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Belgier zu einer friedlichen Ausgleichung ihrer Differenzen mit Holland mitwirken werden, noch nicht' vonkommen beruhigt; noch besorgter aber macht den Handelsstand die Frage, ob Frank— eich im Stande seyn werde, Die unruhigen Köpfe an seiner Sraͤnze in Ordnung zu halten. 8 ist man überzeugt, daß das Englische Kabinet in dieser Sache durchaus ein Ende ge— macht sehen wolle. ̃ Die Zufuhr von Englischem Weizen war gestern nur ge— ring, und die besten Sorten wurden 1 Shilling höher bezahlt: geringere aber fanden wenig Absatz. In fremdem Weizen und fremdem Mehl, von welchem letzteren eine reichliche Quantitat an Markt war, wurden fast gar keine Geschäfte gemacht Don Manuel Inclan ist als Bevollmächtigter der Spani—
schen Regierung hier eingetroffen, um wegen Handels -Angele— genheiten mit England zu , Der Bericht des Grafen Durham uͤber die Kanadischen Verhaͤltnisse enthält eine vollständige Uebersicht uber den Zu— stand und die Verfassungen saͤmmtlicher Britischer Kolonieen in Nord⸗Amerika und eine Darlegung der vielfachen Gebrechen und Uebelstaͤnde, an welchen dieselben leiden. Der Berichter⸗ statter sucht unter Anderem darzuthun, daß ein solcher Zustand der Dinge, besonders in Kanada, nicht länger fortdauern könne, ohne daß die Existenz der Kolonie selbst aufs Spiel gesetzt wärde, und er schlägt zugleich die Maßregeln der Abhuͤlfe vor, welche ihm als die geeignetsten erscheinen. In dieser Beziehung heißt es unter Anderem:
Weder die politische noch die sozlale Existenz irgend eines Ge— meinwesens würde viel länger die Wirkungen der Urfachen ertragen können, welche in Nieder- Kanada bereits zu einem langen faktischen Stillstande des regelmäßigen Ganges der verfassungemäßigen Ver⸗ waltung geführt, die Berletzung der Provinzial⸗Verfassung veranlaßt und die absolute Suspension derselben nothwendig gemacht, welche wei Insurrectionen, zweimalige Ersetzung der Gion Gesetze durch das Kriegs-Gesetz und zwei Perioden hervorgerufen haben, in denen jede Bürgschaft, die als wesentlicher Schutz der Rechte Britischer Ünterthauen gilt, temporär aufgehoben war. Ich habe schon die Stimmung beschrieben, welche unter den beiden streiten den Parteien, oder vielmehr Racen, existirt; ihre Alles durchdringende und unver— söbnliche Fesndschaft gegen einander; die vellständige und unver— tilgbare Unjufriedenbein der ganzen Frauzösischen Bevölkerung, so wie das Mißtrauen, mit dem die Englische Bevoblkerung die Regierung des Mutterlandes betrachtet, und' den Entschluß der Franjosen, so wie die Tendenz der Engländer, Abhülfe ihrer gegen⸗ wärtfgen unerträglichen Leiden in den Chancen einer Trennung von Großbritanien zu suchen. Die Unruben in Rieder Kanada gesiatten kein Zaudern mehr; die jetzt bestehende Form der Regserung ist nur ein temporäres und aufgedrungeueg Joch. Die letzte Verfassung ist von der Art, daß keine Partei ihre Wiederberstellung dulden würde; ibre schlechte Wirkung kaun keinen Freund der Freiheit und Ordnung wünschen lassen, die provinz von neuem ihrem verderblichen Ein flusse unterworfen zu sehen. Wie schwierig auch die Auffindung eines Mit— iels der Abbülfe seyn mag, die Dringlichkeit deffelben ist gewiß und offen⸗ bar. Ebenfo glaube ich, daß die zielh he ne ate fn e n gen hn eine um⸗ fassen de und entscheidende Maßnabme der Pacisication zu treffen, nicht we⸗ niger gebteterisch ist. Aus dem Berichte, den ich über die Ursachen der RuhestörGfosnadain je ner Provinz gegeben habe, isi zu ersehen, daß ich sie kemeswegs als der Art betrachte, daß Abhülfe nicht möglich wäre, oder auch nur, daß die Abhülfe nicht angewendet werden könnte, ohne eine organische Veränderung in der bestehenden Verfassung herbetzu⸗ führen. Zu leu nen ist es allerdings nicht, daß die lange Dauer der vielen fatrisch begründeten Beschwerden, welche ich als die Gegen⸗ Wan der Klage bezeichnete, und vor Allem der entschiedene Wider⸗ Fand gegen ein solches Spstem verantworilicher Regierung, das dem Volfe einen wirklichen Einfluß auf sein Geschick verleihen würde, verbunden mit der durch die letzte Insurrection hervorgerufenen Auf— regung, einen großen Theil der Bevölkerung verleitet haben, mit Miß⸗ gunst auf die materielle Wohlfahrt hinzublicken, deren ihre Nachbaren in den Bereinigten Staaten unter einer vollkommen freien und u— Ferst verantworlichen Re terung genießen, und daß sie, daran ver— aweifelnd, unter den jetzigen Institutionen solche VBortheile zu errin⸗ gen, den Wunsch nach einer republitanischen Verfassung oder selbst nach Eintzerleidung in die Amerifanische Union laut werden laffen. Aber ich bin geneigt, zu glauben, daß Gefühle der Art keinen Besorg⸗ nisse erregenden oder nicht aufzuhalten den Fortschritt gemacht haben; im Gegentheil glaube ich, daß alle mißvergnilgten Parteien, und insbesondere ,, von Ober⸗Kanada, mit bedeutendem Vertrauen das Re⸗ sultat meiner Mission erwarten. Die verschiedenen Parteien glauben, daß, weun die Sache nur erst auf gehörige Weise dem Mutierlande dargestellt worden ist, die gewünschten Veränderungen in der Politik der Regierung bereitwillig werden jugestanden werden; sie sind nun ruhig und, wie ich glaube, lopal; entschlossen, die Entscheidung der Regierung des Mutierlandes abzuwarten und ihr Eigenthum, so wie das Land selbst, gegen Aufcubr und Invasion zu schiltzen. Llber sch kann meine Ansicht nicht zurückhalten, daß dies die letzte Anstrengung ihrer fast erschöpften Geduld ist, und daß, fallz ihre Hoffnungen sich auch diese smal geräuscht finden sollten, ihre Erwartung guter Re⸗ sultate von der Verbindung mit Großbritanien auf immer ver nichtei seyn wird. Ich will nicht sagen, daß sie die Re⸗ bellen erneuern werden; noch weniger dente lch daran, daß sie sich in solcher Kraft erheben werden, um die Regierung ibres Landes der bedeutenden Truppenmacht zu entreißen, welche Großbritanien gegen sie ins Feld stellen kann. Wenn jetzt ihre Er⸗ wartungen vergeblich sind, wenn sie in boffnungsloser Unterwürfigkeit unter