.
1I. Auf die Uns vorgelegene Bitte, den Regierungen zu befeb⸗ 4 9 Klassenstener⸗ Sachen den Sets. und irn gen, n 2 * auden zu schenken, ins desondere die krete stäntcifaen Begutachtun⸗ 96 4 Reclamationen imehr zu berücksichtigen, einzugehen, fennen . r Uns nicht veranlaßt finden. Die Regierungen sind nach 5§. 6 . ö Gesees wegen Einführung der Klassensteuer vem 30. Mai Hwa Ur die vorschrifis maß. Vertheilung dieser Struer verantworglich. Sie baben daher bei Prüfunz der Beranlagungs Rollen dahin zu se⸗ ben, daß die Einschätzungen su die angeordneten Klassen und Siufen nach den Gesetzen und den in Folge derfelden erlasfenen Instructio— nen eifelgen. Bei diesem Geschäf e durfen sie sich nicht darauf de= sch dufen, den faf. ischen Üngaben der Orts- und Kreis Behörden über die Verdältnisse der Steucrpfl chtigen unbedingten Glauben boa su— w ssen, sondern es ist hre Pflicht, owobl die Richtigkeit als die Veu⸗ ständialeit dieser Angaben genau zu prüfen; den Gutachten der Srtg, und Keeis-Behörden und der kreisständischen Kommissionen durfen sie aber, sev es bei der Beraalagung oder bei Beuribeilung der gegen diese ebobenen Reclamalionen uur in so weit Folge geben, als diese Begutachtungen in den Gesetzen und Verordnungen Begründung ba— baun. Ein enigg ngesetztes Verfahren würde die gleichmäßige Aug fünrung der Gesetze und mühin eine gleichmäßige Besteuerung un—⸗ mözalich machen. Es ist nicht bemerft worden, daß Seitenz der Re⸗ gerungen der Provinz Schlesien eine besoneere sirenge Anwendung der g lichen Bestimmungen bei Prüfung der Klassensseucr-eranla? aungen und der dagegen erhebenen Recilamationcn ftanisindet, viel⸗ imer wid denselben von Uaserem Figauj.⸗Minister das Zeugniß einer msich igen und pflichimäßigen Behandlung dieses Geschäftes gegeben; üdereis aber stht jedem Steuerpflichtig n der Weg der Besch werdẽ in j dem Jahre au das Finanz⸗Ministerium offen, von welchem die Sarschtidung nur nach vollstäadi er Ermittelung der Verhältnisse des Rllamanten und nach Emsicht der Guachten der Oris- und Kreig- Bebärden und der Re ierungen erfolgt. Um indessen den Gutachten er Sris. und Kreis-Bebörden eine sergfänigere Beachtung jeden— fall zu, siche n, haben Wir augeordner, daß die Ver erfun? ron E lassensi cuz r- Reclamationen gegen das übereinstimmende Gutachten der Dris Bebönden, der Lan dräibe und kreisständischen Kommissionen J 1 Vortrage in pleno der Regierungen soile er⸗ 12. Die Anträge wegen Abänderung und respek ive Ermãßigung ti ier B stimmangen vnd Tarifsätze des Stemp l- Gese zes n erden b i der devornehenden Reoisien diefes Gesetzes jn näbee Erwägung gejeg n erden. Auf die desonders beansragte Anfertigung von ge— deckten Formularen zu unheglaubigten Spezial? Vellmach len fann c, bei der Verschjedenartic kein der Geschéte, zu nelchen dergleichen Vollmachten gebraucht werden, um fo weniger eingegangen werden ale, dieleleen nach den bestebenden Gesetzen obue Gefahr fir den Aus— steller auß einen gewöhnlichen Stempeldogen von 15 Sgr. geschrieben werden dürfen. 3 13. Dem Gesuche, daß die im . 4. der Städte Ordnung vom J. Rerenber 1808 emhaltene Bestimmung, hinsicht ich des siãdl ischen Pelizei- und Gemeinde- Bezirks, nach der im §. 6. der re vidirten S14dte Lednung enthaltenen Vorschifft ergänst und erwertert werden möge, baben Wir gern stangegcben und deshalb eine besondere Ver⸗ eidaung für die Mrorin Schlesien erlassen, auch deen Publication durch die Gesetz Sammiung ang ordnei, Um aber die Ausführung un ordnen, ist es erforderlich gewesen, darin auch die der bab im 5 29. der Verordnung vom 17. März iszi über Tie Einführung der 1eritict en Stäete Ordnung enthaltene Vorschrift zu ber ückschtigen.
14. Unsere Bebörden sind mit der Regulirung des Deichwesens in der Procin Schlesien und mit einer Rieeision der Ufer? Ward; und Hegunas-⸗Didnung rom] 12. Srtember 1763 beschäfiit, und da sich eine ba dige Bee digung ver erforderlichen Vorarbeiten erwarten ät, so ist es nicht ihunlich, schon jetzt die Bestimmung des Att. III. jenes bDreovinzial Cesetzes auxer Anwendung in setzen' eder zu ver⸗ ordnen, daß die Bistinmung des §. 26. Tin. G6. Th. IJ. des All gemei⸗ nen vanderchts ferner nicht mehr auf die erßere briogen werde. In- zvischen soll, bis dje revidirtt Ufer Ordnung erscheint, den jensũien Grunebesitzein, welche von den Vorsch ifien dea geda mien Art. III. berroffen werden, jed: mu dem Zorck: det Vero dnünz vom 12. Sp— semser 1757 41 vereinizende schonende Rücksic¶ht zu Theil werd n, weihath die Verwatungt-Wehötden mit Aawtisung verscheun wor? den sind. .
15. An B treff der berorworteten Errichtung eines Kredit-In⸗ stiturs für die Rustifal. Bestzer in Schlesien fänzen Wir nu auf i ie Bründe hin veisen, aus denen Wir schen im Landtags Abschi. de vem 22. Juni 1834 zub 1I. 8. den gleichtn Kntrag haben ablehnen müsser.
