1839 / 121 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Dinge umgestürzt und die vorige Dynastie wiederhergestellt zu sehen. Beide Journale wurden von der Jury freigesprochen.

wenn die Krisis sich noch verlängere und die Erledigung der offentlichen Angelegenheiten noch ferner verschoben werde, sie nach Hause zurückführen würden. Wir wuͤnschen gewiß sehn⸗ lichst die Berndigung der Krisis herbei; aber jedenfalls hoffen wir, daß sämmtliche Deputirte einsehen werden, daß unter so ernsten Umstaͤnden, wie die jetzigen, Jeder auf seinem Posten bleiben muß.“

Es 6 die Ausstellung der Erzeugnisse der Industrie sey bis zum 15. Mai verschoben worden. Dadurch würde dem Na⸗ menstage des Königs eine Hauptfeierlichkeit entzogen werden. Der Gedanke, an diesem Tage eine Revue über die National— Garde abzuhalten, soll ebenfalls aufgegeben worden seyn, und man sieht auch noch nicht, daß Anstalten zu dem bis jetzt all⸗ jährlich abgebrannten großen Feuerwerke getroffen werden. Es soll der Wunsch des Königs seyn, daß in diesem Jahre zahlrei— chere Unterstatzungen als bisher unter die ärmeren Klassen ver— theilt werden. In diesem Sinne psricht sich auch die Instruc— tion aus, welche der Minister des Innern an die Praͤfekten hat

ergehen lassen.

Der Montiteur publizirt nachstehende telegraphische De⸗

pesche aus Bay onne vom 25. April: „Die ruͤckständigen Madrider Posten sind eingetroffen. Durch die Division Para ist die Verbindung wiederhergestellt worden. Der General Nogucras hat das Ober-Kommando uͤber die Armee des Cen— trums erhalten.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments ⸗-Verhandlungen. zung vom 25. April. Lord Melbourne erklärte auf eine von Lord Brougham ihm vorgelegte Frage in Betreff der

Turkei und Aegyptens, daß nicht die geringste Aenderung in

der Politik der Regierung in dieser Hinsicht stattfinde. Aller⸗ dings seyen einige Offiziere nach Konstantinopel gegangen, um

Der Messager sagt: Viele Deputirte haben lr. daß,

Oberhaus. Siz⸗

Verbesserungen bei der Tuͤrkischen Flotte einzufuͤhren, seyen bis⸗

her aber, wegen irgend eines Mißverstaͤndnisses, nicht in den Dienst des Konstantinopel geblieben. Regierung sey indeß ganz dieselbe wie fruͤher, sondern es freue ihn auch, sagen zu koͤnnen, daß sie von allen ihren Alliirten die deutlichsten und ausdruͤcklichsten Erklärungen erhalten habe, daß diese derselben neutralen Politik beizupflichten gedachten, und daß sie Alles anwenden wuͤrden, was in ihrer Macht staͤnde, um den Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen den bei— den gedachten Parteien zu verhindern. Er faͤnde es auch an⸗ gemessen, dem Hause mitzutheilen, daß der Britische Gesandte bei der hohen Pforte die bestimmtesten und ausdruͤcklichsten Instructionen erhalten habe, im Verein mit den Repraͤsentanten der anderen Machte sein Möglichstes zu thun, um den Frieden in jenem Theile der Welt zu erhalten. Oberhaus. Sitzung vom 26. April. Das Haus hielt an diesem Abend nur eine kurze Sitzung, die sich ledig— lich auf die Einreichung von Bittschriften beschränkte. Eine dieser Petitionen war von New-⸗Foundland und veranlaßte eine kurze Debatte, woran Lord Aberdeen, Lord Durham und Lord Ripon Theil nahmen. . Unterhaus. Sitzung vom 24. April. Der größte Theil dieser Sitzung wurde mit Ueberreichung von Bitischrif— ten zugebracht, unter denen sich besonders sehr viele befanden, in denen um Einfuͤhrung eines niedrigen und gleichförmigen Brief⸗Portos ersucht wird. Dann diskutirte man im Ausschusse eine Bill uber die Anlegung und Unterhaltung der Landstraßen, und zuletzt wurde eine Bill uͤber den in Bezug auf die an den kleinen Pachtguͤtern haftenden Abgaben anzunehmenden Be— steuerungs⸗Mobus mit 32 gegen 23 Stimmen zum zweitenmale

verlesen. . Sitzung vom 25. April. Sir R. Peel zeigte an, daß, falls die Regierung auf ihrem Beschlusse beharre, die Bill zur Suspendirung der Verfassung von Jamaika durch zusetzen, er darauf antragen wolle, daß das Haus über das Prinzip der Bill abstimme, noch bevor sie an den Ausschuß ge— wiesen werde, da er es zu schwierig finde, die Bill nach seiner Ansicht zu modifiziren, denen zufolge dem Versammlungshause gestattet werden muͤsse, noch einmal zusammenzutreten, um seinen Desinitiv⸗Entschluß auszusprechen. Zugleich indeß

Fall zu treffen, daß die Legislatur auf ihrer Weigerung behar⸗

ren sollte. Nachdem alsdann ein Antrag des Herrn Mackin⸗

non wegen Entschädigung der Herren Fourdrinier in Birmingham, Erfinder einer ausgezeichneten Maschine zur Papier Fabrication, die durch fehlerhafte Abfassung des von ihnen geloͤsten Patents bedeutende Nachtheile erlitten hatten, zurückgenommen worden war, weil der Kanzler der Schatzkamm er versprach, fuͤr die Sache 8ng tragen zu wollen, beschäftigte sich das Haus während des ubrigen Theiles der Sitzung mit einer Motion des Herrn Hawes wegen Abschaffung der niederen geistlichen Tribunale in England und Wales, welche, als mit dem Gut— achten der Kirchen⸗Kommission uͤbereinstimmend, vom Hause ge⸗ nehmigt wurde. Die Minister stimmten gleichfalls bei, nur waren sie gegen die unverweilte Abschaffüng, und mit die⸗ ser Modification ging denn auch der Antrag durch. Am Schluß der Sitzung erhielt noch Herr Talfourd, der bekannte An— walt des schriftstellerischen Eigenthums, die Erlaubniß, eine andere humane Maßregel, die im vorigen Jahre im Un⸗ terhause schon mit großer Majoritaͤt angenommen, im Oberhaufe aber mit der geringen Majoritat von 3 Stimmen war verwor⸗ fen worden, von Meuem einzubringen, die Bill nämlich, durch welche die gegenwartige gesetzliche estimmung, daß die Kinder