Regierungs⸗Behörden ferner zurückgehalten werden, die dem Volke nich vzrantwortlich sind, so werden sie im günstigsten Falle nur in mürrischer Klugheit die Möglichtesten abwarten, welche die Erhaltung der Provinz von der Lovalität der großen Masse ihrer Be⸗ völkerung abbängig machen könnten. Was die anderen Rord⸗Ameri⸗ kanischen Provinjen benrifft, fo will ich uicht sagen, daß bei ihnen Uebel der Art nahe bevorstehen, da ich der festen eberzeugung bin, daß, wie großes Mitvergnügen auch dort herrschen möge, doch keine Aufregung vorhanden ist, dit im Stande wäre, auf ir— gend eine. Weise das starke Gefübl der AÄnhänglichteit an! die Britische Krene und das Britische Reich zu f auch dies Gefühl kann gefährdei werden, und ich muß diejenigen, in deren Häuden die Verfügung über das Geschick jener Provinzen liegt, ernstlich daran mahnen, daß blinde Zuverßsicht zu der Alles er⸗ duldenden Lovalität unserer Landsleute su weit getrieben werden kann. Es ist nicht politisch, ibre Hülfsquellen zu Lerschwenden und zu verkümmern und den Zastand öes mangelnden Fottschreitens in den Britischen Prepinzen überall in einen Betrübniß erregenden Kontrast zu dem Fortichritte und dem Gedelben der Vereinigten Staaten treten . lassen — — Dieser Kontrast Thema jedes Reisenden, der diese Länder besucht und auf der einen Seite der Gränze den Urberfluß, auf der anderen den Mangel eines jeden Zeichens der materiellen Wohlfabit bemerti, welche gedeihender Ackerbau und blübende Städte kund geben, und der Civilisation, welche selbst dem oberflächlichen Betrachter durch Kirchen und Schnlen bejeugt wird. Und während dieser Kontrast die laute Freude der Feinde Britsscher Institutionen rege macht, wird sein wirkliches Vorhandenseyn nicht mĩn der stark bekundet durch das unfreiwillig? Eingeständniß der ergebensten Unterthanen Ew. Ma— jLesstt., —— — Aber nicht in dem Schrecken des Ge— retzes oder der Macht unserer Heere ist das sichere und ehren bafte Band der Berbindung zwischen dem Mutterlande und
den Kolonien zu Es besteht in der wohlihätigen , . irc ben . de. e die , e Ent⸗ lung der Freihen imd Cioisifation it der feen Auiortidt einer
. chen Ei r fine e. die, wenn gehörig orgausssrt ᷣ 1so wi ier n nieen zur Anwendung gebracht, , in Großortianten der Fall ist, eine Veränderung der Ver⸗ sung nur als zin Uebe lasfen würden, das noch ju dem
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chwächen. —— Aber
ist das
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Berluste des Britischen Schutzes und des Handels⸗Rerkehrs mit dem Britischen Reiche hinzukäme. Die Möglichkeit, Kanada durch die bloße Gewalt der Waffen der Britischen Krone unterthan zu erhal— ten läßt sich fürs erste allerdings nicht bezwesseln, aber es ist ein kosthares Experiment, das die Ausgaben der Kolonial-Verwaltung mindesiens um 1,000, 090 Pfd. vermehren würde; mittlerweile würde sich überdies, so lange die Regierungsform diefelbe bliebe, die Unzu⸗ friedenheit mehren und die Eroberungspläne der Vereinigten Staalen nähren. Im gegenwärtigen Augenblick ist keine Gefahr vorhanden, daß die Vereinigten Staaten von der gestörten Ruhe in Kanada Rutzen zie⸗ hen sollten und so eine Kollisien mit England herbeiführen könnten; die Spmpathie, welche die Frauzösischen Kanadier in Rieder-Kauada für sich zu erregen wußten, berubt nur auf einem Mißterstandniß ihrer Stellung und ihrer eigentlichen Ansprüche; immer allgemeiner wird auch in den Bereinigten Staaten die richtige Ansicht von der Sache, daß es nämlich ein Kampf zweier Racen unter einander ist, und immer mehr verliert sich die Sompathie, welche die Idee erzeugte, daß eine Analogie zwischen den Ursachen der Kanadischen Insurrection und dem Amerikanischen Freiheitskampf staitfinde. Die Sympathie mit der Ober⸗ Kanadischen Insurrection ist viel bedeutender, doch mag der Hauptgrund die Gleichheit der Sprache und Sitten seyn, und diefe natünlichsten Bande der Spmpathie werden noch durch den unaufhörlichen Ver— kebr der Bevölkerung in beiden Staaten verstärkt. Große Striche Britischen Gebiets sind mit ehemaligen Bürgern der Vereinigten Staaten bevölkert, und unaufbörlich' finden Einwanderugen aus Großbritanien selbst und aus Kanada in die Vereinigten Staaten siatt. In, dem Staate Rew-Jork allein dienen nichi weniger als 0000 Irländer in der Milis. Die Gränzsiädte von Rieder-Kanada sind von denen der Vereinigten Staaten nur durch eine angenom⸗ mene Gränzlinie getrennt, die von Rieder⸗Kanada größtentheils durch Flüsse, über die man in zehn Minuten hinübersetzen kann, die übri— gen durch Seen, über welche der Uebergang kaum sechs Stunden er— fordert, und so bringen dis täglichen Beschäftigungen der Bürger des einen Staates sie ohne Unterlaß mit denen des anderen iu Berüb— rung; die Zeltungen haben au einigen Punkten eben so viel Um— saßz auf der einen Seite der Gränze wie auf, der anderen, und man gelangt zu der Einsicht, daß das eigene Wohl oft eben so sehr von dem politischen Zustande der Nachbarn, als von dem der eigenen Landsleute abhängt. Die Gesahr ernsten Unheils, welche aus diesem Zustande der Dinge hervorgeht, scheint, wie gesagt, jetzt geringer als vor einiger Zeit; dazu haben die der Insurrectson nachtheiligen Er— eignisse des setzten Jahres und richtigere Kenntiniß der Ursachen des Aufstandes beigetragen. Die Presse der Vereinigten Staaten erklärt sich fast einstimmig in dieser Beziehung, und an den letzten Unruhen in Nieder-Kanada hat fast kein einziger Amerikaner Theil genem men. Indeß wird die Gefahr, so lauge nicht ein radikales Hülfs⸗ mittel geiroffen ist, noch dadurch vermebrt, daß die lovalen Kanadier selbst, durch die fortwäbrenden Rabestörungen gereizt, nun auch brerseins feindselige Gefühle einsaugen gegen die Bewohner der Gegenden, von wo diese Ruhestörungen ausgehen, und daß die beiderseitigen Behörden, der ewigen vergeblichen Ruhestiftungen müde, endlich selbst mit geringerem Eifer die Ursachen zu entfernen suchen werden, welche den wirklichen Ausbruch des Krieges herbeiführen könnten. Ueberdies