einst ein Hort der Voͤlkerfreiheit war. (5) Ew. Königl. Ma— sestät sind entschlossen, das Ihren Namen verewigende Werk der Ergänzung und zeitgemäßen Erneuerung der vaterländischen Gesetzgebung fortzusetzen. (6) Wie manche Gesetze auch noch einer Revislon dringend bedürfen mögen, so verkennen wir doch teinesweges, daß theils die Entwickelung der Verfassung, theils die vorangegangene Verabschiedung des Straf- Gesetzbuches, theils die Ausbildung des Organismus der Gemeinden, theils endlich der so nothwendige Rechtsschutz für literarische und Kunst-Erzeugnisse, die in dieser Richtung uns angekündigten Geseg Entwürfe zu voerzugsweiser Erledigung empfehlen () Mit Ew. Königl. Majestaͤt freuen wir uns des guͤnstigen Zustandes des Staatshaushaltes. (8) Neben den Segnungen des Frie⸗ dens erkennen wir in demselben die lohnenden Ergebnisse einer geordneten, durch volle Oeffentlichkeit gegen Mißbrauch und Mißtrauen geschuͤtzten Verwaltung. (29) Wir wuͤrden den Zweck unserer Sendung verfehlen, wenn wir nicht bereit wären, die— jenigen Abgaben zur moͤglichst ergiebigen Ermaͤßigung oder zur Erlassung auszumitteln, welche empfindlicher als andere den Steuerpflichtigen treffen oder hemmend auf den Verkehr ein— wirken. (10) Dabei werden wir der Lehre der Geschichte ein gedenk bleiben, daß jeder Zukunft ihre besondern, von der Ge— genwart kaum zu errathenden, Beduͤrfnisse und Lasten warten, und daher die Gunst der Gegenwart bei Verwendung der vor— handenen reichen Einnahme-Ueberschuͤsse mit Gewissenhaftigkeit n suchen. (11) Die ernste Pflicht, die Ergaͤnzung s zu verwilligen, wird uns durch den Gedanken er— rt, daß unser Militair-System sich dahin erhoben hat, Soldaten nicht nur koͤrperlich sondern auch geistig auszu— den, und hierdurch die echte Vaterlandsliebe in ihm stets endig zu erhalten. (12) Wir vertrauen der Fuͤrsorge Ew. iglichen Majestät, daß dem Vertheidigungs-System von 1d -Deutschland die durch Staats-Vertraͤge zugesicherte Voll— zung gegeben werde. (13) Die Bemuͤhungen Ew. Koͤnigl ajestaͤt für Begruͤndung und Ausdehnung des Deutschen Zoll— » Handels-Vereins gehoren schon jetzt, und noch mehr in dem unberechenbaren Einflusse auf Befestigung der, die Deut— chen Volksstämme verknuͤpfenden Bande, der Weltgeschichte an. 14) Was diese Quelle der Kraft gegen Außen, des Wohlstandes und der Ruhe im Innern zu erhalten und zu foͤrdern, was bestehenden Verfassungen und oͤffentlichen Verträgen Achtung und Schirmung zu verleihen vermag, sind Ew. K. Majestaͤt zum tiefsten Danke Ihres Volkes stets zu thun bereit. (15) Unsere Aufgabe wird es seyn, im verfassungsmaͤßigen Wirkungskreise, durch Liebe und Vertrauen zu unserem Konig mit der That zu zeigen, daß die auf Verfassungen gegruͤndeten Throne ein un— antastbares Heiligthum der Voͤlker sind.“ — Auf den Antrag des Abgeordneten Duvernoy wird im dritten Satze statt: schuͤt⸗ zender, ordnender, segnender Hand, „schaffender, ordnender, schützender Hand“ gesetzt. Das Uebrige wird sogleich gebilligt. Bei dem fuͤnften Satz: „Ew. Koͤnigl. Majestat... fortzusetzen“ wird auf den Antrag des Freiherrn von Cotta beschlossen, nach den Worten „Gesetzgebung“ einzuschalten: „im Einklange mit unserer Verfassung.“ Der sechste Satz, lautend: „Wie manche Gesetze .. empsehlen“ wird sogleich angenommen. — Hierauf erhob sich eine längere Diskussion uͤber den Antrag des Abge- ordneten Duvernoy, in die Adresse die Bitte uͤber Wiederher— stellung der Preßfreiheit in ihrem ganzen Umfange einzuschie⸗ ben. Er wurde aber mit 69 gegen j7 Stimmen abgelehnt. — In Beziehung auf die Stelle der Thron-Rede, die von dem Bertheidigungs⸗System Suͤd⸗Deutschlands spricht, brachte Frei⸗ herr von Berlichingen folgende Fassung in Antrag: „Wir thei— len mit Zuversicht die Hoffnung Ew. Königl. Majestät fuͤr Er— haltung des Friedens. Sollcen aber auch unvorhergesehene UÜmstände denselben stoͤren, so werden Ew. Koͤnigl. Majestaͤt bei uns und Ihrem ganzen Volke nicht weniger, als bei Ih— rem getreuen Heere den guten Geist finden, welcher kein Opfer scheut, das die Erhaltung der Integritaͤt und die Beschuͤtzung unserg Deutschen Vaterlandes fordern sollte. Wir schließen uns daher auch gern der Erwartung Ew. Königl. Majestaͤt an, daß das zum Schutze von Suͤd-Deutschland durch Staats— Verträge zugesicherte Vertheidigungs-System bald seine Voll— endung erhalten werde.“ Der Antragsteller begruͤndete seinen Vorschlag dadurch, daß die Erhaltung des Friedens nicht so außer allem Zweifel seyu, und daß Suͤd-Deutschland bis jetzt noch ganz einer Festung entbehre, die zur Abhaltung des Fein— des so nothwendig sey. Brechen im Westen Feindseligkeiten aus, in funf Tagen sey der Feind bei uns, und Suͤd-Deutsch— land sey dann der Schauplatz des Krieges. Von allen Seiten Phterstuͤtzt, wurde dieser Antrag sogleich durch Zuruf genehmigt. Nachdem noch einige Veränderungen in einzelnen Ausdrucken genehmigt worden, fand die Annahme der Adresse durch Zuruf statt. — In der ten Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurden zu den drei Kandidaten fuͤr die Stelle des Vice-Praͤ⸗ sidenten gewählt: v. Rummel mit 57 Stimmen, v. Gmelin mit 58 (nach wiederholter Abstimmung) und Scheuerlen mit 53 (ebenfalls in zweiter Abstimmung). Ferner wurden noch die 6 Secretaire und die 9 Mitglieder der Petitions-Kommisston ge⸗ wählt. — Der Fuͤrst Georg von Loͤwenstein Freudenberg ist zum Vice⸗Praͤsidenten der ersten Kammer von Sr. Königl. Majestät ernannt worden.