ultans getreten, sondern noch unbeschaͤftigt in Nicht nur die Politik der Englischen

geschiedener Ehepaare, stets in der alleinigen Obhut des Vaters verbleiben und der Multer aller Zutritt zu ihnen verwehrt wer⸗ den kann, in denjenigen Fallen, wo der Vater den Anlaß zur Scheidung gegeben hat, zu , der Mutter geaͤndert wer den soll. Herr Talfourd hoffte, daß nach den Modifieationen, die er noch in der Bill vorgenommen, um dem Einwurf zu be⸗ gegnen, daß sie Stoff zu vielen Prozessen . duͤrfte, die Maßregel in dieser Sesslon gewiß Gesetzeskraft

Unterhaus. Sitzung vom 25. April.

nigste mit der Bill über die Regierung von

gestand er wiederholt ein, daß es zweckmäßig sey, Vorkehrungen fuͤr den

erlangen wurde. 2 Lord John. Russell kuͤndigte an, daß er es fuͤr rathsam hielte, aufs schleu⸗

amaika vorzu⸗

schreiten; sollte aber das Parlament der Meinung seyn, daß

fuͤnf Jahre ein zu bedeutender Zeitraum sey, die gesetzg Gewalt des 6 , , m . so ließe sich eine kuͤrzere Zeit bestimmen. Um dem Hause Jar zur

legung ju geben, wolle er, anstatt Mont den Feitage auf den Ausschuß anttr bert P . sagte, man habe ihn

erst am kommen⸗ 3 ö O

ten, nur wolle er

eber⸗ ;

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nicht, daß diese strenger als noͤthig sey. Es scheine ihm hart, die Legislatur der Insel auf fuͤnf Jahre zu suspendiren, und sein Wunsch sey daher, daß man das Gesetz so abfasse, daß, wenn das Versammlungshaus sich noch geneigt zeigen sollte,

ruͤckg angige Schritte zu machen, die , n r ihm dazu ge⸗

ussell an, daß er Montags seine Bill zur Regulirung der Verfassung und Ver⸗ Darauf

machte Sir Robert Peel den Antrag, seine Bill zur Aende⸗

boten werde. Alsdann zeigte Lord J. waltung von Kanada dem Hause vorlegen werde.

rung der Gesetze uber bestrittene Wahlen an einen Ausschuß zu verweisen; zu diesem Antrage wurden eine Menge technischer

Amendements vorgeschlagen, die zu einer langen, aber trockenen

Debatte fuhrten, welche den gröͤßten Theil des Abends einnahm.

London, 26. April. deren Erneuerung der Ausgang der letzten Minister-Krisis An— laß gegeben hat, wird in den Oppositionsblättern auch wieder die Vermuthung ausgesprochen, daß Lord Melbourne sich bin— nen kurzem vom Staatsruder zurückziehen und den Grafen Durham oder den Marquis von Normanby, als Premier⸗Mi— nister, zum Nachfolger erhalten durfte, in welchem Falle die Whigs ihre Abgeschlossenheits-Doktrin uͤber Bord werfen und, um sich den Beistand der Radikalen fester zu sichern, fuͤrs erste die geheime Abstimmung bei den Parlaments— wahlen und sodann weitere radikale Reformen, je nach dem der sogenannte Drang von außen sie dazu nothige, in Vorschlag bringen wurden. Diese Voraussetzung mochte indeß wohl nur auf den Wuͤnschen der Tories beruhen, die schon längst die Hoffnung hegen, daß ein Durhamsches Ministerium ihnen die Bruͤcke zur Regierungs⸗Gewalt bauen werde, weil sie unter

Unter den mancherlei Geruͤchten, 363

einer radikaleren Verwaltung auf ein stärkeres Zunehmen der

konservativen Reaction rechnen. So lange aber die dem Mini— sterium gegenuber stehenden Parteien der Tories und der Ra—⸗ dikalen ein zu weit gehendes Uebergreifen ihres beiderseitigen Einflusses auf die Regierung dadurch paralysiren, daß sie wech⸗ selsweise mit dem Ministerium stimmen und auf diese Weise zur Erhaltung eines gemäßigten Verwaltungs-Systems beitragen, moͤchte wohl das jetzige Ministerium keinen Anlaß haben, seine gemaͤßigte Politik zu aͤndern. Auch duͤrfte es dem Wohle des Landes gewiß nicht unzuträglich seyn, wenn die extremen Grundsäͤtze der beiden Haupt-Parteien, in welche es gespalten

ist, sich solchergestalt gegenseitig im Schach halten. Die Gegner des Ministeriums mogen dies immerhin eine Existenz nennen,

die nur von ihrer Duldung abhänge; darauf kann ihnen mit Recht erwiedert werden, daß politische Parteien zur Duldung

wohl nicht sehr geneigt sind, und daß also auch sie, die Tories und die Radikalen, eine solche Duldung schwerlich ausuͤben wuͤr⸗

den, wenn die Umstände sie nicht dazu noͤthigten.

Die Koͤnigin wohnte vorgestern dem vom Marquis von Lansdowne veranstalteten glaͤnzenden Diner und Kenzerte bei. Vorher hatte Ihre Majestaͤt ein Lever gehalten, bei welchem

der Sardinische Gesandte, Graf von Pollon, ein Schreiben des

Herzogs von Lucca uͤberreichte.

Der General Sebastiani, Franzoͤsischer Botschafter am hie⸗ sigen Hofe, hat sich am Dienstag zu Dover nach Calais einge— schifst, um auf Urlaub nach Paris zurückzukehren.

Baron Bentinck fungirt als Niederlaͤndischer Geschaäftsträ— . . hiesigen Hofe während der Abwesenheit des Herrn

edel.

Der Graf von Essex, der in zweiter Ehe die Saͤngerin Miß Stephens geheirathet hatte, ist am Dienstage, 82 Jahre alt, gestorben.

