Holes habe nicht abgenommen, — aber was den srüher so beträcht⸗= lchen Seiraidedan anlange, so müsse jetzt die Provinz zur Befrle⸗ digung ihres clgenen Bedarfs vom Auslande her einführen. Der Fech dor venigen Jahren so ausehnliche Zufluß fremder Anstzdter babz Ach in der letzten Zeit auf ein Minimum vermindert. Noch fm Jahre iga2 seyen im Bafen von Quchef ungefähr 32,000 solcher inwaunderer gelandet — im Jahre 1827 nur 22000 und im Jahre I8zs nicht über 8909. Die angemeine Unsicherheit sey so gsoß, daß viele zu den Lovalisten gehörenden Bewohner von Seigneurieen entweder wegen erfahrener Unbilden oder aus Besorgniß das Land verlaffen und in die Städte jurückgeogen hätten. Dieser Umstand Ey um deshalb fo bedanerlich, weil mit dem Abichen der erwähnten ndividuen auch die Kapitalten sich von dem platten Lande weg⸗ hirr in der neueren Zeit erfreulich entfal⸗ tenden Gewerbsamkeit der Todesstoß gegeben werde. Bei dieser Sem mung der dem Englischen Elrmeutée inwohnenden Kräfte, hei der Furcht, in welcher fast ale Engländer lebten, gäben die Fran⸗ zosen sich erhebenden Hoffnungen hin. Papinen us Name sev eliebt und geehrt bei der ganzen Franjösischen Bevölkerung, und der Cr. habe sich algemciu verbreitet, daß er witcderkehren werde au der Spitze eines großen Heeres, um die Ein geborenen (la nation Canadienne) wieder in ihre Rechte einzusetzen. Einige schmeichelten sich mit dem Gedanken einer Kanadischen Republik, andere dächten an eine Verein sgung mit den Rord-Ameritanischen Freistaaten. Jadessen die legteren bedächten nicht die Kensequen— en eines solchen, lediglich vom Nationalbasse eingegebenen, Schrities. g gebe in der That, wenn man genau beobachte, keine größere Ber— schiedenbeit der Sitten und der Ansichten, wie zwischen den Freistaa—⸗ ten und Kanada; — das übersähen die Leiter der Bewegung, wenn auch die Masse sich täuschen lasse, um so weniger, da in Reu-Eng— land in neuerer Zeit mit so bedeutender Macht die anttkatholischen Tendenzen sich geltend gemacht. Zu überseben sey anch nicht, daß nnter den sogenannten Labalisten die größte Erbitterung gegen die WMord⸗Amerikanische Union wegen der neuerdings den Franzosen vom Suden her vielfach zugekommenen Unterstützung erweckt sey.“ — Ueber das Gouvernement, über seine Wirksamkeit, über seine Stellung zu den Parteien in Kanada äußert sich Lord Durham mit sener Unbefangenheit und Gerechtigkeitsliebe, die den Staatsmann charakteriftren. „Wenn auch ein so trauriger Zustand der Dinge, wie der geschilderte“, heißt es, „durch das Gourernement nicht gäazlich hätte verhütet werden können, so ist doch so viel gewiß, daß das Gou— vernement das Uebel weit mehr verschärft und erhöht, als gehoben hat. Statt die Bevölkerung zu verschmelzen und zu versöhnen, suchte man sie zu trennen und einander gegenüberzustellen. In diesem Sinne war es schon ein Mißgriff, das Land in zwei Theile zu schei⸗ den, in einen wesenilich Französtschen, und einen überwiegend Englischen. Indessen Franzöfifche Gesetzgebung und katho⸗ lischer Kultus ersireckten sich nicht einmal ganz und durchaus über das untere Kanada; vielmehr fand man in den neu angelegten townahipa und in den Brüitischen Besitzungen innerhalb dieser Previnz auch Englische Gesetzgsebung und Protestantismus. Indem man der— gestalt zwei Populatlonen in einander verschränkte oder unter einan— der warf, indem man zwei Nationalitäten von feindlichem Ursprunge und verschiedenartigem Charakter, mit Beibehaltung verschiedener In⸗ stitutionen, nnter einem gemeinsamen Gouvernement in Gegensatz zu einander brachte, bewirkte man dadurch nur, je näher man den einen Theil der Rationalität und den Institutionen des anderen rückte, daß jeder Theil seine eigene Sprache, seine eigenen Gesetze und Gewohn— eiten in um so höheren Grade lieben lernte. Hier, meint Lord Durham, ruhe der Grund des Uebels. — Eniweder hätte man die gesammte Provinz durchaus Französisch bleiben lassen sollen, wenn sie nicht ganz Englisch hätte gemacht werden können; dann aber würde natürlich die Beförderung der Englischen Einwande—⸗ rungen ein großer Mißgriff zu nennen seyn; — oder, wenn man e. voraussthen können, daß früher oder später die Englische age in Nieder-Kanada auch numerisch überwiegen würde, wie es
wendeten, und also der sich
möglich geworden, alle Regierungsgewalt an sich zu reißen;
nissen im sogenaunten legislative council (dem Oberhause ana—