16. Die Verlegung der Wollmärkte zu Ratibor in der Art, daß
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eigenbändig vollsogen und bleiben Uuseren getreuen Ständen in Gna— den gewegen. * 12 Gegeben Berlin, den 20. Norember 1838.
(L. S) Friedrich Wilhelm.
Friedrich Wilhelm, Kronprinz.
Freiberr . Alten stein. v. Lottum. v. Kamptz. Nübler. 8. Rochow. v. Nagler. r. Ladenberg. Graf v. n rn m, Freiherr v. Werther. r. Stülpnagel für den Kriegs⸗Minister.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. In der Sitzung des wissenschaftlichen Kunst-Ber— eins am 15e d. M. bi. lt Herr Lr. Schöll einen Vortrag „über die 2 stimmung der kleinen antiken Bronze⸗Figuren bei den Alien und den Werth der erhaltenen sür die Kunsigeschichte.“ Die Griechen, und noch mehr die abergläubischen Römer, hatten schon in der vorch rist⸗ lichen Zeit nicht allein Wallfahrtsorte mit besonders wunberibäriazn Heiligen, soudern es wurden an solchen Orten leine Gönerbilde⸗r, eden so wie heutzutage die Heiigenbilder und Wunder-Medailen au die gläubigz Menge verkauf. Außerdem waren gule Nachbildungen berübmier Bildweife in ileinerem Maßstabe cine Litbbaberei reicher Sanmler, zumal bei den Römertz, so daß eine große Anzahl der noch verhandenen kleinen Bron e⸗Figuren sich wabrscheinlich schon in den Autifen⸗ Sammlungen Römischer Liebhaber während der Kaiser eit und schon vorber befunden baben mögen. Bon mehreren kleinen Statuct. en der Sammlungen zu München und Wien legte Herr Dr. Schöll Zeichnungen vor.
Herr Graf Radeynski legte einige für den zweiten Band sei— nes kunsigeschichilichen Werkes besiinnte Zeichnungen und Kupfer vor, unter welchen eine Zeichnung nach Karsten, „die Parzen“, die Aufmerfsamteit gan; vorzüglich auf sich zog.
Herr Prot. Brandi ibeilte der Geieuschaft die von ibm im Au f⸗ trage der Stadt Danzig augefeitiate Medaille mit, welche dim dorm gen Ober-Bürgermeister von Weickomann zu seinem fünf und zwan⸗ in jährigen Tiensi Jubiläum überreicht werden nicd. Weder Frank⸗ seichs, nech Englands Mänzstä8ten haben in neuerer Zeit cine Är— ben geliefert, welche mit dieser den Vergleich ausjubaltn im Siande wäre, so auedrucksvell ist die Auffassung des Portra ta, so fünsile risch vollendet die Ausführung bis in die kieinsten Ein selnbeinn und so gischmackgoll medern die Anordaung des Ganzen. Es nird der Stadt Dan ig zu großer Ebre und Freude gereichen, die Veranlas⸗ sung zu einem so ausgejeichneten Kunstwerke gegeben zu baben.
Von einem vielrersprechenden jenzen Känstler, dem Graveur C. Kramer in Köln, waren zwei Medaillen: die Bildamsse Sr. Majesi ar des Königs und Goeibe's, eingesendet werden Es steht zu erwar⸗ ten, das die Kunstfreunde seiner Vaterstart sich ihres talentecllen Milbürgers gewiß annehmen werden, wee hald wir gern Veranlaflsung nehmen, die öffentliche Aufmerksamfeit auf ihn zu rich en.
Berichtjsaungen. In der Alacmeinen Preußischen Staats—⸗ Zeitung vem 18. Januar d. J.,. S. 76, ist in Fer Anzeige von der Sitzung des wissenschafilschen Kunstvereins am 13. Januar für (schneidende Jungfrau zu lesen: eiserne Jungfrau; uin d die Stelle: „ein sonderbarer Irrtzum Ricelai's, welcher aus dem grünen Hut einen Wann: Grüne Hatt. macht, wurde berichtigt“, — muß beißen: „Ein Jirtbum Ricolat'e, weicher die sonderdare Deuische Schreibart eines Italiäners: an grin hutte (. h am grü⸗ nen Haute): Angrin hatte las, und daraus riuen Jialiäuischen Bau— verstaändigen Angrin machte, wurde berichtigt.“
Dauer der Eisendahn-Fahrten am 15 Februar.
Ab gang Zeidauer
um Uhr St M.
von
Potsdam Berlin Dotadam!
1 Nm. 383 4 * P — 32 6 Abds! 1
Potsdam Berlin
Berlin
Meteorologische Beobachtung. eo rgentz age ; attach einmaliger G libr. deshachtund.
=
1839.
Ram mittags;
ag, Rhendè * 1 [1 2 uhr. 10 un.
! . . 2 5 10e ne — ö 46 1 u 49 Luftdruck. .. 334 25 Har. 34 96 31e. 336,0 Dar. Quellwärme 69 R.
die eiben vor den Breslauer Wollmärkien abgehalten werten, baben Wir lür die Jalkre 1838, 1839 und 1810 versuche weir genehmigt, und ist ven den Behörden deshalb das Weitere veranlaßt.