sst nicht zu vergessen, datz die Ver⸗ einigten Staaten selbst durch den fortdauernden Zustand der Unruhe, in welchem sich Kanada befindet, in ihrer Wohlfahrt bedeute. nd be⸗ nachthetligt werden, und daß außer diesem noch mehrere andere Diffe⸗ renzunnkte vorhanden sind, welche die Interessen beider Rationen feindlich berühren. Aber Aufstand und Invasson vom Auslande her sind nicht die gefährlichsten Folgen des gegenwärtigen Zustandes der Dinge; was am meisten gefürchtet werden muß, ist die drohende Eut⸗ völkerung und Verarmung, welche eine Fortdauer des jetzigen Sp— stems unvermeidlich herbeiführen muß. Weder Einwanderungen sinden jetzt statt, nech werden Kapitalien ins Land gebracht; im Ge⸗ gentheil scheiuen Menschen und Geld diese unglücklichen Provin⸗ en zu fliehen. Aus Nieder-Kanada wandert schon seit längerer eit alljährlich eine Masse von jungen Leuten in die nördlichen Staaten der Amertkanischen Union aus, wo sie als Arbeiter reichlich Geld verdienen und von wo sie zum größeren Theile nach Monaten oder Jahren erst mit dem ersparten Lohne nach Kanada zurückkeh⸗ ren; Viele lassen sich dauernd in den Vereinigten Staaten nieder. Die Engländer wandern fast gar uicht aus. Äber in der That ss die Auswanderung auch nur das kleinste der Uebel; das schlimmsie ist, daß unternehmende Britische Kapitalisien ihre Gelder aus dem Französischen Theile der Provinz wegjiehen, daß in der Provinz selbst weniger Kapitalien auf Indusirie-Unternebmungen verwen— det werden, und daß die Vermehrung der Bevölkerung durch Ein— wanderung jetzt ganz aufgehört hat. Sehr beträchtlich ist dagegen in Ober-Kanada der Abzug sowohl an Menschen als an Kapitalien gewesen. Eine eigene n uss, die „Mississipi Emigration⸗Society“, hat sich gebildet, um die Auswanderung aus Ober, Kanada nach dem nenen Texritorium der Union, das Jowa beißt und am oberen Mlssissippi liegt, zu fördern und zu regulsren. Die Behauptung, daß alle diese Leute Mißvergnügte seven, könnte, wenn sse auch begrün— det wäre, kein Grund seyn, Zufriedenheit über diese Auswanderungen zu erzeugen, da es gewiß weiser und besser ist, wenn die Regierung die Ursachen des Mißvergnügens beseitigt, als wenn sie die Miß ver⸗ gnügten aus dem Lande ireidt. Uebrigens sind auch notorisch meb— rere Fälle vorgekommen, in denen große Kapitalisten nur deshalb das Land, verließen und nach den Vereinigten Staaten auswanderten, well sie für ihre Kapitalien keine Sicherheit und übrigens für sich selbst keinen Lebensgenuß in einem so durch Parleikampfe aufgewüblten Lande zu sinden vermochten.“ Den Schluß des Berichts bilden die tbeilweise schon bekannten Vorschläge zu einer neuen Berfassung und Verwaltungsweise der Britisch-⸗Nold⸗Ameritfanischen Provinzen.
Nach Berichten aus Lissabon vom 6. d. hatte der Fi⸗ nanzminister den Cortes das Budget vorgelegt. Die Ausgaben von 1838 — 39 sind auf 10,0006, die Einnahmen auf 8000 Tontos veranschlagt; es ergiebt sich also ein Defizit von 2000 Tontos oder ungefähr 500,000 Pfden Dessenungeachtet gilt der Zustand der Finanzen als in der Verbesserung begriffen. Die Zeitungen bringen nun auch die Antworts⸗Adresse der Deputir⸗
ten (Kammer auf die Throntede Donna Maria's.
Nach hier eingegangenen Briefen aus Smyrna vom 19 Januar wird Herr Macneill zum 20. Dezember in Tabris erwartet, während, um einen gänzlichen Bruch mit Persien zu meiden, Oberst Shiel von Seiten der. Englischen Gesandtschaft in Teheran geblieben ist. 1 2
Die Times giebt in einem Briefe aus Lissabon dle Nachricht, das Dampfschiff aus dem Mittellaͤndischen Meere habe die Kunde dorthin gebracht, daß die Birmanen der Ost⸗ indischen Compagnie den Krieg erklärt hätten, und daß sich die Nepalesen wahrscheinlich dem Birmanischen Heere anschließen würden. Der „Agra Ukbar“ vom 25. Dktober hatte eine Er, klärung der Vereinigten Staaten von Kabul, Kandahar und Herat vom 17. desselben Monats, als Antwort auf das Mani⸗ fest des General- Gouverneurs von Ostindien, publizirt.
Berichte aus Lima vom 27. Oktober melden 'die Ankunft von Santa-Cruz, an der Spitze von 9 — 19069 Mann, 20 Englische Meilen von Lima. Er hatte einen Parlamentair an den Chilischen Befehls baber gesandt, und man glaubte, daß es innerhalb Wochenfrist zu einer Friedens, Convention kommen werde.
Aus New-Hork hat man Zeitungen vom 19ten v. M. zrhalten, in denen sich Nachrichten aus Veracruz vom 23. Dezember befinden, die um sechs Tage neuer sind, als die letzen Berichte von dort. Danach hatten die Französen nun
auch das Kastell San Juan de Ulloa geräumt, und ihre Schiffe
von Veracruz zuruͤckgezogen, um die Blokade der uͤbrigen
Mexikanischen Haͤfen zu erneuern. Der in Tampico erschei⸗
nende Telegrafo enthielt einen Brief des Admiral Baudin, in welchem sich dieser wegen der letzten Ereignisse rechtfertigte, indem er anfuͤhrte, daß er gar keine Soldaten am Bord habe, worai, man ersehen könne, daß seine Regierung mit keinen weiteren Planen umgehe. Santana sol jetzt mit 000 Mann zehn Meilen von Veracruz stehen. Die Berichte über die foͤderalistische Revolution lauten noch sehr wider⸗ sprechend; Matamoras, vom General Filisola vertheidigt, wurde von 9060 Föderalisten blokirt, es soll aber dort noch zu keinem Gefecht zwischen den beiden Parteien gekommen seyn. Ein Brief in der Times spricht obenhin von einem Siege der Foͤderalisten, sagt aber, daß diese eben so kriegerisch gesinnt seyen, als Bustamente, und daß sie dem ihrerseits nach Vera—⸗ cruz abgesandten General Codellos ebenfalls den Befehl ertheilt haͤtten, nicht zu unterhandeln. Die „Times“ selbst zweifelt auch an dem Siege der Föͤderalisten und meint, daß die ganze Nach⸗ richt sich wohl nur auf den Eintritt des Conde de la Cortina ins Ministerium grunde. (Man vergleiche damit unten den Artikel Mexiko Hier in London haben ubrigens die letzten Nachrichten aus Mexiko einen sehr uͤblen Eindruck gemacht, und die Zeitungen benutzen die Vermuthung, daß viel Britisches Eigenthum in Veractuz vernichtet worden seyn duͤrfte, zu schar⸗ fen Ausfaͤllen gegen Frankreich.
