1839 / 109 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Und von dem Amte Philippsbarg die Untersuchung gegen sie , Kaplan Hartung am Ende des 13ten Jahrhunderts zusammen⸗

eingeleitet; die Sachen scheinen so zu liegen, daß an ihrer Ue— be ihr un nicht zu zweifeln ist.

arlsruhe, 14. April. (K. Z) Finanz ⸗Minister von Böͤckh äußerte sich in der Abgeordneten ⸗Kammer bei Einreichung des Budgets für 1839 und 1840 unter Anderm, wie folgt:

„Von Budgetsperiode zu Budgets periode sieigen die Ausgaben. tine Erscheinung, die Vielen bedenklich. Sie fann aber in der That nur befremden, wenn man bloß Ziffern vergleicht, wenn man unerwägt läßt, wie sich mit dem Wachsen der Bevölkerung, mit der Zunabme der Andustrie und Civilifation die Ansprüche der Staatsbürger an die Kegierung von Jahr zu Jahr steigern. Finden die dadurch ent— stehenden vermehrten Ausgaben in den Einnahmen, die sich, obne dem Volke neue Lassen aufsulsgen, von selbst erhöhen, ihre Deckung, wie dies bei uns seit einer Reibe von Jabcen der Fall war, so ist auch ein höheres Auegaben-Budget unbedenklich, denn es ist die Folge einer narürlichen Entwickeln ag, die fich ungestraft nicht hemmen läßt. Wenn man aber diese Basis verläßt, wenn man in den Zeiten der Ruhe und des. Fri'dens und gesegneter Jahie die Schulden vermehrt, oder das Staats⸗-Vermögen vermindert, dann ist das schnelle Anwachsen der Ausgaben dedenklich, nicht selten der Vorbote nahen Rückangs. Der Hang, reich zu werden, verleitet ge—

enwärtig viele Menschen zu Unternebmungen, die ibre Kräfte über. steigen, und viele machen zu spät die Erfahrung, daß es kein Unglück ist, nicht reich zu seyn, aber ein großes, arm zu werden. Die Regie— rung, meine Herren, würde in den nämlichen Fehler verfallen, wenn sie übereilten Schrittes die geistigen und materiellen Jautertssen des Volkes zu fördern strebte. Rur ein allmäliges Fortschres ten, dem kein Rückgang droht, keine Erschöpfung der über das rechte Maß in An— spruch genommenen Kräfte, nur ein Fortschreiten, das die Bü⸗gschaft seiner Dauer in sich trägt, wird dem Lande wahrhaft frommen und uns den Beifall der Gegenwart und der Zukunft sichern. Unsere or— dentlichen Ausgaben erhöhen sich für die fünftige Budgets-beriode um 200 009 Fl. Die ordentlichen Einnahmen gewähren noch einen jährlichen Ucberschuß von S0, 000 Fl.“

Kiel, 11. April. Der Redakteur des hier erscheinenden Korrespondenz Blattes, Herr Olshausen, ist am 9. d. M. auf das n, , d,. worden, wo ihm, in Gemaäͤßheit eines Restripies der Schleswig- Hoisteinischen Regierung, be— merklich gemacht wurde, daß das gedachte Blatt in der letzen Zeit mehrzre durch Fassung und Inhalt sehr anstöͤßige Artikel enthalten habe und er daher vor dem Hervortreten einer Rich— tung seines Blattes, die das Bestehen desselben bedrohen könne, gewarnt wurde.