schon gegenwärtig in Bezug auf Kenntnisse, Energie, Unternehmungs⸗ eist ünd Wohlbabenheint der Fall sey, so habe man nicht das ö Element müässen erhalten wollen in der itte der Anglo-Amerikanischen Kolonieen und Staa— ten. — Die Mängel der Kolonial-Verfassung hätten die vollzie⸗ hende Gewalt in Zwiespalt mit der Bevölkerung gebracht, und die Streitigkeiten zwischen beiden hätten die Letdenschaftlichkeit der Raçen aufgeregt. Der kftere Wechsel der Gouverneure habe noth— wendig ein Schwanken in die Handlungen des Gouvernements ge— bracht, so daß zuletzt gar kein bestimmtes System mehr befelgt worden sey. Die Könzefsstonen, welche man unter solchen Umstän— den der einen oder der ' auderen Partei gemacht, hätten beide auf⸗ 2. und die Autorität der Regterung geschwächt. So ätten die Kämpfe zischen dem Gouvernement und der Assem⸗ bly die Antmosttät der Raçen gegen einander bedeutend ver⸗ scharft, und 16 Animosität wiederum habe die volitischen Differenzen faß nnausglefchbar gemacht. Kein Mittel könne deshalb Hülfe bringen, welches nicht gründlich bei⸗ den Uebeln begegne.“ - Has wäre ungefähr die Grundansicht des edlen Grafen über die Verhältntfft Rieder⸗-Kanada's. Im weltern Verlaufe seiner Er— posftion macht . noch ganz besonders auf die Mißgriffe der n r . den Kreis ihrer Berechtigungen pile ich erweitern zu wollen, so wie auf den häufig wiederkehrenden Fehler des Gonuverne⸗ ment, gänzlich ungerignete und allgemein verhaßte Beamte in der Ver⸗ waltung anzustellen, aufmerksam; er weiset auf überzeugende Weise nach, daß mun den Französischen Canaptern, die bis dahin an eine durchaus autotratische Reglerungsweise gewöhnt gewtsen waren, nicht habe eine freie Verfassung . . müssen, oder, wenn man ihnen dieselbe nach dem Vorbilde des Mutterlandes habe gewähren wollen, hätte dies nicht ohne Zugestehung der Verantwortlichkeit der h öhe⸗ ren Beamten zgeschehen dürfen, ohne welche alle Vortheile und jede Bedeutung einer ,,,, , n, . gingen. — Zuletzt werden noch die zahlreichen Wängel im Detail hervorgehoben, welche sich innerhalb des Kreises der Gesetzgebung, des Gonverne—⸗ ments, der Fustis, des kirchlichen Lebens, des öffentlichen Erziehnnge⸗— und Unterrschtswesens, so wie in der Finanz- und Polizei-A dmini— ration mehr oder minder vorfinden, — und darauf dann die Ber— gitnisse Ober Kanadas“'s ebenfalls einer grüudlichen Würdigung unterworfen. Die Nachrichten, welche Lord Burham über diese Ver— hältnisse in seinem Berichte giebt, sind nicht so ausgedehnt und de, tafllirt, wie die üher die Zustände Rieder- Kanadas, weil er . dieselben nicht durch eigene Administration der Provinz verschaffen onnte. „Auf den ersten Anblick“, äußert sich der edle Graf über diesen Gegenstand, ze scheint es weit schwieriger, sich eine richtige Vorstel— lung über den Zustand Ober-Kanadars zu verschaffen, als über den' der unteren Kolonie. Ein scharfer Unterschied zwischen zwei Ragen sindet sich dert nicht; der Streit, welcher dert schwebt, exsslirt lediglich zwischen einer Population Britischen Ur⸗ sprunz. Ez finden sich in Oher-Kangda verschiedene Parteien neben einander und einander gegenüber; diese differiren in einzelnen Punk⸗ ten von einander, in anderen kommen sie wieder Aurchaus überein. Der eigenthümliche geographische Charakter der Prooin) erschwert Fberdies bedeutend eine genaue Information äber den Gegenstand. Die Einwohner, zerstreut über einen ausgedehnten Landstrich, der schr unvollkommen? Communscattons Mitte! und nnr iheil helle einen beschränkten Verkehr besitzt, haben augenscheinlich keine Einheit der Ansichten und Interessen. Es existirt in der Provinz lein großes Centrum, duürch welches die getrennten Theile mit einander ver⸗ fnäpft würden; dagegen giebt es viele kleine lokale Mittel⸗ . dn. . 1 r fegen sehr verschieden von ein⸗ nder un elbst entgegengesetzt sind.⸗. * den he ö Fell e. erhältnisse des Landes, über den Cha⸗ ralter der dortigen Parteiungen bemerkt Lord Durham Folgendes: . ada sey seit . Zeit durch eine Partei eherrscht, bi, man, weil sie durch Familien- Konnerionen zusammen gehalten werde, in der Probi; ais fam isy es m pack beleichne. Deese, von B n gen refrutirte, Jorporation sey allmälig in den Besitz 2 ö 6 . ; . P
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aller höheren öffentlichen Aemter gelangt durch welche es ihr durch das Uebergewicht, welches ihr unter den vorhandenen Verhält—
log) zu Theil geworden, habe sie auch mächtigen Einfluß auf die Ge⸗ setzgebung erlangt und fortwährend behauptet; überdies verfüge diefe Partei über eine Menge kleinerer, lediglich vom Gouverneur ab⸗ hängender Posten. Die aufeinander folgenden Gouverneure der Pro⸗ vinz seyen baid nach ihrer Ankunft unversebens unter den Einfluß des Familien-Kompafts gerathen, oder, wenn sie vielleicht aufangs einen kurzen Kampf gegen denselben begonnen, so hätten sie, wegen der Unmöglichkeit durchzudringen, doch den Widgrstand sehr bald auf— gegeben, ünd die reale Leitung der öffentlichen Angelegenheiten der wohlorganisirten Corporation gänzlich überlassen. Der Richterstand, die Civil⸗Verwaltung, das Kirchen- und Schulenwesen sey dergesialt mit den Anhängern dieser Partei angefüllt worden; durch Verlei⸗ bung oder Kauf hätten sich dieselben überdies in den Besitz fast des Janzen unbebauten Bodens der Provinz gesetzt, — sie seyen sehr einflußreich bei den prioilegirten Banken ge vorden, und überdies hätten sie sich aller Stellen von Bedeutung und Einkommen bemäch— tigt. Der Haupt⸗-Bestandiheil dieser Partei bestehe aus eingebore— nen Bewohnern des Landes, oder aus Einwanderern, die sich daselbst schon vor derm letzten Kriege mit den Vereinigten Staaten niedergelaffen. Die ansehnlichsten Mitglieder bekennteu sich zur an— glikanischen Kirche, und von je her habe das Streben, die An— sprüche der Letzteren aufrecht zu erhalten, eines der aus— jeichnenden Merkmale dieser Klasse ausgemacht.“