„17. Den Bezirks Wählern sür ihre Reisen nach dem Wahlorte Diäten und Transport Kestin zu bewilligen. konnen Wir Uns nicht veranlaßt inden, da die Gesetze vom 27. März 1824 und 2 Juni 1327 dafür feinen Anhalt dardieten, auch hei deren Eriassung Nicht Die Absicht vo gewaltet hat, jede Mühcaltung der Berechnigien in Beziedbung auf die ständische Verfassung von Remunerationen abbän— dia zu machen. Wir düifen dem Gemeinsinn des Standes der Lan? (tmeinden Unseret Provin; Schlesien dahin vertrauen, daß die jenigen Mit litder desselben, die durch die Wabl ihrer Standes genesfen mit dm Amie cines Bezirks- Wäblers beehrt sind, jeder eit gern bereit seyn werden, sich dieser atringen und nur nach mehrjährigen Zwi⸗ szenräumen eintretenden Mähwaltung unentgeltlich zu unterzechen.
38. Wir sind damit einverstanden, daß es wünschenswerih sey, den Landlazs-⸗AÄbschteden eine giößert Publicität zu verschaffen, und haken demzusolge teren Belanuimachung durch die Amtebiätrter Un— serer Regitrungen angtordaei.
19. Dem Beschluß wegen Erbanung eines Säindehauses i Siadt Beeelau, wozu die Kosten durch frei riklige ker e nn Waßgabe der Landiagestimmen aufgebracht werden sollen, irtheilen Wir gern Unsere Genehmigung, wellen auch die stüttgefundene Wabl ener Kommissien zur Ausführung dieses Beschlusses bierdunch benä— lagen und gestalten, daß Unse⸗ Wirkliche Gebeimer Ralh und Ober— Präsident der Provinz Schlesien, von Merckel, den Vorsitz in dersel⸗ ben übernehme.
Zu Urkund Unserer vorstehenden anädigsten Resolntfonen haben
Wie den gegenwärtigen Laudiags-Abschied ausfertigen lassen, auch
Lüftwärme... 4 297 R. 44 ,79 N. 4 3690 *. ͤwarme O6 * . i * 3,66 R. 2 299 R.] Bodenwarme 222 R. 0 ag. S ogUt.. SI .6t. Ausdunstung 9 17 Rz heiter. l ĩ — heiter ö Riederschle 6 0 3 h Vd). B. Nas. ö Warmewechse! 4 A7 —ᷣ* 102.
Krlrenzug ö W. . Tag es nmletel⸗ 3.770 X... 4 280 R.. S0 38t. RW.
Auswärtige Börse rv. Amsterdam, 11. Februnr.
Niederl. vwirkl. Schuld 38 I,. do, do. 107 /s. Kanz- Bill. 2612, 6. Folo Span. 1771.9. Passive Ass. Ausg. Sch. ö kreuss. Präm.- Sch. — Holn. — Gesterr. Mei. 1037.
A nit werken, 19. Februnr. . Neue Anl. 161,6.
Frankfurt 2. M., 13. Fehruar.
Qesterr. S9 / J Met. 1065, CG /, 160M, Ci. 2165, */, 39 G. 1osé 2811. C. enk; Artien' iti. i755. Ilcrisi. Ob. 1557, 6. Loose z 56e FEI. 13A1s G. Loose zu lde EI. 28 (i. Braus?! prim. Sch. 7053s. (. du. MM, Anl. lü21. C. Holn. 1.098 6éon, eg. duse Zhan. Kin. Sil. 8s g. 2 s3 M tiuii. a! . Sus. ö
ls enbahn- Actielst. St. (crmain 57 ir. Verrailles rerhtes Ufer 86 Lr qa. linkes Ufer 195 Br. Strasshurg - asel z3A5 Rr. Kr eaux Teste —. Samhire- Meuse M5 G. Leihzig · res den 92 s. G. köln. Aachen 88 Br. Cms. Centrale . z
IIa hurg, 1M. Februar. ank Actien 1160. 1555. Engi. Runs. 10726. /.
Lilisl. K
TZinsl. —.
E erli ner BEzrae. Den 16. Februar 1839.
Im elicg' er Ee nue , d. el 4 CM T. A Fr Ter-
Briet. Geld. J 163 */. ie,, na, ois, 7. 70 loi.
Gt. Schuld. Sch. Pr. Engl. Mj.. 20. Pi ùmehi. d. Seceli. K urm. ¶ II. m. l. C. Nin. ut. Seh. — do Schuld verselir. 1690ũ1/ 9 /. Rer. Stadt. ul. 4 1035, 102) RKöuigah. da. — — Ell, iuger do. — Dan. do. in TI. 38 Wemmpt. Pfaadur. 3 1611, Grosah. Has. 40. 41 151,
Fomm. Pfandhr. . 1015, Kur- a. Neuns. do. 3, 12 4 Sehlealache do. 103 Rãckat. C. und Z. Seh. d. K. u. N. Gold al inares Nene Ducaten — Friedriehad or Lud. Goldinün- zen ù 8 Tul.
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Auisterdam Kur — do. l. 2 Mi. — 139 Ilamliurg K ura 150, — do. . Mu. 2 Mt. 150 Loudon 2 Mt. 6 297. 2 Mt. — 792, 2 M.. — li 2 Mt. — 161 2 Mt. 9916 990 6 ð Tage 1 27. 2 Mt. 1061 2 2 Woen. 6
3977.
62
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Breslau 100 ThI.
1060 Tul. lob Fi. Mn Hf..
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 17 Febr. In Opernhau e: Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von A. Adam.
Im Schauspielhaule: Eigen Aram, Trauerspiel in * Abib. nach dem Roman gleiches Namens, von Bulwer, von Lud— wig Rellstab.
Montag, 18. Febr. Im Opernhause. Letztes Konzert von Ol: Bull, Ritter des Wasa Oedens. 1) Ouvertuce. 2) Ireghiei- dol'nte e Rondo fiene, far Violine, komponut und vorgetra— gen von Ole Bull. 3) Andante (Schlummerlied) und Varia— lionen für Flöte, von Drouet, vorgetragen von Herrn Franz Boigorscheck. ) (lüarteito a Violin sul, komponirt und vor“ getragen von Ole Bull. 5) Arie, aus der Oper; Figaro's Hochzeit, gesungen von Dlle. Hedwig Schulze. 6) Auf Verlan— gen: l'ulacca (iueriera, komponirt und vorgetragen von Ole Bull. Hierauf: Der reisende Student, musikalisches Quooli— bet in 2 Abih.