Weimar, 8. April. Wiederum liegen sieben neue Pro— tokolle Nr. 65 bis 71 unseres Landtags vor. Umfassend und interessant war der Vortrag uͤber das Bergbau-Gesetz, welches in vier Titeln 7! Paragraphen stark ist; den dabei in Frage kommenden Rechts-Verhaͤltnissen liegt die Koͤnigl. Preußische Legislatur zum Grunde. Es ist bekannt, daß so— wohl der Großherzog Karl August, als vorzugsweise auch Göͤthe der Besoͤrderung des einheimischen Bergbaues besondere Aufmerk⸗ samkeit zugewendet hatten, ohne eben betrachtliche Frucht ihres Eifers einzusammeln. Die Berggegend des alten Henneberger Oberlandes bei Ilmenau am Thuͤringer Walde war es vorzüg— lich, welche man schon damals durch ein Silber-Bergwerk zu kultiviren beabsichtigte, und die man auch jetzt wegen des fruchtreichen Baues von gutem Braunstein und Steinkoh—⸗ len im Auge hatte. Das n, hat folgende Haupt— Abschnitte: 1) von den Bergbau-Rechten, 2) Bergbau⸗-Be— hörden, 3) Prozeß, 4) Sporteln und Gebühren. Das oͤffent—⸗ liche Bergregal soll nach dem Gesetz folgende Gegenstaͤnde um⸗ fassen: gediegene Metalle, alle Fossilien, woraus Metalle und Halbmetalle gewonnen werden können, alle Edelsteine und mehrere andere Steinarten, alle Salzarten mit den Salzquellen, Stein salz, Salpeter, Vitriol und Alaun, ferner an brennbaren Fossi⸗ lien, Schwefel, Reißblei, Erdpech, Stein-, Erd⸗ und Braun koh⸗ len. Der Langtag fand Bedenken gegen die Regalitaͤt der Braun⸗ kohle, und meinte, daß uͤberhaupt der Bergbau freier gegeben werden koͤnne. Es sollen im Großherzogthum drei Bergämter errichtet werden, Ilmenau, Neustadt und Eisenach. Man machte gegen das Gesetz bemerklich, daß es uͤberhaupt nicht noöthig, und im Grunde hauptsaͤchlich nur im Interesse der Großherzogl. Kammer, der oberen Finanz! und Domainenbe— hörde sey. Der Entwurf des neuen Bergbau⸗Gesetzes wurde daher bei der Abstimmung vorerst noch abgelehnt, und man sprach vielmehr den Wunsch aus, daß zu Begegnung des dro⸗ henden Holzmangels das Aufsuchen und Schuürfen nach Stein— und Braunkohlen, so wie Torflagern, imgleichen der deßfall— sige Betrieb, moͤglichst frei gegeben werde. In der sieben und sechzigsten Sitzung: Petition der Geistlichen des Eisenacher Kreises um Aufnahme in den Staats-Wittwenfiskus. Es kam wiederholt zur Sprache, daß die Geistlichen Staats die⸗ ner seyen: bisher waren aber Geistliche und Schullehrer von der direkten Einkommen⸗Steuer ganzlich befreit. Ferner Do⸗ tation der Gymnasien zu Weimar und Eisenach; dabei sprach der Landtag den Wunsch aus, es moͤge eine, den zeitgemaͤßen Anforderungen entsprechende oͤffentliche Realschule eröffnet werden; 300 Rthlr. Zuschuß zu dem allgemeinen Weimarschen Schullehrer⸗Wittwen Fiskus; 250 Rtihlre fuͤr das Weimarsche Taubstummen⸗ und Blinden-Institut. Man ertheilte der bis, herigen Thätigkeit des Direktors dieser segensreichen Anstalt, des Buͤrger⸗Schullehrers Vollrath zu Weimar, wohlverdientes Lob. In der Ggsten Landtags-Sitzuag Vortrag uͤber Ein⸗ führung eines gemeinschaftlichen gleichen Maaß- und Gewichts Systems. Die Systeme vom Königreich Preußen und Sach— sen kamen zur Erörterung, eben so vorzugsweise das Franzoͤst, sche System. Der Landiag wuͤnschte eine großere, allgemeinere G eichmäßigkeit in dieser Hinsicht, und irug Bedenken, eine nur interimistische Anordnung hier zu treffen, bevorwortete aber eventuell das Preußische System. In der sosten Sitzung Vortrag uͤber den Chausseebau, uͤber Verwilligung von Abga' ben an das Waisen⸗Institut.

Ham burg, 16. April. Der Bayersche Minister⸗Resident bei den Hansestaͤdten, wirklicher Geheimeraih und Kammerherr, Frh. von Hormayr-Hortenburg, ist gestern von Hannover hier eingetroffen.

Oesterreäch.

Vom Ebensee im Salzkammergute wird berichtet, daß ;

am 2. April das zur Befahrung des Gmundneirsees bestimmte Dampfboot vom Stapel gelassen wurde, und daß es in den ersten Tagen des Monat Mai die regelmäßige Verbindung wischen . und Ebensee eroͤffnen wird, welche durch Ea e gen bis zu dem beruͤhmten Ischi fortgesetzt werden wird.

zadeort

Sch w 81 z. .

Ba sel, 10. April (Schw. Ztg.). Die Regierung von Vasel 1 sangsthin ein besonders 2 Geschenk erhal⸗ ten. Schon vor einiger Zeit wurde sie durch einige Mitglieder

er hie Gesell d erksam gemacht, ö = . ten n eine von einem

. *

getragene Sammlung von Urkunden befinde, welche das Bis— thum und die Stadt Basel betreffen. Der Geheimerath Frei⸗ herr von Wessenberg hatte sich erboten, eine Abschrist von die⸗ ser Sammlung fertigen zu lassen, insofern von der Negierung von Basel die Erlaübniß der Kaiserlichen Staats kanzlei dafur ausgewirkt werde. Auf die Verwendung des Schweizerischen Geschaͤftstraͤgers Herrn v. Effinger erfolgte alsbald des Fuͤrsten v. Metternich Bewilligung. Die nun gefertigte, von drei Ar— chivaren, den gelehrten Pater Chmel an der Spitze, beglaubigte Abschrift ist von dem Freiherrn v. W., der sie hatte besorgen lassen, der hiesigen Regierung als Geschenk uͤbersandt worden. Der Codex enthält auf 277 Folioseiten 118 Uckunden von dem Jahre 999 bis 1288, denen noch zwei spaͤtere beigefuͤgt sind.

Aus Wallis schreibt die Schweizer Zeitung: „Den Wirren dieses Kantons wird schwerlich auf eine andere Weise ein Ende zu machen seyn, als indem man denselben wie Appen— zell, Unterwalden und Basel in zwei Halb-Kantone theilt. Der legitime Staatsrath, der zu Siders seinen Sitz hat, besteht aus den Herren von Courten, von Stockalper und Burgener, welche erklaͤren, daß sie die Gewalt, die sie von einer den gan⸗ zen Kanton repräsentirenden Behoͤrde erhalten haben, auch nur an eine solche zurückgeben werden. Die zwei andern Mitglie— der des Staatsraths, Morand und Dufour, haben sich aus demselben zuruͤckgezogen, sobald ihnen der unrechtmäßige Große Rath bedeutete, daß ihre Functionen zu Ende seyen. Auch das Landjäger-Corps ist in zwei Parteien zerfallen. Der Chef und 27 Mann desselben haben der Revolution gehuldiget, 10 sind bei Ober⸗Wallis geblieben, uͤber welche der Sohn des Herrn v. Courten als Kommandant gesetzt worgen ist. Durch Proclamation vom 30. Maͤrz erklart der neue Staatsrath, es könne im Wallis nur Eine Exekutiv-Behörde bestehen; der von der im Großen Rath repraͤsentirten Majoritaͤt erwaͤhlte neue Staatsrath sey also einzig zum Zutrauen und zum Ge— horsam der Burger berechtigt, und jeder oͤffentliche im Na— men des alten Staatsraths erlassene Akt solle nur als das Werk von einigen Privatpersonen betrachtet werden.

