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vurde die eigentliq 4. rer e, *
man in Malta im Privatleben die dußerste Furcht vor den auf Per⸗ soͤnlichkeiten begruͤndeten Angriffen der Persse en gegen welche man in England so gleichgültig geworden. Nachdem der Her⸗ zeg von Wellington sich der Ansicht des Ministers ange, schlessen hatte, weil man auf Malta zu militairischen wen en nothwesdiger Weise eine starke, möoͤglichst unabhèngige Ver wal⸗ tung haben müsse, und es als seine Ansicht ausgesprochen hatte, daß das Verlangen nach einer vollkommen freien Presse 9 Malta nur von gewissen Liberalen ausgehe, welche von dan aus auf die Kuͤsten von Spanien, Frankreich ** Italien 1 wirken wollten, nahm Lord Brougham , . . weil die Aussicht gegeben sey, daß die anstoͤßige Verordnung revidirt werden solle.
g. Sitzung vom 30. April. Lord John ger m ge 4 eine Anfrage wegen der Chartistischen ÜUntteiebe, es seyen ihm allerdings Berichte zugegangen über Bewaffnung des Volkes in verschiedenen Theilen des Landes, besonders in der Grafschaft Lancaster, und er habe deshalb he— reits die nöthigen Vorkehrungen in Gemeinschaft mit den Ci— vil, und Militair⸗Behsrden getroffen; mehr wolle er für jetzt nicht sagen. Auf eine Anfrage Sir Robert Peel s erklärte der Minister dann, die Kanadische Bill am 6. Mai einbringen
zu wollen.
London, 30. April. Da man von ministerieller Seite in dem Amendement, welches Sir Robert Peel der Bill uͤber die Regierung von Jamaika entgegen usetzen beabsichtigt, durchaus ein neues Partei-Mansͤver erblicken will, obgleich Sir Robert sich gegen eine solche Auslegung seines angekündigten Entschlus⸗— ses im Voraus verwahrt hat, so gewinnt jene Maßregel eine allgemein politische Wichtigkeit, die sie sonst nicht gehabt haͤtte, und es wird insofern nicht unangemessen seyn, die ganze Sach— lage etwas genauer zu betrachten. Der Zweck der von dem Ministertum vorgeschlagenen Bill ist, fur die Gesetzgebung auf der Insel Jamaika, wo es in diesem Augenblick in Felge des Benehmens der Repraͤsentativ⸗ Versammlung keine Legislatur giebt, auf andere Weise zu sorgen. Bill bezweckt nicht, das Versammlunzshaus seiner legislativen Rechte zu berauben, vielmehr hat dieses Haus selbst auf dieses Recht verzichtet, indem es den Entschluß aussprach, die gesetz⸗ gebenden Functionen nicht eher wieder aufzunehmen, als bis das Britische Parlament die in der vorigen Session von Ober und Unterhaus einstimmig genehmigte Akte über die Kolonial— Gefaͤngnisse wurde zuruͤcksenemmen haben. Diese Atte wurde durch die Sensation veranlaßt, welche ein amtlicher Be— richt des Capitain Pringle über die Gefaͤngnisse und Zucht häͤuser Jamaika's in England machte. Die Englische Nation g sich die Befreiung der Neger in den Kolonieen eine große
umme Geldes, 20 Millionen Pfund Sterling, kosten lassen, und nun glaubte man mit einem Mal aus jenem Bericht ent— nehmen zu müssen, daß vermoͤge der Kolonial-Gefaͤngnisse die ärgsten Grausamkeiten und Uebel des Sklasen⸗Systems noch immer fortdauerten. Ob der groß: Unwille, der
Die
