nes Volks zu befestigen. — Eine kräftigere Wirksamkeit der Gesetze und eine schnellere und gesichertere Rechtspflege sind von der höchsten Wichtigkeit fuͤr die Wohlfahrt des Gemeinwesens und Ich bin versichert, daß Sie sich angelegentlichst und eifrigst mit der Prufung der Maßregeln beschaͤftigen werden, die Ih— nen zur Erreichung dieser wohlthaͤtigen Zwecke vorgelegt werden
sollen.“ . „Herren vom Hause der Gemeinen
„Ich habe befohlen, daß die jährlichen Veranschlazungen
entworfen und Ihnen vorgelegt werden. — Ergeben den Grund⸗
ätzen der Sparsamkeit, welche in jedem Zweige der Staats⸗
Verwaltung durchzusetzen Mein Bestreden ist, fuͤhle Ich Mich
doch verpflichtet, Ihnen zu empfehlen, fuͤr die Beduͤrfnisse des
öffentlichen Dienstes auf angemessene Weise zu sorgen. Ich hoffe fest von Ihren leyalen Gesinnungen und Ihrem Patrio— remus, daß sie die Wirksamkeit derjenigen Einrichtungen und Anstalten, welche fuͤr die Stärke und Sicherheit des Landes eine wesentliche Bedingung sind, aufrecht erhalten werden.“
„Mylords und Herren! Es gewährt Mir große Befrie— digung, Ihnen mittheilen zu koͤnnen, daß im gamen Umfang Meiner Westindischen Besitzungen der durch das Gesetz be— stimmte Zeitpunkt fuͤr die definitive und vollstaͤndige Emancipa— tion der Neger in Folge von Akten der Kolonial⸗Legislaturen fruher eingetreten ist, und daß der Uebergang von dem einst— weiligen System der Lehrlingsschaft zu gänzlicher Freiheit ohne Störung der öffentlichen Ordnung und Ruhe stattgefunden hat. Jede Maßregel, die noͤthig seyn mochte, um dieser großen und wohlthäͤtigen Veränderung ihre volle Wirksamkeit zu geben, wird, Ich zweifle nicht daran, Ihre sorgsame Aufmerksamkeit erhalten. — Mit tiefem Leidwesen muß Ich Ihnen anzeigen, daß die Provinz Nieder⸗-Kanada wiederum durch Aufruhr heimgesucht worden ist, und daß in Ober-Kanada feindliche Einfälle von Seiten gewisser landstreicherischer Einwohner der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika stattgefun— den haben. Diese Storungen des oͤffentlichen Friedens sind durch die Tapferkeit Meiner Truppen und durch die loyale Ge— sinnung Meiner Kanadischen Unterthanen schnell unterdrückt worden. Der Praͤsident der Vereinigten Staaten hat die Buͤr— der der Union aufgefordert, sich eines Verfahrens zu enthalten, has so unverträglich mit den freundschaftlichen Beziehungen ist, die zwischen Großbritanien und den Vereinigten Staaten beste— hen. Ich habe befohlen, daß Ihnen vollstaͤndige Auskunft uͤber ale diese Gegenstände mitgetheilt werde, und Ich empfehle Ih- nen den gegenwärtigen Zustand dieser Provinzen zur ernstlich⸗ en Erwägung. Ich baue darauf, daß Sie Meinen festen Ent— schluß, die Autoritat Meiner Krone aufrecht zu erhalten, unter stützen werden, und Ich hoffe, daß Ihre Weisheit diejenigen Maßregeln annehmen wird, welche dazu geeignet seyn duͤrften, jenen Theilen Meines Reiches die Wohlfahrt innerer Ruhe und den ganzen Vortheil ihrer eigenen großen atärlichen Hälfsquellen zu sichern. — Ich habe mit Schmerz die hartnäckigen Bestrebungen wahrgenommen, die in einigen Theilen des Landes gemacht worden sind, um Meine Unterthanen zum Ungehorsam und zum Widerstande gegen das Gesetz aufzureizen und gefährliche und ungesetzliche Umtriebe zu empfehlen. Zur Hintertreibung aller solcher Anschläge baue Ich auf die Wirksamkeit des Gesetzes, welches geltend zu machen, Meine Pflicht seyn wird, auf die gesunde Vernunft und die gute Gesinnung Meines Volkes, auf seine Anhäng— lichkeit an die Grundsaͤtze der Gerechtigkeit und auf seinen Ab, scheu gegen Gewaltthat und Unordnung. — Vertrauensvoll empfehle Ich alle diese großen Interessen Ihrer Weisheit und flehe den allmaͤchtigen Gott an, Ihren Rathschlaͤgen Seinen Beistand zu leihen und sie zu segnen.“
Oberhaus. Sitzung vom 5. Februar. Die Adresse, von Lord Lovelace beantragt und von Lord Vernon unter— stuͤtzt, ging ganz ohne Abstimmung durch, da ein Amendement nicht beantragt wurde. Vor Eroͤffnung der Diskussion uͤber die Adresse kam es zu Gegenreden zwischen Lord Durham und dem Premier-Minister uͤber die Vorlegung der auf Kanada bezuͤglichen Dokumente, besonders des Haupt ⸗Berich— tes von Lord Durham uͤber den dortigen Zustand der Dinge, den, wie es scheint, die Minister nicht sehr gern bekannt ge— macht sehen. Lord Melbourne versprach aber doch baldmoͤgliche Vorlegung dieser Aktenstuͤcke.
