1839 / 44 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

genden Uebereinkanften zu halten habe, sey von den Mini— stern selbst durch ihre Aufgebung der Appropriations- Klausel bewiesen worden, die nicht einmal auf einem stillschweigenden Vertrage, sondern auf einem feierlichen Beschluß des 1 hauses beruhe. Uebrigens habe auch Lord John Russell selbst in der Debatte über die Reform Bill eingestanden, daß der Saame fernerer Reform vorhanden sey, so lange 8. Wahlflecken existirten, in denen die Wahl von dem Gutduͤnken Einzeiner abhänge; er (der Redner) aber erblete sich, vor den Schranken des Hauses zu beweisen, daß es noch viele Orte gebe, deren Repraͤsentanten notorisch von den Mitgliedern des Sberhauses crnannt würden, wobei er indeß die, wenn auch far die gegenwärtige Frage unerhebliche Thatsache zugeben wolle, daß jetzt die sogenannten Ernennun t⸗Burgflecken in gröͤ⸗ derer Zahl der ministeriellen Seite des Hauses als der Tory— Opposirion zu Gebote staͤnden. Daß sein Amendement nicht werde angenommen werden, sey freilich gewiß, indeß werde es doch dazu dienen, zu zeigen, welches die wirklichen und welches die Schein⸗ Reformer, die Abgeschlossenheits Männer und die Gegner der Abgeschlossenheit seyen, Unterstüͤtzt wurde das Amen⸗ denfent durch Herrn Ward, einen der Repraͤsentanten von Sheffield. Er sprach sich lebhaft gegen den, wie er be⸗ hauptete, seit einigen Jahren unter der liberalen Partei zur Mode gewordenen Gebrauch aus, auf den Wahlgeruͤsten die entschiedensten liberalen Gesinnungen kundzugeben und die Be⸗— thätigung derselben im Parlamente vermissen zu lassen. Das sey ein Hauptgrund der immer mehr uͤberhandnehmenden Unzu— feiedenheit, die nur deshalb sich besonders in Bezug auf das Armengesetz und die Korngesetze zeige, weil diese die Inter— essen der niedrigeren Volksklassen unmittelbarer als Anderes be— rührten. Was jetzt aus der noch im Jahre 1837 von Lord John Russell so sehr hervorgehobenen Ruhe und Ordnung im gan— zen Lande geworden sey, daruber konne wohl Niemand Zweifel hegen. Daß eine Uebergangs-Periode stattfinde, sey gewiß; eine neue Ordnung der Parteien muüsse bald eintreten, und es werde daher nicht lange dauern, bis man diejenigen, welche der Abgeschlossenheit der Reform das Wort redeten, ganz in die Reihen der Tories uͤbergetreten sehe. Lord Euston, der Sohn des Herzogs von Grafton, sprach ebenfalls zu Gunsten des Amen— dements, dem schon deshalb die Minister entgegen zu seyn keinen Grund dätten, weil es sie zu nichts verpflichte. Gegen das Amen⸗ dement errlitte sich Herr Handley. Dann folgte Herr Hume. „Ich habe“, sagte er, „mit vielem Vergnuͤgen gehört, daß der dorige Redner zugab, die Korngesetze seyen ein Monopol. Ein Monopel muß nun seinem Wesen nach zum ausschließlichen Vortheil einer bestimmten Klasse gereichen, und in dem vorlie— genden Falle wird eine nur wenig zahlreiche Klasse gegen die ganze Nation beporzugt. Was das beantragte Amendement zu der Adresse betrifft, so kann ich nicht begreifen, wie man zu behaupten vermag, es verpflichte zu nichts. Im Gegentheil enthält es das sehr entschiedene Versprechen, die Grundsätze der Reform-Bill in weitere Wirksamkeit zu bringen. Nie bin ich ein Mann dir AÄbgeschlossenheit gewesen, und auch der edle Lord (John Russell) war dieg urspruͤnglich nicht, denn als er die Reform-Bill einbrachte, erklärte er aus druͤck— lich, daß die geheime Abstimmung und dreijährige Parla—

mente einer kuͤnstigen Erwägung vorbehalten bleiben muͤßten. Das Vorhandenseyn von Unzufriedenheit in sehr bedeuten— dem Maße wird in der Thron-Rede eingestanden, und in einem anderen Paragraphen derselben Rede werden wir auf— gefordert, Geld zur Unterdruͤckung jener Unzufriedenheit herzu— geben; wuͤrde es nun nicht viel besser, viel christlicher seyn, zu untersuchen, ob nicht Gruͤnde fuͤr jene Unzufriedenheit vorhan— den sind, und ob wir nicht durch Beseitigung jener Ursachen den Beschwerden selbst abhelfen koͤnnen? Vor einigen Tagen hatte ich den Beschluß gefaßt, einen Zusatz zu der Adresse zu beantragen, der die Korngesetze verdammen sollte, aber ich habe den Vorstellungen meiner Freunde nachgegeben und die Frage aufgeschoben, die ich fuͤr die wichtigste halte, welche dem Par— lamente vorgelegt werden kann. Dieses Land ist wesentlich ein Fabrikland, und als unnatuͤrlich muß man es daher bezeichnen, daß der Fabrik- Arbeiter in England genoͤthigt wird, 11, 15 oder gar 16 Stunden fuͤr seinen Lebens unter⸗ halt zu arbeiten, den der Arbeiter in anderen Laͤndern in zwei Drittheilen jener Arbeitszeit sich erwerben kann.“ Den Schluß der Rede des Herrn Hume machten die schon erwähnten Bemerkungen über die Belgische Frage. Nach mehreren anderen Rednern, unter denen Herr Heath— este sich mit vieler Heftigkeit gegen alle und jede Modifizirung der Korn⸗Gesetze erklärte, sprach O Connell zu Gunsten des Amendements, berührte jedoch in seiner Rede hauptsaͤchlich nur die auswärtigen Verhältnisse des Landes und protestirte gegen den Theil der Thron⸗Rede, der sich auf Belgien bezieht. Sir Robert Pee! räumte ein, daß das Parlament nie unter wich tigeren Verhaͤltnissen zusammengetreien sey. Er aͤußerte sich gunstig über den mit Hesterreich abgeschlossenen Handels-Trak— tat, der mit dem im Jahre 1829 durch den Grafen von Aber— deen abgeschlossenen, den Prinzipien nach, uͤbereinstimme. Auch den Traktat mit der Pforte lobte er, wollte aber nichts darin finden, was eine Buͤrgschaft gegen etwanige Uebergriffe Ruß⸗ lands darbiete. In Bezug auf die Indischen Angelegenheiten sah er genuͤgenderen Berichten von Seiten der Regierung entge— gen, als man sie bis jetzt erhalten habe, äußerte dann Besorgniß vor der immer weiter sich ausbreitenden Macht der Russen in Asien und bedauerte, daß man sich die einzige große unabhän— ige Macht daselbst; Persien, entfremdet habe, die noch einen Cann egen den Russischen Koloß dargeboten hätte. Die mit Ren hl Singh und dem Schach Sudscha abgeschlossene Tri— pel⸗Allianz wollte er nicht fuͤr zweckmäßig anerkennen und meinte, der Versuch, den Letzteren wieder auf den Thron von Kabul zu setzen, sey einem etwaigen Plane zur Restauration der Dynastie Karl's R. in Frankreich volltemmen analog. Ueber die Kana— dischen Angelegenheiten äußert sich, seiner Ansicht nach, die Thron⸗ Rede lange nicht entschieden genug, insofern das Benehmen der Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten in Betracht komme, die an ihrer Mr gran eine wirksame Mittel zur Sicherung der Ruhe anwenden zu können behaupte, während sie doch kein Beöenken trage, an der Suͤdgraͤnze mit Feuer und Schwert agen die aufrährerlschen Seminpolen zu Felde zu ziehen. Der chluß der Rede Sir Robert Peel's entwickelt seine Ansichten Fiber die Korngesetze in der schon erwähnten Weise. Mit dem Amendement des Herrn Duncombe stimmte er insofern voll— kommen überein, als auch er der Ansicht war, daß das r. lische Volk von der Reform Bill nicht die erwarteten ersprieß⸗ lichen Folgen geärndtet habe. Lord John Russell verthei⸗ e die Polltik der Minister und suchte, als er zu . chen Angelegenheiten kam, auch das Beneh⸗

