Maßregel finden könnte. Die jetzt nach Mexiko gesendete Flotte aber sey nur bestimmt, den Vorstellungen und Vermittelungs⸗ Versuchen als moralischer Stütznunkt ju dienen. Nach Lord Palmerston sprachen Herr Emmer son Tennent, der sich sehr lebhaft gegen die Rechtmäßigkeit der Blokade erklärte und meinte, mit gleichem Rechte konnten Holland oder Belgien ein oder zwei Schiff? aussenden und die ganze Küste von China in Blokade⸗Zustand erklaren; Herr Grote, der
lich über den geringen Schutz der Britischen mnteressen be schwerte; Br. Lushington, der neu ernannte Richter im Ad⸗ miralitäts⸗ Gericht, der das Verfahren Frankreichs ebenfalls ta⸗ delte, und der Alderman Thompson, der mit Herrn Grote uͤbereinstimmte. Dann vertheidigte Herr Wood die AdmiralitaͤtR, deren Secretair er ist, und wies nach, daß dieselbe bereits im Juni dem Kommodore Douglas auf der Westindischen Station die noͤthige Anzahl Schiffe ange, wiesen habe, mit denen er zu jeder Zeit dem Britischen Handel in Merlko den genuͤgendsten Schutz haͤtte gewaͤhren koͤnnen, und daß derselbe von Jamaika aus in fortwährender Commu⸗ nication mit Veracruz ünd Tampico gewesen sey. Nach einigen Worten des Herrn Ward und des Lord Elliott, ebenfalls gegen das Benehmen der Franzosen, welches, wie besonders ber Letztere bemerkte, bei allen Parteien Tadel finde, nahm Sir Robert Peel das Wort, um sich im Sinne des Herrn Grote und des Dr. Lushington auszusprechen.
London, 19. März. Während im vorigen Jahre viel von einem nahe bevorstehenden Eoalitions-Ministerium die Rede war, spricht man jetzt von einer Umgestaltung des Kabinets im Sinnne eines entschiedeneren Reformgeistes. Auf welche Ele— mente sich aber ein noch liberaleres Ministerium stuͤtzen sollte, ist schwer einzusehen, da es dem jetzigen schon Muͤhe genug kostete, sich gegen die konservative Opposition eine Majoritaͤt zu erhalten, und der Widerstand von Seiten der Tories, der, den Lord Melbourne und Lord John Russell gegenüber, durch den Herzog von Welliugton und Sir Robert Peel oft im Zaum gehalten wurde, gewiß einen viel heftigeren Charakter anneh— men würde, wenn Männer an's Ruder kaͤmen, die dem Kon— ervotitsmus nicht mehr die Garantieen darböten, wie die ge— mäßigten Gesinnungen jener beiden Minister. Und wenn nige Mitgleeder aus dem gegenwartigen Kabinet ausscheiden sollten, se ist uͤberdies eher zu erwarten, daß dieselben sich in Zukunft zur Farbe der konservativen Whigs, als zu der ihrer 'twanigen liberaler gesinnten Nachfolger hinneigen dürften, weil sie ja, wenn sie ein rascheres Fortschreiten auf der Bahn der Reform billigten, dies selbst ausführen und im Ministerium bieiben könnten. Die konservativen Prinzipien würden also in einem solchen Fall noch mehr Stuͤtzen gewinnen, wie sie auch in der letzten Zeit bei einigen Wahlen an Orten, wo feüher die liberale Tendenz überwog, den Sieg davongetragen haben. Nach allem diesen scheint es sehr die Frage, ob jenem Geruͤcht von einem dem Ministerium bevorstehenden liberalen Aufguß einigermaßen Glauben beizumessen ist; wenigstens duͤrfte ein solcher Versuch gewiß seine großen Bedenklichkeiten haben.
Die Minoritaͤt zu Gunsten der Motion des Grafen Fitz⸗ william hinsichtlich der Korngesetze begreift nach der Angabe des Speetator eine Zahl von Land -Eigenthuͤmern, die im Besitze ausgedehnter Ländereien sind; einige darunter besitzen die bedeu⸗ tendsten Güter in Großbritanien. Es giebt nicht vigle Edel⸗ leute, deren Besitzungen mit denen des Herzogs von Bedford, des Macquis von Westminster und Breadalbane, der Grafen
von Leicester, , Carlisle, Fitzwilliam und Durham, der
Lords Hatherton, Ealthorpe und Kinnaird, die sammtlich fuͤr jenen Antrag stimmten, den Vergleich bestehen koͤnnen.
Lord Ellenborough hat gegen den von dem Oberhaus am 11. Maͤrz auf Lord Lyndhurst's Antrag angenommenen Be⸗ schluß, daß ein Beamter des Hauses einem Gerichts hofe in Beziehung auf eine gegen den Drucker der „Times“ ange⸗ brachte Klage parlamentarische Zeugnisse mittheilen soll, eine Verwahrung eingelegt, die später auch von drei anderen Mit⸗ gliedern, den Lord Kenyon, Holland und Shaftesbury, unter⸗ zeichnet wurde. .
Der Kanzler der Schatzkammer hat im Unterhause die Er⸗ laubniß erhalten, eine Bill einzubringen, durch welche der Gat⸗ tin hes ältesten Sohnes des Herzögs von Wellington eine Leibrente aus Staats fonds ausgesetzt werden soll. Die Ver— anlassung zu dieser Bill ist die bevorstehende Vermaͤhlung des Marquis von Duero, aͤltesten Sohn des Herzogs mit einer Tochter des Marquis von Tweeddale.