„Ein so ausgedebntes Monopol der Macht,“ fährt Lord Dur— ham fort, „mußte im Verlaufe der Zeit Reid erwecken, Mißvergnü— gen erregen und zuletzt einen Kampf hervorrufen. Es bildete sich consequent eine Opposition gegen den family compact in der As— semblo, dem Dber-Kanadischen Repräsentautenhause. Von hier aus ward bald die herrschende Partei bedeutend bestürmt, von hier aus liberale Regierungs-Grundsätze verbreitet, die Verschwendung der Beamten-Hierarchse hervorgehoben, von hier ging die Untersuchung aller Mißbräuche aus, um Reformen durchzusetzen und vor allen Dingen größere Sparsamkeit in der Verwaltung einzuführen. Auf solche Weise traten sich einander gegenilber: Reformer (oder, Op⸗ posttion) und Tories (oder official part)), welche letztere vorzüglich die Aufrechterhaltung der Episkopal Kirche auf ihrem Schilde führte. Die Reformer erlangten im Kampfe die Majoritäs= rr, in⸗ dem sie, wire alle liberale Kolonial-Parteien, ihren Sieg und ihre Macht mit wenig Discretion und Geschicklichkeit benutzten, und da— durch auch bei ihrer Partei großen Anstoß erregten, indem sie fer—⸗ ner durch das legislative council (die erste Kurie) hintergangen, überdies aber von allen Seiten durch din persönichen und amtlichen Einfluß des gesammten Beamten-Corps augegriffen wurden, gelang ten sse bei den neuen Wahlen in die Minorität; — und seitdem stieg und sanf von Zeit zu Zeit bald die eine, bald die andere Par— tei. Unter solchen lmständen mußten die Reformer zu der Einsicht gelangen, daß sie niemals bedeutende und dauernde Erfolge gewinnen würden, so lange die Regierungsgewalt ganz und ungetheilt in den Händen der Gegenpartei bliebe. Dennoch concentrirten sie seit—⸗ dem alle ihre Kräfte dahin: die Verantwortlichteit der höhe⸗ ren Regierungsbeamten durchzusetzen. Die Majorttät in Unter ⸗Kanada fuchie shre Zwecke vornehmlich durch eine Abänderung der bisherigen Zu sammensetzung des, Gesetzgebungsraths ü erreichen; Uu so fern bewiesen sich also die O ber⸗Kanadischen Reformen prakiischer und takrvoller, als die Mitglieder der Rieder-Kanadischen Assembly, — als sie, die Composition des legis— latire council ganz aus dem Spiele lassend, ihre Bestre bungen ganz direkt auf eine Umwandlung der Verwaltungs⸗ Hierarchie richteten, ausgehend von dem richtigen Schlusse, daß, wenn der letzte Punkt erreicht worden sey, eine gaänz⸗ liche Reform des Gefetzgebungs⸗Raths von selbst nachfolgen müsse.“ — Nach dem Gesagten wollte also die Opposition in Dber⸗Kanada, daß, ganz wie im Mutterlande, die Administration von Seiten der Krone nur Männern anvertraut werden solle, welche das volle Zutrauen der assembly brsäßen. Das war die Grun dansicht. Nur wenige Mitglieder der Partei, und das waren Männer Nord— Amerffanischen Ursprungs, begten wehl den Gedanken, daß die Insti⸗ ntlonen der Provinz mehr denen der Vereinigten Staaten, als dinen des Mutterlandes angenähert weiden müßten“ .
„Während des Kampses zwischen dtesen beiden ursprünglichen Parteien“, bemerkt dann der Berichterstatter feruer, machte sich noch eine dritte Partei allmälig geltend. Es waren dies die Einwanderer, welche nach der unglücklichen Periode von 1825 und 1826 vom Mur⸗ terlande nach Kanada hinübersegelten, und die dortige Bevölkerung in kurzer Zeit sehr bedeutend steigerten. Ein großer Theil dieser, den höheren Gesellschafts Klassen angehörigen Einwanderer, darunter
vorztglich die Offiziere auf Halbsold, hatie in England die Partei der Tories angehört, und erklärte sich demnach, die Aualogie mir dem Mutterlande ins Auge fassend, für die Kanaditsche Beamten⸗ FHiergrchfe und gegen die Bestrebungen der Repräsentaun⸗ ten-Corporation. Die große Masse der Einwanderer dagegen, zu den niederen Klassen gehörend, schon in England nur gewöhnt, von der Perderbtheit und der Berschwendung des Gouvernements reden zu hören, schlug sich naturgemäß zur entgegengesetzten Seite.“
We in Nieder Kanada sind unn auch in Ober-Kanada durch die Vorgänge der letzten Jahre die Schwierigkeiten, eine Lö—⸗ sung der Verwickelungen herbeizuführen, bedeutend vermehrt. Die e,, der Reformer schwand beim Anblick des Ganges der
inge immer mehr; — der Triumph und der Hohn der Gegner wuchs und steigerte auf jener Seite in immer höherem Maße die Erbitte⸗ rung. Als Wortführer dieser erbitterten Stimmung der Reformer, als Mittelpunkt und Letter lbrer Bewegungen, bob sich aus dem Schooße der Opposstion der Schotte Mackenzie in Ober⸗Kanada empor, wie Papineau in Rieder-Kanada. .