brachte Amendement und fragte, ob etwa die Ereignisse der letzteren Wochen nicht fur seine zu Anfang der vorigen Session abgegebene Erklärung gegen die geheime Abstimmung eine sehr genügende Rechtfertigung lieferten; er seinerseits wenigstens könne jene Erklärung nicht bereuen. Nach einigen Worten des fuͤr das Amendement stimmenden Herrn Charles Buller zu Gunsten der Verwaltung des Grafen Durham in Kanada und des Benehmens des Herrn van Buren, schritt man zur Ab— stimmung. Das Amendement wurde mit 426 gegen S6, also mit einer Majoritaͤt von 310 Stimmen verworfen und dle Adresse unverändert angenommen.

Unterhaus. Sitzung vom 6. Februar. Zu Anfange dieser Sitzung fanden einige Debatten uͤber das Reglement des Hauses statt. Unter Anderem trug Herr Hume darauf an, den Punkt desselben zu streichen, der den Pairs verbietet, sich in die Wahlen von Unterhausmitgliedern einzumischen. Er fand dies Verbot ganz unnothig und erblickte darin einen bloßen Spott, weil es doch fortwährend uͤbertreten werde. Es ward ihm jedoch entgegnet, daß die Sache noch schlimmer seyn wurde, wenn man das Verbot aufheben wollte, denn während setzt die Pairs doch einigen Anstand nehmen miuͤßten, sich offen eine solche Einmischung zu gestatten, wurden sie in jenem Falle geradezu bei den Wahlen erscheinen, Reden halten, in die Wahl⸗-Comités eindringen und alle die Umtriebe, die sie jetzt insgeheim sich erlaubten, vor Aller Augen ausuͤben. Der Antrag

verworfen. Dann wurde die Bitischrift eines gewissen Jakob Lebe— recht uͤbergeben, der 20 Jahre in der Britischen Armee gedient und jetzt in Brighton wohnt, wo er seit 3 Jahren alle Steuern und Abgaben, wie jeder andere Einwohner, entrichtet, aber an der Ausübung des Wahlrechts verhindert wird, weil er ein ge— borner Deutscher ist. Capitain Pechell sprach die Hoffnung aus, daß der Minister des Innern, mit Ruͤcksicht auf obigen und andere ahnliche Faͤlle, recht bald eine Maßregel zur Er— leichterung der Naturalisirung von Auslaͤndern und zur Ver— minderung der damit verbundenen Kosten einbringen werde, und erklärte zugleich, daß er am 14. Februar die Aufmerksam⸗— keit des Hauses von neuem auf diesen Gegenstand lenken wolle. Hierauf ward der Bericht uͤber die Adresse einge— bracht, der noch einige Debatten von allgemeineren politi— schen Interesse veranlaßte. Auf eine Frage des Herrn Hume erklaͤrte Lord Palmerston, daß deni Hause naͤch— stens die ganze Korrespondenz, welche uͤber die Hollaͤndisch⸗ Belgischen Traktaten gefuͤhrt worden, vorgelegt werden solle. Herr Hume fragte ferner, ob das Haus durch die Annahme der Adresse auch die Ergreifung von Gewalt Maßregeln sanc— tioniren solle, zu welcher nach einem der Protokolle die fuͤnf Maͤchte ihre Zuflucht nehmen wollten. Lord Palmerston er— wiederte, das erwähnte Dokument sey kein Protokoll, sondern eine Note; auch seyen die darin enthaltenen Ausdruͤcke ganz anders, als der ehrenwerthe Herr sie angegeben; uͤbrigens ver— pflichte sich das Haus durch Annahme der Adresse zu weiter nichts, als zu einer allgemeinen Billigung des Traktats. Herr O Connell, der hierauf das Wort nahm, glaubte den Mini— ster des Innern ain Abend vorher verstanden zu haben, daß Limburg und Luxemburg eigentlich zu Holland gehörten und niemals einen Theil von Belgien gebildet hätten. Dem widersprach er; diese Provinzen, sagte der Redner, hatten seit den Zeiten Karl's 8. nicht zu Holland, sondern zu Belgien gehort; sie seyen von letz⸗ terem Lande losgerissen und in Franzoͤsische Departements ver— wandelt worden, aber nach dem Sturze Napoleon's der Natur gemaͤß wieder in ihr fruͤheres Gebiets-Verhaͤltniß zuruͤckgekehrt, wenn gleich die Alliirten die Souverainetaät daruͤber einer ande ren Macht uͤbertragen haͤtten. Der Redner forderte demnach das Haus auf, nachdem es 500,009 Westindischen Negern die Freiheit gegeben, nicht zu gestatten, daß 500,000 freie Menschen gezwungen wurden, sich einer Herrschaft zu unterwerfen, gegen die sie den groͤßten Widerwillen hegten. Er hoffte, die Belgier wurden sich den ihnen angebotenen Bedingungen nicht unterwerfen, und wollte man sie mit Gewalt dazu noͤthigen, so wuͤrde dies, meinte er, eher einen Krieg herbeiführen, als ihm vorbeugen. Auch die katholischen Angelegenheiten in Preußen zog der Redner wie— der in die Debatte und wiederholte seine Klagen vom vorigen Abend. Lord Palmerston fand sich hierdurch zu einer noch— maligen ausfuͤhrlichen Darlegung des Verfahrens der Konferenz, so wie zu der Bemerkung veranlaßt, daß das Benehmen der Preußischen Regierung gegen ihre Unterthanen in innern Dif— ferenzen gar nicht hierher gehoͤre, daß er fuͤr sein Theil aber dasselbe hoͤchst freisinnig und gerecht finde, und daß es dem eh— renwerthen und gelehrten Herrn schwer fallen wuͤrde, ihn vom Gegentheil zu uͤberzeugen. In Bezug auf die Hol— laͤndisch-Belgische Angelegenheit bemerkte er, daß sein edler Freund (Lord John Russell) die Rechte Hollands auf Luxemburg nicht aus der fruheren Geschichte, sondern aus neueren Traktaten hergeleitet habe. Der Minister bezog sich

