1839 / 119 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1st àber, einer freien Reaterung müde zu werden, und dies Unglick u sen wir verhlndern. Es giebt nur esn Mittel, Erwiefen ist, daß n die sem Raume, im Lande, ich möchte fast sagen in den Ideen, ein? Majorität besteht. Die berdersestigen Kräfte halten sich so sehr das Gleichgewicht, daß es unmöglich ssi, eine Majorität zu finden; die Sckuld dieser Lage irägt Riemand, fondern sie liegt rein in den Se hälluissen. Was fordert nun das Land in diesemꝭ Augen; 'biscke⸗? Ferdert es, daß Sie politische Theorteen, entwerfen! Fordert es ven Ihnen, eines dicser wichtigen neueren . esctze, welche dae dand in zwei Lager zu tbeilen pflegen? Oder fordert es auch

; K z 0⸗ Mur, e in dem Programme des Ferrn Thiers, einen von den . Len Enischlüssen, welche die Ribe Europa's hloßstellen könnten?

Nichts von Allem. Ssle wissen, daß das Land, daß die Redner der de ene. ver allen Diugen w als den status quo, als eine wahr⸗ hafte Vertagung aller großen polttischen Fragen gefordert baben. Die Kammer fann aber durch einen unnützen Kampf nur eine von den beklagenswerthen Erschütterungen hervorbringen, an denen das Land schon' deej Monate leidet. In ener solchen Lage der Dinge sind die Ramusern, wenn es nicht über der Kammer eine vermittelnde Macht giebt, elch im Stande sst, die Frage für den Augenblick zu entscheiden, auf die dußenste Roth wendigkeit, auf die Rothwendigkeit eines neu— ralen Ministeriums, eines Coalitions Ministeriums beschränkt. In diesem Augenblicke, ineine Herren, bemüben Sie sich vergeblich, sey es unter der Ferm einer Appellation an's Land, sey es unter der Form ven Jaterpellationen oder einer Adresse, wie eben vorgeschlagen vurde, eine dauerhafte Majorität in den politischen Körperschaften, eine Regierungs-Majorität im ganzen Lande hervorzubringen. In iner solchen Lage ist die Aufgabe edler Charaktere, jedes Ministerinmm, welche die Krone in den ihr anstehenden Fractionen wählen wird, zu

nnterstützen, unter der Bedingung, daß das Minisierium das Sombol unserer Lage annehme, d. h. den parlamentarischen der politischen

Leidenschaflen Schweigen anferlege und dem Lande schleunige und wahrhaste Hülse bringe. Noch ein Wort, dies soll unfer Programm ern. Die Männer der Partei, zu der ich gehöre, sind bereit, ein Mi— nisterium zu unterstützen, welches nach der moralischen und materiellen BVerbesserung des Landes sireben würde. Sie behalten sich nur eins vor: ihr politisches Vertrauen. Vergessen Sie nicht, daß dieses, ein— mar verloren, nicht wieder gewonnen wird, daß man dasselbe nicht nach Belieben auf dieser Rednerbühne ausruft, sondern es verdient oder nicht verdient.“

Nachdem sich die durch die Rede des Herrn von Lamar⸗

tine hervorgebrachte Aufregung einigermaßen gelegt hatte, be— stieg Herr Guizot die Rednerbuͤhne und sagte, daß, wenn es

dem vorigen Redner aufgefallen sey, daß er sich eines Ausdrucks und dies sey Schuld an der Krisis. Sie wird damit schließen, womit

bedient habe, der ihm gewissermaßen als einen Mandatarius der 221 erscheinen lasse, so nehme er diesen Ausdruck gern zu— äck. Es verstehe sich wohl von selbst, daß er in dieser Bezie— hung kein Mandat gehabt habe; auch habe er auf ein solches niemals gewartet, um die Vertheidigung der konservativen In⸗ teressen und Prinzipien zu ubernehmen, sondern er habe sein Mandat, besonders sobald die Vertheidigung schwierig und ge— saͤhrlich gewesen sey, in seiner Ueberzeugung gefunden. Ihm wolle be— danken, daß unter solchen Umstaͤnden diejenigen Männer, die sich jetzt so uͤberaus empfindlich zeigten, nicht mit derfelben

3 ĩ i i heili S iven 2 n . Energie und Tingebung die heilige ache der konservativen abgewartet, und endlich hat sie die Explicationen abgewartet, die in die sem

Prinzipien vertheidigt hatten. Ihm aber sey es nicht gegeben, aswechselnd ein Konservativer und ein Radikaler zu siyn. Er hahe bestimmte Meinungen, und er sey bemüht, dieselben so— wohl durch That als durch Rede geltend zu machen. Herr von Lamartine erwiederte, daß er nicht leugnen könne, bei dieser Gelegenheit empfindlich gewesen zu seyn. Aber eine solche Empfindlichkeit sey erlaubt, da sie sich nicht auf ihn, sondern auf dio Meinung von den 200 Mitgliedern beziehe, denen er angehöre. (Unterbrechung im Centrum). Was die Beschuldi— gung des Herrn Guizot betreffe, daß er seine Meinung gewechselt habe, so wolle er darauf nur ganz in der Kuͤrze ant⸗ worten. Sejt er in dieser Kammer sitze, habe er mit Ausnahme der letzten Session,

Die öffentliche Meinung werde nun beurtheilen, wer von ihnen Beiden mit dem größten Rechte beschuldigt werden konne, feine Ansichten elnem Partei⸗Vorurtheile unterzuordnen.

Der General Bugegud sagte, daß die 221 weder Jeman⸗

u stipuliren, noch fuͤr sie das

den beauftragt haͤtten, fur sie lle Blicke sind auf die Herren

Wort zu nehmen. (Gelaͤchter.

