wird auf ungefäbr 6000 Seelen angeschlagen. Man finder daselbst 16 öffentliche Bäder, viele Kaffechütten ünd eine große Indigo Fa, rit. Das alte Dongola liegt fast in Ruinen und zählt böchslens noch 00 Einwohner. Der trockene Sand ist hier vam Wüst n in de zu sol, cher Höhe aufgebäuft, daß er boch über viele Hütten hinausragt, die verfallen darunter liegen. Die Gegend rings umher läßt durchaus keinen Feldbau zu. Daz Interesfauteste in der Sandwilste bei Aus bakos sind fossile Bäume, deren einize über 81 Fuß Höhe und 20 Zoll im Durchmesser haben.
Kartum am wesilichen Ufer des blauen Flusses, 10/3 Meilen von
dessen Mündung in den westzen Fluß, ist der Sitz des Gouverneurs. Als der Vice-König das Land eroberte, war Kartum nur ein Dorf, das sich in Feige der Berbsndung mit dem Senggar in eine bedeu⸗ tende Vandelsstadt verwandelte und nun der Panpimarki des Sa, veuhandels mii dem Sennaar, Abpssinien und Kordofan ist. Mit Einschluß von 1500 Seldaten und deren Fami ien bat Karium un⸗ getibr 15 009 Einwobuner und mehrere regelmäßige Straßen, deren Hüuser von Lebm gebaut sind, der durch die Kraft der Sonne die Festigfeit von Backsteinen gewinnt, Der Bazar ist uach dem Maß— siobe der allgemeinen Därftigkeit äußerst sdärlich versehen. Die Um⸗ gegend beslehbt aus slachen aufgeschwemmtem Sanddoden und ent⸗ beßrt fast aller Begetation. Rirgends erblickt das Auge einen Baum und nur selten dürftiges Gestrüpp.
Pie Stadt Sennaar liegt am westlichen Ufer des Bahrel-Asrek, oder des blauen Rils, dessen Ufer ungesähr 0 Fuß höher als der Fluß bei niedrigem Wassersiande ist, welcher zur Zeit der Ueber— sföwtmmung 20 Faß beträgt. Hier wird täglich Martt gehalten, wo pie einheimlschen Manufakturen, feine Strobgeflechte, Filigran⸗Arbei⸗ len, Degenkitugen, Messer u. s. w. feil geboten werden. Sechs Mei jen sidwestlich von der Stadt liegt der Sschebel Mosel, ein 600 Fuß bober und kahler Berg, der nur im Süden einige Bäume hat. Die Bewohner von Sennaar sind von dunkelbrauner Farbe und haben auffallend große weiße Zähne.
Mongarah hat ein Werft am östlichen Ufer des weißen Rils und liegt ungefähr so0 Miglien südlich von Sennaar. In der Rähe sist viel Soli. Das best? Banhelj kommt aber aus dem Aleis oder dem Lande der Schelluken, wo jährlich 30 Schiffe für Rechnung des Vier Königs gebaut werden.
El-Obeid, die Hauptstadt von Kordofan, hat ungefähr 40,0090 ginwohner, sie liegt iselirt in einer Ebene; die Häuser sind mit AÄus— nahme derjenigen des Gouverneurs, des Kommandanten und einiger Curepäer im Dienste des Vice⸗Köntag, mit Stroh gedeckt und haben alle die Gesialt eines Heuschobers. Die Moschee, das Militair-Hos— pital und das Pulver-⸗-Magazin haben ebenfalls eine festere Bauart. Die ia Kordofan statlonirenden Truppen werden jährlich nach der Regenzeit in das südliche Gebirgsland zur Sklavenzagd abgeschickt.
Die Bewohner von Kordofan gebören mehreren Stämmen an, von denen der Gundscharate der zahlreichste ist. Die Männer sind wohlge⸗ sialtet und behend; ihre Haut ist dunkelfarbig; die Frauen tragen die feitigen Haare in langen Zöpfen und ihre Kleidung besteht in einem Stück Baumwollenzeug, das von den Schultern beiunterhängt und nm die Lenden befestigt ist. Nänner und Frauen tragen Sllberzlerrath am Halse, und Airmbänder, ferner ungeheure Ohrgehsnge, schwere Ra— senringe und über die Fußknöchel einen silbernen Ring. Das täto— wirte Gesicht ist ganz von parallelen senkrechten Narben durchschnst— ten. Die Weiber sind noch außerdem an mehreren Theilen des Kör— pers tälowirt. Süse lieben leidenschafilich den e, welchen sie mlt Paukenschlag begleiten. Die Männer blasen eine Art Flöte oder
A66
Schalmen aus Schilf, auch spielen sie eine Art Lyra mit fünf Sai⸗ ten, die sse Bambardah nennen. (J. d. Dest. Llovd.)
Dauer der Eisenb ahn⸗Fahrten am 20. April. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer
St. M. um Uhr St. M. 11 Potsdam 6 Mrg. 1
M Potsdam 9 P11
Berlin 2 Nm. Iß 1Potsdam 12 Nm. 10 Berlin 65 * 17 Potsdam * 18 Berlin 10 Abds. 1 13 Potsdam 8 Abds 55 Die letzte Fahrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden.
von
um Uhr von
Berlin 8 Mrg Berlin 11 .
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittage Abends ach ein mallger z ut. 2 utt. 160 uhr.
1833.
20. April. Beobachtung.
9
Zuftbruc... . Z 3621 Par. 336. 26 Par. 336 74 Par. Lustwãũrnie ... 3,40 R. Oz R.. 672 R * 2. 0 5 * 1 . 1 06 z Thau kt.... = 1,441 R. — 99 n. 20 R. Dunstsattigung Si vC6t. 38 pét. 68 pCt. Wetter. .. heiter. halb heiter.
.