auf die durch den Wiener Traktat gemachten Anordnüngen

und auf die Verhaͤltnisse Luxemburgs zum Deutschen Bunde. Er setzte aus einander, wie der Traktat vom Jahre 1831 ent— standen, und bemerkte, daß es von dem Augenblick an, wo die— ser Traktat zwischen Belgien einerseits und den fuͤnf Maͤchten andererseits in Kraft getreten, eine fuͤr die kontrahirenden Theile ganz gleichgüͤltige Sache grworden sey, ob Holland dem Trak— tat seine Zustimmung gegeben oder nicht, und daß die funf. Mächte daher, von dieser Zustimmung ganz abge— sehen, das Recht gehabt haäͤtten, von Belgien die r des Traktats zu fordern; auch habe Belgien seit 8 Jahren denselben als die Grundlage seiner Rechie angesehen, und es komme ihm nicht zu, jetzt plotzlich davon abgehen zu wollen; es, verdanke diesem Traktat seine Existenz als unabhängige Macht, und kein in denselben nicht , . Gebiets theil gehoͤre ihm an; jeder Versuch von Selten Belgiens, sich die . Luxemburg anzueignen, wurde daher ein eben folcher

ingriff in die Rechte anderer Mächte seyn, wie das Einrücken einer Armee von einem Staat in das Gebiet eines Anderen; die Konferenz habe mit Bezug auf Luxemburg nichts anderes e, w. als es in der Stellung gelassen, in die es durch den Wiener

raktat versezt worden, und was die angebliche Abneigung der Lu⸗ xemburger gegen die Regierung des Königs der Niederlande betreffe, so sey dies ein Punkt, uͤber welchen weder ihm, noch dem eh“ renwerthen und gelehrten Herrn, noch dem Belgischen Volke ein kempetentes Urtheil zustehe; nach allen Berichten indeß, die ihm (dem Minister) daruͤber zugekommen, glaube er nicht, daß die große Masse der Bewohner von Luxemburg ihre Gesinnung in dieser Hinsicht auf irgend eine besonders starke Weise kund gegeben habe; jedenfalls sey aber die Englische Regiernng trak⸗ tatenmäßig verpflichtet, den König der Niederlande als Groß

erzog von Luxemburg anzusehen. O Connell verursachte im

aufe dieser Debatte noch durch Erwähnung einer Aeuße— rung, die Lerd Brougham am Abend vorher im Oberhause

esetze wiederholte er seine

. 32. 2 ten Staaten zu recht— 2 4. In Bezug auf die Korn⸗ euhere Er . bekämpfte er das in Vorschlag ge⸗

1

hatte fallen lassen, eine ziemlich lebhafte Scene. Der Lord

des Herrn Hume wurde denn auch mit 157 gegen 18 Stimmen

hatte namlich angedeutet, O Connell habe die Ermordung Lord Norbury's als einen Vatermord darzustellen gesucht. Hierauf erklärte nun O' Connell, daß er weit entfernt davon, eine solche Insinuation zu unterstuͤtzen, vielmehr augenblicklich, so wie er davon gehort, aufs bestimmteste geäußert habe, er koͤnne nicht daran glauben. „Was soll man nun“, fuhr der Redner fort, von einem Richter denken, der mich ohne Zeugniß und ohne Richterspruch verurtheilt? Was anderes, als daß er ein Mann ist, der mit seinem Richteramt das eines Hofnarren verbindet, und der sich so untauglich als Richter zeigte, daß er von seinem Kanzler Posten, nicht etwa durch seine Feinde, sondern durch seine Freunde entfernt wurde, denen er als Ge— huͤlfe unertraͤglich war, ein Mann, der zum Gespoͤtt der Barre geworden und den Prozessirenden ein Schrecken ist, ein Mann, dessen Ausspruͤche nicht als nachahmungswerthe Muster, sondern vielmehr als Warnung aufgestellt werden muͤssen.“ In diesem Ton ware der Redner vermuthlich noch eine ganze Zeit fortge— fahren, haͤtte nicht der Sprecher sich erhoben und ihm be— merklich gemacht, daß dergleichen Angriffe sich hier nicht ge⸗ ziemten, und daß man lieber dem andern Hause mit einem guten Beispiele vorangehen sollte. Dies verhinderte indeß Herrn O Connell nicht, noch hinzuzufuͤgen: „Ich verachte die Bos heit eines Mannes, der der Sykophant des einen Monarchen und der Pasquillant des andern war. Mag er sich zehnmal einen Freund des Volkes nennen und der Feind des Thrones seyn; ich beneide ihm den Namen nicht, den er sich in beiderlei Ei— genschaft gemacht hat.“ Aus einer im Fortgang der Debatte von Herrn Shaw gegebenen Erklärung geht hervor, woraus der erwahnte furchtbare Verdacht entstanden war; als man nämlich nach der Ermordung Lord Norbury's den Ort, wo die That veruͤbt wurde, aufgenommen hatte, war ein Sohn des Ermordeten, der sich auf der Schule zu Eton befindet, dabei be— huͤlflich gewesen und hatte die Spur von seinen Stiefeln am Boden zuruͤckgelassen.