Mit großer Unbefangenheit gesteht Lord Durham auch in Bezug auf Sber-Kanada die zahlreichen Müißgriffe des Gouvernements ein. „Abgesehen von allen Partei-Ansichten“, sagt er, „uuß man zuge— siehen, daß das nom fuelle Gouvernement, d. h. die Majorität des eLecative council, nicht des Zutrauens des großen Theils der Be— völkerung genieße, und daß der so einflußreiche und Alles erdrückende family compact sich ebenfalls nicht einmal auf ein ansehnliches Personalseiner Partei stütze. „Obwohl viele der bedeutendsten Bistischen Einwanderer“, fährt er dann fort, „von jeher die Refor⸗ mer bebämpft haben und sie noch bekämpfen, und überhaupt ganz verschiedene Ausichten über die Verantwortlichkeit des Gouvernements hegen, so bin ich doch meinerseits sehr geneigt anzunehmen, daß eine große Masse der Ober⸗Kanadischen Bepölkerung wirklich eine solche Responsabilität des Gouvernements wünsche, welche eine Aufhebung dez bisherigen Monopols der Aemter und des Einflusses zu bewirken im Stande sev.“ . ;
Rach dieser Hervorhebung der Hauptpunkte des Strelts in Ober⸗ Kanada werden dann noch mehrere unbedeutendere Mißbräuche und Miß verhältnisse aufgedeckt, wie z. B. die ungerechte Hintan⸗ fetzung, weiche die Brittschen Einwanderer, obwohl sie eiwa bie Hälfie der Beoölkerung ausmachen, im BVerhältnisse zu den Ein⸗ gebotenen erfahren müssen, mögen sie auch noch so viele Arbeitskräfte, Talente und Kapltalten aus dem Mutterlande mitbringen; — eben so die höchst unbillig? Bevorzugung der Anhänger der an⸗ glikanischen Kirche, iudem man die in der Constitutions-A Akte dem sogenannten protestant elergy zugestandenen BVortheile den zahl— reichen Geisilichen verweigert, welche von den angesessenen Presby⸗ terianern und Englischen Dissenters gehalten werden. Dann wird auch auf die vielen Hindernisse aufmerksam gemacht, welche sich einer frelen Entwickelung der Kräfte der Provin entgegenstellen. Ein be⸗ trächtlicher Theil der Provinz, heißt es, besitze weder Straßen noch Post ämter, noch Mühlen, weder Schulen noch Kirchen. Wenn auch das Volk im Allgemeinen genug Subsistenzmittel habe, wenn es sich auch einer rohen Fülle ohne alle Annehmlichkeiten des Lebens er⸗ freue, so sey es doch selten im Stande, wahre Wohlhabenheit zu
ciale Bildung. Die Communications-Mittel durch das ganze Land sowohl, wie namentlich zwischen den einzelnen Verkehrsplätzen, seyen gering und äußersi mangelhaft. Die Einwanderer aber seven seit den letzten zehn Jahren ärmer, als zur Zeit ihrer Ankunft. Für die Straßen sey so viel als nichts geschehen; Schulen gebe es nur wenige und schlechte in den bevölkertsten Gegenden, — die abgelegeneren seyen durchaus ohne alle Unterrichts-Anstalten. Kanäle seyen zwar hier und da in Ober-Kanada angelegt, — aber da die Aulage derselben ohne die Uebereinstimmung der Bevölkerung von Nieder-Kanada ge— schehen, so hätten dieselben um so mehr, da die assembly in Rieder⸗ Kanada ihre Mitwirkung versagt habe, nach der Mündung des Lo⸗ renzostromes sie nicht fortgesetzt werden können. Zuletzt läßt sich Lord Durham noch mit wenigen Worten über die öͤstlichen Provinzen (RNeu⸗Braunschweig, Reu-⸗-Schottland und Prince-Edward's Island) und NReu-Foundland aus. Die Commu⸗ nication mit diesen Provinzen, äußert er, sey während seiner Anwesen⸗ heit sehr beschränkt gewesen; desbalb habe er sich anch über den Zu⸗— stand derselben unr mangelhaft unterrichten können. Im Uebrigen fänden sich hier ähnliche Verhältnisse, wie in Kanada. In allen den erwähnten Kolonieen treffe man eine Provinzial⸗Verfassung, ein Gonvernement, aber mit völliger Unverantwortlichkeit der höheren Verwaltungs-Behörden; es fände sich überall derselbe Kampf zwischen der Administration und der Volks⸗-Vertretung; das Gouvernement habe sich nirgends obne mancherlei Mißgriffe erhalten, die repräsentativen Corporationen hätten verschiedentlich ihre Gewalt mißbraucht, tüchtige Muntzipal⸗Insiitutionen seyen nirgends anzutreffen. Wenn der Strett hier die Heftigkeit nicht erreicht habe, wie in Kanada, so liege das allein in Lokalen und persönlichen Beziehungen. Dennoch boten allerdings diese abgelegeneren Colonnen keines we⸗ des die Besorgnisse dar, wie Ober- und Nieder ⸗Kanada; die Lojalität der Unterthanen, so wie die Anhänglichkeit derselben an das Mutter⸗ land, seyen warm und allgemein: — aber die Landbesitzungen seven zum Theil verlassen und verödet, der Preis des Bodens im beständi⸗ gen Fallen begriffen. Der Acre Landes, welcher vor 360 — A0 Jah⸗ ren für 3 Sch. verkauft worden sey, werde jetzt zu z Sch ausge⸗ boten. Die Resonrcen des Landts seven wenig entwickelt, und die Bevölkerung biete aller Orten den Anblick von Armuth, Zurückgekom⸗ menseyn und von Stagnation dar, was für den Engländer ein um so. melancholischeres Gefllhl erwecken müsse, da, in den augränzenden Landschaften der Vereinigten Staaten, namentlich in Maine, blühende Pachtungen, gute Heerstraßen und treffliche Schulen den wohlthuenden Eindruck allgemeinen Emporstrebens und gleichmäßigen Wohlstandes. darböten.
Den Schluß des Berichts bilden die Vorschläge des edlen Gra⸗ fen über die Beseitigung der vorhandenen Uebel; über diese wird der folgende (letzte Artikel handeln n., e, n
, . T en, HJendaner 16 gang Zeitdauer um Uhr St. M. um Uhr M.
; / 44 40 . 4 38 Berlin Nm. 15 Berlin 6 J — 46 Potsdam 16 Berlin 10 Abds.. 1 35 Potsdam 56 Die letzte Fahrt von Berlin mit Pferden. 7 , n n 56 Den 16. April 18309. Im fich er Hy nd S- νν Ke - CO. - Ze tte].
. 3 Fr. Cour. r Fe. & nr. . Leid.
Tr, sFommm. Erandhr. 3 101 5g 1011/3
1917/3 Kur.-u. Neum. do. 33 102 101 1s. 717/ 2180hlesische do. 1103 —
102 Rückst. C. und Z.
von von
Potsdam Potsdam Potsdam
Berlin z Berlin 11
Abds.