durch den besagten Bericht im Englischen Publikum erregt wurde, durch die Thatsachen vollkommen gerechtfertigt war, ist eine andere Frage, aber auch die leidenschaftlichsten Gegner der Emancipation leugneten nicht, daß der Zustaud, in welchem die Gefängnisse von Jamaika sich befänden, unmoͤglich so bleiben konne. Unter diefen Unstanden ward von Lord Glenelg eine Bill im Oberhause eingebracht, und sie ging ohne den min— desten Widerstand in beiden Häusern durch. Die wesentlichsten Bestimmungen derselben sind: 1) Die Königin im Geheimen Rath oder der Gouverneur jedweder Kolonie in Gemeinschaft mit seinem Rathe koͤnnen Vorschriften fuͤr die Verwaltung der Gefaängnisse anordnen, die fuͤr Jedermann bindend seyn sollen; die Königin kann solche Vorschriften verbessern oder aufheben. 2) Alle solche von einem Gouverneur oder von der Königin im Geheimen Rathe verordneten oder auf— gehobenen Vorschriften sind dem Parlamente vorzulegen. 3) Die Regierung ist ermächtigt, Gefaͤngniß⸗-Inspektoren fuͤr die Kolonien zu ernennen oder den Gouberneur diese Ernen— nung zu übertragen. Die Gouverneuren koͤnnen die Gefäng— nisse visitiren oder durch Bevollmächtigte visitiren lassen. 3) Wer sich den Inspektoren oder anderen Bevollmaͤchtigten widersetzt, verfaͤllt nach gerichtlicher Ueberfuͤhrung in eine Geldbuße, die jedoch 26 Pfd. nicht übersteigen darf, oder, wenn er dieselbe nicht zu zahlen vermag, in einmonatliche Gefaͤngnißstrafe. 6) Die Gouverneure konnen Gefängniß-Beamte suspendicen oder entlassen. I) Es sollen dem Gouverneur von den Friesens— richtern oder den sonstigen Vorgesetzten der Gefaängnisse perio— dische Berichte uber deren Zustand erstattet werden. 8) Auch sind dem Gouverneur Plane von den Gefaͤngnissen vor—
zulegen. 9 Niemand darf in einem von dem Gouverneur fär untauglich erklärten Gefängniß eingekerkert werden. — So— bald die Kunde von der Annahme dieser Bill in Westindien anlangte, entstand auf Jamaika eine gewaltige Aufregung unter derjenigen Partei, welche hauptsächlich im Versammlungshause repräsentirt ist. Man gab die Bill fuͤr eine Verletzung des Freibriefes der Kolonie aus, indem man die Strafe von 29 Pfd. als einen Bersuch des Neichs⸗Parlaments bezeichnete, Auf— lagen ohne Einwilligung der Kolonial- Legislatur zu erheben. Als das Versammlungshaus einberufen war, konnte der Gouverneur ihm nicht einmal die betreffende Akte vor— legen, da es auf der Stelle erklärte, es werde sich aller gesetzgebenden Functionen enthalten, mit Ausnahme
derjenigen, welche zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Kredits
erforderlich seyen, und es werde nicht eher wieder andere Ge— schaͤfte vornehmen, als bis die Grundsaͤtze festgesetzt wären, nach denen es vom Mutterlande regiert werden solle. Der Gouver— neur loͤste die Versammlung auf, aber es wurden dieselben Mit— glieder wieder gewählt und nochmals der Beschluß gefaßt, von der Ausnbung der gesetzgebenden Functionen abzustehen. Die— sem Uebelstande will das Ministerium nun durch dig Bill be—
elt und am 3. Mai in den Ausschuß gebracht werden soll. as Versammlungshaus von Jamaika soll danach auf fuͤnf
6. welche am 22sten d. pro forma die zweite Lesung er⸗ i
ahre suspendirt und fuͤr diese Zeit der Gouverneur und sein 3 mit der Vollmacht versehen werden, die fuͤr die Verwal⸗
der Insel Jamaika nöthigen Gesetze zu erlassen. Man * 5 daß nach Verlauf dieser fuͤnf Jahre die freige⸗ assenen Neger hinlänglichen Einfluß auf die Wahlen der Insel ß / 2 sich . , rn 1 ersammlungẽ hauses en zu können. — obige Gefangniß-A Akte von allen Westindischen
Inseln, mit Ausnahme Jamaika's, angenommen wurde. ei
der jetzt schwebenden Jamatka⸗Bill 3 nen. r. nn, ö. gab jedoch vor folgende ziemlich nachgiebig 1 n
der zweiten Verlesun
was zurücknehme.