Es wird ersucht, die Abonnements, und reservirten Billets bis Sonntag den 1Iten d. Maätag 12 Uhr abholen zu lassen, nach welcher Zeit dieselben anderweitig veikauft weiden mussen.
Die freien Entreen sind ehne Ausnahme nicht gültig.
Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rihlr 10 Sgr. ꝛc.
Im Schauspielhause: Der Majoratserbe, Lustspiel in 4 Abth', vom Verfisseg ven „Lüge und Wahrheit“. (Herr E. Devrient: Graf Paul von Scharfeneck) Hierauf: Die Braut aus der Residenz, Lust piel in 2 Abth. (Herr E. De— vrient: Jikeb Wehringer, als Gastrolle)
Dienstag, 19. Febr. Im Opernhause. mermann, komische Oper in 3 Abih. Tanz von Hoguet.
Im Schauspielhause: Répresentation ex'raor (lin ire au bené— siee de Mile. Langdestite. Ahonnement sus pen tu. Le spectacle se compasera de: 1] Salvois), ou: L'amoureux de la Keine, drame- vaudevillt „en 2 actes, par Scribe. (lr. Saint Aubin fera sa ren-= lrée scar le r'öle de Sal di-.) 2) La premiere rep sentation (dle: Une fille d' kve, vau4ldrrille en J acte, par Mr. Dumanoir. (Mad. Paul contin dera ses deébuls har le rölt d'kler uance) 3) La Ca- echucha, folie - vau ferille en 1 aete. (Mlle. Wagon remplira pour la dernière fois le räle Anita.)
Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht gültig.
Billets zu dieser Vorstellung sind von Sonntag, den ten d. M, früh 9 bis Mittags 2 Uhr, in der Wohnung der Dlle. Lanc sire, unter den Linden Nr. 3, 2 Treppen hoch, zu folgenden Preisen zu haben:
396 Billet zum Balton und einer Loge des ersten Ranges 1 RNihlr. ꝛc.
Die Abonnements-Billets werden bis Montag, den 18ten d. M, Mittags 2 Uhr, reservirt bleiben, nach welcher Zeit die⸗ selben anderweitig verkauft werden muͤssen.
Königsstädtisches Theater.
Sonntag, 17. Febr. Der Spion wider Willen. Militai⸗ rischer Schwank in 1 Akt, von A. Cosmar. Hierauf: Madelon, eder: die Magd am Herrschafistisch. Lustspiel in 1 Att, nach dem Franzosuchen Lon M. Tenelli. Zu Heschluß: Das Fest der Handwerker. Vaudeville in 1 Att, von L. Angely. Montag, 18 Febr. Nelte und Handschuh, oder: Die Schicksale der Famile Monetenpfutjch. Neue Parodie eines schon oft varedirten Stoffes in 3 Aten, von J. Nestroy. Musik von A Muller.
Wegen Unpäßlichkeit der Dlle. Dickmann kann die Oper Norma“ nicht gegeben werden. Die dazu bereits verkauften Billeis bleiben zur heutigen Vorstellung guͤltig, oder kann der Betrag dafür bis 6 Uhr Abends in Empfang genommen werden.
lx ipꝛis , ,, Heterslinrr ..
1011
Czaar und Zim— Musit von Lortzing.
Wien, 11. Fehräar. ö. duso Mer. 108137. zg ici. oo sorss. .
e nee, , ü, ih . ank - Actien 1419 ,,,. Neue Anl.
In Berireiung des Redacteurs: Wentzel.
Gedor ict dei zl. WB. Sayr.
— —
Allgemeiner Anzeiger für die
Bekanntmachungen.
Befanntmachung. dd Tuitz den 23. Dezember 1831, sind dem Kauf
versinebar und gegln dlennongtlicde bei prempter Zins zhinng erst am 23. Juni 1835 dem Gläubiger zu
Läudiger Auffündigung zablbar, ex deereio voin 2ien den 18. Mai
auuär 1832 bei den Hvpeiheken Aften des den Mever an hiesiger CGerichtsstelle zu melden, widrigenfalls sie ä chaelisschen Eheleuten gebörigen in Luetz Suh No. 6 mit ihren Ausprüchen prfüfluditt und das verloren alter Ziblung belegenen Wehnhbauses neüst Zubehör gegangene Schuld Jnstlu ment für amoriisint erllärt
zut künflgen Emisagung in Kubr. III. Ni. J nenrri a erden wird. erden. Die beseichwete Dbligatien nebst annectirtem Trpsthelen Ätteste ele be dem am 23. August 1831 ügälkhdenen' Brande der Stadt Tuctz dem Gch ö, Kaufmann P. S Pincföhn, nach dessen Aagabe
.
verloren gegangen seyn. eben bezeichneten Obligatien sellen nach der gerichtli⸗ ; ma . chen Suüittung des Elubiger vom 25. Mal 1838 be— Aus der gerichtlichen Obligation der Pse dehändler zahlt seyn und gelßscht worden. Meer und Jeie Michaclisschen Etelente zu Tuctz, den Antrag des Besitzers des verpsändeien Wehn hau⸗ . ; . fses nebst Zubehör alse diejenigen, welche an die u
mann b. S. Pinesohn zu Tuctd Einhundert fan szig iöschende Pest und das darüber ausgestellte Schuld. n. 21 irklich 6 Tblt Kapital ju 6 Prejent vem 24. Juni 1831 ab Junst umeni, als Eigeniblimer, Cessianarfemf, Pfand, dieser Flächenraum wirklich Czaos Viorgen o MR. oder senstige Inhabei Änspruch zu inachen haben, auf, beträgt. gefordert, sich spätestens in termino
Tuetz, den 7. Januar 1839. Adeliges Schloß und Stadtgericht.
