden Erster Senat.

dern sein besseres Recht ausführen wird. llettcht 9 „Räthe öorgen. ist auch für 1839 mit 3 Kupfern wie früher wohl aus⸗ g n nun n, wan gen gestattet bei mir erschienen und durch alle Buchhand⸗

8 1 1 2 1

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schen Staaten.

eine Festgabe für Frauen und Jungfrauen,

lungen, zunächst durch die Stu hrsche in. Berlin, Ea pla Rr. 2, Potsdam, Hohenwegstraße Nr. ,

zu beziehen. Preis 1 Thlr. 10 sgr. Aschaffenburg, Ende 1sss. Th. Pergap.

Gruftstiftung principaliter den Ernst Wilhelm von v. Wissel im Parteien Zimmer Nr. 2. des unterzeich ist fo eben erschienen:

198

Nieder⸗Gaebersdorf un

dessen männliche Descendenz berufen. sind keine iännliche Nachkommen der genannten Fa⸗

inillen bekannt, dagegen sollen angeblich die verehelichte Lieutenant Haveland

sen- Weimarschen Kammerherrn von Bibra zur . des oben ,., Ernst geude ; on

Bibra gehören. Das Stiftungs-Kapi. F

. ; öer Meldung eines oder mehrerer der Interessenten, Taufe 67 eit bis auf . ö er n, werden alle fonstige Interessenten präkludirt, und die ö. bende. Da für diesen Masse wird , . zuerkannt, der sich im Wege

Zweck nicht verordnet des weitern, dem 5

ö Kbersteigt das Bed

2 ; f ännliche Ober⸗ desgerichts anberaumt worden, und ö Bil Ober Wollsdorf und dessen männliche Des- neten Dber Landesgericht : ñ

d , ,,, enn von Pannewitz auf werden zu demselben die unbekannten Hanus Adolph t e m n ; d seine männliche Descendenz von Pannewitzschen Erben und Gruftstiftungs⸗Inter⸗

; itz auf Peterwitz und essenten, besonders die zur Beaufsichtigung der Gruft⸗ Rädchen in Sch und endlich den don Pannemitß, gu rr gn stiftung berufene männliche Descendenz des Ernst dor Heinsins, 6te verbesserte und vermehrte Aus—

Wilheim von Bibra auf Qber-Woitsdorf, des Hanns gabe. Svo. Preis 13 sgr. Ernst von n , n, Nieder Gaebers dorf und des Dürschwitz bei Reumarkt von Pannewitz auf Peterwitz hiermit vorgeladen. nud eine minoren ge . . Jahre 1831 zu . . an. a . 1 . ff Herzoglich wird die Prätlusion aller ausgebliebenen Interessenten

6 bei Greiffenberg verstorbenen Herzog fafoigen ünd der den cen der Ein stũ i rnstei⸗ . eitige Fonds des Stiftungs-Vermögens dem Fiskus als herrenloses Gut zugesprochen, im Falle

us und den sich Meldenden vor⸗

Literarische Anzeigen.

Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), allen Buchhandlungen zu haben (Berlin bei Alexan—

Burger schule. De r Ein wissenschaftliches Lehr- und Lesebuch für Knaben und Mädchen in Schul- und Freistunden. Von Theo⸗

Dieses vielfach benutzte höchst inhaltreiche Elemen⸗Berfassers. tar, Schul- und Familtenbuch tritt mit der eben er schienenen, überall berichtigten und vermehrten 6ten : Ausgabe in sein zweites Menschenalter ein. Der kere Nachdrücke von diesem Ladenpreis dieses 18 Bogen starken auf gutes Papier diese Weise gegen 20,060 Exemplare ihn Deutschland gedruckten Buches ist 15 sgr. Um es jedoch auch fer⸗ und im Auslande verbreitet worden, bedarf . ner den Schulen zugänglich zu erhalten, ist bei einer tige vierte Auflage gewiß nicht einer Emp Abnahme von 25 Exemplaren der Preis nur 10 sgr. sondern nur einer Anzeige, um nach ihrem Werthe

, , m.

Bei Emil Güntz in Leipzig ist erschienen und in

der Duncker, Französische Str. Rr. 21): mern sech. Eine Untersuchung für gebildete Leser. von Dr. M. C. F. W. Grävell,

Königl. Preuß. Geheimen Justiz⸗Rath. Bierte neun bearbeltete Ausgabe mit dem Bilde des 18309. Gr. Sv. 28 Bogen elegant bro⸗ schirt. Preis 1 Thlr. 23 sgr.