In der Sitzung des Unterhauses vom 7. wurde uͤber die Einreichung oͤffentlicher Petitionen verhandelt, und Lord John Russell erklaͤrte mit Bezug auf die Frage wegen der Korn-Gesetze, daß er einem von Herr Villiers heabsichtig— ten Antrage auf Aenderung derselben kein Amendement ent— gegenstellen, sich jedoch dem Vorschlage, fuͤr diese Sache An— walte vor den Schranken des Hauses zu vernehmen, widersetzen wurde.

London, 8. Febr. Die Koͤnigin empfing gestern Nach— mittags im Neuen Palaste die beiden Deputationen, welche die Adressen des Ober- und Unterhauses überbrachten, auf die Ihre Majestaͤt eine huldreiche Antwort ertheilten.

Herr Charles Villiers wird am 19ten d. seinen Antrag auf Abschaffung der Korngesetze einbringen.

Die Zeitungen liefern ihre Betrachtungen uͤber die Thron⸗ Rede in uͤblicher Weise. Die Morning Post, die Times und der Herald bezeichnen sie als höchst geistlos, unwuͤrdig und leer, nennen sie einen Beweis der Schwäche, Feigheit und Prinziplosigkeit. Besonders greifen sie dieselbe uͤber das an, was sie unberuͤhrt gelassen hat. Die Korngesetze zuvoͤrderst waͤ— ren als „offene Frage“ diese politische Mausefalle zuruͤck— geblieben; das Ministerium sey uͤber sie selbst uneinig, und kein Mensch wisse, woran er sey; jedes Interesse, des Landbaues wie der Manufakturen, könne sich das Beste dabei denken. Eben so schlimm sey auch die Auslassung 9'Connell's und sei— ner aufregenden und meuterischen Maßregeln. Die Konserva— tiven haͤtten sich aller Amendements enthalten, aber dafuͤr waͤ— ren Worte gesagt worden, die ein Dutzend Amendements aufwoͤgen. Irland, Kanada und Indien wuͤrden noch lange sehr traurige Gegenstaͤnde fuͤr die Minister seyn. Die Morning Chroniele ist unzufrieden, daß die Minister sich nicht mit mehr Krast und Bestimmtheit uͤber die Kornge— setze ausgesprochen hatten, als diese in den Verhandlungen uͤber die Adresse in die Diskussion hineingezogen worden. Der Sun beklagt sich besonders, daß sich keine Theilnahme, kein Mitleid fuͤr die traurige Lage der Masse des Volkes in der Thron⸗-Rede kundgebe, und daß keine Maßregeln vorgeschlagen werden sol— len, den Hunger und die anderen Uebel zu mildern.

Die heutige Times und nach ihr die Abend-Zeitungen ent— halten, man weiß nicht aus welcher Quelle, den Schluß des von Lord Durham der Koͤnigin abgestatteten Berichts uͤber die Kanadischen Angelegenheiten. Dies fuͤr England sehr wichtige, alle Verhaͤltnisse der Britischen Besitzungen in Nord-Amerika beleuchtende, aber deshalb auch hoͤchst weitlaͤuftige Bruchstuͤck fuͤllt 10 große Englische Zeitungsspalten.

Dem Lord Grey begegnete am letzten Dienstag ein ernster Unfall, indem ihm, wahrend er in Howick- Hall mit Lesen be— schaͤftigt war, ein großes Gemaͤlde auf den Kopf fiel. Er wurde dadurch stark verletzt und ist noch nicht außer Gefahr.

Capitain Marryat hat folgenden Brief durch die Mor⸗ ning Post bekannt gemacht: „Sie werden mich verpflichten, wenn Sie einer Nachricht widersprechen, welche in Ihrem so wie in mehreren anderen Blaͤttern erschienen ist, daß ich den Oberbefehl uͤber die Brasilianische Flotte angenommen haͤtte. Weder ist mir ein solches Anerbieten gemacht worden, noch bin ich im geringsten geneigt, unter irgend einer anderen, als der Flagge meines Vaterlandes zu dienen.“

Aus Lissabon sind Nachrichten bis zum 28. Januar ein— getroffen, die jedoch nichts von Wichtigkeit bringen. Der Se⸗ nat war noch immer nicht vollzählig, doch hoffte man in den naͤchsten Tagen 26z Mitglieder zusammenzubekommen. Die Ver⸗ schiffung von Getraide nach England währte fort, und die na— tuͤrliche Folge davon war ein Steigen des Wechsel-Courses. Der Graf von Mafra, besser bekannt unter dem Namen Don Lo⸗ renzo de Lima, ist am 23. Januar in einem Alter von 72 Jah— ren gestorben. In den Provinzen sind von den Miguelistischen Guerillas wieder mehrere Verbrechen verübt worden.

Mit dem Paketboot „Star“ sind Nachrichten aus Hali⸗ far bis zum 26. Januar angekommen. Sie enthalten nichts Neues uͤber Kanada. Der Gouverneur von Neu ⸗Schottland hatte die gesetzgebende Versammlung mit einer sehr zufrieden stellenden Rede eroͤffnet. In Bezug auf die Eingriffe der Nord— Amerikaner in das Fischereigebiet der Kolonie sagte er, daß die Britische Regierung beschlossen habe, an der Küste von Neu— Schottland bewaffnete Fahrzeuge aufzustellen, um eine strengere Beobachtung der Bestimmungen des mit den Amerikanern ab—

eschlossenen Traktats zu erzwingen, und daß der Britische Ge— andte in Washington beauftragt worden sey, die freundschaft⸗ liche Mitwirkung der Amerikanischen Regierung zur Erreichung dieses Zweckes nachzusuchen.