Quellwarme 6,99 R. Flußwärmet 319 R. Bodenwärme 4,19 R. Aus dünstung 9, 23 Rh. Niederschlag G, 010 / Ruh. Wind W. WSJ. Warmewe chlel 4 1160 Wolkenzug . 2 819 Taaesmittet. 336,44 Par.. 4 6,99 R.. 4. 0,8 0 z.. 63 oët. WSL.
Aug wänmt i l ör g e n. Amsterdam, 16 April. Niederl. virkl. Schuld 311/196. 30 do. 1015.
. Kanz-Bill. 2612/3. 59/9 Span. 16.8. Passive —.
Ausg. Sch. — .
wien, 16. April. do /, Mer. 1071/9. 0.) 1997/“. 399 s1ii7?/g.
ö ö 21,0 / 89. 18/9 257.5. Bank-. Aetien 185051s5. Neue Anl. —.
Königliche Schauspiele.
Montag, 22. April. Im Schauspielhause: Das Kaͤthchen von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abth., nebst einem Vorspiel in 1 Aufzug, genannt: Das heimliche Gericht, von H. v. Kleist. ;
In Potsdam: Der Kardinal und der Jesuit, historisches Lustspiel in 4 Abth., von E. Raupach. (Neu einstudirt) Hierauf: Die Zerstreuten, Posse in 1 Akt, von Kotzebue.
Dienstag, 23. April. Im Opernhause: Zum erstenmale: Der Brauer von Preston, komische Oper in 3 Abth., nach dem Franzoͤsischen der Herren Leuven und Brunswick, zur bei⸗ behaltenen Musik von Adam, von dem Freiherrn von Lich— tenstein.
Im Schauspielhause: 1) Sans noms, vaudeville en I acte. 2) Prosper et Vincent, vaudeville en 2 actes.
Mittwoch, 24. April. (Am Bußtage.) Im Opernhause: Die vier Jahreszeiten, Oratorium von J. Haydn; ausgefuͤhrt von den Königl. Saͤngern Herren Bader, Mantius, Bötticher, Fischer, Zschiesche, den Koͤnigl. Saͤngerinnen, Dlles. Gruͤnbaum, Hedwig Schulze, Lenz, Hussack, Lehmann, so wie von den übrigen Königl. Sängern und Sängerinnen, den sämmtlichen Mitgliedern der Köonigl. Kapelle, der Koͤnigl. Musikschulen, und dem gesammten Chor- Personale des Königl. Theaters, unter Direction des Königl. Musik-Direktors Herrn Moͤser.
Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstüͤtzungs⸗-Kasse (Spontini? Fonds) fuͤr hulfsbedürftige Theater-Mitglieder be—
Preuss. Präm.- Sch. —. Poln. - Ant wer p zinsl. —. Neue Anl. 1698/6 5 K. ; ; CQesttrr. 30/9 Met. 1061/2 Ci. 10 25379. Böll. Lose zu 500 FI. 1837/5. 1333. Präm. . Sch. 7Z12/s. G. do. AO, 66 z / . 890) Span. Anl. SMM, S Eisenbahn- Actien. Ufer a2 /, (j. do. linkes Ufer Bordeaux. Teste —. Köln, Aachen S6 Br. Hambur kank . Actien 1490. 1488. Cons. 380,9 9235. g Ausg. Sch. 9Os,s. 21 ο Noll. do. 80 / 2129. Engl. Küss. 112 2435/4. Peru —. fili 2s. Paris, do, Rente fin eour. 109. 90. an compt 101. 85. Port. —.
Frankfurt a. M.. is. April.
Bank- Actien 1809. 17838.
St. Germain 695 G.
Sambre - Meuse —. Comp. Centrale -.
ingl.
London, Iö. Belg. 1021.
dosg Span. Rente 20S.
M esterr. Met. —. en, 183 April. 16
stimmt. —
Auso 100515 G. 21269 S9 a Br.
PFartial-G0 bl. 155 Br. Loose zu 109 FEI. 282 G. Preuss. Anl. 102 G. Poln. Loose 6ß?, 9.
21H, sg Holl. da? / 16. 3A*/6.
l Versailles rechtes
Strassburg- Basel 337/. C.
Leipzig · Dresden 96 Br
266 G.
. Adam.
, 19. April.
Russ. 107 /. Anril.
Neue Anl. 20!
dom ss. So/ 102. Bras. 771!
* auf: Dr. C. Toͤpfe
2
Passive 37. . d80so Port. 36. . Columh. 30. Mex.
Itz. April. 399 fin cour. 81. 3, 30 Passive 43.
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// „„ /
Montag, 22. April. Oper in 3 AÄktea, nach dem Franzoͤsischen der Herren Leuven und Brunswick, vom Freiherrn von Lichtenstein.
Dienstag, 28. April. Diplomaten. Lustspiel in 2 Akten, von Friedr. Gene. Hier— s Lustspiel in 4 Akten, von r. (Mad. Röͤhnenkamp: im ersten Stuck. Mar⸗ en: Gräfin Morin, als Gastrollen.)
Der Pariser Taugenichts.
quise Montenaro, im zweit Mittwoch, 24. April.
Billets sind im Billet ; Verkaufs-Buͤreau zu haben. — Die Abonnements und freien Entreen sind nicht guͤttig.
Preise der Platze: Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Köoönigsstädtisches Theater. Der Brauer von Preston.
Der Eskadron Chirurg, oder:
Kein Schauspiel.
In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.
Gedruckt bei Ll. W. P ayn.
Allge
Bekanntmachungen.
gewärtigen.
Rothwendiger Verkauf. Renata Hannemannschen Eheleute zugehörige, in dem tigte am Orte d Dorfe Letzlan unter der Nr. 7 des Hypothekenbuchs, gelegene Grundstück, abgeschätzt auf S867 Thlr. 10 sar; den 12. ufoige der nebst Hypothekenscheine und Bedingungen ö. der Registratur einzusehenden Taxe, soll
den 28. M at 1839
an hiesiger Gerichtsstelle verkauft werden. Königl. Land- und Stadtgericht zu Danzig.