Nachdem drei starke Auflagen und zwei noch siär⸗ Werne vergriffen und auf

ehlung,

gewürdigt und beachtet zu werden.

Allgemeine

1839.

S 1 ** a w iy Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Seconde-Lieutenant

im 21sten Infanterie⸗Regimente, Georg Muller, in den Adel— stand zu erheben geruht.

Se. Majestät der König haben dem Landgerichts-Rath Bender zu Trier den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, dem bei dem Stadtgericht zu Ziegenhals angestellten Exekutor und Boten Schaffrath, so wie dem Dorfrichter Seyffarth zu Droitzen, Kreis Naumburg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht .

Des Königs Majestaͤt haben den lichen Professor Dr. lichen Professor in der Breslau zu ernennen lung Allerhoͤchstselbst zu

Der bisherige K A

ammergerichts⸗Assessor Ebell stiz Kommissarius bei dem Kammergerichte bestellt wort Der bisherige Ober ⸗Landesgerichts⸗Referendarius Heitemeyer ist zum Justiz-Kommissarius fur nd ter Kreis, mit Anweisung seines ? stellt worde Der Wilhelm Thi belschwerdter Kreis

. .

Paris, 6. Febr. Der König ertheilte gestern Herrn Cu— nin ⸗Gridaine eine Privat⸗Audienz. .

Der Herzog von Nemours, der gestern Abend zur Nord— Armee abgehen wollte, hat Gegenbefehl erhalten. Der Tag seiner Abreise, so wie der des Herzogs von Orleans, ist nun noch unbestimmt.

Der Moniteur publizirt eine Ordonnanz vom 30. Januar, wodurch nene Aenderungen in Besetzung der Präfekturen und Unter-Praͤfekturen ausgesprochen werden. Diese Liste duͤrfte nicht die letzte seyn; viele Präfekten sind nach der Hauptstadt berufen; man wird mit ihnen uͤber die Wahlen Ruͤcksprache nehmen, und es läßt sich erwarten, daß diejenigen, welche nicht ent schieden fuͤr die Politik des Kabinets vom 15. April sind, in ihren jetzt doppelt wichtigen Functionen ersetzt werden. Die Coalition sucht den Präfekten bange zu machen durch eine Zuruͤck— weisung auf das Jahr 1827. Damals wirkten die Praͤfekten zu Gunsten des Kabinets Villele auf die Wahlen, welche in, zwischen dennoch gegen dasselbe ausfielen; die Folge war, daß die meisten Präfekten unter dem neuen Ministerium (Martig— nach ihre Stellen verloren.