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Florenz, 6. April (Allg. Ztg.). Es ist bekannt, daß der Marchese Gaetano Capponi eine ganz eigenthuͤmliche Eh⸗ renrettung Tasso's verheißen hatte. Es ist nun mehr als ein Jahr, daß sein Manifest in echt Italienischen Ausdrücken die Liebe Tasso's zur Prinzessin Eleonore und in Folge derselben seine Gefangenschaft, das harte Benehmen des . Al⸗ fons, die Geisteszerruͤttung des Dichters fuͤr unwahr erklärte, und alles Ungluͤck einer , schuld gab, die Tasso damals mit dem Mediceischen Hof angeknüpft hatte. Professor Rosini in Pisa, der einige dreißig Bände an Werken des Tasso herausgegeben, und sich weitlaͤufüig uͤber denselben Gegenstand ausgesprochen hat, griff dies auf, und erließ einige Sendschrei⸗ ben, in denen er, ehe noch der Marchese Gaetano sich weiter ausgelassen, das Gegentheil zu beweisen suchte. Natuͤrlich brachte dies Letzteren auf; er forderte den Professor auf 200 floren— tinische Scudi; eine unter drei von ihm vorgeschlagenen Akademien sollte in dieser „italienischen Nationalsache“ Schieds—⸗ richterin seyn. Rosini nahm dies Duell an; statt aber ohne Weiteres zum Kampf zu kommen, stritt man sich zunaͤchst den ganzen Sommer in nicht gar ritterlicher Weise uber die Men— suren, bis Rosini seinen Gegner fuͤr „verschollen“ erklaͤrte und sich zuruͤck za. Nun werden uns aber wieder vom Marchese Capponi die Beweise verheißen, welche sich, der Welt bis da⸗ hin unbekannt, in seinen Haͤnden befinden sollen. Die Italiener aber, welche gar keinen Sinn fuͤr chevale— reske Evolution und sehr wenig Geduld haben, sind der Sache laöngst müde geworden, und wollen solchen Behaup⸗ tungen keinen Glauben mehr schenken. Sie brechen mit diesen auch uber die andern uns versprochenen Aufklärungen den Stab; und, voreilig, wie sie sind, hoͤrt man sie behaupten, vom Tasso sey nun so viel publicirt worden, daß ohne ganz besondere Studien, zu denen die wenigsten Menschen sich be— rufen fuͤhlen moͤgen, auf diesem Felde nichts Neues mehr zu entdecken sey. ‚.

Gestern Nachmittag um 5 Uhr spuͤrte man hier auf sehr fuͤhlbare Weise Undulationen eines Erdbebens, die sich ei— nige Minuten nach 9!“ Abends auf etwas schwaͤchere Weise wiederholten. Der Himmel war am ganzen Tage heiter gewe— sen, und weder Sturm noch gänzliche Windstille gingen die— ser Erscheinung voraus. Der erste Stoß war so heftig, daß man die traurigsten Berichte aus dem suͤdlichern Italien fürchtet.

Rom, 4. April. (A. 3). Monsignore Capaccini ist von seiner Reise nach Malta vor einigen Tagen hierher zuruͤckgekehrt.

Unter den vielen Fremden, die sich in letzter Zeit hier ein⸗ gefunden haben, befindet sich auch der Botschafter von Groß— britanien am Wiener Hof, Sir Fred. Lamb

Abbé Lacordaire ist aus Paris wiederum hier, um die Erlaubniß auszuwirken, im suͤdlichen Frankreich ein Dominika— nerkloster errichten zu durfen.

Dr. Alertz ist gestern mit Karl Napoleon, Prinzen von Mussignano, aus Ober⸗-Italien wieder hier angekommen, und alsbals von Sr. Heil. dem Papst mit dem groͤßten Wohlwol— len empfangen worden. Dies beweist wohl am besten die Falschheit des Geruͤchts, wonach Dr. Alertz beim Pabst in Un gnade gefallen sein soll.

Der Papst hat den Oberbefehlshaber der Päpstlichen Trup— pen, General⸗Lieutenant Grafen Resa, zum Marchese von Fo— gliano ernannt.

Spanien.

Madrid, C. April. Es geht hier das Geruͤcht, eine Ko— lonne von Cabrera's Armee sey in Briviesca, 18 Leguas von Madrid, eingerückt. Auch versichert man, daß zwischen Ca— rera und van Halen eine Uebereinkunft abgeschlessen worden y, wodurch das Leben aller Gefangenen jeden Grades fuͤr die

ukunft gesichert werde.

Lend letzten Nachrichten aus Andalusien zutelge, hat der Beneral Caratala den Belagerungszustand in Sevilla aufge— hoben.