Kapital und Zinsen aus der
werke Mötzew und Grabow, nebst
1839, Vormittage 11 Uhr,
Preußischen
Berichtigung.
In der Anzeige wegen Verrachtung der dem hech— Eg werden daber auf würdigen Demfapitul zu Braut euburg gehör gen Ver—
Burg Brandenburg, den 13. Februar 1830. Die Dom kapirularischen Gerichte.
Staaten.
Literarische Anzeigen.
So chen ist bei A. W. Hayn in Rerlin, Zimmer⸗ dem Ritnterguie siraßt Rr. 29, eischtenen und daselt st, so wie in allen
Lünew, ist der Flächen-Inhalt dieser Güter irn hüm. Buchhandlungen, zu haben: lich auf An Morgen 114 UMR. angegeben, während
Schauspieler-Novellen, ven L. Schneider. 2 Bec. Gcheftet. Preis 2 Thlr. Juhult des erssen Bandes: Spbakesp are, Angelo
Con sianini, Jenny Perbrü ; n * 2 agen, de Neuberin, Fpyp⸗ pelite de la Tut. Clairon. Jnan Ma q ie.
Tranco Adiessen unter R. 20. nimm Cemtoir an. Matthias.
—
Jubalt des zellen Bides: Melnrt, Iff land.
Eins der besten Güter Verpemmerna sst mit 19 Mlle Rip Ferrèsè s ö ] ö U reipachten eder auch mit zo Mille zu voriaufen Bun say, ele , 57 ,
das Juiellige z=
* F. d, ' 2 Bries. ! Tela. apt. Ffaudur. a3. 1917. wr.
Preußische Staats.
Allgemeine
zeitig.
Berlin, Montag den 18ten
Februar
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Der Erzbischof von Posen und Gnesen hat von der durch die Paͤpstliche Allocution vom 13. September v. J. noͤthig ge— wordenen amtlichen Darstellung in Nr. 362 der Allgemeinen Preuß. Staats⸗Zeitung vom 351. Dezember v. J. Anlaß ge— nommen, mit einer offentlichen Erklarung durch die Muͤnchener Politische Zeitung an das Publikum sich zu wenden und vor demselben in Beziehung auf
„manche Punkte, welche eine der Wahrheit nicht entspre⸗—
chende und seinen Charakter verletzende Auseinandersetzung
gefunden“, Klage zu fuͤhren.
So viel Anreiz der Koͤnigl. Regierung durch einseitige und gehaäͤssige Darstellungen ihres Verfahrens, in Beziehung auf die Vorgänge in der Erzdiszese Posen und Gnesen, durch Verbrei— tung von Eingaben und Erlassen, welche Untreue und Mißkauch amtlicher Stellung ohne Erläuterung ihres Zusammenhanges und ihrer wahren Bedeutung ins Publikum uͤbergehen ließ, zu einer offentlichen amtlichen Erklarung auch gegeben wurde, so enthielt sie sich dennoch einer solchen. Es war eine gerichtliche Unter— suchung gegen den Erzbischof eingeleitet; die Regierung wollte den Ausgang derselben abwarten; das Urtel des Richters sollte uͤber das, was in der Thatsache wahr und in der Anwendung der Gesetze Recht sey, den unparteiischen Ausspruch thun.
Die Paͤpstliche Allocution vom 13. September v. J., in—⸗ dem sie vorzuͤglich die Handlungen des Erzbischofs von Posen— Gnesen und die dagegen ergriffenen Maßregeln zum Gegen— stande ihrer Besprechung machte, zwang jedoch der Koͤnigl. Re— gierung eine fruͤhere Erklarung ab. In derselben beschraͤnkte sie sich auf die Berichtigung der in der Allocution beruͤhrten That— sachen. Fuͤr diesen Zweck konnte sie aber nicht umhin, das Benehmen des Erzbischofs so zu bezeichnen, wie sich dessen Bild aus dem Geschehenen von selbst ergiebt.
Man wird nicht erwarten, daß die Koͤnigl. Regierung es mit ihrer Wuͤrde vereinbar finde, auf eine weitere Eroͤrterung der Darstellung des Erzbischofs in oͤffentlichen Blaͤttern einzu— gehen. Dieselbe uͤberläßt diese Erörterung ganz dem Richter, vor welchem die Untersuchung wider den Praäͤlaten schwebt.
Es ist nur eine neue schwere Verirrung des Letzteren, daß, während ihm durch die Eroͤffnung des gerichtlichen Verfahrens alle Mittel gesetzlicher Vertheidigung dargeboten sind, er diesen Weg verschmaäht und eine ungesetzliche Vertheidigung mittelst oͤffentlicher Aufregung der Gemuther sucht.
Zeitungs⸗Nachrichten. Aus land.
