1839 / 55 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

rei en. drückt lebhaft in seinem Kopf und Aus, es spannt alle Kräfte an, recht ju erhalten; die Reiterin griff, den Speer

bieten scheint.

Dies die Anordnung des Ganjen, der es an lieberlegung und Wenn schon die menschliche Gestalt, mit der

Gedanken nicht fehlt. 1 thierischen zusammen justeñl en, von jeher eine Liebling saufgabe der Rild= ut gewesen ist. so Haken wir bier nicht bloß das edle, muthige, dem Nfnlchen dtenflbare Roß, gesäumt uh0nd geführt von der weiblichen Rel den geha, sondern zugleich angefallen von dem tückischen, wilden Naubtbier der Wüste. Es müßte dessen grimmigem Angriff erliegen, wenn ihm nicht die Reiterin, gewandt und eutschlossen, zu Hülfe eilte. So wird aus dem Anfall, eln Kampf und nu unser volles Intereffe zu erwerben, sind die Kräfte auf heiden Seiten gleich gemesffen, der Moment aber ist glücklich so gewählt, daß zwar die Entscheidung nahe, aber dennoch der Mhantasie der weite Splelraum zwischen Furcht und Hoffnung gelassen ist.

Wir haben bier eine Amajone, und dadurch allein die Scene ganz in das Gebiet des Idealen versetzt. Diese Idealität tritt noch mchr hervor durch die kolessale Dimensson, wesche Den Ein⸗ druck jeder cuhenden oder inäßlg bewegten Gestalt schon bedeutend steigern würde, dieses inächtige Getümmel, dleses Aufbieten aller Kräfte und den Kampf auf Leben und Tod aber bis zum Etschüt⸗ ternden erhebt. Ideal ist auch die ganze Auffaffung und Behand- lung: das Roß erscheint ohne Zägel, die Reiterin, größtentheils nackt, faßt mit der Linken in die Mähne, und statt des Sattels ist das Roß nur mit einem bloßen verzierten Gurt gegürtet.

Bon deu drei Flzuren stehen mir nicht an? dem Roß den Preis zu 'Trthetlen; es hat die meiste Lebendigkeit und zugleich den meisten Stöl. Ohne uns ein eigentliches Racepferd, das die Sportsmen anerkennen würden, zu geben, hat der Künstier sich dem Arabischen Stamme, als dem edelsten, zunächst angeschlossen; dies bezeugt das Feuer in den Augen und Nüstern und in allen stählern-elastischen Gliedern, ferner das kurze, dünne Haar, die fast nackte Haut und das feine Gewehe strotzender Adern. ÜUnd welche Angst in diesem feurigen Thier; schreckhaft stieren die Augen nach dem Tiger hin, man hört den Athem keuchen, die in schlagen, und gewaltig, aber zwecklos, schlägt es mit dem orderhufe vor sich hin. Diese Aufregung geht durch den ganzen Körper, durch Bauch und Kruppe. An Wahrheit, Leben und Schönhest hat dieses Pferd keinen Vergleich zu scheuen. In der Amazone hat der Künstler wohl den Sinn gefaßt, weichen diese Bildung der plastischen Kunst darbietet, nämlich einen Ueber- gang von weiblichen Formen in männliche, so wie dieselbe wie⸗ derum in Bacchus, Paris u. A. den llebergang vom Männlichen ins Weibliche gesucht hat. Aber uns will scheinen, als ob in einzelnen Theilen dieser kolossalen Figur das eine oder andere Element mehr hervortrete, auch hätten wir einen noch gedrungeneren Zusammenhang von Kopf und Rumpf und, unbeschadet des Affekis, eine idealtre Ge? sichts bildung gewänscht. Desso mehr hat sich der Künsiler auf die idens haftlich Bewegung der Amazone konzentrirt; das Zielende ihrer Augen, das Lechzende shres Mundes, womit sie den sicheren Stoß begleitet, ist von hinresßender Wirkung. Der schwierigste Theil der Aufgabe war unsirentig der Tiger, denn hier hatte dle Phantasie Ur eine solche Situation kaum einen Anhaltspunkt aus der Natur. Die Schwierigkeit scheint uns dennoch glücklich überwunden. . Das katzenartige Gesicht der Bestie ist vortrefflich, sogar der Blick höchst. charakteristisch. Die Muskelkraft des zähen ausgehunger⸗ ten Thieres der Wüste zeigt sich besonders in dem gekrümm⸗ ten Rücken. Seine vier Tatzen hat es in das Pferd ein⸗ Pschlagen, die beiden Vordermätzen auf die recht Seite seines Halses, die hinteren zu beiden Seiten seines Bug's, wo sie in der beweglichen Haut des Pferdes heruntergeglitten sind und einge⸗ schramint haben. Warum der Künsiler den Tiger gerade in dleser schrägen Stellung genommen hat, begreifen wir wohl, weil er dadurch am besten das Gleschgewicht der Grüppe erreichte: das Roß biegt den Pals fort, der Tiger giebt den Kopf der Reiterin preis, welche, mit der Rechten die Lanze erbebend, sich nur um so mehr nach dieser Seite neigt; nur scheint uns diese Stellung des Tigers zu fompli⸗ kürt, als daß man sich vorstellen fönnfe, der Tiger habe diefelbe durch den ersten Sprung, wie doch gedacht werden foll, eingenommen, auch aht vielleicht durch die starke Krümmung zu viel von der Länge des Thieres verloren. Natürlich giebt diese rechte Seite den Haupt-Ge— sichte punkt für die Gruppe, auf der Unken wird man dagegen durch den Kopf des Pferdes entschädigt, aber auch die verschledenen ande⸗ ren Ausichten, halb von vorn und halb von hinterwärts bieten eigen⸗ ihümliche Schönheiten dar, die sich namentlich bei der Drehung des

Das Pserd, ver Ueberraschung und Schre zurãckprallend, der ganzen Bewegung den Schmerj um sich unier der Last nur ucch auf⸗ aber, voll behender Kraft, ist im Be⸗ gegen die Stirn des Tigers zu sto gen, der, voll Gier der seinen Raub sich felbst vergeffend. fich ihren! Steß ruhig darzu—

schon wird

1

Modells oft überraschend entwickeln, so daß denn das Saupt⸗Erfor⸗ derniß plastischer Gruppen, in verschijedenen Ansichten interessant zu seyn, hier mit besonderem Gelingen erreicht wär,.