Herr Harvey hat im Unterhause einen Beschluß durchge— setzt, wonach ins künftige bei jeder Einfriedigung von Gemein⸗

der Absatz war daher nur gering.

degruͤnden oder wuͤsten Laͤndereien dafür gesorgt werden soll, daß hinreichender Platz frei bleibe, um von der Bevölkerung des Ortes oder der Gegend zu ihrer Erholung, zu Spazier- Brigg „Zebra“ daselbst mit Matrosen für das im Mittellaäͤndi⸗ schen Meere stationirte, vom Admiral Stopford befehligte Ge—

gaͤngen, koͤrperlichen Uebungen und Spielen benutzt zu werden. Dieser Tage wurden in Gegenwart des Herzogs von Wel—

rer ausgezeichneter Militairs, auf dem Serpentine - Fluß Ver⸗ suche mit einer neuen Erfindung, Truppen uͤber Fluͤsse vermit⸗ telst Pontons oder fliegender Bruͤcken uͤberzusetzen, angestellt.

lington, des Lord Hill, des Lord Fitzroy Somerset und ande schwader angekommen.

gezeichneten Personen bemerkte man Sir O. Maitland, den

Beschuldigungen erkennen und seine Laͤsterer beschaͤmen, wenn nicht zum Schweigen bringen. 1) Lord Lorton fand auf seinem an zu Ballinamuck ein „sortdauerndes, hoͤchst barbarisches und grausames Mordsystem.“ Kann man leugnen, das dies System bestand? Nein. 2) Lord Lorton fand, daß die Pächter von Ballinamuck, weit entfernt, dies Mordsystem zu mißbilligen, vielmehr die Mörder vor Entdeckung schuͤtzten und alles verheimlichten, was dazu dienen konnte, sie zu uͤber⸗ fuͤhren und zur Strafe zu ziehen. Kann man dies laäͤugnen? Nein. Es fand keine Ueberführung statt. 3) Lord Lorton fand, daß alle ermordete Personen protestantischer Religion waren, und daß, obwohl die Katholiken auf jenem Gute sich zu den Protestanten wie 20 zu 1 verhielten, doch nicht ein einziger Katholik ermordet wurde. Kann man das leugnen? ein. 4) Lord Lorton schloß, daß die Moͤrder Katholiken seyen. Will Jemand die Richtigkeit dieses Schlusses leugnen? Wir denken nicht. Lord Lorton hat seit Jahren seinen Pächtern vorher— gesagt, daß, wenn auf seinen Guͤtern ein Mord geschehe, und der Moͤrder nicht der Gerechtigkeit uͤbergeben werde, er, sobald die gesetzlichen Rechte aller Parteien es gestatten wurden, seine Guͤter von diesem Mordsystem befreien und das Land selbst in Besitz nehmen wolle. Die Paͤchter mißachteten diese Warnung, und da sie auf. diese Weise zu erkennen gaben, daß das Mord⸗ system ihnen lieber sey, als der Besitz ihrer Pachtungen, so blieb ihrem Herrn nichts Anderes uͤbrig, als sich ihrer zu ent— ledigen oder seine eigenen moralischen Verpflichtungen zu ver— nachlässigen. Bei dem Ablaufen der Pachtzeit uͤbernahm er da— her selbst die Verwalung der Laͤndereien, und damit er nicht den Unschuldigen mit dem Schuldigen strafe, so nahm er die Pro— testanten von dieser Maßregel aus und vertrieb nur die katholischen Paͤchter. Dies Verfahren, so beklagenswerh es auch seyn mag, war nichts weiter, als die einfache Ausfuhrung der gebieteri⸗ schen Pflicht eines Gutsbesitzers. Se. Herrlichkeit uͤberschritt jedoch die Graͤnzen der Pflicht und milderte die Ausuͤbung der—⸗ selben durch Menschlichkeit und christliche Wohlthaͤtigkeit; er sandte jene Personen nicht nackt in die Welt hinaus, wie ihre Verbrechen oder ihre Nachlaͤssigkeit es verdiente, sondern er ver—⸗ sah sie mit hinreichenden Geldmitteln, um anderweitig fuͤr sich zu sorgen; auch genuͤgte er allen Forderungen, die sie an ihn als Gutsbesitzer oder als christlichen Wohlthaͤter machen konnten.“ Es hat auch auf den Guͤtern Lord Lorton's vor einigen Tagen eine zahlreiche Versammlung seiner Paͤchter stattgefunden; in welcher nicht nur von Protestanten, sondern auch von Katholiken erklaͤrt wurde, daß der Lord stets ein wohl⸗ gesinnter Gutsherr gegen sie gewesen sey, und daß man mit großem Unwillen die Verleumdungen vernommen habe, denen

er im Unterhause ausgesetzt worden. Die Abschließung des Handels-Traktats zwischen Holland

und dem Deutschen Zoll-Verbande veranlaßt den Courier,

darauf hinzuweisen, wie noͤthig es sey, daß England sich auch

einen billigen Antheil an dem Handel mit Deutschland zu sichern suche. „Die Deutschen Staaten“, sagt das genannte Blatt, „er— klaren sich bereit, jeder Nation, die ihnen dieselben Aequiva—

lente geben will, ahnliche Vortheile zu gewähren, wie man sie so eben den Hollaͤndern bewilligt hat. Unsere verderblichen Korngesetze machen freilich den Abschluß eines Handels-Traktats mit Deutschland auf einer breiten und liberalen Grundlage fast unmoͤglich, indeß glauben wir immer, daß wenigstens etwas in dieser Hinsicht geschehen könnte, und jedenfalls sollte ein Ver— such dazu gemacht werden.“

In dieser Woche ist eine sehr bedeutende Quantität frem— den Weizens, 61,000 Quarter, an den hiesigen Markt gekom— men; die Verkaͤufer wollten sich aber wenig handeln lassen, und ; Eine unbedeutende Zufuhr von Englischem Weizen ging zu den Preisen des letzten Markt— tages ab.