Saragossa, 5. April. Cabrera hat, um das Fort von egura besser vertheidigen zu koͤnnen, den größten Theil der Kuser niederreißen und die in der Nähe befindlichen Meir,

Lien anzuͤnden lassen. Es sollen sich in diesem Augenblick 12 Bataillone Karlisten in Segura befinden.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

9 . Berlin. In ö des wissen schaftlichen Kun st⸗ Vereins am jöten d. M. ersiatteie Herr Prof. n Bericht über die bisjetzt erschienenen Hefte von „Puttrich, 3e er und Sir gn Denkmale der Baukunst des Mittelalters in dem Königreiche und den

Herzogthümern Sachsen.“ Dies für die Geschichte der vaterländischen

Kuns böchst lnteressante Werk beschränkt sich nicht 2. auf Architek⸗ tur, sondern giebt auch Abbildungen von jenen merk a rdigen Skulp⸗ turen des dreizehnten Jahrhunderts, welche sich in W ech selburg und Freiberg befinden und woran sich die zu Raum burg anschließen werden. Es würde wünschengwerth seyn, wenn die fleißtgen Heraus⸗ geber des Werkes in ibren Sammlungen auch die Abbildungen von Kirchengefäßen, Holjschnitts wert, Schlosser⸗Arbeit, Glocken⸗Verierung, Teppich- Wederes und dergleichen mit aufnähmen, und zugleich einen Nachwels über die in den dortigen Kirchen befindlichen Glas, Maie— reien und Bilder mittheilten. Von dem so eben erschienenen Pracht werke: Altertbümer und Kunst-Denkmäler des erlauchten Haufeg Sohenzollern von R. Freiherrn von Stillfried ward der Gesenschaft das erste Heft mitgeibeilt. In diesem befindet sich die berühmte Pforie des Klosters Heilsbronn, von welcher wir in Berlin eine Rach bildung in der Größe des Originals besitzen, die in der Ofen-Fabrit des lürzlich verstorbenen Herrn Feilner's vor mehreren Jahren nach einer Zeichnung ven. Mauch modellirt und in Then gebrannt wurde, und nun, wie wir hören, die Begräbnißstätte des würdizen und viel fach um Kunst und Handwerk verdienten Meissers schmücken wird! = Von dem, leider durch Krankheit fortwährend gelähmten, einst so genialen Landschasts- Maler Blechen war ine Sammlung Siizzan seiger Italiänischen Reise ausgelegt.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 17 April. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

um Uhr St.

r.

von von um ihr Berlin Berlin

Berlin

Potsdam 6 Mrg. Potsdam 9) v Potsdam 12 Nm. Berlin ' Potsdam!!! Berlin 10 Abds.“ 1 Potsdam 8 Ahds Die letzte Fahrt von Berlin und die erste von Pets dam mit Pferden.

Meteorologische Beobachtun Morgentz Nac mittags Abends 6 Uhr. 2 Uhr. 16 Uhr.

2 einmaliger Beobachtung.

1839. 17. April.

Luftdruck z 35 9. ar. zz os m Par. 234 25 Par. Quellwärme 6 90e R. Lustwärme ... 4 190 R. 4 1220 R. 220 R. Flußwärme 2859 R. Thaupunkt... 3, 9 R. 220 R. 4 630 R. Bodenwarme A0 R. Dunstsaättigung G65 o6t. 30 vCt. 90 oct. Ausdünstung Gang9 Rh. Wetter.... heiter. heiter. regnig. Niederschlag 0 207 Rh. O. SX. S1. Wärmewechsel 4 13 230 Wolkenzug SW. 390. Taaesmittel: 33471“ Var.. 7.20 R.. 026 R... G2 06t. SW. E e r lin er B ö r a e. Den 18. April 1839. Am ilicher Eands- und Ce Id Cours- Zettel.

81 Fr Con. 8 Fr. Ter-

& Brief. Geld. N RErief. Geld. St. Schuld- Sch. 4 1953/9 10272.. sfoοunm. Pfaudbr. 3ss IG 916 111g Pr. Eugl. Obl. 20. 41025, 1017, Kur. - u. Neum. do. z 102 101ũ2 prumSeni.d. Se eh.] 21/2 7177. 28chlesische do. 4 103 Rurin. Ohl. m. . 1102, 1017, Racks. C. und 2. Nin. Int. Seh. do. 3] 100 Seh. d. K. u. N. Berl. Stadt. Obl, 4 1082, 1027/ Köuigb. doe. 1 Gold al mare Elbinger do. 44 Neue Ducaten Danz. do. iu Th. A8 Friedrichs d'or Wentpr. Pfaudhr 3! 1607s Aud. Goldmün- Grosah. Pos. do. zen àù 5 Tul. CQatpr. Pfandhr. 3! 101 Dincouto

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Breslau

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A us wärtige Börse nm. Amsterdam, 13 April. Niederl. wirkl. Schuld da 2/ „J. SYso do. 101. do / Span. 167/9. Passive Ausg. Sch. Preuss. Präm. Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. —. Antwerpen, 12. April. Linsl. Neue Anl. 165/. 6. Frankfurt a. M., 15. April. Oesterr. 50 sg Met. 10676166. A* 1008 8 (ü. 21 [a0 /) 893 . Er. 10/0 207 19. 2859. Bank- Actien 1797. 1794. Partial-ispi. 1831s. 6. Loose ui 500 EI. 1337/5. 133353. Loose zu 100 EI. 282 G. Preuss- Präm. . Sch. 715/, G. do. A0 Anl., 1021s4 G. Poln. Loose 677. 66 */. 0 / Span. Anl. 6. 57a. 21sa /o IIoll. ** /g. da? / g. kisenbahn- Actien. St. Germain 688 G. Versailles rechtes Ufer 610 (6. do. linkes User 260 G., Strassburg Basel a2 ,, (i. Bordeaux Teste Samhre - Meuse —. Leipzig - Dresden oz. G.

Röln - Aachen s7 Br. Comp. Centrale IIau burg, 16. April.

Bank- Actien 1405. 1193. Enęl. Russ. 10717. 2 /.. Wien, 13. April.

do / g Met. 197. A0so 100266. 300 Sissi. 2106. 106 Bank. Acrien 135030. Neue Anl. —.

. Kdnigiich e Schauspi'ele.