Sele die Gruppe in Melall gegosffen werden, so ließe sich Mau⸗ ches noch seiner ausbilden, z. B. iwitrde, wie auch der Künsiler ge⸗ denkt, sogar der Strich des Haarwuchses auf dem Pferde angedeutet werden fönnen, wogegen dann das Nackte der weiblichen Figur um so schöner fontrassiren imisßte. In der That ist der Gedanke schmerj⸗ haft, daß ein so lebendiges Kunswerk, zas Resultat eines mehrjãh⸗ rigen Studiums und vielfacher Zurüstungen, welches jetzt im Thon⸗ modell nur durch tägliche Verhüllung mit feuchten Tüchern gegen Risse geschützt werden faun, wieder in das formlose Chaos versinken müßte, ohne eine Spur jurückzulassen. Wir laden unn so dringender auch unsererseits alle Kunstfreunde ein, das treffliche Werk in Augen⸗ schein zu nehmen. Gr.

Dauer der Silenbahn-Fahrfen am 22. Ab g ang Zeitdauer von um Uhr St. M. von um Uhr St. M.

Potsbam Vm. 2 Berlin 11, 6. . .

Februar. /

Abgang Zeitdauer

7 46 Berlin 9 41 Potsdam ö Potsdam 12 Meg. 41 Berlin 56 Abds ]

Meteorologische Beobachtung. Morgens Abends

Nachmittags 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.

1839. 22. Februar.

Nach einmaliger Beobachtung.

339, 56“ Par. 337,22“ Par. 335,109“ Par. 40 R. O20 RN. 2,10 R.

doo R. Loo R. 270 R. S2 pCt. S0 pCt. ðl pCt. Ausdünsiung O, 919“ Rh. nebelig. trübe. Schnee Niederschlag O, 2 Rh.

Quellwärme 6,8 0 R. Flußwärme O0,20 R. Bodenwärme 2,60 R.

Lufidruch Lustwärme Thaupunkt Dunstsaͤttigung Wetter...... Winb ... .. N. NW. Wo A2. Wärmewechsel 0260 Wolkenzug A2 W. 3. 2419 Tagesmittel: 337,39 Par.. 220 R.. 2.96 R.. 81 pCt.

WRNas.

Berl 1n er Br .

Den 23. Februar 18329.

Am ((ich er ER de G d el d- CG Zettel. 2 Fr. Tour. * Er. Tour. 8 Brief. J 4Geld. X Rrlef. I Geld. hie Kchaldh seh. 1 103 [6 Iz, 33 191 1600176 Er. Engl. hl. 9. 4 16921, 1013, 23 1015, Pram ßeh. d. Seeh. - 70. 70 1021, KRurm. 9bl. m. I. C. 4 1021, 101, 1031 Nn. Int. Seh. 1912 doßᷓehiuldvernehr. 9902 1027.

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Auswärtige Böre «n.

Amsterdam, 18. Februar.

Niederl. wirkl. Schuld Yäa* /. So do. 100?s.. Kanz. Bill. 2611 do / g Span. 173/ assi ve . Ausg. Sch. Zinsl. Preuss. Pram. Sch. -= oln. 1221/. Gesterr. Met. 1033.

Antwerpen, 17. Februar.

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Hamburg, 21. Februar.

Bank- Actien 11458. 1156. Engl. Russ. 1073.1,

Paris, 18. Februar.

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sin cour. 99. 20. 50 /- Span. Rente 1812. Passi de AM.. 3 Portug. -. Wien, 18 Februar.

ae Met. 10z. 10,6 106165. z 4M 86

Bank. Actien 1463 Neue Anl.

6. 8.

Linsl. —.

2

2127/9 —. lo / /

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 24. Febr. Im Opernhause. Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von A. Adam.

Im Schauspielhause: Die Lebensmuͤden, Lustspiel in 5 Abth, von E. Raupach. (Herr Eruͤsemann? Stephan.) Montag, 25. Febr. Im Opernhause. Konzert: 15 Ouver⸗

2) Arie: Omhra adrata aspetfa von Zingarelli, gesungen

von Mistriß Shaw. 3) Fantasie fuͤr Vioune und Vio loncelle über Themata aus Die weiße Dame, komponirt und vorge⸗ tragen von den Königl. Kammermusikern Herren Gebrüder Stahlknecht. 4 Arie: L'addio, von Mozart, gesungen von Mistriß Shaw. 3) Zweites Konzert (erster Satz), fuͤr die Kla— rinette, von C. M. von Weber, vorgetragen von dem Königl. Kammermusikus Herrn Nehrlich. 65 Cavatine: Cruqa sorte, von Rossini, gesungen von Mistriß Shaw. Hierauf: Froͤhlich, musikalisches Quodlibet in 2 Abth.

Im Schauspielhause: Die Gouvernante, Lustspiel in 1 Akt, von T. Körner. Hierauf, zum erstenmale: Marie von Medicis, Original ⸗Lustspiel in 4 Abth, von E. P. Berger.

Dienstag, 26. Febr. Im Opernhause. Konzert der Fa⸗ milie Lewy. Hierauf, zum erstenmale: Die Flucht nach der Schweiz, Singspiel in 1 Akt, von C. Blum. Musik von F. Kuͤcken.

Im Schauspielhause:

tuͤre.