1
6 St. Schuld- Seh. 4 Pr. Eugl. Obl. 20. prumS en. d. Se eh. 721 712 Kurm. 0bl. in. l. C 4 1021 2 Nm. Int. Sch. do. 3 — 100 Seh. d. K. u. N. 97 — Berl. Stadt- Ohl. 4 1933), 1027i., — kKöuigb. do. 1 — — Gold al marco Elbiuger do. 41 — — Neue Ducaten Danz. do. in Th. — 48 — Friedriehisd'or Westpr. Pfandbr. 3s! 1907s 1063), Aud. Goldimiüu- Girossli. Pas. do. 1033/3 zen às ThI. Oatpr. Pfaudbr. 3! 1001s, Diseouto
He chgsæel
Brie. TJ NI. 1022,
214 1812 1211/2
215 135/12
1
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Fr. Gour. Thlr. zu 30 Sr. Brief. Geld. K urꝝ — o/, 2 Mt. A0 1, 140 Kurz 1507/9 2 Mt. 1503/9 3 Mt. 6 2118 2 Mt. 6861. 2 Mt. — 2 At. 2 Mt.
8S Tage — 1018/9
Cour 6.
Amsterdam do. Hamburg (0. Loudon
300 M. 300 Mk.
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Augsburg 99*5/ e 1 2
Breslau
Leipziß.-. .. Frankfurt a. M. WZ... 150 F. Petersburg.... 100 Rhl. 3 Woch. —
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 11. April. ; r
Niederl. wirkl. Schulg Sas... So do. 100? 89. Kanz-hill. 262 /a. Fo / Span. 1612. Passive —. Ausg. Sch. —. zinsl. —« préuss. Präm. Sch. 1261/4. Poln. 118. GJesterr. Met. 1027/6.
Ant werpen, 10. April.
LZinsl. — Neue Anl. 161sa G.
Frankfurt a. M., ; .
ester. 50so Met. 1067s, 3 G. A0s9 10059 j. 2120 592 / Br. 0, 251 23. 253s8. Bank- Agctien 1798. 1796. Partial: Ohl. 1851s. G. Lodòe* 1750 * HFI. 131. 1333... Loose zu 109 FI. 281 G. Preuss: präm. . Sch. 715s. G. do. 409, Anl. 1021/7 Br. Poln. Loose 67. 6679. 50 so 8 an. Anl. Y7sꝗ. 55/9. 2120 /g Holl. ** / jg. 5A /8.
3 Aetien. St. Germain 68s G. Versailles rechtes Ufer 680 G. do. linkes Ufer 2521s 6. Strassburg-Basel 3A216. E. Bordeang . Teste — Sambre- Meuse —. Leipzig - Dresden 96 G. Köln, Aachen 87 Br. Comp. Centrale — Parizs, 11. April. ; Do J Rente sin cour. 199. 85. 30o sin Cour. S0. S5. S0 so Neg ö 101. 25. 509 Span. Rente 20! 2. Passive — 37/0
100 ThlI. 100 ThlI. 2 Mt.
13. April.
in cour. Port., —
Wien, 11. April. A0 /, 101. 30 81* /a. Neue Anl. —
Snigliche Schauspiele. ;
66 17. 0? Im Schauspielhause. Sie kann nicht schweigen, Lustspiel in. 3 Abth. Und: Das Blatt hat sich gewendet, Lustspiel in 5 Abth, von Schröder.
Donnerstag, 18. April. Im Opernhause; Faust, drama⸗ tisches Gedicht von Goethe, in 6 Abth. (Dlle. C. Stich: Margarethe.)
m Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung. Königsstädtisches Theater.
Mittwoch, 17. April. Die Entführung vom Masken⸗ ball, oder: Die ungleichen Freier, Fastnachts⸗ Posse mit Ge⸗ sang in 3 Akten.
Donnerstag, 18. April. Endlich hat er es doch gut gemacht. Lustspiel in 3 Akten, von Albini.
In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.
1Yso
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do / J Met. 1067 / 3. ar szo /, =.
Bank- Actien 1502.
erlangen. Die Kinder der Eigenthümer wilchsen meistentheils roh
und unwissend heran, ohne alle sntelleltuelle, wie moralische und so⸗
Gedruckt bei . W. Sayn.
M 107.
Allgemeine
Prtußischt Staats⸗Zeitung.
KRrGSitBn—
Berlin,
Donnerstag den 18ten Apr
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem hiesigen akademischen Kuͤnstler Schilling zu gestatten geruht, die ihm verliehene Großherzoglich Weimarsche silberne Verdienst⸗Medaille an dem 2 . * feng: zu tragen.
es Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Forstmeister 1 * ,. / . i . ö, J. d die daruber ausgefertigte Bestallung A zu vollziehen geruht. ; J J ö
Am heutigen Tage wird das gte Stuͤck der Gesetz⸗S lung ausgegeben, welches enthaͤlt: die All g n n. . ö h erhoͤchsten Kabinets⸗
Nr. 1991. vom 14. Februar d. J., betreffend die Gebuͤhren⸗ und Stempelfceiheit der Verhandlungen uͤber ge⸗ richtliche Deposition und Auszahlung der fuͤr Auf— hebung der gewerblichen und persoͤnlichen Abgaben und Leistungen in den Mediatstädten der Provinz Posen festgesetzten Entschaͤdigungs⸗Renten; vom 19. Maͤrz e., betreffend das Verfahren bei Zweifeln, ob ein aus dem Inlande verwiesener und wegen seiner Ruͤckkehr zur Untersuchung gezogener kö als Inlaͤnder zu betrachten ist oder nicht?
vom 19ten ejusd., wodurch der §5. 10 der Verord nung vom 5. Mai 1838, betreffend die Cini gun . K 9 den General⸗Kommissionen ꝛc. nd deren Kommissarien, deklarirt wird; ĩ Ministerial⸗Erklaͤrungen z ,,
25. Januar ö vom . d. J. die Abaͤnderung der mit Braunschweig bestehenden Uebereinkunft zur Verhuͤ⸗
tung der Forstfrevel vom mne 1827 betreffend,
18. Januar . Fer ruar f vom - nei d. Js die Erganzung und Erläute—
13. September ; rung der unterm 4 Yeemtber 1822 zwischen Preu—
ßen und Sachsen-Altenburg getroffenen Ueberein— kunft wegen der gegenseitigen Verpflichtung zur Uebernahme von Ausgewiesenen betreffend. Berlin, den 18. April 1839. Königl. Gesetz⸗Sammlungs-Debits⸗Comtoir.
Zeitungs⸗Nachrichten. . ..
