Belgien.
Brüssel, 2. Märx Seit Montag haben unsere Behör⸗ den desonders starke Vorkehrungen zur Aufrechthaltung der Ruhe in der Hauptstadt getroffen. Alle Wachtposten sind ver— doppelt und zahlreiche Patrouillen durchziehen des Nachts die Straßen. Die Buͤrgergarde hat nicht minder einen sehr an⸗ strengenden Dienst. Im Innern des im Park gelegenen Thea⸗ ters ist während der Nacht eine starke Abtheilung Linien-Mili⸗ tair aufgestellt und das Regiment Guiden muß sich in seiner Kaserne bereit halten, um seden Augenblick die Pferde bestei⸗ gen zu können. Im . des * von Oranien ist be⸗ ständlg eine Artilserle⸗Lompagnie aufge ellt. Wan scheint be⸗ sorgt zu haben, daß die He neuen. einiger Demagogen, die seit vorgestern stattgefunden, den Poͤbel aufreizen werden, doch ist die Ruhe bis heute fruͤh nicht im Mindesten gestört worden.
Vom Kriegs“ Ministerium ist unseren an der Graͤnze ste⸗ henden Truppen der Befehl zugegangen, eine ruͤckgaͤngige Be⸗ wegung zu machen. Aus dem Lager von Beverloo sind be⸗ reits dre Regimenter nach Hasselt abmarschirt, und wie es heißt, soll das ganze Lager aufgehoben werden. .
Im Montteur Belge liest man: „Die m zu einem ungesetzlichen Widerstande haben in der letzten Zeit inen neuen Tharakter angenommen, welcher der Regierung und der Justiz nicht gestattet, länger unthätig zu bleiben. Eine Proclamation an die Armee, in das Franzoͤsische und Flamän⸗ (ische übersetzt, ist in Menge vertheilt worden. Man hat so⸗ gleich Nachsuchungen angestellt. In einem am 27sten wegen der Zusammenrottungen angestellten Verhöre hat sich Herr Bartels als Verfasser dieser Proclamation bekannt und erklart,
daß sie auf seine Veranlassung gedruckt und verbreitet worden
sey. Herr Bartels und Herr Kats sind verhaftet worden. Bei ketzterem soll man das Manuskript einer Flamaͤndischen Ueber⸗ setzung der Proclamation gefunden haben.“
Bei der Haussuchung, die man in dem Domizil des Herrn Bartels vorgenommen, . sich Briefe gefunden, die er mit einigen Offizieren der Belgischen Armee gewechselt. Letztere sollen dadurch stark kompromittirt seyn, und duͤrften wohl eben⸗ falls verhaftet werden.
Die Sache der . Bartels und Kats wird vor dem hiesigen Appellations⸗Gericht behandelt werden, wo sie der Ge⸗ neral-⸗ Prokurator bereits anhängig gemacht hat. Der Gerichts⸗ rath Corbisier ist mit der Instruction beauftragt und hat be— reitß den Bartels ein langes Verhoͤr bestehen lassen.
Der Belge ptotestirt gegen die Strenge, mit der man gegen Herrn Bartels verfaͤhrt. —
Das Commerce Belge bemerkt: „Herr Kats, der Chef der Volks⸗Versammlungen, hat gestern gesehen, auf welche Liebe er rechnen kann. Als er in den Wagen stieg, um nach dem Gefängniß zu fahren, wurde er von dem Gezisch aller Buͤrger verfolgt, die seine Reden immer beunruhigt hatten. Man fragte ihn m,, n . ob er noch im , . seine „Birne in drei Stuͤcke theilen werde“, wie er alles 6 theilen wollte, und zwar ein Theil fuͤr ihn und seine Freunde, das zweite für die Regierung, die er einsetzen wollte, und das drittẽ fuͤr die Proletarler? Herr Kats gab keine Antwort.“
Vorgestern fand eine General- Versammlung der Bank— Actionaire statt, in welcher der Direktor im Namen des ver⸗ waltenden Comitès einen Bericht uber die letzten Ereignisse, so wie aber die gegenwärtige Lage der Bank abstattete. Die Versammlung faßte den ziemlich 6 BVeschluß, die Bank zu ermächtigen, sich von den verschiedenen Vereinen, welche die Schulbner der Bank sind, hypothekarische Obliga⸗ tionen geben zu lassen, so daß die Rückzahlungen in einzelnen Terminen stattsinden können. Die Verathung uͤber den Antrag, die Direction der Bank anderen Haäͤnden zu uͤbergeben, ist bis zum 29. Maͤrz verschoben worden.
Diejenigen er, e, des Limburgischen, die an Hol⸗ land abgetreten werden sollen, und die von der Hollaͤndischen Provinz Geldern bis an die Belgische Provinz Luͤttich sich er⸗ steecken, haben eine Berslkerung von 135,000 Seelen, von de⸗ nen allein zz, 000 auf die Stadt Mastricht kommen, welche be⸗ kanntlich den Hollaͤndern niemals genommen wurde.
In Mons ist vorgestern Nacht das Schauspielhaus abge⸗ brannt. Das Feuer brach um Mitternacht aus, nachdem eben eine Probe der neuen Oper „der Brauer von Preston statt⸗ gefunden hatte. Gegen 3 Uhr Morgens war bereits alle Ge— fahr fuͤr bie benachbarten Haͤuser beseitigt; von dem Theater
selbst sind jedoch nur die äußern Mauern stehen geblieben.