Guszor und von Lamartine gerichtet). Uebrigens scheine ihm, daß Herr von Lamertine Unrecht gehabt habe, ein dem Herrn

Guzot entschluͤpftes Wort zum Gegenstand seines Angriffes zu machen. Herr Guizot habe im konservativen Sinne gesprochen und verdiene deshalb den Dank aller Anhänger dieser Grund saͤtz. Herr Odilon Barrot, der hierauf das Wort ver, langte, ließ sich im Wesentlichen folgendermaßen vernehmen:

„Es geschieht weder im Interesse einer politischen Stellung, noch im Interesse einer Partei, wenn ich mich in diese Debatte einmische; denn die Rolle der Meinung, in deren Ramen ich spreche, ist eine Rolle der Entsagung. Wir haben niemals auf einen Antheil an der Gewalt Anspruch gemacht, und auch jetzt thun wir dies noch nicht. Wenn man auf dieser Rednerbühne von einem Ministerium gespro⸗ chen hat, welches die ganze Coalition umfassen solle, fo war es damit wohl nicht ernstlich gemeint. Ich begreife eine Coaittfon der Mino⸗ ritäten geen ein Ministerium, welches den aufrichtigen Bedingun. gen der Repräsentatio⸗-Regierung nicht genügt; aber diese Minoritä— ien hahen verschiedene polttische Meinungen, und können sich deshalb nicht füglich in einem Kabinet zusammensinden. Es isi nicht rich lig, wenn man sagt, daß wir nach den Wahlen auf eine Theilung der hehen polstischen Stellungen Anspruch gemacht hätten. Auf jene Kandidatur zur Präsidentschaft, welche als ein Hinderniß dar— gestellt worden

den. Dies ist ganz einfach die Rolle der Opposition während der Keists gewesen; sie hat nichts für sich gefordert; sie hat nicht zuerst die Kandidatur angeregt, von der man so viel Lärmens gemacht hai. Nun aber läßt es sich beigehen, uns eruste Vorwürfe Man behandelt uns mit einer Art von Verachtung; wir sind, wenn

man einem Redner glauben soll, eine Partei, die sich durch die Presse beherrschen läßt, eine Partei, die durch fieinliche Ideen geleitet wird,

ine Partei, die dem Lande Besorgnisse einflößt. Als ich diese alte Polemik wieder aufleben hörte, als ich sah, wer uns mit dleser syste⸗ matischen Ausschließung bedrohte, und zugleich von diesem Redner vernahm, daß er und lin? rn, allein im Stande wären, die Be⸗

ĩ regelmäßigen Regierung zu erfüllen, da en,, y ) ; ohne Zweifel wichtiger als das letztere, und Herr

fehr gut bemerkt, daß er für Äufrkchterhaltung der September,

ich mit einem Male, woran ich war. Jener Redner hatte eine Ie h en e. einem gewissen Theile dieser Kammer zu bewerkstel⸗ ligen, und es war nicht mehr als billig, daß diese Versöhnung auf Kosten der linken Seite geschah. Wir haben bei dieser Gelegenheit wieder gesehen, welch' selisamen Täuschungen sich gewisse Staatsmän⸗

ner hingeben. Ist nicht derjenige, der sich den Linschein gab, als habe hiug ; zu der linken Seste, zu . n n

spuliren, von einem Mitgliede jener Partei

H., von rer. Behauptungen de , m, . Guse hestritten worden sind! Bon der gemäßigten Fraction der Majorität vom 18. April. Man sieht also dentiich, daß diese Frac⸗ tion nicht mit den Ansichten des Herrn Guijot einversignden ist. Aber ist derselbe denn eiwa der Repräsentant des anderen

der Partei vom 15. April, welche wesentiich die persön liche Polt verficht⸗ Gewiß eben fo menig, oder die Ertrterungen bei Gelegen— Adresse wa 6 nspiel X ** 2 —— Sen sation.j * 264 die ser nischen ie len aus be⸗

hein der .

Wir begreifen die Geschicklichkeit eines Mannes nicht, der fa an der Schwelle der Gewalt sicht und jeden Augenblick berufen wer⸗ den kann, eine wichtige Rolle zu spielen, wenn er ein so entschiedenes Aunathem über eine ganze Meinung ausspricht, wenn er weder auf

aller gemäßigten Meinung!

rerdienen denselben nicht. prochen, daß wir gegen den Eintritt elniger Männer des rechten Centrums nichts ein nwenden bätten. Trotz früherer, heftigen Kämpfe

Zu der Frage des Augenblicks übergehend, drückte

Personen gefallen lassen.

Herr Odilen Barrot schloß mit folgenden Worten: vor Bildung eines Ministerjums den Zusammentritt der Kammer ab⸗ warten wollen; dann hat sie die Bildung ihrer definitiven Bureaus

den gemäßigten Oppositionen angehört Herr Guizot aber sey bestaͤndig im Besitze der Gewalt géwesen. inmitten

lon⸗Barrot nicht auch uns ausschließen? die er Ibnen vorschlug, etwas Anderes? Er wirft uns vor, wir hat—

ist, wurde von mir und meinen Freunden verzich⸗

tet, als uns die sich daran kuüpfenden Schwierigkeiten bekannt wur, i n . dit Politit, wesche seit acht Jahren herrscht, die Politik des juste=

milieu erhalten werde. ĩ J milieu mit den Modtficatiönen, welche die Verschiedenheit der Zeiten u machen.

Odilen Barrot und seine Freunde haben die

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schuldigt man die linke Seite anti-geuvernemental und eine Sklarin

der Presse zu seyn? Diesen Augenblick wählt man, um alle jene alten Vorurtheile gegen uns wieder ins Leben zurufen. Bergeßt Ihr denn gauj, daß Ihr unsere Mitairkung angenommen babt, um dein parla— mentgrischen Prinztpe den Sleg zu verschaffen? Vergeßt Ihr denn ganz- daß Ihr gemeinschaftlich mit Uns die Wablschlacht geltefert babt? Wir verdanken es zum Theil Euch, daß unsere Zahl sich so augenscheinlich

vermehrt hat, und Ihr beschuldigt uns, autfgouvernemental * st immer

die Zeiten, noch auf die Personen, noch auf die Tendenzen des Lan— des Rücksicht nimmt. Sollte ihm das politische Spmptem, welches sich

durch die Wahlen kund gegeben bat, als eint Gefahr erscheinen? Er⸗ blickt er nicht in den so gedrängten Reiben der linken Seite eine

Bürgschaft für die Zukünst, eine Hoffnung der Berschmel ung Oder sollte ihm eine solche er⸗ schmeljung nicht wünschenswerth erscheinen? Man hat uns oft den Vorwurf gemacht geinacht, ausschließlich zu seyn; aber wir Wir haben uns deutlich darüber ausge—

begriffen wir, daß Männer von so entschiedenem Talent nicht füglich außerhalb der Regierung bleiben könnten. Aber nur die Mänuer, nicht die Dinge gesianden wir zu; und wenn ihr Anspruch darauf macht, mit fliegenden Fabnen in die Verwaltung einzurücken, so würde es unsere Pflicht seyn, euch aus allen Kräften zu bekämpfen.“