Januar
Tas Dampfsch jeden und jeden
Gdittal- Ladung,.
einer Anzeiger f
oder eines zu ertheilenden Amts-Bescheids sich zu
Bekanntmachung.
NMUebrigens haben auswärtige Gläubiger zur Annahine Das den Hofbesitzer Martin Arend⸗ und Catharina der künftig an sie ergehenden Ladungen Bevollmäch⸗
es Gerichts zu bestellen.
Fürstlich Schönburgsches Justij⸗Amt Waldenburg
1839.
Bestallter Rath und Amtmaun,
D. H. Pinther. iff „Leipzig“ gebt wie seither Dienstag von Hamburg Sonnabend von Magdeburg
Franz von Peine, Reifenbinder und Schuhmacher mit Passagieren und Gütern regelmäßig ab.
zu London, Franz Ulrich von Peine's am 17. Januar 176 daselbst getaufter Sohn, welcher, dem Durchlauch tigsten Hause Braunschweig als Lehnmann verpflichtet, auf mehrere an die Herzogl. Vasallen ergangene öffent⸗ liche Aufforderungen seine Lehngpflichten nicht wahr— genommen, auch seit dem Jahre 1826 keine Nachricht ess, geht von seinem Leben und Aufenthalte gegeben und die Dienstag Abend
Lehnä-⸗Auffünfte nneingefordert gelassen hat, wird auf Kopenhagen jeden
den Antrag des Landsisfals Schulz zu Wolfenbüttel, ab. als bestellten Lehnsfiskals, binuen Jahresfrist und spätestens in dem auf
. 9 1839
(Die Leber
Die der Fluß -Dampfschifffahrts-Eompagnie in Hamburg.
di reer i on
Julius Kühne.
Das Dampfschiff „Frédérie V.“. Capitain P. M. von Travemünde nach Kopenhagen jeden
präcise 6 Uhr, und von Kiel nach Sonnabend Abend prä—ecize 7 Uhr fahrt von Kiel nach Kopenhagen
hsermit aufgefordert, sich dauert 29 — 21, und diejenige von Trareiünde nach Kopenhagen 16 — 18 Stunden.) Das assagegeld ist ermäfsigt worden und beträgt in der
anberaumten Termine vor dem unterzeichneten Ge⸗(1Isten Cajüte 6 Species (9. Thlr. Pr. Cour.)
richte zu stellen, widrigenfalls er in Beiracht der Um⸗21en 561
stände und sesnes Alters für todt erklärt nud dem- Kinder unter i0 Jquhren bezahlen die
zufolge über selne in und um Jerxbeim belegenen milien geniessen Lebngüter den Rechten gemäß erlannt werden wird.
Zugleich werden Alle, Tie aus lehnrechtlichem Grunde Fracht gelgden. Ansprüche an dieselben zu haben meinen, vorgeladen, solche in diesem Termine bei Strafe des Ausschlusses an⸗ und auszuführen.
Felmstedt, den 19. . 1838.
Herzoglich Brannschweig⸗-Lüneburgsches
Kreisgericht. Sallue nt en.
in Lübeck ]
C ditt al- Ladung.
Nachdem ju dem Bermögen Carl Friedrich Klötzers. Handelsmannes zu Waldenburg, der Konfurs⸗Prozeß eröffnet worden, fo werden Amis wegen alle und jede, bekannte und unbekannte Gläubiger gedachten Klötzers, bei Strafe des Ausschlusses ven gegenwärtigem Kre— ditwesen, wie auch des Perlustes der Nechts-Wohlthat
der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, kraft die
amtes in Jena,
; àbPerson, 668 ö Hälfte, und Fa-
eine Moderation.
Equipagen und Güter werden geren eine hillige
Nähere Nachricht ertheilt:
lerr D. G. Witte,
in Kiel Herr K. A. Christiani Nachfolger. Lüheck, den 16. April 1839.
Bei dem landwirthschaftlichen Institute
in Jena
werden die Vöorlesungen des nächsten Halbjahres den 27. Mai beginnen. mit der hiesigen Kammerguts⸗Wirthschaft verbundene Lehranstalt wünscht, wende sich brieflich an den Unter— zeichneten oder an den Adjunkt des akademischen Rent⸗
Wer nähere Nachricht über diese
Herrn Lange, und bemerke auf der
Adresse „das landwirthschafiliche Institut betreffend“. Kammergut Zwäjen bei Jena, im April 1839.
Amtmann Sommer.
err
ses, ediktaliter geladen, 61 18329. . an hiesiger Amtestelle zu rechter früher . entweder in Person eder durch genugsam legitimiete und instruirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre bei edachtem Kreditwesen habenden Forderungen zu ligui= 66 und gebübrend zu bescheinigen, darüber mit dem Konfurs⸗Pertreter und über die Prior tãt unter sich binnen gefetzlicher Frist rechtlich zu verfahren, zu be— schließen und den 9g. . 1839 der Publicatlon eines Prätlusip- Bescheides sodann aber den 23. Juli 1839 der Pflegung der Güte und, nach Besinden, der LAlb⸗ schließung eines Vergleichs, in dessen Entstehung aber den 39 Juli 1839 ; der Inretulation und Berfendung der Akten nach recht⸗ lichem Erfenntussse und endlich den 27. A ugust 18309 der Publication des eingegangenen Locations Urtels
Die Encyclopidi Von Cars well
Forbes, Marsha Robert Lee,
Deu
von Dr.
Preis (Mit dem
*
Literarische Anzeigen.
Bei A. W. Hayn (Zimmerstrafse No. 29) ist a0 eben erschienen und in allen Buchhandlangen zu hahen:
erste Lieferung der
e der praktischen Medicin. Cheyne, Clark, Davies, Elliotson, I Hall, Hastings, Hope, Latham,
Stokes, Thomson, Todd, Twedie,
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Ludwig Fränk el,
praktischem Arzte in Berlin. Gr. Svo. 4 Bände in 12 Lieferungen è 18 Bogen.