F renn,
Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 11. April. Heute beschaͤftigte die Kammer sich zunaͤchst mit der Wahl des Herrn Limperanti zu Bastia, gegen welche eine Protestation mehrerer Waͤhler eingelaufen war. In derselben war unter Anderem angefuͤhrt worden, ein dortiges Oppositions-Blatt habe bei Annaͤherung der Wahlen zu erscheinen aufgehoͤrt, und dies wurde der Verwaltung Schuld gegeben. Bei naͤherer Unter—⸗ suchung erwies es sich indeß, daß das Blatt nur in Folge von Zwistigkeiten, die zwischen dem Redacteur und dem Drucker ausgebrochen waren, zu erscheinen aufgehoͤrt hatte. Hierauf kam die Wahl des Herrn Delebecqgue, Deputirten von Be— thune und Chef des Personals im Ministerium des oͤffentlichen
nterrichts, an die Reihe. Die Eroͤrterung daruͤber war von groͤßerem Interesse. 43 Waͤhler hatten eine Protestation gegen ihn eingesendet, in welcher er beschuldigt wurde, seine Stellung und seinen Einfluß gemißbraucht zu haben, um fuͤr sich Stimmen
u gewinnen. Der Bericht-Erstatter fuͤhrte aus der— ese an, Herr Delebecque habe 11 Professorstellen, darunter 3 an junge Leute von 17 Jahren, vergeben. Im Laufe von A1. Jahren hatten 43 Gemeinden seines KArondissements 87, 622 Fr. fuͤr Schulen und oͤffentliche Bauten und außerdem 3 Gemaͤlde erhalten. Ferner sollte er zur Zeit der Wahlen mehreren Gemeinden Geld- Unterstuͤtzungen im Be⸗ trage von 8000 Fr. versprochen haben. Die Untersuchung des Buͤreaus erwies, daß das betreffende Arondissement, welches seiner raͤumlichen Ausdehnung nach, nur auf 28,485 Fr. An⸗ spruch gehabt haͤtte, deren 74,900 erhalten hatte. Dennoch glaubte dasselbe, daß keine Beziehung zwischen diesen Gunstbe⸗ zeugungen und der letzten Wahl stattgefunden habe, und schlug deshalb vor, die Wahl gelten zu lassen. Aber es glaubte sich auch verpflichtet, den Wunsch auszusprechen, daß die Kammer die Verwendung der Fonds durch das vorige Ministerium einer besonde⸗ ren Untersuchung unterwerfe, und sich uͤberfuͤhre, ob dasselbe sich nicht durch ungesetzmaͤßige Mittel eine Majoritaäͤt zu verschaffen gesucht habe. err von Salvandy vertheidigte seine Verwaltung und Herr Delebecque erklärte, er habe keine Berguͤnstigung zu Zeit der Wahlen bewilligt. Die Kammer beschloß seine Zulas⸗ sung. Hierauf wurde zur Wahl des Herrn von L'Espée übergegangen. Derselbe hatte in Luneville die Majoritaͤt erhal⸗ ten, aber es war eine Protestation gegen ihn eingelaufen, weil er Praͤfekt in Gers war. Es fragte sich also hierbei, ob ein Praͤfelt, zu der Zeit, wo er sein Amt bekleidet, gewahlt wer⸗ den koͤnne, oder ob die Niederlegung des Amtes der Wahl vor— pe r, muͤsse. Das Buͤreau war der Ansicht, daß in dem
ahlgesetze nichts enthalten sey, was der Wählbarkeit der Praͤ⸗ fekten enigegenstehe. Auch die Kammer trat dieser Meinung bei, indem ste die Zulassung des Herrn de l' Espee genehmigte.
Paris, 12. April. Die hiesigen Blaͤtter theil dingungen bes Friedens ⸗ Traktats zwischen 7 8 Mexiko bis jetzt nur noch nach den Berichten Englischer Blät—
wollen, um sich auf eine bestimmte Weise auszusprechen. Die „Presse“ findet indeß schon, daß die Mexikanische Angelegen⸗ heit auf eine der Ehre und dem Interesse Frankreichs ange— messene Weise beigelegt sey, und nimmt sogar daraus Anlaß, dem abgetretenen Ministerium einen lobenden Nachruf nachzu⸗ schicken. Der „Messager“ erklaͤrt sich im Allgemeinen mit der , n, 23 und dem Aufhoͤren ei⸗
welcher dem Handel so große
fuͤgt habe, . 6 4 k
In der heutigen Sitzung der Pairs-Kammer theilte der
Siegelbewahrer einen Gesetz⸗ Entwurf uͤber die . der Handels. Gerichtshoͤfe mit, den die Pairs⸗Kammer in ihrer vorigen Session angenommen, die Deputirten⸗Kammer aber amendirt hatte. Sodann legte derselbe im Namen des Mi— nisters des öffentlichen Unterrichts einen Gesetz⸗ Entwurf uͤber das , . Eigenthum vor.
ie Deputirten⸗Kammer setzte in ihrer heuti ĩ
die Prufung der Vollmachten . . m
In der Deputirten-⸗Kammer war heute das Geruͤcht ver— breitet, es sey schon ein Ministerium zusammengekommen. Dasselbe sollte aus dem Herzog von Dalmatien, dem Mar quis von Dalmatien, Herrn Amilhau, Herrn Cunin⸗ Gridaine, Herrn Bérenger und Herrn Makau bestehen. Die „Presse“ erklaͤrt indeß, sie wisse aus guter Quelle, daß der Marsch all Soult sich erst nach der Bildung des Bureaus der . mit der Bildung eines Ministeriums beschaͤftigen
Herr Garcias hat auf dem Bureau der Deputirten/Kam— mer eine Petition niedergelegt, in welcher die Besitzer Spani— scher Renten die Verwendung der Kammer beim Ministerium zu Gunsten einer Intervention in Spanien nachsuchen.