An der Stelle der Nachschrift, welche das Journal la Presse bisher taͤglich lieferte, liest man heute unter der Ueber— schrift: „An unsere politischen Freunde“, nachstehenden bemer— kenswerthen Aufruf: „Eine außerordentliche Beschaͤftigung un— serer Druckerei, im Auftrage und auf Kosten der Kommißssion der 221, zwingt uns, einen Monat lang unsere zweite Edi— tion zu unterbrechen. Unsere Leser werden die politische Noth— wendigkeit begreifen, der wir nachgeben; die Umstaͤnde sind ernst, ernster als es die Chefs der Coalition selbst vielleicht vermu— then. Sie wissen nicht, so glauben wir wenigstens, daß der Aufschwung, den sie sich gegeben haben, sie weiter fortführen wird, als sie selbst wollen. Wir haben die Coalition mit einer Bombe verglichen, deren Hoͤhe und Distanz man nicht genau abmessen kann. Wir halten den Vergleich fuͤr vollkommen rich— tig; es kann geschehen, daß die Coalition, eifrig bemuͤht, die Gewalt an sich zu reißen, eine Revolution entzuͤndet, die die⸗ sesmal weder rechtmäßig, noch ruhmvoll, noch unblutig seyn wuͤrde. Wir wiederholen es, die Ümstaͤnde sind ernst; überall erganisirt die Coalition fuͤnffache Comité's, uͤberall läßt sie einen Aufruf an die Leidenschaften ergehen, und scheut weder Op— fer noch Anstrengungen. Ueberall muͤssen daher auch unsere politischen Freunde uns mit der ganzen Thaͤtigkeit ihres Pa— triotismus unterstuͤtzen. Sie mogen thun, was die Instrüc— tion vorschreibt, die wir weiter unten mittheilen; außerdem mogen sie die „Presse“ uͤberall verbreiten, dieselbe kommenti— ren, die hervorstechendsten Artikel derselben abdrucken, in den Kaffeehäusern und offentlichen Orten, wo der „Siécle“ gehal— ten wird, gleichzeitig die Anschaffung der „Presse“ veranlaffen. Diese beiden Journale zusammen, kosten nicht mehr als ein Journal von 89 Fr. Unter den gegenwartigen Umstaͤnden ist es von der hoͤchsten Wichtigkeit, daß das Oppositions-Journal in der „Presse“ sein Gegengewicht finde. Wir halten es nicht fuͤr nothwendig, noch lebhafter in unsere politische Freunde zu dringen; denn es ist ihre Sache; es sind ihre Interessen, und vielleicht noch mehr!“ was wir vertheidigen. Wir werden kein Opfer scheuen, um der Wahrheit den Sieg zu verschaffen, um den Frieden und die Ordnung, welche so ernstlich bedroht sind zu retten. Wir vertheidigen nicht dieses oder jenes Ministe⸗ rium, sondern das constitütionneile Köͤnigthum und die Repraͤ⸗ sentativ- Regierung, an deren Stelle Ehrgeizige gern einen par, lamentarischen Konvent, ein tyrannisches Ministerium, einen neuen Ludwig XII. setzen mochten! Wir übertreiben nichts. Freunde der Oronung und des Friedens! Laßt uns eng zusam⸗ menhalten, laßt uns vereint dastehen gegen die Intrigue, gegen die Anarchie und den Krieg.“ Hierauf erfolgt die oben er— waͤhnte Instruction / welche also lautet: 1) Es wird in dem Hauptorte eines jeden Bezirks ein Wahl⸗Comstè organisirt; 2) das

gediehen. selbst sogar durch die unerwartete Zulassung des Polnischen

nerals Skrzynecki in den Dienst Belgiens;

folgen lassen wollen. „le Siecle“ gerichtet und lautet folgendermaßen:

Comité wird sich von der Präfektur mehrere Exemplare der

Wahl Liste verschaffen; 2) es wird ein Verzeichniß der Wahler anfertigen, deren Meinungen zweifelhaft sind, und ihre Mit— glieder veranlassen, dieselben aufzuklaͤren; I) es wird sich mi

der Abfassung, Veroffentlichung und Versendung der Journale und Broschuͤren beschäftigen; 35) der Secretair jedes Comitèé's wird mit dem Secretair der Kommission der 221, Herrn Locquet, Grammont

setzung des definitiven Bureau des Wahl-Kollegiums feststellen und dieselbe den Wählern seiner Meinung mittheilen; 7) es wird den entfernt wohnenden Waͤhlern die Mittel zur Reis sichern; S Mitglieder des Comité's werden dem Aufruf in

Wahl Collegien beiwohnen, die Namen

straße Nr. 17, korrespondiren; 6) das Comité wird die Zusammen

Abwesenden auf

ber die Regelmäßigkeit der Wahl⸗Operatlonen reien oder Gewalthaäͤtigkeiten feststellen, sie oͤffentlichen Kenntniß bringen und P e Kammer zur Annullirung solcher Wahlen ssen Das Journal des Dehbats leitet heute ein Privatschrei aus Bruͤssel mit folgenden Worten ein: „Der König lande hat den Traktat der 23 Artikel ohne Vorbehalt a

genommen. Aber in Bruͤssel sind die Dinge noch nicht so 4g 1

Die 9 2 an 7YIn as 1m gerek n

Die Lage der Angelegenheiten verschlimme

ö 1 denn die G *

. . an wan ö ; . ten Oesterreichs und Preußens haben, nachdem ö.

gegen jene Maßregel protestirten, geglaubt, ihre Pässe even tuell verlangen zu muͤssen, und wollten, wie man sagt, Brussel

gestern Abend verlassen. Sie begeben sich nach Aachen, wo sie weitere Instructionen ihrer Regierungen abwarten. Wir uͤber

lassen allen besonnenen Gemüthern die Berechnung der Folgen eines solchen Bruches in einem solchen Augenblick, eines Bruches, der unseres Erachtens hätte vermieden werden kön— nen. Inmitten dieser Verlegenheiten hat der Konig Leo— vold den Beschluß gefaßt, die Kammern bis zum 4. Mar zu prorogiren. unumgänglich nothwendig geworden. Die Herren von Huart