Franzoͤsische Vorstellung.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 21. Febr. Wilhelm Tell. Heroisch⸗romantische Oper in 3 Akten., nach Jouy und Bis frei bearbeitet, von Theodor von Haupt. Musik von Rossini.

Montag, 25. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Die Seeräuber. Vaudeville⸗Posse in 2 Atten, frei bearbeitet nach Dennery und Cermon, von A. Cosmar. Die Musik ist arran⸗ girt vom Musik⸗-Direktor Herrn Kugler. Vorher: Das Haͤus⸗ chen in der Au. Lustspiel 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen von Herzenskron.

Dienstag, techi. Oper in

Die Familien Capuleti und Mon— Musik von Bellini.

265. Febr. 4 Akten.

2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

191 11 1011 90

Augsliurg

Ereslau 160 ThI.

* . 1

1090 ThI. 8 Tage 2 Mt.

3 Woch.

102 ,, ale.

Leipzig Frankfurt a. M. W. .. ...... Feterahnrg

Bertretung des Redacteurs: Wentzel.

In

Gedruckt bei A. W. Hayn.

=.

Literarische Anzeigen. Ju der von Senisch und Stageschen Buchhand⸗ lung in Auge burg ist erschienen und in allen Buch—

nen worden, selbst durch chen

als allgemeines Korrespondenzblatt und für Dentschlaud, für Landwirthe, Blumenfteunde, Gärtner, Oekonomen, Beamte und Samenhändler, herausgegeben bon Jakob Ernst von Reiden Erster Jahrgang. ö ö. to. Preis halbjähr⸗ ich 25 sgr.

Von dieser vrakiischen, überall mit Beifall aufge⸗ nommenen Zeitung erscheint allwöchentlich ein halber Bogen in Ro. Die Rnmmern 1 unde 2 sind berejtz versandt und emhalten: 1 Die Ur sachen und S304 der Klauenfenche am Rindvieh. 2 zer Brand im Waizen. 3) Einige neue wich tige Erfindungen im Hopfenban. I Der An⸗ bau des Dünkels⸗Spelz. 3) Verkäufliches.

Zu bezieben durch die

Nicolai sche Buchhandlung in Berlin

(Brilderstraße Rr. 13, Elbing, Thorn und Stettin.

von deres Intexesse.

vorräthig:

Bei G. Bethge, Spittelbrücke Nr. 2, ist so eben erschienen? . ,

r. Schlicht, E., ausführliche Darstellung der Lu— pinen-⸗Düngung, nebst Andentung ihres Erfolges in Verbindung mit Kartoffelbrennerei. Preis brosch. 19 sgr. .

Der Herr Verfasser theilt in dieser kleinen Schrift

in gedrängter Vollstäudigkeit die neuesten und vor⸗ theithaftesten Erfahrungen über diesen wichtigen Zweig ö der Landwirthschaft mit, so . das Werkchen gewiß jedem Landwirthe willkommen seyn wird.

sie auch beziehen.

3 1 um a Geng e ist erschienen und in den meisten . n n,, vorräthtg, namentlich bei C. S. . in Berlin (Stechbahn ir. 3, Posen

Uel arstellung der Pferderacen.

Benutzung der einzelnen, schwer ugängli⸗ ; Prachtwerke zu erlangen ist; überdies handlungen zu haben: Tafel, durch Berücksichtigung der Refultate der nene—

Die landwirthschaftlie Tei sten Besirebungen für Peredlung der Pferdezucht thschaf iche Zeitung in Dent e fen m Pferde⸗Liebhaber . .

Wesmar, im Januar 1839. Das Landes-⸗Industrie-Comtoir.

Bei Oehme &

Lenz, C. G. tik. 11 .

ö 6. C. Rieger 's Herzens ⸗⸗Po stille.

Predigten über alle Sonn—

Von neuem durchgesehene Ausgabe. 112 Bogen in Ato. Diese von vielen sertig geworden und durch alle Buchhandlungen die auf Verlangen zur Ausicht mittheilen zu In Berlin findet man Eunslinschen Buchhandiung 5.

Blelefeld, im Januar 1839.

An kündig Im Verlage der unter scheint für das Jahr 183

Müller in Braunschweig ist er⸗ schienen und bei Wilh. B esser, Behrenstraße Rr. Ah,

SGeschichte der christlichen Homile⸗

5

ir tet die

Das hohe Finanz-Ministerium hat Anschaffung des

empfohlen, Blatte abgedruckte,

fen, und somit die Authentijität d lung ausgesprochen. Gr. Svo.

27 Bg. Preis 2 Thlr.

nommenen Plane wird das Central—

theilungen umfassen, als:

Oder

; und Fesitag s setzgebung überhaupt;

Evangelien. ten] Sach, 2 *

Preis 2 Thlr. 3 Fi. 36 Kr. Rh.

2 4 9 11 2 Seiten erwartete Postille ist so eben Eiat unh Rechnung reiz.

än n ltung g. Wird igen von teresse. PRE. Verwaltung. F. Innere der Steuer⸗Behörden. Direkte Steuern.

dieselbe in der Müller), Breite Straße Rr. 23.

Belhagen & Klasing. ndirekte Steuern. 3.

erkehr mit dem Auslande (Zoll,

663. Steuer. C.

IV Gewerbe⸗ und V. Statistik der A Handels⸗Verwaliung. VI. per so nal- Chronik. .

ur Erreichung sichtigten ung, nicht nur alle Cirkular-Perfügun

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

denen Racen und Zuchten ist eine llebersicht gewon⸗ nenen allgemeinen Verfügungen zu bilden. welche mehr Belehrung geben dürfte, als soll daffelbe dazu dienen, zur Veröffentlichung geeig- mein gültige Entscheidung gegeben oder ein allgemein nete statistische Notizen von allgemeinerem aus dem Ressort der in Rede stehenden Verwaltungs⸗ Gesetze und solche Allerhöchsie Verordnungen, welche jweige des Finanz⸗Ministeriums, so wie Nachrichten in der Gesetz⸗ Sammlung erscheinen, werden zwar nicht über das Beamten-Personal, mitzutheilen.