2 O dilou Barrot die Meinung aus, daß sich allerdings in dieser Kammer eine große und imposante Majorität bilden lasse. Wäre dies nicht der Fall, wäre es wahr, wie Heir Guizot behaupte, daß die Kammer in zwei gleiche Hälften getheilt sey, so müsse man dies nach zwei Auflöfun— gen als ein trauriges Resultat betrachten und die Ohumacht der Jasti— tutionen anklagen. Er glaube, daß ein Ministerium des linken Cen— trums eine kompakte Majorität um sich sammeln würde. Ein solches

Ministerinm könne nicht allein auf die Zustimmung der linken Seite,

sondern auch auf den großen Theil des Centrums, der die Amnestie gewollt habe, zählen. Er fürchte nicht, von jenem Theile des 15. April widersprochen zu werden, wenn er behaupte, daß derselbe keine sustematische Opposition gegen ein Ministerium des linken Centrums machen werde. Die Krisis, die jetzt das Land heimsuche, datire nicht von vor M Tagen, wie man gesagt habe, sondern sie dauere bereits 2 Jahre. Sie dauere seit der Bildung des Ministeriums vom 15. April. Damals habe man die Sachen ohne die Personen gewollt

Man werde sich jetzt die Sachen met den Es seyen allerdings darüber 2 Jahre ver— loren gegangen; aber was bedeuteten 2 verlorene Jahre, wenn es auf einen so großen und so Nutzen bringenden Berfuch ankomme. Er habe mit Freuden gebört, daß die Krone sowohl in Betreff der Personen, als auch der Sachen nachgegeben hätte. Dies beweise, daß die Institutionen für die Verhältniffe ausreichten, und daß man nur die von den Justitutionen gegebenen Andeutungen vernachlässigt habe.

sie hätte beginnen sollen.

Augenblick auf dieser Rednerbühne ausgetauscht werden. Worauf will sie ferner noch warten? Etwa darauf, daß wir selbsi eine Kandidaten⸗Liste an⸗ fertigen und darüber zur Abstimmung schreiten? Dies wäre eine An= maßung, die uns nicht in den Sinn kommen kann. Ich hoffe, daß auf diese Explicationen die Bildung eines Kabinets aus den wahrbaften Elementen der Majorüät folgen wird. Ich hoffe, daß endlich alle versönlichen Präten⸗ sionen verstummen werden, und daß, wenn neue Hinderniffe, von welcher Seite sie auch kommen möchten, neue Verzögerungen herbeiführen sollten, Sie einer solchen Lage gewachsen seyn, und die Krone eine zugleich ehrerbietige und energische Sprache vernehmen lassen werden. (Lebhafter Beifall in einem großen Theile der Versammlung.)

Herr Odilon Barrot ward bei der Rückkehr auf sei— nen Platz von einer Menge von Deputirten umringt und empfing die lebhaftesten Glückwuͤnsche. Herr Thiers und Herr Dupin drückten ihm die Hand. Nachdem die Sitzung einer lebhaften Aufregung 10 ꝛ̃ r chern gewesen war, bestieg Herr Guizot die Redner uͤhne. bug Kammer wird mir wohl glauben“, sagte derselbe, daß Nie⸗ mand sehnlicher als ich das Ende dieser Erörterungen wünscht; aber ich muß auf die Rede meines Vorgängers einige Worte antworten, um die Wahrheit meines Gedankens, der falsch gedeutet worden ist,

wiederherzustellen. Derselbe hat mir vorgeworfen, ich hätte mir ein

Mandat angemaßt, ich hätte meine alte Stellung gegenüber einem Theile der Kammer einnehmen wollen. Ich habe mir indeß kein Mandat angemaßt, ich habe meine Stellung nicht aufgegeben, um

eine neue zu suchen und weise diese Vorwürfe zurück. Herr Odilon Bar⸗

rot hat mich ferner beschuldigt, ich wolle en, wieder auffrischen, aber

derselbe erlaube mir zu sagen, daß ich nicht geäußert habe, seine Partei sey mit

* . unvereinbar und begünstige die Unordnung. Ich habe das nicht gesagt. zur Regierung defähigt, aber ich bin weit entfernt, alte Streitigkei— sen wieder aufwecken zu wollen. Man hat mich ferner beschuldigt,

ich habe eine ganze Partei ausschließen wollen, aber wollte Herr Odt⸗

Oder war die Zulassung,

len mit fliegenden Faynen uns der Gewalt bemächtigen wollen. Ja, so wollten wir eg. Kommt man im Namen seines Werthes, seines Stoljes, so verdient man Tadel, kömmt man aber ohne alle, persönlichen Rücksichten, im Namen seiner Partei, des öffentlichen Interesses, so ist das eine würdevolle Stel⸗ lung, und ein solcher Einiritt in die Gewalt die höchste Ehre. Herr Odsion Barrot und ich haben denselben Wunsch, den, bald ein Kabt⸗— ner und eine Majorität gebildet zu sehen; aber ich wünsche auch, daß

man auf die Schivierigkeiten, die Zeitumstände, die allgemeine Stim⸗

mung und, den Zustand des Landes Rücksicht nehme; ich wünsche, daß

Ja, ich wünsche die Politit des suste— und der Umstände bedingt. Herr Sdilon Barrot bäöit un sere Folttt für schlecht, ich sie für gut; er glaubt, sie müsse geändert werden, lch nicht. Wir mwünschen aue die Büdung eines Ka— binets, aber unter verschiedrnen Bedingungen. Ich werde meine Meinung angeben Ich glaube, daß die Majorität

durch die Pereinigung der Ceuiren, des größten Theils des ünken

e (Bewegung,) Herr ptein ber- Sefetze und Die September Gefetze siud lers hat er esetze sey; auch ich will sie beibehalten wissen. (Murren auf der af Seite. Wir können uns hier fret und ohne Bitterkeit aussprechen. Ich weiß freilich, daß es Menschen giebt, welche enn, , könne nicht mit bestimmten un 2 enen AUnsichten verbunden seyn. Ich bin aber überzengt, daß eine gemä 6 ch nichts me als durch Schwäche und Unentschlossenhest ge . rt wird. Ist die Gewalt star 9 39 ö. ihr inn zu ingß y chn z , u Ausschweifungen fortgertsfen. ich gest sesagt, und woge⸗ ki sich ne ,n nn erhoben, war der Augdriülck meiner Ueber= len ung. Man mag meine Worte deuten, entstellen aber ich vro⸗ iestfre gegen die Absichten, die man mir untergelegt hat. Will man noch eininal die Leldenschaften der Kammer aufregen, so mag das vn, aber ich will mich uicht dazu be n, ch will einzig und ein der Kammer und dem Lande die r um das Re⸗ sultat herbeizuführen, welches ich wünsche: die juste milieu ergebenen Majorität, welche ein

Centrums mit dem rechten gebildet werden i

das Disjunctions-Gesetz angegriffen.