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Erscheinen des ganzen Werkes tritt der Ladenpreis von 12 Thlr. ein.)
uͤr die Prei
—
ö
——
Den Herren Kunstliebhabern. Die Herren Testaments-Erekutoren des weiland Gra fen Leopold Cicognara machen bekannt, daß mit telst freiwilliger Versteigerung die kosibaren Samm lungen von Riello-Arbeiten und alten Kupferstichen
boten werden. Dlese Sammlungen bestehen vorzüglich:
enthält schätzbare Stücke aus allen Schnlen.
zügliche Abdrücke; sie entbält die Leistungen mehrerer alten Meister vollständiz; von Marc Antonio sind über 200 Stücke vorhanden.
ztens in den diet verschiedenen Auflagen der be— rühmten Tarokkarten, welche unter dem Ramen von Karten ven Mategng bekannt sind, näm— lich die äußerst selten? Original-A Auflage; die fast eben so seltene gleichzeitige Kopie und die wenige Jahre später von Langenpeider ge— stochene.
Atens in einer zahlreichen Sammlung der Klas— sisten Italienischen Chiaroscuri aus dem 161en Jahrhundert.
ztens in einer Sammlung über 1300 — Deut— scher Kupferstiche aus dem 1ü6en Jahrhäanderi der Kunst, worunter etwa 200 voll A. Dürer.
Die Feilbletung beginnt am 109. Mai 1839 und wird in den nachfolgenden Tagen fortgesetzt.
Als besonderer Beauftragter steht derselben Herr Alexander Zanetti, Verfasser des erläuterten Ca— talegues der Cieognarschen Sammlungen, vor, wel cher in den dref vorhergehenden Wochen jede erwünschte Einsicht und Prüfung gewähren und jene Eilute rungen über was sümer für einen Gegenstand, di— verlangt werden könnten, eriheilen wird. Darch heson dere, in den Wiener Blättern einzuschaltende Antün eigungen werden Ort und Stunde, in welchen die Herren Liebhaber die Sammlungen werden besehen können, angezeigt.
Unterdessen zur leichteren Belehrung der Kauflusti⸗ gen ist gesorgt worden, daß besagter Catalogue, welcher mit der größten Sorgfalt verfaßt, ein starker 87 Band mit zwei Tafeln nnter dem Titel: Premier Sieche de la Caliographie, Venise 1837, ausmache, in den vor— zülglichsten Lesezimmern von Wien, Berlin, München, Paris, London, Mailand, Florenz, Rom und Reapel zu Jedermanns Einsicht vorsindig sepe.
In allen Buchhandlungen, en , in der Stuhr—
schen zu Berlin, Schloßplatz Rr. 2, zu Potsdam Ho⸗
henwegstraße Mr. m ist zu haben: —
„C rufiuß, Br. S. G., Noih: und Hülfsbüchlein. 3 Thle. Zehnte Auflage. 11 Thlr.
Vermuüthe man hier nicht einen Rathgeber der ge— wöhnlichen Art. Es sind ernste Worte der Erfahrung eines hochgeachteten Arztes, der ein Leiden, das nur zu oft schon, selbst unerkannt, unendliches Wehe über einzelne wie Über ganze Familien brachte, zum auf⸗ meitsamen Studium gemacht hat, und welcher von vte⸗ sen, die durch seinen Rath und Beistand auf den Pfad der Tugend und des thatträftigen Lebens zu— räckgeführt wurden, als Lebensretter hoch verehrt wird.
Staaten.
1Isiens in einer Folge von 138 Niellen ig Sllber, welche mit den Byzantinischtn beginnt, und bis zu den letzten in Italien verfertigten reicht; sie ist die zablreichste In seiner Art, die existirt, und
2Atens in einer Sammlung von unge fähr 15090 Ita— lienischen Kupferstichen aus dem ersten Jahr— hunderte der Kupferstichkunst, fast lauter vor—
VDurch alle solide Buch, und Musikhandlungen des In, und Auslandes sind zu haben die im Verlage von Moritz Westphal in Berlin, Breite Strafse No. 20, als rechtmäsfsiges Verlags- Eigenthum erschienenen beliebten Original- Tänze und Märsche für
welche dieser kenntnißreiche und ausgezeichnete Ljeb⸗ Pianoforte aus haber hinterlassen hat, in Wien zum Kaufe ange—
Don Quixote von VV. Gährich.
10uũvertä6re zu A Händen, 124 sgr. Ou wer- türe für Pfte. allein, 10 sgr. Marsch des Gamacho, S sgr. Marsch des Don Quixdte, R sgr. Saneho- Galopp, 7 sgr. Pas de Cindq, 10 3gr. Walzer, 5 sgr. Fest- Marsch, 8 sgr. Arleèquin- Galopp und Aragonaise, 8 z3gr. Ballabile, 10 sgr. Schnellwalzer, S sgr. Das Ganze in einem Heft: 15 Thlr. Sechs Contre- tänze nach Motiven aus Don Auixots, vom Musik-Direktor Fr. Weller mit Hinzufügung der Tanztoucen, Pr. 10 sgr. Sämmtliche . sind mit meinen Verlagsstempel versehen, um solche von vignirten Werken und unrechtmässigen Nachdrücken zu unterscheiden. Auf Commers Sammlung von Muster werken des 17ten und i8sten Jahrhunderts für die 90rge! werden noch Subseriptionen bis 248ten d. Mts. angenommen, von wo ab far bestimmt ge- schlossen wird, da das Werk am 1. Mai versendet wir. Ein volÜiständiges Exemplar liegt im Leipzi- ger Börsensaal, so wie hier im Geschäfts. Lokal, ßreite Strasse No. 20.