Die Abgeordneten der Korngesetzvereine haben auch eine Deputation an den Lord⸗Mayor gesandt, um ihm die Besoͤrde⸗ rung ihres Zweckes zu empfehlen. In der der letzten Versamm—⸗ sammlüngen wurde der Erfolg dieses Schrittes mitgetheilt. Der Lord⸗Mahor hatte den Abgeordneten die Versicherung gegeben, daß er an dem Verfahren der Vereine und an der von densel⸗ ben verfochtenen Sache lebhaften Antheil nehme und Alles thun werde, diese zu besordern, und daß er nicht zweifie, die stadti⸗ sche Behörde werde ihnen gestatten, vor den Schranken des Gemeinde ⸗Rathes die Lage der Manufakturen, in so fern sie von den Korngesetzen berührt werde, darzustellen. Er rieth je— doch den Abgeoroneten, ihre Absicht, sich unmittelbar an den Gemeinderath zu wenden, noch aufzuschieben, da derselbe jetzt mit einer die städtischen Rechte und Freihtiten betreffenden An gelegenheit beschäftigt sey. Die Versammiung beschloß, den Wink des Lord⸗Mahors zu befolgen. In einer langen Besprechung über die in der Sitzung des Oberhauses am I4. März vorge⸗ brachten Gruͤnde gegen die Korngesetze druͤckte Herr Cobden aus Manchester sein Erstaunen daruͤber aus, daß das Land ei— nen Premler-Minister habe, der mit der Bedeutung und dem eigentlichen Wesen der vorliegenden Frage so ganz unbekannt sey als Lord Melbourne.
Aus Berichten, die dem Parlamente vorgelegt worden, geht hervor, daß im vorigen Jahre 4, Soo, C09 Persenen weniger auf Landkutschen und 14,400,000 mehr auf Eisenbahnen gereist sind, als im Jahre 1836. ;
Am geͤstrigen Getraidemarkte war wenig Zusuhr von Eng— lischem, desto mehr aber von fremdem Weizen; vorzuͤgliche
Qualitt wurde etwas besser, gewöhnliche aber um nichts hoͤher
als vor acht Tagen bezahlt. ichten aus Malta vom 2ten d. waren der Ca⸗ 4 ö e. m fur den Dienst auf der Tuͤrkischen
Fiotte beigegebenen Offistere am 23. Februar nach Konstantino⸗
ö K Paketboot „Lyra! hat Nachrichten aus Jamaika bis zum L. Februar, aus Barbados bis zum T5. Januar und aus St. Thomas vis zum 30. Januar ge⸗ br Die Berichte uber das Benehmen der Neger in erste . melhen keine Veränderung, von Demarara, Trinizad und St. Christoph lauten sie dagegen sehr unbefriedigend. Die Neger gingen in Menge umher und wo n felbst far einen sehr
ch hauptsäch⸗
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hohen Lohn nicht arbeiten, in einzelnen Faͤllen hatten die Eigen⸗ chümer darein gewilligt, 7 Shilling taͤglich zu zahlen, um den gänzlichen Untergang ihrer Kolonieen zu verhindern. Man vernimmt, daß die Regierung beabsichtigt, Kommissare abzu⸗ schicken, um den Lohn zu regustren; geschieht dies nicht, so fuͤrch⸗ tet man, daß die Pflanzer ganzlich zu Grunde gerichtet werden.
Niederlande. Aus dem Haag, 20. März. In der gestrigen Sitzung
der zweiten Kammer der Generalstaaten ist zwar der Gesetz⸗
Entwurf zur Trockenlegung des Haarlemer Meeres mit großer Stimmen⸗Mehrheit angenommen worden, doch aben einige Mitglieder die Gelegenheit wahrgenommen, ihre Verstimmung uͤber die seit mehreren Jahren von den Ministern befolgte Po⸗ litik an den Tag zu legen. Unter Anderen sagte Herr van Dam van Isselt, er muͤsse die Mangelhaftigkeit der ganzen Diskussion beklagen, wovon in keinem andern constitutionellen Lande ein Beispiel vorkomme, indem namlich zur Abstimmung uͤber einen Gesetz Entwurf geschritten werde, während man auf der einen Seite zwar fuͤr das Projekt, aber gegen die vorge— schlagene S. der Huͤlfsmittel sey, und auf der anderen Seite zwar die Mittel gutheiße, aber das Projekt in mehrfa— cher Beziehung tadele. Er selbst sey mit der Trockenlegung ganz einverstanden, aber die Mittel dazu konne er unmoͤglich bewilligen; nachdem der Drang der Umstaͤnde bereits so viele Millio⸗ nen Schulden uͤber das Land gebracht, wolle er die Staatsschuld nicht noch zu dem r Zwecke um viele Millionen ver— mehren. Von diesem Gesichtspunkte aus könne er auch nicht bestätigen, was mehrere Mitglieder von dem bluͤhenden Zustande des Landes gesagt. Es könne wohl hier und da einiger Wohl— stand vorhanden seyn, doch im Allgemeinen duͤrf, man sich den Zustand der Dinge nicht so heiter ausmalen, In einem Zeit⸗ raum von acht Jahren habe man nicht weniger als 369 Mil— lionen Schulden gemacht, während zugleich das jährliche Schein⸗ Budget ein nachtheiliges Resultat geliefert. Er koͤnne daher auch) keinesweges zugeben, daß der vorliegende Gesetz⸗ Entwurf von der Nachwelt gesegnet werden wuͤrde; er dürfte vielmehr verflucht werden, weil er die National⸗ schuld abermals vermehrte, und darum dazu beigetragen, einen Zustand zu erschassen, welcher dereinst den Untergang des Vaterlandes herbeiführen mußte. — Der Finanz-Minister erwiederte, daß der vorige Redner ein Gemaͤlde entworfen, zu welchem er die duͤstern Jarben dem Pinsel eines Lord Byron entlehnt zu haben scheine. Er (der Minister) seinerseits glaube, daß er den Fluch der Nachkommen auf sich laden wuͤrde, wenn er nicht mitwirkte zu einer Maßregel, die den Zweck habe, Wasser in nutzreiches Land zu verwandeln, und durch die Trok⸗ kenlegung eines Sees, einen großen Theil des Landes vor Ge⸗ fahren zu behüten. — Schließlich wurde der Gesetz- Entwurf von 45 gegen 6 Stimmen angenommen, und, da eine weitere Tagesordnung nicht vorlag, die Versammlung auf unbestimmte Zeit vertagt. — In Javaschen Zeitungen liest man einen Bericht uͤber NeuzHolland, aus Sidney vom 3. September v. J. da⸗ tirt, nach welchem der dortige Britische Gouverneur bekannt emacht hat: daß der bie her zwischen der Kolonie und dem gr der zn dischen Ostindien betriebene Handel nicht langer ge— duldet werden konne, da die Britische Regierung kurzlich be— schlossen habe, daß die auf Grundlage des Traktates vom 17. März 1824 bestehenden Handels- Beziehungen zwischen den Un⸗ ferthanen der Britischen und Niederländischen Regierung auf
Neu- Holland nicht ausgedehnt werden können.