„Die Krone hat

Minuten lang

Ich hahe gesagt, diese Partei sey weniger als andere

eigenen

milien zur Folge baben würde.“ Die Rede des Herrn Gutzot drachte eine große Aufregung hervor.

Nach einigen Worten des Herrn Cunin Gridaine, in welchen er auf die Nothwendigkeit einer Versoͤhnung zwischen den verschiedenen Parteien hindeutete, faßte Herr Mauguin die bisher stattgehabteu Debatten zusammen, und sagte schließ⸗ lich, daß er fuͤr jetzt auf eine einfache Tagesordnung antrage, daß er aber, falls binnen 5 bis 6 Tagen noch kein Ministertum gebildet sey, wieder auf der Rednerbuͤhne erscheinen, und dann eine Adresse an den Koͤnig beantragen werde. Die Kammer schloß hierauf die Debatte und ging zur Tagesardnung über- Ueber die kurzen Verhandlungen, die alsdann noch in Betreff des vielbesprochenen Vorfalls bei St. Jean de Ulloa stattfanden, werden wir morgen berichten.

Paris, 24 April. Es scheint fast unmsglich, daß die ministerielle Krisis sich nun noch ferner in die Lange ziehen sollte. Die stattgehabten Explicationen in der Deputirten⸗Kam⸗ mer, obgleich nicht von einem bestimmten Resultate begleitet, haben doch das Gute gehabt, daß sie dem Geiste der Versoͤhn⸗ lichkeit, der offenbar viele Mitglieder der Kammer beseelt, neue Nahrung gegeben haben. Wenn man jene Debatten aufmerk— sam durchliest, so scheint keine wesentliche Meinungs-Verschie⸗ denheit zwischen dem linken Centrum und den 221! zu herrschen, und dann ließe sich auch eine Combination in diesem Sinne er— warten. Der Marschall Soult soll sich heute fruͤh nach den Tuilerieen begeben haben, um dem Könige seine Vollmachten zur Bildung eines Kabinets zuruͤckzugeben. Dies kann nach den statt— gehabten Interpellationen nicht befremden, da eine Vereinigung zwischen ihm und dem linken Centrum schwerlich je wieder wird zu Stande gebracht werden koͤnnen. Herr Thiers ward gestern Abend zum Könige berufen, und blieb von 11 Uhr Abends bis 3 Uhdpr Morgens in den Tuilerieen. Er wird, wie es heißt,

heute fruͤh wieder, gemeinschafilich mit den Herren Dupin und Passy, vom Koͤnige empfangen werden. Kurz vor Abgang der Post hieß es, daß folgende ministerielle Combination zu Stande gekommen sey. Admiral Duperré, Conseils-Prässdent und See /Minister; Marschall Maison, Kriegs-Minister; Herr Thiers, Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten; Herr Pafsy, Minister des Innern; Herr Dupin, Groß-Siegel— bewahrer; Herr Cunin-Gridaine, Minister des oͤffentlichen Unterrichts; Herr Vivien, Finanz-Minister und Herr Du— faure, Handels⸗-Minister.

Der bekannte republikanische Schrifisteller und frühere De— putirte, Herr Cabet, ist gestern wieder in Paris eingetroffen, nachdem er durch fuͤnfjährige freiwillige Verbannung die zwei— jährige Gefaͤngnißstrafe, zu der er wegen eines Preß Vergehens verurtheilt war, erledigt hat.

Die hiesige Sparkasse hat in der verflossenen Woche an

neuen Einschüͤssen die Summe von G23, 407 Fr. erhalten. Die Ruͤckzahlungen beliefen sich auf 5i9, 966 Fr. ; , , Das Journal la Presse will wissen, daß Herr Thiers einen Reisewagen bestellt habe, und daß mergen ein Ministe⸗ rium, unter der Präsidentschast des Marschall Soult, ans Licht treten werde.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz— zung vom 23. April. Nach Erledigung einiger Lokal-ANfnge— legenheiten machte der Admiral Sir Edward Codrington eine Motion des Inhalts, daß es unzweckmäßig sey, wie j'tzt geschehe, einen Theil der im Dienste befindlichen Linienschiffe

mit einer geringeren Bemannung, der sogenannten Bemannung auf dem Friedensfuße, zu versehen, daß vielmehr steis die voll— ständige Mannschaft am Bord der zum aktiven Dienste bestimm⸗ ten Schiffe befindlich seyn muͤsse. Er fuhrte eine Menge Bei— piele von den Nachtheilen an, welche eine zu schwache Bemannung der Schiffe veranlaßt habe, und erwähnte unter Anderem, daß am Bord der Britischen Schiff in der Schlacht bei Navarin nur 9 Mann zur Bedienung jeder Kanone, statt 14, vorhanden gewesen seyen; ein Umstand, der bei der numerischen Ueberlegenheit der Tin kisch⸗Aegyptischen Flotte gro— ßes Ungluͤck haͤtte herbeiführen konnen, wenn die Schlacht in offener See hatte geliefert werden muͤssen, wo eine Menge der Mannschaft bei den Segeln zu beschaͤftigen gewesen waͤre, die bei den Kanonen verwendet werden konnte, da bekanntlich die Schiffe alle in der Bucht von Navarin vor Anker gegangen und die Segel beigesetzt waren. Die Motion wurde von einem See⸗Lapitain, der bie Schlacht von Navarin mitgemacht hat, Vis— count In ge strie, unterstutzt, von dem Secretair der Marine, Herrn Wood, aber bekämpft, der sich besonders darauf berief, daß der / jetzt befolgte Plan von allen Verwaltungen seit dem Frieden durchge⸗ hendsg be l sey und also so verwerflich nicht seyn konne, dann aber darauf aufmerksam machte, daß die Mannschaft in dem gegen— waͤrtigen Augenblicke gerade bedeutend stärker sey, als zu irgend einer andern Zeit waͤhrend des Friedens, wie denn jetzt ins be⸗ sondere ein Linienschiff vom ersten Range 220 Matrosen mehr am Bord habe, als im Jahre 1815, und so die Schiffe gerin⸗ geren Ranges verhaältnißmäßig. Die Matrosen wuͤrden in Frie⸗ denszeiten natuͤrlich weniger angestrengt, uͤberdies scheine es zweckmäßiger, mehr Schiffe mit geringerer Mannschaft, als we⸗ nige stark bemannte Schiffe im Dienst zu haben. Die kommandiren⸗ den Offiziere seyen auch mit dem gegenwärtigen Systeme vollkommen einverstanden. Herr Hu me sprach natuͤrlich zu Gunsten der Spar⸗ samkeit, und nachdem noch mehrere See⸗Gffiziere sich uͤber den weniger guten Zustand der Mannschaft uberhaupt ausgelassen und die Motion unterstuͤtzt hatten, wurde zur * geschritten und der Antrag des Admiral Codrington mit 9 gegen 27 Stimmen verworfen. Nachdem darauf noch einige Lokal⸗Angelegenheiten vorgenommen worden waren, wurde der Sergeant Mereweather vor die Schranken des Hauses beschie⸗ den und hielt, wie am Abend vorher Herr Burgt, einen lan— en Vortrag gegen die Bill wegen Suspendirung der Verfas⸗ * von Jamaika. .