Auch eine Modification des Ministeriums ist

und Ernst, Minister der Finanzen und der Jastiz, haben ihre

Entlassungen eingereicht Dies sind die Umstände, unter deren Gewicht die Belgische Regierung sich uͤber die Vorschlaͤge der Londoner Konferenz auszusprechen hat. Die Prorogation der

Kammern läßt ihr die volle Freiheit des Geistes und des Han— delns, deren sie bedarf, um die Schwierigkeiten der Frage in

dem guͤnstigen Sinne fuͤr die wohlverstandenen Interessen des Landes zu loͤsen.“

Die Presse beginnt in ihrem heutigen Blatte eine Bio—

graphie jedes einzelnen Mitgliedes der aufgeloͤsten Kammer nach alphabetischer Ordnung.

Die hiesigen Blätter enthalten heute ein Schreiben des

. Vaters der Dlle. Rachel, welches wir, da wir die gegen ihn

erhobenen Anklagen ausfuͤhrlich mitgetheilt, auch hier woͤrtlich Dasselbe ist urspruͤnglich an das Journal

M. H. Ihr Journal beschuldigt mich 1 mich mit dem Gehalte

von 20000 Fr., welches meine Tochter erhält, nicht begnügen zu wol— len; 2) den ganzen Antheil eines Soctiairs; 3 12,0600 Fr. persön=

liche Zulage; ) 300 Fr. Spiel-Honorar und 3) vier Monat Urlaub verlaugt zu haben. Hier meine Lutwort: Meine Tochter erhält nicht ein Gehalt von 20 060 Fri, sondern ein Gehalt von 50090 Fi 3

wurde im Monat März des vorigen Jahres mit einem Gehälter

A009 Fr. enzagirt. Diese Summe ward im Monat Oktober auf S906 Fr. erhöht, wovon sie sich ihre Kostüme selbst stellen muß. Noch in diesem Augenblick und bis sie Societaire werden wird, welches ersi im Jahre 1810 geschehen kann, erhält sie kein anderes Gebalt, keine andere Zulage. Eg ist indeß wahr, daß das Theatre frauçais ihr

drei Kostüme geliefert und ihr in den Monaten Rovember und Dezember eine Gratification von

1000 Fr. gegeben hat. Da—⸗ gegen hat meine Tochter in den ersten 5 Monaten ihres Engagements dem Theater über 200 00 Fr. eingebracht. Ad 2 und 3 habe ich nicht den ganzen Societair-⸗Antheil, noch 12, 900 Fr. persönliche Zu—

lage verlangt, obgleich dies, bei dem gegenwärtigen Zustand der Dinge keine übertriebene Forderung von meiner Seste seyn wüde. habe, im Gegentbest, in meinem Schreiben an den Direktor gesagt, daß ich mich in Betreff dieser beiden Punftt durchaus auf die Weis— heit und Gerechtigkeit des Comité verlassen wolle. Ad 4 verlange ich nicht 300 Fr. Splel⸗Honorar, sondern nur 300, 200 oder 100 Fr.; je nachdem die Einnahmen 8000 und A000 Fr. übersteigen, oder dle letz⸗ tere Summe nicht erreichen. Ich habe sogar hinzugefügt, daß, wenn zum Unglück das Wohlwollen, welches meine Tochter jetzt umgtebt,

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aufhören sollte, das Theater nicht verpflichtet seyn folle, sie spiclen zu lassen. Ad 3 verlange ich nicht 4 Monat, sondern nur 3 Monat Ur— laub. Die Motive, auf welche ich dies Gefuch gründe scheincn mir, abgesehen von ihrer augenscheinlichen Gerechtigleit, auch sogar im Intereffe des Theaters, welches nicht das ganze Jahr hindurch, ohne Unterbrechnug, das tragische Repertoir, dem sich melne Tochter ausschlie lich gewidmet hat, wird spielen wollen. Also 100 bis z090 Fr. Spielbendrar und z Monat Urlaub, das sind alle meine Forderungen. Ich bin weit davon entfernt zu glauben, daß hierin eine Verletzung der Verpflich-

tungen liege, die ich unterzeichnet habe, und die meine Tochter, eben

so wenig wie ich, zu brechen gedenkt. Wir haben Bewelse bavou ge—

geben, indem wir die glänzendsten und vortheilhaftesten Anerbietungen anderer Bühnen abgelehnt haben. Ich weigere mich nicht, den Kon— trakt zu halten, der mich bindet, aber ich frage alle Veruünfttgen, ob