Italien.
— — Rom, 28. Jan. Der Tod des Fuͤrsten Lieven und die bei seinem Begräbnisse vorgekommenen Umstaͤnde geben dem hiesigen Publikum noch immer Stoff zu Unterhaltungen. Es entspricht einem, bei hiesigen Todesfällen nichtkatholischer Fremden von der Paͤpstlichen Regierung stets beobachteten Grundsatze, daß sie dem Leichen, Pompe, welcher dem Range und Stande des Verstorbenen gebuͤhrte, kein Hinderniß entge— gengestellt hat. Zu diesem Pompe gehörte aber unstreitig auch die, dem Begraͤbniß vorausgegangene Aufstellung des Sarges, der die sterbliche Hulle verschloß, in einem wuͤrdigen, zur Auf— nahme des ansehnlichen Leichen Gefolges geeigneten Lokale. Wenn der Russische Gesandte, welchem die Anordnung der Be— stattung oblag, als ein solches Lokal, in Ermangelung eines an— deren und mit Ruͤcksicht auf die Konfession des verstorbenen
äarsten er 1 wenn auf sein Ersuchen det Preußische Ge⸗ schäftsträger dieselbe dafür einzuraͤumen, nicht Anstand nahm,
ĩ ĩ ürsten Thronfolger von Rußland wenn endlich mit dem Großfuͤrst hronfolg n .
Kaiserl, Hoheit und dem ar e, Leichen⸗ Gefolge auch das di plomatische Corps auf eine Einladung nicht des Preußischen n ser,. sondern des Russischen Gesandten sich daselbst ersammelte, um von dort aus der Leiche bis zum Begraͤbniß— Das Geleit zu geben, so findet man dies Alles eben so
ch'und der Ordnung gemäß, als die stille religiöse Feierlich⸗
keit, welche nach der Sitte der evangelischen Konfessions⸗Ver⸗
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wandten bei dieser Gelegenheit, wie sonst im Sterbehause zu geschehen pflegt, veranstaltet wurde. Unerwartet erschien in Be— ziehung hierauf nichts als das Befremden, welches die Par st— liche Regierung späaͤter über diesen Vorgang , . hat, be⸗ sonders aber ihre Besorgniß, als konne derselbe zu der irrigen Meinung Veranlassung geben, daß eine offentliche Ausuͤbung des protestantischen Kultus in Rom von ihr anerkannt oder to— lerirt werde. Am wenigsten aber konnte wohl der Preußische Geschäftsträͤger erwarten, daß die Papstliche Regierung in die— ser, lediglich die Russische Gesandtschaft betreffenden Angelegen⸗ heit auch ihm die Vorstellungen, von denen nachher im hiesigen Publikum die Rede gewesen ist, machen zu lassen fuͤr noͤthig erachten würde; wahrend es doch hier allgemein bekannt ist, daß er auch in Beziehung auf die, innerhalb seiner Wohnung stattfindende Ausuͤbung des Gottesdienstes durchaus keine be— sondere, sondern nur die allgemeinen gesandtschaftlichen Vor—⸗ rechte, welche an allen Europäischen Hofen und auch in Rom anerkannt und geachtet werden, in Anspruch nimmt und in laͤngst hergebrachter Weise geltend macht.
Soan ien.
Madrid, 29. Jan. Die Hof-Zeitung enthält einen lan— gen Artikel, worin die Fortdauer des Belagerungs-⸗Zustandes in Barcelona und Cadix vertheidigt wird. Es ist dieser Arti— kel offenbar gegen die Exaltados gerichtet, welche die Absetzung des Barons von Meer und des Generals Cleonard verlangen, weil Beide ebenfalls jene Maßregel vertheidigen. Den Fuͤh⸗ rern der exaltirten Partei, den Generalen Lorenzo und Narcisso Lopez, wurde gestern Abend, ungeachtet der seit einiger Zeit herrschenden Kälte, von einer großen Volksmenge eine Sere— nade gebracht.
Der Finanz-Minister hat die Herren Inclan und Mar— liani nach London gesandt, um daselbst die Regulirung des neuen Zoll⸗Tarifs zu Stande zu bringen.
