1
Regierung nicht Luͤgen gestraft werden mochte r e. ee. Nichterwähnung der Insel Mauritius, auf welcher,
herrscher von Kabul entthronen wolle, weil der Schach von Persien sich nicht in Englands Willen schicken wolle. Offenbar ginge man in Europa von anderen Grundsäͤtzen aus, als in Ostin⸗ dien, indem man hier vier bis fuͤnf Throne als populair unter, statze, dort aber einen Herrscher nur darum absetzen wolle, weil er populair sey. Er wuͤnschte sehnlichst, daß die oͤffentliche Mei⸗
Mach r Gerechtigkeit der Ostindischen
nung von der Macht und de chtig Er l id,, ĩ ine Kolonie der Krone sey, das Lehrlingssystem . länger fortdauern solle. Mit Unwillen aäͤußerte er sich ber die gesekzwidrigen Versammlungen unz ihre graͤuel⸗ vollen Folgen, unter denen er die Ermordung des Lord Norbury bezelchnete. Es sey eine Schande, im 19ten Jahrhundert in einem civilisirten Lande zu sehen, wie Boöͤsewichter und Fanatiker eine Schaar von Menschen zu ihren Werkzeugen zu mißbrauchen wagten, es sey die Pflicht der Regierung, solches Treiben zu unterdrücken, aber nicht allein in England, sondern auch in Irland, wo sich ein Individuum geruͤhmt habe, 2 Millionen Raffenfähiger auf die Beine bringen zu können. Auf diese
letztere Andeutung legte er besonders Gewicht, da er von jeher nt ein liberales Verfahren gegen Irland gestimmt habe. Zu— leit protestirte er noch gegen die Behandlung der Kornftage von Seiten des Ministeriums. . t
lächerlicher als sogenannte offene Fragen. Eine Sache sey recht oder unrecht, und demnach muͤsse eine Regierung sie ganz un— terstatzen oder sie ganz verwerfen, wolle sie nicht in der össent— lichen Achtung gänzlich sinken. bemerkte der Marquis von Launsdowne unter Anderem, die Regierung habe das Verfahren des General-Gouverneurs von Ostindien vollkommen gutgeheißen. Ministerium die in Irland veruͤbten Gräuel oder die aufruͤh— rerischen Ausdrücke vorzuwerfen, deren sich gewisse Individuen dort bedient hatten; Niemand wisse so gut wie der edle Lord, daß solchem Unfug nicht besser gesteuert werden könne, als wenn man sich gar nicht darum bekuͤmmere. die Debatte uber die Adresse und diese wurde sodann bekanntlich einstimmig genehmigt.
Nichts sey abscheulicher und
In Erwiederung auf diese Rede
Unbillig sey es, dem
Hiermit schloß
Unterhaus. Sitzung vom 6. Februar. An diesem
Abend ersuchte Sir R. Peel um Auskunft uͤber die Kanadi— schen Verhaäͤltnisse, besonders uͤber die in dieser Beziehung vor— zulegenden Dokumente. Diese versprach Lord John Russell,
namentlich insofern der auf Befehl der Koͤnigin von Lord Dur ham erstattete Bericht in Betracht komme; letzteren selbst wollte er jedoch nur in dem Falle unverzuͤglich vorlegen, wenn die Minister ihn geeignet hielten, zweckmäßige Reform⸗Maßregeln darauf zu begründen. Diese Maßregeln selbst aber, so erklärte der Minister, wurden jedenfalls noch im Laufe dieser Session dem Parlamente mitgetheilt werden. Herr Hume fuͤhrte noch Klage uͤber die vielen Hinrichtungen in Kanada, erhielt aber von Lord John Russell zur Antwort, daß er uͤberzeugt sey, es habe weder der Gouverneur von Ober-Kanada noch der von Nieder-Kanada mehr Hinrichtungen vorgenommen, als unum— gaͤnglich nothwendig seyen.
London, 8. Febr. Am Dienstage ist der General Graf Flahault von Paris hier angekommen.
Die Anhänger der Volkscharte verlangen bekanntlich un— ter Anderem auch, daß die Vertreter im Parlamente eine Geldentschäͤdigung erhalten sollen. Nach dieser Ansicht erinnern zetzt die Chartisten in Woolwich daran, daß vor zwei Jahr— hunderten die Vertreter im Parlamente Entschaͤdigung erhalten hätten, und daß, wenn sie den ihnen ertheilten Instructionen nicht gefolgt wären, diese versprochene Entschaͤdigung ihnen nicht ausgezahlt worden sey. .