Freitag, 19. April. Im Schauspielhause. Frage und Antwort, dramatischer Scherz in 1 Akt. Und: Der beste Ton, Lustspiel in 4 Abth, von Dr. C. Toͤpfer. (Neu einstudirt.)

Sonnabend, 20. April. Im Opernhause. Auf Befehl; Der hinkende Teufel, pantomimisches Ballet in 3 Abih. und zehn Gemälden, von Coralli, fuͤr die Bühne in Scene ge— letzt von Hoguet. (Herr Guerinot, Balleimeister un? erster Taͤnzer der Kaiserlichen Theater zu Moskau wird nur fuͤr dies Mal die Rolle des Cleophas ausführen. Olle. Wagon: Flo— rinde. Dlle. Polin wird in der Rolle der Paquita wieder auf dieser Vorstellung bleiben die bereits geloͤsten, mit Sonntag bezeichneten Opernhaus Billets guͤltig; auch werden die dozu nech zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonntag

bezeichner seyn. Königestädtisches Theater.

Freitag, 19. April. Capricciosa, Lusispiel in 3 Akten, frei nach dem Italiänischen des Federici, von Karl Blum. Vorher: Der Vierzehnte. Schwank in 1 Akt, von B. A. Herrmann.

In Vertretung des Redacteurs: Wentzel. Gedruckt bei A. W. Hayn.

Kanz. Bill. 27. TZinsl. —.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

M8 109.

Berlin,

Sonnabend den 29ten

Apr

il

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Des Königs Majestät haben die bisherigen Steuer-In—

.

spektoren Ulfers und Vorländer zu Steuer-Rathen zu er— nennen geruht.

82

Se. Königl. Heheit der Prinz Albrecht ist aus dem Haag hier with er eingetroffen.

Ihre Köntgl Hoheit die Frau Kronprinzessin sind seit eini— den Tagen krank. Die vorhandenen Zufaͤlle deuteten nur zu geutlich auf eine entzündliche Affection des Unterleibes, welche sich schnell zu einer Gefahr drohenden Hohe steigerte. Wir freuen uns, dem besorgten Publikum heute die beruhigende Nachricht geben zu konnen, daß, wenigstens für den Äügen— blick, die Gefahr drohenden Zufälle besestigt sind, mithin Hoff— nung zu einem guͤnstigen Verlauf der Krankheit gegeben ist.

Berlin, den 19. April 1839. ;

Dr. von Stosch.

(gez.) Rust.

Zeitungs-⸗Nachrichten. 9 .

e Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 13. April. In der heutigen Sitzung trug die Opposition einen Sieg davon, indem sie die Annullitung der Wahl des Herrn Emil von Girardin mit 209 gegen 184 Stimmen durchsetzte, obgleich mehrere Mitglieder der Opposition gar nicht mitgtstimmt hat⸗ ten. Herr Emil von Girardin war in dem Axondissement von Bourganeuf erwählt worden; indeß wurden gegen seine Wahl mancherlei Einspruͤche erhoben. Zuerst waren veischiedene for— melle Unregelmäßigkeiten vorgefallen, unter Anderer war das Skrutinium nicht 5 Stunden hindurch eröffnet gewesen, wie es das Wahlgesetz vorschreibt. Das Bureau hatte uber diese Um— staͤnde hinweggesehen. Es kam indeß noch ein anderer entschei⸗ dender Punkt in Betracht: es fragte sich, ob Herr von Girar— din die Nationalität hätte. Zur Begruͤndung derselben fehlte ihm der Taufschein und hatte ihm schon im Jahre 18309 gefehlt, als er desselben zu seiner Verheirathung bedurste. Damals sagte er, er kenne seinen Taufschein nicht, koͤnne aber den Be— weis fuͤhren, daß er aͤlter als 25 Jahre sey. Es wurde ihm damals eine Notorietaäͤts , Akte ausgestellt, in welcher das Zeugniß mehrerer Personen aufgefuͤhkt wurde, die ihm seit dem Jahre 1806 ober 1807 gekannt haben wollten. Im Jahre 1833 erschien Herr von Girardin aufs neue vor dem Gerichtshofe, um eine Nationalitäts⸗-Akte zu erhalten. Es wurde ihm wiederum eine Notorietaͤts Akte vom Friedensrichter aus⸗ gestellt, in welcher mehrere Zeugen erklärten, daß Herr von Gi— rardin im Jahre 1802 oder 180 in Frankrrich geboren sey. Herr v. Girardin hatte damals gute Gründe, sein Geburtsjahr zuruͤckzu⸗ verlegen, denn, wäre er bei den Angaben der ersten Akte stehen geblieben, so hatte er damals nicht Deputirter werden können. Trotz dieser beiden Aktenstuͤcke war die Nationalitaͤt des Heren von Girardin nicht hinlänglich erwiesen. Es war zwar ange— geben worden, daß er in Frankreich geboren sey, aber nicht an welchem Orte. Gegen die Zulassung des Herrn von Girardin sprach in der sich daruͤber entspinnenden Dehatte vorzuͤglich Herr Hennequin. Derselbe sagte, jeder, der auf das wichtige und bedeutende Recht Anspruch mache, seine Mitbaͤrger zu reprasenti⸗ ren, muͤsse vor allen Dingen seine Nationalität beweisen. Dieser Be⸗ weis koͤune aber nur durch den Taufschein gefuhrt werden, in welcher der Tag und der Ort seiner Geburt angegeben sey. Der Red— ner hob dann hervor, wie sich Herr von Girardin, nach den Umständen, bald älter, bald jünger gemacht habe. Für Heren von Girardin hatte kein Redner, mit Autnahme des Bericht— erstatters, das Wort ergriffen, und die Kammer sprach sich, wie schon erwähnt, gegen seine Zulassung aus, Hiermit ist nun auch der groͤßte und schwierigste Theil der Prufung der Vollmachten beendet, und die Kammer durfte schon am Montag oder Dien, stag zur Praͤsidenten Wahl übergehen. Herr von Girardin ist übrigens der dritte Deputirte, dessen Wahl die Deputirten⸗Kam— mer suͤr unguͤltig erklärt hat. Seine beiden Vorgaͤnger waren