Die Deputirten⸗Kammer hat der Wittwe Mendez Vigo eine Pension bewilligt. t
Herr Perez de Castro, Conseils-Praͤsident und Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ist aus Lissabon hier ange— kommen.
des Generals
Spanische Gränze. Man schreibt aus Bayonne vom 2. Februar: „Der seit mehreren Tagen unaufhoͤrlich fallende Schnee hat alle Verbindung unterbrochen. In Tolosa ging das Geruͤcht, daß der General Espartero mit seiner Armee Miranda del Ebro verlassen habe und nach Vittoria marschirt sey. Ma— roto, der die Bewegungen desselben aufmerksam beobachtet, ist sofort von Salvatierra aufgebrochen, um die Linie von Arlaban nach Villareal zu besetzen.
In der Sentinelle des Pyrénses liest man: „Die Marine des Don Carlos, die vor kurzem nur noch aus weni— gen Trincaduren bestand, vermehrt sich täglich. Die Provinzen Alava, Guipuzcoa und Navarra haben auf ihre Kosten mehrere neue Fahrzeuge ausgeruͤstet, die sich jetzt in den kleinen Karli— stischen Häfen befinden und, Briefen aus Bilbao zufolge, wohl im Stande sind, sich mit den im Biscayschen Golf befindlichen Spanischen Dampfbdsten zu messen.
Türkei.
Konstantinopel, 17. Jan. (Journ. de Smyrne). In den politischen Beziehungen scheint hier fortwährend eine große Regsamkeit zu herrschen. Am vergangenen Sonnabend fand eine große Rathsversammlung statt. Die Sitzung dauerte mehrere Stunden, und es soll zu sehr wichtigen Erörterungen gekommen seyn, ohne daß man jedoch wuͤßte, welche Gegenstaͤnde dieselben betrafen. Auch in die diplomatischen Kreise scheint mehr Leben gekommen zu seyn, und man bemerkt vorzuͤglich, daß die Beziehungen des Franzoͤsischen Gesandten zum Divan haͤufiger und wichtiger geworden sind.
Halil-Pascha soll mit dem Range und Titel eines Serias— kers zur Verwaltung von Nissa in Serbien berufen worden seyn.
Das Dampfboot „Orient“, welches fuͤr Rechnung der Compagnie der Sarafs in England angekauft wurde, ist am Montage hier eingetroffen und von . Pascha's und anderen hohen Personen am folgenden Tage besucht worden. Wie es heißt, wird dasselbe zu Fahrten zwischen Konstantinopel und Trapezunt verwendet werden.
Die Aufmerksamkeit wird noch immer durch die Vorgaͤnge in Persien in hohem Grade in Anspruch genommen. Die letz— ten uͤber Trapezunt eingegangenen Nachrichten bestaäͤtigen den vor einigen Tagen durch den Tataren der Englischen Gesandtschaft uͤberbrachten Bericht. Der Schah soll in seiner Abneigung gegen die Engländer verharren; indeß ist, wie man bestimmt
weiß, das Verbot der Einfuhr Englischer Manufakturwaaren noch nicht ergangen.
Der Schah würde wohl dazu geschritten seyn, wenn er nicht fuͤrchtete, sich die Feindschaft des in Persien sehr angesehenen Standes der Kaufleute und aller derjenigen, die sich mit der Seidenzucht beschaͤftigen, zuzuziehen.
Die Kommissarien, welche vom Handelsstande mit der de— sinitiven Regulirung der Taxe, welche die Kauffahrteischiffe zur Unterhaltung der Leuchtthuͤrme im Schwarzen Meere zu erlegen haben, beschäftigt sind, hatten am vergangenen Sonnabend eine Zusammenkunft. Die Abgabe soll auf 16 Para's fuͤr die Tonne bestimmt worden seyn.
Der fruͤhere Gouverneur von Anatolien und zugleich einer der reichsten Privatleute des Reichs, Kara Osman Oglu, soll sich erboten haben, den zu Kuru Tschesme kuͤrzlich abgebrann⸗ ten Pallast der Prinzessin Atije auf seine Kosten wieder auf⸗ bauen zu lassen.
Die Nachricht von der Gefangennehmung des Herrn Bell , sich nicht, und derselbe scheint sich gegenwärtig im In—
ern Tscherkessiens aufzuhalten.
Den Entrepreneurs der oͤffentlichen Balle ist gegen Erle— gung von hunderttausend Piastern gestattet worden, wahrend des Karnavals zwanzig Balle zu veranstalten.
die Preußische Gesandtschafts⸗Kapelle benutzen zu kön⸗
Der Fuͤrst von Pückler-Muskau ist am vergangenen Dien stage in Burnabat eingetroffen, wo der Preußische Konsul schon längst ein Haus fuͤr ihn hatte in Stand setzen lassen. Der Fuͤrst soll auf seiner Seefahrt große Gefahren zu bestehen ge—
habt haben; das Schiff wurde in der Nähe von Rhodus von einem heftigen Sturme uͤberfallen, und theilweise entmastet. In begegnete das Schiff der Englischen Korvette „Beacon“, welche einen Ossizier und zwanzig Matrosen zur Unterstüͤtzung der Bedraͤngten absandte; durch deren Huͤlfe ent— gingen sie der Gefahr. Cre n soll der Furst ungeachtet des strengen Winters einen Theil Klein-Asiens durchstreift haben. In Aidin wurde er von Tahir Pascha aufs zuvorkommendste aufgenommen; dieser ließ den Fuͤrsten nicht nur durch einen sei⸗
ner Haus⸗Offizianten nach Smyrna begleiten, sondern auch alle Reisekosten bis dahin bestreiten.
In lan d.