Waͤhrend in vielen Staͤdten Großbritaniens fortwährend Volks⸗Versammlungen zur Aufhebung der GetraideGesetze ge— halten werden, sind auch die verschiedenen Agrikultur⸗-Associatto⸗ nen im Lande nicht muͤßig, sondern halten eine Versammlung nach der anderen, um Penltionen an das Parlament um Schutz der landwirthschaftlichen Interessen abzufassen. Namentlich ward in einer solchen Versammlung in Buckinghamshire unter dem Vorsitze des Herzogs von Buckingham (vormaligen Mar— quis von Chandos) folgende Resolution gefaßt: „Es ist dies keine Frage zwischen den Fabrikanten und den Agrikulturisten, sondern eine, welche die hoͤchsten Interessen der ganzen Na— tion im Wesentlichsten beruͤhrt; doch wäre sie es auch, so übertreffen die Agrikultur-Interessen, welche die wichti⸗ gen Klassen der Feld⸗Eigenthümer, Feld⸗-Besitzer, Feld⸗Arbeiter, so viele rein von der Agrikultur abhängende kleine Gewerbs⸗ und Handelsleute, die Pfand-Gläubiger und Renten- Inhaber von Ländereien, endlich die wohlthäͤtigen Stiftungen, diesen Ruhm Englands und der Staatskirche, umfassen, an Zahl, Reichthum, physischer, moralischer und politischer Wichtigkeit die Interessen aller anderen Volksklassen so weit, daß es der Wahr— heit und der Vernunft widerspricht, zu behaupten, der Acker— bau des Britischen Reichs könne oder duͤrfe irgend einem an— deren Interesse aufgeopfert oder auch nur nachgestellt werden.“
Die Times enthalt heute folgenden Artikel: „Es hat hier viel Aufsehen erregt, daß ein Franzoͤsisches Schiff, „Admiral
réville“, in den Londoner Docks in Ladung nach Veractuz gelegt ist, für welches in der gewohnlichen Weise, wie bei Eng— lischen Schiffen, Fracht und Passagiere gesucht werden. Das Ungewöhnliche der Sache gab natürlich Veranlassung zu Erkun— digungen, aus welchen denn hervorgeht, daß das Schiff schon zwei Drittheile seiner Ladung in Franzoͤsischen Hafen eingenom— nen, nur noch Raum fuͤr das übrige Drittheil hat und bei Verlust der Fracht am oder vor dem 10. Maͤrz zu segeln sich verpflichte! Schwerlich duͤrfte das Schiff, wie vorgegeben wied, in Frankreich auf das Ungewisse hin befrachtet worden seyn, daß die Blokade der Mexikanischen Kuͤsten bei Ankunft bes Schiffes aufgehoben und ein Friedens- Verteag zwi— schen Mexiko und Frankreich abgeschlossen seyn mochte. Es ist nicht wohl denkbar, sagen wir, daß Franzoͤsi⸗ sche Kaufleute, bei ihrer bekannten Vorsicht, Waaren auf eine solche Weise verladen sollten, die mehr einem raschen Wagniß auf gut Glück ahnlich sehen wurde, wes halb man denn ia der City der Meinung ist, daß die Verfrachter des Schiffes in irgend einem Einverstaͤndnisse mit der Franzoͤsischen Regie⸗ rung zu Werke gehen oder deren Zusage haben, daß entweder zu Gunsten des Schiffes bei der Blokade von Mexiko eine Ausnahme gemacht, das Schiff dort frei zugelassen werden und über feine Ladung wärde verfügen können, oder daß ein Wink gegeben sey, daß bis zur Ankunft des Schiffes bei Mexiko alle Zwistigkelten mit diesem Lande beigelegt seyn und die Speku— lanten somit alle Vortheile aàrndten würden, welche die ersten Zuführen auf einem von Waaren entblößten Markt darbieten. Nach dem gewöhnlichen Brauche der Franzosischen Regierung der derjenigen, welche in untergeordneter Verbindung mit ihr stehen, und wonach Privilegien oder Mittheilungen an
schen Häfen noch mehrere Schiffe ausgeruͤstet und segelfertig
. ö
192
Personen, die man beganstigen will, gemacht werden, duͤrfte
die letztere Vermuthung nicht fer, . seyn, und ist es natürlich, daß die Regierung am besten weiß, wie weit der Franzoͤsische Admiral in Veracruz gehen kann und welche neue Instructionen ihm seit der Einnahme von San Juan de Ulloa ertheilt sind. Wie es sich ubrigens damit auch verhalten mag, so sins unsere Handels-Interessen immer im Nachtheile, sobald wir nicht auch der Vortheile, welche die erste Wiedereröffnung des Handels mit Mexiko gewährt, theilhaftig wuͤrden, nach all den Verlusten und Unannehmlichkeiten, welche wir durch die Blo⸗ kade, die mit so großer Strenge bisher durchgefuhrt wurde, erlitten haben. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß in Franzoͤsi⸗
sind, um nach Mexiko abzugehen; und es liegt ganz in der Bil—
ligkeit, daß das auswärtige Amt den Kaufleuten der City die . ebigke Nach ruͤcht, sollen die vier vorgenannten Minister, falls der letzte
erforderliche Aufklärung uͤber die Sache giebt.“
In einem Blatte liest man: „Herr O'Connell scheint mit
seinen jetzigen Verhaͤltnissen nicht recht zufrieden zu seyn. Im
Dubliner Schlosse wurde er kalt behandelt, wahrscheinlich weil
das Ministerium geneigt ist, sich zu seiner Erhaltung mehr auf : st 1 ü ; 1 ! scheiden, jedenfalls aber wird auf das Bestimmteste dem Ge—
die konservativen Interessen, als auf die Aufregung in Irland zu stuͤtzen. Dabei haben die Bewegungen gegen die Getraide— Gesetze nicht dazu gedient, seine Bedeutung zu vermehren, denn die Irlaͤndischen Angelegenheiten sind jetzt nicht mehr so allein wichtig, wie bisher. Wenn die Tories jetzt eine Bill aber die städtische Verfassung in Irland anbieten, so werden die Whigs sie nicht ablehnen und die Radikalen sich kaum darein einmischen. Herr O Connell wird daher bald sehen, wenn er es nicht schon jetzt begriffen hat, daß in der bevorstehenden Sitzung Englische Fragen an die Stellen der Irländischen Fragen treten muüͤssen, welche so lange und mit so weniger Wirksamkeit für Erhaltung des Whig-Ministeriums die Aufmerk— samkeit des Parlaments fast ausschließlich beschäftigt haben. Herr O'Connell wird erfahren, daß er in der bevorstehenden Sitzung des Parlaments nicht die Hauptrolle spielen wird.“
Ein Privatbrief aus Tampico vom 27ꝑ. Dezember ent— hält am Schlusse folgende Nachschrift: „So eben kommen Franzoͤsische Kriegsfahrzeuge von Veracruz vor unsere Rhede, durch welche man die Nachricht erhalt, daß die Franzosen die Blokade aufgehoben haben, weil die jetzige neue Mexikanische Regierung sich erboten habe, wiederum zu unterhandeln und die Sache auf die eine oder die andere Art beizulegen.“
Nach Berichten aus Canton vom 25. September hatte die Ausführung der Gesetze, wodurch das Opiumrauchen ver—
boten wird, daselbst zu ernsthaften Unruhen gefuͤhrt, bei wel— chen mehrere Menschen ums Leben kamen und mehrere Beam—
ten genöthigt wurden, ihr Heil in der Flucht zu suchen. e
Am sterdam, 10. Febr. (Ueber Hamburg) ) Aus dem Haag wird geschrieben, daß der General-Direktor im Kriegs⸗ Bepartement ermächtigt worden sey, mit einer Fabrik in Vließingen einen Kontrakt uͤber die Lieferung von 2 Dampf⸗ maschinen von je 140 Pferde Kraft fuͤr ein im Bau befindli—
ches Kriegs-⸗Dampfschiff „Hekla“, abzuschließen.