Unterhaus. Sitzung vom 5. Februar. Die Ver— handlungen begannen damit, daß mehrere Mitglieder die Mo— tionen anzeigten, welche sie vorzubringen beabsichtigen; darunter befand sich auch der oft wiederholte Antrag des Herrn Brother— ton, daß das Haus nach 12 Uhr Mitternachts keine neue Sa— chen mehr anfangen möchte, ein Antrag, der viel Gelächter ver— ursachte. Dann folgte, nachdem der Sprecher die Thron-Rede verlesen hatte, der Antrag des Herrn E. Buller auf die Ant— worts-Adresse. Dieser Redner gab am Schlusse seines Vortra— ges ebenfalls zu lautem Gelächter Veranlassung, da er, eines der suͤngeren Mitglieder, nicht wußte, wie er seinen Antrag stellen olle und nun von einigen Seiten den spoöttischen Rath erhielt, die Thron⸗Rede selbst zu verlesen, deren bloßes Echo bekannt⸗ lich die von der ministeriellen Partei beantragte Adresse stets zu seyn
psiegt. Herr Wood unterstuͤtzte den Antrag, dem darauf der Radi⸗ kale, Herr Dun comhe, das schon erwähnte Amendement, oder, wie er selbst sich ausdrückte, den Zusatz entgegenstellte, daß die Re— form⸗Akte nicht als eine Definitiv⸗Maßregel zu betrachten, viel⸗ mehr eine abermalige Parlaments, Reform dringend nöthig sey. Das Amendement wurde von Herrn Ward, Mitglied für Shessield, unterstuͤtzt, und es entspann sich alsdann eine lebhafte Debatte. Einer der Hauptgegner der Behauptung, daß die Refsorm-Akte als eine definitive Maßregel zu betrachten sey, war Herr Hume, der sich ubrigens nicht auf diesen Theil der ministeriellen Politlk beschränkte, sondern unter An— berem auch sein lebhaftes Bedauern daruber aussprach, daß ein liberales Ministerium Theil daran nehmen wolle, die 4 — 50,0060 Limburger uud Luxemburger einer Regierung wieder zu unterwerfen, der sie durchaus abgeneigt seyen. Er sey ner eu h/ sagte er, daß, selbst wenn jetzt die Konferenz ihren Willen durchsetze, in dieser That der Saamen nes künftigen allgemeinen Krieges liegen werde. In ähnli⸗ chein Tone, in Uebereinstimmung mit der seinen Ronstituenten gegebenen Erklarung, sprach auch O Connell, der nebenbei och die kirchlichen? Differenzen in Preußen von seinem Ge, sichtspunkte aus sehr leidenschaftlich besprach, Sir Robert Reel äußerte sich besonderg uͤber die auswärtige Politik der Minister sehr ausfuhrlich. Das Bemerkenswertheste in seiner Rehe war indeß seine Erklaͤrung zu Gunsten der gegenwartigen Korngesetze, eine Erklarung die er insbesondere darauf begründete, daß er auf die bedeutend vermehrte Ausfuhr von Manufaktur, waren aller Art hinwies, welche unter der Herrschaft dieser Gesetze Faitgefunden habe, weshalb man sich, wohl hüten mu e, ohne, den dringendsten Anlaß eine Veranderung her
beizufuͤhren.
] 1
Gegen das Ende der Digkussion uͤbernahm Lord John Russell die Vertheidigung des Ministeriums, namentlich in Bezug auf Belgien. Sein Hauptargument war hier, daß die Luxemburger und Limburger der Hollaändischen Herrschaft keinesweges so entgegen seyen, wie man behaupte. Auch in Bezug auf Kanada e , er die Politik der Re⸗ gierung. Dann wiederholte er die Erklärung, die er in dem Briefe an seine Konstitüenten abgegeben, namlich daß er fuͤr einen mäßigen, festen Getraide-Zoll stimmen werde, und schloß mit dem Antrag auf Verwerfung des Amendements, in Ueber— einstimmung mit der bekannten von ihm am Anfange der vori— gen Session gegen die Forderungen der Radikalen gehaltenen Rede. Nachdem noch Herr Charles Buller besonders in Bezug auf Kanada gesprochen hatte, kam es zur Abstimmung, und das Amendement des Herrn Duncombe wurde mit uͤber— wiegender Majoritaäͤt verworfen.
London, 5. Febr. Die Koͤnigin hielt gestern Nachmittag im Neuen Palaste eine Geheimeraths⸗Versammlung, welcher sämmtliche Kabinets⸗Minister beiwohnten, und in der die Thron Rede definitiv festgestellt und angenommen wurde. Sodann legte man Ihrer Majestät die Liste der Sheriffs vor, aus denen sie diejenigen auswäahlte, welche in diesem Jahre fun— giren sollen. Auch wurden die neuen Siegel fuͤr die obersten
Gerichtshoͤfe des Königreichs von Ihrer Majestaͤt genehmigt. Hierauf hatte der neue Gouverneur von Bombay, Sir James Carnac, seine Abschieds⸗Audienz bei der Königin, Abends be—
suchte Ihre Majestät das Drurylane⸗ Theater, in welchem „Wilhelm Tell“ gegeben wurde.