— — Stettin, 12. Febr. — Rhederei. — Die Rhe⸗ derei des hiesigen Regierungs⸗-Bezirks hat im verflossenen Jahre einen Verlust erlitten, wie in vielen Jahren nicht. Siebzehn Schiffe von zusammen 1850 Lasten, und darunter 3 neue Schiffe von 449 Lasten, welche resp. ihre erste und zweite Reise mach—⸗ ten, sind verloren gegangen. Drei Schiffe gingen mit Mann und Maus unter, und von 2 Schiffen, die schon vor 5 und 5 Monaten nach Neweastle von Swinemuͤnde abgingen, ist das⸗ selbe anzunehmen, da alle Nachrichten uͤber ihr Schicksal feh⸗ len. Ueberhaupt sind von jenen 17 Schiffen 6 in der Ostsee, auf der Reise von und nach Neweastle, 2 in der Nordsee und 2 im Kattegat verungluͤckt, an der Juͤtlaͤndischen Kuͤste gestrandet und J auf unbekannte Weise verloren gegangen. Von der Gesammtzahl der in See verungluͤckten Schiffe gehoren al— lein der hiesigen Rhederei 11 an. Letztere, welche am Ende des Jahres 1837 einen Bestand von 164 Schiffen, zusammen 18,661 Lasten groß, hatte, zählte am 1. Januar d. J., ungeach⸗ tet im verflossenen Jahre 12 Neubauten und 11 Ankaͤufe statt— gefunden hatten, nur 160 Schiffe von 18,696 Lasten, mithin 4 Schiffe weniger und 32 Lasten mehr.
Köln, J. Febr. (K. 3.) Heute Abends ist durch Zu— schrift Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich von Preußen an das festordnende Comité die Zusicherung eingetroffen, daß Hoöͤchstderselbe unserer Stadt in diesem Jahre wieder die Ehre schenken werde, der Feier des großen Maskenfestes am Haupt— tage, Montag den 1sten d. M., persoͤnlich beizuwohnen.
Aachen, 8. Febr. (Aachen. 3.) Graf von Seckendorf, Königl. Preußischer Kammerherr und Geschaͤftsträger am Belgi— schen Hofe, nebst Gefolge, und Graf von Rechberg, K. K. Oesterreichischer Kaͤmmerer und Geschäftstraͤger am selben Hofe, nebst Gefolge, sind hier angekommen und im Gasthofe zum großen Monarchen bei Herrn Dremel abgestiegen.
Koͤnln, 10. Febr. (W. u. St. Bote.) Heute ist der Oester⸗ reichische Gesandte am Belgischen Hofe hier angekommen und im Wiener Hofe abgestiegen.
enbahn-Fahrten am 12. Februar. Abgang Zeitdauer
von um Uhr St. M.
40 Berlin 2 N. M. — 48 al Potsdam — 40 10 Abds. 1 2
Dauer der Abgang
Ei Zeitdauer
n um uhr * M. ms — .
Potsdam 7! Berlin 9! Potsdam 12 Mtg.
40 Berlin
unn, ti
ö r 8e n. Amsterdam, S. Februar.
Niederl. wirkl. Schuld 59/6. 80S 9 do. 10. Kanz. Bill. 260,3. So / g Span. 17566. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. St/. Preuss. Präm. - Sch. 126. Poln. — . Oesterr. Met. 1027.
Antwerpen, 7. Februar.
TZinsl. —.
Neue Anl. 16152. Frankfurt a. M., 10. Februar.
2129/0 Holl. 85 ⸗x. Bank-Aetien 1785. Soo Span. Anl. S- Poln. Loose 7733. Taunusbahn-Aetien 11 Fl. Agio pro Aetie.
Hamburg, 11. Februar. Bank- Actien 1455. 1450. Engl. Russ. 108. 1073/.. London, S. Februar.
Cons. 3959 921s9. Belg. — Neue Anl. 19. Ausg. Sch. Sl.. 210, Holl. 5455. 590 103. do. 30 231/55. Engl. Russ. 11412.
Pbaris, S8. Februar.
do Rente fin cour. 110. 68. 30/0 fin cour. 78. 48. S0 /-, Neap-.
sin cour. 99. 10. 50/9 Span. Rente 19. Passive M /g. 30/0 Portug. 223. Wien, 8. Februar.
kosg 1911/6. . Neue Anl. —.
Passive */. So /, Port. 3725.
do / Met. 1071/9. z0so 81* / g.
l9 /, —. Hank Actien -—
Königliche Schauspiele. Donnerstag, 14. Febr. Im Schauspielhause. Hamlet, Prinz von Daͤnemark, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare. (Herr Emil Devrient, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden
Hamlet, als Gastrolle.) .
Freitag, 15. Febr. Im Opernhause. Robert der Teufel, Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von J. Meyerbeer. (Dlle. Loͤwe: Isabelle. Fraͤul. von Faßmann: Alice.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. . ö;
Im Schauspielhause: 1) Les Rivau d'eux-mèmes, eomédie en 1 43cte. 2) La femme raisonnable, comédie en 3 actes, par Mr. Rosier.
Sonnabend, 16. Febr. Im Schauspielhause. Zum ersten⸗ male: Charlotte Mardyn, Lustspiel in 2 Abth., nach Duma— noir, von A. Cosmar. Hierauf: Sie ist wahnsinnig, Drama in 2 Abth., nach Melesville, von L. Angely. (Herr E. De— vrient: Sir Bernard Harleigh, als Gastrolle.)
Sonntag, 17. Febr. Im Opernhause: Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von A. Adam.
Im Schauspielhause: Eugen Aram, Trauerspiel in 8. Abth. nach dem Roman gleiches Namens, von Bulwer, von Lud, wig Rellstab.
Montag, 18. Febr. Im Opernhause. Letztes Konzert von Ole Bull. Hierauf: Der reisende Student.