Im Handelsblad berichtet ein Schreiben aus Heusden vom Ften, man habe dort am Morgen dieses Tages in suͤdli—
cher Richtung Kanonenschuüͤsse gehört, eine Nachschrift fuͤgt aber
hinzu, es seyen Uebungen der Artillerie gewesen.
B eugie n.
Bruüͤͤssel, 9. Febr. Der Observateur meldet, daß die Koͤnigin der Franzosen mit dem Herzog von Aumale und der Prinzessin Clementine in Laeken angekommen sey; inkognito soll sich auch der Herzog von Nemours hier befinden.
In Venloo ist den Einwohnern der Rath gegeben wor— den, sich auf einen Monat mit Proviant zu versehen oder die Stadt zu verlassen. — In Namur hat sich ein Verein, theils aus jungen Leuten, theils aus Familienvaätern bestehend, das Wort gegeben, zur Vertheidigung des Vaterlandes als Frei— willige in den Krieg zu ziehen.
Heute traf hier bei der Englischen Gesandtschaft ein Cou— rier aus London ein, worauf Lord Hamilton Seymour sogleich eine Konferenz mit dem Minister des Auswaͤrtigen hatte, in Folge deren nach London und nach dem Haag Depeschen expe⸗ dirt wurden. Auch Graf Serrurier empfing im Laufe des Tages einen Courier aus Paris. .
Was General Skrzynecki betrifft, so wird der Angabe, daß er nach England abreisen wolle, widersprochen; der Commerce Belge erzählt vielmehr, der General habe von dem Kriegs— Minister Austrag oder Erlaubniß erhalten, in Begleitung eines anderen, schon seit langerer Zeit in Belgischen Diensten befind⸗ lichen Polnischen Ofstziers das Land zu durchreisen, um die verschiedenen militairischen Positionen zu inspiziren.
Ueber den Austritt der Minister Ernst und Huart giebt das Journal des Flandres folgende Auskunft: „In einem am J. Februar gehaltenen Kabinetsrath wurde uͤber die eben eingegangenen definitiven Vorschluge der Londoner Konferenz debattirt. Hier wurde vorerst die Frage gestellt, ob man nicht das Protokoll der Konferenz, mit einem Protest gegen die darin enthaltene Verletzung der keln Belgiens, als unabhängigen Staates, und mit der Erklärung zuruͤcksenden sollte, daß, wenn durch Belgiens Weigerung, die darin gemachten Vorschläge an— zunehmen, ein Europäischer Krieg entstehen sollte, die Verant— wortlich keit dafur auf die Konferenz zuruͤckfallen werde. Dieser Antrag wurde mit einer Majorität von Stimmen gegen z verwor— fen. Barauf wurde in Betreff des am folgenden Tage der Kammer vorzulegenden Berichtes die Frage gestellt, ob man nicht der Kammer den von der Regierung einzuschlagenden Weg unverholen mit theilen wolle? zin diese Frage wurde mit derselben Majori—⸗ tät verneint. Am Schluß dieser Sitzung, als die Minister das Zimmer verließen, zeigten die Herren Ernst und Huart dem Köoͤ— nige an, daß es nach diesen Abstimmungen ihnen unmoglich sey, noch länger im Kabinet zu bleiben. Sie fuͤgten hinzu, sie seyen zwar bereit, noch am folgenden Tage in der Kammer auf den Bänken der Minister Platz zu nehmen, aber nur, weil sonst das Gerücht von ihrem Austritt aus dem Ministerium der Partel des Widerstandes in der Kammer leicht ein zu großes Uebergewicht geben koͤnne. So wurde also ihr Austritt aus dem Kabinet noch ein Paar Tage bis zur Vertagung der Kam— mer geheim gehalten, gewiß ist aber, daß sie an den Verhand,
lungen des Ministerraihes vom 1. Februar an nicht weiter Theil nehmen.“ — So weit das „Journal des Flandres«“ von wel— chem man glaubt, daß es mit dem Herrn Ernst in Verbindung stehe. Demnächst meldet ein Bruͤsseler Korrespondent des ö deisblads, die vier zuräckgebliebenen Minister, de Theux, Mörode, Willmar und Nothomb, haͤtten soedann die (neulich
) Dle direkte Holländische und Welgische Post ist heute wieder in Berlin ausgeblieben.
konvozirt und
Die Kammer habe zu wahlen. . hinzu, sey gewiß, bei dieser Frage die Majoritäat der Kammern
aller Klassen. Wedel Jarlsberg, dem Koͤnige ein großes Diner und die Bür— ger Christiania's am 28. Januar einen Ball. ; hausefahren wollte das versammelte Volk, aus Buͤrgern und Studenten bestehend, die Pferde des Wagens ausspannen und
mitgetheilte) Note an die Londoner Kenferenz erlassen, aber von der Nichtannahme der darin gemachten Vorschläge im Vor— aus uͤberzeugt, oder gar schon offiziell unterrichtet, den Belgi—
schen Bevollmächtigten in London beaustragt, im schlimmsten
Fall den von der Konferenz vorgeschlagenen Traktat mit dem constitutionnellen Vorbehalt zu unterzeichnen, d. h- also wahrscheinlich, mit Vorbehalt der Genehmigung der Kammern. Am 25. Februar wurden sedann die Kammern ihnen eroͤffnet werden, es sey nunmehr alles versucht, und alles, was Menschen moglich, geschehen, und es bleibe keine andere Wahl, als zwischen der Abtretung der beiden Provinzen und einem Krieg mit dem Deutschen Bunde. Herr de Theux, fuͤgt man fuͤr die Nachgiebigkeit zu gewinnen. Nach einem anderen Ge— Vorschlag in London nicht angenommen wuͤrde, gleichfalls aus dem Kabinet treten, und die Verantwortlichkeit fuͤr die Unter— zeichnung der Konferenz-Beschlüsse ihren Nachfolgern uͤberlas— sen. Was an diesen Gerüchten Wahres ist, muß sich bald ent—
ruͤcht widersprochen, welches behauptet, die Minister wuͤrden ohne Befragung der Kammern die Konferenz-Beschluͤsse annehmen, weil diese sich bereits durch das Gesetz von 1831 fuͤr die Annahme der 23 Artikel erklärt hätten. Schweden und Norwegen.