London, 23. April. Es wird in Tory⸗Blaͤttern wieder von dem Geruͤcht gesprochen, daß in dem Ministerium eine Modi⸗ cation beabsichtigt werde, weil Lord John Russell seines ge— . ten , ,, ,, . wegen enischlossen sey, sich von den Staatsgeschaͤften zurückzuziehen. inige der bedeutendsten Radikalen sollen Sir Robert Peel vor der Abstimmung uͤber sein Amendement zu der Rus⸗ sellschen Motion den Vorschlag gemacht haben, dasselbe unter, stuͤtzen zu wollen, falls er sich anheischig mache, das Parlament nicht aufzulssen, wenn er an's Ruder kame. Ware dies Ge⸗ ruͤcht gegruͤndet, so muͤßte Sir R. Peel eine solche Verpflich⸗ tung nicht haben eingehen wollen, da kein Radikaler für sein Amendement gestimmt hat. Mti Hinweisung darauf, daß die Frage über die geheime Abstimmung bei den Parlamentswahlen 260 Anhaͤnger im Un⸗

terhause zähle, macht der Examiner bemerklich, daß also, da das Awerdement des Herrn Ducombe * Gunsten weiterer Reformen in England am Freitage nur 81 Stimmen fuͤr sich

Chani äber 100 Freunde der radikalen Sache, die gewiß eine

ervollstaͤndigung und Verbesserung der Reform-⸗-A1Akte herzlich; * ; ; 16 rium, Jadot, Mitglied der Repraͤsentanten⸗ Kammer, General

wuͤnschten, doch nicht fuͤr jenes Amendement gestimmt hätten, zu welchem Berfahren sie offenbar nur durch die Unzeitigkeit und

Indiscretion des Duncombeschen Antrages bestimmt worden

seyen. Der Morning Herald meldet, daß die Königin aber⸗ mals einen Theil der Schulden ihres verstorbenen Vaters, des

Herzogs von Kent, die sehr bedeutend seyn sollen, abgetragen

habe, und zwar diesmal 50 pCt.

Der Marquis und die Marquise von Landsdowne geben morgen der Königin und der Herzogin von Kent ein gioßes Diner in Landsdewne⸗House, zu welchem die vornehmsten Mit— glieder des Ministeriums und des Whigistischen Adels, zusam— men an 300 Personen, eingeladen sind. Nach dem Diner ist Konzert, in welchem Rubini, Tamburini und die Grisi mitwir« ken werden.

Der Marquis von Fayal, äͤltester Sohn des Herzogs von Palmella, ist vor einigen Tagen, von Frankreich kommend, uber London nach Portugal gereist; da die reiche Erbin, mit welcher er verlobt ist, binnen kurzem ihr zwoöͤlftes Jahr zurückgelegt haben wird und es dem weiblichen Geschlechte in Portugal ge— setzlich erlaubt ist, nach Ablauf dieses Altersjahres zu heirathen, so glaubt man, daß die Vermaͤhlung dieses jungen Paares bal⸗ digst stattfinden werde.

Die United Service Gazette meldet: „Das Geruͤcht, welches seit vierzehn Tage im Umlauf ist, daß die Minister ein Geschwader nach der Ostsee schicken wollen, erweist sich als gegruͤndet. Die Flotte soll aus 10 Schiffen von 72 Kanonen, „Belleisle“. „Benbow“, „Blenheim“, „Cornwallis“, „Has— tings“, „Illustrius“, „Agincourt“, „Hawke“, „Exinbuͤrg“ und einem zehnten unbekannten bestehen und vom Admiral Gage befehligt werden.“

In der Tity ist eine Subscription eroͤffnet, welcher sich schon die bedeutendsten Handelsfirmen angeschlossen haben, um . Waghorn die Kosten decken zu helfen, welche ihm die

inrichtung einer Communication zwischen England und Ost— indien uͤber Aegypten verursacht hat und noch verursachen duͤrfte; es sind bereits 500 Pfund zu diesem Zweck zusammen— gekommen.

Die letzte große Reformer⸗Versammlung im Dubliner Thea— ter scheint unter den Irländischen Tories große Sensation ge⸗ macht zu haben. In einer Zusammenkunft des Dubliner kon, servativen Vereins am Tage nach jener Versammlung sagte ein Redner: „Moͤge das ganze Land es hoöͤren, daß Irlanos ein— ziger Herzog (von Leinster) in einer ersammlung den Vorsitz gefuͤhrt, in welcher solche Lehren aufgestellt wurden, daß Ir lands einziger Herzog ein radikaler Vorläufer geworden st. Wir wollen ihnen gern ein Geschenk mit ihm machen.“ Ein Anderer beschwerte sich darüber, daß die protestantischen Bür— ger Dublins, die sich im Dubliner Theater eingefunden, von der Polizei daran verhindert worden seyen, ihre Meinung uͤber Angelegenheiten zu äußern, die doch ihre hoöͤchsten Lebens-In— teressen beiraͤfen.