g nnr
Paris, 11. Febr. Das Journal des Debats sagt in Be— zug auf die letzten Ereignisse in Mexiko: „Wir wunderten uns, daß die Coalitions-Journale nicht schon in den fruͤheren, glaͤnzenden Erfolgen unserer Marine an der Mexikanischen Kuͤste irgend einen Vorwand fanden, um die Regierung anzuklagen; denn sie hat um so groͤßeres Unrecht in den Augen der Opposition, je mehr ihre Pläne gelingen. Das Stillschweigen der Coalition nahm uns daher Wunder, aber unser Erstaunen ist nicht von langer Dauer gewesen. Man uͤberhaͤuft jetzt schon die Regierung mit Vorwuͤrfen. Zuerst behauptet man, die Unternehmung gegen Veracruz sey nicht gelungen; der Admiral habe sich zuruͤckziehen muͤssen, ohne seinen Zweck vollständig erreichen zu koͤnnen. Dies sind eben so viele Irrthuͤmer als Worte. Es war der Zweck des Admiral Baudin, die Wälle von Veracruz zu entwaffnen. Diese Entwaffnung ist bewerkstelligt worden. 80 Stuͤck Ge— schuͤtz von schwerem Kaliber wurden ver nagelt, oder ins Meer gewor⸗ fen, und der Admiral zog sich nur zuruͤck, weil es uͤberhaupt nicht in seiner Absicht liegen konnte, die Stadt mit so geringer Mann⸗ schaft besetzt zu halten. Aber selbst sein Ruͤckzug ist dem Feinde verderblich geworden. Ein General, auf dem die ganze Hoff— nung der Mexikaner beruhte, Santana, ward kampfunfäͤhig ge⸗ macht. Das Verbrechen des Kabinets in dieser Sache besteht also darin, daß der Admiral Baudin, einen Windstoß fuͤrchtend, der die Wiedereinschiffung seiner Truppen erschwert haben wurde, lieber seine Schaluppen zu erreichen suchte, als eine Kaserne zu nehmen, die ihm zu nichts dienen konnte; die von dem Ma⸗ rine⸗Minister uͤbersandten Instructionen hatten wohl diesen all voraussehen sollen. Ohne jenen Windstoß haͤtte man die Ka— serne von Veracruz genommen, und die Coalitions- Journale wuͤrden zufrieden seyn. Ein anderer Vorwurf ist der, daß die Lage unserer Truppen in dem Fort San Juan de Ulloa sehr be— denklich sey. Sie wären daselbst eingeschlossen, und vielleicht genoͤthigt, den Platz zu verlassen, wenn sie durch Stuͤrme des Schutzes unserer Fregatten beraubt wuͤrden. Die Coalition möge sich beruhigen. Das Fort San Juan de Ullog wird sich noͤthigenfalls allein und ohne den Veistand unserer Schiffe zu vertheidigen wissen. Zu— vörderst wird es durch das Meer beschuͤtzt, indem es rings von Wasser umgeben ist, und Mexiko besitzt in diesem Augenblicke nicht ein einziges Schiff, welches dasfelbe ergreifen konnte. Un— verzeihlicher aber ist es, daß man vergessen hat, daß sich 600 Franzosen in jenem Fort befinden, und diese Anzahl ist mehr als genügend, dasselbe uneinnehmbar zu machen. Die Franzö— sische Garnison von San Juan de Ulloa, weit davon entfernt, irgend einer Gefahr ausgefetzt zu seyn, bedroht im Gegentheil Veracruz, das es, bei dem geringsten Anschein von Gefahr, in Brand stecken kann. Dies ist gerade das Resultat, welches das Ministerium erreichen wollte. Es war nicht seine Absicht, Mexiko zu erobern; es wollte, daß Frankreich einen Fuß in
Mexiko hätte, und dies ist auf eine glorreiche Weise erreicht worden. Von dem Fort San Juan de Ulloa herab ist es im Stande, die Genugthuung zu erlangen, die man ihm in Paris verweigerte. Von allen Resultaten, die das Ministerium mit Recht erwarten konnte, hatte es nur eines nicht erlangt, näm⸗ lich den Beifall der Coalitions⸗Journale. Es ist wahr, daß es darauf auch nie Anspruch gemacht hat.“
Im Messager liest man: „Eine ziemlich große Anzahl von Praͤfekten und Unter-Praͤfekten haben seit einigen Tagen ihre Entlassung eingereicht. Die Regierung hat dieselben nicht veroͤffentlicht, weil sie in diesem Augenblicke noch mit jenen Beamten unterhandelt, und dieselben zu einem Widerrufe zu veranlassen hofft; wir zweifeln aber, daß es ihr gelingen wird.“
Der Con stitutionnel behauptet, daß die bevorstehenden allgemeinen Wahlen der Regierung mindestens eine Summe von 2 Millionen Fr. kosten wurden.
Sechszehn Pariser Journale greifen in diesem Augenblick das Kabinet vom 15. April an, nämlich der „National“, der „Courrier“, der „Siecle“, das„Journal du Commerce“, das „Journal de Paris“, das „Journal genéral“, der „Constitu— tionnel“, der „Temps“, der „Nouvelliste“, der „Messager“, der „Charivari“, der „Corsaire“, die „Gazette de France“, die „Quotidienne“, die „France“ und „l'Europe“. Das Mi— nisterium Mols wird nur durch 2 Journale und 2 Revueen vertheidigt: das „Journal des Debats“, die „Presse“, die „Revue de Paris“ und die „Revue des deux Mondes“.