Belgien. Bruͤssel, 20. Maͤrz. Als bei der gestrigen Abstimmung
der Repräͤsentanten⸗Kammer uͤber den Friedens-Traktat der na—
mentliche Aufruf der Mitglieder stattfand, antwortete Herr Gen⸗ debien auf die Anrufung seines Namens; „Nein, 380, 900 Mal nein, fuͤr eben so viele aufgeopferte Belgier!“ Folgendes ist eine nähere Uebersicht der Abstimmung:; Fur den Antrag stimm⸗ ten die Herren Andries, Coghen, Coppieters, David, v. Behr, v. Brouckẽre, v. Florisonne, v. Jaegher, v. Langhe, v. Meule⸗ naere, Denef, v. Perceval, Dequesne, v. Roo, 2 Secus, Des⸗ maisteres, Des manet de Biesme, v. Terbecg, v. Theur, Devaux, Dollez, Donny, Du Bois Dubus (Bern.), Duvivier, Eloy de Buͤrdinne, Fallon, Hye⸗Hoys, Keppenne, Kervyn, Lardinois, Lebeau, Lecreps, Liedts, Maertens, Mast⸗de Vries, Meeus, dercier, Milcainps, Morel⸗Danheel, Nothomb, Pirmez, Polf⸗ vliet, Raikem, Rodenbach (Alex , Rogier, Smits, Troye, Ullens, van den Hove, van der Beelen, van Hoobroek, van Volxem, Verdussen, Verhaegen, Vilain XIlIII. (Hyp), Wal⸗ laert, Willmar. — Gegen den Antrag stimmten die Herren Angillis, Beerenbroek, Berger, Brabant, Corneèli, Dechamps, de Foere, v. Longrée, de Man d Attenrode, de Meer v. Moor⸗ sel, Werner v. Mörode, Felix von Merode, Demonceau, v. Puydt, v. Renesse, Desmet, Hoffschmidt, v. Huart, Doignon, Dubus sen.,, Dumortier, Ernst, Frison, Gendebien, Heptia, Jadot, Le⸗ jeune, Manilius, Metz, Peeters, Pirson, Pollenus, Raymae⸗ ters, Constantin Rodenbach, Scheyven, Seron, Simons, Stas de Volder, Thienpont, Vandenbossche, Vergauwen, Zoude. Unmittelbar nach der gestrigen Abstimmung der Repräͤsen⸗ tanten⸗Kammer wurden zahlreiche Handels Staffetten abgeschickt;
der Agent des Hauses Rothschild hat allein deren fuͤnf ey⸗
edirt. ; Der Senat empfing gestern von der Repräsentanten Kam⸗ mer den Gesetz- Entwurf wegen des Friedens-Traktats, und er⸗ nannte sofort eine Kommission zur Begutachtun desselben. Mit⸗ glieder dieser Kommission sind; der Graf von Hane, Herr Eng ler, Baron von Hooghvorst, Herr Dupont d Atheree und Herr von Wauthier. Ser Senat vertagte sich darauf bis morgen. Die Actionaire der Belgischen Bank hielten gestern wieder eine General⸗Versammlung. Die vorgelegte Bilanz wurde fast von allen Anwesenden in der Ordnung gefunden. Inzwischen hatten die Pariser Actionaire durch ihre Bevollmaͤchtigten er⸗ klären lassen, daß sie mit dem bisherigen Verfahren durchaus nicht einverstanden feyn konnten; haͤnte man die Liquidation de Vank angeordnet, so wurden die Aetionaire doch wenigsten zo pCt. bekommen haben; bei dem n, . illusorischen Foribestehen des Institutes jedoch riskirten diese Geld zu verlieren. Die Versammlung ernannte eine Kommission, die uber die Lage der Bank, so wie uber eine etwa noͤthige , der Statuten, Bericht erstatten soll.
err Jakob Willmar, der in Luxemburg zum Mitgliede
der Deputation ernannt worden, die e mit einer an den Kö, nig der Niederlande gerichteten Adresse nach dem
Deutschland.
Mu in, 20. Maͤrz. ünch pol. Ztg. Dem Ver⸗ nehmen . Hon . 5 der dre ar st ht on⸗
ben, ihr ganzes
erst zeigie es sich auf dem
aag begeben nr Vater des Hospiz hatten in ihrer Menschenliebe eine arme
soll, ist ein Bruder unferes Kriegs. Ministers, General Willmar.
solger von Rußland der Prinzessin Theodolinde von Leuchten⸗ berg Durchlaucht far den Frauen-Verein der Klein, Kinder⸗Be⸗ wahr⸗Anstalten der Vorstadt Au 10600 Dukaten zustellen lassen.
Stuttgart, 20. März. (Schw. M Se. Kaiserliche Hoheit der Großfuͤrst⸗ Thronfolger von Rußland ist gestern Abend ven Günzburg, wö Höchstderselbe übernachtete, zum Be— suche bei der Königlichen Familie hier eingetroffen und in den für Se. Kaiserliche Hoheit im Königlichen Residenz⸗Schlosse bereit gehaltenen Zimmern abgestiegen.