Central -Blattes allen init der Erhe— bung und Verwaltung öffentlicher Abgaben beauftrag⸗ ten Behörden und Beamten zur Pflicht gemacht, resp. sondern auch erklärt, daß alle im Central⸗ an einzelne Behörden ergangene Verfügungen von sämmtlichen anderen ohne be sondere Anfrage ünd Genehmigung angewendet werden dur—

Rach dem bis auf weitere Erfahrung vorerst ange— sechs Rubriken mit den daneben bemerften Unter Ab=

. Allgemeine Verwaltungs-Gegenstände.

= A Organisation der Staals⸗Verwaltun 3; Ge— Bestimmungen über die Ressort⸗ und Kompetenz⸗Verhälluisfc. B. Beam— Bestimmungen über die Pflichten, Rechte und senstigen Verhältnisse der Beamten. C. Allgemeine Borschriften über das Kassen⸗, D Sonstige n allgemeinem Jü⸗ Organische Einrichtung der Stener- oder mehrerän Bogen, gewöhnlich zweimal im Monate, Geschäfts⸗Kerwaltung

A. Grundsteuern. . B. Klassensteuer. C. Gewerbesi .

Abgaben). h. Branntwem - und Braumal⸗⸗ Tabacks⸗ Steuer. B. Wein most⸗ Steuer. E. Mahl- und Schlacht? Steuer. = F. Stempel⸗Steuer. G. Communications⸗Abga⸗ ben. H. Einkommen vom Salzdebit. fforder 6 , gaben⸗, Gewerbe⸗

In Bezug auf die in den Rubriken J. II. und!II. vorstehend m . Gegenstände wird es beab wecks einer Samm⸗

gen des Königl. Finanz⸗Ministeriums, sondern auch solche an einzelne

Außerdem Behörden ergehende Reskripte, in denen eine allge—⸗

Interesse auwendbarer Grundsatz ausgesprochen wird, aufnehmen.

in der Regel, jedoch dann immer aufgenommen wer nicht allein die den, wenn solche von allgemeinerem Juteresse, insbeson⸗ dere für diejenigen Beamten sind, welche die Gesetz⸗ Sammlung 6 3 wegen halten, noch eigen⸗ thümlich zu besitzen pflegen.

. üb ff vz Aufnahme solcher allge⸗ meinen Anordnungen in Gewerbe- und Handels. Sachen bestimmt, deren Kenntniß überhaupt oder vorzugsweise für die Beamten der Sieuer-Verwaltung nothwendig, wichtig oder doch von näherem Juteresse ist.

Die Rubrik V. (Sta tistif ac.) wird die erwähn⸗ ten Mittheilungen aus dem Gebiete der Verwaltungs Statistik enthalten.

In der Rubrik VI. (Personal-Kronik) end— lich werden nach den beiden Haupt⸗Abtheilungen der Steuer⸗Verwaltüng (direkte und indirekte Steuern), so wie nach den administrativen Raumhegränzungen geschieden die auf das Beamten⸗Persongl sich be⸗ ziehenden Nachrichten, als: Beförderungen, Versetzun⸗ gen, Entlassungen, Auszeichnungen, Todesfälle u. f. w. mitgetheilt werde n.

Das Centrai-Blatt erscheint in augemessener Aus⸗ stattung, in Quartformat auf gutem weißen Papier nud sautzer gedruckt, in einzelnen Lieferungen von einem

ie ser Sam m⸗

Blatt folgende

nach Bedärfniß äber auch noch öfter. Jeder Jahr— gang wird mit einem chronologischen, einem Sach. und einein Namen- Register versehen werden.

In der Absicht, die Anschaffung möglichst zu eie. tern ist der Pꝛänumerations-Preis auf 2 Thir. für den Jahrgang festgeseßzt worden, wofür das Blatt so— wehl durch die Cönigl. Post-Anstalten, wie durch alle soliden Buchhandlungen ohne Preis⸗Erhöhung zu bezie⸗ hen seyn wird.

Da der Verlagshandlung daran gelegen ist, die er

liche Stärke der Auflage so bald wie möglich beurtheilen ju können, so wird! um Beschleunigung der zu machenden Bestellungen auf das Central⸗Blan nuit dem Bemerken erfucht, daß diejenigen, weiche da⸗ bei säumig sind, es sich seibst zuzuschreiben haben, wenn ihnen bei später eingehender Bestellung die dann das Blatt, bereits erschienenen tummiern nicht mehr sollten nach⸗ geliefert werden können.

Berlin, im Jan nar 1339.

Jonas Verlags⸗ Buchhandlung.

euer. Abgaben vom Ausgleichungs⸗

und

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

——

Berlin, Montag den 25 sten Februar

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Angekommen: Se. Durchlaucht der General Lieutenant

und General⸗Gouverneur von Neu⸗ Vorpommern, 3 ür st zu Pu th ug, von Putbus.

Zeitung s-⸗Nachrichten. A n S1 and.

Frankreich.