Bei Hinrichs in Leipzig ist fertig geworden und in Berlin in der Ens lin schen Buchhandlung (5. Mül⸗ ler), Breite Straße Nr. 23, auch bei Mittler ꝛc. zu haben:
Steines, Dr. C. G. D., kleine Geographie für den Schul- und Handgebrauch. Nac den neueren Ansichten umgearbeitet vom Prof. Dr. Ferd. Hörschelmann in Berlin. Ein⸗ undzwanzig ste, rechtmäßige Auflage. bettel von He. K. Theo d. Wagner, ordenil. Lehrer der Geographie u. Geschichie an der Real schule zu Leipzig 31. Gr. Svo. (234 Bogen.) 1839. 7 Thlr. . ,
Auch lin dieser nenesten Gestalt wird Steln's fleine Geographie als bequemes Handbuch zum Rachschlagen und Als dis reichhalligfle aller in Schulen gebrauch. ten geographischen Lebriblcher erfunden werden, EK ist mit den nenesten Bereicherungen der Wissenschaft und den politischen Veränderungen der Gegenwart im Einklang gebracht und durch geeignete Einrichtung des. Druckes üretz vielfältiger Vei änderungen und Zusätze, der dußere Ümfang erhalten worden.
St einn , Br. C. G. D. Waturgesch chte für Schu⸗ len. Mit besonderer Hinsicht auf Geographie und Technologle. Vferte umgearb. u. verm. Aufl. von Hr. Ferd. Renter. Mit 2 Kupfertafeln. Gr. Syo. 1839. 5 Thlr. ö
Ist vorzüglich für Gewerbs-, Real, und Bürger= schülen allgemein zu empfehlen, und die Fortschritte und neuen Enideckungen in der Wissenschaft sind jetzt mög⸗ lichst klar und vollständig darin entwickelt, ;
Virgilii Opera ö. optt. libr. fidem edid.- perpetua et alior. et s ua adnot. illustr. (d que 1Indicem rer. loeupletiss. adiec. A. Forbiger. Ill artes. (ios B. kompress. Gr. Svo,) 1837 — 18639. A Thlr, 10 sgr. ;
Wir freuen uns, hiermit dis Vollendung leser viel- begehrten, höchst vollständigen und preis würdigen Hand. Ausgabe anzeigen zu Können.
J
Komische Musik von Die
Bear⸗
9
Allg eneine
renßische Stiats⸗Zeith
— —
Berlin, Dienstag den 23sien April
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Se. Majestät der König haben dem Beneral- Major von
Koschkull, Kommandanten zu Koͤnigsberg, den Rothen Adbler⸗ Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub, so wie dem Regierungs⸗‘ Orden
Rath Br. von Heyden zu Breslau den Rothen Adler vierter Klasse zu verleihen geruht.
Des Koͤnigs Majestäͤt haben den seitherigen Ober-⸗Regie⸗ rungs Rath und Abtheilungs-Dirigenten beim Regierungs-Kol⸗
Regierung
legium zu Köslin, Braun, zum Praͤsidenten der in Gumbinnen Allergnädigst zu ernennen geruht. Se.
und dem Konsistortal-Secretair Elsner daselbst den Charakter
als Hofrath Allergnaͤdigst beizulegen, auch die desfallsigen Pa⸗
tente Allerhoͤchsteigenhändig zu vollziehen geruht. Abgereist:
nach Neu⸗Strelitz.
Zeit ungs⸗Nachrichten. 8e un g n gen h
Frankreich.
, 17. April. Die gestern erfolgte Abstimmung in der Deputirten⸗Kammer, durch welche Herr Passy zum Praͤ— sidenten ernannt worden ist, beschaͤftigt natuͤrlich heute saͤmmt— liche Journale ganz ausschließlich, und Freude, Schmerz, Aer— ger, hin und wieder auch Ironie drucken sich in der verschie— densten Faͤrbung je nach der Partei, der das Vlatt angehoͤrt, aus. In der letzten Versammlung, welche die Deputirten des
scließen, die nachgerade anfing, für unentwirrbar gehalten zu
Majestät der Koͤnig haben dem Konsistorial-Secretair Düring in Koͤnigsberg das Peädikat eines Rechnungs-Raihs
Se. Durchlaucht der General Lieutenant und Gouverneur von Luxemburg, Prinz Friedrich zu Hessen,
Jacqueminotschen Vereins gestern fruͤh um 9 Uhr hielten, ward folgender Beschluß gefaßt, der den Sinn erklärt, in welchem das Centrum die Wahl des Herrn Passy betrachtet wissen will: „Die versammelten Deputirten, getreu dem System der persoöͤn— lichen Uneigennuͤtzigkeit und einzig auf das Wohl des Landes bedacht, beruͤcksichtigend, daß die Umstände eine Kundgebung der Verschmelzung und der Majoritat in der Kammer nothwendig machen, außerdem beruͤcksichtigend, daß eine Verbindung zwischen den beiden liheralen und onservativen Centris die einzige Combination ist, die einem kuͤnftigen Kabinet Aussicht auf Festigkeit und Dauer verleiht, haben beschlossen, ihre Stimmen dem Herrn Passy zu geben. Die Versammlung hat beschlossen, daß sie fortfahren werde zu bestehen, und daß, wenn die Hoffnungen, die sie auf die Bil— dung eines Kabinets in diesem Sinne gruͤndet, nicht in Er— fuͤllung gehen sollten, sie von Neuem berathschlagen, und die— jenige Haltung einnehmen werde, die ihrer Wurde und dem Interesse des Landes geziemt.“ — Aus diesem Gesichtspunkte Fespricht auch das Journal des Däbats das gestrige Ereig— niß. Die Sprache dieses Blattes ist bei dieser Gelegenheit außerordentlich gemessen und würdig. Es betrachtet es als ein Glück far Frankreich, daß die Kandidatur des Herrn Odilon Barrot gescheitert sey, ohne indeß in der Ecnennung des Herrn Passy einen Sieg der vormaligen Majoritaͤt zu erblicken. Im Gegentheil, es räumt ein, daß die Randidatur des Herrn Poessy von Seiten der 221 ein Zugestaͤndniß gewesen sey; es räumt ein, daß die effentliche Meinung dem Centrum geboten habe, etwas nachzugeben, und sich dem gemäßigsten seiner Gegner zu nähern. Alle gemäßig⸗ ten Fraͤctionen der Kammer hätten sich vereinigt, um den koa⸗—
lisirten extremen Parteien die Spitze zu bieten.