Ueber die Thron-Rede haben die heutigen Abendzeitungen noch wenig Bemerkungen machen konnen; nur ist es aufgefallen, daß in dieser Rede gar nichts uͤber die Korngesetze gesagt wird, woraus man schließen kann, daß die Regierung in Bezug auf eine Aenderung derselben nicht die Initative ergreifen will. Den Hauptstoff fur die Zeitungen haben auch in den letzten Tagen wieder die uberall stattfindenden Berathungen und Ver— handlungen uͤber diese Gesetze abgegeben. In einer gestern hier gehaltenen Versammlung der von den Manufakturstädten abge⸗— ordneten Deputationen, die gegen die Korngesetze operiren sollen, wurde aus Besorgniß, daß Herr Hume ihre Sache durch un— zeitigen Eifer kompromittiren konnte, der Beschluß gefaßt, Herrn Villiers allein die Fuͤhrung der Getraide- Sache im Unterhause zu uͤbertragen und ihn aufzufordern, daß er sein Versprechen erfuͤllen und sobald als moglich eine Motion zu Gunsten einer gaͤnzlichen Abschaffung der Korngesetze in die Journale des Hauses moͤchte einzeichnen lassen. Heute früh versammelten sich auch die sogenannten Chartisten oder Anfänger der Volks— Charte, auch Mitglieder des National-Konvents genannt, um ihre verschiedenen Petitionen in eine einzige große Bittschrift an das Parlament zusammenzuschmelzen. Herr Hadley aus Birmingham fuͤhrte den Vorsitz. Es wurde zugleich daruber debattirt, ob es wohl angemessen sey, sich mit Parlaments- Mit— gliedern zu besprechen ünd deren Ansichten über die Volks— Tharte einzuholen. Der in dieser Beziehung gefaßte Beschluß ist noch nicht bekannt.
Am gestrigen Getraidemarkt war die Zufuhr von Engli— schem Waizen sehr gering, aber dessenungeachtet konnten sich nur die Preise von gestern vor acht Tagen behaupten, da man bloß ganz gute Sorten kaufen wollte. Auch in ausländischem Waizen wurde wenig abgesetzt, da die Verkaͤufer fest bei ihren Forderungen blieben. Die allgemeine Stockung im Getraide— handel erklaͤrt man sich daher, daß die Kaͤufer erst die bevor— stehenden Parlamentsdebatten uͤber die Korngesetze abwarten wollen.
Berichte aus Lissabon vom 22sten v. M. melden, daß man an diesem Tage der ersten entscheidenden Debatte in der Deputirten-⸗Kammer entgegensah, da die Diskussion uͤber die Adresse auf die Thron-Rede an der Reihe war. Das Resultat derselben wird die erste bestimmte Auskunft uͤber die relative Stärke der Parteien geben. Der Senat war immer noch nicht vollzählig. Privatbriefe äußern sich jetzt guͤnstiger uͤber den Zustand der Portugiesischen Finanzen. Die Staats-Einnahme
war im Steigen begriffen, und die Lissaboner Bank hatte eine
Jahres-Dividende von 9 pCt. angezeigt und eine uͤberhaupt sehr guͤnstige Bilanz . Herr Perez de Castro war endlich am 16. Januar nach Madrid abgegangen; sein Nach folger auf dem Lissaboner Gesandschafts-Posten, Don Manuel Maria de Aguilar, wurde in wenigen Tagen in Lissabon er— wartet. Prinz Georg von Cambridge war am 18. v. M. in Cadix angekommen und wollte von dort in acht Tagen uͤber Sevilla und Gibraltar nach Malta abgehen.
Mit dem Dampfboote „Braganza“, welches die Lissaboner Nachrichten uͤberbracht hat, ist auch eine Post aus Ostindien angekommen, die jedoch nicht weiter reicht, als die letzte vor vierzehn Tagen uͤber Marseille hier eingegangene. Indeß er— fahrt man durch Privatbriefe aus Aden am Rothen Meere voin 1. Dezember, daß die der Ostindischen Compagnie zu— gehörige Kriegsbrigg „Coote“ jenen Ort damals blokirte, weil die Araber-Häuptlinge denselben nicht ausliefern wollten, ob— gleich die mit ihnen abgeschlossene Convention dies verlangte.
Man erwartete die Ankunft von 500 Mann Truppen aus
Bombay, um das Fort durch Sturm zu nehmen.
Nach Berichten aus Jamaika vom 26. Dezember sind die Zwistigkeiten zwischen der Kolonial-Versammlung und dem General⸗Gouverneur noch nicht beendigt; vielmehr hat sich der Letztere genoͤthigt gesehen, die von ihm am 18. Dezember mit einer sehr versoͤhnlichen Rede wiederersffnete Versammlung von neuem und zwar bis zum 5. Februar zu vertagen, weil in der Antworts-Adresse das Beharren auf dem bisherigen Wege be stimmt ausgesprochen wurde. Es handelt sich hauptsächlich um die Anerkennung des Veto der Regierung in Bezug auf die Beschluͤsse der Kolonial-Versammlung; wenn dieses Veto nicht stattfinden soll, so staͤnde die Kolonial-Versammlung fast ganz unabhängig vom Mutterlaade da, und es ist daher erklaͤrlich, daß die Krone sich in dieser Sache zu keiner Nachgiebigkeit verstehen will.
Von . Wichtigkeit, wenn sie sich ,. sollten, sind die Nachrichten aus Mexiko, welche man uͤber New— York mit dem Dampfschiffe „Royal William“ hier erhalten hat. Sie lauten dahin, daß die Franzosen sich nach lebhaftem Gefecht und Bombardement in den völligen Besitz der Stadt Vera Cruz gesetzt haͤtten. Diese Nachricht soll, wie der New⸗ Yorker Herald vom 16. Januar meldet, durch die am 1. Januar in New- Orleans angekommene Brigg „Kenhawa“ uͤberbracht worden seyn, welche von Lagung am 16. Dezember abgegangen ware. „Als die Mexikanische Regierung“, so wird erzählt, „den zwischen dem Admiral Baudin und dem General Rincon abgeschlossenen Vertrag nicht anerkennen wollte und der Franzoͤsischen Regierung den Krieg erklärt hatte, stellte sich General Santana an dite Spitze von 8000 Mann und zog in
Nachstehendes der Inhalt der die sandte in London, als Antwort auf die letzten Mittheilungen der Konferenz, an die Mitglieder derselben erlassen hat:
der Belgier beeilte sich, die verschiedenen seiner Regierung zu reichs, Frankreichs, unterm 23. Januar übergeben baben.