Paris, 18. Febr. Die hiesigen Blaͤtter sind so sehr und so ausschließlich mit den Wahlen beschäftigt, daß die Nachricht von der Prorogirung der Spanisch en Cortes ganz unbeachtet voruͤbergeht, und daß die meisten derselben diesen wichtigen und bedeutungs vollen Schritt auch nicht im entferntesten zum Gegenstande ihrer Betrachtungen machen. Dagegen wird mit einem Eifer, wie man ihn noch selten wahrgenommen hat, fort⸗ waͤhrend von allen Seiten der Wahlkampf vorbereitet. Es ist ein Heruͤbar und Hinuͤber von Anschuldigungen, von Verleum— dungen, von Drohungen, Widerrufen und Persönlichkeiten, die, von fern und leidenschaftslos betrachtet, eine Art von Wider— willen erregen muͤssen. Einzelne Fakta aus diesem Chaos her auszusischen, ist eben so schwierig als undankbar, da diese Art von Wahl⸗COperation nur im Zusammenhange einigermaßen ver— stäönllich ist. Wir sehnen den 2. Mar; herbei, um endlich Re⸗ a. an die Stelle jener ermüdenden Wortkaͤmpfe treten zu ehen.

Die letzten nach Toulon gekommenen Nachrichten aus Afrika lauten folgendermaßen: „Es war Befehl gegeben worden, Blida und Koleah zu besetzen. Der General Vernel detaschirte den Oberst Duvivier mit einigen Compagnieen, und dieser nahm von Blida Besitz. Der Generalstab hat sich in der Stadt ein— quartiert, die Truppen besinden sich in einem Blockhause dicht vor dem Thore, und ein Bataillon ist eifrig mit dem Erhauen einer Kaserne beschäaͤftigt. In Koleah sind unsere Truppen nicht eingeruͤckt, aber durch die tägliche Auswanderung der Einwoh— ner, welche lieber unter Zelten bei Abdel-Kader, als in Haäͤusern unter unserer Herrschaft leben, ist die Stadt fast gaͤnzlich veroͤdet worden, und man wird daselbst eine Kolonie von Deut, schen errichten, denen mehrere Striche Landes geschenkt werden sollen. Die Stadt Konstantine scheint aus der Asche neu zu erstehen; an die Stelle alter Maurischen Huͤtten sieht man schoͤne Laͤden entstehen, und man findet daselbst jetzt schon Kaf⸗ feehäauser, Lese⸗Kabineite und Apotheken.“

Die Einnahme der am Fastnachts-Dienstag in Paris ge⸗ gebenen Balle hat sich auf 165,000 Fr. belaufen.

Großbritanien und Irland.

London, 16. Febr. Nach dem genaueren und deutlich e⸗ ren Parlaments⸗Bericht der „Morning Chronicle lautete die schon erwaͤhnte Diskussion, welche neulich im Ober hause zwi⸗ schen den Lords Aberdeen, Melbourne und Lansdowne in Bezug auf den zwischen England und Oesterreich abgeschlosse— nen . stattfand, folgendermaßen: ö.

Graf Aberdeen. „Da die Debatten beider Parlaments⸗-Häuser gedruckt und veröffentlicht werden, so ist es schwer zu vermeiden, daß von dem, was in dem einen Hause vorgefallen, in dem andern Notiz genommen wird, so unangenehm dies auch seyn mag. Ich für mein Theil spiele nie auf das an, was sich im Unterhause zugeiragen; aber das kann ich nicht gestatten, daß Jemand dort auf etwas auspielen dürfte, was hier gesagt worden, ohne daß es mir erlaubt seyn sollte, davon Rotiz zu nehmen, wenn ich es für angemessen halte. Nun be⸗ merkte ich gestern Abend, daß ein Kollege des edlen Bigcounts (Lord Palmerstou) sich auf eine Frage bezogen hat, die ich vor einigen Aben⸗ den an den edlen Viscount gerichtet, und auf die mir derselbe eine Antmort erthellte, die mir befriedigend schten, indem ich in der That die Wahrheit der Bemerkungen des edlen Viscounts anerkannte. Ein edler Kollege desselben hat jedoch dieser Antwort geradezu widerspro⸗ chen. Dieser Kollege hat gesagt, der edle Viscount (Melbourne) babe die Sache vollkommen mißverstanden, und seine Antwort sey daher durchaus unrichtig ausgefallen. Ich muß deshalb meine Frage an den edlen Viscount noch einmal wiederholen, und ich hoffe auch eine nochmalige Antwort von demselben zu erhalten. Der te Artikel des mit Oesterreich abgeschlossenen Traktats setzt fest, daß Oesterreichische Schiffe, die aus Häfen an der Donau, bis Galacz einschließlich, nach Häfen Großbritaniens oder seiner Dependenzien kommen, eben so behan⸗ delt werden sollen, als ob sie direkt aus Desterreichischen Häfen kämen. Ich gebs zu, daß wir vollkommen befugt sind, einen solchen Vertrag einzugehen, und es mag am Ende auch ganz angemessen seyn; ja, man

hätte, wenn man es angemessen gefunden, nicht nur Donau-Häfen,

ondern selbst die Häfen von China in diese Stipulation einschließen 6 47 der 4 besagt weiter, daß eben so Britische Schiffe mit ihren Ladungen auf gleichen Fuß mit Oesterreichischen Schiffen gestellt werden sollen, wenn diese Britischen Schiffe, in die besagten Häfen einlaufen oder von da abgehen. Welche Bürgschaft können aber Englische Schiffe durch einen mit Oesterreich abgeschlossenen Vertrag erhalten, in Türkischen Häfen irgend eine Begünstigung zu erlangen oder überbaupt nur daselbst zugelassen zu werden? Wäre es nicht sonderbar, wenn der edle Viscount und sein edler Nachbar (Marquis von Lansdowne) einen Vertrag mit einander eingingen, in meinem Hause ein, und auszugehen, ohne mich irgend dgtum zu fragen? (Gelächter) Daß aber mit den Donau— häfen nur Türkische gemeint seyn können, wird der edle Vigcount wohl wissen, denn es kann ihm nicht unbekannt seyn, daß die Donau an der. Oesterreichischen Gränje eine Unsiefe hat, üher welche kein Kauffahrtesschiff binüber kann. Der edle Viscount erklärte daber auch neulich, es sey natürlich, daß ohne Zustimmung der Pforte Britische Schiffe in jenen Häfen nicht zugelassen werden könnten. Demnach hätte man die Pforte, dem gewöhnlichen Gebrauche gemäß, 19 dem Vertrage hinzuziehen, sich wenigstens mit ihr darüber verstaändigen sollen. Eine solche Art zu unterhandeln, wie man dagegen in dieser Sache befolgt hat, ist mir noch nicht vorgekommen. Der edle Bis. count hat übrigens zugegeben, wie ich glaube, daß der neue mit Desterreich abgeschlossent Vertrag ganz auf den Grundsätzen des