lungen und die Freunde der Ruhe und Ordnung duͤrften sich ) 2 21 E . ö 66 5 “e. ö immer noch Gluͤck zu einem solchen Resultate wuͤnschen. Jetzt
müsse man aber auch ohne die mindeste Zoͤgerung zur Bildung eines Kabinets schreiten, welches in dem von der Kammer angedeuteten Sinne zusammengesetzt sey. Es scheine in der That, meint ein anderes als ob nunmehr Alles verbereitet sey, um langstens binnen 18 Stunden ein neues Kabinet zusammen zu setzen.
Gestern, gleich nach der Sitzung der Kammer, habe sich Herr
Marschall Soult begeben, und sey mit diesem in die Tuilerieen geeilt. Man glaube, das Kabinet werde auf fol⸗ ende Weise zusammengesetzt werden: Der Marschall Soult Tonseils-Prästdent und Kriegs-Minister; der Herzog von Bro— glie Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten; Herr Hu— mann Finanz-Minister; Herr Dupin Großsiegelbewahrer; . Guizot Minister des Innern, Herr Duchatel Handels inister; Herr Sauzet oder Herr Teste Minister des öffent— lichen Unterrichts und der Admiral Jacob See-Minister. Was die Oppositions-Journale zu der Ernennung des Herrn Passy sagen wurden, ließ sich mit großer Sicherheit vorausbestimmen. Sie finden nicht den mindesten Trost darin, daß Herr Passy fruher einer der Ihrigen war, und seit Jah ren von ihnen das Zeugniß eines rechtlichen, gemäßigten und liberalen Mannes erhalten hat. Sie beruhigen sich nicht bei dem Gedanken, daß doch am Ende ein Schritt, wenn auch aller—⸗ dings nur ein sehr schuͤchterner, gegen die linke Seite hin ethan worden ist. Nein! sie stuͤrmen, als ob das Aergste ge— chehen sey, und als ob die gemäßigten Gesinnungen, die bei dieser Wahl vorgewaltet haben, noihwendig zur Anarchie und zum Verderben führen mässen. Wenn man dem National glauben darf, so hätten sich sogar gestern gleich eine große An— zahl von Deputirten zu dem heroischen Enischlusse verbündet, das Hotel des Praͤsidenten nicht zu betreten, so lange Heri Passy im Amte sey. Herr Passy wird sich indeß wahrschein⸗
Dupin zum
einer ohnehin so leicht zu verscherzaden Pepularität seinem Lande den wahrhaften Bienst geleiste hat, eine Kresis zu be—
werden.
Ein ministerielles Journa!versichert, daß die vor— malige Majoritat Bedingungen an de Ernennung des Herrn Passy geknuͤpst habe, und daß diess Bedingungen von dem ehren werthen Deputirten angenommet worden seyen. Die von dem Herrn Passy eingegangene Verfflichtung soll darin beste— hen, daß er sich anheischig gemacht habe, faͤr Herrn Cunin— Gridaine zu stimmen, salls durch seitzn Eintritt in das Mini—
sterium der Praͤsidentenstuhl erledigt bürde.
In der heutigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer war, bis zum Abgange der Post, das Satinium über die Vice— Präsidenten noch nicht beendigt.
Die Presse erwahnt des Geruͤgts, daß Herr Dupin zur Wuͤrde eines Pairs von Frankreich eheben werden solle.
Aus nachstehender Zusammenstelling ergiebt sich die Zahl der Stimmen, die Herr Odilon Barot bei den verschiedenen Abstimmungen der Kammer uͤber die Pꝛsidentenwahl erhalten hat.
Für die Mäsident Für die Pice—
schaf: Präsidentschaft:
August 1831 ..... 1 Stimme. 119 Stimmen. Novbr. 1832 9 9 Dez br. 1833 ; z
August 1834 ü ö
Am 30. Dezbr. 1835 ü .
Am 29. Dezbr. 1836 0
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D
Am 1. Am 22. Am 24. Am 8.
Am 27. Dezbr. 1837 Am 21. Dezbr. 1838 Am 16. April 1839 ö .
Es heißt, die interimistischen Minister arden der Kam— mer, gleich nachdem dieselbe sich koistituirt hat, den Gesetz Ent— wurf, in Betreff der Eisenbahnen vorlegen, ohne die Bildung eines neuen Kabinets abzuwarten Den Ministern des 15. April ist daran gelegen, daß man wisse, daß dieser Gesetz⸗Ent⸗ wurf von ihnen vorbereitet wordin ist und sie haben ihre in— terimistischen Nachfolger beaustragt, denselben der Kammer vor— zulegen, bevor ein neues Kabinet sich seiner bemächtigen koöͤnne.
Das Finanz-Ministerium versffentlicht die Uebersicht der indirekten Einnahmen wahrend der drei ersten Monate dieses Jahres, verglichen mit den drei ersten Monaten der Jahre Wz8 und 1857. — Im Jahre 1837 betrug die Einnahme durch die indirekten Steuern 143,716,000 Fre; im Jahre 1838 betrug dieselbe 17. 687, 000 Fr. und ist in diesem Jahre auf 152,193, 000 Fr. gestiegen. Die Vermehrung ist hauptsaͤchlich dem inlandischen Taback und Zucker zu verdanken. Diese neue Steuer hat in den 3 ersten Mongten d. J. 1,2652, 060 Fr. eingetragen. Es sind aber nur die beiden ersten Monate dieses Jahres, die im Vergleich zum Jahre 1838 eine Vermehrung ergeben haben, denn im Monat März betrugen die Einnahmen J,56l, 000 Fr. weniger als in demselben Monate des vorigen Jahres.