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Ich din der Meinung“, sagte er, „daß das Parlament an der Gefängniß⸗Aflte festhalten inuß. Dles halte ich für nothwendig. Ich glaube jedoch, daß man es erst noch wohl überlegen sollte, ob sich nicht noch ein anderer Ausweg auffinden läßt, ehe man dazu schreitet, die Verfassung von Jamasfa auf fünf Jahre zu suspendiren und der In⸗ sel durch eine keinesweges volketbümliche Regierung eine bedeutende Steuer aufiegen zu laffen. Ich wünschte, der Lokal- Regierung von Jamaika Gelegenheit zu geben, ihr Benebmen noch einmal in Erwä— gung zu zieben; doch will ich damit nicht sagen, daß das Parla« ment die Gesängniß-Aktte aufgeben sollte. Es u:uß vielmehr sein Recht, diese Maßregein zu ergreifen, behaupten, und dies dem Versammlungsbause zu erkennen geben, während es zugleich demselben Gelegeuheit läßt, seine Schritte nochmals in Erwägung zu ziehen. Ich gebe zu, daß es nothwendig ist, für den Fall zu sergen, daß das Fersammlungsbaus widerspenstig blefbt, und wenn das Ministerium mich von dieser Rothwendigkeit überzeugt, so will ich ihm gern die Gewalt zugestehen, die Regierung in Jamaifa eine Zeit lang zu leiten, bis das Parlament anders entscheidet, und wenn man ferner dartbun kann, daß die öffentlichen Geschäfte durch
irgend einen Aufschub leiden würden, so will ich weirer keinen Ein⸗
wurf machen. und ibrer Verweisung an den Ausschuß nicht glaube ich, daß man einige Zeit gestatten sollte, um die von den Anwal⸗ ten gegen die Bill vorzubringenden Argumente in Erwägung zu ziehen.“
Der ministerielle Courier bemerkte hiernach: „Wenn der sehr ehrenwerthe Baronet nach dem hier ausgesprochenen Grund— satz handelt, so ist es nicht wahrscheinlich, daß die Bill im Par⸗ lamente auf ernstliche Hindernisse treffen sollte. Das Ministe⸗ rium verlangt nichts als die Vollmacht, den durch das wider— spenstige Benehmen des Versammlungshauses entstandenen Uebeln abzuhelfen; ob nun diese Vollmacht auf funf Jahre ertheilt wird, oder bis das Parlament anders abschließt, ist von sehr untergeordneter Wichtigkeit. Wir sind uͤberzeugt, daß der Mar— quis von Normanby (der Kolonial-Minister) gewiß der Letzte ist, der die Dauer einer nicht verfassungsmäßigen Behoͤrde auch
nur um einen Tag weiter verlaͤngern würde, als das allgemeine
Beste es erforderte.“ Nachdem nun aber am Mittwoch und Donnerstag die bei—
' r. 2 ait . = 93. 3 . 2 . Ich werde mich daher der zweiten Lesung der Bill sey auch kein besonderer Anhänger der siebenjährigen Parla—
widersetzen, doch
den Anwalte fur Jamaika, Herr Burge und Herr Mereweather, vor den Schranken des Unterhauses waren vernommen worden, zeigte Sir Robert Peel am Freitage, im Widerspruch gegen
den Schluß seiner fruheren Erklarung, ploͤtzlich an, daß er sich
dem Antrage auf Ueberweisung der ministeriellen Bill an den Ausschuß des Hauses, der zum naäͤchsten Freitage an der Tages-
ordnung steht, widersetzen werde.
Lord John Russell erwiederte
darauf, daß er in dieser Anzeige nichts Anderes finden könne, als die Absicht, die gaͤnzliche Verwerfung der ministeriellen
Maßregel herbeizuführen.