Christiania, 3. Febr. Se. Majestaäͤt der Koͤnig befinden sich foriwaͤhrend hier, und im besten Wehlseyn. Bei den Feier— lichkeiten, welche neulich zu Ehren des Königlichen Geburtsta⸗ ges und Namenstages (26. und 28. Januar) stattfanden, er—
hielten Allerhoͤchstdieselben hier, wie im ganzen Umfange beider
Reiche, die unzweideutigsten Beweise der Liebe und Verehrung Am 26. Januar gab der Reichsstatthalter, Graf
Beim Nach—⸗
denselben nach dem Schlosse ziehen; der Konig ließ durch den
Stifts-Amtmann seine Dankbarkeit ausdrucken, aber zugleich, daß er unter keiner Bedingung einen solchen Beweis der Hul— digung
annehmen wurde, daß er jedech, wenn sie nicht davon abstuͤnden, mit ihnen zu Fuße gehen wolle. Die jubelnde Menge folgte jetzt dem Wagen, welcher nur im Schritt fahren konnte, und begruͤßte den Koͤnig bei seinem Aussteigen mit lange anhaltendem Freudenrufe. Abends fand eine freiwillige und allgemeine Beleuchtung statt. Auf dem Universitats- Gebaͤude sah man die Namenschiffre des Koͤ— nigs mit der Alt⸗Isländischen Umsch; ift: relsi Folkins ob kasna, r er mer gledi ok gaman. Es ist dies der Wahlsruch Oluf Kyrre's und bedeutet: „Die Freiheit und das Gluͤck des Volkes lind seine Wonne und Freude.“ Die Universitaäͤt feierte diesen Tag durch eine Lateinische Rede und eine Norwegische Kantate. Am 26. Januar wurde auch ein außerordentliches Ordens-Ka— pitel gehalten und der Norwegische Staatsrath Peter Motz— feldt zum Ritter des Seraphinen-Ordens ernannt.
Das Storthing ist vorgestern bereits zusammengetreten; es zaͤhlt g9 Mitglieder, darunter 46 Beamte, 24 Gutsbesitzer oder Bauern, 19 Geistliche, 8 Kaufleute oder Gewerbtreibende, eine Militair-Person und einen Arzt. Zum Praͤsidenten ist der Sorenskriver Soͤrensen, zum Vice-Prästdenten Probst Ridder— vold erwaͤhlt.
Da Graf Wedel-Jarlsberg fortwährend an Podagra lei— det und nicht ausgehen kann, so hat der Konig in dessen Hause Conseil gehalten, wo mehrere wichtige Regierungs-A ngelegen⸗ heiten erlebigt und Mittheilungen an das Storthing beschlossen wurden. In der Sitzung am 30sten v. M. wurde die Nieder— setzung einer Kommission von vier Norwegischen und vier Schwe—⸗ dischen Mitgliedern beschlossen, welche am 1. August in Stock⸗ holm zusammentreten soll, um Gutachten abzugeben: 1) uͤ·ber die in der Adresse des Storthings vom 21. Januar 1837 be— handelten Gegenstaͤnde, jedoch mit Ausnahme des auf die Koͤ⸗ nigliche Titulatur in Dokumenten bezuͤglichen Passus, hinsicht— lich dessen es bei der Resolution vom 26. Ottober 1818 sein Bewenden behalten soll; 2) uͤber das Verhaͤltniß, in welchem jedes von beiden Reichen an den gemeinsamen diplomatischen und Konsulats-Ausgaben ꝛc. Theil nehmen soll; 3) uͤber das Verhältniß und die Weise der beiderseitigen Mitwirkung zur gemeinsamen Vertheidigung. .
Außer den drei Post-Dampf-Fahrzeugen, die dem Staate gehoren, soll nach einem Koͤnigl. Beschlusse noch ein Kriegs⸗ Dampfschiff auf den Werften zu Horten in Bau gelegt wer⸗ den, wozu man die Kosten auf 2,323 Spthlr. anschlaͤgt. Das Muͤster wird von dem Franzobͤsischen Schiffe „Medea“ genom— men, welches als das vorzuͤglichste seiner Art bekannt ist.
Die MortalitäͤtsListen des Jahres 1837 ergeben ein nicht sehr guͤnstiges Resultat. Es wurden im ganzen Neiche nur SIss Ehen geschlossen, d. i. 286 weniger als im Jahre 1836 und 646 weniger als im Jahre 1835. Die Zahl der Geburten betrug 34,793, d. i. 573 weniger als im Jahre 1836, und die der Gestorbenen 25,280, d. i. 255 mehr als im Jahre 18365.
De ut sch! an d.
— — Leipzig, 13. Febr. Die seit einigen Tagen einge⸗ tretene gelinde Witterung hat die in und bei der Stadt liegen⸗ den Schneemassen zu schnell geschmolzen, daß wir bei dem Zu⸗ sammentreffen mehrerer Flüsse hier nicht ohne gegruͤndete Furcht vor Wassersnoth sind, zumal die sich anthuͤrmenden Eie schollen bei den verschiedenen Bruͤcken nicht immer leichten Fortgang finden. Die Befuͤrchtung, als sey die neuerbaute Bruͤcke am Rannstaͤdter Steinwege Cauf der Straße nach Frankfurt a. M zu niedrig angelegt und darum in Gefahr, vom anschwellenden Wasser gehoben zu werden, hat sich bis jetzt als grundlos er⸗ wiesen. ie Dampfwagenfahrten sind wegen des Schneefalls nur wenige Tage unterbrochen worden, wie man schon durch die Personen⸗ Frequenz zwischen dem 13. Januar und 2. Februar, die in 158 Fahrten 56628 und vom 3. bis 9. Februar freilich nur 1656 betrug, sich überzeugen kann. Die Probe mit der zu Uebigau erbauten Lokomotive fuͤr die Bahnstrecke von Dres— den bis Oberau, — der ersten in Deutschland erbauten Ma— schine dieser Art — welche in den Anfangs-Tagen dieses Mo⸗— n unternommen wurde, ist zu allgemeiner Zufriedenheit aus— gefallen.