Vera⸗Cruz ein, wo, dem Traktate zufolge, bekanntlich nur eine Garnison von 10600 Mann bleiben sollte. Admiral Bau⸗— din, von dem Anmarsch der Mexikaner in Kenntniß ge— setzt, schickte eine Anzahl Böte mit Truppen ab und erthellte den Befehl, die Kanonen in den Batterieen der Stadt zu ver— nageln. Damit beschaͤftigt wurden die Franzosen von den Mexi— kanern uͤberfallen und verloren eine bedeutende Anzahl Offi— ziere und Soldaten. Sie wurden genoͤthigt, sich an Bord der Escadre zurückzuziehen; diese aber eröffnete ein lebhaftes Feuer auf die Stadt, vertrieb dadurch die Mexikaner, und darauf nahmen die ö Vera⸗Cruz in Besitz.“ Nach einem aus Laguna de Terminos vom 13. Dezember datir— ten Handelsbriefe hätte jenes Ereigniß am 3. Dezember statt— gefunden, und waͤren die Franzosen schon um 3 Uhr Morgens an jenem Tage gelandet, um die Kanonen zu vernageln. Ge—
neral Santana soll bei dem Gefechte, durch welches die Fran?
zosen in ihre Boͤte getrieben wurden, so schwer verwundet wor— den seyn, daß man ihm ein Bein hätte abnehmen muͤssen; General Arista soll von den Franzosen gefangen genommen worden, ein dritter Mexikanischer General soll geblteben seyn. Uebrigens wird die Zahl der im Gefecht gewese— nen Franzosen auf nur 500 Mann angegeben. Im Wi— derspruch mit den vorhergehenden Angaben über das Re— sultat dieser Vorfälle steht ein ebenfalls vom New-Yorker Morning-Herald mitgetheilter Brief aus Havana vom 29. Dezember, der jedoch wenigstens die Bestaͤtigung giebt, daß es zu offenen Feindseligkeiten gekommen. Er lautet: „Gestern sind Berichte aus Vera-Cruz eingetroffen, denen zufelge die Mexikaner von neuem Truppen zusammengezogen und allen Franzosen den Befehl ertheilt haben, die Stadt innerhalb 2* Stunden zu verlassen. Die Letzteren hatten in dem Fort von San Juan de Ulloa Zuflucht gesucht, welches die Mexikaner Einem Geruͤchte zufolge
14chz *
M
We
6 6 69
27 X
6 zeltktri
J 2. 4 11
P 1VvdDU
2 Ert
ö 9 84 ö des Landes zwischer
Frankreich.
Die Nachrichten aus den Vereinigten Staate: New-Horker Zeitungen vom 15. Januar Ganzen ohne Belang. Auch aus Kan ; gemeldet; es handelt sich hauptsaͤchlich der Kriegsgerichte und von Hinrichtungen in Nieder⸗-Kanada. An der Graͤnze von Vermont Freibeuter einen förmlichen Raubzug Haäuser in Brand gesteckt und sich da Vereinigten Staaten zurückgezogen. S langte darauf ihre Auslieferung von dem Gouverneur des Staa— tes Vermont; mit welchem Erfolge, wird nicht gesagt, dech scheint man, nach den Aeußerungen der meisten Amerikanischen Blaͤtter, in den Vereinigten Staaten selbst die Gerechtigkeit dieses Begehrens ziemlich allgemein anzuerkennen. Zu King— ston in Ober⸗Kanada haben nicht weniger als 149 Insurgenter ihr Urtheil von dem Kriegsgerichte erhalten, doch sind bis jetz: nur 19 aufgeknuͤpft worden.
Capitain Marryatt, der bekannte Movellist, der sich iin Birmanenkriege auch als Seemann sehr lhaft auszeich— nete, soll den ihm angebotenen Oberbefehl uber die Brasiliani— sche Seemacht uͤbernommen haben. ) be Stelle wurde schon im Jahre 1833 einem andern Englischen Marine-Novel— listen, dem Capitain Glascock angetragen.
Der Peruano, ein in Lima erscheinendes Blatt, enthalt in seiner hier eingegangenen Nummer vom 23. September eine aus Cuzco vom 3. September datirte Proclamation des Gene— rals Santa-Cruz, als Protektors der Peruanisch-Bolivischen Confoͤderation, in welcher er seinen Soldaten den Abfall des Generals Orbegoso ins Gedächtniß zuruͤckruft, ihnen dann be— richtet, daß derselbe mit dem gemeinsamen Feinde, den Chiliern, ein Buͤndniß abgeschlossen habe, von diesen aber verrathen, ge—
schlagen und zur Flucht genoͤthigt worden sey, und endlich den
Truppen ankuͤndigt, daß der Augenblick nahe bevorstehe, wo sie in einer Hauptschlacht die Ehre der Peruanischen Waffen gegen
die Chilier wieder zu dem fruheren Glanze bringen mußten.
, Aus dem Haag, 5. Febr. Dem Vernehmen nach, wird
der Erbprinz von Oranien an seinem naͤchsten Gebuttstage die Ernennung als General⸗Oberst der Schuttereien erhalten.
Fuͤr diejenigen nicht Europaͤischen Krieger, die sich bei un=
serem Heere in Ostindien durch Tapferkeit auszeichnen, ist ein neues Ordenszeichen, eine „Medaille fuͤr Muth und Treue“, gestiftet worden, die auf der einen Seite in Holländischer, und auf der Andern in Javaischer oder Malaiischer Sprache eine Inschrift trägt.
Belgien.