Die freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig.
Preise der Plaäͤtze! Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: Der Majoratserbe, Lustspiel in Abth.', vom Verfasser von „Luͤge und Wahrheit“. (Herr E. Devrient: Graf Paul von Scharfeneck Hierauf; Die Braut aus der Residenz, Lustspiel in 2 Abth. (Herr E. De— vrient; Jakob Wehringer, als Gastrolle.)
Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 14. Febr. Große musikalisch-scenische Abend⸗
Unterhaltung in 2 Abtheilungen. (Im Kostuͤm.) Freitag, 13. Febr. Lenore. Melodrama in 3 Atten, von
Karl von Holtei.
Sonnabend, 16 Fedr. Zum erstemmale: Mademoiselle Lustspiel in 2 Akten, von M Tenelli. Hierauf zum erstenmale: Das Haͤuschen in der Aue. Lustspiel in 1 Akt, nach dem Fran“
zoͤsischen von Herzenskron.
In Vertretung des NRedacteurs: Wentzel. 5 —
Gedruckt bei A. W. Sapn.
Allgemeine
renßische Staats-Zeitung.
Berlin, Freitag den 150
Februar
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben dem Kreis⸗Steuer⸗Einneh⸗
mer Weymann zu Nimptsch den Rothen Adler-Orden vierter
Klasse zu verleihen geruht.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Assessor Bon zum Re— gierungs⸗Rathe zu ernennen geruht.
Des Köoͤnigs Majestät haben den Post-Direktor Gericke in Emmerich und den Post-Inspektor Schuller in K, Ober⸗Post⸗Direktoren zu ernennen geruht.
Angekommen: Der Ober“ Jag Hof ⸗Jagd⸗Amtes, General⸗Major F
lath⸗Beuthen, von Carolath.
Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mini⸗
ster bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft, Oberst von Ro— cho w, aus der Schweiz.
Der Großherzogl. Mecklenburg-⸗Schwerin- und Mecklen— burg Strelitzsche Bu ndestags⸗-Gesandte, Wirkliche Geheime Rath von Schack, von Neu⸗Strelitz.
Der Kammerherr und bisherige Geschaäͤftsträger in Bel—
Ha gien, Graf von Seckendorff, von Bruͤffel
Abgereist: Der Erb-Hofrichter und Erb, Land-Hofmei—⸗ ster im Herzogthum Schlesten, Graf von Schaffgotsch, nach Warmbrunn.
Der Hof -Jaͤgermeister, Freiherr von der Asseburg, nach Magdeburg.
gel, nach Warschau.
371 2 A u 6 Rmußl gn e n
St. Petersburg, 6. Febr. Einer in hiesigen Blät— tern enthaltenen Uebersicht zufolge, bestand die Bevslkerung Rußlands im Jahre 1836 aus 59, 133,585 Einwohnern, worun⸗ ter 30, 237,352 weiblichen Geschlechts. Es lebten davon im Königreiche Polen 3,188,222, im Großfuͤrstenthume Finnland 1,3725122, in den Transkaukasischen Landern 1,378,Rz 16 und in den Russisch⸗Amerikanischen Besitzungen 61,053 Menschen.
Aus Astrachan gehen erfreuliche Nachrichten uber die zu— nehmende Civilisation der Kalmücken ein. „Unlaͤngst noch“, so wied in dieser Beziehung geschrieben, „waren den Kalmuͤcken alle staatsbuͤrgerlichen Begriffe fremd; sie vermieden Alles, was nicht mit ihren eingewurzelten Lebens-Ansichten uͤbereinstimmte, und zeigten nicht die mindeste Neigung zu einer ansaͤssigen Le— bensweise, zur Ordnung und zu Gemeinde Organisation. Jeg— liche darauf sich beziehende Verordnung der Regierung sahen sie als ein druͤckendes Joch an. Jetzt geht unter ihnen eine große Veraͤnderung vor. Obgleich diese sich noch nicht auf den Pöbel erstreckt, der größtentheils an den Sitten der Vorzeit haͤngt, so offenbart sich dieselbe doch merklich unter ihren Stamm-
Herren, den Saißangen; und das ist schon ein guter Anfang. Außer
dem bis heut zu Tage bekannten Häuptlinge des Choschutoffskischen Uluß (Hordenlager), Obersten Serbedssab Tiumenew, welcher fruͤher als die ubrigen sich mit dem Gedanken befreundete, die Wohnungen nach Russischer Weise einzurichten, und sich eifrig bemüht, die Kalmuͤcken seines Uluß an eine ansaͤssige Lebensweise
die Bequemlichkeiten zu vertauschen, welche das ansaässige Leben in Doͤrfern und Staͤdten gewährt, wenn die National-Ge— wohnheit und die Geschaͤfte ihrer Wirthschaft sie nicht davon abhielten. Durch die väterliche Fuͤrsorge des Gouvernements Chefs, des jetzigen Militair-Gouverneurs, geschmeichelt, kom— men sie oft auch ohne Geschaͤfte nach Astrachan, bloß um sich mit der hiesigen Gesellschaft bekannt zu machen und in einem besseren Kreise ihre Zeit zuzubringen. — In diesen Tagen gab der Häuptling des Maloderbetewskischen Uluß, Capitain Ded— shid Sambo Taischi Tundutoff, hier einen Ball. Das ist der nämliche junge Kalmücken⸗Fuͤrst, welcher im vorletzten Jahre unseren Russischen Bauern freiwillig einen ansehnlichen Flaͤ— chenraum seines Landes abtrat, auf welchem jene sich niederge— lassen hatten, ohne zu wissen, daß dieses Land ihm gehörte. — Auf dem Balle waren außer eine Menge von Gaͤsten, auch
viele Adels- Familien der Kalmücken. Es war interessant, ihre morgenlaͤndischen, unveranderlichen Kostüme zu sehen, die unter
der Masse von Europaͤischen Mode⸗Anzuͤgen einen schnei— denden, charakteristrenden Kontrast des Asiatischen Typus
mit dem (launenhaften, verfeinerten Europaischen Geschmack bildeten. Die innere Ausstattung des Hauses war geschmack⸗
voll und die Bewirthung reichlich; ein Theil des Stadt-Ka— nals, gegenuͤber dem Hause, war recht huͤbsch erleuchtet, und
gewährte den Einwohnern der Stadt einen angenehmen Spa ⸗
ziergang. Auf solche Weise erreichte der Wirth seinen lobens— werthen Zweck, sich mit der hiesigen hoͤheren Klasse der Gesell⸗ schaft bekannt zu machen, und zugleich dieser ein Vergnügen zu bereiten. — Dieses Ereigniß kann ohne Zwelfel zur Bestaͤti⸗ ung unserer Ansichten Über die Kalmücken dienen. Es ist zu ahn, daß sie, ein von Natur stilles und arbeitsames Volk, mit der Zeit den Asiatischen Geist der Unbeweglichkeit ablegen, sich nach und nach die Sitten und Gewohnhelten der organi⸗ sirten buͤrgerlichen Gesellschaft aneignen und gute Buͤrger wer⸗ den, um so vollkommen den wohlthaͤtigen Absichten unserer wei⸗ sen Regierung zu entsprechen.“