Auch in den Provinzen übt der jetzige Zustand der Unge— wißheit einen nachtheiligen Einfluß auf den Handel und die Geschaͤfte. So meldet der „Commerce“, in Havre sey der Be— trag der Baumwollen⸗Verkaͤufe im ersten Vierteljahre dieses Jahres im Vergleich zum vorigen Jahre von Sl, 00 Ballen 31 n r n , in n egen und Rouen gingen fast
; estellungen mehr ein. Auch a Ir
man uͤber Stockung der Geschaͤfte. ,
„Das ministerielle Interregnum“, sagt der Constitution⸗ nel, „ist eine falsche und beklagenswerthe Lage. Die Regie⸗ rung wird nothwendig dadurch geschwaäͤcht, und die Gesellschaft leidet darunter. Man kann indeß eine beruhigende Lehre aus dem sizhen, was unter unseren Augen vorgeht. Wir nehmen keinen Anstand, es zu sagen: die Anarchie weilt in diesem Augen⸗ blicke auf den Hohen der Gesellschaft, die Ordnung in den mitt⸗ leren und niederen Regionen. Die letztvergangenen Tage ha— ben es bewiesen. Waͤhrend die Regierung unheilvollen Rath— schlaͤgen zu folgen scheint, bleibt die Bevölkerung, welche unter der von oben ausgehenden Unordnung leidet, ruhig. Paris ist naher als jede andere Stadt bei dieser allgemeinen Unterbre⸗ chung der Geschaͤfte, dem Schwanken des Kredits, der Einstel⸗ lung der Arbeiten betheiligt, und dennoch ertraͤgt die Haupt⸗ stadt diese Noth mit Ruhe und Fassung. Es half zu nichts daß die Emeute waͤhrend einiger Tage in einer ganz neuen Ge⸗ stalt, in Uniform, erschien. Die Unruhestifter in Blousen be— muͤhten sich vergeblich, zum Aufruhr zu reizen; der gesunde Sinn der unteren Klassen huͤtete sich, in diese Schlingen zu ge— hen. Wir sehen darin einen Fortschritt der allgemeinen Bil⸗ dung, eine heilsame Wirkung der constitutionnellen Institutio⸗ nen, die Achtung vor dem Gesetze, diese Buͤrgschaft der Engli⸗ schen Nation, gewinnt auch bei uns immer mehr Raum. Das Land weiß, daß, wenn eine der politischen Gewalten eine Zeit lang , ist, eine andere ihr zu Huͤlfe kommen wird.“ WVorgestern fand die erste General-Versammlung der Ae— tiongire der Eisenbahn von Straßburg nach Basel statt. Die Versammlung war sehr zahlreich besucht. Die Erdarbeiten und vorbereiten den Arbeiten haben schon auf einer ziemlich bedeutenden Strecke begonnen. Auch ist ein Theil des Materials schon angekauft worden, und man hofft, zwei der vier Abtheilungen , 16 , 1 6 Ausgaben sind indeß
edeutend gewesen und uͤberstei
c 8. g steigen sogar die einge⸗
rse vom 12. April. Es wurden heute wenig Ge— schaͤfte en et, indeß hielten sich die Course h an 8* , . Kasse der Depots und Con—⸗
heißt es, werde ihre Ei ĩ
nn g. ö. hre Einkaͤufe in der naͤchsten Woche
Großbritanien und Irland.
Parlaments- Verhandlungen. Oberhaus. Sitzun vom 11. April. Graf Ab er deen fragte din lan, e em. 3 es sich mit der angeblichen Einmischung eines Russischen genten in die Angelegenheiten des Ostens verhalte, worauf Lord Melbourne erwiederte: „Es haben Erklaͤrungen uͤber diese Einmischung , ,, und es freut mich, Ihnen sagen zu koͤnnen, daß diese Erklaͤrungen vollkommen befriedigend aus⸗ gefallen sind. Ich hatte gehofft, die darauf bezuͤglichen Papiere dem Hause schon eher vorlegen zu konnen; es hat aber laͤngere Zeit erfordert, sie zu ordnen und zu drucken, als ich glaubte.“ Unterhaus. Sitzung vom 11. April. Herr Gibfon zeigte an, daß er naͤchstens auf Vorlegung der auf die Einfuͤh⸗ rung des neuen Transit-Zolles zwischen kaerrt und Hamburg bezuͤglichen Depeschen des Britischen Gesandten in Kopenhagen antragen wolle. Dann erhielt der Lord-Ad vokat die Erlaub⸗ niß zur Einbringung zweier Bills, von welchen die eine die bessere Ermittelung und Feststellung des Wahlrechts in Schott— land und die andere die hessere Registrirung der Schottischen arlaments, Wähler bezweckt, und deren Nothwendigkeit er dem ause ausführlich auseinandersetzte Lord Stanley gab seine reude daruber zu erkennen, daß die Minister diesem ehen nd: ihre Aufmerksamkeit geschenkt, doch besorgte er, daß die vorgeschla⸗
ter mit und werden wohl offizielle Mittheilungen abwarten
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1839.