Belgischen Blättern zufolge, ist
Bruͤssel, 6. Febr. . . ote, welche der diesseitige Ge—
„Der unterzeichnete Bevollmächtigte Sr. Majestät des Königs Aktenstülcke zur Kenntniß bringen, welche die Bevollmächtigten Ocster— Großbritantens, ,, und 3 * Er erhielt den Auftrag, JJ. CG. folgende Erklärung mitzutheilen: Die Regierung Sr. Majestär des Königs der Belgier wilnschte sich Elück dazu, sich auf die Grundfätz' berufen zu fönnen, welche die Konferenz in der an den Unterzeichnettn mit den Bertrazs-Enrrürfen 6erichteten Mote ausgesprochen hat. Die Herren Bevollmächtigten zeigen an, „sie hãäꝛ⸗ len die verschiedenen von Seilen Belgiens gegen die stieuge Auwen dung der Bestimmangen des Bertrages vem 15. November 1831 er— hobenen Reclamationen reiflich erwogen“, „es si anerkannt worden, daß ein Theil dieser Reclamationen wirklich getignet sey, Aende un—⸗ gen in den Festsiellungen des genannten Vertrages zu begründen“, und „diese Fesisiellungen seyen in allen denjensgen Punkten modisi— zirt worder, wo die Rückstchten der KHilligkéeit ein solches Verfahren zu recht fertigen geschienen bätten.“ Andere seits haben JJ. EE. in ber dem Herrn Bevollmächtigten der Ri derlande bestimistien, dem Unterzeichneten ahschriftlich mitgetbeilten Rote erklärt, eine Freisß von sieben Jahren habe Aenderungen in deu wechselsentigen Lagen Bel— giens und Hollands Leranlasi, die zu berückächtigth Ste genöthigt wären — Wenn bie „strenge Anwendung“ der Beß immungen des BVer— trages von 1831 von den Herren Rerslmächtigten als gegenwärtig unzulässig, erkannt worden; wenn Rüsichton der Billigkeit Ihnen Modisicgtiogen zu zechifertigen schienen; wenn eine Firist von fieben Jabren in Ihren Augen, wie in den Augen Belgiens, einen nenen Sland der diuge hervorgerufen hat, den man berückhsich igen uu ß, so ist
8, l enger knüpften, die Bewohner Lim⸗
2
1
* Des
8 des Deuischen Bundes der Erwägung des Vorschlagts, Se.
Majestät dem Könige der Riederlande eine Summe Geldes als Ent—
schäbianngz für gewffse Gebietstbeile zu zah en, widersetztn. Da
Senrägung das einzige, oder mindestens das Haupfbinderniß
zu di sem Varschiage gewesen zu seyn schꝛeint, und
unnmehr zu vermuthen, daß unter einer andern
1. BVorschtaz aunchmbar geschi haben ürdi,
eie Reglerung des Königs darauf aufme ksam, daß die
des Bandes vor jedem Ünzriff durch eine Cambinatien ze—
den können, ddt zum Resultate hätte, die fraglichen Ge—
dalb der Belgien verbürgten Rentraltiät zu sielen,
t zung, die, hinsichilich der militairischen Beziehun—
iese Gebiete von dem übrigen Theile des Königreichs trennen
Bitdung eines besonderen und lokalen Corps von 2 — 32060
Mann gestatten würde, die dazu bestimmt wären, das Bundes⸗-Kon
liugent zu liefern, welches der Bund unter seinem Einflusse und sei⸗
nin Befehlen hahen würde. Der König der Belgier würde jedoch
in keiner anderen Beziehung au den Oeutschen Bund gebunden seyn.
Dieser gemischte Zustand würde den Bewohnern die bürgerlichen Be—
zithungen erhalten, die für sie seit Jahrhunderten bestehea und denen
sfogar die Berträge von 1815 kein Ende gemacht haben. — Der Un⸗ trzeich nete 1.“ . .
Commerce Belge meint, die Vertagung der Kam⸗
im Lande allgemeine Billigung finden, und zwar
. infachen Grunde, well Jeder einsehe, daß die Regie⸗
rung befuͤrchten muͤsse, in dem Augenblick, wo sie noch in Un—
terhandlungen begriffen sey, sich durch die heftigen Interpella—
onen der Minoritäͤt bei zufälligen Diskussionen zu Aeußerun—
2 2
— —
— — — *
—
3——
g der Unterhandlungen fuͤhren, doch das Resultat gefährden konnten. Nebenbei sey es auch nicht zu daß ein Theil der Repraäͤsentanten-⸗Kammer, durch Verbindung mit der sogenannten National- Assoeiation urch ihren Gehorsam gegen die Vorschriften derselben, Reden verleiten ließe, welche, weit entfernt die Ver— z zu unterstuͤtzen, und uͤberfluͤgeln
8
KR
P
theilt wurden. .
Das Amsterdamer Handelsblad schreibt aus Brüssel vom 5ten Abendt: „So eben vernehme ich, daß durch Ver— mittelung und auf dringendes Ersuchen des Engltschen und des Französischen Gesandten, die Geschäftöträger von Oesterreich und Preußen ihre Abreise verschoben haben, und daß man in diesem Augenblicke in Unterhandlung ist, um die Prärogative des Königs Leopold mit den Forderungen der beiden Geschäfts— träger in Uebereinstimmung zu bringen. Es ist zu hoffen, daß diese Angelegenheit sich nicht noch mehr verwickeln werde.“
Am 2ten und am ten d. sollen sich auf dem hiesigen Stadthause 350 junge Leute far das erste Aufgebot der Bür— He haben einschreihen lassen. z leber die Stagnation in Handel und Gewerben wird fort— dauernd Klage geführt. Wechsel sind schwer zu eskomptiren, und auch gegen andere Sicherstellungen, gleichviel ob in Waa— ren oder in Staatspapieren, ist kaum zu den hoöͤchsten Zinsen Geld zu erlangen. Die Maßregel des Pariser Boöͤrsen-Syndi— kats, die Actien der Belgischen Bank nicht mehr auf Zeit no— tlren zu lassen, hat dem Kredite der letzteren neuerdings gescha—
verleiten zu lassen, welche leicht, wenn nicht zur gaͤnzlichen
später wieder zurückgelegten Plan jetzt schon (18241) die klassi⸗
wurden, ist bekannt.