„Obgleich ich“, fügte der Minister hinzu, „das Verfabren des sehr ehrenwerthen Baronets für das feindseligste halten, welches er hätte einschlagen können, so bin ich doch der Meinung, daß das Mi⸗— nisterium es gewiß für seine Pflicht erachten wärde, einen anderen Ausweg iu erßreifen, wenn es mit Hinsicht auf eine Maßregel diser
Art finden könnte, daß die Gründe, welche es ursprüuglich zu seinem Entschluß bewogen, in irgend einer Beziehung irrig seven. jedoch die Mitglieder des Ministeriums sich über ibe Verfahren noch einwal berathen und alle Ursachen, welche zu der Bill Aulaß gaben. von neuem erwogen haben, sind sie nur um so fester in ihrer Ueber— zeugung geworden, daß sie das Haus nothwendiger Weise zur Annahme dieser Bill dringend auffordern müßten. Ich muß auch sagen, daß ich aus dem Verfahren, welches der sehr chrenwerihe Baronet vor⸗ schlägt, keine Aussicht zur Erlangung einer wirksamen Gesetzgebung auf der Insel Jamaika eninehmen kann. Unter diesen Umständen in ist es unsere Pflicht, dem Hause die Ueberweisung der Bill an den Ausschuß als nothwendig anzuempfehlen. Auch kann ich nicht sagen, daß, mit Ausnahme eines auerdings sehr wesentlichen Punktes, im Minsisterium irgend ein Bedenken über die verschiedenen Bestimmun— gen der Bill entstanden ist. Diese einzige Bestimmnng betrifft die Zettdauer, für welche die Bill gelten soll. Wenn es sich darthun läßt,
Nachdem
Faß auch bei einer kürzeren Dauer der durch die Biü zu bewilligen⸗
den außerordentlichen Vollmachten der Hauptzweck erreicht und für eine fünftige wirksame Gesetzgebung auf Jamaika gesorgt werden
könnte, so mag immerhin in diesem Punft eine Veränderung in dem
ursprünglichen Vorschlage vorgenommen werden.“ Hierauf entgegnete Sir Robert Peel:
neuen Locd⸗Advokaten fuͤr Schottland, Herrn Rutherford, und die Gruͤnde, welche ihn bewogen, sich um ihre Stimmen zu be— werben, zu vernehmen. Er wurde, als er, von zahlreichen Freunden begleitet, in den Saal trat, mit lautem Beifall em— pfangen und sprach sehr ausführlich gegen die Abgeschlossenheits— Theorie mit Anwendung auf die Reform-Bill; er glaubte jedoch, daß, wahrend man Mittel ergreifen muͤsse, um die Wirksamkeit dieser Maßregel zu verbessern, doch die Haupt— Prinzipien derselben, wie die Zehnpfund⸗-Qualification, erst noch einer längeren Pruͤsung bedurften. Er erklaͤrte sich fuͤr eine bessere Registrirung der Wähler in Schottland und für die Ab— schaffung der fingirten Wahlrechts-Qualificationen. Die gehei⸗ me Abstimmung mißbilligte er entschieden; sollte dieselbe jedoch, fuͤgte er hinzu durchaus nothwendig seyn, so werde er sie un— terstützen. Er sey, sagte er, ein Freund des freien Getraide-Han⸗ dels, dagegen koͤnne er sich nicht verpflichten, Herrn Hill's Plan, das Briefporto auf einen Penny herabzusetzen, zu un— terstuͤtzen; eben so wenig die Ausdehnung des Wahlrechts. Er
mente, obgleich dieselben eine alte Whig-Maßregel seyen. Er glaubte auch, daß neue Geldbewilligungen aus Staatsfonds zu Gunsten der Schottischen Kirche durch nichts gerechtfertigt seyn wurden. Die Versammlung kam hierauf dahin überein, daß der Lord-Advokat ganz dazu geeignet sey, sie im Parlament zu repraͤsentiren.
Nach hier eingegangenen Berichten aus Bagdad vom
28. Februar war man daselbst wegen des Vorrückens der Ae—
gyptischen Truppen sehr besorgt. Churschid Pascha, der Be— fehlshaber Mehmed Ali's im Hedschas, hatte Chatif im Persi— schen Meerbusen besetzt, die Bahrem-Inseln zur Uebergabe aufgefordert und zu Grande unweit Basra Requisitionen aus— geschrieben. Durch diese Position und die von Duar am Eu⸗— phrat hat er sich den Weg nach Mesopotamien gebahnt und oroht so mit den Engländern im Persischem Meerbusen, so wie mit Persien, in Kollision zu kommen, da die Bahrem-Inseln den Beistand des Schachs nachgesucht und erlangt haben sollen. Die Vorstellungen des Britischen Konsuls, Obersten Campbell, sollen vergeblich geblieben seyn. Uebrigens klagte man im gan— zen Orient uͤber die Handelsstockung und die Politik Großbri— taniens gegen Persien.
Re e 9 n d e
Amsterdam, 1. Mat. Se. Maj. der Koͤnig und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen befinden sich seit gestern in der hiesigen Hauptstadt. Se. Maj. haben heute zahlreiche Audienzen ertheilt.