Brässel, J. März. (Aach. 3.) Gestern, nachdem der Bericht der Central Section verlesen worden war erlitt die Oppwsition schon gleich eine Niederlage in der Abstimmung nber die Motion des Herrn Gendeblen, woruͤber Sie das Nähere in den Zeitungen sinden. Die Majoritaͤt gegen diese Motion mochte sich auf 28 belaufen; gengu aßt sie sich nicht angeben, well es nicht bis zum indivtduellen Aufruf der Glie⸗ der kam, sondern man nur durch Aufstehen und Sitzenbleiben abstimmte. Wahrscheinlich wird die definitive Abstimmung un gefähr dasselbe Resultat haben. Die Stimmung ist nun ein⸗ mal für den Frieden; die erste Scheu, sich mit fruheren Aeuße, tungen in , ü,. zu setzen, ist uͤberwunden, das Eis ist durchbrochen; auch können bie Debatten der Opposition nur schaden, weil sie das Unhaltbare der verschiedenen Widerstands, Systeme bewelsen werden. Herr Bartels, der Redacteur des „Belge“ und Mitarbeiter des claireur“, und Kats, der
mnführer unserer radikalen „Meetings“, sitzen in gehei— mer Haft. Beide waren lange die heftigsten Gegner; kaum hatten sie sich politisch die Hände gereicht, so vereint quch ein gemeinsames Geschick sie hinter den Riegeln des Gefaäͤngnisses, in welchem Bartels auch schon vor zehn Jahren seine Opposi⸗ tions Lust büßte. Ich glaube nicht, daß man nach der Strenge des Gesetzes mit diesen Herren verfahren wird. Was man auch der neuen Belgischen Ordnung vorwerfen mag, gegen Andersdenkende war sie immer höchst nachsichtig. Sęibst Auf= rührer, die man mit den Waffen in der Hand ergt sffen, wur, den freigesprochen. Einstweilen sind die beiden Verhafteten unschädlich gemacht, und dienen Anderen, die sie nachzughmen Lust haben möchten, zum warnenden Beispiele. - Dle Debat⸗ ten in der Repräfentanten Kammer werden sich sehr in die Lange ziehen; die Opposition verspricht sich eiwaz von den Fran zösischen Wahlen, und sieht gern die definitive Abstimmung bis zum Zufammentritte der Pariser Kammern verzögert, was
ihr aber wohl nicht gelingen wird. O dn r khland.
die unter Studirenden vorge⸗ ia e. Majestat der König
* 4 . bewogen gesunden, die auf das Duell bezgglichen Berschriften zu ergänzen und zu schärfen.
as Königliche Regierungsbatt Nr. G macht be—⸗ kannt, daß von den im Zeitraume von 1828 bis 1837 in den acht Regierungs / Bezir ten gepruͤften 2220 Rechtspraktikanten nur gꝛz angestellt worden sind, und nimmt daraus Veranlassung, die Aeltern und Vormänder zu reiflicher Erwägung bei der Be— stimmung der Berufswahl der ihnen anvertrauten Kinder auf—
zufordern.
— — Leipzig, 5. Maͤrz. unseres am 27. Febrüar 1838 entschlafenen Pölitz ist auf dem hiestgen Gottesacker, wie der Verstorbene im Leben war, still und geräuschlos gefeiert worden. Die Dankbarkeit der hiesi, gen Verwaltungs⸗Behösrde, der Pölitz den groͤßten Theil seines erworbenen Vermögens zum oͤffentlichen Gebrauche hinter lassen hatte, ehrte sein Andenken an diesem und dem wiederkehrenden Begraͤbnißtage (2. Marz) durch Errichtung eines steinernen
Obelisken, und Setzen einer Linde, die beide einfach aber be⸗
deutungs voll bekränzt wurden.
Die Actien unferer Eisenbahn wollen immer noch keinen hoͤheren Cours als 9a! pCt. gewinnen, dagegen sind die Dampf⸗ wagenfahrten mit der besseren, freilich seit gestern wieder erwas winterlich gewordenen Jahreszeit in größere Aufnahme gekom— men. Der in der hiesigen ö
dem 15. April d. J. wird uͤbrigens die ganze lich befahren werden können.
Hannover, 4. Maͤrz. (Hannov. 3.) Die allgemeine
Stande Versammlung ist vorgestern Abend auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Das diese Anordnung und deren Beweg gruͤnde enthaltende Königliche Schreiben hoffen wir nächstens
mittheilen zu koͤnnen.
Darm stadt, 5. März. (Gr. Hess. 3) In der 25sten Sitzung der zweiten Kammer der Stände fand die Berathung über den Antrag des Abgeordneten Hardy auf Aufhebung ver schiedener Gewerbs⸗Monopolien statt. — Abgeyordneter Hardy . in der 18ten Sitzung am 17. Dezember v. J. seinen auf
ufhebung der ausschließlichen Wirthschaftg, Brau, Brenne⸗ rei, und Zapf ⸗ Berechtigungen gerichteten Antrag vom vorigen Landtage wiederholt. Er war damals einstimmig von der Kam⸗ mer unterstuͤtzt worden, mit Ausdehnung auf alle anderen noch bestehenden, dem Ackerbau oder den Gewerben nachtheiligen Monopole. Die Sache kam aber nicht zum Vollzuge, weil der Großherzogl. Regierungs⸗Kommissars versicherte, daß die Staats Regierung mit Behandlung des Gegenstandes beschaͤftigt sey, und man deshalb in der ersten Kammer den Antrag als ein zweckloses Monitorium ansah. Da aber seitdem drei Jahre abgelaufen, der Zustand der Dinge aber noch derselbe sey, so glaubte der Antragsteller, seine damalige Motion mit der angedeuteten Erweiterung wiederholen zu muͤs—= sen. Der in der 5ästen Sitzung, am 9. Februar, erstattete Ausschuß⸗Bericht trat, unter Be iehung auf die Erörterungen des Gegenstandes auf fruheren Landtagen, dem Antrage bei, mit dem Vorschlage, der Staats-Regierung den angelegent⸗ lichen Wunsch auszĩdruͤcken, die vorbereitenden Erörterungen, die nach einer Mittheilung des Großherzogl. Regierungs Kom— missars eingeleitet sind, thunlichst beschleunigen und den Staͤn⸗ den die erforderlichen Propositienen bald moöͤglichst, jedenfalls aber auf dem näͤchsten Landtage vorlegen zu wollen. Nach den erfolgten Erklaͤrungen von Seiten des Großherzogl. Regierungs⸗ Kominissar, und nachdem mehrere Abgeordnete fur die Annahme des Antrages gesprochen hatten, wurde er einstimmig in der 36sten Sitzung angenommen.