die Einführung meiner Tochter in die Société des Théääter françals,

mit dem Antheil an die Subvention und die gesellschaftilschen Fonds,

welche das Comité selbst fesisetzen kann, mit einem du rchschnittlichen

Spielhonorar von 200 Fr. und mit einem drelmonatlichen Ürlaub' fo

enorme Ansprüche sind, daß sie den Sturm rechtsertigen, den man

gegen mich zu erheben sucht? Ja, ich bin arm und Vater von sechs Kindern; aber in Frankreich ist jene Armuth und sind jene Lasten

nur Ansprüche mehr auf das Wohlwollen. Ja, ich erscheine im Na— men meiner Tochter mit einigen Reclamationen vor einem Theater, welches vor wenigen Mongten arm war, wie ich und welches sich

jetzt durch das öffentliche Wohlwollen, mit dem meine Tochter umge—⸗

ben worden ist, in dem blühendsten Wohlstande befindet. Bin ich demnach so sirafbar, ist es gerecht, in dem Inneren meiner Familie Zwietracht anzustiften, und kummervolle Tage zu bereiten, dle mich nicht allein treffen? Empfangen Sie u. s. wa (gez.) Felir.“

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Diese blieb in ihrer Gewalt; Tidschini aber entkam.

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strige, durch die Nachrichten aus Bruͤssel lebhaft aufgeregt. Es kommen bedeutende Posten Rente zum Verkauf und sellte die⸗

ses Beispiel anstecken, und der Drang zum Verkauf noch einige

Tage anhalten, so duͤrfte sich zu der politischen Krisis eine sinan—

zielle gesellen. Die 3proc. Rente schloß 77. 90. Die 5proc.

J. 85. Alle ubrigen Fonds waren noch stärker ausgeboten.

3proc. Belgische ließ sich nur der Cours von 64 erlangen

die Belgischen Bank-Actien blieben zu 540 ausgeboten.

Im nachtheiligsten wirken die gegenwartigen Zeitlaͤufte auf die

isenbahnActien. St. Germain steht 530, Versailles rechts 20, Versailles links 175.

Toulon, 31. Jan. (A.

/ 3. Das Dampsschiff „Styx“ ist in der vergangenen Nacht aus Algier eingetroffen, und bringt die wichtige Nachricht, daß Ain⸗Maadi am 19. Januar mit

sturm erobert worden ist. Ich hatte in einem fruheren Schrei⸗ ut, daß Abdel Kader, auf die Versicherung des Ma— idschini, die Stadt nach dem Abzuge der Belagerer 1 nen, sich von Ain-Maadi entfernte. Er ließ zur Ver— fügung Tidschini's eine Anzahl Dromedare zuruck, damit dieser mit seiner Familie und seinen Habseligkelten sich entfernen koͤnne. Der Herrscher Ain-⸗Maadi's taäuschte jedoch schaͤndlich das Vertrauen des Emirs, schlachtete die Dromedare, salzte ihr

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Fleisch ein, und blieb in der Stadt. Abdel ⸗Kader setzte nün die Belagerung fort n m Theile der Bevoͤlkerung geheime Einverständnisse angezettelt, und rechnete auf ihren Bei— stand bei dem naͤchsten Sturme. Sein Plan gelang vollkommen. Am 19. Januar drangen die Truppen des Emirs, unterstuͤtzt Aufstande im Innern, zur Nachtzeit in die Saadt. Man weiß noch nicht, welchen Plan Abdel-Kader eigentlich mit die— ser Eroberung, welche ihm viele Leute, viel Geld und acht Mo—⸗ nate Zeit gekostet, haben mag. Jedenfalls ist die Beharrlichkeit dieses Araberfürsten bewundernswerth. Man weiß eben so wenig, was die siegreiche Armee in Ain-Maadi gethan. Wer aber den Charakter der Araber und namentlich einer Armee kennt, die aus dem verworfensten Gesindel der berüchtigten Raäͤu— berstämme Garabas, Hadschuten und Angads zusammengesetzt war, der mag die Gräuel wohl ahnen, die in der erstürmten Stadt begangen worden.