err Des hamaur und Herr von Loynes. Das heutige ‚„Jour— nal des Dabats“ ficht diese Entscheidung der Kammer an und meint, es waͤre unbillig, Herrn von Girardin jetzt wegen man— gelnden Nachweises seiner Nationalitaͤt auszuschließen, nachdem er schon feher in der Deputirten-Kammer gesessen. Das ge— nannte Blatt sieht in der Eutscheidung der Kammer vielmehr den Ausdruck der Leidenschaft, als kalter und ruhiger Ueberle— gung. Man habe, meint es, in Herrn von Girardin den politischen Gegner treffen wollen, und deshalb sey auch die

eheime Abstimmung beliebt worden, die bei der Prufung der Cen gen ganz ungehoͤrig sey. Die Kammer habe zwar in Allem, was sich auf die Pruͤfung der Vollmachten beziehe, eine souveraine Gewalt, aber sie duͤtfe sich darum keine Eingriffe in die eben so souveraine Gewalt der Waͤhler erlauben. Wen die Wähler ernannt hätten, den muͤsse auch die Kammer zulassen. Auch das Journal génsral mißbilligt das Verfahren der Kammer, und bedauert, daß die Debatten nicht mit mehr Offen- heit und Freimuͤthigkeit geführt worden seyen, besonders aber, daß man zu der geheimen Abstimmung seine Zuflucht genom— men habe.

Paris, 14. April. Wie vor einiger Zeit bringt jetzt wie⸗ der jeder Tag das Geruͤcht von einer neuen Minister-Tombi— nation. Gestern hieß es, sobald die Kammer ihren Praäsiden— ten und die Vice ⸗Praͤsidenten erwählt, wurde das interimisti⸗

gegeben haben.

sche Kabinet in ein desinitives verwandelt werden, jedoch mit ginigen Modificationen. Soult wuͤrde, diesem Geruͤcht zufolge, Praͤsident werden, und Herr Sauzet an die Stelle des Herrn Parant treten. Doch duͤrfte auf dieses Gerücht wohl nur in dem Falle etwas zu geben seyn, daß die Kammer nicht Herrn Odilon Barrot zum Praͤsidenten erwaͤhlte.

Der Konig wollte gestern nach Neuilly reisen; dieser Ent— schluß wurde aber aufgegeben und ein Adjutant zum Marschall Soult geschickt, um ihn zu einem Besuch in den Tuilerien auf⸗ zufordern.

Welchen Kandidaten der Jacqueminotsche Verein fuͤr die Präsidentenwahl hinstellen werde, ist immer noch nicht bekannt.

Die Oppositions ⸗Blaͤtter möchten dem provisorischen Mini⸗ sterium nicht das geringste Lebenszeichen gestatten und ziehen sogar darüber her, daß dasselbe der Pairs⸗Kammer zwei Gefch— Entwuͤrfe vorgelegt habe. Das „Journal gencral“ sieht in die⸗ ser einfachen Thatsache sogar den knabenhaften Wunsch, sich ir⸗ gendwie bekannt zu machen; einige Tage spaäͤter, meint es, waͤ— ren die beiden Gesetz'Entwuͤrfe immer noch zeitig genug gekem⸗ men. Der Eifer der interimistischen Minister sey lächerlich oder noch etwas Schlimmeres, wenn stie sich auf diese Weise den Weg zu einem dauernden Besitz der Macht bahnen wollten. „Die Prufung der Vollmachten“, sagt das „Journal des Deb ats“, „ist fast beendet. Die Kammer ist der seeren Debatten müde zu denen einige Protestattonen gegen ganz tadellose Wahlen Anlas Bemerkt zu werden verdient ubrigens, daß diese Protestationen meistens post sectum kamen. Nicht im Augenblick der Wahlselbst, nicht in der Hitze des Kampfet, als die Reclamationen im Wahl -⸗Kollegium selbst hatten geprüft wenden können, dachte die besiegte Partei daran, zu protestiren. Es hat fast den An⸗ schein, als ob ein, man weiß nicht von wem ausgegangener Befehl, eine Muster-Protestation den Wählern der Bejn ke, in denen dit Opposition unterlag, zugeschickt worden ware, um Frankreich mit dem vermeintklchen Bestechungs⸗Sstem der Re⸗ gierung bekannt zu machen. Wir können kaum sagen, wie kleinlich uns das erscheint. Wo kommen diese Protestationen her; welches Zutrauen verdienen diesenigen, welche sie unter⸗ zeichnet haben? Spricht der Patriotismus aus ihnen, oder Eifersucht und Rachsucht? Dag ist ein Punkt, der uns dunkel bleibt, und unterdeß hallt die Tribune von Declamationen wit der, die besser da angebracht seyn wurden, wo Klagen wegen Injurien und Verleumdungen entschieden werden. Was ge⸗ schieht dann weiter? Will der Deputirte, dessen Wahl ange⸗ griffen wird, auf eine Pruͤfung der Thatfachen eingehen, Be⸗ weisstücke vorzulegen, daß diefer oosr jener auf eine ganz rechtmaͤßige eise die Erlaubniß zum Wiederaufbau seines Hauses erhalten hat, so sieht die Kammer ein, daß sie kein Praͤfektur⸗Rath oder Gerichtshof ist und höͤrt nicht hin.“