Die Morning-Post sagt, es sey wohl nie ein Traktat besser gesichert worden, als der am Freitage von den Repraͤ— sentauten der fuͤnf großen Maͤchte unterzeichnete; ein jedes der fuͤnf Mitglieder der Konferenz habe seinen Namen mindestens 216 Mal, Einige noch öͤfter gezeichnet, und die Zahl aller Un— terschriften koͤnne, mit Einschluß derer des Hollaͤndischen und des Belgischen Repraͤsentanten, auf 3000 geschaͤtzt werden; uͤber 1200 Siegel seyen aufgedruckt worden, und 30 der juͤngeren Mitglieder der verschiedenen Gesandischaft hätten mit der Ex, pedirung zu thun gehabt. „Vermuihlich“, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, „ware der Traktat noch nicht unterzeichnet, wenn nicht so heftige Remonstrationen gegen den von den Beigischen Bevollmächtigten verlangten ferneren Aufschub stattgefunden hätten. Am Sonnabend kam noch ein Belgischer Courier in Talais an und bot eine bedeutende Summe für eine schleunige Ueberfahrt, um Depeschen zu uͤberliefern, deren Inhalt, wie man glaubt, eine neue Verzoͤgerung verursacht haben wuͤrde, wenn der Traktat nicht schon unterzeichnet gewesen waͤre.“

In einem von hiesigen Blattern mitgetheilten Schreiben

aus Tripolis vom 20. Marz heißt es: „Der Großherr gab nur der Nothwendigkeit nach, als er den Gouverneur 'er,

mächtigte, mit den Araber⸗Haͤuptlingen des Innern einen Frie⸗

dens-Traktat zu unterzeichnen. Er wuͤrde sich sehr getaͤuscht ha⸗

ben, wenn er geglaubt haͤtte, hierdurch die Zahl seiner Feinde

zu vermindern, denn drei Araber-Haäuptlinge wurden gestern nach Konstantinopel abgefuͤhrt. Diese Gewalthandlung hat große Aufregung verursacht, und die Stadt wird sich binnen kurzem in einem Zustande der Hungersnoth befinden, weil die Araber geschworen haben, keine Lebensmittel hereinzubringen;

auch sind die Karavanen im Innern von ihnen zuruͤckgehalten In der am 15ten . W. wegen Bestimmung der den Deputir—

ten zum naͤchsten Reichstage zu ertheilenden Instructionen ab⸗

worden.“ Die Nachrichten vom Cap reichen bis zum 24. Februar;

die Bewohner der Capstadt litten sehr an der Masernkrankheit,

die sich mit großer Heftigkeit dort verbreitet hatte, nachdem die Kolonie 32 *. von dieser Epidemie verschont zebůch war.

Niederlande.

Aus dem Haag, 24. April. Die Staats Courant ent 81 eine Königl. Verfugung, in Bezug auf die neue ern andische Normal ⸗Elle und das neu? Niederlaͤndische Normal Pfund, welche an die Stelle der in der Verfugung vom 5 Marz 1819 festgesetzten Normen treten.

Belgien.

Bruͤssel, 24. April. Belgischen Blattern zu l 39 Konig und die Königin am 15. 6. M. 23 . i, 26 3. der Taufe des jungen Grafen von Paris beizu⸗ Eit dem Anfang dieses Monats in der S seres Heeres keine Hr ene nr e, ,. S ah g * ö n,, . Lokalitůten h im zimburgischen innerhalb der dem ĩ ĩ derla . I ö , der dein err der bereits e hi wird, wie man jetzt dern n rr , e, a en ern, n 2. ,, * glace : e Potter beklagt sich in oͤffentli n daß ein von ihm in Paris auf j Po 6

die Nedactton des, Belge“, in Hag . rief an den General, Ad vorgten din a r 6 n. .

Ey, und erklart geradezu, daß die BVelgische

da nicht angekommen Brief unterschlagen haben müsse. ost ⸗Behsrde diesen

Als Mitglieder der Belgischen Kommission, welche sich nach

raͤumen, die es nament⸗

sprechenden

Ständen Unsercs bemejdeten Königteschs Ungarn und der bannt ein. verlelbten Provin en unfere ein ig . a 6. ü orihei n eri c . . 9.

M99

Utrecht begeben soll, um die in Friedensvertrage erwahnten Vereinbarungen und Ausgleichungen zu treffen, nennt man die Herren Dujardin, General⸗Secretair des Finanz Ministe riums, Fallon, Praäsident des Bergwerks- Conseils, Smits, Direktor der Handels- und Fabrik-Angelegenheiten im Ministe⸗

Prisse, vom großen Generalstab und Baron Thisbart, Abthei⸗ lungs⸗Chef im Finanz⸗Ministerium. An die Stelle des Herrn C. von Brouckere ist, wie es

heißt, der ehemalige Finanz⸗Minister, Herr von Huart, zum

Direktor der Bank von Beigien ernannt, doch soll der Letztere diese Ernennung noch nicht angenommen haben. Fast sammt— liche Beamte der Filial⸗Bank in Antwerpen sind entlassen worden.

Lüttich, 24. April. Der Koͤnigl. Prokurator hat heute bei dem Gerichtshofe erster Instanz seine Antraͤge in Bezug auf die Angelegenheit der Tilffer Gemeinde formirt und auf die Abweisung der von dieser Gemeinde gegen die Redemptori⸗ sten⸗Missionaire erhobenen Klage angetragen.

Deutsch land.

Kiel, 20. April. Gestern herrschte hier eine ziemliche Be,

wegung. Es war namlich den beiden Studenten Doͤlicke aus Thüringen und Otto aus Kopenhagen gelungen, aus ihrer Haft, die sie anfaͤnglich wegen eines leichten Disziplinar-Vergehens, spaͤter aber wegen Kriminal-Untersuchung uͤber ein gegen den Karzerwaͤchter veruͤbtes Attentat erlitten, zu entkommen. Da— mit ist es, wie man allgemein erzählt, also zugegangen. Zur 4oößeren Sicherheit war eine Schildwache vom Lauenburger Jaͤger-Corps vor die Thuͤr des Gefaͤngnisses gestellt, und der Waͤrter mußte außerdem von Zeit zu Zeit nachsehen. Morgen um 3 Uhr nun, als eben der Wachtposten verändert war, und der Waͤrter den einen Studenten auf einige Augen blicke auf den Vorboden lassen mußte, uͤberfiel dieser, im Ein— verstandnisse mit der Schildigache und von dieser unterstuͤtzt, den Waͤrter. Sie legten ihm unter Drohungen ein längeres Schweigen auf und schlossen ihn in das jetzt leere Gefaͤngniß ein. Dann wurde der andere Karzer geoͤffnet, der Jager um⸗ gekleidet, und alle Drei gingen davon. Der Eine besteilte Ex— trapost nach Neumünster, und als diese herbeikam, verließ man ungesioͤrt die Stadt, nachdem man 'in einein Gasthause noch einen Morgentrank eingenommen. Inzwischen glaubte der Eingeschlossene es doch wagen zu durfen, durch Zuruf die Entweichung zur Anzeige zu bringen.