Nachrichten aus Malta vom

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J. April zufolge, war die

Unter den in Malta anwesenden aus—

Obersten Jervis, der kurzlich von Alexandrien und Beirut an—

gekommen war, den Herzog von Devonshire, der von Konstan—

Man ließ nämlich zwei aus elastischem Gummi angefertigte

und mit Luft aufgeblasene Fahrzeuge, von der Groͤße und Ge— stalt von Boten, nur nicht oben offen, ins Wasser, legte dann

Bretter daruͤber und befestigte dieselben mit Schrauben und

Tauen. Hierauf bestiegen vierzig Mann von der Schottischen Fuͤsilier-Garde dieses Fahrzeug, welches von einem Boote den Fluß hinab bugsirt wurde. Die Soldaten mußten auf das Kommando des Herzogs von Wellington sich niedersetzen, nie— derlegen, wiederaufstehen, und Alles ging ganz vortrefflich. Das Fahrzeug wurde sodann ans Land gezogen und nach Wegnahme der Bretter die Luft herausgelassen, worauf jedes nur so viel wog, als ein Pferd bequem zu tragen vermag. Es wurde hierauf noch folgender Versuch gemacht: Ein Fahrzeug, ebenfalls aus elastischem Gummi, in der Form eines großen Balls, der unten mit zwei Anhängen versehen, und dessen oberer Theil abgeschnitten war, wurde in's Wasser gebracht, worauf

ein Mann vermittelst eines Bootes zu diesem Gummi⸗Fahrzeug Beine in den

hinfuhr und in dasselbe hineinstieg, so daß seine Gummi⸗Anhaͤngen steckten und der groͤßte Theil seines Körpers sich in dem Ball befand.

bewegte, und kehrte dann unter dem Beifallrufen der Zuschauer an's Ufer zuruͤck. Diese Erfindung hat den Zweck, einen ein— elnen Menschen in den Stand zu setzen, einen Fluß zu uͤber⸗ erden und zugleich ein Tau oder sonst etwas von einem Ufer auf das andere zu bringen.

In den letzten vier Monaten sind in Irland im Durch⸗ schnitt monatlich So0 Rekruten fuͤr die Armee eingeschrieben worden.

Das Verfahren Lord Lorton's, der kuͤrzlich in Irland eine bedeutende Anzahl von Paͤchtern aus ihren Wohnsitzen hat vertreiben lassen, wird in der Dublin Mail durch folgende Bemerkungen gerechtfertigt: Man wird gewiß zugeben, sagt

dieses Blatt, 1 1) wenn ein Gutsbesitzer auf seinen Be—

itzungen das Verbrechen des Mordes vorherrschend findet, es eine Pflicht ist, dasselbe zu unterdruͤcken ünd auszurotten; 2) wenn er findet, daß die Landleute, unter denen die Mordthaten verübt werden, bereit sind, die Mörder zu verbergen, und sich weigern, vor Gericht auszusagen, was sie daruber wissen, so muß er daraus schlleßen, daß sie das Mordsystem, welches er k unterdrücken verpflichtet ist, beguͤnstigen, und daß daher ihr ernerer Aufenthalt auf feinen Gütern in sofern derselbe ihn an der . feiner Pflicht hindern würde ein Auf, eben er. moralischen Verpflichtungen seyn würde,. 3) Es olglich seine Pflicht, feine Güter von leichen Pächtern zu Fußern. Prüfen wir höerngh Lord Kortens Venehmen, so erden wir sogleich den Werth der gegen ihn erhobenen

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Tscherkessischen Amazonen hat er dem Genergl-Gouverneur von

Er ruderte nun mit zwei kleinen Rudern auf dem Flusse herum, wobei er seine Beine beständig

tinopel angelangt, und Herrn Segur Dupeyron, der, wie es heißt, die Lazarethe des Mittellaäͤndischen Meeres besucht, um seine Bemerkungen uͤber die Quarantainen dem Europaäͤischen Kongreß vorzulegen, der von dem hr. Bulard zur Berathung uͤber diesen Gegenstand in Vorschlag gebracht worden. Die

Stuͤrme, die an den Kuͤsten der Levante gewuͤthet, haben viel

Schaden angerichtet, und mehrere Schiffe sind in Folge der— selben verungluͤckt.

; Rundschit Singh hat bekanntlich eine Leibwache von Ama— zonen, die mit Bogen und Pfeilen bewaffnet sind, im Palast die Wachen besetzen und ihm uͤberall hin folgen. Von diesen Indien, Lord Auckland, einige zwanzig der Schoͤnsten zum Ge— schenk gemacht.

Ueber Irland hat man Nachrichten aus St. John's in Neu-Braunschweig vom 1sten d. M., denen zufolge alle Ge⸗ danken an Feindseligkeiten aufgegeben waren und sowohl der Gouverneur von Neu⸗Braunschweig als der von Maine unbe— waffnete Mannschaft zum Schutze der Holzungen aufgestellt . die so lange dort stationirt bleiben sollen, bis eine de⸗ initive Uebereinkunft abgeschlossen seyn wird.

Neuere Berichte aus Valpgraiso vom 12. Januar mel⸗ den, daß der Chilische General Bulnes, nachdem er Lima ge— raͤumt, auf seinem Ruͤckzuge nach Santa gelangt war und, wie man glaubt, den Weg in das Innere nehmen wollte.

Niederlande.

Aus dem Haag, 26. April. Holländischen Blaͤttern zu— folge, wird die Vermählung des Erbprinzen von Oranien mit der Prinzessin von Wuͤrttemberg gegen Ende des Juni oder zu Anfang Juli's in Stuttgart gefeiert werden. Zwischen dem 20sten und 25. Juli wird das erlauchte Paar im Haag erwartet.

Belgien.

Bruͤssel, 26. April. Der Finanz-Minister, Herr Des—⸗ maisières, ist am 24. April in Gent wieder erwaͤhlt worden. Von 305 Stimmen erhielt er 284. Die Gesammtzahl der Waͤh⸗ ler des Genter Arrondissements belaͤuft sich auf 2755, von denen

Theil an der Abstimmung genommen.