Wies baden, 20. Marz. Se. Hoheit der Herzog hat heute in Person die Session der Landstände mit einer Rede eroͤffnet. ;
— — Frankfurt a. M, 22. März. Die heute hier ein getroffene bestimmte Nachricht aus Brüͤssel, daß die Repraͤsen⸗ tanten⸗ Kammer am verflossenen Dienstag mit 58 gegen 42 Stimmen sich fuͤr den Abschluß des Definitiv Traktats ausge—⸗ sprochen, hat nicht uͤberrascht, denn man war auf dieses Resul— tat vorbereitet. Was aber einigermaßen uͤberrascht hat, war die kleine Majoritat von sechzehn Stimmen. Man erwartete eine weit stärkere Majoritaͤt, namentlich nach der am 18ten d. stattgehabten Abstimmung uͤber den Schluß der General-Dis— kussion. Man muß allerdings zugestehen, daß es schon sehr viel ist, von einer aus Einhundert Mitgliedern bestehenden Kammer die Belgische Repräͤsentanten⸗Kammer zahlt kaum mehr Mit⸗ glieder, — welche feüͤher so einstimmig für den Widerstand sich ausgesprochen, 58 Stimmen für den Frieden, und mit ihm fur das Recht zu erhalten. Eine solche Sinnesänderung konnen indessen nicht besondere Einwirkungen von oben herab erzeugt haben, sondern sie ist vielmehr das Resultat der erlang⸗ ten besseren Einsicht und xichtigeren Beurtheilung der in Frage gestandenen Verhaͤltnisse. — Man darf hoffen, daß die Belgische Regierung nun ohne alle weitere Zöͤerung den von der Konferenz am 23. Januar gefaßten Beschluß unterzeichnet, denn der Belgische Senat wird, nach den heute aus Bruͤssel eingetroffenen Nachrichten nicht allein dem Veschlusse der Re⸗ präfentantenkammer beitreten, sondern auch keine langen Ver— handlungen seinem Beschlusse vorausgehen lassen, Die Aus⸗ fuͤhrung des Definitivtraktats zwischen den Niederlanden und Belgien wird unier Entfaltung von Maaßregeln, die hinreichen werden, jedem allenfallsigen boͤswilligen Aufregungs ver snch, mit allem Nachdruck entgegen zu treten, moͤglichst rasch voll— fuͤhrt werden. Wir glauben versichern zu koͤnnen, daß die Lim— burger und Luxemburger mit vollem Vertrauen unter die Herr— schaft ihres fruͤheren Souoeraͤns zuruͤckkehren konnen und daß sie, wenn sie erst die wohlwollenden Gesinnungen des Koͤnigs— Großherzogs erkannt haben, nie Ursache finden werden, sich unter Belgische Regierung zuruͤckzuwunschen. Man darf wohl auch nicht auf ernsten Widerstand in den von Belgien zurückzugebenden Theilen von LZimtutcg und Luxemburg stoßen, wenn gleich geschaͤftige Zungen die Stimmung im Luxemburgi⸗ schen ais gefährlich bezeichnen wollen. Die Revolutionspartei wird ihre Anstrengungen uͤberall von keinem Erfolg begleitet sehen und hoffentlich auf lange Zeit erschlaffen. .
Ein gestern im hiesigen Amtsblatt erschienener Senats⸗ Beschluß bringt im Allgemeinen vorerst zur tffentuichen Kennt⸗ niß, daß unsere 4proc, oͤffentliche Schuld in eine z! / prec. um⸗ gewandelt werden soll. Der urspruͤngliche Plan ging auf die Ausgabe von 3pröoc. Obligationen, womit eine Lotterie verbun— den werden sollte. Dieser Plan fand indessen wenig Be fall, wogegen man sich aber mit der Verwandlung der jetzigen Ooli⸗ gationen in 31 proc. allgemein befreundet. Es werden aller— dings durch die Zinsen-Reduction unserer Obligationen den Kapitalisten, Stiftungen u. s. w., welche gewohnt sind, ihr Geld zum Theil in hiesigen Obligationen anzulegen, Aus falle in der Einnahme entstehen, allein schon seit Jahr. und Tag ist in der gesetzgebenden Versammlung darauf hingewiesen worden, wie sehr eine Zinsen⸗ Reduction im Interesse unserer Finanzen zu wuͤnschen sey. Man erhofft überhaupt, daß unsere Finan⸗ zen durch das einzufuͤhrende neue Steuer ⸗System neue Kraft
erhalten werden. ᷓ Seit verflossenem Mittwoch hat unsere Messe im
Großhandel begonnen. Die Zahl der Verkäufer duͤrfte sich we⸗ nig vermindert haben, doch sind auch wenig oder keine neuen hinzugekommen. Man klagt im Allgemeinen daruͤber, daß un⸗ sere Yꝛesse nicht mehr den vor Jahren behaupteten Glanz be⸗ sitze. Man muß aber beruͤcksichtigen, daß die Handels⸗Verhaͤlt⸗ nisse sich seitdem wesentlich veraͤndert haben. Der Kaufmann hat jetzt kaum noch noͤthig, die Messe zu besuchen, da er von den Reisenden der Fabrikanten und Grossisten das ganze Jahr hindurch belagert wird. Nur wenn er unter einer Masse von Wagren' das Nꝛueste und Schönste wählen will und muß, kommt er zur Messe, und deshalb wird hier sich auch der Meß⸗ handel, wenn gleich beschränkter als früher, erhalten. Zu leug⸗ nen ist auch nicht, daß unsere Messe im Ganzen immerhin noch bedeutend ünd unserer Stadt von großem Vortheil ist. Man weiß ja, wie rasch Offenbach emporbluͤhte, als sich die Messe von hier dorthin zog, und daß nach unserem Zollanschluß diese Rachbarstadt wieder in ihre fruͤheren stillen Handels- Verhalt⸗ nisse zuruͤcktrat. Wie man hort, so sind allerdings schon seit vorgestern in verschiedenen Artikeln ansehnliche Einkäufe ge⸗ macht worden, im Allgemeinen erwartet man aber noch großere Lebhaftigkeit. Nur vom Meßhandel in Wolle erhofft man dies mal gar nichts, weil ö. , . . mit den Wollhan⸗ del hier jetzt so ziemlich darnieder halten. e ,. bleibt lebhaft. Gestern herrschte na— mentlich große Kauflust in allen Fonds, da das vorausgeeilte Gerücht von dem Beschlusse der Repraͤsentanten⸗ Kammer guͤn⸗ stig wirkte. Heute war die Boͤrse wieder matter, da die Am⸗ sterdamer Briefe, der dortigen Geld⸗Verhaͤltnisse wegen, nicht aufmunternd lauten. Schweiz. ĩ n Wallis), 11. Marz. i , 14ten . der Ver fassungsklub den Ec da wird sich Ober⸗Wallis nach Siders zu—
atsrath wählen, und fo faktisch getrennt fuͤr sich die alte Constitution . Wil ul ruüster sich Alles zum Kampfe. „Siegen
rben!“ das ist unser Losungswort.
ver , , 17. 6 Zu dem Ungläck, das die Bewe— gungsparthei schon über das Land gebracht hat, ist nun noch ine schrecklich ansteckende Krankheit gekommen. Ein Typhus oder ein ähnliches Uebel, welches die Aerzte des Kantons nech nicht hinlänglich beschrieben haben, wuͤthet in Entremont. Zu⸗ t. Bernhard. Die 2
as milie aus dem Thal von Aosta aufgenommen, wo die Epidemie mit solcher Gewalt wuͤthet, daß manche Orischaften schen den vierten Theil ihrer Einwohner verloren haben. Diese Familie iheilte den Vätern die Krankheit mit. Zwei Mönche und 2
Die Bewegung
Dlener sind schon gesterben, und von den 11 üßrigen ist nur einer außer Gefahr. Die 10 andern liegen auf 8 26 un⸗ ter ihnen der durch seinen unermüdlichen Eifer bekannte Almo⸗ sensammler Marx. Unter-Wallis denkt daran, einen Cordon gegen die angesteckten Orte zu ziehen.