Heute Nachmittag ist der Ober-Hofgerichts-⸗Rath Dr. Bluͤm— ner, als Mitglied des fruͤheren hiesigen Magistrats, als Land stand, wie als vielseitig gelehrter ünd gebildeter Schrifisteller bekannt und geachtet, im 7isten Lebensjahre gestorben. Gegen Ende des verflossenen Jahres feierte er sein S0jähriges Doktor
Jubilaͤum.
Schranken der Helvetischen Konfession, auch den Christen an—
Hannover, 12. Febr. Die Hannoversch t
; ; e Zeitun theilt aus dem Muͤndenschen liel gen Blat vom 6 ‚Nachfolgendes, von Sr. Königl. Malestat, unserem Allergnadigsten Könige, an mich , s sehr huldvolles Schreiben bringe ich hiermit zur allgemeinen gen.
d. J. Nachstehendes mit:
Kenniniß. Fr. Bischoff. „„Ernst August ꝛc. f
Schritte mißbilligt wosden sind.
rer Huld und Gnade. Hannover, den 28. Januar Ernst August. G. Frh. von Scheele.
6 Schi flo Tr Ss 2 1 * An den Schiffer Fr. Bischoff und seine Genbssen zu Münden“
,, Baden, 2. Febr. (Sch les. 3.) Auch bei uns fand gestern eine Erinnerungsfeier des Ausmarsches unserer Land- 2 nd des freir . Februar 1814 zum großen Befreiungskampfe von fremder Zwingherr—
wehr und des freiwilligen Jäger-Regiments am J.
schaft statt. Der Großherzog hatte für diejenigen, welche in
Arme 2p ij 1 T ; . der Armee oder in der Landwehr Feldzüge tadellos mitgemacht
haben eine Telddtenst⸗ Auszeichnung gestiftet, wie solche bereits in anderen Deutschen Landern laͤngst besteht. Diese Auszeich⸗
nung wunde bei dem Feste ausgetheilt. Sie besteht für alle / Grade in einer Medaille von Geschutzgut, mit der Umschrift:; Auf der Kehrseite umfaßt ein Eichen ⸗
„Fuͤr Badens Ehre.“ ; . ! iens kranz die Inschrift: „Leopold fuͤr treuen Dienst im Kriege.“
r , 1I. Febr. Der Brlef des Grafen . Stolberg über gemischte Ehen, von dessen geheimer . reitung vor kurzem in einem Korrespondenz⸗Artikel des ochwabischen Merkurs aus Freiburg die Rede war, (St Ztg. Nr. 38) ist kein Erzeugniß der jetzigen Zeit, sondern aus dem i sten Jahrgange Vierten Heftes des „Katholiken“ vom Jahre 1821 entnommen und besonders abgedruckt. Als VesFfaffer wird der bereits vor zwanzig Jahren verstorbene, als Dichter , Graf Friedrich Leöpold von Stolberg“; Stolberg be— zeichnet. .
ö. Karnteruhe, 2 Febr. (Karlsr. Ztg.) Vorgestern Abend, . Minuten nach 9 Uhr, wurde hier ein Erdstoß verspurt, welcher — hier nur kurz und mit ziemlich leichter Erschutterung vorübergehend — in der weitern Umgegend in oͤstlicher Rich tung, in Durlach, Soͤllingen u. s. w., mit mehreren Sekunden langen Bebungen und sehr merkbaren, wiewohl nirgends ge— fahrbringenden Wirkungen begleitet war. ;
— — Frankfurt, 12. Febr. Dem Vernehmen nach wird des Landgrafen von Hessen-Homburg Durchlaucht im naͤchsten Nonat aus Grätz in Homburg eintreffen. Das Gerücht, Se. Durchlaucht werde auf die Regierungs-Rachfolge verzichten, ist ungegruͤndet. Der Kaiserl. Oesterreichische Geschaͤftstrager am Königl. Belgischen Hofe, Graf von Rechberg, ist vorgestern hier eingetroffen und verweilt noch hier.
6 ch.
Pesth, 4. Febr. CA. 3.) Baron Wesselenyi ist vo der hiesigen Koͤniglichen Tafel des . ö ö mildernden Umstaͤnden, schuldig erklart und zu dreijaͤhriger Gefaͤngnißstrafe verurtheilt. Der Prozeß kommt nun zur Sep— tem viral-Tafel, deren Entscheidung man zu Ende dieser Woche erwartet. Das Urtheil uͤber Herrn v. Kossuth, der bekannt— lich auf unerlaubte Weise eine Zeitung in Manuscript heraus⸗ gab, duͤrfte ebenfalls dieser Tage gefällt werden. — Laͤngs dem Flen Pesther Ufer der Donau wird jetzt, wie im vorigen Jahre, ein Nothdamm aufgefuͤhrt, wobei unzaͤhlige Menschen und mehrere hundert Wagen beschäftigt sind. Man findet diese Vorsicht sehr loͤblich. — Der Patriarch-Erzbischof von Erlau, Herr von Pyrker, ist so eben hier angekommen; er begiebt sich morgen nach Wien.
Sch we iz.