Der Großfuͤrst Thronfolger von Rußland war gestern in Breda und Tilburg, wo Höͤchstderselbe den General Chassé mit besonderer Aufmerksamkeit behandelten. Es heißt, daß sich der Prinz im Moerdok nach London einschiffen werde.
G el gienm
Bruüussel, 1. Mai. Durch ein Koͤnigliches Dekret vom 360. April ist Herr Smits, Direktor des Handeis und der Ge— werbe im Ministerium des Innern, an die Stelle des Herrn Ch. von Brouckére zum Direktor der Bank von Belgien pro— visorisch ernannt worden.
Der König ist heute nach seinem Schloß Ardenne abgereist und wird daselbst acht Tage verweilen.
Gestern fand ein großer Minister-Rath statt, in welchem mehrere wichtige Gesetz Entwuͤrfe eroͤrtert wurden, welche den Kammern in ihren ersten Sitzungen vorgelegt werden sollen. Unter diesen wird einer genannt, welcher sich auf den Schelde— zoll bezieht, und zwei über die neue Eintheilung der Provinzen Limburg und Luxemburg Behufs der Wahlen und Gerichte. Auf Luxamburg wurden drei Gerichtssprengel, und zwar zu Arlon, Neufchateau und Marche kommen; auf Limburg zwei, die ihren Sitz zu Tongern und Hasselt haben wuͤrden. In der gestrigen Minister-Versammlung soll auch die Wiederbe—
besetzung des Justiz-Ministeriums zur Sprache gekommen seyn,
„Ich habe allerdings gesagt, daß ich es für nöthig bie lte, ehe man zu einer so außecordenilichen Maßregel seine Zuflücht nehme, noch
eine Aufforderung an das Versammlungshaus von Jamaika zur Fori⸗ setzung seiner legislativen Functionen ergehen zu lassen.
Wenn je⸗
doch di Regierung der Meinung ist, daß durch die Weigerung des
Versammlungzhauses, seine Functionen zu verrichten, eine prattische — ; ; ; e , ,, m. ; , bitter ten aus Reapel hat Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von
Schwierigkeit veraulaßi worden, so bin ich vollkommen bereit, für die⸗
sen Fall die nötbige Fürsocrge zu treffen, jedoch unter der Bedingung, daß das Abbüifemttiel auf das durchgus Nothwendige besckräuft werd. Der edle Lord behaupiet, ich hätte das allerfeindseligste Verfahren mit esch re ja da bereits in Messina erwartete, die Weisung zugehen lassen, diese drückllth, daß ich gern bereit sey, jeden Vorschlag in Erwägung zu ᷓĩ zugeh sen,
zichen, der darauf ab weckt, gegen wärtigen Schwierigteiten und iünf⸗
Hinsicht auf diese Bill eingeschlagen; aber ich erkläce ja dabei aus—
ligen möglichen V'erkommenheiten zu begegnen.
Mein Plan ist je⸗
doch, dem Peinzipe nach, dem des edlen Lords ganz enigegengesetzt.
—
Reichs- Varlament ein Zugrständnit mache oder et— Wenn das Versammlungshaus
fortzusetzen, obne daß das
daß das
seine Functionen ligken, ibm die Gelegenheit dazu gewähren. Ich finde es aber un⸗ thunlich, mein Auendement erst im Ausschusse vorzuschlagen, und
dasselbe sich in den Ausschußz verwandelt.
Da der Minister nun aber den Vorschlag Sir R. Peel's
Falle mit den uöthigen Befugnissen zu versehen, so erklärte er, daß er sich dem Amendement des sehr ehrenwerthen Baronets werde widersetzen muͤssen. Herr Hume be— merkte noch, daß das Haus in dieser Sache von den Mi— nistern aufgefordert werde, seine Gewalt auf eine nicht zu recht⸗ fertigende Art zu gebrauchen, und daß er fuͤrs erste wenigstens wünschen muͤsse, es moͤchte der Legislatur von Jamaika so viel Zeit gelassen werden, um von dem Verfahren, welches die Ne⸗ gierung einschlagen wolle, Kenntniß zu erlangen. Schon hier⸗ aus konnte man sast abnehmen, daß Herr Hume bei dieser Frage mit Sir R. Peel gegen die Minister zu stimmen geneigt sey, und er soll dies später außerhalb des Hauses aus druͤcklich erklrt haben; die ministeriellen Blätter hoffen aber, daß auch diesmal die Radikalen sich noch zu rechter Zeit besinnen und nicht ihren entschiedensten Feinden aus Ruder verhelfen wurden.