Niederlande.
Amsterdam, 12. Febr. Das Handels blad enthaͤlt fol— gende, ihr angeblich aus Bruͤssel zugekommene Mittheilungen:
„Die Konferenz hat nach Eingang der von Belgien zuletzt eingereichten Note hinsichtlich der Gebietsfrage sofort geantwor— tet, daß sie dadurch, daß der Konig der Niederlande dem Trak⸗ tat⸗Entwurfe beigetreten, gegen diesen Monarchen eine rechtliche Verpflichtung uͤbernommen habe und daher auch keinerlei Ver— aͤnderungen mehr in ihrem letzten Beschlusse vornehmen könne. — Die Geschäͤftsträger Oesterreichs und Preußens haben, be— vor sie Bruͤssel verließen, der Belgischen Regierung erklaͤrt, daß die Ursache ihrer Abreise von ihren Hoͤfen als eine ganz sepa⸗ rate Differenz angesehen werde, welche keinesweges dem im Wege sey, daß gedachte Hoͤfe, als Mitglieder der Konferenz, nach wie vor, in gemeinsamer Erwägung und in gutem Ver— nehmen mit ihren uͤbrigen Verbuͤndeten, zur Erledigung der Holläͤndisch⸗Belgischen Frage mitwirten. — In einem aus Lon⸗ don eingegangenen Schreiben wird berichtet, daß die Mitglie⸗ der der Konferenz von der wüuͤrdigen Sprache, die Herr Dedel im Na— men des Koͤnigs Wilhelm gefuhrt, als er die Anzeige machte, daß sein Monarch die Konfecenz Vorschläͤge annehme, sehr ergriffen worden. Ohne Jemanden zu verletzen, hat doch der Konig Wilhelm sein Bedauern daruber nicht unterdruͤcken moͤgen, daß durch die Veränderungen, die man in einigen der 26 Artikel vorgenom— men, seine Rechte neuerdings geschmälert und Holland neue Opfer auferlegt worden. Die Art und Weise sedoch, in der diese Erklärung des Königlichen Bedauerns abgefaßt ist, hat Niemand uͤbel aufnehmen konnen; ja, man hat im Gegentheile gefunden, daß dieselbe dem Herzen des edlen Monarchen Ehre mache, welcher lediglich durch den Drang der Umstaͤnde und im allgemeinen Interesse Europa's sich genothigt sehen konnte, auf dasjenige zu renonciren, was selbst die Mehrheit der Konferenz angefangen hatte, als Sein gutes Recht zu erkennen.“ — (S. den Inhalt der hier erwahnten Niederländischen Note unter Bruͤssel. )
Belgien.
Bruͤssel, 12. Febr. Der Koͤnig hat gestern dem Gene— ral Skrzynecki, dem Herrn Bois le Tomte, Franzoͤsischen Ge— sandten im Haag, und dem Kriegs-Minister Audienz ertheilt.
Der erste Tag unseres Karnevals ist ruhig voruͤbergangen; man sah viele Neugierige, aber weniger Wagen und noch we— niger Masken; morgen wird es deren ohne Zweifel mehr geben.
Dem Independent zufolge, durfte die Zusammenberufung der Kammern schon an einem der ersten Tage der naͤchsten Woche stattfin den. .
Ein Belgisches Blatt will wissen, daß bereits 60 Mitglie⸗ der der Regraͤsentantenkammer versprochen haͤtten, ihre Zustim⸗ mung zur Annahme der Konferenz-Vorschlaͤge zu ertheilen.
Die Emancipation bemerkt: „Seit einigen Tagen ver— breitete man das Geruͤcht, der König Leopold habe den neuen Vertrag der 24 Artikel unterzeichnet: wir haben nicht einmal daran gedacht, dieses Geruͤcht zu widerlegen; denn die Mi— nister hatten zu feierlich auf die Fragen der Kammer geantwor— tet, daß sie die ihnen im Jahre 1851 verliehenen Vollmachten als abgelaufen betrachteten; allein weil das Geruͤcht unter ver⸗ geßlichen oder unachtsamen Leuten einigen Glauben gefunden hatte, glauben wir, nach aus guter Quelle geschoͤpften Erkundi⸗ gungen versichern zu koͤnnen, daß der Konig nicht unterzeichnet hat. Man versichert, der Vertrag werde den Kammern vorge—⸗ legt, und daß die Minister dieses Mal ihre Antraͤge machen werden, aber es scheint, daß man noch den Tag ihrer Zusam⸗ menberufung nicht kennt und daß diese erst bei Ablauf des Pro⸗— rogations⸗Termins erfolgen werde.
Im Commerce Belge liest man: „Bei der Thaͤtigkeit unserer Boͤrsen⸗Geschaͤfte wrde man nicht vermuthen, daß wir uns in den dem Karnevals-Vergnuͤgen gewidmeten Tagen be— finden. Aber es waren so lange Zeit Zutrauen und Krevit ver⸗ bannt, daß sie sich bei dem geringsten Schimmer von Hoffnung wieder beleben mußten. Die Liquidation ward an der Boͤrse mit der groͤßten Leichtigkeit bewerkstelligt. Die festen und stei⸗ genden Course aller Fonds bezeugen, daß, ungeachtet des Wider⸗ spruchs und des ohnmaͤchtigen Geschreis zweier oder dreier Organe der Presse, das Ende unserer politischen Zerwuͤrfnisse als unwiderruf⸗ lich betrachtet wird. Nicht ausschließlich die Spekulanten halten dies fuͤr eine vollkommene Wahrheit, sondern Kapitalisten, Rentiers, ein⸗ flußreiche Personen, die in der Lage sind, genau zu wissen, was vorgeht, die ihr Vermögen gegen alle Wechselfaͤlle gedeckt und die Staatspapiere, die sie besaßen, realisirt hatten, legen mit voller Zuversicht ihre Gelder, die sie eingezogen, wieder an. Ihr Benehmen ist eine Buͤrgschaft gegen die Besorgniß von Vorfällen iin Innern und, ven Außen. Der Thron hat stets den Kapitalisten diesen Glauben eingeflößt; die Inhaber faͤrchteten nur den Einfluß uͤbertriebener Rathschläͤge“
Der Fanal versichert, die Nachricht von der Abreise des Herrn Dumortier nach London sey falsch.