83. Roggen 14!
Koͤln zu
Mittel verdoppelter Angriffe gegen das Ministerium.
haänglichkeit als die
zung vom 5. Februar.
Warschau, 10. Febr. In Folge einer Kaiserlichen Ver— ordnung vom 21sten v. M. wird mit dem Schluß diefes Jah⸗ res die im Köonigreich Polen bestehende Zahlen, Lotterie aufhö— ren, weil man gefunden hat, daß dieselbe auf die Sittlichkeit der ärmeren Volksklassen schädlich einwirkt
Auf den letzten . Mal kten zahlte man fäuͤr den g Fl., Weizen 32 Fl., Gerste 1611/9 Fl. und , ; ; ; .
Franktrel ch.
Paris, 8. Febr. Die Koͤnigliche Familie wird, wie man vernimmt, wegen der Trauer um die Herzogin Alexander von Wuͤrttemberg, die Faschings⸗Tage in Fontainebleau zubringen. Der Konig wird noch in dieser Nacht dahin abreisen.
Man kann sich leicht denken, daß die (gestern mitgetheilte)
Ansicht des „Journal des Debats“ uͤber die Absetzung des
Herrn Persil von den Coalitions-Journalen nicht getheilt wird. Herr Persil, wer sollte es glauben! ist plötzlich populair gewor— den, oder wenigstens dient er den Journalen als ein treffliches Der Courrier frangais aäußert sich uͤber diesen Gegenstand unter Anderem folgendermaßen: „Wenn ein Ministerlum der linken Seite Herrn Persil abgesetzt hatte, so wurde eine solche Hand⸗ lung selbst von denen begriffen werden, deren Meinungen die— selbe verletzte; denn Herr Persil hat der Opposition keine Dienste geleistet, oder wenigstens keine leisten wollen. Er hat dieselbe
in der Kammer wie in der Presse mit einer vor ihm unbekann—
ten Erbitterung verfolgt. Aber was kann ihm der Hof vor— werfen, der es gern sieht, wenn man ihm mit einer blinden
ö 4 ; Anhaͤnglichkeit dient, und der lange Zeit einen bequemen Zu- Der Kgiserl. Russische Contre⸗Admiral, Freiherr von Wran⸗ ĩ c 5
fluchtsort hinter dem Muthe des Herrn Persil fand? Das Mi—
nisterium möge sich huͤten; wenn man eine persoͤnliche Anhaͤng⸗ lichkeit an die Krone zu erkennen giebt, wenn man diese An— eligion der Repraͤsentativ⸗ Regierung be⸗ Mylorbs, sagte er, jene Art von Freibeuter⸗-Krieg, wie er an
trachtet, dann ist es nicht klug, diejenigen zu verfolgen, die zuerst
das Beispiel einer solchen Anhänglichkeit gegeben haben. Die oͤffentliche Meinung verzeiht zuweilen die Ungerechtigkeiten der Regierung, ⸗ Mitleid. mäaäͤnnern lehren, sich der Regierung nicht blindlings hinzugeben.
aber gegen undankbare Regierungen ist sie ohne Die Absetzung des Herrn Persil wird allen Staats—
Wir wissen Alle, was Herr Persil gethan hatte, um ein wenig mehr Dankbarkeit von Seiten der Regierung zu verdienen;
was aber hat er gethan, um seine Absetzung zu verdienen?