Neu. angekommene Nachrichten aus Veracruz vom l5ten und aus Havanna vom Liten Dezember bestaäͤtigen die letzten Berichte von dem Treffen vor Veracruz und der Ein— nahme der Stadt durch dle Franzosen. Die Mexikanische Re—⸗ gierung hatte der Franzoͤsischen nun förmlich den Krieg er klaͤrt.

Ein neues Gesetz in Mexike befahl allen Franzosen, binnen 60 Tagen das Land zu verlassen; C Franzoͤsische ö und Briggs sind nach Havana zum Anabessern gesegelt. Bis jetzt haben die Mexikaner noch keine Kaperbriefe ausgegeben. Ein Brief aus Mexiko im Eourier lobt die Mexikaner, daß sie alles Mögliche gethan, um den Bruch zu meiden, nunmehr aber alle Parteizwiste ruhen lassen wollten, um ihre Krafte gegen den gemeinschaftlichen Feind zu vereinigen. Der naͤ— here Hergang der letzten Ereignisf: war folgender: Als die nach der Einnahme des Forts San Juan de Ulloa zwischen dem Admiral Baudin und dem Genctal Rincon ab— geschlossene Capitulation in der Hauptstadt bekannt wurde, gab sich daselbst allgemeine Unzufriedenheit zu erkennen, die Regie⸗ kung verweigerte die Ratifizirung der Eonvention und forderte den General Santang auf, an der Stelle des Generals Rincon das Kommando in Veracruz zu ubernehmen. Santana ließ sofort die Thore der Stadt schließen und verbot alle Verbin⸗ dung mit den Franzosen, worguf der Abmiral Baudin brei Tage Zeit verlangte, um das Eigenthum der Franzoͤsischen Un— terthanen fortschaffen zu konnen. Dies wurde bewilligt. Spaͤter sandte der Admiral ein Schreiben ans Land, dessen Beantwortung er am folgenden Morgen um acht Uhr verlangte. Vor Anbruch des folgenden Tages hatten jedoch die Franzosen bereits 26096 Mann gelandet, sich aller Forts bemaͤchtigt, die Kanonen ver— nagelt oder von den Laveiten geworfen und den General Arsta zum Gefangenen gemacht. Auch Santana entging kaum der Befangenschast, doch gelang es ihm, sich mit einem Theil der

Truppen in cine Kaserne hineinzuwerfen, wo er sich tapfer ge? X

gen die Franzssen veriheidigte, die, da si⸗ nicht im Stande

waren, dee Kasertse unit Sturm zu nehmen, sich, aus Besorgniß,

es mochte Verstäckung aus dem Innern ankemmen, zuruͤckzogen

Santana wurde jedoch, als er einen kräftigen Angriff auf die ͤ

FTranzosen unternahm, die den Ruͤckzug deckten, so schwer im

Schenkel verwundet, daß derselbe sofort amputirt werden mußte. Als die Franzosen sich auf ihr Geschwader zuruͤckgezogen hat⸗

ten, fingen sie an, die Stadt einige Stunden lang zu bombar— diren. In, Folge dieser Ereignisse haben die Truppen die Stadt geraͤumt, und es ist der Befehl gegeben

werden, daß alle Einwohner, ohne Unterschied der Nation, die

selbe ebenfalls verlassen sollen. In Veracruz glaubte man all— gemein, daß der Praäͤsident Bustamente selbst das Kommando Uabernshmen und General Moran unterdeß seine Stelle als Praäsident vertreten werde. Der Admiral Baudin hat

vorgeschlagen, Veracruz fuͤr neutralen Grund zu erklären, sein

Anerbieten war jedoch bei dem Abgange der Nachrichten noch nicht angenommen worden. ie vo ; cruz in Havana bekannt wurde, befrachtete man sogleich zehn Schiffe nach jenem Hafen; sobald man jedoch die Nachricht er— fuhr, daß die Capitulation nicht ratifizirt worden sey, und daß die Mexikaner den Franzosen den Krieg erklart haͤtten, wurden die Verschiffungen eingestellt, und man war nicht ohne Besorg niß über das Schicksal der bereits abgesegelten Schiffe. ;

Vom Vorgebirge der guten? Höffnung sind Zeitun— gen bis zum 9. Dezember angekommen. Der Gesundheitszu⸗ stand der Kolonie war nicht befriedigend, und die ausgewander⸗ ten Bauern waren abermals den Einfällen der Kaffern ausge— setzt gewesen, die Alles ohne Unterschied des Geschlechts ermör— det hatten. .

Die Nachrichten aus Buenos-Ayres reichen bis zum 24. November. Es war vorgeschlagen worden, noch eine große Summe von Papiergeld auszugeben. Die Blokade währte noch fort, aber die Franzoͤsische Korvette „Expeditive“ war in der Nähe der Insel Martin Garcia gescheitert. Die Zeitungen bringen eine Abschrift des Ultimatums, welches der Franzoͤsische Konsul Roger vor zwei Monaten der Regierung von Buenos— Ayres vorgelegt hat. Die darin enthaltenen Forderungen sind ganz unbedeutend, und der ganze Streit scheint nur aus einem

Versuche, gewisse Prinzipien geltend zu machen und die Argen!

tiner zur Annahme der Forderungen zu zwingen, entstanden zu seyn. Die Hauptpunkte des Uttimatüms sind: Die Regierung von Buenos-Ayres soll unverzuͤglich 20, 006 schwere Piaster fuͤr die Wittwe des Herrn C. 9 Baele und 109,000 für Herrn Lavie dem Franzoͤsischen General“Konsulat uͤbergeben; sie soll. ferner die Forderungen des Herrn Blos Despouy anerkennen und dieselben in einem Jahre bezahlen und endlich die in der Republik wohnenden Franzosen auf gleichem Fuße mit den be— guͤnstigtsten Nationen behandeln.

Niederlande.