Herr Black, ehemaliger Major des Frei⸗ Corps, klagt, daß ihm kurzlich sein Rang genommen worden sey, und daß überhaupt alles geschehe, um die fremden Offiziere ihrer Stel len in Belgien uͤberdrussig zu machen.
Die Note, durch welche der Niederlaͤndische Gesandte in London der Konferenz den Beitritt des Koͤnigs der Niederlande u dem Traktate der revidirten 23 Artikel angezeigt, ist (nach
elgischen Blaͤttern) folgenden Inhalts: r
Der Unterzeich nete, Bevollmächtigter Sr. Majestät des Königs
der Niederlande, hat eimpfangen und unverweilt au feine Regierung
befhrdert die Rete nebst sech Anhängen, welche JJ. EE. die Her⸗ ren Bevollmächtigten der Söfe von Oesterreich, 7 ; 4 tanien, Preußen und Rußland, in London zur Konferenz vereinigt, ihm die Ehre an gethan haben, am 25 :
als Antwort auf die Note vom 11.
zu gelangen, lebhaft bedauert,
Voltes vorgeschrieben war, hat sich der König jetzt überzeugen müssen
daß die Wohlfahrt des Ersteren ihm nicht erlaubt, ohne Hoffnung auf einen günstigen Erfolg, gegen die Macht der Umstände anzukämpfen Demzufolge hat der Unterzeichnete, in Gemäßhcit der von inm em⸗ pfangenen Instructionen, die Ehre, durch die gegenwärtige Note ju erklären, daß er ermächtigt ist, den Traktat zwischen St. Majestät und den fünf Mächten, und den Traktat mit Belzien, dic der vorerwähn⸗ ten Note JJ. EE. vom 23. Januar beigegeben sind, zu unterzeich⸗ nen, und daß er bereit ist, zur Unterzeichnung dieser Aftenstück zu Gez.) (In den Belgischen Blättern wird diese Rote vom 2 9 nugr datirt; es geht jedoch aus der Rote selbst zur Genüge berdor,
schreiten. — Der Unierztichnete ergreift diese Gelegenheit ꝛc. De del.
daß dies ein Druckfehler sst.)
— Der Bruͤsseler Korrespondent des Handelsblads macht bemerklich, daß der Monit eur Belge von der (oben erwähn— ten) Audtenz, die der König dem General Skrzynecki ertheilte, nichts melde; entweder sey daher die ganze Nachricht (die von den uͤbrigen Belgischen Blättern gegeben wird) ungegrundet, in dem offiziellen Blatte
oder man halte es nicht fuͤr passend, davon Erwähnung zu thun. Ferner sagt derselbe Korrespon, dent: „Das Verlangen, die Konferenz ⸗Beschluͤsse anzunehmen, gewinnt täglich mehr Anhänger; der ganze Handelsstand, Fa— brikanten und Gewerbtreibende jeder Art, Grundbesitzer und Rentiers erklaren sich laut gegen den Widerstand und fuͤr An— nahme des Traktates; man will dadurch Europa den Beweis liefern, daß Belgien kein bleibender Heerd der Intriguen und des Aufruhrs sey; mit Holland aber möchte man gern wieder die alten Handels Verbindungen anknüpfen, wodurch beiden Laͤndern ein so großer Vortheil erwuchs.“
Lüttich, 12. Febr. In hiesigen Blättern liest man: „Man versichert uns als positiv, daß Herr John Cockerill, un⸗ ser durch seinen Gewerbfleiß beruͤhmter Mitbürger, unter der Last seiner ungeheuern finanziellen Bedurfnisse erltegend, und durch den Stoß, den der allgemeine Kredit erlitten, förmlich paralysirt, seinen Bilanz eingereicht. Zugleich hat er sich an den König mit dem Gesuch um ein Moratorium gewandt. Der kolossale, am 30. Junt abgeschlossene Bilanz bietet ein Aktivum von ungefahr 18 Millionen gegen ein Passivum von ungefahr 12 Millionen dar, was gewiß als sehr beruhigend erscheint, wenn man dem Hause nur die Zeit und die Mutel läßt, seine Sachen zu ordnen.“
Dänemark.
Kopenhagen, 12. Febr. Se. Majestaͤt der Konig haben dem Konferenz⸗Rath Holten den erledigten Posten eines Direk- tors der Sund-Zoll(Kammer verliehen.
Deutschland.
Hannover, 14. Febr. (Hann. 3.) Mehrere Deutsche Blaͤtter geben fortwaͤhrend uͤber Hannoversche Angelegenheiten Mittheilungen, die zum Theile durchaus erdichtet sind, zum Theile eine gehaͤssige Entstellung der Thatsachen enthalten, und deren offene Absicht es ist, uͤblen Eindruck gegen unsere Regie⸗ rung herverzurufen und Aufreizung in unsetem Lande Ju er, zeugen. Wir wollen nur aus den letzten Tagen folgende Be— lege dazu anfuͤhren.
Der „Hamburger Korrespondent“ vom 26. Januar meldet aus Hannover: „Sicherem Vernehmen nach, ist mehreren Mit, gliedern der grundgesetzlichen Opposition erster sowohl als z wei ·
ter Kammer der Urlaub zu der bevorstehenden Stande Ver / Die grundgesetzliche Opposition,
sammlung verweigert worden. die bekanntlich vor der Vertagung in zweiter Kammer bedeu— tend in der Majorität war, wuͤrde vermuthlich auf diese Weise bei neuen Wahlen in die Minoritaͤt kommen.“ Es wird Niemand einer Regierung das Recht abstreiten wollen, den oͤffenilichen Beamten den Ürlaub zu verweigern, wenn sie deren Anwesenheit in dem ihnen angewiesenen Dienstkreise zweckmäßi— ger erachtet; aber außerdem konnen wir versichern, daß diese Urlaubs- Verweigerungen nur im Interesse des offentlichen Dienstes erlassen worden sind, ganz ohne Ruͤcksicht darauf, ob
die dadurch betroffenen Beamten zu den Ansichten der Regie⸗
rung oder zu den Ansichten der Opposition sich bekannt haben.