Ueber die Nothwendigkeit einer Wahl⸗Reform in Belgien aͤußert sich das Journal de Liege folgendermaßen:; „Es ist nothwendig, daß das Land endlich von dem verderblichen Wahl⸗ Systeme, das seit neun Jahren auf demselben lastet, befreit werde. Dieses System war, wie die Begruͤnder desselben selbst nicht in Abrede steilen, aus ganz außerordentlichen Umstaͤnden

hervorgegangen, und muß daher mit dem Verschwinden der

1091 der Stadt angehoͤren; von diesen letztern haben nur 175

Bedingungen, die es ins Leben gerufen haben, aushoͤren. Sei— nem Grundgedanken nach, war das Wahlgesetz eine Ausschlie— ßung der staͤdtischen Bevölkerung, in der Absicht, die aus der September⸗Nevolution hervorgegangene Ordnung der Dinge zu befestigen. Die Folge davon war, daß die hierarchisch⸗politische Partei, welche unter dem Vorwande patriotischer Bestrebungen fuͤr ihre eigennuͤtzigen Zwecke wirkte, uͤbermächtig wurde. Unfaͤhig, sich mit der Belgischen Nationalität zu verschmelzen, hat sie kein poli⸗ tisches oder Handels⸗Buͤndniß zu Stande bringen koͤnnen. Mit einer unglaublichen Naivetat appellirte sie bestaͤndig an die sogenannten revolutionairen Sympathieen Frankreichs und Englands, während eine fanatische und retrograde Propaganda uns mit den Maͤch— ten entzweite, mit denen wir uns hätten verbinden sollen. Voͤl—

ker⸗Verbuͤndnisse werden nur langsam geknuͤpft, und eine Legis.

latur, welche die diplomatischen Beziehungen vernachlaäͤssigt, ist allein fuͤr die aus ihrer Unfähigkeit oder Partei- Befangenheit entspringenden Folgen verantwortlich; das bedarf keines Bewei ses. Jede Legislatur hat die Aufgabe, allen Verwickelungen

vorzubeugen, die Gefahr abzuwenden, oder sich wenigstens in einen Stand zu setzen, in welchem sie hoffen kann, dieselbe gluͤcklich zu bestehen. Die hierarchische Partei unserer Kammern hat aber augenscheinlich keinen anderen Zweck als die Besesti⸗ gung ihrer Herrschaft im Innern und die Verbreitung ihrer revoiutionairen Grundsaͤtze nach Außen. Ihre Schuld war es gewiß nicht, wenn die Revolution von 1830 nicht eben so aus— schlug, wie die Brabanter Revolution im vorigen Jahrhundert. In beiden Zeiten hat sie dieselbe Unfähigkeit, oder wenn man das lieber hoͤrt, dieselbe Gleichguͤltigkeit gegen die In— teressen des Landes an den Tag gelegt. Mit der Unterzeich— nung des Friedens⸗Traktats ist die Macht der hierarchischen Par— tei nun gebrochen und die Zeit des Einflusses der staͤdtischen Bevoͤlkerung gekommen. Noch stehen indeß dieser Erhebung, welche die Umstaͤnde gebieterisch sordern, vielfache Hindernisse entgegen, welche nur durch die Vereinigung aller Krafte der aufgeklaͤrteren Partei uͤberwunden werden konnen.“

Der Herzog von Orleans, der gestern in der Nähe der Belgischen Gränze, in Valenciennes, angekommen ist, wird mit dem Herzoge von Nemours gegen Ende dieser Woche hier er— wartet.

Deutsch land.

Leipzig, 27. April. Heute fruͤh trafen auf der Eisenbahn Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Johann, begleitet von Hoͤchst— dessen Gemahlin mit Ihrer erlauchten Familie, so wie von der Prinzessin Amalie Königl. Hoheit von Dresden, in unserer Stadt ein und stiegen im Hötel de Saxe ab. Die Hoöͤchsten Herr— schaften nahmen die Pauliner⸗-Kirche, die Universitäts⸗-Bibliothek, einige Sehenswuͤrdigkeiten der Messe, namentlich das hier auf— gestellte Wallfischgerippe, den Keilschen und den Gerhardschen Garten in Augenschein, besuchten die reichen Lager des Kauf— manns Sellier und reisten heute Nachmittag um 3 Uhr auf der Eisenbahn nach Dresden wieder zuruck.

Stuttgart, 26. April. Der Prinz und die Prinzessin Peter von Oldenburg sind gestern Abend zum Besuch bei der Koͤnigl. Familie hier eingetroffen.

In der Sitzung der Kammer der Abgeordneten vom 265. April nahm Herr Camerer das Wort und sagte, der „Schwaͤbische Merkur“ vom 24. April d. J. mache einen mit den Niederlanden abgeschlossenen Zoll- und Handels-Vertrag bekannt; derselbe enthalte Bestimmungen, welche unzweifelhaft der Zustimmung der Staͤnde bedurften. Eine solche Zustini— mung haben die jetzt versammelten Stände nicht ertheilt, ob eine fruͤhere Kammer schon zum Voraus die Ermächtigung zu Ab— schließung eines solchen Vertrags gegeben habe, sey ihm nicht bekannt. Er trage darauf an, daß die Zoll- und Handels⸗-Kom— mission hieruͤber berichten mochte. Dies wurde sogleich beschlos— sen. Hierauf ging die Kammer zur Tagesordnung über und setzte die Berathung des Polizei-⸗Straf-Gesetzbuchs fort.

Karlsruhe, 24. April. Der Geheime Referendar und Kabinets-Direktor Kluͤber hat die aus Ruͤcksichten fur seine Gesundheit nachgesuchte Entlassung erhalten, und zieht sich in das Privatleben zurück. Se. Königliche Hoheit verlieh ihm zum Abschiede das Commandeurkreuz des Zähringer Loͤwen-Or— dens und den Titel als Geheimerrath.

Karlsruhe, 24. April. (Schwäb. Bl.) Unser Landtag soll auf unbestimmte Zeit vertagt werden, und nur die staͤndi schen Kommissionen für die Serathung des neuen Strafgesetz— buches und des Budgets sollen beisammen bleiben. Erst wenn die wichtigen und schwierigen Arbeiten dieser Kommissionen zur Vorlage reif sind, soll die Gesammtheit der Staͤnde wieder ein— berufen werden, woruͤber woht laͤngere Zeit hingehen duͤrfte.