Amsterdam, 7. Febr. (Handels blad.) Man schreibt uns aus dem Haag, daß die Regierung, zur Beseitigung jedes Vorxwandes, Feindseligkeiten gegen uns zu beginnen, unser Heer in Nord-Brabant eine ruͤckgängige Bewegung hat machen las— sen und daß sich die Truppen bis auf zwei Stunden von der Gränze entfernen. Der Prinz von Oranien ist gestern nach dem Hauptquartier abgereisi.

Die Staats-Courant enthaͤlt heute einen Bericht des Finanz⸗Ministers vom 6ten d. M., eine neue Zprec. Anleihe von 14 Millionen Gulden, . Lasten unserer uͤberseeischen Be— sitzungen, betreffend. Die Generalstaaten haben bekanntlich 19 Millionen zugestanden und bleiben daher 5 Millionen Fl. noch vor⸗ behalten. Die Einschreibungen sollen am Aten, 5ten und 6ten Marz bei der Niederlaͤndischen Bank und bei ben Agenten des Schatzes geschehen. Der Zinsengenuß faͤngt bereits vom 1. Ja⸗ nuar d. J. an, obwohl die Kapital Einzahlungen erst am 18. Maͤrz mit 10 pCt. beginnen, worauf am J. Mai, 15. Juni und 15. August jedesmal 20 pCt. und endlich am 5. Offober 30 pCt. eingezahlt werden sollen.

Amsterdam, 8. Febr. Im Widerspruche mit den in Belgischen Blaͤttern enthaltenen Nachrichten von einer unge⸗ heuern Verstärkung der Garnison von Mastricht wird jetzt in Dollaͤndischen Zeitungen versichert, daß die Besatzung dieser Stadt nicht mehr als 5000 Mann betrage.

Die Thron-Rede der Königin von England hat hier, und namentlich auf die hiesige Boöͤrse, einen sehr guͤnstigen Eindruck gemacht. Die Fonds- Course, die auf die Nachricht von der neuen Anleihe von 14 Millionen Gulden (s. oben) nicht unerheb⸗ lich gewichen waren, haben heute in Folge der aus London ein⸗ gegangenen Berichte wieder eine Steigerung erfahren.

Es sind hier vielfache Klagen laut geworden über den schlechten Zustand der Landstraße zwischen Amsterdam und Naar⸗ 2 66 . ft . y, dem die Verspaäͤtung

d icht-Lintreffen der Deutschen Po etz te Tagen zuzuschreiben war. hn nn nn, 6

Belgien.

Bruͤssel, J. Febr. ) Der heutige Moniteur Belg * . . e meldet in seinem amtlichen Theile: . Gref von Rechberg,

) Dee Belgischen Blätter vom 7. und 8. R= heute gleichzeitig zugekommen. k

Mexikanischen

Als die Capttulation von Vera!

und Werkstaͤtten zu Seraing und Lüttich verwendet werden.“

mit jedem Tage.

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Geschaͤststraͤger Sr. Majestaͤt des Kaisers von Oesterreich, und Herr Graf don Seckendorff, Geschäftstraͤger Sr. Majestt des Königs von Preußen, haben mit den ihren degationen attachit⸗ ten Personen Bruͤssel am 6ten d. verlassen.“ Der Moniteur enthält heute das Verzeichniß der neuen Avancements in der Artillerie und bei der Militair⸗Intendantur. Man will jetzt wissen, die beiden ehemaligen Minister von Hunart und Ernst hatten ihre Entlassung hauptsachlich des halb gefordert, weil sie mit der Fassung der (in Ne. 43 der St. Ztg. mitgetheilten) Note des Herrn van de Weyer an die Londoner , , , n. ,. . ü tiefsten Frieden, voller Menschen, die sich des Augenblicks ungetrübt 26 . ö, , e n. Diensten steht freuen. Hin und wieder stimmt man die Brabangonne an, t hat n . e . war,. , *. nach Belgien sich auch ein Saal gebildet, wo politische Redner auftreten, nirgends , . . vorden, ist gest on hier uͤber Ostende , , , . 9 ist die , . Sich heit gen don anger gi. ; z gefährdet, und noch berechtigt Alles zu der Vermuthung, daß ö 36 Den utattzi van. Gerichts- Veamten, die dem ausge die Aufstände, womit der Dee die Regierung r schiedenen Justiz Minister, Herrn Ernst, ihre Aufwartung wenn sie die Vorschlaͤge der Konferenz annimmt, nür in dem machte. antwortete dieser auf deren Aeußerungen des Bedauerns Gehirne seiner Redacteurs statifinden werden ? Eben dieses wegen seines 8 n n,, „Ein Minister is vor Allem Staats- Blatt hat sich, durch die Gewalt der offentlichen Meinung bc. a , , n, ich siegt, genoͤthigt gesehen, einen maßigeren Ton anzustimmen; achte die a,. 2 k , ,. ines e rr. Ich doch bleibt es immer sein Refrain, man sey der Regierung . ,,,, ren, m e. , ,, betrachten, keinen Gehorsam mehr schuldig, wenn sie das streitige Gebiet ehe weben düecheeee ee ernst und von Kilt cdenn se g gi d uch e; Veefhüüng, nh Bench , , National Sache nicht, wie sie dlisen Ents lu . 6er diere A r ftungzn 36 Zustimmung d. r Kammern bedurfen. * it , , . . der Er, dem „Belge stimmt unser Comitẽ central in dieser Hin sich dre , en, ,, n k äWberein, fuhrt aber in anderer Hinsicht eine noch gemaͤßigtere sassen * *tJert enk emmmt es, daß Jene das Sprache und ermahnt zur Ruhe und Ordnung. Ob es mit Käaäernl vor? *r Ton, erode darin bleibt, da den Ruͤstungen der Freiwilligen im Luxemburgischen bedeutend des Herrn von Mergde über die 21 Artikel mit vorwärts schreite, mochte ich sehr bezweifeln; im Limburgischen überein an mnt? Der Racktritt der beiden Minister geschieht in dieser Hinsicht so viel wie nichts. Dis Luxembur⸗ „emen attet zes, wider standes geschwacht: indeß war das gische eignet sich besser zu einem Versuche, wie ihn das Comité nehmen der Regiernng in der Sache des Generals Skrzy— veahsichtigt, weil man auf Hulfe aus dem benachbarten Frank⸗ cki fest. Die drei Mitglieder des Kabinets, die sich von den reich rechnet, und auch das Terrain mehr Vortheile darbietet Derren Ernst und von Huart trennten, werden fuͤr minder ener, Die Franzoͤsische Armee faͤhrt übrigens fort, eine stren Wache n . diese letztern gehalten, indeß setzen sie mit Thätigkeit an der Gränze zu halten. General Erezynecki . ver⸗ lee en n e, nahen An zu verlassen, da seine Anwesenheit das Land? mit neuen Ver⸗ k einer großen Anzahl Pferde an. Wie alle diese That⸗ wickelungen bedrohe; die Regierung hat aber hierein nicht wil⸗ sacen , , wis, Ddiese scheinbaren Widerspruͤche erkla, igen wollen. Wären die Depeschen der Kabinette von Wien . . . 3 ausgetre, und Berlin vor der Ernennung des Generals angekommen, so h ole nicht billigen wollen, worin duͤrfte die Sache eine andere Wendung genommen haben.