Sondershausen, 28. Febr. Das Regierungsblatt enthaͤlt folgende Fuͤrstliche Verordnung an die Regierung; „Es ist zu meiner Kenntniß gelangt, daß in neuerer Zeit der Hang, sich durch Maskeraden zu belustigen, auf eine sehr befremdende Weife nicht nur in den Städten zugenommen, sondern sich so— gar auch auf die Dörfer verbreitert hat. Demselben muß ge—⸗ steuert werden, weil diese Vergnuͤgungen in der Regel eher zu verhindern als zu befördern sind. Es macht sich daher noͤthig, daß stets eine genaue Erwaͤgung aller zunehmenden Ruͤcksichten vorausgehe. Indem ich mir vorbehalte, die deshalb zuvor bei mir einzuholende Erlaubniß nach, Befinden der Umstände zu ertheilen oder zu versagen, trage ich Ihnen auf, dies mit der Bemerkung bekannt zu machen, daß auf den Dörfern niemals eine Maskerade gehalten werden dürfe, und daß denjenigen, welcher eine solche an irgend einem offentlichen Orte in der Stadt oder auf dem Lande ohne meine Zustimmung zu vetanstalten unter⸗ nimmt, unabbittlich eine Geldbuße von zehn Thalern oder im Unvermögensfalle eine verhäͤltnißmäßlge Gefängnißstrafe treffen werde. Sie haben fuͤr den genauen Vollsüg meiner Ansord— nung zu sorgen. Sondershausen, den 3. Februar 1839. Günther Friedrich Karl, F. z. S. S.“
en Thiergarten dire bei Ihrer
ö . Th . e Die freien Vormittage werden zur * 69
Der Jahrestag des Todes
heiten die mißlichste Wendung nehmen lassen.
nung hatte, befindet sich wieder im schlimmen Zustande. hat eine Anleihe von 70,000 Fr. machen müssen, um die In⸗ eitung geäußerte Vorwurf, daß das Direktorium für das Fortkommen der Passagiere zwischen Riesa und Oberau, wo die Bahn noch nicht hergestellt und fahrbar ist, nicht genug besorgt sey, ist nicht ungegruͤndet. Vor ahn von hier bis Dresden, den GOberauer Tunnel ausgenommen, wohl schwer⸗
Mert wuͤr⸗
digkeiten Wiens und zu einigen Birschfahrten in den Prater und den Thiergarten vorbehalten.
Gestern Abend fand im Musikverein⸗Saale die Auffuͤhrung des Oratoriums Paulus von Mendelssohn⸗Bartholdy mit gröͤß⸗ tem Beifall statt. Kenner und Laien waren hingerissen, ein Beweis, daß die ernste Musik, trotz der hier sehr verderblichen Wirkungen der leichten Theater⸗Musik, doch auch in Wien noch ihr Publikum sindet. *
Innsbruck, 24. Febr. (Au gsb. Postz.) Heute haben die hiesigen Jesuiten das erstemal ihre ehemalige Prachtkirche bezogen und in derselben feierlichen Gottesdienst gehalten, die Gymnasialklassen aber werden sie erst nach Ostern ubernehmen.
Schweiz.
Tessin, 25. Febr. Die politische Bevölkerung dieses Kan⸗ tons ist durch die Integral-Erneuerung des großen Raths in unbeschreibliche Aufregung versetzt. Seit der Reform war die Lage noch nie so ernst. Das Triumvirat Molo⸗Riva⸗Rusca, welches die ganze hoͤhere Administration beherrscht, hat die Angelegen⸗ Der Finanz⸗ Zustand, zu dessen Verbesserung man einen Augenblick ö. Man teressen der offentlichen Schuld zu bezahlen.
Die eidgendssischen Kommissarien Schaller und Baumgart ner haben unterm 22. Februar aus Sitten eine zur Versoͤhnung rathende Proclamation an das Volk von Wallis erlassen.
Italien. Florenz, 25. Febr. Der Ober-Intendant der Studien
im Großherzogthum Toskana, Professor Pietro Paoli, einer der ausgezeichnetsten Gelehrten Itallens, ist am 2Usten d. M.
im Sosten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.
Soanien.
Madrid, 21. Febr. Man will jetzt wissen, daß die Cor⸗ tes nur prorogirt worden seyen, um die Unterhandlungen we⸗ gen eines Handels-Traktats mit England zu Ende zu , . wodurch den Engländern die freie Einfuhr ihrer Baumwollen⸗ Waaren in Spanien gestattet werden soll. Man fuͤgt hinzu, daß England fuͤr diese Bewilligung der Spanischen Regierung unter dem Namen einer Anleihe 20 Milltonen Realen zahlen werde.