wurde sodann die Ernennung eines besonderen Ausschusses zur Untersuchung des jetzigen Zustandes der ö tionen beschlossen; namentlich soll es sich darum handeln, zu untersuchen, wie die bestehenden Eisenbahn Compagnieen die ihnen verliehenen Befugnisse gebraucht, weil mehrere dieser Tompagnieen auf eine Erweiterung ihrer Befugnisse angetragen haben; auch wurde die Annahme eines allgemeinen, gleichför⸗ migen Regulativs fuͤr den Verkehr auf der Eisenbahn als wuͤn⸗ schenswerth bezeichnet, und der Minister raͤumte zwar den 2 ö 6 in. , . dem Lande gewaͤhr⸗
„hielt es aber doch fuͤr noͤthig, daß noch mehr fuͤr ! teresse des Publikums dabei . 4 1
London, 12. April. Daß Lord Melbourne sich unter den Mitgliedern des jetzigen Ministeriums am , Konser⸗ vatismus hinneige, wie schon fruͤher bemerkt worden, und daß daher die in einem Blatte geaͤußerte Vermuthung, er waͤre ge— neigt, Lord Durham in das Kabinet zu ziehen, wenn nicht Lord John Russell sich entschieden gegen weitere Parlaments— reformen erklärt hätte, wohl ungegrüͤndet seyn durfte, dafuͤr pricht das jetzt in Tory-Zeitungen umlaufende Geruͤcht, die Mehrheit der Minister gebe den Wunsch zu erkennen, sich den Radikalen durch einige Zugestaͤndnisse wieder zu nähern und den Chef des Kabiners, der einem solchen Buͤndniß durchaus ab⸗ i. sey, ihrem Plane zu opfern. Wenn es dahin kame, fuͤgen diese
lätter hinzu, so wurde dies nur eine gerechte Strafe fuͤr Lord Melbourne seyn, der fruͤher eben so gegen den Grafen Grey gehandelt habe. Sollte dies Geruͤcht sich aber bestaͤtigen, so mochte wohl auch Lord John Russell schwerlich zu jener mini⸗ steriellen Majoritaäͤt gehoͤren und eher mit Lord Melbourne zu⸗ gleich ausscheiden, als seiner so entschieden ausgesprochenen An⸗ sicht, daß die Reform⸗-Bill als eine Schluß ⸗Maßregel betrachtet worden sey, und daß man daher nicht von neuem daran ruͤtteln duͤrfe, nach kurzer Zeit wieder entgegenzuhandeln. Heute Abend werden sich die Oppositions⸗Mitglieder des Unterhauses bei Sir Robert Peel versammeln, um die Mittheilung des Planes zu empfangen, den der Fuͤhrer der konservativen Partei am Mon⸗ tage, den 15. April, bei der Entscheidung uͤber die von Lord John Russell aufgestellte Regierungs⸗Frage zu befolgen gedenkt. Es heißt jetzt, Sir R. Peel werde nicht die direkte Verwer—⸗ fung der Russellschen Motion, auch nicht die Beseitigung der⸗ selben durch die vorläufige Frage, sondern ein Amendement in Form eines Beschlusses oder einer Reihe von Beschluͤssen bean⸗ tragen, wodurch die Debatte auf ein weiteres Feld wuͤrde ge⸗ spielt werden, als der engbegränzte ministerielle Antrag es beab⸗ sichtigt. Die Tory⸗Presse macht einstweilen viel Aufhebens von dem bereits erfolgten Abfall eines einzelnen Radikalen, des Herrn Swynfen Jervis, Parlaments⸗Mitgliedes fuͤr Bridport, der an Lord Stanley geschrieben hat, daß er das Ministerium am 15ten nicht unterstuͤtzen koͤnne, weil es die Reform⸗-Sache verrathen habe. Die ministerielle Presse aber spoͤttelt sehr aber diesen Gewinn der Tories und scheint fest darauf zu bauen, daß die Masse der Radikalen fuͤr das Ministerium stimmen werde. Wenn indeß diese Presse den Radikalen vorhaͤlt, daß sie alle noch schwebenden Reformfragen weit zurückbringen wuͤr— den, wenn sie den Tories an's Ruder verhelfen wollten, weil durch neue von dieser Partei ausgeschriebene Wahlen die Stim— menzahl zu Gunsten der radikalen Forderungen sehr zusammen⸗⸗ schmelzen durfte, so wird von anderer Seite dagegen bemerkt, daß dies eine Taͤuschung sey, indem vielmehr die Whigs, so— bald sie sich wieder in der Opposition benden, sich wider Wil⸗ len genothigt sehen wuͤrden, auf der Bahn der Reformen wei⸗ . . und fuͤr Fragen zu stimmen, die sie jetzt be⸗
en. er Großfuͤrst Thronfolger von Rußland wird am 28sten d. M. hier erwartet; einer seiner Adjutanten, der Graf Tol— stoy, ist bereits in London eingetroffen. Sir Frederick Lamb wird, dem Vernehmen nach, unter dem Titel eines Baron Beauvale zum Pair creirt und Baron Ponsonby zum Viscount erhoben werden, zur Belohnung füuͤr die Dienste, welche sie ihrem Vaterlande, als Repräsentanten desselben in Wien und Konstantinopel, beim Abschluß der Han⸗ dels⸗Traktate mit Oesterreich und der Pforte geleistet haben. Mit dem durch den Tod des Herzogs von Buckingham erle— digten Hosenband-⸗Orden soll nächsten Mittwoch der Herzog von Cleveland feierlich beliehen werden. Herr Shiel soll die Stelle eines Kommissars am Green⸗ wich⸗Hospital, die ihm im vorigen Jahre von dem Ministerium verliehen wurde und die mit einem 366 von 1000 Pfd., aber mit wenig Beschaͤsti ung verbunden ist, niedergelegt haben, weil er es unter seiner Wuͤrde halte, eine Sinekure zu bekleiden. Der Marquis von Hastings soll den Leibarzt öder Königin Sir James Ciark, wegen der Beschimpfung, die dieser dür seine falschen Behauptungen der Nichte des Ersteren, Lady Flora Hastings, zugefügt, zum Zweikampf herausgefordert und, da dieser sich nicht stellen wollte, sich vorgenommen haben, ihn beim Gerichtshofe der Queen's Bench zu belangen.
Das liberale Parlamentsmitglied ir die Grafschaft Ayr, Sir John Dunlop, der erst bei der Krönung der Königin zum Baronet erhoben worden, und der Graf von Caledon, Irlan⸗ . Repraͤsentativ⸗Pair und Englischer Pair, sind mit Tode abgegangen.
m Mittwoch hielt das Unterhaus keine Sitzung; die Ta⸗ es⸗Ordnung fur diesen Tag war der, Ausschuß über Herrn. alfourd's Bill zur Erweiterung des Schutzes fuͤr das schrift⸗ stellerische Eigenthum, welche durch diese unerwartete Verzoge⸗ rung keinen geringen Ausschub erleiden duͤrfte,
O'Connell hat in einer am Mittwoch zu Dublin gehaltenen Vorlaͤufer⸗ Versammlung angee gt; er werde, wenn die Tories naͤchsten le,. bei der uͤber das Schicksal des Ministeriums entscheidenden Motion Lord John Russell's geschlagen wurden, dem Irlaͤndischen Volke den Sieg durch die Dubliner Zeitungen verkuͤndigen; unterlägen aber die Minister und kämen die Oran⸗
genen Maßregeln das Schottische Volk nicht zufrieden stellen wu den. Auf den ire e ger , gel üer a ,.
gisten wieder ans Ruder, so werde er seine Briefe an das Ir⸗