. 1 1
man einerseits versicherte, der Oesterreische und der Gesandte wurden nicht abreisen und weil andererseits die Pro⸗ rogation der Kammern und die Entlafsung der beiden Minister
K
det. Bekanntlich hat die Regierung dem Etablissement des Herrn Cockerill in Seraing durch Hedeutende Vorschuͤsse zu Huͤlfe kommen muͤssen; auf ähnliche Knterstuͤtzungen machen nun euch andere Häuser Anspruch, die zu befeiedigen die Regierung unter den jetzigen Umständen durchaus nicht im Stande ist.
An der hiesigen Boͤrse war man gescern beruhigter, weil Preuß ische
Huart und Ernst neues Vertrauen einfloͤßte.
Deutsch land. Muͤnchen, 4 Febr. Der General. Major und Fluͤgel⸗ Adjutant von Hertling ist zum Kriegs-Minister ernannt worden. Von der Pegnitz, 5. Febr. (Nürnb. K.) Unter die Ereignisse, welche gegenwärtig in Bayern die Aufmerksamkeit aller gebildeten Vaterlandsfreunde auf sich ziehen, gehort unstrei—⸗ tig die in neuester Zeit von saͤmmtlichen inländischen Buchhänd— lern ausgegangene Beschwerde gegen den Königl. Baye—
rischen Central ⸗Schulbücher-⸗Verlag in München. Eine neuerdings erschienene Denkichrift, d allen Buchhand— lungen Bayerns zu haben ist, hat den Zweck, die ganze Rechtssache zu heleuchten, und thut dies durch eine geschichtliche, von wichtigen Thatsachen ausgehende, klar und bündig zusammengefaßte Ueber— sicht in einer so schlagenden Darstellungs weise, daß nicht nur Freund der Literatur ganzen Verhältniß voll— kommen unterrichtet seyn kann, sondern auch die tiefe Bedeutsam⸗« it h ortritt, welche jene Angelegenheit fuͤr den Bayerischen ichhandel und fuͤr die Kultur des Vaterlandes hat. Der Buch—⸗ zandel ist begruͤndet auf die Freiheit der Intelligenz, auf die rastlos fortschreitende wissenschafiliche Forschung des Deutschen Genius, der, wie er ja eigentlich die Buchdruckerkunst erfunden und fortgebildet hat, auch die härtesten Fesseln sprengt, weil sie nur feinen Aufschwung lähmen konnen. Der Verfasser fuͤhrt die erste Entstehung des jetzigen Schulbuͤcher-Verlags auf die erste Bayerische Schul⸗Ordnung von 1569 zuruͤ)ck. Durch das Verbot der klassischen Autoren und anderer Buͤcher in den Schu—⸗ len und durch Anlegung großer Buͤcher⸗Fabriken mußte der Buch—⸗ handel sinken; einzeln Haäͤuser fallirten. Das Haupt⸗Institut
von dem
in Munchen wurde durch mehrere Privilegien erweitert und so in den jetzigen Central ⸗Schulbuͤcher-⸗Verlag umgestaltet. An und für sich lag die beste, fuͤr den Buchhandel zunächst weni— ger schaͤdliche Absicht darin, daß jener Anstalt (im Jahre 1808) alle planmäßigen (Normal-) Schulbuͤcher zum Verlag und
Verkauf zugewiesen wurden. Aber in der Uebertragung des Detail⸗Verkaufs an groͤßtentheils unberechtigte Personen lag der erste Grund einer Beeinträchtigung des Sortiments an⸗ dels. Es wurde ihm durch die Menge von Spezial-⸗Niederla— gen geschadet, welche allmälig mit allen moglichen Buͤchern handelten. Man ging weiter und traf (im Anfang sehr ge— ring) auch die Verleger. Der Central⸗Schulbuͤcher⸗Verlag fing an, auch Buͤcher fuͤr hohere Schul-Anstalten, ja eigentlich ge⸗ lehrte Werke, zu drucken. Vorzugsweise wollte man nach einem
schen Autoren in rein inlaͤndischen Editionen und Annotationen auch in jenen Verlag aufnehmen. Die Buchhändler von Nuͤrn—⸗ berg suchten in mehreren Bittschreiben den Schutz ihrer Ge— rechtsamen nach. Unterdessen erfolgten weitere Beeinträchtigun⸗ gen, indem die neu entstandenen Vereine zur Verbreitung gu— ter, belehrender und erbauender Buͤcher“ mit Verlagsrecht aus⸗ gestattet wurden und, ohne die treffende Gewerbsstener zu zah— len, in alle Rechte des buchhändlerischen Betriebes eintraten. Mit dem neuen Schulplan wurde auch die Einfuͤhrung gleich mäßiger, billiger, alle 5 Jahre zu revidirender (*) Schulbuͤ— cher fuͤr alle Schulen der Baherischen Provinzen ausgesprochen. Man war im Jahre 1838 eben da, wo im Jahre 1569 (s. oben), naͤmlich: „der Schulbuͤcher⸗Verlag in Muͤnchen druckt alle Lehr- und Uebungsbuͤcher, so wie neue Chrestomathieen, d. h. die alten Klassiker wurden in sogenannten editiones se- lectae“ () herausgegeben; wo auswärts gedruckte Ausgaben genügen, werden dieselben aufgekauft, gestempelt und zum Wiederverkauf an die Rektorate geschickt. Die gegensettige Abrechnung erfolgt ganz in der Art der Buchhändler.