Gestern

Nachdem er denn be⸗

schlagen und zu verhandeln haben werden. ;

gentlich dafür sorgen, daß Eure vorerwähnien . 864 geschriebenen Termin alldort gewiß und unfehlbar a n n und unter dem durch das Landesgesez ausdrädhlig vertan vznfall nicht anders handeln. Uebrigens verbleiben Wir Euch mit Üünferer Katserl. Königl. Huld und Gnade woblgewogen. Gegeben in Unserer Kaiserl. Haupt, und Residenzstadt Wien in Oesterreich am v. April im Jahre des Herrn 1823. (gez) Zerdin and?

911m

Neapel, 12. April. Der Prinz Albert von Sachsen-Ko⸗ burg⸗Gotha, der am ten d. M. hier eintraf, machte am Hien d. M. einen Besuch bei Ihren Majestaͤten, wo er mit allen seinem hohen Range gebührenden Ehrenbezeügungen empfangen wurde.

Der Erzherzog Karl von Oesterreich stattete am 9ten d. in Begleitung Sr. Majestaͤt des Königs einen . in der Kaserne der Militair Marine, so wie in den Marine Zeughäͤn, sern ab. Die drei Kriegsschiffe, Parthenope“, „Christina“ 2 „Valoroso“ gaben bei dieser Gelegenheit die üblichen

alven.

Gestern beehrten die hoͤchsten Personen ein großes Fest, welches der Kaiserl. DOesterreichische Gesandte, ö v. Lebzel⸗ lern, zu Ehren des Erzherzogs Karl gab. Auch der Kronprinz von Bayern war bei dieser glänzenden Soirée anwesend.

Spanien.

Madrid 20. April. In einem gestern stattgehabten Minister⸗Conseil ist, dem Vernehmen 26 kae ff . den General van Halen abzusetzen und das Kommando der Central⸗ Armee den Generalen Alaix oder Valdes zu uͤbertragen.

. Einer Mittheilung der Hof⸗Zeitung zufolge, betrug die Einnahme des Schatzes während des Monats Februar 338,915, 136 Realen, theils in baarem Gelde theils in Papier, die Ausgabe dagegen nur 205,655, 189 R., so daß am 1. Marz 130,263,246 Realen im Schatz vorhanden waren! Fur die Ar⸗ mee wurden im Februar 107,112, 554 Realen verwendet Dlese Angaben sind auf Befehl des Finanz⸗-Ministers bekannt ge⸗

macht worden, um die Behauptung des General Alaix, daß er

369. die Armee nur protestirte Wechsel erhalten habe, zu wider⸗

egen. Wie es heißt, wird der Direktor des Tilgungs fonds, Herr

Felix Blanco, durch Herrn Inclan, der vor kurzem mit der

3, ing einer Anleihe in London beauftragt war, ersetzt

werden.

freit, das Nahe angegeben, die betreffenden Behoͤrden in Kunde

gesetzt, Nachforschung in der Stadt gehalten, und man endlich von der Richtung der Flucht unterrichtet war, ward ein Uni— versitaͤts-⸗Pedell nebst einem Sergeanten und zwei Soldaten mit Tourier-Pferden nachgeschickt, jedoch hatten die Fluͤchtlinge jetzt schon einen mehrstuͤndigen Vorsprung erlangt. Diese hatten ohne Zweifel Hamburg mit Sicherheit erreicht, wenn sie sich nicht so lange an den Stationen und in den Wirthshaͤusern aufgehalten haͤtten Da dies aber der Fall war, wurden sie eingeholt, waͤhrend sie im Wirthshause zu Quickborn saßen. Der Jaͤger, welcher die Nachsetzenden in der Ferne kommen sieht, meldet solches den Studenten und entflieht mit Eile, wahrend diese sitzen bleiben. Diese wurden nun auch gleich auf den Wagen gebracht, jener aber war nicht mehr zu sehen.

Um 109 Uhr Abends kam der Wagen wieder in Kiel an ünd setzte seine beiden Gefangenen vorlaͤufig in der Wache ab. Die

Untersuchung wird nun mit allem Eifer fortgefuͤhrt werden.

Oe st er rie i ch. Wien, 22. April. Baron Uechteritz, welcher vor einiger

Zeit auch bei dem Hofe von Turin als Sächsischer Gesandter beoll⸗ mächtigt worden ist, wird morgen von hier abreisen, um sich über Mai⸗

. nach Turin z begeben, und dem Könige von Sardinien seine Keeditive zu überreichen. Herr von Uechteritz wird sich jedoch huür einige BHochen in Turin aufhalten und dann wieder nach

Wien zurückkehren. Diefer neu angeknuͤpfte direkte diplomatische

Verkehr zwischen den Höfen von Bresden und Turin ist durch Letzteren veranlaßt worden, welcher den in Munchen ne, n. Königl. Gesandten Marquis Pallaviein auch am Saͤchsischen e r , jedoch nur temporaire Erscheinungen machen wird, In den gestrigen Nacht starb hier die Graͤfin Lanckoronska, eine durch Geist und . ausgezeichnete Dame, im vor⸗ geruͤckten Alter, fuͤr die Gesellschaft ein empfindlicher Verlust.

In der Organisation des hiesigen Stadt⸗Magistrates stehen einige Reformen bevor; die wichtigste davon durfte seyn, daß die drei Sectionen desselben: namlich der politische, Civil und

Kriminal⸗Senat, welche bisher saͤmmtlich von dem Buͤrgermei⸗ ster praͤsidirt wurden, in der Folge unter unabhaͤngige Praͤsiden⸗

ten gestellt werden sollen.