Spanische Gränze. Man schreibt aus Bayonne vom 27. Februar: „Maroto, welcher sogleich nach der Hinrichtung der sechs Generale am 18. Februar Estella verließ, ist am 24Asten mit acht Bataillonen Infanterie und 3500 Mann Kavallerie in Tolosa angekommen und hat sofort seine Vorposten bis Alegria vorgeschoben und zwei seiner Adjutanten mit Briefen an Don Carlos nach Vtllafranca gesandt. Es geht das Geruͤcht, daß die Truppen in Estella nach Maroto's Abreise sich empört hät⸗ ten, doch bedarf dies der Bestätigung; dagegen ist es gewiß, daß drei Stabs-Offiziere Maroto's von einer dem Don Carlos treu gebliebenen Truppen-Abtheilung ermordet worden sind, und daß sich unter einigen Bataillonen, die nicht unter dem unmit— telbaren Oberbefehl Maroto's stehen, ein großer Haß gegen die Ojalateros (die Castilische Partei) kundgegeben hat. Es ist be⸗ reits zu blutigen Auftritten gekommen. Maroto soll 6000 Mann bei sich haben, und man glaubt, er werde gegen Don Carlos marschiren, der sich seit dem 22. Februar in Villafranca, drei kleine Leguas von Tolosa, befindet Und die Generale Villareal, Simon Tor⸗ res und Balmaseda zu sich berufen hat. Der Letztere, dem das Kommando uber die Kavallezie uͤbertragen werden soll, hat sich erboten, gegen Maroto zu marschiren, und das Versprechen ge— geben, denselben lebend oder todt dem Don Carlos zu uͤberlie— fern. Balmaseda ist der geschworene Feind Maroto's, auf des⸗ sen Befehl er bekanntlich im Schlosse Guevara gefangen gehal⸗ ten wurde. Don Carlos zieht alle Truppen, die nicht unter Maroto's Befehl stehen, zusammen und laßt nur da schwache Garnisonen, wo dieselben unumgänglich nothwendig sind. Es heißt, er wolle nach Estella marschiren. Auch ist der Befehl gegeben worden, alle Personen, die aus Estella kommen, sie moͤgen dem Militair- oder dem Civilstande angehoren, zu ver— haften. In Folge dieses Befehls sind um die von den Kar li⸗ sten besetzten Ortschaften zahlreiche Wachposten aufgestellt wor⸗ ben. Bie Nachricht von den Hinrichtungen hat in Navarra einen sehr uͤblen Eindruck gemacht, da die erschossenen Gene⸗ rale daselbst sehr beliebt waren. Garcia war mit Wunden be⸗ deckt und wurhe von seinen Soldaten angebetet.“ ;
Der Temps enthält eine Mittheilung des bekanntlich im Dienste des Don Carlos befindlichen Fuͤrsten Lichnowski, uͤber die auf Maroto's. Befehl stattgehabten Hinrichtungen. Es heißt darin, daß Maroto seine Ernennung zum Oberbefehlshaber der Karlistischen Truppen auswartigem Einslusse verdanke, daß er die ihm übertragene unumschraͤnkte Gewalt indeß nur dazu an⸗
ewendet habe, sich von seinen persoͤnlichen Feinden zu befreien. Err der Generale, die von Maroto zum Tode verurtheilt wor⸗ den, entfloh, warf sich dem Don Carlos zu Füßen und bat um Gnade. Bieser, der von dem, was vorgegangen war, nichts wußte, zeigte die groͤßte Entruͤstung und versprach dem Gene⸗ ral seinen Ech*t. Ver Kriegs-Minister erhielt den Befehl,
Matroto zu verhaften, wagte es aber nicht, diesen Befehl aus⸗
uführen. Der Fuͤrst von Lichnowski macht kein Geheimniß aus nn, Hasse gegen Maroto, der, wie er sagt, verdient haͤtte, geviertheilt zu werden. Entlassung nehmen werde, nerale nicht durch Maroto's Hinrichtung geraäͤcht werde.
Türkei.
Von der Serbischen Gränze, 13. Febr. (Schles. 32 Wir beeilen uns, hinsichtlich des neuen von Konstantinopel ein⸗ gelangten Serbischen Fundamental⸗Gesetzes, wegen dessen Promul⸗ girung aufden 1. ci Februar eine Nacho nal. ersammlu ng ein be⸗ rufen ist, einige Notizen zu liefern. Dasselbe datirt sich vom 1 (2275 bis Lö. (zi Dezember is gegen Mitte Tes Tür, kischen Monats Scheval 1 Die Theilung der Staatsge, walten, der gesetßgebenden, vollziehenden und richterlichen, ist darin den Verhästnissen Serbiens gemäß ausgesprochen. Die
16.
us 17 Mitgliedern bestehenden Rathe. Die voll⸗ . nel liegt in den Händen des Fuͤrsten, der sie durch iet Innere, die Finan⸗
eine vier Verwaltungs⸗Dirigenten, fuͤr das
en usti age ö ie richterliche (insofern sie nach der modernen . auch fuͤr eine Staatsgewalt gelten soll) wird von den unab g von jedem Einflusse anderer Staatsgewal⸗ ten gestellten Gerichten ausgeuͤbt, namentlich von den der freien
Wahl der Gemeinden anheimgestellten Friedensrichtern, dann
Der Fuͤrst ertlärt uͤbrigens, daß er seine . der Tod k. erschossenen Ge⸗
und Kultus und fuüͤr die auswärtigen Geschäfte,
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gesetzgebende Gewalt cuht in dem Fuͤrstlichen, einschließlich des
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3 .
hierbei rů
von den von der Nen serung 2 beseßzenden 17 Bezirks ⸗Gerich⸗ e
ten und von einem in dem der Central⸗Regierung zu er⸗ richtenden Apyellationsgerichte. Die Initiative der Gesetze ge⸗ buͤhrt nei dem Fursten, als dem färstlichen Rathe. Üebri⸗ ens wird das Personen⸗ und Eigenthumgsrecht Jedem gesichert, teuer⸗ Gleichheit hach Maßgabe des Vermögens eingefuhrt, Confiscationsstrafe und jede Art von Feudalrecht abgeschafft; die buͤrgerlichen Rechte also bestens geregelt. Die Feststellung der politischen Rechte Serbien ist noch der Zukunft uberlassen, bis die Mehrzahl der Serbier staatsmuͤndig geworden seyn wird, ein Ziel, welches Fuͤrst Milosch unablaͤssig im Auge hat, wie sein anerkanntes Streben, Bildung und Wissenschaft zu ver⸗ breiten, bezeugt. Man ist nun mit der Wahl der Mitglieder zur Bildung des fuͤrstlichen Rathes beschaͤftigt, der gleich nach sei⸗ nem Zusammentritt mit Organisirung der ubrigen Central⸗ und Pro⸗ e, r, , beauftragt werden wird. Fuͤrst Milosch zeigt mlichen Eifer, der allein schon, ohne sein uͤbriges Wirken zum Besten Serbiens in Betracht zu ziehen, seine edle Denkungsweise zu beurkunden und jede gegentheilige Verleum⸗ dung in elendester Bloͤße zu zeigen geeignet ist. — Es ist nun—⸗ mehr auch von Seiten Frankreichs ein diplomatischer Agent fuͤr Serbien bestimmt. Man nennt als solchen einen gewissen Duclos, der bisher zu Jassy Konsul war. Er soll bereits nach Konstantinopel abgegangen seyn, um von seinem vorgesetzten Gesandten Instructionen zu empfangen und hierauf sich sogleich nach Belgrad zu begeben, um seinen Posten anzutreten.