Zurich, 18. Marz. Das Resultat der Abstimmung in der Sitzung des großen Raths am 18. März war folgendes: Eine Mehcheit von 149 Stimmen erklärte sich fuͤr nachstehen— den Beschluß. „Der große Rath, nach Anhsäung des vom Regierungs- Rathe hinteérbrachten Berichtes, betreff'nd die in⸗ nere Lage des Kantons seit der Berufung des Herrn Dr. Strauß zum Professor der Theologie an hiesiger Hochschule, und nach stattgefundener Berathung genehmigt diesen Bericht, erklärt die am Schlusse desselben ausgesprochenen Ansichten ais den Ver— haltnissen vollkommen angemessen, daß nämlich Pr. Strauß in Ruhestand versetzt werde, und erwartet im Laufe der gegen— 2 Sitzung den e c über die von den kompetenten
ehörden zur definitiven Erledigung dieser en efaß⸗ ten Beschluͤsse.“ n ,,
Spanien.
Madrid, 11. Marz. Der Kaiser von Marokko hat der Spanischen Regierung erlaubt, die zur Belagerung Melilla's nöthigen Truppen an einem Theile der Mardtkanischen Kuͤste auszuschissen; die Goelette „Isabella II.“ hat daher den Be— fehl erhalten, sofort nach Melilla abzusegeln und sich unter den Befehl des Generals Soroa zu stellen.
Es erregt hier einigermaßen Besorgniß, daß das Ministe— rium durchaus keine Anstalten macht, die vertagten Cortes wieder einzuberufen oder neue Wahlen auszuschreiben. Man glaubt uͤbrigens, daß die Regierung sich werde genoͤthigt sehen, den Belagerungszustand in Cadix, Malaga und Barcelona wieder herzustellen.
Die General-Capitaine von Esteemadura und Alt-Castilien ö durch die Generale Ayacucho und Ramirez ersetzt wor— en.
Spanische Graänze. Man schreibt von der Spani— schen Gränze: „Am vorigen Sonntag begab sich ein Adju— tant Espartero's in Begleitung des Unter -Praͤfekten von Ba— yonne nach Sarre, wo er eine lange Unterredung mit dem Bi— schof von Leon, Arias, Teijeiro und Lamas Pardo hatte. Flo— rencio Sanz, Beamter im Kriegs-Mänisteriun und Bruder des erschossenen Generals dieses Namens, sungirte als Secre— tair bei dieser Zusammenkunft, Muñagorri, der seit einiger Zeit von dem Schanplatze veischwunden war, ist wieder erschie— nen und beginnt seine Anwerbungen von neuem.“
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Konstantinopel, 26. Febr. (Joura., de Smyrne) Am 23sten wurde durch Kanonensalven von den Landbatterieen und den Schiffen der Anfang des Festes KurbanBairam an— gekuͤndigt, welches bis morgen wahrt.
Der Kapudan Pascha ist von seinem Ausfluge nach eini— gen Punkten des Marmara-⸗Meeres und den Dardanellen zu— ruͤckgekehrt. Es ist jetzt nicht mehr die Rede von der Reise
des Groß-⸗Admirals nach Sinope. Im Arsenal sind die Ar— beiten wegen des Bairam-Festes eingestellt worden.
Die Servischen Deputirten haben eine Audienz bei dem Sultan gehabt und sind gleich darauf sehr zufrieden mit ihrem Erfolge nach Servien zurückgekehrt. Man hofft, alle Differen⸗ zen in dieser Provinz in Kurzem zur Zufriedenheit aller Par— teien ausgeglichen zu sehen.
Die neuesten Nachkichten aus Kurdistan lauten sehr zu⸗ friedenstellend. Die feindlichen Absichten Ibrahim Pascha's sind kein Geheimniß mehr und Hasiz Pascha, Ober-Befehls— haber der Osmanischen Armee hat die erforderlichen Maaßre— geln getroffen, um jeden Angriff von Syrien her kraͤftig zuruͤck— weisen zu konnen.
In Folge einer Uebereinkunft zwischen der Pforte und den Gesandschaften der größten Machte ist ein allgemeiner Tarif fuͤr alle Einfuhr -Artikel, woher dieselben auch kommen moͤgen, entworfen worden.
Das yon der Gesellschaft der Sarafs angekaufte Dampf— boot „l' Hrient“, welches den Namen „Essert Tidscharet“ erhal— ten hat, wird morgen seine Fahrten zwischen der Haupistadt und Trapezunt beginnen.
Ein Gesandter aus Kokand an den Graͤnzen China's ist hier angekommen. Er hat 1 Jahr zu seiner Reise gebraucht, und ist gekommen, den Sultan um Entscheidung der Streitig⸗ keiten zu bitten, die sich zwischen den Bewohnern von Kokand und denen von Buchara über den Besitz gewisser Gebietstheile erhoben haben.
Smyrna, 28. Febr. Herr von Segur Dupeyron, Gene— ral⸗Inspektor der Quarantänen in Frankreich, der mit dem letzten Franzoͤsischen Dampfboot von Alrxandrien hier ange— kommen war, ist nach Konstantinopel abgereist, um sich mit der Regierung des Sultans über die Quarantäne-Maßregeln in Betreff der aus dem schwarzen Meere kommenden Franzoͤsi⸗ schen Schiffe zu besprechen.
. Man erwartet hier den Gouverneur des Mueschirats Aidin, Tahyr Pascha, der sich nach Koͤnstantinopel begiebt.
Der Gouverneur von Chios ist durch Osman Pascha er—
setzt worden.
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Landtags-Abschied füuͤr die Sächsischen Provinzial-Staͤnde—.
Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen, euibieten Unseren zum fünften Sächsischen Provinztal-Land—⸗ tage versammelt gewesenen getreuen Ständen Unseren guädigen Gruß, und wiederholen Denenselben die Versicherung Unserer landes väter⸗ lichen Zufriedenheit sowohl über die Gesinnung treuer Anbänglichkeit . iber die Umsicht und Thätigkeit bei Behandlung der Landtags— Geschäfte, von welchen der litzte Landtag Uns wiederum den erfren— lichsten Beweis gegeben hat. Auf die Uns vorgeleg ten Eiklärungen und Bitten ertheilen Wir lotz eng Resolutionen.
; Die Proposttionen betreffend. Hinsichtlich folgender Erflärungen: fit 1) über das allgemeine Gewerbe⸗-Polizei⸗Gesetz, das Gesetz wegen
Aufh bung und Ablösung der Zwangs- un , , er Zwang d Banurechte und die Äb⸗
3 6 4. . Wegtordnung;
3) über die Modisication der Städteordnung vonn 19.
1808 wegen Pensionirung der Bürgermetster 3 l=, , a) über das Gesetz wegen besserer Benutzung der Gewäffer;
3) über das Provinzial Recht für das Färstentbum stadt die Grafschaft Hoheustetn und das gf ihn 1 ;
6) über das Gesetz wegen näherer Bestimmung der den Mitglie- dern der Land- und Stadigemeinen an den ländlichen Grundstücken und Grundgerechtigkeiten derselben zustehenden Rechte;
7 über die Verordnung wegen Theilung der Koppel-Jagden;
Sj über das Gesetz wegen der Befugnisse der Kreisstäude Ramens der Kreis-Corporation Ausgaben zu beschließen;
9) über das Gesetz wegen Befestigung der Sandschellen und Ab⸗
wendung der Versandung im Binnenlande, werden bei weiterer Be⸗ rathung der beleichneien Gesetze die von Unsern getreuen Ständen. geschebenen Vorschläne in Erwägung gezogen werden; ͤ I0) die Angelegenheit wegen der Bollsährigteit in Lebnesachen für die vormals Sächsischen Landesiheile ist durch Unsere, inmittelst pablizirte Ferordnung vom 7. Januar d. J, bei welcher auf die Er⸗ klärung des Landtazs Rücksicht genommen worden ist, erledigt;
UI) nach dem Antcäge Uaserer getreuen Stände genehmigen Wir, daß statt der Einfübrung einer allgemeinen Provinzial⸗Feuer⸗Soeielät und fär die sämmilichen Städte der Prorin, in welchen die Städte— erdnung eingeführt ist, eine P ovinjial Sitädte⸗Feuer-Secietät gebldei, für jede der übrigen jetzt ia der Piovinj; bestehenden Feuer Scietäten aber der bisherige Verband, jedoch mit Ansscheidung der Siädte und unter Vorbehalt jeitgemä ße / Reformen und ern nerter Reglements, beibe⸗ halten werde. Demgemät sollen künftig mü Ausschluß der Land Feuer⸗ Societ qt des Fürstenibums Salberstadt, deren Auflösung und Verschmel⸗ ung mit einer anderen Socittät von den Siänden gewünscht worden, fol⸗ gende Feuer-Societäten in der Drorinz Sachsen als öffentliche So⸗ cietäten abagesondert nebenginander besieben: 1) eine Land⸗Feuer⸗So⸗ cietät des Herzogihums Magdeburg, 2) eine ritierschaftliche Feuer⸗ Societät des Fürstentbums Halderstadt, 3) eine Land⸗Fener⸗Soctetät in der Grafschaft Hobenstein, 4) eine allgemeine Städte⸗Feuer Socse⸗ tät für die ganze Provinz Sachsen und 3) eine Land⸗Feüer⸗Societät für das Herjogihum Sachsen. Für die zu 1. era ähnie Secietät des Herzegthums Magdeburg sellen die Statnten dem Bedüifnisse ent⸗ sprechend reoidirt und ergänzt und dann ein neues vollständiges Re⸗ alement aufzestellt, die Aufertigung dieses Reglements aber unter der Leitung dis Ober-Präsidenten durch die bestehende Feuer-Societäts—
und derselbe auch auf Prioat-Feuer-Versicherungs-Gesellschaften
in dem Maße angewendet werden möchte, daß nur unter dieser
Bedingung die polizeiliche Erlaubniß zu Ageniur⸗Geschäften die⸗
ser Privat- Geseüschaften in der Brorinz zu ertheilen sey, so wild dem Beduifnisse wegen Verabreichung von Prämien und Entschädigungen für Brandhülfe Leistungen durch die veränderte all— gemeine Fassung des S. 123, des Reglements zu 4. und des 8§. 124. des Reglements zu 8. genügend abgeholfen. Dieselbe Bestimmung soll auch in die übrigen Reglements der Provinz unter Berücksichti— gung derj nigen Modificationen, welche von den Interessenten eiwa gewünschi werden möchten, aufgenommen werden. Auf den Borschlag wegen der Prioat Feuer Versicherungs Gesehschaften können Wir je⸗ doch mit Rücksicht auf die denselben namentlich in Beziehung auf die Aus führbarkeit entgegenstehenden Bedenken nicht eingehen.
12) Der Enischließung auf den Unsern getreuen Ständen vor⸗ gelegten und von ihnen begutachteten Gesketzes⸗-Entwurf, wegen Er— werbung von Rittergütern von Mitgliedern des Bauerustandes, und auf den dabei gemachten Antrag, wegen Aufhebung derjenigen Be⸗ schränkungen, welche den Rittergutsbesitzern bei Erwerbung von Bauerngüter nach dortiger Gesetzgebung noch entgegenstehen, geben Wir zunächst Anstand, weil wegen ähnlicher anderer Beschränkungen 12 schweben, wit welchen zugleich die obgedachte Angelegen⸗ heit zu eiledigen seyn wird.
iz) Den Antrag des Landtags, daß der Provinz das auf Unsere Huf mn zu den ständischen Versammlungen angekaufte vormals Gräflich Zechische Haus eigenthümllch und schuldenfrei überwiesen werden möge; haben Wir inmiitelst bereits gewährt, und deshalb die beiheiligten Ministerien mit der Anwe sung versehen, daß dieses Haus den Ständen bei ihrer nächsten Zusammenkunft fostenfrei übergeben werde. Die Verbälinisse des Hauses sind nach den in Unserer Ordre vom 8. Juni 1834 festgesetzten Grundlätzen zu beurtheilen. Von der llebergabe an haben Unsere getreuen Siände für die Unterhaltung, so wie für die nöthigin Veräu derungen und die Einrichtung des Gebäudes zu sor⸗ gen, dahei aber sich überall auf das wirkliche B dürfuiß zu beschräuken, da⸗ imntt der Ptovinj; keine unnöthigen Kosten zur Last fallen. Zur unentgelili⸗ chen Ueberweisung des an die sübliche Giebelseile des Hauses stoßen⸗ den Gartens des Jägeihofes ron . Morgen Flächen-Inhalt haben Wir ehenfalls unsere Genehmigung ertbeilt.