Pesth, 21. Aprit. (Ofner und Pesther Zeitung.)

gehaltenen General Congregatlon des Pesther Komitats wurden die den Landtag nach Preßburg am 2. Juni einberufenen Re- Käles in Lateinischer Sprache publizirt. Sie sind folgenden

Inhalts:

„Ferdinand der Erste, von Gottes Gnaden, Kaiser von Dester⸗ reich, apostolischer König von Ungarn und Böhmen, dieses Rameng der Fünfte, von Gallzien und Lodomerien, König der Lombardef, Venedigs und Illvrlens, Erzherzog von Oesterreich c. 1c. Ehrwülr⸗ dige, Hoch- und Wohlgeboren und Edle, Liebe, Getreue! Von der unserem Herzen fest eingeprägten Gewissenhaftigkest in Beobachtung

der Gesetze geleitet, haben Wir beschlossen, esne General⸗Versammlung oder Landtag auf den 21en Sonntag nach Pfingsten, welcher auf den

2. Juni d. J. fällt, in unsere Königliche, freie Stadi Preßburg auszuschrei⸗ ben und einzuberufen, und selbem, so es Gott gefällt, in Ünserer eige⸗ nen Person vorzusitzen, um, was Unsere Königl. Pflicht und die sieis

wirksamere Förderung der allgemeinen 5 von Uns fordert,

mit Uuseren getreuen Landständen Unseres vlelgeliebten Ungarlandes und der damit einverleibten Provinzen iber die Mittel zur Vollzie⸗ hung der durch den 7ten Lirtifel von Jabre 1836 wegen nach Berlauf von 10 . unerläßlich ö gewährender Entlassüung der in Folge dieses Artikels gestenten ekruten gegebenen Gesetzversicherung und zur Einhaltung der Ungarischen Regimenter in einem ihrer helden mütbigen Tapferkett und dem Rubme der Ratlon auch fernere tande, Verhandlungen zu pflegen Al durch i , f. Euch strengstens einprägen, in Gnaden auftragen und befehlen, daß ibt auf den obangesagten Tag und Ort zwei zu⸗ verlässige, hergebrachterwelse aus 6 Mitte gewählte und berraute Abgeordnete, doch fähige und friedlsebende Männer uud Förderer des Gemeinwohls, 1 alle Entschuldigung zu senden und . amn n, le dem vorgesagten Landtage beiznwohnen, und dort Ammt den übrigen Herren Prglaten, Baronen und Adeligen and de

und den Beantragungen augsfllhrlich zu vernehunien, und lber selbe u berath⸗

1

. Spanische Gran e. Man schreibt aus Durango vom 15. April: „Espartero * Villarcayo und die Umgegend mit einer starken Division besetzt und a er krank ist, die Leitung des Angriffs gegen Ramales dem General Rivero uͤbertragen, den der General Castañeda unterstutzen soll. Die Karlistischen Truppen haben sich in großen Massen nach Balmaseda und Ordufia hin in Bewegung gesetzt. Der Karlistische Anfuͤhrer

Urbistondo hat sich in Castrejuna aufgestellt, wo sich die Stra⸗

fen von Bilbao, Portugalete und Balmaseda vereinigen, um die

Artillerie, welche dicht bei Bilbao vorüber marschiren muß, ge⸗

gen Angriffe der Garnison dieser Stadt zu schuͤtzen.“

n

Königsberg, 25. April. (Koͤngb. 3) Aus Marienburg erfaͤhrt man, daß zwar am 15. April bereits mit dem Abfangen des Dammbruches der Anfang gemacht worden war, daß aber seitdem ein Steigen der Nogat die Arbeit theils erschwert, theils wieder zerstoͤrt hatte; nach wiedereingetretenem Fallen des Wassers hofft man jedoch nun bald mit der Wiederher⸗ stellung des gebrochenen Dammes zu Stande zu kommen. Von Gnogau nach Marienburg ist die Ehaussee unfahrbar, theilweise ganz zerstoͤrt. Die Passage von Dirschau nach Marienburg geht daher noch immer langs dem Weichseldamm über Kittels faͤhre u. s. w.

Breslau, 25. April. (Bresl. 3.) Im Regierungs⸗Be⸗ zirk Breslau sind im Jahre 1838 an Vermaͤchtnissen und Ge—⸗ schenken uͤberwiesen worden: Rthlr. Sgr. Y 34 *

J 1. e R en pstsg;- 3) Kirchen a. katholischen * b. evangelischen 400 ) Schulen a. katholischen 3, 126 h. evangelischen 905 53) der Blinden ⸗Anstalt zu Breslau S6) der Taubstummen-Anstalt zu Breslau. DN Hospitälern und Instituten ; i S) Synagogen... 9) israelitischen Schulen

. Zusammen M Soi 15 7 Hiervon flossen den Anstalten und Instituten der Haupt⸗ und Residenzstadt Breslau zu 32, 020 Rthlr.

Magdeburg, 27. April. Das Amtsblatt enthält nach= stehende Bekanntmachung der Königlichen General— Kommission der Provinz Sach sen z Stendal vom Ften d. M. „Im Jahre 1838 schwebten vor der General⸗Kom⸗ mission 1582 Gemeinheits Theilungen und Ablösungen von Ser vituten, und 929 Abissungen und Renten Verwandlungen, zu—

sammen 2511 Regulirungen. Davon waren im Laufe des . res, auf Grund neuer Anträge, erst eingeleitet: Gemein heits⸗Theilungen und Ablöͤsungen von Servituten, und 303 Ab⸗ l5sungen und Renten⸗Verwandlungen, zusammen 358. Es wur⸗ den durch Vestäͤtigung der Rezesse volsstandig beendigt: 118 Ge— meinheits-Theilungen . und 77 Ablssungen ze, , 325, und dadurch 116.3335 Magbeh. Merg. 193 Qn. Acker, 14,238 Morg. 538 QR. VWiesen, 3, 731 Morg 23 QR. Weide und 23, 957 Horg AQöi. For st gänzlich separirt ay, C360 M ö äs QR. Acker. Wöesen und Weide, und 26, 23 Morg. 1 AQN. Forst von Servituten befreit, 41. Schulstellen mit zusam— men 16s Merg ar r, dan gn freien e Nihir. 4 Sgr. 3 Pf. Geld, und auf Geld berechnete Naturgl- Rente wund ds. Kuührpelde dotirt, und 2 Dolf werke und 3 Familien hnüngen mit einem Gesammi / Fandbe 9 von 9 Morg. S7 AR angelegt, und neben verschledenen Natural Leistungen 668 Spann- und 9007 Handdiensttage abgeloͤst, au o 70 Morg. . ng gemacht. Die Ablösungs Mittel haben in 3m org. i Ast. Land ig Wisp. 6 Schesf. 15 Wen Re Natural⸗Rente, 6363 Rthlr. 12 Sgr. 3 Pf Geld⸗Rentr 15d 516 Rihir. 18 Sgr. ] * Kapital nden. Der mintlicher, bei diefen Riegulirungen zur ten Gegenstaͤnde beträgt, so weit derselbe zu ermitteln gewesen

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