Jil an d.
— — Aachen, 2. März. Man glaubt in Bruͤssel, daß die Verhandlungen in den Kammern sich bis zum 15ten d. M. hinziehen durften, und daß die kriegslustige Partei Alles auf— bieten werde, um die Entscheidung so lange hinzuhalten, bis der Ausfall der Wahlen in Frankreich bekannt geworden ist. Es scheint jedoch, daß die Regierung die Majoritaͤt entschieden für sich haben werde, weil die einflußreichsten Männer im Lande sich laut fuͤr die Annahme ihres Vorschlages aussprechen und es ihr auch nicht an Mitteln fehlen durfte, den Poͤbel und die Revolutionairs im Zaume zu erhalten. Selbst der Graf von Ansemburg giebt den Gedanken an Widerstand auf. — In Kirch— rath ist man schon mit Räumung des Seminars beschaäͤftigt. —die Zusammenziehung und das Vorruͤcken unserer Truppen hat sowohl hier wie in Belgien einen sehr guten Eindruck gemacht. Mit der größten Bereitwilligkeit und Punktlichkeit stellen sich uͤberall die einberufenen Mannschasten, und der Unwille gegen die Kriegslust unserer Nachbarn spricht sich laut und allgemein auß. Als eine ganz ohnmaächtige Demonstration wurde es auch nur erscheinen, wenn das wirklich ausgefüuͤhrt wird, was im Luxemburgischen beabsichtigt werden soll, daß man nämlich, so⸗ bals der Antrag der Konferenz angenommen sey, dort die Fran—⸗ zöͤsischen Fahnen in den um die Festung gelegenen Doͤrfern auf— stecken wolle. —
Du sseldor f, . März. Der General⸗Lieutenant von Pfuel, kommandixrender General des Iten Armee⸗Corps, kam gestern Abend von Muͤnster hier an und wird, dem Vernehmen nach, mit dem Stabe eine Zeit lang hier verweilen.
Bemerkungen über die Schenkungen und Vermächt—
nisse, welche während der fünf Jahre 1833 bis mit 1837 im preußischen Staate zu Gunsten öffentlicher
Anstalten und Korporationen gemacht wurden.
Es ist eine sehr verbreitete Meinung, daß die Neigung, Schenkungen und Vermaͤchtnisse zu frommen, milden und ge— meinnützigen Zwecken zu machen, unter unseren Zeitgenossen sehr viel geringer sey, als in der Vorzeit. Vergleichungen an— zustellen, welche für oder wider diese Meinung entscheiden könn ten, bleibt jedoch sehr schwierig. Das Einkommen, welches frommen, milden und gemeinnuͤtzigen Anstalten aus Gchenkun⸗ gen und Vermaͤchtnissen in den einzelnen Laͤndern und Provin⸗ zen noch jetzt zugeht, ist die Frucht einer Mildthaäͤtigkeit, welche seit einer langen Reihe von Jahrhunderten wirksam war: die ältesten jener Stiftungen können fuͤr gleichzeitig mit der Ein— ,, des Christenthums daselbst geachtet werden. Schon in dieser Beziehung duͤrfte nicht befremden, wenn der Werth der bereits vorhandenen Stiftungen, den Werth der etwan in dem Zeltraume der letKzien dreißig bis funfzig Jahre entstandnen, um das Zwanzigsache uͤberstiege. Allerdings ist im Laufe der Zeit auch Vieles, was zu frommen, milden und gemeinnuͤtzigen Zwecken geschenkt oder vermacht worden war, diesen Zwecken wieder entfremdet werden:; aber fast Alles, was an Grundbesitz e wurde, ist in Folge des vermehrten Anbaues und Ver⸗
auchs auch in hohem Maaße werthvoller geworden. Es scheint auch, daß die Vorstellungen von dem Werthe der aus einer fernen Vorzeit stammenden Stiftungen nicht selten uͤber— trieben sind, wenn erwogen wird, daß viele der wichtigsten sich nur nech durch die Zuschuͤsse erhalten, welche der Staat ihnen aus enn Einkemmen zufließen läßt, indem die Mittel, wor⸗ auf sie urspruͤnglich gegründet wurden, fur das jetzige Beduͤrf⸗ niß durchaus unzureichend geworden sind. Das Beduͤrfniß hat sich aber nicht etwan bloß in Folge der wachsenden Bevoͤlke⸗ rung, oder in Folge einer Verweichlichung und Verwöhnung, sondern 8 und vornehmlich in Folge wuͤrdigerer Begriffe von der P 1. i get. welche der Religion und der Sitt⸗ lichkeit, der Wissenschaft und der Kunst, dem Ungluͤcke und der Schwach heit gebuͤhrt
Bei weitem nicht alle Stiftungen sind aus der Neigung wohlzuthun hervorgegangen. Eitelkeit und selbst Haß gegen die Iniestat⸗ Erben blieben nicht ohne Theilnahme daran. Wird i n, Ehre det menschlichen Natur gern angenommen, daß dieser Antheil verhältnißmäßtig nur ein geringer sey: so bleibt es doch unlengbar, daß in der Vorzeit viele und betrachtliche
ztiftungen den beängstigten Gewissen durch unablaͤssige Vor⸗ lessu 7 abgensthigt wurden, daß nur dapurch begangner Fre⸗ ö efreiung von den Strafen desselben jenseit des 17 erkauft werden konne. Es ist ein Fortschriit zur edlern Bildung, daß Vermachtnisse, welche solcher Gestalt er⸗ preßt wurden, wenn sie vielleicht auch noch jetzt vorkommen soll⸗ ten, doch wenigstens sich sehr vermindert haben.