Hussein Chan, von dem Schach von Persien mit einer Sendung an die Königin von England beauftragt, ist gestern in Paris angekommen. Er wird einige Tage hier verweilen.
Böͤrse vom 17. April. Die Ernennung des Herrn Passy hat einen guͤnstigen Eindruck auf die Course der Renten ge— macht, indem man nun mit Bestimmtheit der Bildung eines definitiven Ministeriums entgegensieht. Es hieß, daß die des— fallsigen Ordonnanzen in dem Moniteur vom Sonnabend den 2hsten d. M. erscheinen wurden.
D 2 8 8 2 2
— — Paris, 14. April. Das neue Ministerium und die
Dies sey ge⸗
Kammer aufzulssen! 1 lamentarisches Ministerium? Warum nicht dann, als sich das hiesiges Blatt, Land noch bestimmter ausgesprochen hatte? Warum verlängert
man den Zustand des Unbehagens, der Besorgniß, der Hemmung
liche Pläne!“ die Hälste von dem, was man noch weiteres von den verschie⸗ denartigen Standpunkten und Ansichten aus höoͤrt. Aber alles dies
lich mit dem Gedanken zu trösten wissen, daß er auf Kosten
Folgen der langen Ministerial-Krisis liefern nur zu erwuͤnschten Stoff der ewigen Oppositionen, dem boͤsen „Geist, der stets ver— neint“. Wer die Dinge umzudrehen versteht oder beschränkt genug ist, nur alles so zu nehmen, wie es äußerlich erscheint und nicht die wahren Gruͤnde uͤbler Folgen einsieht, der hat allerdings jetzt Anlaß genug gegen die Regierung, vielfache und schwere Anklage zu erheben; nur Schade, daß die Vorwuͤrfe auf die Häupter der Opposition schwer zuruͤckfallen. Jene Ehr— lichen oder Scharfsichtigen rufen: „Welcher Fehler war es, die Warum wählte man nicht gleich ein par
der Gewerbthätigkeit durch dies provisorische Ministerium? Das ist entweder Ungeschick, oder es verbergen sich dahinter gefaͤhr⸗ Das ist freilich viel auf einmal und noch nicht
ließt aus andern Quellen, und vorzugsweise aus einer. Suchen vir diese eine auf und folgen wir ihrem Laufe. Sie ist nicht so schwer ju finden, wie die des Nils; zu Ueberschwemmungen aber würde sie führen, wie diese, wenn gleich nicht zu so heilbringenden. Es ist dies der demokratische Geist, der die constituttonnelle Koͤnigsmacht angreift, dieses einzig Feste inmitten des Meeres der Leidenschaften und tausendfältiger Interessen, die es umwo⸗ gen, und wo die Parteien sich als Wellen und Brandungen hervorheben und toben. Der Mittelpunkt der ganzen Bewe— gung ist, wie sehr es auch Manche leugnen wollen, oder wirk— lich sich daruber taͤuschen, die Forderung, daß der Koͤnig sich alles Einflusses, aller Regierung begeben solle, wodurch er die Charte, die er beschworen, in Wahcheit verletzen und Frankreich der Anarchie wieder preisgeben würde. Das Traumbild, als koͤnne eine Wahlkammer, aus Elementen erbaut und auf einer Basis, wie die hlesige, eine kompakte Majoritaͤt in sich bilden, und diese mit aller Gerechtigkeit und mit voller Zufriedenheit des Landes, die Regierungs Geschäfte durch die von ihr bezeichneten und, eiwa des theatralischen Gepränges wegen, von einem Koͤ— nige ernannten Minister besorgen lassen; — diese neue, und wie man meint, durch die Weisheit der Gegenwart verbesserte Auflage der ersten Franzoͤsischen Revolution: — welchen Erfah—
renern und das Wesen der Dinge Begreifenden wird dies noch
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die Unwissenhelt, die poetische Gut⸗ wer eine Rolle in einem solchen
glaubt noch an die Möglich bei der Kundgebung des Wil
taͤuschen? Nur die Jugend, muthigkeit und vor allem, Drama ubernehmen möchte, keit seiner Realitaͤt. Wenn nun ! lens der Coalition kein Zweifel darüber war, was sie eigentlich molle; wenn das Ministerium nicht bleß der Persenen oder einzelner Fragen wegen, sondern in Wahrheit m Geiste dieses neuen Systems gebildet werden sollte, o konnte natürlich der König dem nicht nachgeben. Und hatte er es selbst gewollt, so war nicht abzusehen, wie ein solches Mi⸗ nisterium in dieser Kammer moͤglich seyn sollte. Nähn e man auch das Unglaubliche an, daß Legitimisten und Republikaner, das linke Centrum und die Doctrinairs, einträchtig mit irgend ei— nem aus der Coalstion hervorgegangenen Ministertum gestimn mt hätten, so wuͤrde ihm dadurch doch keine Majorttat erwachen seyn. Das Ministerium vom 13. Apcil hatte eine Ma⸗ joritèt, und dennoch konnte die Verwaliung mit die ser nicht kräftig und gedeihlich zu leiten gehofft werden. Sie war theils zu schwach, so daß von dem Zufalle des Ausbleibens weniger Mitglieder die Entscheidung der wichtigsten Fragen abgehangen härts; sie war zu leidenschaftlich aufgeregt, die Parteien hatten sich zu schroff erklaͤrt, zu sehr und bestimmt sich dadurch gebun⸗ den, als daß eine andere, als eine durchgängig unbedingte, sy⸗ stematische Opposition erwartet werden durfte. Es war also nicht auf wirkliche Berathung, Verstaͤndigung, sondern nur auf