Mannheim, 25. April. Auf die Bitte der stäͤdtischen Behörden haben Se. Koͤnigliche Hoheit der Großherzog dem hiesigen Theater den Charakter einer Staatsanstalt und den Titel eines Hof-Theaters mit fortwährender Unterordnung unter das Ministerium des Großherzogl. Hauses und der auswaͤrti⸗ gen Angelegenheiten belassen. Dasselbe wird durch ein Co— mits von drei Personen verwaltet, welche von der Stadt ge— wahlt und nach erhaltener Bestaͤtigung des gedachten Ministe— riums von der Großherzogl. Kreis⸗Regier ung verpflichtet werden. Außerdem wird noch eine besondere Hof⸗Kommission zu bestimm— ten Verrichtungen ernannt. Die städtischen Behoͤrden sind be— reits mit der Wahl des Comité's beschaͤftigt.

Man schreibt aus Leopoldshafen vom 25. April: „Ge⸗ stern hatten wir das Vergnuͤgen, das neue Dampfschiff der

Kölner Gesellschaft, dag den Namen „Graf von Paris“ fuͤh,

ren wird, in unserem Hafen einlaufen zu sehen; dasselb heute fruͤhe seine Probereise nach Basel nn. i. e ante und prachtvolle Fahrzeug ist in 13 Stunden von Mainz ierher gefahren und hat Af eine Strecke von 42 Stunden zu Wasser in kaum einem Drittel der Zeit zu Berg zuruͤckge⸗ legt. Es eroͤffnet am 1. Mai die Fahrt zwischen Straßburg ier und Mannheim zu Thal, und da auch das andere Dampf chiff, der „Kronprinz von Preußen,“ welches am gleichen Tage die Fahrt zu Berg eröffnet, von vorzuͤglicher Güte ist so duͤrfen wir auf eine ganz regelmäßige Verbindung mit den Ober- und dem Unter⸗Nhein rechnen.“ = Frankfurt 4. M., 27. April. An demselben Tage,

an welchem wir in 2 letzten Schreiben die sichere Erwar?

tung aussprachen, daß die Belgische Regierung nun ni

ger zogern werde, dem Definitiv rer fe len n 1 denselben in London von ihrem Gesandten unterzeichnen. Die Hollaͤndisch⸗Belgische Angelegenheit duͤrfte somit wenig Veran⸗ lassung mehr zu Besprechungen geben, und namentlich zu kei⸗ nen besorgnißvollen, denn die sergh⸗ Ausfuͤhrung des Trak⸗ tats wird keinen ernsten Schwierigkeiten begegnen. Ver beiden Seiten wird man so viel als möglich die Ur ergangsperiode zu erleichtern suchen, und es ist . daß die Belgischen W derstandsmaͤnner . kriegerischen th abgekuͤhlt haben. Es waͤre also endlich eine Angelegenheit in Ordnung gebracht, welche

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mehr als einmal eine Störung der allgemeinen friedlichen Ver⸗

haͤltnisse herbeizuführen drohte und welche noch in der letztern Zeit den Aengstlichen große Besorgniß, den Feinden des Ge⸗ setzes und der Ordnung aber tauschende Hoffnung einflößte, denn sie sahen ja schon allgemeine Verwirrung durch den an geblichen Widerstand Belgiens nahen, Wir haben unsererseits aber unter allen Modificationen, welche die letzten Verhandlun⸗ gen der Londoner Konferenz den Belgischen Verhaͤltnissen ver⸗ liehen und zu jeder Zeit die aus einer innigen Ueberzeugung hervorgegangene feste Hoffnung ausgesprochen, daß die Hollän⸗ disch⸗Beigische Differenz einen solchen Ausgang nehmen werde, wie sie ihn genommen. Wer uͤberhaupt die jetzige Lage der politischen Verhaͤltnisse in Europa von dem richtigen Stand⸗ punkt aus beuriheilt, dem kann es nicht bangen, daß die fuͤr

werde und mithin eine Störung des Friedens nicht zu besorgen ist. Aus diesem Grunde glauben und hoffen wir auch bestimmt, daß die jetzt durch ruͤcksichtsloses Parteiwalten in Frankreich hervorgerufenen mißlichen Umstaͤnde in ihren Folgen weder stoͤrend fuͤr die innere Ruhe Frankreichs, noch hemmend in der Stellung Frankreichs zu den uͤbrigen Großmaͤchten wirken wer— den. Gleichwohl ist es sehr zu bedauern, daß es in jenem Lande mit der ministeriellen Krisis so weit kommen mußte; auch der exaltirteste Freund des daselbst herrschenden Systems muß dieser Krisis den Stab brechen.

Oeffentliche Blatter meldeten aus Wien, daß der Fuͤrst von

Metternich bereits im nächsten Monat das Schloß Johannis“

berg besuchen werde. Wir glauben nicht, falsch unterrichtet zu

seyn, wenn wir behaupten, daß diese Nachricht durchaus grund⸗

los ist. Die Anwesenheit des Grafen von Muͤnch-0Bellinghausen in Wien durfte noch kurze Zeit dauern und Se. Excellenz erst

gegen die Mitte des Monats Mai hierher zuruͤckkehren. Die Bundes⸗Versammlung hat unterdessen unter dem Praͤsidium des

Königl. Preußischen Bundestags-Gesandten ihre woͤchentlichen Sitzungen wieder aufgenommen, die sie aber in der verflossenen und in dieser Woche an außergewöhnlichen Tagen gehalten.

von Kielmannsegge, war vor einigen Tagen hier anwesend. Wir vernehmen, daß viele Verehrer unseres großen Schil—

ler an dem Tage der Einweihung seiner Statue in Stuttgart

hier eine Festlichkeit veranstalten werden.

nicht nach Rom zuruͤckgekehrt ist. Die Geldbeiträge fuͤr das

Monument duͤrften sich in der letzteren Zeit auch nicht vermehrt

haben.

Mit dem Baue der Taunus -Eisenbahn geht es jetzt rascher und es steht außer allem Zweifel, daß ein Theil der Bahn noch in diesem Jahre befahren wird. Die hohe Taxation der in der Nahe unserer Stadt liegenden Grundstuͤcke ist vom Gericht bestätigt worden.