Nicht alle dtistungen foͤrdern wahrhaft gute Zwecke. Korpo⸗ rationen und Anstalten, welche nur innerhalb gewisser Graͤnzen wzhlthät ig wirken, , ,,, außzudehnen, und ihte Vorsteher und Mit gile de halten sich verpflich⸗ tet, alle ausiub le nn, el en, d, re he h. 6. verschaffe. Des Mißverhaltniß jwischen dem Reichthume dicher Stiftungen und der Möglichkeit einer wohlthätigen Ver, wendung derselben, hat die Regierungen sehr allgemein gen— thigt, ihre Befugniß, Schenkungen und Vermaͤchtnisse anzu⸗ nehmen, zu beschranken: es bedurfte jedoch einer zarten Be⸗
ihren Einfluß weit daruber
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handlung, um mit dem Anwachsen nutzloser, wo nicht gar schaͤb⸗ licher Verwendungen, nicht auch die Ausstattung wahrhaft ge⸗ meinnuͤtziger Anstalten durch Vermaäͤchtnisse und Schenkungen u hindern. Die preußische Regierung, unbefriedigt durch die
orschriften, welche bis dahin in den verschiednen Theilen 26 Gebiets bestanden, erließ unterm 13ten Mai 1835 ein
esetz, dessen einfache und edle Vestimmungen fortan im gan⸗ zen mmfange des Staats an die Stelle jener Vorschriften tra⸗ ten. Es verpflichtet die Vorsteher öffentlicher Anstalten und Korporationen nur zur Anzeige der denselben zufallenden Schenkun⸗ gen und Vermaͤchtnisse bei der ihnen vorgesetzten Behoͤrde und macht die Annahme derselben nur dann von einer besondern Genehmigung abhängig, wenn die Zuwendung den Werth von ein Tausend Thalern uͤbersteigt, oder neue Anstalten dadurch begruͤndet, oder auch bei schon bestehenden Anstalten damit bis her nicht verbundne Zwecke dadurch erreicht werden sollen. Diese Genehmigung zu ertheilen ist ein landesherrliches Vor⸗ recht, und hierin liegt die buͤndigste Gewaͤhr fuͤr den hohen Werth, welchen die Staatsgewalt auf solche Aeußerungen der Privatwohlthaäͤtigkeit legt. Seit der Bekanntmachung dieses Ge⸗ setzes sind Nachrichten uͤber die Anzahl und den Betrag der Schenkungen und Vermaächtnisse an oͤffentliche Anstalten und Korporationen von dem vorgesetzten Ministerium gesammelt und dem statistischen Buͤreau mitgetheilt worden. Daraus ist die nachstehende Uebersicht dessen hervorgegangen, was in dieser Be⸗ ziehung in den nicht vollen fuͤnf Jahren bis zu Ende des Jah— tes 1857 in den acht Provinzen des preußischen Staats gesche— hen ist. Das Sammeln und Zusammenstellen solcher Nachrich⸗ ten hat eigenthuͤmliche Schwierigkeiten. Man verwickelt sich in Weitlaͤuftigkeiten, welche die Uebersicht fast unmöglich machen, wenn auch die kleinsten Schenkungen von wenigen Thalern auf— zunehmen sind; die Berichte aus steben Provinzen enthalten daher nur die Schenkungen, deren Kapitalwerth funfzig Thaler und daruͤber betraͤgt; nur der Bericht aus Schlesien enthalt summarisch den Betrag auch der geringern Schenkungen. Viele Schenkungen und Vermaͤchtnisse 8 . auch nicht in baarem Gelde oder zinstragenden, auf einen bestimmten Geldbetrag ausgestellten Dokumenten, sondern in anderm nutzbaren Eigen⸗ thum, das entweder ein fortdauerndes Einkommen abwirft, oder anhaltend ein Beduͤrfniß befriedigt, und dadurch den Anstalten Verwendungen darauf erspart. Sieben Provinzen haben den Werth dieser Zuwendungen nach einer Schätzung in Gelde an⸗ gegeben: die große Unsicherheit solcher Schätzungen hät veran— laßt, daß gleiche Werthsangaben den Anzeigen aus Schlesien nicht durchgängig beigefügt worden sind. Spenden, welche bloß zur unmittelbaren Vertheilung ein fuͤr allemal bestimmt sind, wurden uͤberhaupt in das nachstehende Verzeichniß nicht aufgenommen, welches nur nachhaltige Verbesserungen des Zu— standes oͤffentlicher Anstalten enthaͤlt.
Dies vorausgesetzt, wurden in dem Zeitraume von der Ver⸗ oͤffentlichung des Gesetzes vom 13. Mat 1833 — welche am 15. Juni desselben Jahres stattfand — bis zu Ende des Jah⸗ res 1837 nach den eingegangnen Angaben Vermächtnisse und Schenkungen, sowohl von Todes wegen als unter Lebenden nachstehenden Betrags angezeigt.