Der „Hamburger Korrespondent“ vom 28. Januar meldet aus Hannover: „Wie von Personen, die vermoͤge ihrer Stel— lung mit den leitenden Ansichten wohl bekannt seyn duͤrften, behauptet wird, soll den staͤndischen Deputirten vor dem Be—
ginne ihrer Arbeiten ein Revers zur Unterschrift uͤbergeben
werden, in welchem sie die Verfassung von 1819 als in Kraft stehend anerkennen.“ — Wir konnen versichern, daß diese Nach⸗ richt ganz ungegründet ist. Bei der bevorstehenden Eröffnung der allgemeinen Stände ⸗Versammlung wird die Regierung ihre
Alnsicht uͤber den Bestand der Verfassung von 1819 schon aus—⸗
sprechen.
! Der „Hamburger Korrespondent“ vom 8. Februar sagt in einem Schreiben aus Hannover: „Der Aufsatz „uͤber den ge⸗ genwärtigen Stand der Hannoverschen Frage“ hat hier auch darum wenig Eindruck gemacht, weil man aus den darin vor“ kommenden Titationen der vom Magistrate zu Osnabruͤck ge⸗
forderten Gutachten ersah, daß derselbe von einem Mitgliede
des Kabinets herruͤhre.“ — Wir wissen nicht, ob der Verfasser jenes Artikels ein Mitglied des Koͤniglichen Kabinets ist; aber zu behaupten, ein Artikel mache darum im Lande wenig Ein⸗ druck, weml derselbe von einem Mitgliede des Kabinets herruͤhre, ist eine . Einsicht und des Charakters der gan⸗ zen ,,, evoͤlkerung. er „Hamburger Korrespondert“ vom 8. Februar meldet aus Hannover: „Der Finanz⸗Revisor Marbach und der Ge⸗ . Registrator Hoppe sind an die Hoöͤfe fast saͤmmtlicher eutscher Vundesstaaten geschickt worden, um denselben meh⸗ rere, auf die gegenwartigen Verhaͤltnisse bezuͤglichen Aktenstuͤcke, namentlich die Loyalitats⸗Adressen von Hildesheim, Osnabruͤck, Muͤnden und Hannover, zu überbringen, und dadurch jene döͤfe zu uͤberzeugen, daß das Land der Aufhebung des Staats rundgesetzes denn doch nicht so abgeneigt sey, wie man von
der anderen Seite her will glauben machen.“ — Ist es denn
anuar d. J zukommen zu lassen, : t är; 1838, durch welche er ibnen an zeigte, daß er Befehl erhalten habe, mit JJ. EE. die 24 Art, zu unter⸗ geg. zu deren Unterzeichnung die Bevollmächtigten des Königs durch
hre Rote vom 18. Oftober 1831 aufgefordert worden. — Der König bat nach Einsicht der Combinationen, die ihm diese Miitheilung darbie— tet, um zu einer Erledigung der Solländisch⸗Belgischen Angelegenheit zahlreiche Stipulatsonen darin ju finden, welche Se. Majestät weit entfernt war, darin zu erwarten und die, Sch stsetner Ausicht nach, unvereinbar sind mit seinen Kechten und dem früheren Verlauf der Untrerdandlungen; dech, gestärkt durch das Be— wußtsenn, dem Weg der Vorsiell ungen so lange beharrlich gefolgt zu sevn, als er Höchsidemselben durch die woohlverstandenen Interessen feines
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nicht fuͤr jeden Unbefangenen in hohem Grade lächerlich, daß die Korrespondenten fremder Zeitungen sich anmaßen wollen, zu wissen, mit welchen Auftragen diplomatische Couriere von hier aus an fremde Hofe gesandt worden seyen? Wer kann denn auf solche erdichtete Nachrichten den geringsten Werth legen?
Die „Hamburger Boͤrsenhalle“ vom J. Februar meldet aus Hannover: „Die Osnabrücker Unruhen haben sich noch in den Schranken des Gesetzes gehalten, und nur die Executio⸗ nen gegen Steuer⸗Nestanten veruürsachen hier und da ein? kleine Aufregäng, obwohl sich die zur Steuer Herbeigezogenen selbst sagen, daß die Verweigerung der Steuern mehr eine politische Demonstratien ist, als eine wirkliche Auflehnung gegen die ge— troffenen Zwangsmaßregeln seyn darf. In Muͤnden sollen da⸗ gegen einige bedeutendere Vorgange stattgehabt haben, so daß der Landdrost von Hildesheim eiligst von hier als dorthin be— ordert ist, um dort weirere Instructionen zu erhalten. Das Leib⸗Regiment hat noch keine destimmte Marschordre erhalten; indeß sollen die Beurlaubten einiger Regimenter einberufen seyn.“ — Die Nachricht ist ganz unwahr. In Muͤnden sind keine Unruhen ausgebrochen; ob der Landdrost von Hildesheim in Munden gewesen ist, wissen wir nicht, es waäͤre aber nichts Auffallendes, wenn derselbe eine Stadt seines Bezirks besucht haͤtte; an den angedeuteten Aufbruch des Leib⸗ Regiments dahin hat noch Niemand gedacht.
Die „Leipziger Zeitung“ vom 1. Februar meldet aus Han⸗ nover: „In Osnabruͤck wäre es am 25sten d. M. beinahe zu blutigen Scenen gekommen; die Kavallerie mußte aufsitzen und bis spät in die Nacht hinein patrouilliren. Nur Stuve's Zu— reden an die Burger verhuͤtete das Schlimmste.“ — Es ist ganz eben so ungegruͤndet, daß in Osnabruͤck Unruhen stattge⸗ funden hatten, und es beinahe zu blutigen Scenen gekom⸗ men sey.
Die „Leipziger Allgemeine Zeitung“ vom J. Februar mel— det aus Hannover: „Das Geruͤcht, daß der Konig die Kloster⸗ guͤter im jährlichen Ertrage von ö60, 00 Thlrn. zur Kammer ziehen wolle, erregt fortwährend nicht geringes Interesse.“ — Diese Nachricht über das Klostergut, welche schon fruͤher, als die Zeitungen noch mit der Organifation der Domainen⸗Kam⸗ mer beschäftigt waren, die Runde durch die Deutschen Blaͤtter machte, ist abgeschmackt; wir konnen versichern, daß es nie die 1 gewesen ist, das Klostergut seiner Bestimmung zu ent ziehen.
Die „Elberfelder Zeitung“ meldet aus dem Osnabruͤckschen vom 21. Januar: „Die Zahl der Steuer ⸗Restanten vom I3ten Januar soll sich hier im Orte auf 453 belaufen; da aber auch die Vertreter der hiesigen sechs Laischaften nicht bezahlt haben, und gleich den ubrigen Buͤrgern sich unbesorgt auspfaͤnden las⸗ sen, wenn diese Weise Anwendung finden solste, so steht zu be— fuͤrchten, daß es hier an einem paßlichen Lokale fehlen wird, um die Pfaͤnder unterbringen zu koͤnnen. Seit mehreren Ta— gen sind die Steuer-Offizianten mit der einmaligen Annahme schon beschäftigt gewesen. Die hiesige Umgegend zahlt nicht minder viele Steuer Restanten.“ — Diese Nachricht von der großen Anzahl Steuer⸗Restanten und Steuer⸗Verweigerungen im Osnabrückschen ist durchaus unwahr.