Herr Persil ist nicht mehr Minister, er denkt nicht mehr genau so, wie das Ministerium denkt; er hat sich mit seinen politischen
Freunden verbunden, um die Wahlen im Interesse seiner Mei⸗ nungen zu beaufsichtigen; dies ist die Beschwerde, die, gegen das fruͤhere Leben des vormaligen Großsiegelbewahrers in die Wagschale gelegt, jede menschliche Ruͤcksicht zum Schweigen ge— bracht hat. nung zu haben, anders zu denken, wie das Ministerium; dies reicht hin, Ministerium am Vorabend der Wahlen vollzogenen Absetzungen sind nicht allein ein wahrhafter Mißbrauch der Gemalt, sondern ein vollstaͤndiges System, namlich das der blinden Abhangigkeit der Beamten unter einer solchen Regierung nicht zu gleicher Zeit seine Mei— nung und sein Amt behalten kann. Beamter nicht Deputirter seyn sollte. Die Wähler werden sich
Herr Persil nimmt sich heraus, eine eigene Mei— um seine Absetzung zu motiviren. Die von dem Es ist jetzt aller Welt klar bewiesen, daß man Es folgt daraus, daß ein
dies zu merken haben.“ Die Wähler des Bezirks von St. Denis (extra muros)
haben Herrn Lascases Vater (den Begleiter Napoleon's) die
Kandidatur bei den bevorstehenden Wahlen angeboten. Herr Lascases lebt seit mehreren Jahren in gänzlicher Zuruͤckgezogen⸗
heit und war entschlossen, nicht mehr in das politische Leben . zuruͤckzukehren. Es scheint aber, daß die dringenden Verwen— in eigens fuͤr sie erbauten Haͤuschen zu gewöhnen, fangen auch dungen des Herrn Odilon Barrot eine Aenderung dieses Ent— andere an, den Reiz des Stadtlebens zu fuͤhlen, und es scheint,
daß sie schon jetzt bereit sind, ihre unwirthbaren Steppen gegen
schlusses veranlaßt haben; wenigstens hat Herr Lascases nach— stehenden Brief an Herrn Odilon Barrot gerichtet: „Mein
theurer, vormaliger Kollege! Ihre Zeilen sind mir um so wohl⸗
thuender und um so schätzbarer gewesen, als Sie seit Eroͤffnung
der Session bestaͤndig der Gegenstand meiner Wuͤnsche, meiner
Hoffnungen, und ich kann wohl sagen, meiner Bewunderung gewesen sind; auch genuͤgen mir Ihre wenigen Worte der Er? munterung und der Ermahnung, um meinen Enischluß zu be— stimmen. Ja, obgleich ich durch Neigung, und vielleicht auch durch Beduͤrfniß an meine Einsamkeit gefesselt bin, so erklaͤre ich mich doch bereit, mich zur Verfugung meines Bezirks zu stellen, wenn derselbe die Guͤte hat, an mich zu denken, mich glücklich schaͤtzend, unter so ernsten Ümständen etwas zur Kund⸗ gebung einer öͤffentlichen und nationalen Gesinnung beitragen zu konnen. Aber ich lebe in gänzlicher Abgeschiedenheit, ich sehe fast Niemand, und das Eigenihuͤmliche meiner Stellung verbietet mir alle personlichen Schrüte. Genehmigen Sie 6 (gez) Graf von Lascases.“ Das Journal des Débats widerspricht dem Geruͤchte,
daß Herr Jacques Lefebvre bei den bevorstehenden Wahlen auf
(. Kandidatur beim zweiten Pariser Bezirke Verzicht leisten werde.
Die Temperatur ist hier seit einigen Tagen schon ganz
fruͤhlings artig. Gestern zeigte der Thermometer 9 Grad Wärme.
Großbritanien und Irland.
Parlaments, Verhandlungen. Oberhaus. Siz— r Der erste bedeutende Redner, der sich in diesem Hause in der Debatte uͤber die Adresse verneh⸗ men ließ, war der Herzoz von Wellington, aus dessen Vortrage wir hier noch Einiges mittheilen. In Bezug auf die
Hollaäͤndisch⸗Belgische Angelegenheit hob er das besonders her⸗ vor, daß die urspruͤngliche Grundlage, auf welcher Belgien als ein besonderes , . Königreich anerkannt, und die Be— dingung, welche an sein
erbleiben in dieser Stellung geknuͤpft
) Dle Pariser Post vom ten d. ist heute nicht hier eingegangen.
worden, die einer beständigen Neutralität gewesen sey; von die⸗ sem Gesichtspunkt sey Graf Grey ausgegangen, und es werde
derselbe hoffentlich, sowohl von England wie von Belgien, nie—⸗ mals dann
außer Acht gelassen werden. Der Herzog äußerte seine Freude uber die Verbesserung von Englands Handels-Verhältnissen zur Tuͤrkei und uͤber die Erneuerung
des Handele⸗Traktats mit Oesterreich, in Bezug auf welchen e
jedoch hemerkte, daß man sich im Irrthum befinde, wenn math glaube, er enthalte andere Bestimmungen, als fruͤhere Traktate,
mit Ausnahme eines, allerdings sehr wichtigen Punktes, näm⸗
lich der Ersffnung der Donau-Schifffahrt. Mit Hinsicht auf die Ostindischen Angelegenheiten machte er nur darauf aufmerk— sam, daß man sich dort in einen sehr verwickelten Krieg einge— lassen habe, wollte jedoch noch keinen Tadel dieserhalb äußern, weil er von der ganzen Sache nicht näher unterrichtet sey und nur das davon erfahren habe, was die Thron-Rede in dieser Beziehung sage. Hierauf zu den inneren Angelegenheiten uͤber— gehend, erklaͤrte er sich vereit, auf eine néue Erwägung der Irländischen Munizipal-Reform einzugehen, wellte jedech von den Grundsaäͤtzen, nach denen er diese Sache in der vorigen Session behandelt, nicht ablassen, und meinte daher auch, er sey uber⸗ zeugt, daß man, wenn in der Thron-Rede eine solche Reform als ein wesentliches Erforderniß fuͤr Irland bezeichnet werde, hierunter nur das ganz allgemeine Prinzip, nicht die Details
der vorjäͤhrigen vom Oberhause verworfenen Maßregel ver⸗ standen habe.