A. in der Provinz Preußen Thlr. 1ĩ3, 222
841
a) in baarem Gelde und Dokumenten. b) in andern Gegenstaͤnden mit dem Schaͤtzungswerthe von t
aͤberhaupt alss T mc
B. in der Provinz Posen a) in baarem Gelde und Dokumenten b) in andern Gegenstaͤnden mit dem Schaäͤtzungswerthe von
123, 74a 6, 932
uberhaupt I56, G75
C. in der Provinz Brandenburg a) in baarem Gelde und Dokumenten. 336, 149 b) in andern Gegenständen mit dem Schaͤtzungswerthe von
uberhaupt 472, 0656
D. in der Provinz Pommern a) in baarem Gelde und Dokumenten. 31,789 b) in andern Gegenständen mit dem Schätzungswerthe von 1, 825 37, din
uͤber haupt
E. in der Provinz Schlesien betraͤgt der Geldwerth der Vermaͤcht⸗ nisse und Schenkungen, soweit der⸗ selbe nach den vorstehenden Bemer⸗ kungen angegeben worden
Femme m red mr, e d FE. in der Provinz Sachsen . in baarem Gelde und Dokumenten. 108,220 in andern Gegenstaͤnden mit dem Schaͤtzungswerthe von...... 18,245 n 65
uberhaupt
EG. in der Provinz Westfalen a) in baarem Gelde und Dokumenten. 117,339 b) in andern Gegenstaͤnden mit dem Ech amel? von. 12, 747
oer er en een uͤberhaupt 110 087
H. in der Rheinprovinz a) in baarem Gelde und Dokumenten. b) in andern Gegenstaͤnden mit dem Schaͤtzungswerthe von —
3a, 178 14 68
118, 230 17 6 uͤberhaupt
in saͤmmtlichen acht Provinzen des preußischen Staats nach vorstehenden Angaben:
in baarem Gelde und Dokumenten. 1,97, 888 7 2 in andern Gegenstaͤnden mit dem
Schaͤtzungswerthe von 284,728 32 4
JT ᷣ uberhaupt 2, 237,515 16 6
also den Zeitraum, worauf sich dies Angaben beziehn, zu fuͤnf Jahren
voll angenommen, jaͤhrlich im Durch⸗
schnitte .
/ 652, 409 2 2
desselben nicht weni beiträgt. D
Wissenschast, Kunst und Literatur.
Berlin. In den beiden jüngslen Versammlun , zur Beförderung des Gartenbgues in den Königlich 2 ien wurden vorgetragen: Die Nachricht von der neunten Haupt⸗Bersamia⸗ lung des Thüringer Gartenbau⸗Vereins in Gotha, wönach unter Un⸗ derem der günstigen Berichte mehrerer Landwirthe über die : der Kavalier⸗Gerste und eines sehr glücklichen Versuches 23 7 von Chenopodium Quinda und der Benutzung der Blätter blevo Gemüse, wie des reichen Ertrages der enthülseten Samen ⸗Körner ais angenehme Milchspeise gedacht wird. (Samen davon ist biüig bei dem Herrn J. M. Nupprecht in Mittelwalde zu haben.) zie ge, von der Bildung eines neuen landwirtoschaftlichen Vereins in Essen; ein Aufsatz des Herrn Regierangs⸗Raihs von Türk zu Klein-Glienicke bei Potsdam, von den in verschiedenen Gegenden Frankreichs gesam⸗ melten Erfahrungen über die nachtheilige Einwirkung des vorjähri⸗ gen Winters auf den Morus multicaulis, der auch in Deutschland ge⸗ gen die Kälte sich empfindlich gezeigt hat, so vorzüglich gedeihlich i die Seiden Raupen diese Art des Maulbeerbaums sonst erachtet worden; Mittheilungen des Lehrers Herrn Görner in Luckau, über die Entfernung der Regenwürmer aus den Blumentöpfen durch erhöhte Temperatur, über ein Verfahren, Topfrosen leichter zur Blisthe zu bringen und über den Einsluß des vorsjähri⸗ zen Winters auf die Obsibaumzucht; Bemerkungen des Herrn Regierungs⸗Direktors Herquet in Fulda über die Fruchtbarkeit und Rutz⸗ barkeit verschiedener Kartoffelsorten; der Jahresbericht des Kammer⸗ Raths Herrn Schaeffer in Pleß, über die Vertheilung der ihm über⸗ wiesenen Gemüse⸗Sämereien zur Emporbringung des in dortiger Gegend noch sehr zurückgebliebenen Gemüsebanes, der nunmehr einige Fortschritie zu machen beginnt. Mittheilungen des Bücher⸗Censors Herrn Rupprecht in Wien, über die erprobie Verwendung der Dah—⸗ sten (Georginen im grünen, welken und trockenen Zustande, als Vich⸗ futter und deren leichte Vermehrung durch Samen, so wie über seine üngste Ausstellung von 126 Vartetäten von Chrysanthemum indicum n mehr denn 10,000 Exemplaren und 377 Kartoffelsorten, nebst An⸗ führungen über seine Bermebrungswesse der Weinreben, von denen das eingesandte Verzeichniß 1273 Sorten aufjählt; Bemerkungen über die in dem Jahrgange 1838 der Verhandlungen der ökonomischen va⸗ triotischen Secieiät zu Jauer enthaltenen Betrachtungen des Wirth⸗ schafts⸗Inspekiors Herrn Riedel, hinsichts der Einwirkung des Chaus⸗ see⸗Staubes auf den geringeren Ertrag des Wintergetraides. Hin⸗ weis auf die Verhandlungen der Psãĩ eeiywwerscchen ökonomischen Gesellschajt in der General⸗Versammlung vom 20. April vorigen Jahres, aus denen eine gedeihliche Wirksamkeit, unter Anderem die Errichtung einer Anslalt . Ausbildung von Wiesenmeistern, auch ein weiteres Sireben der n Cöslin errichteten Gärtner-Lehr⸗AUnstalt, sich ergiebt; Erfahrungen des rs nenn Herrn Bosse in Oldenburg, über den günstigen Er⸗ folg des Kappens alter Ulmenbäume; historische Nachrichten des Rit⸗ tergutabesitzers Herrn Geier zu Tscheschendorf bei Goldberg, über den früheren Anbau der Syrischen Seidenpflanze (Asclepias Syriaca) und deren Benutzung in Schlesien; ein Berscht des Pfarrers Herrn Getzuhn zu Mensguth bei Ortelsburg, über das dortige Mißlingen der Anzucht von Symphytum asperrimum, des Vendeer Riesenkohls