So sehr wir die freie en n,, anderer Blatter ehren, wenn sie auch von der unsrigen a weicht, so tief muͤssen wir doch bedauern, daß die oͤffentliche Presse zur Verbreitung sol— cher gehässigen Unwahrheiten sich mißbrauchen lasse. Es ist dies der besseren Deutschen Zeitungen durchaus unwuͤrdig, und ist auf die Dauer unfehlbar der Weg, die moralische Macht, welche die oͤffentliche Presse sich erworben hat, in Grund und Boden zu vernichten.
e e r e n . Wien, 12. Febr. (Oesterr. Beob.) Der an den Lon—
doner Hof bestimmte Persische Botschafter Hussein Chan ist auf der Reise dahin am J0. Februar von Triest hier eingetroffen.
Triest, 6. Febr. (O est. Lloyd. ). Die Ausbeute der Goldminen ist nicht der einzige Zweck der großen Reise des Vice⸗Königs. Er wollte sich auch personlich von dem Zustande seiner Nubischen Besitzungen uͤberzeugen, die wegen ihrer Ent⸗ fernung von der Hauptstadt bisher schlecht verwaltet wurden, welchem Uebelstande er selbst Abhalfe schaffen wollte. Bals nach seiner Ankunft in Kartum war es daher sein Erstes, die hoͤchst mangelhafte Admmistration zu regeln, und Mißbraͤuche zu beseitigen, die sein Scharfblick sogleich durchdrungen hatte. Eben so lag die Forderung der Handelsinteressen im Plane die⸗ fer Reise. Wegen der Bedruͤckungen von Seiten der Mauth und der willkuͤrlichen Beschrankung der Verkaufspreise haben die Karavanen der Graäͤnzlaͤnder, zumal jene von Darfur seit mehreren Jahren den Weg nach Aegypten gemieden, wodurch der dem Lande so einträgliche Tauschhandel fast gaͤnzlich auf⸗ gehort hat; von nun an aber als wieder angeknüpft zn betrachten seyn duͤrfte. Was aber dieser Reise ein hohes allgemeines In⸗ teresse giebt, ist ein Unternehmen, durch das Mehmed Ali sich den Dank der gelehrten Welt und ein unvergaͤngliches Verdienst um die Wissenschaft erringen will. Mehmed Ali hat namlich drei Schaluppen wohlbemannen und ausruͤsten lassen, um die Quellen des Nils aufzusuchen. Die Leitung dieser Expedition ist dreien der ausgezelchnetsten Aegyptischen Marine⸗ Offizieren anvertraut worden: Selim Capitain; Fesulk Efendi, der die
nautischen Studien in England vollendet, und Achmed Efendi,
urspruͤnglich ein Schweizer, dem als Mathematiker, Astronom wund Historiker ein Ehrenplatz unter den Gelehrten
ebuͤhrt. Nicht als Eroberer jener entfernten Laͤnder will hier n Ali auftreten, sondern der Erste seyn, der Europaische Auf⸗ klaͤrung dorthin verpflanze, um wieder Europa's Wissenschaften von daher zu bereichern.
Portugal.
— — Lissab on, 21. Jan. In der Kammer der Sena— toren hat die Kommissson ihre Ansicht uͤber die Guͤltigkeit der Wahlen ausgesprochen; dieselbe laͤuft darauf hinaus, daß die Kanimer trotz aller vorgefallenen Ungesetzlichkeiten, durch wel⸗ che die Wahlen de fact ganz nichtig werden, als anerkannt gesetzmaͤßige Versammlung zufammentrete. Das ist eine Wie⸗ derholung des Schauspiels, welches die Deputirten ⸗ Kammer aufgeführt hat, nur ist der Skandal noch größer. Die aufrich⸗ tigen Chartisten scheinen endlich zur richtigen Ansicht über Jo da Silva Carvalho und Rodrigo da Fonseca Magelhaes, die 6 einst unter ihre Parteiführer zählten, gekommen zu seyn.
lle diejenigen, welche die Maͤnner, die seit der Revolution von 1820 aufgetreten sind, etwas naͤher ins Auge gefaßt haben, wissen wohl, daß dieselben ohne feste Grundsãätze sind. Rodrigo sowohl wie Jozé da Silva waren Chartisten, so lange sie auf diesem Wege zum Ministertum zu gelangen hofften; jetzt ma⸗ chen sie gemeinschaftliche Sache mit den Septembristen, weil sie aus deren Handen, der Eine das Portefeuille des Ministeri⸗
ums des Innern, der Andere, das der inanzen
hoffen. Vielleicht liegt es in einem e n , ,, dieser Fall eintrete. en vollkommensten Gegensatz dazu bildet Luiz da Silva Monzinho d Albuquerque, der sich mit einem sehr geringen Vermögen auf seine Guter zuruͤckzieht. In den Kammern sagte er; „Ich bin zum Senatoren und Deputirten erwählt worden, aber ich mag keines von beiden seyn, denn ich bin uͤberzeugt, daß diese Constitution das Ungluͤck meines Va terlandes nur noch vergrößern wird.“ Dennoch war er Einer der Ersten, die der Schilderhebung gegen Dom Miguel bei⸗ traten.
Meriko.
Mexiko, 19. Dez. (H. Boöͤrs. H). Es hat hier dieser Tage eine Revolution im foͤderalistischen Sinne und ein Mi— nisterwechsel stattgefunden, ohne daß sich jedoch bis jetzt eine Aenderung des Regierungssystems bemerklich gemacht haͤtte; auch sind zwei der neuen Minister schon wieder abgetreten. Das alte Ministerium hatte in Masse seine Entlassung genom⸗ men, und es traten an die Stelle: Pedraza fuͤr die auswaͤrti—⸗ gen Angelegenheiten, Puebla Rodriguez fuͤr das Innere, Cor— tina für die Finanzen, das Kriegs, Ministerium würde dein Ge, neral Vittoria angetragen; mittlerweile übernahm es Quijona als Official major. Die neuen Minister suchten am 13ten das Consejo da Gobierno fur einen Wechsel des Systems zu stim— men; sie fanden aber hier eben so wenig Gehoͤr wil in der Deputirten⸗Kammer. Nach langer Sitzung ging dieselbe ausein—⸗ ander, und darauf läuteten um A Uhr Nachmittags die Loperos die Sturmglocke und proklamirten die Föderation. Die gefan⸗ genen Foͤderalisten, Gomez Farias und Alpuche, wurden bei dieser Gelegenheit aus ihren Gefaͤngnissen befreit. Das Militair beb theilnahmlos, die einzelnen Haufen der Tumultuanten be— gnuͤgten sich, durch die Straßen zu rennen und den Yorkinos ein Lebehoch zu bringen. Starte Patrouillen hielten den Poͤbel vom Pluͤndern zurück. Die Niederlage der Centralisten bei Tampico scheint ein Hauptgrund der Bewegung gewesen zu seyn. Die Foͤderation ist aber nicht ins Leben gGetrerzen; Pedraza und Puebla Rodriguez haben seitdem ihre Entlassung genom, men, und die Sache ist ziemlich beim Alten geblieben.