Bern, 7. Febr. Die Dissidenten des Kantons Bern ha⸗ ben an den großen Rath eine ehrerbietige Vorstellung gerichtet welche das, wie sie selbst sagen, mit Wurde und Mäßigung abgefaßte Gutachten der Synode betrifft. Sie fuͤhren folgende Punkte an, in welchen sie von der reformirten Landeskirche abweichen: 1) Daß sie, im Gegensatze mit den allzu engen
derer Konfessionen das Recht zum Eintritt in ihre Gemeinden einraͤumen, und also Lutheraner wie Calvinisten, Kindertaͤufer und Wiedertäufer, in ihren Schoß aufnehmen; 2) daß sie hingegen alle offenbar Ungläubigen und Lasterhaften durch die Kirchenzucht ausschließen; 3) daß sie endlich der buͤrgerlichen Obrigkeit wohl in allen weltlichen Dingen unterthan seyn wollen, auch in ihren Versammlungen? vor dem Throne Gottes ihrer Regierung um des Gewissens willen und mit Zustimmung des Herzens gern gedenken; — in geistlichen . . . . und Vorstehern das Wort ottes allein und Jesum ristum als ihr r de,, ö hris ihren obersten Bischof ürich, 8. Febr. (A. 3.) Dr. Strauß soll d von hier aus ergangenen Ru , , haben. ngen 9 derer Seite her wird indessen behauptet, er habe diese Annahme an Bedingungen geknuͤpft, deren Erfüllung noch zweifelhaft ist. Inzwischen ist die Aufregung im Kanton Zuͤrich wegen dieser Berufung wirklich bei weitem großer, als die Berufen⸗ den fuͤr moglich gehalten hatten. Die ganze Aufregung wird sic freilich wieder legen, zumal es an Fuͤhrern fehlt, die sich hr fig Aber 9h. auch sonst nicht geringe Mißmůuth ll ahrung erhalten ̃ H . und die Regierung bedeutend
Spanien.
Madrid, 31. Jan. Die Reai ö gierun at d ĩ erhalten, daß die Schweiz einen n ö 1 werde. Bem Vernehmen nach ist Herr Car— een iesseitigen Gesandten bei dem Schweizer bunde be⸗ as offizielle Organ des Ministeriums widerspri Geruͤchten uͤber die angeblichen Plaͤne rie n fe .
Wir haben mit gnaͤdigstem Wohlge— lege die Uns den euch uͤberreichte, mit . 1 en getreuer Burger der Stadt Muͤnden versehene Adresse en, , worin von deren Unterzeichnern die Gesinnungen veuester Ergebenheit und der Anhaͤnglichkeit an Uns ausgespro- 4 den Schatz fließen chen, und zugleich die von dort aus zur Aufrechthaltung des : von Uns fur erloschen erklärten Staats Grundgesetzes gethanen t. . u So fest Wir einersens üher⸗ zeugt, sind, daß nur Uebelgesinnte, weiche selbstsuͤchtige Zwecke r, Unsere landesvaͤterlichen Absichten bei Unseren gelieb⸗ ten Unterthanen in ein falsches Licht zu stellen bemüht haben seyn konnen, eben so zuversichtlich überlassen Wir Uns anderer— seits der angenehmen Hoffnung, daß die Unterzeichner der Uns uͤberreichten Adresse in den ausgesprochenen Gesinnungen nie⸗ mals wanten werden, und versichern Wir dieselben gern Unse— 1839.
193
Der General van Halen hat die militairi r in , . . begonnen. .
ie Kommission zur Revidirung des Zoll ĩ unter dem Vorsitz des Herrn Ferrer rr i , Die 25 Mitglieder, aus denen sie besteht, sind in beson⸗ dere Comité's getheilt. Es ist dig Absicht, das bisherige Pro⸗ hibitiv⸗System gaͤnzlich abzuschaffẽn und mäßige Zoͤlle an dessen Stelle zu setzen. Dadurch wuͤrden die Häfen Der Halbin sel dem fremden Handel geoͤffnet werden und die Summe welche man bisher als Prämien den Schmugglern zahlte, würden in . Baumwollen⸗Waaren sollen gegen einen Zoll von 25 pEt. vom Werthe, jedoch nur durch die Oceani— 6 , eingefuͤhrt — durfen. Diese Beschraͤnkung ist eine den Catalonischen Baumw Man , i ,. sch mwollen⸗Manufakturen gemachte
Spanische Gr Man schrei 5. Februar: . Alle 53 . 3 . 3 3 .
ö , Möärsche And Contremaärsche Espartero's und Maroto's haben bis jetzt kein anderes Resultat gehabt als die Truppen zu ermuͤden, und die Gegenden, durch welche sie zogen, zu ver wuͤsten. — Mit einigem Grund versichert man de s, nagertz s Projekte in kurzem nach einem großeren Maßstabe zur Ausfuhrung gebracht werden sollen. Das Ober⸗ Kemmando über die Fueristen wurde dem Christinischen Gene— ral Jauregut uͤbertragen werden, dem zwei Ober⸗-Offiziere, ein Eunglaͤnder und ein Franzose, beigegeben wurden. Wuñagorri wuͤrde nur die Civil-Functionen zu versehen haben.“ .
ö Gu m binnen, 6. Febr. Nach dem Jahres Bericht der Litthauischen Friedens- Gefelãlsch aft, hät dieselbe in dem abgelaufenen Jahre eine Gesammt, Einnahme von 1018 Rihlr. gehabt und 6 Stipendiaten (5 auf der Universitaͤt Königsberg und l auf dem hiesigen Gymnasium) unterstuͤtzt, wofür die Summe von 845 Rehlr. verwendet worden ist. Es blieb also am Schlusse des Jahres 1838 ein Bestand von 173 Rthlr.