Bei den allgemeinen Wahlen in dem Jahre 1834 belief sich die Zahl der eingeschriebenen Wähler auf 171,915. Im Jahre 1837 war diese Zahl auf 198,835 gestiegen. Im Jahre 1834 nahmen 129,211 und im Jahre 1837 151,720 Waͤhler an den Wahlen Theil.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-⸗-Verhandlungen. Oberhaus. Siz— zung vom 8. Februar. Bei Verlesung einer Petition aus Birmingham zu Gunsten der Aufhebung der Korngesetze äußerte Lord Brougham, daß es rathsam sey, die Sache so schnell als möglich im Parlamente in Anregung zu bringen; er zeigte zugleich an, daß er selbst ehestens einen Antrag stellen werde,
der darauf abzwecke, mehr Aufkläͤrungen in dieser Angelegenheit zu erhalten. Graf R ipon bemerkte hierauf sogleich, daß die Regierung ihr in dieser Hinsicht zu befolgendes System kund— machen muͤsse, indem die Sache zu wichtig sey, um sie, wie der Premier-Minister gesagt, als eine offene Frage zu behandeln. Lord Durham beklagte sich an diesem Abend in sehr bitteren Ausdruͤcken uͤber die vorzeitige Veroͤffentlichung seines Kanadi— schen Berichts und besonders auch daruͤber, daß die „Times“ zuerst den Schluß des Aktenstuͤckes bekannt gemacht habe, worin er die Absicht suchen wollte, ihm zu schaden. Er erwaͤhnte bei dieser Gelegenheit der gegen ihn er— hobenen Beschuldigungen nur im Allgemeinen und erklaͤrte unter Anderem, daß er, weit entfernt, einen Gehalt fuͤr seine Mission bezogen zu haben, vielmehr dabei nicht weniger als 10,006 Pfund aus eigenen Mitteln zugesetzt habe. Lord Mel— bourne äußerte, es sey ihm unbegreiflich, auf welche Weise der Bericht der „Times“ zugekommen; indeß aus den Aeuße— rungen dieses Blattes koͤnne man ersehen, daß dasselbe sich im Besitz des ganzen Berichts befinde, und unter solchen Umstaͤn— den werde auch das Ministerium denselben nicht laͤnger zuruͤck— halten, sondern ihn am naͤchsten Montage dem U vollstaͤn⸗ dig vorlegen. Graf Wicklow deutete an, daß Graf Durham wohl selbst den Bericht veroͤffentlicht haben koͤnne, worauf die— ser bloß erwiederte, daß er zu der „Times“ nicht in der ent— ferntesten Beziehung stehe, da man wohl wisse, daß dieses Blatt ihm nicht besonders freundlich gesinnt sey. Die Aus⸗ druͤcke, in welchen Lord Glenelg hierauf seine Resignation anzeigte, waren folgende; „Ich bin nicht mehr Mitglied des Kabinets. In Folge eines Vorfalls hielt ich es fuͤr meine Pflicht, Ihrer Majestät meine Entlassung einzureichen. Am Dienstag fruͤh wurde mir eine ganz unvorhergesehene und unerwartete Mit“ theilung gemacht, die eine wesentliche Veraͤnderung im Kabinet in sich schloß; ich konnte dieser Anordnung oder Aemter⸗Ver—⸗ theilung nach der reiflichsten Erwaͤgung meine Zustimmung nicht geben und zog mich deshalb zuruck. Es ist mir sehr schmerz— lich, daß ich mich gerade in diesem Augenblick zu einem solchen Schritt genothigt sehe, aber ich kann aufrichtigst versichern, daß nur die Nothwendigkeit mich dazu bewegen konnte, denn es blieb mir in der That kein anderer Weg uͤbrig. Was jedoch die Maßregeln betrifft, zu denen ich als Minister gerathen und an deren Ausfuhrung ich Theil genommen, Maßregeln, die nothwendig in diesem Hause zur Eroͤrterung kommen werden, so werde ich immer bereit seyn, dafuͤr einzustehen und jede moͤgliche Auskunft daruͤber zu geben.“ Der Graf von Aberdeen ersuchte hierauf den Premier-Minister um einen Aufschluß uͤber den mit Oesterreich erneuerten Handels— Traktat. „Nach dem àten Artikel dieses Traktats“, sagte er, „sollen Oesterreichische Schiffe aus allen Donau-Haͤfen in den Haͤfen Großbritaniens ganz eben so zugelassen werden, als wenn sie aus Oesterreichischen Häfen kaͤmen. Auch ist stipulirt, daß Britische Schiffe mit ihren Ladungen, wenn sie nach eben enen Haͤfen abgehen, dort auf gleichem Fuß mit Oesterreichischen Schiffen behandelt werden sollen. Nun möchte ich aber wissen, welche Buͤrgschaft wir hierfür haben, da die Donau ⸗Haͤfen nicht unter Gesterreichs Herrschaft stehen, indem es keine Oester⸗ reichische Hafen in der Donau giebt, die fuͤr Schiffe zugaͤng— lich wären, indem vielmehr diese Haͤfen jenseits der Oesterrei⸗ chischen Graͤnze liegen und der Tuͤrkei unterworfen sind. Wie ist es also moglich gewesen, mit Oesterreich zu stipuliren, daß Britische Schiffe in Tuͤrkischen Haͤfen auf gleichem Fuße mit Oesterreichischen Schiffen zugelassen wuͤrden?“ Die Antwort Lord Melbourne's war nicht recht deutlich, doch glaubte man ihn zu verstehen, daß jener Theil des Traktats allerdings
der Zustimmung der Pforte beduͤrfe. n g,, itzung vom 12. Februar. An diesem
Abend wurden dem Hause die auf Kanada bezuͤglichen Doku— mente vorgelegt, unter ihnen auch Lord Durhams Bericht, dessen vorzeitige Veroͤffentlichung durch die „Times“ noch zu einigen Bemerkungen Anlaß gab. Lord Wh arncliffe sprach die Besorgn iß aus, daß aus dieser en n, ., großes Un⸗ heil entstehen und sogar die Verbindung zwischen England und Kanada gefährdet werden konnte, und erneuerte die Insinua⸗ tion, daß Lord Durham selbst der „Times“ seinen Bericht mitgetheilt und sich nur so gestellt habe, als sey er uber die Publication desselben erstaunt. Dies veranlaßte den Grafen Durham zu der nachdruͤcklichen Erklarung, daß er nur uber die zerstuͤckelte Veroffentlichung des Berichts sein Er⸗ staunen ausgesprochen habe. Die Lords Wharneliffe und Westmeath wollten nun auch noch andere, auf die Kanadi—
schen Angelegenheiten , . Dinge zur Sprache bringen,
und obgleich sie selbst von Lord Brougham zur Ordnung ge— rufen wurden, weil ihre Bemerkungen nicht hierher gehörten, so konnten sie doch nicht umhin, sich noch einige persoͤnliche Aeuße⸗ rungen gegen den Grafen zu erlauben, besonders in Bezug auf ein Paar von ihm vorgenommene Ernennungen, die, wie sie meinten, gegen den Willen der Regierung geschehen seyen, und in Bezug auf die Bemerkung Lord Durhams, daß ihm seine Mission fast 10,000 Pfd. aus seiner Tasche gekostet habe, woraus sie folgern wollten, der Graf mache auf eine Ruͤckerstattung dieser Summe Anspruch. Lord Durham wies diesen Argwohn mit Entruͤstung zuruͤck und sagte schließlich: „Mylords, ich bin vollkommen bereit, auf Alles zu antworten. was irgend Einer von Ew. Herrlichkeiten gegen mein Benehmen einzuwenden haben oder wo er Erklärungen dar aber von mir verlangen möchte; mogen edle Lords mein Ver— fahren nach ihrem Ermessen tadeln oder loben; aber lassen Sie uns so bald als moͤglich zur Erörterung der großen Frage schreiten, auf welche die uns vorliegenden Papiere sich beziehen, und lassen Sie uns es mit derjenigen Ruhe und Wuͤrde thun, die einer fuͤr das ganze Reich und unsere Nord-Amerikanischen Kolonieen insbesondere so wichtigen Angelegenheit geziemt. Ein solcher Gegenstand sollte nicht mit niedrigen Personlich⸗ keiten und kleinlicher Gereiztheit vermischt werden. Diese Worte schienen zu wirken, denn der Marquis von London derry nahm einen von ihm angekuͤndigten Antrag auf Unter— suchung der Vorfälle, die sich bei einem von Grafen Durham in Kanada gegebenen militärischen Diener zugetragen, wobei er wohl hauptsaͤchlich auf die dort gehaltenen Reden zielte, wieder zuruͤck.