Yun lanb
Breslau, 15. Febr. (Schles. Ztg.) Nach den aus Ober⸗Schlesien eingegangenen amtlichen Nachrichten ist der dies⸗ malige Eisgang, ohne bedeutend en Schaden anzurichten, vor— übergegangen. Der Wasserstand wuchs dabei in Cofel von 10 Fuß 8 Zoll bis auf 16 Fuß 4 Zoll und in Oppeln von 4A Fuß 19 Zoll bis auf 11 Fuß 3 Zoll. — Hier war der gestrige Was⸗ serstand der Oder am Ober -Pegel 17 Fuß, am Unter ⸗ Pegel 5 Fuß 8 Zoll. Der heutige ist am Ober- Pegel 19 Fuß, am Un⸗ ter⸗Pegel 8 Fuß 19 Zoll.
Magdeburg, 16. Febr. Durch das hiesige Amtsblatt wird von Seiten des Herrn Ober-Praͤsidenten das handeltrei= bende — davon in Kenntniß gesetzt, daß das Brasilia— nische Gouvernement von der im Handels⸗Vertrage mit demsel⸗ ben vom 9. Juli 1827 (Gesetz⸗ Sammlung fuͤr 1828 S. 8 bis SM) vorbehaltenen 12monatlichen Kuͤndigüng Gebrauch gemacht und unter dem 25. Dezember 1838 den gedachten Vertrag fur gekündigt erklart hat, o daß derselbe also vom 25. Dezember 1839 an außer Kraft tritt.
Köln, 13. Febr. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen sind gestern nach Duͤsseldorf, und der kommandi⸗ rende General des achten Armee-Eorps und General der Ka⸗ . Herr von Borsiell, nach Koblenz von hier zurnck⸗ gekehrt.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Als Einleitung zu einem weiteren Bericht Über die bedeutendsten Opern-Vorstellungen der hiesigen Theater dürfte ein Rückblick auf die Neuigkeiten, welche ung das vorige Jahr in dieser Sphäre brachte, nicht unpassend scheinen, besonders insofern sich daran einige allgemeine Bemerkungen kuispfen lassen. Auf der Königlichen Bühne wurden zum erstenmale gegeben: eine Italtänische Oper,
Norma“ von Bellini; zwei Fran gkfifche, „der schtrar ze Pomfhoö⸗? von Auber und „die Doppellelter“ von Thomas; und drei Deutsche, des Falkners Braut“ von Marschner, „oe Macht des Liedes“ von Lindpaintner und „der Laborant“ von Eckert. rette, die noch als ein Jugendversuch zu betrachten ist, war in diefen Blättern schon die Rede. Was die beiden vorhergehenden Opern be⸗ trifft, obgleich sie unverkennbar weit gediegenere Lirbeiten sind, als die drei ersteren, so
wie jene fremden Werke; selbst der schwarze Domino“, von Auber's schwächsten Compositionen, harte mehr Erfolg. Woran mag dies liegen? Die Namen Marschner und Lindpainmner haben doch einen gulen Klang in der musikalischen Welt, und sie bewährten denselben auch in ihren obengenannten Werken. eines Publifums, welches stets von neuem zu den schon so oft gehör— ten Opern Gluck's, Mozari's, Beethoven's sich einfindet, wird man sicherlich oe Schuld nicht beimeffen wollen.
Von der letzten Ope⸗
so konnten sie sich doch nicht den Beifall gewinnen, gewiß eine
Dem Geschmack
d Auch nicht der Besetzung der Gesaugs-Partieen, denn sie war ganz angemessen, und andere
Opern, n welchen daffelbe Personal beschäftigt war, übten doch eine größere Anziehungskraft aus. Der Grund des verschiedenen Erfolges
lag also weder in der Mufik an sich, noch in den Zuhörern, noch in den Sängern. Vielmehr glauben wir ihn darin zu finden, daß der Deutsche Opern-Komponist sich überhaupt ein welt böheres Ziel setzt, als der Italiänische und der Französtsche, daß er aber über Die sem Streben leicht in den Fall kömmt, ungeachtet des überwiegenden inneren Werthes seiner Werke an äußerer Wirkung derselben den Ita⸗ liänern und Franzosen nachzustehen. Diese beiden Nattonen haben sich in der neueren Zeit in musstalischer Hinsicht zwar einseitig und arm gezeigt im Vergleich gegen die Blelsenigkeit und den Reichthum der Deutschen, aber in ihrer Einseitigteit, die gerade in Bell int und Auber sich * die Spitze getrleben hat, doch im Einzelnen oft weit effekt voller. er moderne Italiänische Opern-Komponist, , . die Handlung des Stjets üur als Mittel, als Träger einer . = kliagenden, dem Ohre schmeichelnden Musik, und zwar n,. se des Gesanges; ihm kömmt es daher vor Allem darauf an, die 4 liche Stimme zu studiren und ihr abzulauschen, was sie , e welche melodische Combinatfonen, Solfeggien, , 9 9 16. turen sie die retzendste Wirkung auf das Ohr hervor i. 41. Andere, Declamalson, Ausdruck, Harmonse, Begleitung ist ihm Ne⸗ e ,
ĩ B. o ssin 9. .
e n, neigen sich zu der allgemeinen Regel bin. Dlese rt der Composition hat indeß den Vorzug, daß sie tüchtigen Sängern die beste Gelegenbeit giebt, sich geltend zu machen, indem sse die Stimme sowohl trefflich behandelt, als ihr durch sehr dis⸗ kretes, freilich anch meisi eben so monotones Accompagnement . frei ju entwickeln. Urberdies
läßt, , ,. 6 Sinn und Talent begabtes Indivi⸗
telst dieses Gesanges oft sogar eine größer Wir⸗ ᷣ 8. lhen f des en. erzielen, als in mancher tie⸗ fer gedachten, aber unbequemen und mit zu viel o n keit gearbesteten Deutschen n . * die einfachen und Recitative eines Rossint, Belllni,
elodieen onigettt läßt sich eben alles