“ Wie ganz neuerdings diese Entschluͤsse ausgeführt, und bereits Buͤ— cherballen an die Vorstaͤnde der gelehrten Schulen abgeschickt Der Verfasser der Denkschrift weist nun treffend nach, wie der zu einer vollständigen Ver— lags- und Sortiments⸗Buchhandlung umgestaltete Schulbuͤcher—⸗ Verlag im absoluten Widerspruch mit der im Inlande geltenden Verfassung steht, und wie die zu Gunsten des Schulbuͤcher— Verlags im Laufe der Zeit erfolgten Verfügungen die Be— stimmungen des noch geltenden Codex Max. Bav. Civ., des Bewerbe⸗-Gesetzes und der Verfassungs-Urkunde nicht aufheben konnen. Diese ganze Darstellung verraäͤth einen gewandten und geistreichen Kenner des Rechts. Weiter wird bewiesen, wie diefe gedruckte und peinliche Stellung des Buchhandels denselben von allen großartigen Unternehmungen abschrecken muß, weil er in kleigeren Verlags-Werken und Sortimenis— handel keine ausgleichende Sicherheit findet; die Verbin⸗ bung mit dem Auslande wird immer laxer, der etwa noch zu erwartende Absatz durch Aufkäufe von Vorraäthen, welche der Central-Schulbuͤcher-Verlag macht, ist bald zu Ende, die Kapitalien mussen zurückgezogen werden, da sie sich nicht verwerthen, und — die Staatswirthschaft hat keinen Nutzen von einer einseitigen administrativen Maßregel, da der Volks wohlstand sich aus dem harmonischen, wohlgeordneten Zusam— menwirken Aller erzeugt, Alle Monopole sind Finanz⸗Opera⸗ tionen, welche den Aufschwung der in der Konkurrenz wahrhaft lebenden Handels-Freiheit lähmen. Uebrigens konnen die durch den Central-⸗Schulbuͤcher-Verlag zu erlangenden Vortheile fuͤr die Schuͤler der höheren und niederen Lehr-Anstalten ebenfalls durch den gewöhnlichen Buchhandel erreicht werden; ja, sie waren in demselben bisher schon vorhanden. Da die einzelnen Studien-Rektorate denen ihnen zugemutheten Buͤcher-Detail— Verkauf nicht annehmen mochten, auch die Magtstrate einzelner Siädte den Buchhändlern gegen die Eingriffe in ihre Rechte zu Huͤlfe kamen, so haben sich sammiliche Buch— handlungen in neuen Eingaben ihre Rechte aufs keaͤftigste bei dem Königl. Staatsrathe zu verwahren erlaubt, und hegen die feste Hoffnung, daß ihnen das wohlbegrundete Recht zu Theil werde.
Stuttgart, 6. Fehr. In der zweiten Sitzung der Kam— mer der Abgeorbneten wurden zuerst mehrere Gesetz⸗Entwuͤrfe vorgelegt, und dann schritt man zu der Wahl der drei Kandi— daten für die Prasidenten⸗Stelle. Die Zahl der Abstimmenden war S5. Kanzler von Wachter wurde mit 68, von Rummel mit 49 und Freiherr von Berlichingen mit 46 Stimmen ge— wahlt.
Kassel, 7. Febr. Ihrer Königl. Hoheit der Kurfürstin von Hessen der Apparat
(Kass. 3 Am 2ten d. M. wurde bei
2
abgenommen und die Consolidation des Bruches als gefunden. Die hohe Kranke, deren übriges 3 men gut ist, wird nach einiger Zeit, wenn sich die Steifigkeit im Knie verloren hat, die ersten Gehrersuche machen.
Weimar, 6. Febr. Des Großherzogs Königl. Hoheit haben unterm 2ten d., bei Hoͤchstihrem He eh,, den Gehei⸗ men Legations⸗Rath Freiherrn von Martens, Minister⸗Resident am . Preußischen Hofe, zum Kammerherrn zu ernennen
eruht.
t Gotha, 8. Febr. Unsers regierenden Herzogs Durchlaucht sind mit des Fuͤrsten von Leiningen Durchlaucht, zu einem an dem Königl. Sächsischen Hofe abzustattenden Besuche, heute fruͤh von hier nach Dresden abgereist.
— — Frankfurt a. M., 8. Febr. Es ist jetzt nicht mehr von einer Holländisch-Belgischen, sondern nur Belgischen An— gelegenheit die Rede. Seitdem der Konig der Niederlande dem von der Konferenz proponirten Definitiv-Traktat beigetreten ist
und wir haben nicht daran gezweifelt, daß es geschahe, — ist der Blick fast allein auf Belgien gerichtet. Der so rasch er— folgte Beiteitt Niederlands zu den Konferenz-Beschluͤssen hat hier, wie sicher uberall, nur einen guͤnstigen Eindruck erzeugt. Dagegen erkennt man unter allen Umständen es als eine von Seiten Belgiens ergriffene hoͤchst unkluge Maßregel, daß der General Skrzynecki nach Belgien zu gehen verleitet wurde. Sein Auftreten in Belgien mußte jedenfalls nur von unange— nehmen Folgen begleitet seyn, welche denn auch im Begriffe stehen, einzutrettn. So wie jetzt die Verhaͤltnisse in Belgien stehen, ist uͤberhaupt nicht mit Bestimmtheit zu behaupten, wie sie sich in der naäͤchsten Zeit gestalten werden. Die Ueberzeu⸗ gung dient aber zur Beruhigung auer Gutgesinnten, daß das vollkommene Einverständniß der Großmaͤchte es unter allen Um— ständen nicht gestatten werde, daß von Belgien aus der allge— meine Friede ernstlich bedroht werde. Ist es indessen der auf— richtige Wunsch der Belgischen Regierung, ihre Differenz mit Niederland dem Beschlusse der Mächte entsprechend zu ordnen, so werden diese sicher ihrerseits Alles aufbieten, daß es der Belgischen Regierung ohne Gefaͤhrdung ihrer inneren Stellung gelingen köoͤnne.