Die Gräfin von Rechberg sollte diesen Mor en

in diesem Augenblicke ist wahrscheinlich en , 7 Personal der beiden Legationen in Bruͤssel. Ein so schneller Bruch mit zwei Mächten, deren Geschaftstrager seit mehreren Jahren hier akkreditirt waren, ist allerdings der Gegenstand aller Gespräche, hat aber im Ganzen doch weniger Besorgnisse erregt, als man denken sollte, indem an der gestrigen Börse die Belgischen Fonds gestiegen sind. Ueberhaupt genießen wir hier einer Ruhe, die mit dem Lärmen einiger Zeitungen einen selisa— men Kontrast bildet. Theater und Wirthshäuser sind, wie im

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e. er Desetzung Venlo s und Mastricht's durch die Bun— Die diesseitigen Geschäftsträger in Berlin und Wien sind zu⸗ , sie von der Meinung des ruͤckberufen. Ungeachtet der Vertagung der Kammern . K n, , na . ind die, meisten Repraͤsentanten hier geblieben, und hal— . gestern de eruͤcht, es sey die Rede von ten Zusammenkuͤnfte. Man glaubt daß gegen den iner neuen. Bildung des Ministeriums im Sinne des Beitritts j2ten d. M. die Kammern wieder zusammenbẽrufen wer⸗ u den 23 Artikeln. Man sprach davon, Herr Ferd. Meeus den. Die Partei des Friedens setzt sich vor, gleich mit Nach—⸗ herd n and, Mthite und Herr von Brouckére zum / druck aufzutreten, und gegen jede fernere Bewilligung von , , n,, . Steuern fuͤr außerordentliche Deduͤrfnisse zu protestiren. Sie Ende* lch ie igen Blättern liest man: „Die Stadt Luͤttich hofft, die Mehrzahl zu sich heruͤber zu ziehen. Ich vernehme sinder lich bei der Finanz⸗Krisis sehr kompromittirt. Schon hat fo eben, daß der General Donkier, der sich dem Central Eomits in bedeuten des Banguierhanis seine Zahlungen eingestellt. Das angeschlossen hatte, von dem Kriegs-Minister aufgefordert wor⸗ Ctablissement des Herrn Cockerill 'elbst ist nicht vor einer Reac— den ist, sogleich seine Entlassung (nicht vom Dienste, sondern tion gesicher t. Wahrend langer Zeit hat mon gefuͤrchtet, daß vom Comité) zu nehmen. Er thut dieses in einen kurzen man die Arbeiter entlassen müßte, und in dieser Hinsicht erzäͤhit Schreiben, aus welchem hervorzugehen scheint, daß man gegen man Folgendes: Herr Cockerill wol te nach Bruͤssel reisen, da seinen Willen, oder wenigstens ohne sein Wissen keinen h mn aber unter seinen Arbeitern das Geruͤcht sich verbreitet hatte, unter einen jüngst erlassenen Aufruf gesetzt. Man wundert sich er reise wegen Mangels an Fonds ab, so glaubten sie, er wolle wie der Minister des Innern noch immer zugiebt daß Here sie verlassen; sie hielten daher seine Post⸗Chaise zuruͤck und Ducpetiaux, der General-Direktor der Gefaͤngnisse, als Plasi⸗ zwangen ihn, auszusteigen. „Wenn Sie kein Geld haben, sag⸗ dent an der Spitze des Comités figurire. Weiter lazt sich wohl ten sie, so werden wir umsonst arbeiten, aber bleiben Sie bei die politische Toleranz nicht treiben. . uns und verlassen Sie uns nicht. Ohne Sie werden wir keine Huͤlfs mittel haben. In Ihren Werkstaͤtten arbeitend, werden wir wenigstens Kredit beim Bäcker erhalten. Welcher Mann haͤtte solchen Bitten widerstehen koͤnnen? Herr Cockerill versprach daher, nicht abzureisen; bloß um nicht das Ansehen zu haben,

Luͤttich, 8. Febr. Man schreibt aus dem Lager von Be— verloo (so berichtet das hiesige Journal), daß dort am 5ten ö M. eine g. ,,, stattgefunden habe. Ein Hol—⸗ ) abzu um nicht laͤnder, von welchem behauptet wird, daß er Ingenieur-⸗Offtiier As sey er ein Gefangener seiner Arbeiter, fuhr er auf eine in Hollaͤndischen Diensten sey, hate eo ö . . Stunde in die Stadt spazieren. Man sagt, die Regierung sey Maske eines Tischler-Gesellen eingeschlichen und arbeitete dort nicht abgeneigt, eine Subsidie von 600,000 Fr. diesem Etablis⸗ auf ganz regelmäßige Weise. Dieser Mensch, der in einem be⸗ sement zu bewilligen, dessen Cxistenz im gegenwärtigen Augen⸗ ͤ nachbarten Weiler wohnte, wurde vor den Kommandanten des blicke vorzüglich so wichtig ist; aber diese Unterstuͤtzung soll nur Lagers gebracht, welcher den Befehl ertheilte, ihn zur Verfuͤ—⸗ unter der Bedingung gegeben werden, daß Herr Cockerill die gung des Chefs der Sicherheits-Poliz ei in Bruel zu stellen.“

Verwendung der Fonds durch einen Delegirten der Regierung

beaufsichtigen lasse, damit sie ausschließlich fuͤr seine Hochofen ö. Deutschland.