von einem

Großbritanien und Frland. Ersfsfnung des Parlaments. Königliche Sitzung vom 35. Februar. Nachmittags um 2 Uhr begab sich die Koͤnigin in großem Staate nach dem Oberhause, um die dies— jährige Parlaments-Session zu eroͤffnen. Als der Sprecher

des Unterhauses, begleitet von vielen Mitgliedern dieses Hau⸗

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ses, an der Varre erschienen war, verlas Ihre Majestaͤt fol— gende Thron⸗Rede: „Mylords und Herren! Ich freue Mich, Sie wieder im Parlamente versammelt Mir ist besonders daran gelegen, Ihren Rath und zu einer Zeit in Anspruch zu nehmen, wo manche Bichtigkeit Ihre ernsthafte und be—

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aͤnde von großer Wicht )

iene Aufmerksamkeit erfordern. Fortwaͤhrend erhalte Ich von den fremden Maͤchten befriedigende Versicherungen ihres Wunsches, die freundschastlichsten Beziehungen zu uns aufrecht zu erhalten. Ich habe mit dem Kaiser von Oesterreich einen Handels-Traktat abgeschlossen, der, wie ich hoffe, den Verkehr meiner Unterthanen mit denen des Kaisers erweitern und erleichtern wird. Auch habe Ich einen Traktat derselben Art mit dem Sultan abgeschlossen, der darauf berechnet ist, die Handels. Beziehungen zwischen Meinen Staa— ten und dem Tuͤrkischen Reiche auf einen besseren und gesicherteren Fuß zu stellen. Ich habe befohlen, daß Ab— schriften dieser Traktaten Ihnen vorgelegt werden sollen. Ich habe, im Verein mit Oesterreich, Frankreich, Preußen und Rußland, Unterhandlungen zum Behuf einer schließlichen Erle— digung der Streitigkeiten zwischen Holland und Belgien gepflo— gen. Ein definitiver Friedens- Traktat, gegruͤndet auf fruͤhere Bestimmungen, denen beide Theile beigetreten waren, ist dem— zufolge der Hollaͤndischen und der Belgischen Regierung vorge— schlagen worden. Ich habe die Befriedigung, Ihnen anzukuͤn—⸗ digen, daß die Holländische Regierung von ihrer Seite bereits der Konferenz die Annahme dieses Traktats notifizirt hat, und Ich hoffe, daß eine aͤhnliche Ankuͤndigung von Seiten der Bel— gischen Regierung jener Unruhe ein Ende machen wird, welche der gegenwartige unerledigte Zustand dieser Angelegenheiten nothwendig hervorbringen mußte. Die Einstimmigkeit der funf verbündeten Mächte gewährt eine befriedigende Sicherheit fuͤr die Erhaltung des Friedens. Ich beklage die Fortdauer des Buͤrgerkrieges in Spanien, der Meine angelegentliche und un“ verminderte Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. Entstandene Differenzen haben es veranlaßt, daß sich Mein Gesandter von dem Hofe von Teheran zurückgezogen hat. Ich uberlasse Mich jedoch der Hoffnung, zu erfahren, daß eine befriedigende Bei⸗ legung dieser Differenzen die Wiederherstellung Meiner Ver⸗ haͤltnfffe zu Persten auf dem früheren freundschaftlichen Fuße, ge= statten werde. Begebenheiten, die mit derselben Streitig lett in Ver⸗ bindung stehen, haben den General⸗Gouverneut von Indien bewo gen, Maßregeln zur Beschuͤtzung er r g en mier n in jenem Theile der Welt zu ergreifen und Verbindlichkeiten zu uͤbernehmen, deren Erfüllung' militairische Operationen nöthig machen kann. Zu diesem Ende sind Vorkehrungen getroffen, die hinreichen durften, um einem Angriff, von wo er auch kommen moͤchte, zu widerstehen und Meine Besitzungen im Osten un versehrt zu erhalten. Dle Reform und Verbesserung der Munizipal, Eorporattonen von Irland sind, fuͤr die Interessen dieses Theils Neiner Staaten ein wesentliches Erforderniß. Eben so drin⸗ gend ist es, daß Sie sich mit dem weitern Verfolg und der Ver⸗ vollstaͤndigung derjenigen Maßregeln beschäftigen, welche von den kirchlichen Kommissarien Englands zu dem Behufe empfoh⸗ len worden sind, die Wirksamkeit der herrschenden Kirche zu

Börse vom 6ten. Die heutige Börse war, wie die ge, vermehren und deren Macht uͤber die Liebe und Achtung Mei—⸗