Ueber die vollstaͤndige Emancipation der Neger in Westindien äußerte er sich zwar sehr erfreut, fuͤgte jedoch hinzu, er hoffe, daß man dadurch nicht das dortige Eigenihum
vernichtet, sondern es auf eine feste Grundlage, nämlich auf
eine regelmäßige Lohn-Arbeit, basirt haben werde. Der CErklaä—
rung, daß Ihre Majestaäͤt fest entschlossen sey, ihre Souverai⸗ netät in den Britisch⸗Nordamerikanischen Provinzen aufrecht zu
erhalten, zollte er seinen vollkommenen Beisall, aber die zu diesem Zweck angewandten Mittel schienen ihm unzulaͤnglich.
der Kanadischen Gränze geführt wird, ist in jedem anderen Theile der civilisirten Welt unerhört. Nur in der Geschichte barbari— scher Nationen ist Aehnliches vorgekommen. Ich hoffe,
das Parlament wird in dieser wichtigen Sache etwas weiter
schauen und die Regierung ernstlich darauf aufmerksam machen, denn es scheint mir durchaus nothwendig, Maßregeln anzuneh⸗ men, um die Regierung der Vereinigten Saaten zu bewegen, daß sie wirksame Schritte zur Unterdrückung dieser schändlichen Gewaltthätigkeiten thut. Möoͤge das Haus auf die Invasion von Texas hinblicken, möge es an die Folgen jener Invasion denken, mit der es gerade dieselbe Bewandniß hatte, wie mit den Einfaͤllen in Ober-Kanada. Wenn wir nicht energisch in dieser Sache verfahren, so wird es uns mit der Provinz Ober— Kanada gerade so ergehen, wie es Mexiko mit Texas er— gangen ist. (Hort, hoͤrt!)) Ich fordere die Regierung auf, diesen Krieg als einen großen National-Krieg zu betrachten, zu bedenken, daß die höchten National⸗Interessen dabei auf dem Spiele stehen, und daß wir die Sache sehr be— deutend nehmen muͤssen, wenn wir sie bald erledigt zu sehen wuͤn— schen. Ich zweifle nicht an den guten Absichten des Praͤsiden⸗ ten der Vereinigten Staaten, aber mit großem Bedauern sehe ich Amerikanische Unterthanen bewaffnet in unser Gebiet ein— dringen, bewaffnet und sogar mit schwerem Geschuͤtz versehen, welches den Vereinigten Staaten angehöorte. Erstaunen muß ich, wenn ich sagen hoͤre, die Regierung der Vereinigten Staa— ten koͤnne dies nicht verhindern. Ich erinnere mich, daß einst hier daruber distutirt wurde, ob die Spanische Regierung den Durchzug eines Portugiesischen Truppen-Corps durch Spanien ,, . könne, und ich weiß sehr wohl, daß diese Frage enischieden bejaht wurde. Es ist auch gar nicht zu bezweifeln, daß die Reglerung eines jeden Landes zu jeder Zeit die An sammlung bewaffneter Trupps in ihrem Gebiet und deren Ein⸗ faͤlle in benachbarte Staaten zu hindern vermag. Hier sehen wir aber die Regierung der Vereinigten Staaten dasitzen und kaum Notiz davon nehmen, wenn ihre Unterthanen in die Britischen Provinzen einfallen.“ Am Schluß seiner Rede machte ber Herzog noch auf die neuen Umtriebe O Con⸗ nell's in Irland aufmerksam und schien es sehr zu mißbilligen, daß die Regierung dies so ungehindert geschehen lasse; ja, er deutete sogar an, daß die Minister zum Theil selbst an solchen widergesetzlichen Handlungen schuld seyen, indem bei einer feu⸗— heren Gelegenheit einer derselben (Lord John Russell) sich aufs eifrigste fuͤr das Recht des Volkes, sich in großen assen zu versammeln und frei zu berathen, ausgespro⸗— chen habe, wahrend in England schon die Versammlungen bei Fackelschein ihren Anfang genommen, die man nachher doch durch Gewalt zu unterdrücken genöthigt gewesen; eben so, meinte er, durfte es in Irland kommen, wo ein Mann, der in hohem Ansehen bei der Regierung stehe, mit dem Plan um gehe, 20, 000 Pfd. zu Gunsten der Agitation zu samme n, dis Geld in seiner Privat ⸗Bank zu deponiren und 2 Milli onen kampffaͤhige Männer auf die Beine zu bringen. ge n. Ent⸗ gegnung 39. Premier⸗Ministers auf diese Rede behalten wit uns einen Auszug vor.) ; ; ler rns Situs oon n,, Ih Kanzler Euͤndigte an, daß die Königin auf die n , n. erũchke ? rtheist habe: „Mylords, Ich Herrlichkeiten folgende Antwort erthe! de, W r,, g danke Ihnen fuͤr Ihre treue und pflichtmaähig d Vaterland s dem Ich Mich ganisch. an, n ,,,, ⸗ . ĩ roͤßer 9 . . 357. Hire, nn. le iat zu finden.“ Hier als Mich von h Glenelg und erklärte, daß gewisse Veran—
. . gar der Regierung getroffen worden seyen,
icht beistimmen könne, daß er daher sein Amt als , niedergelegt und daß Ihre Maje⸗ s'at feine Entiafsung angenommen habe. Er setzs lich algsann wieder auf die Ministerbank, aber ohne mit seinen Kollegen ein Wort zu sprechen und ohne einen weiteren Grund
far einen so wichtigen Schritt anzugeben. Es entspann sich