— — Stettin, 12. Febr. Die Handels⸗Marine Preußischen Staates Y bestand am l. Januar v. J. aus 6 Schiffen von 71 1935 Lasten. Im Laufe Des Jahres 1828 schei⸗ terten und gingen verloren 24 Schiffe von 2434 Lasten es wurden abgewrackt J und verkauft ! 2 ö 1196 x
zusammen 148 Schiffe von 57d Lasten
Dagegen kamen hinzu durch Neubau 377 Schfff 5337 * 9 9 O 1sse v 32 und durch Ankauf 21 hiff . e . Lasten
; . ö zusammen 58 Schiffe von dösdp T
so daß die gesammte Handels Marine am ö d. . Schiffe von 77,817 Lasten, also 10 Schiffe Und 3622 Lasten mehr, als am Anfange des Jahres zählte. Von diesen Schif—
n , ,, an tettin 160 Schi ĩ 396 Stettiner Revier (Anklam, ann,,
Demmin, Ueckermuͤnde, Poͤ⸗
m 50 * Danzig 61 Memel Koͤnigsberg Elbing Pillau
* 323 2
5044 12338 11385
2836
1089
x 985 v 483 v 2954 * 5035 * 7233 V * V V
016 2196 1748 1779 615 Schiffe mit 77817 Tasten. ö Schifffahrt. In saͤmmtliche . der w Kusten länder sind im verflossenen Jahre 4831 Schiffe eingelau⸗ fen, und 5039 Schiffe gingen in die See. Davon waren zu Memel i ,. Irsee. Danzig 1107 1119 » Königsberg und Pillau ... . » Elbing und Braunsberg. .. ; ö Stolp, Ruͤgenwalde und Kol⸗ berg . 300 297 Stettin und Swinemünde 16979 1244 Wolgast, Greifswald, Stral— sund und Barth. x ö w Schi —ᷓ ; und darunter beladen 2033 6 166 ö mit Ballast ... . 2 3900 *
— = Stettin, 12. Febr. In die Straf- und Besse⸗ un gt. zin telt zu Naugard, welche am e des . 837 überhaupt 535 Straͤflinge enthielt, sind im Laufe des Jah⸗ res 1838 deren 431 eingeliefert und es sind im verflossenen Jahre 19 gestorben, als Auslaͤnder uͤber die Graͤnze gebracht 391 nach ihrem Bestimmungsorte zuruͤckgekehrt, 5 an ander Anstalten abgeliefert und 3 begnadigt, im Ganzen also 419 aus der Anstalt entlassen worden? Die taͤgliche Durchschnittszahl der in der Anstalt vorhanden gewesenen Gefangenen betrug 856. Die Kosten der Speisung betrugen 925g Rthir. 8 Sgr. 5 Pf. die der Bekleidung 36s Rihlr. 17 Sgr. 11 Pf., alle ubrigen Kosten, Gehalte 11, z62 Rihir. 12 Sgr. Die Summe sammt⸗ licher Unterhaltun S8 und Administration ékosten belief sich hier⸗ nach auf 21, 283 thlr. 8 Sgr. 8 Pf. Fuͤr die Arbeiten der Zuͤchtlinge kamen 32,715 Rthir. I Sgr. 3 Pf. ein, und nach Abzug des Werthes der Materialien, der Arbeitsgeraths, und Versendungs kosten, so wie des lleberverdienstes der Detinirten (von 2360 Rihle. J Sgr ), welches alles eine Summe von 21.220 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf. betrug, verblieben 11,494 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf. als reiner Verdienst. Nach Abzug dieses Verdienstes stellte sich die Summe aller Unterhaltungs⸗ und Administrationskosten au . . ö t . Scho s⸗ des Jahres 183 27 maͤnnliche und 126 weibli gene in der Anstalt. ö
— — Stralsund, 31. Jan. — Wohlthäti — Ein hochachtbarer Kaufinann in Wolgast . ö. J . vorigen Jahres der Stadt ein Kapital von 1090 Rthlr. zur Herstellung des Bollwerks und ein Kapital von 46006 Reb.
HJ
Diktator aufzuwerfen.
.Es ist hier nur von den Küstenl der vip laisbenl Sin h en Bier flenlgudern, ello mit guoschiut
22
geschenkt, dessen Zinsen mit 5 pCt. jährlich, nach seiner nah e⸗ ren Bestimmung zum Besten der Stadt, und zwar zunaͤchst fur deren Töchterschulwesen verwendet werden sollen. Letzterem harte er schon vor kurzem ein Kapital von 300 Rehlr. als Beihnlse zum Ankauf eines geeigneten Schulhauses geschenkt, so wie er dieses auch zu dem bezeichneten Zweck einrichten und die nö— thigen Subsellien hat anschaffen lassen. Zlür ersten Einrichtung dieser Toͤchterschule hat eine sehr achtungswerihe Dame aus der Provinz dem Magistrat eine baare Geldhalfe von 50 Rthir¶ uͤberwiesen.
. Schulwesen. — Der Plan der staäͤdtischen Bebor den in Wolgast, eine Armenschule in Verbindung mit der Armen— Ver sorgungs . Anstalt einzurichten, ist vollstaͤndiz ausgefahrt. Die Schule ist bereits im vorigen Jahre ins Leben getketen; gegen 200 Kinder beiderl i Geschlechis armer ober dach beduͤrftiger eltern erhalten darin vollig freien Unterricht, und es wird mit Strenge darauf gesehen, daß sie regelmäßig die Schule besachen und im aͤlterlichen Hause nützlich beschaftigt werden, als das beste Mittel, sie vor Verwahriosung zu schuͤtzen, der Kinder die⸗ ser Klasse besonders ausgesetzt sind'
—
. 8 6 ; von um Uhr St. M. St. M.