Der Constitutionnel enthält folgende Betrachtungen: Während die Kammer eine kostbare Zeit mit der Prufung der BVolniachten verliert, setzt das Ministerium vom 18. Aprit feint Intriguen sort; zu keiner Zeit ist daffelbe thaͤtiger gewesen. Man will mit aller Gewalt und durch ein wahres Taschenspie⸗ ler⸗Kunststuͤck das Resultat der letzten Wahlen wegescamotiren; man will eine Majoritèt mit einer Minorität bilden. Die Auf— gabe scheint schwer zu loͤsen, aber wir haben politische Gaukler, denen nichts zu schwer ist. Will man wissen, wie sie es anfan⸗ gen werden? Die 221 sind auf 170 geschmolzen. Wie soll man mit diesen eine Majorität bilden? Das scheint unmoglich; aber wenn es gelange, die 30 Doctrinaire zum Abfall zu bewegen, so erhielte man 200 Stimmen. Darf man gewissen Geruͤchten glauben, so sind auch schon seit einigen Tagen geheime Unter⸗ handlungen zwischen den Freunden des Herrn Guizot und de— nen des Herrn Fulchiron eingeleitet worden. Wer hat die er⸗ sten Schritte gethan? die Doöctrinaire oder die Anhänger des Ministeriums? Die Einen behaupten, die Doctrinaire haͤtten ihr Unrecht eingesehen und wären den Mannern, welche sie dem Lande als unrühige Köpfe und Anarchisten denunzirt haͤt⸗ ten, entgegengekommen. Die Anderen versicheren wiederum, die 221 bereuten, daß sie dem Ministerium vom 15. April ihren Beistand geliehen hätten und erklaͤrten sich für überwunden und besiegt. Selbst wenn man den Erfolg einer so schlau berechneten Taktik zugiebt, kommen doch immer erst 200 Stimmen heraus, welche fuͤr ein Kabinet, das nur eine neue Auflage des 15. April ware, nicht . man hofft indeß noch durch allerlei klein— liche Mittel 20 Mitglieder des linken Centrums zum Abfall zu bewegen. Es genuͤgt indeß wohl, diese plumpe und ,,. Intrigue zu enthuͤllen, um sie der allgemeinen Verachtung preis zu eben. Das linke Centrum wird sie wenigsteng kräftig zu— ruͤckweisen, und das rechte Centrum wird sich nicht ein so er⸗ niedrigendes Joch gefallen lassen, um zur Macht zu gelangen.“

Großbritanten und Irland.

London, 13. April. Nach dem Parlamentsbericht der „Times lautet das Amendement, welches Sir R. Perl am Montage zu der Motion Lord John Russell s vorschlagen will, vollstandig und woͤrtlich folgendermaßen: „Beschlossen, daß am 13. Marz im Unterhause ein Antrag gemacht wurde auf Vorlegung versch ie⸗ dener den Zustand Irlands hinsichtlich der Verbrechen und Ge— waltthaͤtigkeiten betreffenden Dokumente, mit Einschluß der an die Irländische Regierung Über die mit dem Bandmaänner⸗Wesen in Verbindung stehenden Vergehen abgestatteten Berichte, und allen der Irlaͤndischen Regierung von geg e, oder an⸗ deren Beamten zugegangenen Denkschriften, Beschluüsse und Adressen in Bezug auf die in Irland verübten Verbrechen und Gewaltthätigkeiten, so wie die darauf erthellten Antwor— ten; daß der Zeitraum, auf welchen diese geforderten Nachweise sich erstrecken sollten, von dem Anfange des Jahres i835 bis auf die Gegenwart geht, und daß der Antrag auf Vorlegung derselben von diesem Hause enehmigt wurde, ohne daß die Negierung Ihrer Majestaͤt sich dem widersetzt

tte; daß am 21. März das Oberhaus einen besonderen usschuß ernannte, um den Zustand Irlands seit dem Jahre 1835 in Betreff der Verbrechen und Gewaltthaͤtigkeiten, die in

Mann des Vertrauens der Nation.

jenem Theile des Reichs Leben und Eigenthum un sicher gemacht, zu untersuchen; daß in Folge der vom Oberhause vorgenom— menen Erntnnung eines solchen Ausschusses vorgeschlagen wor— den, das Unterhaus solle beschließen, es sey die Meinung dieses Hauses, daß es angemessen wäre, bei den Grundsätzen zu be— harren, weiche bei Ausübung der vollziehenden Gewalt in Ir— land in den letzten Jahren beobachtet worden, und die zu einer wirksamen Rechtépflege und zu allgemeinen Verbesserungen in jenem Theile des Vereinigten Königreichs beigetragen hätten; daß nach der Anstcht dieses Hauses die Ernennung eines Aus— schusses von Seiten des Oberhauses unter den erwähnten Un— ständen und zu den erwähnten Zwecken die Minister Ihrer Majestät nicht berechtige, dieses Haus aufzufordern, ehne ver⸗ herige Untersuchung, ja selbst ohne Vorltgung der von diesem Hause verlangten Aufsschluͤsse eine Meinungs⸗Aeußerung über einen einzelnen Zweig der von der vollziehenden Gewalt befolg— ten öffentlichen Politik abzugeben, geschweige gar eine Meinunge— Aeußerung, die weder deullich die Grundsätze dar legte, weiche sie zu billigen vorgaͤbe, noch den Zeitraum bestimmte, auf den sie sich bezsge; und daß es diesem Hause unangemessen scheint, ein Verfahren anzunehmen, welches das Ansehen hätte, als ob es das unbezweifelte Recht des Oberhauses, den Zustand Irlands in Bezug auf Verbrechen und Gewaltthatigkeiten zu untersuchen, in m stellen wollte, noch dazu in einem Falle, wo die Ausübung dieses Rechts von Seiten des Oberhauses keinem fruͤheren Verfahren des Unterhauses, noch auch dem Fortzange irgend einer von dem Unterhause genehmigten oder demselb en setzt zur Erwaͤgung vorliegenden Maßregel entge⸗ gentritt.