14) Auf die Knträge wegen Einrichtung der Arbeits-, Heil- und , , eitheilen wir dem Landiage folgende Reso⸗ utie nen:
4. Die Irren⸗Annalt betreffend.
Wir genehmigen, dem Antrage gemäß, daß diese Anstalt bei der Stadt Hale auf dem von der ständ schen Deputation daju auserse— hänen Geundstücke und in einem darauf neu zu erbauenden Hanse errichtet werde. Hierzu sind die durch die frühern Landtags Ab— schiede ke mmten Geldmittel zu verwenden, an welchen indeß der ültinalk derselbe Anspruch, wie den übrigen Landestheilen links der Elbe zusteht. Wr haben deshalb die Eiflärung des Alimärkischen Kommunal-Landtages über den Beuritt der Almark zu der für die Prooinz Sachsen beabsichtigten Irren-Anstalt einfordern lassen, und dem gem ß somohl diesen Beirut, als daß zwei von der Alimark er⸗ wählie Abgeorduste der ständischen Deputation der Provinz Sachsen mit gleichen Rechten und Pflichten hinzutreten, genehmigt. Wenn die vorbandenen Geldmütel nicht ausreichen, ist das Mehterferderniß durch Benräge des stndischöen Verbandes einschließlich der Altmark auftühringeu. Der Beitag soll nach der Seelenzahl auf die Kreise veriheilt, die auf jeden Kreis fallende Quote aber von diesem nach dem sonst bei Kreisbedürfnissen üblichen Beitragsfuße aufgebracht werden. Der Bau der Anstalt ist, wie Wir ferner genehmigen, nach den von der Ober-Bau-⸗Deputation festzustellenden Anschlägen, unter Leitung des Ober-Präsidenten von der Staats-Bebörde auszuführen; den Ständen aber soll nicht nur hlerbet eine Mitaufsicht, sondern auch eine Begutachtung des Organisations-Planes, des Statuts, der Re- glemenis, Jusiructionen And Etats nicht minder die Kontrolle der Verwaltung und die Abnahme der Rechnungen zustehen. Diese Be⸗ fugnisse werden von einer bleibenden ständischen Deputation ausge— Übt. Die bereits vom Peovinzial-Landtage geschehene erste Wahl der Deputirten für den sändischen Verband, so wie die, welche von deim Kommunal-Landiage der Allmark sür diese bewirkt ist, haben Wir geuebmigt. Die oben für die Kosten des Baues festgesetzte Re⸗ parlitlons Ari soll auch hinsichtlich der allgemeinen Unterhaltunge⸗ fosten in Anwendung kommen, wozegen der Trangport und die Ver⸗ pflegung der einzelnen in die Anstalt ein suliefernden mittellosen Irren von den Kreisen oder Kommunen, welchen sie angehören, zu bestrei⸗ ten sind. Eine Befreiung der vermals Sächsischen Landesiheile von allen Beiträgen zur Echantung der Irren Anstalt fann zwar nicht statisßmnden, dagegen soll, so lange die jetzige Steuer⸗Berfassung dauert, dasjentze, was in Folge der früheren Verfassung mit den gewöhnli= chen Sieuern zugleich für diesen Zweck aufgebracht wird, in bishe⸗
riger Art mit dem besonderen aus der Staats. Ka
schusse von 2090 Riblrn. der Kasse der Unsialt * 25 1 é uhnd der ücberschuß dieser letzt cn fur Rechuung' de v8rmäst kenn, sischen Landestheile an die Kasse der Prerinzial⸗Irren-Unstalt arge führt werden, wodurch also dasjenige, was die gedachten Landte ide e bereits für dergleichen Anstallen enirichlen, ihnen bei den nach cr aen Bestimmungen zu leistenden Beiträgen wilder zu Gute lemmt Die Piotestatton der Siadt CEirsurt gegen die Verbindun derselben mit der Previnzial-Irren-Austalt können Wir micht 3
Bas sodann .
die Landarmen⸗ und Correctiens- Anstalten anlangt, so genebmigen Wir, daß die für die vormals Sächsischen Lan destheile besteende Ansialt zu Zeitz, welche, dem früheren Plane geuäß, nach Elsterwerda verlegt werden sollte, in ihrer bisherigen Einrichtung, jedoch mu Ver⸗ behalt derjenigen Reformen und Verbesserungen, welche ersorderlich und eine nothwendige Folge der Trennung des Irren-Instituts von derselben sind, beibebalten, auch bei Enwerfung des Uns zu Unserer Allerhöchsten Bestätigung vorzulegenden Reglements dieser Ansial⸗ ten der Antrag der getreuen Stände: den Landräthen, Maginraten und Gerichts Herrschaften die unmittelbare Einlieferung aufgegriffe⸗ ner Vagabunden, ohne vorberige Dazwischenkunft der Regiernug zu gestatten, berücksichtigt werden. Richi weniger soll auch der Autrag auf Erhaltung und thunliche Erneserung der Anstatt für verwahr— losie Kinder möglichste Beriscksichtigung sinden. Da das Schloß zu Elsterwerda, weiches Wir früher zur Einrichtung einer Landarmen⸗ und Corrections Ansialt bestimmt hatten, zu diefem Zweck nicht ge⸗ braucht wird, so fällt die diesfällige frühere Bewill igung meg. Die bisherige Einrichtung der im Regierungs⸗Bezirk Erfurt bestehenden Zwangs Arbeinshäuser sol unverändert beibehalten, die zu Groß Sglze im Regierungs-Bezirk Magdeburg vorhandene Zwangs⸗NÄArbeits-⸗An⸗ stalt aber nach den Antrage Unserer getreuen Stände reorganisirt, der bisherige Einnahme⸗Etat möglichst ünerweitert bleiben, der Betiag der unvermeidlichen Mehrkosten auf die betreffenden Kreise nach der Seelenzahl repartirt, in den Kreisen nach dem Ermessen der Kreis⸗ siände aufgebracht und auch für diese AÄnstalt eine permanente siän⸗ dische Kommission, hinsichis deren Wir die bereits stattgefundene Wahl der Mitglieder bierdurch genehmigen, in Thätigkeit treten. In Beziehung auf die fernere Theilnahme der Altmark an der Benutzung der Anstalt zu Groß⸗Salze schweben noch Verhandlungen und wird daher die weitere Entschließung vorbebalten. Unsere Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinal-Angelegenheiten und des In⸗ nern und der Polizei sind. Jeder nach seinem Ressort, beauf ragt, wegen Ausfübrung obiger Besiimmungen das Rötbige zu verfügen, und eintretenden Falls die Wahlen Altmärkischer Mitglieder zu den ständischen Deputationen zu bestäiigen.