* * ; Pettdam 7 Vm. — 43 Bern sliis. Rm 9 Berlin 9 kö 41 Potsdam 4 **
. * . as Potsdam iz Mig. r serlan mn sg Abds. 1 5
1
—
— * 6
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Berhandlungen der Akademie der Wissen⸗ ,, Monat Iagnuar. In der Sitzung der pbilofophisch— histoꝛ chen Klass⸗ am 7. Januar fand, wegen der bedeutenden Anzahl anderer Gigen ände, die zur Berathung gebracht werden mußten, em wissenschaftlicher Vortrag stalt. = In der Gesammt-⸗Sitzung der Ata demie am 10. Januar versuchte Heer Klug eine spstemalische Aufstellung der Insetten⸗Fam llie Chrysididae. Das Königl. Ministe— rium der geistlichen Unterrichts- und Medlzingl- Angelegenheiten hat in Folge der von der Akademie gemachten Anträge 1. aus dem akade— wmischen Zonzs die Summe von 560 Rihlr. zum Ankauf von 36 Exem— plaren des Werkes des Hofraths Gauß zu Göttingen „über die man ne⸗ lischen Beobachtungen iin Jahre 1838“ zur Tisposition der ÄAkaden ie gestellt; 2. Herrn Gerhard Behufs der Bekanntmachung seines Wer⸗ fes „liber die Etruskischen Metall spiegel“ die Summe von z00 Thalern As abermaligen Vorfchuß bewilligt; und 3. Jem Pr. Franz hierselbst für das Jahr 1839 aus dem akademischen Fonds die Summe ven 300 Thalern als Remuneration für seine Beschäftigung bei der Her— ausgabe des Corpus inseriptionum Graecarun bewilligt, so wie auch demselben diejenigen 290 Thaler, welche in dem Etat der Akademie bisher unter der Rubrik „für die Korrektur der Druckschriften“ aus— geworfen waren, vom 1. Juli 1839 an, zunächst für fortgesetzte Sammlung von Griechischen Inschriften und überhaupt für philolo— gische Arbeiten, welche die Afademie künftig unternehmen wird, als sfixirte jährliche Remunergtion zugewiesen. = In der Gesammt· Eiz⸗ zung der Akademie am 17. Januar beschloß 86 Kun th seine den Cypt⸗ naccen gzwiduieten Bemerfüngen mit einer Äbhandiung über die Sciert— ucen und Earicingen. — In der Sitzung der physikali sch math: matischen Kasse am 21. Januar las Herr Dirksen Bemerkungen über die Theorie de Imaginären. Herr H,. Rose las über das schwefelsaure Schwefelchlorid. (Es war dies ein Zusatz zu der in der Gesammt— Sitzung, der. Afademmig am 26. April 5. J. gehaltenen BVorlefung. = lleber dle öffentliche Sitzung zur Feier des Geburtstages Friedrich II. am 24. Januar isi bereits in Rr. 27 der St. Ztg. berichtet worden . In der Gesammt, Sitzung der Atademse an 31. Januar gab gerr Böckh eine llebersicht seiner Uutersuchnngen über die von Herrn Pro⸗ sessor Dr. Roß zu Athen im Jahre 1836 der Akademie mig el heslten Inschriften der Schiffswerfte und des Sce-Arsenals von Athen (Vergl. Monats. Bericht der Akademie, Oftober 1836, S. 62, und Ja⸗ nuar 1837, S. 4.) Die Arbeiten des Herrn Böckh über diese In— schriften werden bald im Druck erscheinen. Das Königl. Ministersum für die geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗A Angelegenheiten hat . 6 der Kosten des Gusses der Typen von den durch den ,,, und der akademischen Buchdruckerei
inesischen i r j 2 n ,. . atrizen aus dem akademischen Fonds 200
Berlin. In einem gestern von dem Professor Lew di veranstalteten Konzert im Saale des ,,,, , horn und Harfe die Hauptrollen, und wenn diese beiden Instrumente schon an sich in ihrem Ton einen eigenen Zauber haben. so mußte die Persammlung sich vollends iu eine Welt der Mährchen versetzt glauben, als sie zwei Kinder erscheinen ind den Knaben das Horn, das Mãdchen die Pedalbarfe mit einer Leichtigkeit handhaben sah, als eb eine übernatürllche Macht sie regierte. Der neunjährige Richard beson ders, ein wahrer Oberon, brachte einen rührenden Eindruck her— vor. Ein munterer, zarter, aber kerngefunder Knabe, irt er mit kindlicher Unbefangenheit auf und bläst seine Fantaste auf dem chromatischen Waldhorn mit männlicher Kraft und Sicherheit. Dann begleitet er nebst seinem älteren Bruder Karl, der auch ein recht tüchtiger Pianist zu werden verspricht und schon jetzt ziemlich fertig und ausdrucksvoll spielt, ein von Dlle. Löwe gesungenes Litd, „das Waldvöglesn“, und der reizende Vortrag der Sängerin, die sich uns hier von einer ganz neuen Seite, in ein' fachster Raivetät und Anmuth zeigt, läßt uns vollkommen in unserer Traum, und, Zauber- Sphäre verharren. Run kömmt die kleine e lanie, ein Mädchen von etwa eilf oder zwölf Jahren, und pflückt mit ibren Elfenhändchen in den schwierigsten Variationen leicht und sau— ber die silbifrnen Töne von der mächtigen Harfe. Rach dem ung hier— auf Dlle. Löwe in noch einem Liede, „das Alpenborn“, mit ibrem seelenvollen Gesange ergätzt hat, zu welchem diesmal Professor Lemp selbst, der Vater diefer bega dien und unter seinir Leitung so früh n flelnen BViriuosen herangeresften Kinder, mit goldreinem, ußerst meichem nnd. elastischem Klange auf dem Horn affempagnirt, reremnigt sich zum Schluß die ganze Familie in einem konertfrenden Quatuor, welches C. M. von Weberis letzten Waljer zum Hauptibema bat. Gewiß sind wenig Kenzerte, wenn auch in alideren voll endelere Meisierschaft der Pirtüosität glänzte oder größere Gedsegenbeit und Tiese der Com⸗ vofltionen geistigeren Genuß gewährte, dem gestrigen an gemtzihlicher und erheiternder Wirfung gleichgekemmen. 16.
Meteorologische Beobachtung.
1839. Morgens Nachmittags Abendt Nach einmaliger 14. Februar. 6 Uhr. 2 uhr. 10 uhr. Beobachtung.
Lustdrud.·... sss, en, sss 22 Par. 33a, Cαν dar. Quellwarme 6 00 X. gustwarme.. . I 220 R. - 0 R. - 480 R. Flutwärme 160 X.
Thbaupunkt. -. - 1,10 R. -Æ 3,40 R. 4 360 R. Sodenwarme 210 R.
Dunstsaͤttigun) ! Wetter... be. trübe. Wind .. W. W. W.
Volken ug == . W. — 080.
d pCt. regnig.
7S vCt. Ausdunstung 0. 20 Ry. Niederschlag O, oui Rtz.
Wärme wech sel 8 10
S2 vCt. tril
Tagesmitt eli Ss6 C Gar. 4 0 N, 270 R.. S2 pCt. W.