Bis jetzt haben die Vorgange in Belgien die Bundes⸗Ver— sammlung noch nicht veranlassen können, ihre Sitzungen wie—
der aufzunehmen. Es ist auch nicht zu erwarten, daß die Bun⸗ des ⸗Versammlung den angeblichen neuen Antrag Belgiens, in
Bezug auf eine andere Entscheidung der Gebiets-Bestimmun⸗ gen, als die 24 Artikel besagen, in Betracht nehmen werde.
In den letztverflossenen Tagen waren der Spanische Staats Minsster, Herr Zea⸗Bermudez, und der Koͤnigl. Belgische Ge⸗ sandte, Baron von Stralen⸗Pondoz, hier anwesend.
Es bestätigt sich, daß in unserer gesetzgebenden Versamm— lung der Antrag auf fernere Veroͤffentlichung der Protokolle der Versammlung — bekanntlich geschah die Veroͤffentlichung seither in den eingegangenen „Frankfurter Jahrbuͤchern“ — ge— stellt wurde. Zugleich soll die Versammlung angegangen wor⸗ den seyn, sich dahin zu erklären, daß eine weitere Censur dieser tobt nicht den verfassungsgemäßen Rechten der gesetzge—⸗
enden Versammlung entspreche. Man ist namentlich des letz—⸗ tern Theils des Antrags wegen gespannt auf den nach geschehe⸗ nem Kommissions- Bericht zu erfolgenden Beschluß der Ver⸗ sammlung.
Man hatte besorgt, daß das eingetretene Thauwetter durch den vorhergegangenen starken Schneefall großes Wasser ur Folge haben werde; bis jetzt zeigt sich erfreulicherweise diese Besorgniß nicht gegruͤndet.
Waͤhrend der ganzen Woche — mit Ausnahme von gestern, wo die auf außerordentlichem Wege eingetroffene Kunde von Ver⸗ tagung der Belgischen Kammern lebhafte Kauflust erregte — war der Handel an der hiesigen Boͤrse nicht sehr lebhaft und die Fonds verkehrten in weichender Tendenz. Auch heute erfuhren sie auf die niedrigeren auswaͤrtigen Course einen Ruͤckgang. Ueberhaupt wird, bis die Verhaͤltnisse im Westen sich geordnet, die Börse vorerst häufigeren Veränderungen unterliegen.
S es e
Wien, 1. Febr. Die Frequenz der Wiener Hochschule betraͤgt im Studien⸗-Jahre 1838 — 1839: Hoöͤrer der Theologie 232, der Philosophie 577, der Jurisprudenz 685, der Medizin 660, der Chirurgie 466, zusammen 2620 Studirende. An den in Wien bestehenden drei Gymnasien studiren 1684 Individuen.
Schweiz.
Wallis, 1. Febr. Auf Vorschlag des Praͤsidenten Bar, mann richtete die konstituirende Versammlung an den Bischof von Sitten einen Brief, worin sie denselben aufforderte, an y.. Arbeiten Theil zu nehmen. Der Bischof aber, seine
uh und seinen Beruf wohl erkennend, schlug das Ansu— chen ab.
Zürich, 1. Febr. Als Ergänzung der Verhandlungen aͤber die Wahl des Dr. Strauß Ein Nr. 40 der St. 3. ent— nehmen wir der Leipziger Allgemeinen Zelcung Nach— stehendes: Gestern Abend um 9 Uhr hat sich der große Rath nach einer höchst merkwuͤrdigen Diskussion mit nicht weniger als 98 gegen 47 Stimmen fuͤr die Berufung des Dr. Strauß ausgesprochen. Die lebhafteste Theilnahme und eine fast allge— meine Aufregung hatte alle Klassen des Volkes ergriffen. Die Presse war Und ist getheilt: namentlich das Halbzuͤrcherische Blatt, der Beobachter aus der östlichen Schweiz, und die hben den hiesigen Kirchen-Zeitungen, die Organe der beiden Haupt Schattirungen der evangelisch- Schweizerischen Geistlich eit eiferten heftig gegen die Berufung; ihnen gegenuber stehen der Republikaner, die neue Zuͤricher Zeitung, das Blatt der Land⸗ schaft, der in Winterthur erscheinende Landbote U a. In kom, pakter Masfe hatte die Geistlichkeit gegen die Berufung zu wir ken gesucht. Auf die Kunde vom Beschlusse des Er ich un ge die he, hatten sich alle Kapitel, so wie der Kirchenrath versammelt. . verstaͤndiate sich dahin, daß der Antistes der Hleche. nhl ten ? . hen Rath eine NUolion eiggeb en sollte, daß für ,. . .
gischen Professoren an der Hochschule dem ö . . in Einflaz elf zur umen sey. Diese Morton sellt⸗ aufg diess
setzliche Bestimmung gegründet werden daß ,, . sowohl die Zwecke der Kirche als dig 2 ö, n nr Wissenschaft zu soͤrdern habe, und daß ,,, ere e , die christliche Religton nach dem evangelisch refermirten Lehr de riff als Land es religion anet kenne. Wäre der Antrag vom gro, hen Rathe für erheblich erklart worden, so häaͤtte diestr damit
erungsrathe die Bestäͤtigung des Beschlusses des Er⸗ ,, , . Mit gespannter Auf⸗ erntet erwartete man also den Schluß der großraͤthlichen Verhandlungen, und dies um so mehr, da man noch von keiner Seite voöͤrauszusagen wagte, wohin die Wagschale sich neigen würde. Die Dis kussson begann gestern fruͤh bei gedraͤngt voller Tribune. Zuerst suchte der Antragsteller