An unserer Boöͤrse fand in dieser Woche wenig Bewegung statt. Die Spekulanten sind durch den Umstand, daß der Bei— tritt Belgiens zu dem Definitiv-Traktat in London und Am— sterdam fast keinen Eindruck machte und die Franzoͤsische Mi— nister-Krisis nicht zu Ende kommen will, etwas eingeschuͤchtert. Gleichwohl halten sich die Fonds ziemlich fest auf ihrer Hohe. Dem so sehr fuüͤhlbacen Beduͤrfniß eines neuen vor den Ein—

fluͤssen der Witterung schuͤtzenden Böoͤrsen Lokals soll man nun

durch eine neu zu erbauende Boͤrse abhelfen wollen. , e

Preßburg, 22. April. (Preßb. 3) Aus guten Quel— len ist uns die Kunde geworden, daß die im Jahre 1836 pro— jektirte Eisenbahn-Verbindung zwischen den funf Königl. Frei— städten: Preßburg, St. Georgen, Boͤsing, Modern und Tir— nau, unter dem Namen „erste Ungarische Preßburg-Tirnauer Eisenbahn,?, ehestens ins Leben treten und zur Ausfuͤhrung kommen wird. Die Landes-Behörden haben mit einer zu die sem Vehufe in Ofen gewesenen Deputation die Final Eonven— tion bereits abgeschlossen und diesen Gegenstand ganz im Sinne des 25sten Gesetz-Artikels vom Jahre 183 *,, erledigt.

Ueber den Englisch-Oesterreichischen Handelsverband liest man in der Wiener Zeitschrift für Industrie und Han— del Folgendes: „In der am 14. Januar und folgenden Ta— gen abgehaltenen General-Congregation des Temescher Komitats wurde das Eircular des Englisch Oesterreichischen Handels- und Ichifffahrts-Vertrages, nebst der Aufforderung zur Benutzung essriben, verlesen. Die Staͤnde faßten den Beschluß, dem Kai— ser fuͤr diesen neuen Beweis der väterlichen Fuͤrsorge eine Dank— Adresse zu überreichen, und zugleich auch den beiden Ministern, dem Fürsten Metternich und Grafen Kollowrat, ein Dankschrei⸗ ben zustellen zu lassen, in welchen die erkenntlichen Gefuͤhle fuͤr die Aufhebung des bestandenen Prohibitiv-Systems, so wie fuͤr die Eroͤffnung des neuen Europaͤisch-orientalischen Handels weges durch das Herz von Ungarn, mit den trefflichsten Worten aus— gedruckt sind. Ein Beweis, wie maͤchtige Fortschritte Ungarn machte, und daß falsch ist, was man vor Jahren behauptete, daß nämlich die Ungarischen Gutsbesitzer selbst keine Straßen wollen, damit der Bauer gezwungen bleibe, seine Produkte ihnen um jeden Preis zu überlassen. Es ist aber diese Behaup— tung an sich ein Widerspruch, der sich selbst am bittersten stra— fen muͤßte, und die darum immer hoöͤchstens als Maͤhrchen existirt haben kann.“

Schweiz.

Bern, 23. April. (Schw. Bl) Wie man erfaͤhrt, hat die Regierung von Freiburg dem Vorort geschrieben, sie er— kenne den neuen Staatsrath in Wallis nicht an, und halte Alles, was fuͤr die Reform der Verfassung dort geschehen sey, fuͤr ungesetzlich.

Waͤhrend der „Eidgenosse“ in Luzern sich gegen alle Ver— gleichs⸗Vorschlaͤge in Bezug auf Wallis erhebt und dieselben das Evangelium von Sarnem nennt, erklaͤrt der „Erzähler“, vielfache Gruͤnde hielten ihn ab, naͤher auf diese Vorschläge einzugehen; indeß kann er doch nicht umhin, zuzugeben, daß dieselben nothwendig zu einer Trennung fuͤhren mußten, aber er zieht, wie er sagt, noch immer die Wiederherstellung der Verfassung von 1815 einer solchen vor. Eine Trennung in Wallis, meint er, wuͤrde auch eine in Bern veranlassen.

Italien. ĩ

Turin, 20. April. (A. 3.) Eine Menge Frommer, be—⸗ sonders Priester und Vorsteher der Redemptoristen⸗Congrega⸗ tionen in Europa, stroͤmen . nach Rom, um der dort naͤchstens stattfindenden Heiligsprechung eines der Stifter dieses Ordens beizuwohnen.

Spanien. remier⸗Minister des

Spanissch e n, Der zum rzbi

Don Carlos ernannte schof von Cuba hat eine Verord⸗

schreiben in der A. 3.) samkeit der Gesandten, um den Sultan zu bewegen, seine Vor—

. glucke 5 di iti die Volker so segensreiche Einigkeit der Großmächte immer fester ann, ,,

gruͤndetes Institut anzusehen.

nung erlassen, wodurch die ausgewanderten Chri rufen werden und ihr konsiszirtes i e. Auch sollen die Stipulationen des Elliorschen Trakiats von allen Karlistischen Offizieren auf's strengste befolgt und uͤberhaupt alle gegen die Christinos ergriffenen strengen Maßregeln, so weit sie irgend mit der Erhaltung der Ruhe verträglich sind, aufge—⸗ hoben werden.

Türkei.

Konstantinopel, 9 April. (Auszug aus einem Handels“ Es bedarf nun nicht mehr der Bered—

Es lasten jetzt so viele Un⸗ rage daruͤber Boͤsartige Krankheiten aller Art

bereitungen zum Kriege einzustellen.

in den Hintergrund tritt.

raffen die Bewohner zu ganzen Haufen hin, und es ist wohl

kein Haus, keine Familie, die nicht den Verlust eines oder eini⸗ ger Mitglieder zu beklagen haͤtte. Besonders groß ist die Sterb⸗

lichkeit unter den Wöchnerinnen und Kindern. In Klein⸗Asien

wuͤthet die Pest, und wir leben nun in der größten Besorgniß, daß sie diesen Sommer auch die Hauptstadt heimsuchen werde. 3m Arsenal und in der Taurus Arlnee sind alle Arbeiten einge⸗ stellt Mit zur Betrüͤbniß auf unserm Platze tragt die Unge⸗ wißheit bei, worin wir über den Traktat gelassen werden, da dadurch aller Handel darnieder liegt. ;

Griechenland.