Unterhaus. Sitzung vom 12. Februar. Lord Pal— merston legte dem Hause die mit Oesterreich und der Tur kei abgeschlossenen Handels ⸗Traktate vor und bemerkte dabei in Be— zug auf den ersteren unter Anderem: „Gleichzeitig mit diesem Traktat ist in unseren Handels-Verhältnissen mit Oesterreich eine sehr große und bedeutende Veränderung bewerkstelligt wor— den, wovon jedoch natuͤrlich in dem Traktate selbst keine Rede seyn konnte. Seit sehr langer Zeit war der Grundsatz des Oesterreichischen Tarifs ein Grundsatz des Verbots, von wel—⸗ chem nur einige Artikel ausgenommen waren. Die Oesterrei— chische Regierung hat sich nun entschlossen, dies System zu andern und ein System an dessen Stelle zu setzen, nach welchem alle Artikel unter Entrichtung gewisser Zoͤlle, die aber, wie ich glaube, aͤußerst billig und mäßig seyn werden, zugelassen werden sollen, so daß nicht nur der Traktat selbst sehr wichtige Bestimmungen in Betreff aller Handelsbeziehungen zwischen beiden Landern enthält, son⸗ dern die Oesterreichische Regierung auch große, aufgeklärte An⸗ sichten in Bezug auf die Handels⸗Grundsaͤtze angenommen und eine sehr wichtige Veraͤnderung in ihrem eignen Zollsystem be⸗ wirkt hat.“ Der Minister bemerkte dann noch, daß der mit Oesterreich abgeschlossene Traktat fuͤr den Handel dieses Lan⸗ des vermuthlich noch vortheilhafter seyn wurde, als fur den Handel Englands. (Der Courier stimmt dieser Ansicht nicht ganz bei, sondern glaubt, daß die Vortheile vollkommen gegen—⸗ seitig seyn wuͤrden; auch spricht dieses Blatt bei dieser Gele⸗ genheit die Heffnung aus, daß England seinen Zoll- Tarif baldigst einer ähnlichen Revision unterworfen werde, wie es Oesterreich mit dem seinigen gethan.) Es entspann sich hierauf eine Diskussion uͤber die Korngesetze, indem Herr Wood auf offizielle Mittheilung der Waizenpreise im woͤchentlichen Durch schnitt der letzten fuͤnf Jahre antrug. Diese Motion war gegen diejenigen gerichtet, welche eine Modifizirung der Korngesetze fuͤr nicht zeitgemäß erklart haben, und sie wurde ohne Abstim— mung genehmigt. Von den Ministern nahm keiner das Wort.
London, 12. Febr. Durch die Resignation des Lord Glenelg sind zwei oder drei Veränderungen im Kabinet herbei⸗ gefuͤhrt worden. Ministeriellen Blattern zufolge, ist es bereits entschieden, daß der Marquis von Normanby Irland verlassen und die Functionen eines Kolonial-Ministers ubernehmen wird. Ueber seinen Nachfolger als Lordlieutenant von Irland weiß man noch nichts Bestimmtes; den Geruͤchten zufolge, soll die Wahl zwischen Lord Clarendon und Lord Radnor , Man glaubt, daß zugleich in der ganzen Einrichtung des . 2. nial⸗ Departements eine Veranderung vorgehen 53 . soll * Secretair fuͤr Irland, Lord Morpeth, dessen 264 e ; 8 66 zum eigentlichen Kabiner gehörte, wirklicher Ka ** Nini . werden. Die Morning Ehr ei ick e n unsch . oe Glück zu diefer Veränderung in der Stellung des letztgenannten
5 alle Freunde der Reform Staatsmannes und glaubt ,, ö
r wurden, w ̃ . an der geheimen Abstimmung ansgesprochen abe und man daher annehmen koͤnne, daß das Ministerium 1 auch diese Reform als eine offene Frage betrachten werde. Der Courier dagegen haͤlt den genannten Lord eher fuͤr einen 56 ner, als fur einen Freund der geheimen Abstimmung und
guen einer Erhebung zum Kabinets- Minister
8 nie n e rn. offnungen, wie das andere ministerielle
Tit der hiesigen Boͤrse ist man wegen der Frage, ob die