Traktats beruht, der durch mich im Jahre 1829 mit dem Oesterreichischen Bevollmächtigten abgeschloffen wurde Ich räume gern die Vortheil ein, die man sich von dem neuen Traküate verspricht ich billige den⸗ selben, ja, ich halte ihn sogar für eine Erweiterung des Traftats von 1829. Als ich aber jenen Traktat abschloß, habe ich kein Rübmenz davon gemacht, obgleich ich wohl eben so gut auf Beifall deshalb Anspruch gehabt hätte, wie diejenigen, die diesen Traktat wie— der aufgenommen und ihn noch auf einige Schiffe mehr aus⸗ gedehnt haben. Es freut mich außerordentlich, daß die edlen Lords gegenüber geneigt sind, ein freundschaftliches Verhältniß mit Oesterreich zu erhalten und unseren Handels -Verkehr mit dieser Macht zu erweitern. Man pflegt von natürlichen Feinden zu sprechen; aber ich weiß nicht, warum man nicht auch von natürlichen Freunden spricht, und es schien mir immer, daß Desferreich der na⸗ türliche Freund und Verbündete Englands sey; nicht als ob eine

Analogie zwischen den Institutionen beider Länder stattfände, die mir überhaupt eine sehr gebrechliche Stütze für die Freundschaft zwi— schen Nationen dünkt, sondern weil unsere nationalen Interessen und die Oesterreichs sich nirgends widerstreiten, und besonders weil seit einer langen Reihe von Jahren die Oesterreichische Politik eine durchaus friedliche ist. Dieser letztere Umstand sollte befonders Ur— sache zu festem Zusammenhalten zwischen Oesterreich und Großbrila— nien seyn; dies Band ist es, was unser Zusammenhalten mit jedwe— der anderen Macht bestimmen sollte. Ich wiederhole, mit Freuden sehe ich, daß unser Kabinet die Freundschaft des Wiener Kabineis sucht. Gleichwohl muß ich sagen, daß mir dies Streben von Seiten der edlen Lords gegenüber etwas neu ist, und kann ich nicht verges— sen, daß man mir vor einigen Jahren, sowohl in diesem Hause, als noch heftiger außerhalb desselben, laute Vorwürfe machte, daß ich der Freund eines ausgezeichneten Oesterreichischen Fürsten sey, von dem ich mich ins Schlepptau bätte nehmen lassen. Trotz al—⸗ ler dieser Beschuldigungen freue ich mich, persönlich zum Ab⸗ schlusse des Freundschaftz- und Handels-Vertrages zwischen Eng⸗ land und jenem Staate beigetragen jn haben. Ich habe das Glück, persönlich mit jenem Fürsten bekannt zu seyn, den ich für den flügsten, talentvollsten und geachtetsten Staatsmann des Kon- tinents halte, und es gereicht mir lu großer Genugthuung, daß ich die edlen Lords gegenlber bereit finde, Alles aufzuhieten, was in ihren Kräften stebt, um unsere Verbindung mit Sesterreich immer inniger zu machen.“ Piscount Melbourne: „Eg ist jedenfalls sehr unangemessen, in diesem Hause über etwas zu debattiren, was im anderen Hause gesagt worden, weil das Gesagie selten genau ver⸗ standen oder richtig aufgefaßt wird. Ich kenne selbst die Bemerkun—⸗ gen nicht genau, auf die der edle Graf sich bezogen hat, aber nach meiner eigenen früheren Darlegung scheint es mit in vieler Hinsicht unmöglich, daß sie den Sinn und die Bedeutung gehabt haben soll⸗ ten, welche der edle Graf darin gefunden haben will. Die Zrage, welche der edle Graf bei einer früheren Gelegenheit an mich gerichtet, bejog sich auf den vierten Artikel des Traktats, wodurch Britischen Schiffen, die in gewisse Häfen einlaufen, gewisse Vortheile gewährt werden. Diese Bestimmung aber, welche der edle Graf angegriffen hat, ist eine Stipulation, welche von Oesterreich ausdrücklich verlaugt