Athen, 13. April. (A. 3) Es h i . (4X. 3. herrscht im ganzen Lande die veollkommenste Ruhe; die Tonscription ist in U Provin⸗

zen ohne einen Schatten von Widerstand, ja sogar mit entge—

genkommender Bereitwilligkeit von Seiten der inde⸗ ö den und des Volkes vollzogen worden. mr, , ,.

9 staͤndigen Maßregeln des verdienten 3 ern ,, nicht wenig beigetragen, der kurz vor dem Beginn der Aushe—⸗ bung eine Anzahl der vorjährigen Rekruten von guter Auffuͤh⸗ rung in Urlauß in die Provinzen sandte, wo sie in ihrer besten

Uniform sich ihren Bruͤdern und Vettern zeigt Der Koöͤnigl. Hannoversche Gesandte zu Muͤnchen, Graf paren , . den Kasernen so viel zu erzählen wußten, daß ihre Dorfgenossen,

Leichtigkeit des Dienstes und der wirklich guten Verpflegung in

von denen sie voriges Jahr als ungluͤckliche Schlachtopfer ange⸗

sehen wurden, jetzt sie um das ihnen zu Theil gewordene 8 Unsere Goethe⸗Mo⸗ J ] 22 numents- Angelegenheit ruht jetzt ganz, da Thorwaldsen noch zuruͤck, „weil es ihnen zu Hause nicht so gut gefalle, als in der

beneideten. Und, wirklich kehrten die meisten dieser Beurlaub— ten, noch vor Ablauf ihres Urlaubs, unerwartet zu ihren Corps

Kaserne.“ So ist diese wichtige Maßregel, vor deren Durch— fuͤhrung man so lange Zeit Bedenken getragen, jetzt schon in dem zweiten Jahre ihres Bestandes als ein fuͤr immer fest be— ti. Auch die Finanzen stehen gut, Dank den weisen Reductionen, die der König im verflossenen Jahre mit solcher Festigkeit durchgeführt, und dem Aufschwunge, in welchem Ackerbau, Handel und Schifffahrt in immer stei— gendem Maße begriffen sind. In der Staatskasse liegen zwei bis drei Millionen baaren Geldes, die Beduͤrfnisse des laufen— den Dienstes sind vollkommen gedeckt, und Griechenland bedarf vom Ausland keinen Heller mehr.

Seit einiger Zeit ist hier eine Subscription eroͤffnet wor— den, um der Universitaͤt aus freiwilligen Beitraͤgen ein ihrer Bestimmung angemessenes Gebäude zu verschaffen. Bereits sind gegen 30,000 Drachmen nur aus Athen zusammengebracht wor— den, und man glaubt, noch auf bedeutende Beiträge aus dem In- und Auslande rechnen zu durfen. Das etwa noch fehlende will Se. Maj. der Koͤnig hinzulegen. Auch im Auslande fängt die Universitaͤt an, sich einiger Anerkennung zu erfreuen. So ist neulich der Professor Gennadios von der Universi— taͤt Leipzig honoris causa zum Doktor der Philosophie creirt worden. ö

Unser Hof hält sich in seiner gewohnten stillen Weise, wird aber naͤchstens durch die etwa in acht Tagen erwartete Ankunft des Kronprinzen von Bayern mehr belebt werden. Auch ver— lautet, daß ein Erzherzog von Oesterreich hier einen Besuch abstatten werde, womit wahrscheinlich der junge Prinz Friedrich, Sohn des Erzherzogs Karl, der in der Kais. Marine dient, ge— meint seyn wird.

nl.

Til sit, 27. April. Die Eisdecke der Memel, welche bis zum 24. . M. Wagen und Pferde sicher getragen, ist gestern hier an der Stadt zum Aufbruch gekommen. Es sind jedoch sofort an verschiedenen Stellen im Strome Eisstopfungen ent— standen, die heute fruͤh ein Steigen des Wassers bis auf 211, Fuß uber den niedrigsten Wasserstand, wie vor 2 Jahren, her— beigefuͤhrt haben, so daß das */. Meilen breite Memelthal einem großen, von Eisschollen starrenden See gleicht. Beim Dorfe Splitter, unterhalb der Stadt, haben sich Eisbloͤcke bis hoch uͤber die Dammkrone geschoben, man hat mit dem Schla— gen von Nothkasten den Anfang machen muͤssen, und fuͤrchtet sehr fuͤr die tiefer liegenden Niederungen, da das Eis im Ruß— strom noch fest eht. Die neue, tausend Fuß lange Bruͤcke uͤber den Kurmeszis urchlaß auf der Chaussee nach Rußland hat zwar einige Eisbrecher und ein Paar Pfaͤhle verloren, bis jetzt aber, so wie der Chausseedamm, vortrefflich gehalten; man hat mit gutem Erfolg Kanonenschlaͤge zur Verkleinerung des vor der Bruͤcke aufgethuͤrmten Eises angewandt. Der Postenlauf und selbst das Hinuͤberbringen großer Reise⸗Equipagen ist nur wenige Stunden unterbrochen gewesen.

Breslau, 27. April. Jug endliche Verkre⸗ cher. In der Probinz Schlesien sind in den beiden Jahren 1837 und 1838 resp. 65 und 66 Verbrechen von jungen noch nicht 16 Jahr alten Personen veruͤbt worden. Darunter wa—⸗ ren im ersten Jahre 54 Knaben und 11. Manchen, im zweiten Jahre di Knaben und 12 Madchen. Die Verbtechen betreffen rößtentheils Diebstaͤhle und zwar resp. 56 und 59. Betrug und Ve rheine waren außerdem die einzigen Frevelthaten, deren sich die verwahrlofete Jugend schuldig machte.

Dirschau, 27. April. Die Wieder Aufstellung der hiesigen 33 ber den Weichselstrom ist gestern Nach⸗ mittags beendigt, und die Passage uͤber dieselbe fuͤr jedes Fuhr⸗ werk wieder eröffnet worden.

23. April. Wohlthätigkeit. Im hie⸗ saen el ige, Be. sind im Laufe des Jahres 1838 zu krommen Zwecken geschenkt und testamentarisch vermacht worden: ir evangelische Kirchen.. 060 Rthir. 11 Sgr. 2 Pf. r katholische Kirchen = 2143 20 3 r evangelische Schulen. 309 2 ür katholische Schulen,. 4690

r andere Institute .. 651 .

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