und des Italiänischen Hochkohls; Mittheilungen des IInsttiuis Gärtners 6. Bouchs in Schöneberg, von dem Resultate der versuchsweisen nzucht einer Brasilianischen Bohne, der danach das hiesige Klima nicht zuzusagen scheint; Mittheilungen des hieslgen Kunsi⸗ und Han delsgärtners Herrn Mathien, über einige als vorzüglich zu empfeh- lende Bohnen⸗ und Erbsen-Sorten, von denen in der Versammlung vertheilt ward; die Mittheilungen des Rittergutsbesitzers Herrn Schim. mel fennig v. d. Oie ka Kontken bei Stuhm, über eint sich vorzugsweise dewäbrende frühe Feld⸗Erbse. Der Geheime Medizinal⸗ Rath Herr Pro⸗ fessor Lichtenstein Übergab, als Geschenk von Seiten des Herrn Professors Treviranus in Bonn, dessen geschätztes Werk „Physlologie der Ge⸗ wächse, Bonn 1838“ in zwei Bänden. Derselbe gab ferner Rachricht von dem Vorschlage eines auswärtigen Mitgliedes, die Pfirsichbäume im Freien an flach liegenden niedrigen Spalieren zu erziehen, zum besseren Schutze gegen den Frest, unter näherer Andeutun über die leichte Ansführung und Zweckmäßigkein solcher * in Bezn auf die eingegangenen Französischen Journale für Gartenbau un Landwirthschaft machte derselbe aufmerksam, auf die vielfachen Unter⸗ suchungen über den aus dem Polygonum tinetorium zu gewinnenden Färbestoff, mit denen man sich jetzt in Frankreich beschäftigt; um darin einen Ersatz des Indigos zu finden. An eingegangenen Druck⸗ schriften wurden noch erwähnt: vom Herrn Professer Dr. Wenderoth in Marburg, dessen „Versuch einer Charakteristik der Vegetation von Kurhessen, Kassel 1839“; vom Kunstgärtner Herrn Förster in Bre⸗ men, dessen beachtenswerthes, volksthümlich geschriebens Buch „die Vortheile der Obstbaumzucht, Bremen 1839“; ferner: die neuesten Hefte und Blätter des Polytechnischen Vereins in München, der Leo. poldinisch⸗Carolinischen Akademie der Naturforscher in Breslau, des landwirthschaftlichen Vereins in Kassel, des Gartenbau-Vereing in Deßau und des landwirthschaftlichen Vereins in Karlsruhe. Vom Hofgärtner Herrn Mayer hierselbst waren zur Stelle gebracht, einige merkwürdig monströs gebildete, in der Blüthe grün gebliebene Hya—⸗ cinthen. Zur Verlosung kamen; ein geschmackvoll geordneter Blu⸗ menkorb, vom Kunstgärtner Herrn Limprecht und eine blühende Ka⸗ mellie vom Kunstgäriner Herrn en g, Auch wurden in den Bersammlungen vertheilt: die reichen Pflanzen-, und Samen ⸗-Ver⸗ ie m der vortheilhaft bekannten Herren Booth und Comp. iͤn Ham- urg, Schelhase in Kassel, Mathieu, Ohm und Schultze in 2
Berlin. Ungeachtet der vielen Konzerte fremder Virtuose welche iu diesem Winter bier schon a,,. und die wo rn. Interesse an solchen Unterhaltungen nach und nach etwas hätten vermindern können, . doch das hiesige Publikum durch den zahl⸗ reichen Besuch, dessen sich auch ein von dem Königlichen Musil-⸗Di⸗ rektor. Herrn Möser, für seinen zwölfjährigen Sobn August im Saale
des Königlichen Schauspielhauses gestern veranstaltetes Konzert zu erfreuen hatte, daß es die einheimischen Talente nicht hintansetzen, ihnen vielmehr stets gerechte Anerkennung und Aufmunterung wider fahren lassen wolle. rn Möser ö zu denen, die dies voll⸗ kommen verdienen; er hat für seine . eine seltene Sicherheit und ar auf der Violine erreicht und versprichi bei fortgesetzten flei⸗ igen Studien einer der ausgezeichnetsten Viriuosen ju werden, da er alle Anlagen besitzt, die zur Meisterschaft auf jenem Instru⸗ mente führen können: feinen Körperbau, feste, sichere Haltung mit leichter Beweglichkeit und geistiger Schnelllraft verbunden, strenge Genanigkest und ein zartes Ohr, welches letztere durch die außerer⸗ dentliche Reinheit seiuer Griffe bfu wird. Dies und die lreff⸗ liche Führung des Bogeng sind für jetzt die beiden , ,. Eigenschaften seines Spiels. Daß eiu Knabe von zwölf Jahren He⸗ riotsche Compositionen, deren er gestern zwei vortrug, einen Konzert fatz und das bekannte Tremoio, schon mit dem ganzen Äpiomb des ausgewachfenen Manngs und niit dem gewiegten Kuädruck des voll, endeten Meisiers ausführen sollte, ist nicht k verlangen, aber auch in diesen Bezsehungen leitete er das Mögliche, Besenders fand der Konzertsas den lebbaftesten Beifall; auch bel dem Tremolg
man die Leichtigkelt bewundern, mit welcher der junge Beelin t über den Berg bin übergelangfe, wiemohl die wit, ewe ang dieled Mansithäct m Karen ne mn bm rl ide u dem Knaben fand und lbn faß in Ihren Strom mit sortriß. it großer Gewandtheit und Delikatesse trug er auch die von Serrn Möser den Vater fomponirte Fantasie uf Thematg aus der, Gesandtin, vor, und fein ganzes Spiel machig Äberhauntt einen durchweg erheitern den ad ätfreustchen Eindruck woßg die gesunde Frischs und Ceben digkeit
se Kbrigen Piecen des gKestrigen Koi Blies, Löwe und Schulz, Herr M . .
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ö . —ͤ mänltt gut gewäblt und fanden bei trefflicher A i ne . ssal; nur die neue Fest⸗Ouvertüre von dir gn er wo a, . r ansprechen, da ö weder interessante ben *
euthält, noch geschmackvoll gearbe tet ist.