Lord J. Russell hat ein Schreiben an den Lord-Lieutenant der Grafschaft Monmouth gerichtet, worin der Mi sister er— mahnt, auf diejenigen die entweder im Auftrag oder auf eigene Rechnung Waffen, nicht eines Handelt gewinns wegen, sondern in böͤser Absicht verkaufen, ein wachsames Auge zu haben, und daran erinnert, daß diejenigen, die Verbindungen stiften, um ch 4 zum Widerstande gegen die Gesetze zu verschaffen, o wie Alle, die heimlich in dem Gebrauche von Waffen unter— richteten und uͤbten, nach den Gesetzen strafbar seyen, und daß diejenigen, welche an heimlichen Waffenuͤbungen Theil nähmen, verhaftet werden sollten.

Der Globe sagt, Shiel habe sein Amt in der Absicht nie— dergelegt, um bei der Abstimmung über die Politik der Regie— rung in i auf Irland ganz ungefesselt zu seyn; er werde auf diese Weise nicht nur der Beschuldigung entgehen, daß er in seinem Gange gebunden wäre, sondern auch feiner Stimme einen Werth geben, den stine Wähler und sein Va— terland zu schätzen wissen wurden.

Die Eigenthuͤmer des Dampfboots „Great Western“ ha⸗ ben in Bristol ihre, krast der Statuten alle sechs Monate stänt— findende General- Versammlung gehalten. Aus dem Berichte ging hervor, daß das Schiff alle Erwattungen hinsichtlich seiner vortrefflichen Bauart noch bei weitem uͤbertt offen hat, und in finanzieller Hinsicht ließ das Resultat ebenfalls nichts zu wuͤn— schen uͤbrig. Der „Great Western“ hat bis jetzt 35, 000 Seemeilen zuruͤckgelegt und war an 36 Tagen den fänch— terlichsten Stur men ausgesetzt; dessenungeachtet ist bis dahin noch nicht nöͤthig gewesen, auch nur eine Fuge zu kalfa⸗ tern, und die Maschinerie zeigte bei der sorgfaltigsten Untersu⸗ chung keine Spur von Beschädigung, das Kupferwerk keine Beule. Durchschnitilich genommen, braucht der „Great Western zur Hinreise 181/, zur Ruͤckteise nach Eurspa 13 Tage; die l tz⸗ tere Fahrt hat er schon in 12 Tagen und 6 Siunden zur nck⸗ gelegt. Er hat mehr als 1900 Passagiere am Bord gehabt. Im Allgemeinen war das Resultat fo befriedigend, daß die Compagnie noch ein Dampfboot, und zwar ein eisernes, bauen will.

Nachdem im vorigen Sonntage in Irland an mehreren Orten die gleichzeitigen Versammlungen stattgesunden, welche O'Connell verlangte, um Petitionen an das Parlament zu ent— werfen, in denen die Billigung der jetzigen Ver waltung des Landes ausgesprochen und um Beibehaltung derselben ersucht werden sollte, ist vorgestern im Königlichen Theater zu Dublin in derselben Absicht eine große Central-Versammlung der Ir— ländischen Liberalen unter dem Vorsitz des Hersogs von Lein, ster gehalten worden, in welcher sich besonders der Graf von Charlemont, der Graf von Miltowen, der Gref von Fingol und Herr O Connell sehr energisch für die Aufrechterhaltung des jetzi⸗ gen Ministeriums aussprachen. Der Erstere sagte unter Anterem, Irland habe seit dem glorreichen Jahre 1782 keine so großartige politische Demonstration gesehen, als die gegenwärtige, zu wel⸗ cher die ausgezeichnetsten, ein flußreichsten und vornehmsten Män⸗ ner des Landes sich eingesunden. Bemeikene werth ist es, daß die Redner fast saämmtlich neben dem Wunsche, daß die gegen⸗ wärtigen Minister am Ruder bleiben möchten, um Irland die Wohlthaten zu Theil werden zu lassen, die sie demsciben zu ge⸗ dacht härten, auch im Ire nf der Englischen Radikal, Refor⸗ mer sich äußerten und in dieser Hinsicht eine größere Energie von Seiten des Ministeriums zu Gunsten der fuͤr England noch nothwendigen Reformen verlangten.

Len don, 9. April. Ich habe Briefe und Zeitun⸗ gen aus mishin gtot⸗ vor mir, die is zum 6. Marz leichen. Der Kongreß hatte sein⸗ Session am ien geschlessen; schlep⸗ pende und langwierige Diskussionen nahmen, wie gewöhnlich, den großeren Theil diser Sessson ein, erst in die letzten Tage fällt der interessante Theil der Verhandlungen, welche durch die Vorfälle an der Nordostgraͤnze hervorgerufen wurden. 1e Graͤnzstreitigkeiten zwischen dem Staate Maine und der Engli—— schen Kolonle Neu; Braunschweig nahmen in Washington fart⸗ während alle Gemuther in Anspruch, der Kongreß ließ sich die Sache ernstlich angelegen seyn und beeilte sich, eine Reihe von Beschluͤssen zu fassen, welche die von der Central⸗Regierung Großbritanien n. einzunehmende Stellung genau be— eichnen. Van Buren erscheint bei dieser Gelegenheit als der In seine Hand wurden