15) Da der, den Äogeordneien des ehemaligen Herzogthums Magdeburg nachgelassene Nachweis der früher inne gehabten Kolla⸗ tur Rechte bei dem üniversität-Ffeilisch Fonds in Halle wäbrend des fünften Sächsischen Prooinzial-Landtages von den selben noch nicht
bat geführt werden können, so bleibt denselben die Führung dieses Nachweises auf einem der nächsten Provinzial-Landtage vorbehalten. Die Erinnerungen des Pfobinzial-Landtages gegen den Auszug aus der Rechnung über die Verwaltung des sogenannten Magdeburger Freitisch Fonds, erledigen sich nach der Erläuterung, welche der außer⸗ ordentiiche Regierung s⸗Bevollmächtigte bei der lniversi ät Halle nach dem beiliegenden Promemoria Unsers Minister der geisilichen, Unter⸗ richis-⸗ und Medisinal-Angelegenheiten darüber ertheist hat. Wenn den Ständen künflta bei den ihnen vorzulegenden Rechnungs⸗Extrak— ten Zweifel und B. denken beigeben, so wird der die Sache bearbei⸗ tende Ausschuß sich deshalb zuvörderst an Unseren Landtags- Kom⸗ misfarias zu wenden haben, und dieser Gelegenbeit nehmen, heim Regierungs⸗Bevollmächtigten in der benachbarten Siadt Halle segleich die nöthige Erkundigung einzuzieben, und den Ständen noch während des Landtages Auskunft zu eriheilen. Den Antran, daß der dem Pro- vinzial Landtage mitzuthtilenden Nachweisung über die den Sudi⸗ renden aus dem ehemaligen Herzogtbum Magdeburg, einschlieslich des Saal-Kreises und der Grafschaft Mannsfeld alt Preußischer Heheit verabreichten Freitische, ein Rechnunas-Extrakt über Verwendung der aus diesem Fonds aufkommenden Gelder beigefügt, besonders aber der Kapital⸗Besland dieses letzteren nicht angegriffen und verwendet werde, haben Wir genehmigt und Unsern Minisier der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten angewiesen, hiernach die erforderliche Verfügung zu erlassen. (Fortsetzung folgt.)
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Des Königs Majestät haben dem Professor bei dem Gewerbe⸗Institut, Herrn Mauch, sür die Einsendung seines archi⸗ tektonischen Werkes über die Grüechischen Bau, Ordnungen die gol⸗ . flir Kunst und Wissenschaft einhändigen zu lassen geruht.
München, 19. März. Die Augsburger Allgemeine Zei tung enthält nachstehende Mittheilung über das Berfabren zweier Professoren der Münchener Un versüät, der Herren von Kobell und Steinhetl die Bilder einer Camera obscura als Zeichnung zu siri⸗ ren. „Es hestebt kürzlich in Folgendem; sie tragen aus feines ge⸗ leimtes Papier eine dunne Schicht von Cblorsilber dadurch auf, daß sie das Papier zuerst mit salpetersaurer Silber-Auflösung best reichen, trecknen und weiter durch eine Salmiaf Auflösung ziehen. Das so vräparirte Papier länt sich im Dunkeln sebr gut aufbewabren. Bei dem Gebrauche wird es mit Wasser beseuchtet, und nun ist es sihr empsindlich. So wie die Abhildung eines beleuchle en Gegenstandes mit der gebörigen Jntensität sich zeigt, was nach Maßgabe der Helle nur wenige Minuen erforderl, wird das Papier in faustisches Am moniak gelegt, nach einiger Zeit berausgenommen, im Wasser abge— waschen und getieckael. Wenn das Licht gebörig gewirkt wat, so wird auf diese Weise alles nicht ve äuderte Chlorfilber aufgelkst und von dem Papier vollkommen entfernt, während die Zeichnung in braunem Ten in der Masse des P piers festhaftend zurückbleibt. Von b deu⸗ tender Aenderung des Geundes kann daher weiter nicht die Rede seyn — ein Vortheil, der ehne diese Entfernung des Ueberzuges schwerlich erreicht werden dürste. Dabei kommt zunächst jedes Licht als brauner Ton, die Schatten aber in demselben Maße lich er, als sie intensiwer waren. Für mikresfopische Abbildungen ist dieses aus⸗ reichend. Bilder der Camera obscura aber und dergleichen erfordern eine Umkebrung. Diese dürfte auf mehrfache Weise zu bewerfstelligen seyn. Am vortheilhaflesten ist es vielleicht, die erhaltene Zeich nung mit der Seite der Zeichnung auf ein in obiger Weise präparirtes be , befeuchtet fes aufzulegen, von der Rückseite aber intensivem
onnenlicht auszusetzen, wodurch begreiflicherweise der umgekehrte Licht-Effekt erlangt wird.“
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 21. Mär Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer
von um uhr St. M. von
Berlin 8 Mrg. — 4 Pots dam Verlin 11 — Q 14 Potsdam
Berlin 2 Nm. 3 Potsdam Berlin 6 2 88 tsdam Berlin 10 Abds. 1 — ts dam
Dse erste Fahrt von Potsdam mit Pferden.