wurde, und deren BVerantwortlichkeit Oesterreich allein zufällt. s war der Oesterreichische Bevollmächtigte, welcher das Einrücken der⸗ selben in den Traktat forderte, und diese Stipulatson wird vollzogen werden, insofern dies von Oesterreich abhängt. Die Minister Ihrer Majestät der Königin Victoria machten zwar bemerklich, daß die Sti⸗ vulation zu e gn Anlaß geben könne. Da jedoch der Desterrei— chische Bevollmächtigte darauf bestand, so wurde die Klausel eingerückt. Allerdings ist dies eine Stipnlatton, durch die Oesterreich sich zu et⸗ was verbindlich macht; da aber, wo Oesterreich feine Gewall besitzt, kann jene Stipulatton auch nicht bindend seyn, und ich glaube nicht, daß eiwas dem Widersprechendes an einem anderen Ort (im Unter⸗ hause von Lord Palmerston) gesagt worden ist. Der Vertrag besagt, wenn Britische Schiffe in Desterreichische Häfen einliefen, sollten sie gewisser Begünsttgungeu theilhaftig werden. Laufen diefe Schiffe in gewisse andere Häfen ein, so hängt ihre Aufnahme von den in diesen Häfen geltenden Gesetzen ab; nun aber fügt der Vertrag bei, wenn sie diese Häfen wieder verließen, sollten sie in den Oesterreichischen Häfen so behandelt werden, als kämen sie direkt von England. Dies ist die einzige Tendenz des Artikels; eine andere kann ihm nicht wohl untergelegt werden. Der edle Graf behauptet ferner, das Ministe⸗ rium habe nur die Bahn verfolgt, deren Weg die frühere Verwal⸗ tung eröffnet hatte. Zwischen den beiden Verträgen besteht jedoch nur die einzige Analogie, daß ihr beiderseitiger Zweck war, die Ver⸗ bindungen zwischen den beiden Ländern mehr zu beleben. In die⸗ ser Beziehung geht der neue Vertrag weiter, als der alte; denn er begrelft in sich die genannten Donauhäfen, das Mittellän⸗ dische Meer, Malta, Gibraltar und diejenigen Theile von Asien und Afrika, die am Mittelländischen Meere liegen, jene umfangreichen Län⸗ der, wie zum Beispiel Aegypten. Der Handel beider Länder kann bierbei nun gewinnen, inden Sesterreichtsche Schiffe, die mit den Pro—⸗ dukten jener Länder befrachtet sind, danach in Britische Häfen einlau⸗ fen können, was eine bedeutende Erweiterung des Handels⸗-Verkehrs zwischen beiden Ländern ist. Weiter, glaube ich aber, ist bei keiner Gelegenheit über diesen Traktat etwas gesagt worden. Uebrigens sucht die Regierung diesen Vertrag durchaus nicht wichtiger zu machen, als er ist. Derselbe bat zwar einige Reclamatsonen veranlaßt, aber keine

spezlelle Auflage dürfte wohl gegen seine Bestimmungen erhoben werden. Was die Macht Oesterreichs, den Rang, den es in' Europa einnimmt, den notorischen Einfluß, den es ausübt, und die Art und Weise, wie es diesen Einfluß benutzt, das Benebmen, welches es in Verbindung mit England befolgt, was dies Alles anbelangt, so theile ich ganz die Ansicht des edlen Grafen; weder sch, noch die edlen Lords neben mir haben in dieser Hinsicht jemals eine andere Meinung aus gespro⸗ chen; es kann also auch in unseren Gesinnungen, in unserer Stim— mung gegen Oesterresch von keiner Veränderung die Rede seyn. Der edle Graf mag immerhin wegen seines Verhäliniffes zu einem Staats⸗ manne, der so lange schon im Rathe jenes Reiches präsidirt, unge⸗ rechten Tadel und . zu erdulden gehabt haben; dies hat jedoch mit dem gegenwärtigen Fraktate gar nichts zu schaffen. All unser Bemühen geht darauf hin, mit dieser Macht freundliche Verbindun⸗ geu zu bewahren, so wie auch mit den übrigen Mächten Europa's die so wich⸗ ligen und für Alle so vorteilhaften Handels verbindungen zu unterhalten.“ Graf Aberdeen: „Ich muß dennoch wiederholen, was ich gesagt, nämlich daß die betreffende Stipulation des Traktats von einer Uri sst, wie sie keine dritte Partei mit einer anderen einzugehen das Recht hat. Der edle Viscount sagt, sie sey auf Verlangen des Oesier—⸗ reichischen Bevollmächtigten in den Traktat aufgenommen worden; das kann uns aber nichig helfen, sie muß unwirtsam für ung fevn, insofern es sich um die Zulassung Englischer Schiffe in jene Häfen der Türkei handelt. Der ganze Traktat ist übrigens nichts als ein gewöhnlicher Reciprecltats- Vertrag; er gewährt uns keine andere Handels⸗Vortheile, als irgend ein Traktat mit Frankreich, Schweden, den Niederlanden oder sonst einem Staate sie uns zu bseten ver— mag. Es freut mich, zu hören, daß Oesterreich bedeutende Verbesse⸗ rungen in seinem Handels⸗System vorgenommen hat, und daß es zu

meiste Wahrscheinlichkeit fuͤr sich haben.

in dieser Beziehung geneigt ist. Aber ich kann nicht davon abgehen, daß es ganz ungewöhnlich und unerhört, ja auch unhöflich gegen einen unabhãngigen Staat ist, wenn zwei, andere einen Vergleich darüber ein gehen, wie ihre Schiffe in den Häfen jenes dritten Staats aufge⸗ nommen werden sollen.“ Marquis von Lansdowne, der Prässdent des Geheimen Raths, schloß diefe Diskussson mit folgenden Bemer—= kungen: Man sollte doch berücksichtigen, daß von Seiten dieses dritten Staats fein Einwurf gegen jenen Artikel erhoben worden ist und wohl auch nicht erhoben werden wird. Uebrigens glaube ich, daß Unterhandiungen werden angeknüpft werden, um in Förderung der Zwecke jenes Vertrages unseren Handels⸗Perbindungen mit Dester⸗ reich eine noch größere Ausdehnung zu geben. Wer den Zustand der Länder des Oesterreichischen Kaiserstaates, besonders der Sonau⸗Pro⸗ bingen, kennt, wird zugeben, daß es schwer zu ermessen ist, welche Ausdehnung die Anwendung der in dem Vertrage aufgestellten Prin⸗ zipien noch zuläßt. Jedenfalls werden wir ein ausgedehnteres Han⸗ dels System zu erreichen fuchen, als bis jetzt zwischen uns und jenen Ländern bestand.“

Der Morning Advertiser, der das Geruͤcht von der Resignation Lord Palmerston's bringt, ohne sich dafuͤr verbuͤr⸗ gen zu wellen, wiewohl er es nicht fuͤr unwahrscheinlich haͤlt, daß derselbe seinem Kollegen Lord Glenelg folgen durfte, ja sogar eine Ehrensache fuͤr den Minister der auswaͤrtigen Ange⸗ legenheiten in einem solchen Schritte sinden will, glaubt auch versichern zu koͤnnen, daß man dem Herzoge von Susser das Anerbieten gemacht habe, als Vice⸗-Konig nach Irland zu gehen, und daß Se. Königliche Hoheit diesen Posten gewiß angenom— men haben wuͤrde, wenn sein Gesundheitszustand nicht zu mißlich waͤre. Jetzt soll, diesem Blatt zufolge, die Ernennung des Grafen von Albemarle zum Lord-⸗Lieuͤtenant von Jeland die An die Stelle Sir George Grey's soll Herr Macaulahy zum Unter⸗Staats Se⸗ cretair fuͤr die Kolonieen ernannt worden seyn, eine Wahl, die jenes Blatt fuͤr das liberale Interesse sehr angemessen findet.