Streit und Verwirrung zu rechnen. Von der 2lten Kam mer ließ sich demnach uberall nichts Heilsames absehen, eine neue dagegen gab besseren Hoffnungen Raum. Es stand zu erwarten, daß die letzten Vorgänge das Land über die Folgen aufgeklärt haben wuͤrden, welche die Bestrebuntgen der Coalition nach sich ziehen mußten; daß sich in den neuen Deputirten eine grbßere Anzahl von loyalen, leidenschaftlosen Mannern um den Thron famineln möchte, die ihn als den einzig festen Kern erkennten, um den sich Alle zu vereinen hätten, die es mit ih⸗ dem VBaterlande wahrhaft gut meinten; daß nur auf seinem Banner die Worte: Ordnung, Friede und Freiheit eine Wahrheit seyen; daß die Freiheit und die Ehre aber, welche die Coalition gefährdet glaubte und retten wollte, nur die Anarchie und den Krieg gebären könnten. Somit ergab sich, daß, wenn das alte Ministerium mlt dieser zwiespaltigen, auf⸗ geregten Kammer sich nicht verstndigen konnte, und wenn eben fo wenig ein anderes Ministerium dies vermochte, die Kammer sich selbst ihre Aufloͤsung bereitet und diese unvermeidlich ge⸗ macht habe. Die neu gewählte Kammer erfüllte die gehegten Erwartungen jedoch auch nicht. Die Männer der vorigen wa. ren meist in dieselbe zurückgekehrt, und die Coalition erhielt sogar das Uebergewicht, indem alle die bekannten Mittel der Aufregung durch dieselbe ihre Wirkung nicht verfehlt hatten. Verfassungs mäßig bileb nun nichts übrig als bald ein Ministe⸗ rium im Sinne dieser Kammer zu bilden, die aber freilich in voller Bestimmtheit sich noch nicht ausgesprochen hatte. Die Frage war also zunächst: aus welchen Elementen? Kein Zweifel schien anfangs, daß Herr Thiers, der beredte Verfasser der Geschichte der Franzoͤsischen Revolution, — die Jedermann jetzt eifrig studirt, — der Mittelpunkt seyn muͤsse, ja, nach Vielen, die einzige Möglichkeit wäre. Aber es bedurfte noch metzrerer Personen, und das schien eine Unmsͤglichkeit, daß eine Coali⸗ tion so heterogener Natur, die zum Angriff und zum Zerstöͤ— ren ganz brauchbar sich erwiesen hatte, nun zum Aufbauen sich verständigen und einträchtig wirken werde. Der erste Ver such bewies dies sofort! Alles, was der König einräumen konnte, gab er der neuen Combingtion hin, und ein gefeier— ter Krieger lieh ihr den Glanz seines Namens. Ueber allge—⸗ meine Prinzipien schien man sich verständigt zu haben, es fehlte nur noch die Unterzeichnung der Ernennungs Ordonan—⸗ zen, als bei der ersten Prrobe einer näheren Erörterung einzel ner besonderer Punkte das mühsam errichtete Gebäude schon zusam⸗ menbrach. Jedes aus den Reihen der Coalition zu bildende Ministe⸗ rium unterliegt aber jetzt einem schlimmen Dilemma: Entweder muß es, aus mehreren Parteien derselben gebildet, vielfarbig werden, und dann ist ihm innerlich keine Dauer zu verheißen; eder es wird aus verträglichern Elementen einer Partei zusammenge— sucht; diesen fehlt dann aber doch immer, und waren sie auch aus den zahlreichsten genommen, die Sicherheit einer Masoriütät. Daß Niemanden mehr daran gelegen siyn konnte, als dem Koö— nige, ein Ministerium zu Stande zu bringen, das begreift sich leicht, wenn man bedenkt, welche Last ihm aus den unaufhoͤ⸗— lichen Unterhandlungen erwachsen muß, und wie vielfach er da— bei betheiligt ist; wie dieser lähmende Zustand den Regierungs— Geschäͤften und dem Wohle des Ganzen nachtheilig si erweist Daher hatte der Konig, mit Vergessen aller pe lichen Berietzungen, jede nur denkbare Combination e! Mi⸗ nisteriüms durchversucht, und als die Unmsglichkeit sich her— ausstellte, damit zum Ziele zu gelangen, wurden die Kam, mern zusammenberufen. Ihre Eröͤffnung war schon einmal hinausgeschoben worden; zum zweiten Male wäre es eben so
bedenklich als nutzlos gewesen. Sie konnten biglinehr setzt
dazu mit brauchbar erscheinen durch ihre indirekte Mitwirkung,
die Loͤsung der Aufgaben zu sördern. Das Land und die
Kammern seibst möchten sich' nun kberzcugen, was hier möglich
und was unmöglich sey. Vor diese neüe Kammer zu treten,
würde aber Nicinand! dem ausgeschiedenen Min istet mum zuge,
muthet haben; ein neues definitives war nicht zu ö . zu
bringen gewesen; also blieb nur der freilich ungen ohnliche Aus—
weg eines provisorischen. Daß auch herüber der Lärm lee⸗
brechen werde, daß nach gewöhnlicher lt, ohne Racksich, auf.
die unvermeidlichen ümstände Jeder die ses, und ines ausgtei⸗
fen und eben so hart als unbillig sich ergießen werde, war we⸗ nigstens nicht neu. Die edle Selbsverleugnung der Männer,
weiche diese undankbare Stellung üͤbernemmen hatten, entging
nicht den bittersten Schmaähungen aller Ait. Dann haͤtie
der König auch wieder kein solches, sondern ein de⸗
sinttives bilden sollen; wenn es auch nicht nöglich
war, er haͤtte es aber dennoch thun muͤssen, und er nur sey das