Munchen, 8. Febr. (Fr ànk. M.) Im Palais Sr.

Bruüssel, 8. Febr. Es heißt jetzt mit größerer Bestimmt⸗ Durchlaucht des Herzogs von Leuchtenberg werden Bauten vor—

heit, daß die Herren von Broucksére und Mercier in das Mi⸗ ,. um dasselbe fuͤr den Aufenthalt des Herzogs mit

nisterium eintreten werden.

Der Militair⸗-Gouverneur von Bruͤssel, General Buzen, hat tägliche Audienzen beim Koͤnige, was den Freunden der Ordnung als eine Buͤrgschaft dafuͤr erscheint, daß nichts ver⸗ ,, , werde, um die Ruhe in der Haupistadt aufrecht zu erhalten.

Der Oberst Rodenbach, der seit der Revolution von 1830 Platz⸗Kommandant von Brüssel gewesen, ist zum Befehlshaber der zum Hauptquartiere des Königs gehörenden Kavallerie er⸗

einer Gemahlin geraͤumig zu machen, da es bisher nur fuͤr einen Hofhalt eingerichtet war, und die Frau Herzogin Mutter ihren Wittwensitz darin behaͤlt.

Stuttgart, 8. Febr. (Schwab. M.) In der dritten Sitzung der Kammer der Abgeordneten verlas Fer Alters Praͤ⸗ sident Dr. Muͤhleisen ein Reskript des Koͤnigl. Geheimenraihs, wonach Se. Königl. Majestaͤt von den von der Kammer vor— geschlagenen drel Kandidaten den Kanzler der Landes- Universitat, nannt worden. . br. von Wächter, fuͤr die Dauer der gegenwärtigen Wahl⸗Pe⸗

Im Lager von Beverloo soll die Nachricht von der Ent riode zum Praͤsidenten der zweiten Kammer zu ernennen geruht lassung der Minister von Huart und Ernst einige beunruhi⸗ 6 = „Hierauf war nach der bestimmten Tages-Ordnung der gende Bewegungen hervorgebracht haben, und man spricht da- ntwurf der Dank-Adresse auf die Thron⸗Rede zu berathen. . der Verlegung eines Theils der in jenem Lager befind Im Namen der zur Abfassung derselben niedergesetzten Kom⸗ ichen . missien verliest der Abgeordnete von Feuerlein den Entwurf die⸗

SDiesige Blätter enthalten einen Aufruf, den angeblich ser Adresse und stellt sofort, von der Kommission dazu beauf— die Belgischen Studirenden an die Hollaändischen erlassen haben tragt, den Antrag, daß die Berathung in geheimer Sitzung vor sollen und worin die Letzteren gefragt werden, ob sie sich wit, sich gehen moge, wie solches auch in ähnlichen Fällen fruher ge— lich gegen die Luxemburger und Limburger, weil diese ihre Bel⸗ schehen sey. Die Berathung dieser Frage erfolgte nun in gehe mer gische Nationalitat nicht aufgeben wollten, zu schlagen gebächten? Sitzung. Nach kurzer Zeit werden die Galerieen wieder ges ss get,

Im, Observateur sordert ein Herr Nicolay zu freiwilli— somit ist beschlossen worden, die Adresse nicht in geheimer Sitzung gen Beitragen fuͤr die Beduͤrfnisse der Regierung auf. Er zu berathen. Die Motion, die Berathung zu verschieben, selbst macht den Anfang mit einem Anerbieten von 166 Fr., wurde sodann verworfen und die Berathung über nachstehenden doch scheint dieses keine Nachahmung zu finden, da Jeder, der Entwurf der Dank, Abresse begann? „(i) Euer Königl. Majestaͤt etwas zu verlieren hat, lieber den Frieden erhalten, als einen haben uns bei Eroͤffnung dieses Landtags mit der Hinweisung unnützen Krieg herbeigeführt sehen wil auf den reichen Segen empfangen, womit die göttliche Vorsehung

Der Belge enthält ein neües und zwar sehr unverscham⸗. das Vaterland seit einer Reihe von Jahren begluͤckt. (2) Die- tes Schreiben des Herrn de Potter an den König Leopold. Der ses religiöse Wort hat unsere Herzen tief gerührt, und wir sind Letztere wird darin aufgefordert, vorwärts zu gehen, oder seinen gewiß, daß es von dem ganzen Volke mit denselben Platz einem Andern einzuräumen. z. Gefuhlen aufgenommen wurde. (3) Indem wir aber

Die DOeputirten der Opposition halten fortwährend Bera- die Vorsehung uber ihre Wohlthaten preisen, bewahren thungen uͤber dasenige, was zu thun seyn möchte, wenn die wir in dankbarer Erinnerung, wozu wir unserem geliebten Kö— Regiegung die Konferenz-Beschiasse annehmen sollte. nig, den sie zu ihrem ,, berufen hat, verpflichtet sind,

Die Handels, Krisis ist hier in beständigem Fortschreiten und was derselbe seit Seiner Thronbhesteigung mit schuͤtzender, und die Proteste wegen verweigerter Zahlung vermehren sich ordnender, segnender Hand suͤr sein Volk gethan hat. (4) Vel Das Handels⸗Gericht hat vollauf zu thun, dem um Fuͤrsten und Volk so enge geschlungenen Bande rühmt und zwar sollen täglich uber 130 Prozesse vorkommen. sich dieses, an allen Begegnissen des Königlichen Hauses Theil

q nehmen zu durfen, und mit den innigsten Se genswuͤnschen begleitet Bruͤssel, T Febr. (Köln. Ztg.) Die Grafen von Secken⸗

es hie Königstochter, die, reich begabt an inneren und äußeren dorf und von Rechberg sind Beide (wie bercits gemeldet) noch

Vorzügen, dem Zuge des Herzens folgt und im schönsten Bunde gestern abgereist und werden sich nach Frankfurt 4. M. begeben. die Tage eines Fuürsten beglücken würd, dessen großer Ahnherr