Der Globe widerspricht der Angabe der „Morning Chro—⸗ nicle?, daß die Errichtung eines zweiten Kanzlei⸗Gerichtshofes beabsichtigt werde. ?

Der Courier scheint zu befürchten, daß in den Provinzen doch am Ende ernstliche Unruhen durch die Chartisten hervor⸗ gerufen werden koͤnnten, wenn die Abgeordneten derselben sich auch in London ruhiger und gemäßigter verhielten. Das ge⸗ nannte Blatt macht in dieser He m auf folgende in Suf⸗ folk erschienene Anzeige aufmerksam. „Die Manner der Volks- charte in Norwich haben angefangen, sich in allem Ernste zu waffnen. Wie wir hören, waren bis letzten Mittwoch schon S8 Piken von ihnen angekauft. Diese Waffen sind ungefähr 18 Zoll lang, so daß sie unter dem Rocke getragen werden können. Am Ende derselben befindet sich eine Art von krummem Messer, vermuth⸗ lich um den Pferden die Zuͤgel durchzuschneiden, falls die Leute mit dem Militair in Berührung kommen sollten. Es ist ein Klub zum Aufkauf solcher Waffen errichtet, und jedes Mitglied zahlt dazu wöchentlich einen Beitrag von einem Penny. Der

Preis einer Pike ist

liberaleren Grundsäͤtzen

etwa 8 bis 9 Pence.“

Aus dem Kanadischen Bericht des Grafen Durham hebt die Morning Chronicle folgende Stelle uber die constt—, tutionnellen Regierungen als beachtenswerth hervor: „Die

gänzliche Trennung der gesetzgebenden und der vollziehenden Gewalt eines Staates ist der naturliche Irrthum solcher Re⸗ gierungen, die sich von den Fesseln repräsentativer Institutionen zu befreien wuͤnschen. Seit der Revolution von 1688 ist die Festigkeit der Englischen Verfassung durch den weisen Grund— saz unserer Regierung gesichert worden, der die Leitung der National Politik und die Vertheilung des Patronats den Fuͤhrern der parlamentarischen Majoritaͤt uͤbertragen hat. Welche Vorliebe auch der Monarch fuͤr gewisse Minister hegen, wie sehr er auch persoͤnlich ihrer Politik ergeben seyn mag, so ist er doch stets genöthigt gewesen, auf beides Verzicht zu leisten, sobald die Meinung des Volks sich durch das Organ des Unterhauses unwiderruflich dagegen aussprach. Der Versuch, eine Repraͤsentativ⸗ Regierung nach einem ande⸗ ren Grundsatz zu fuͤhren, scheint die Klippe zu seyn, an welcher Nachahmungen der Britischen Verfassung auf dem Kontinente jedesmal gescheitert sind, und die Franzosische Revolution von 1830 war die nothwendige Folge eines Unternehmens, welches zum Zweck hatte, ein Ministerium aufrecht zu erhalten, zu dem kein Parlament gefunden werden konnte, das mit ihm im Ein⸗ klange hätte handeln mögen.“

Der Standard hofft, es werde eine Untersuchung dar⸗ Über eingeleitet werden, ob es wahr sey, daß, wie Franzoͤsische Blaͤtter meldeten, Herr Steele in Bruͤssel angekommen ware, um im Namen O Connell's der Belgischen Regierung ein voll⸗ staͤndiges Irlaͤndisches Regiment anzubieten, also offenbar in der Absicht, um gegen die Ern mr von England und die an⸗ deren Machte der Londoner Konferenz zu fechten.

Ueber den Plan des Ministertums in Bezug auf die 53 gesetze will ein Edinburger Blatt erfahren haben, daß die * nister nicht direkt, sondern durch einen ihrer vertrauten n. ) im Unterhause vorzuschlagen beabsichtigten, die r,. Weizens iin ersten Jahre nach der Annahme eines e, n stems zu einem festen Zolle von 19 Shilling fuͤr den ö

ĩ ĩ 9 Shilling, im dritten zu 8, zu gestatten, im zweiten Jahre zu? h, un ne, im vierten zu 7, im fuͤnften zu 6, im e , zu 5, letzten Zoll dann unverändert bestehen zu lassen. die Adresse

Herr G. W. Wood, der in der Rede, womit er di

f ffung der Korngesetze empfahl, aber unterstuͤtzte, zwar die Abschaffung Dun schen Mlinufakru⸗ doch zugleich von dem Aufschwunge der Britischen M ; letzteres einen schlimmen Stand unter ren sprach, hat sich durch leß 26 ser den Abgeordneten der Vereine gegen die Korngesetze I eitet. In einer Versammlung derselben, wo er sich zu entschuldigen fuchte, erklarte ihm der Vorsitzer des Vereins, er habe der Sache seiner Freunde wesentlich geschadet, indem er positive Zahlen angegeben, wo er doch nur komparative hätte angeben ünd dem Parlament haͤtte nachweisen sollen, wie die Englische

Fabrication und Ausfuhr zwar im Verhältniß zu ihrem frühe⸗