Herr Henry Fitzroy, einziger Bruder des Lord Southamp⸗— ton, hat sich mit einer der hinterlassenen Töchter des Herrn N. R. Rothschild vermählt. Keiner ihrer Verwandten war bei der Trauung zugegen. Sie hat eine Mitgist von 140 000 Psund.
Der Globe erklart das Gerücht, daß Herr Anson, Pri— vat⸗Secretair des Lord Melbourne, zum Nachfolger des Herrn Shiel bestimmt sey, fur durchaus ungegruͤndet.
Am Donnerstag versammelten sich die Wähler von Leith in Trinity ⸗House, um die Darlegung der politischen Meinung des
Ich wünsche der legislativen Bersammlung von Jamatka (ine Gele- genhest zur Fortsetzung ihrer Functionen zu geben, obne daß ich will,
Willens ist, Parlament die Gefängniß⸗-Bill aufgiebt, fo erfordert es meiner Ansicht nach, die Bil-
halte es für angemessener, die Meinung des Hauses zu ermitteln, che Geht mein Autrag durch, so will ich dann gern der Regiernug Ihrer Majestät die erforderlichen Vollmachten bewilligen, um jeder Nethwendigkeit begeguen zu köunen.“
nicht dazu angethan fand, um die Regierung für alle moglichen
doch vernimmt man; daß die Enischeidung daruͤber bis zur Ruͤckkunft des Königs ausgesetzt ist.
Deutsch land.
Muͤnchen, 1. Mai. (A. 3) Nach den juͤngsten Berich— Bayern in Folge eines von Ischia mit Depeschen eingetroffe— nen Couriers die Reise nach Griechenland ganz aufgegeben und dem Dampfschiffe „Koͤnig Otto“, welches den hohen Reisenden
Nachricht in den Piräus zu bringen. (Dadurch wird also die gestrige Meldung aus Rom bestätigt) Se. Koͤnigl. Hoheit wird sich von Neapel direkt nach Muͤnchen zuruͤckbegeben.
Stuttgart, 2. Mai. Der Prinz Peter von Oldenburg ist mit seiner Gemahlin gestern fruͤh wieder von hier abgeteist.
Man schreibt aus Rottweil: Die Burkardsche Pulver mühle im Neckarthale, eine Viertelstunde von der Stadt entfernt, ist am 29sten früh 7!“ Uhr in die Luft geflogen in zwei fuͤrch— terlichen Explostonen, welche die ganze Stadt erzittern machten. Ein Knabe des Werkfuͤhrers, 13 8 alt, wurde unter dem Schutte tadt hervorgezogen und ein Knecht graͤßlich zugerichtet; dieser ist heute Nachmittag gestorben. Ein zweiter Knecht ret— tete sich noch durch einen Sprung aus der Thuͤre; er giebt nur verwirrte Antworten; sein Haar wurde auf dem Kopfe ver— braunt. Das ganze Muͤhlgebäude ist zerstoͤrt; Stein, Holz ꝛc. wurden so gegen das Wohnhaus geschleudert, daß alle Fenster, Läden, Thuren, Oefen ꝛc0 zertruͤmmert wurden, auch auf dem Dache nur noch wenige Ziegel sich befinden.
Karlsruhe, 2. Mai. (Karlsr. 3) In der neunten öffentlichen Sitzung der zweiten Kammer richtete der Abgeordnete von Itzstein an den Abgeordneten die Frage, ob derselbe an der Radaction der Artikel in der „Karlsruher Zeitung“ uͤber die Verhandlun— gen der Kammer Theil nehme, woran er nach dem Inhalt die⸗ ser Artikel zweifeln müͤsse. Der Abg. Moͤrdes erlaͤuterte, daß er sich von der Theilnahme losgesagt oder dieselbe vielmehr nie⸗ mals ausgeübt habe, weil er auf Hindernisse gestoßen, durch die seine Mitwirkung unmöglich geworden sey. Der Staats⸗Mini⸗ ster, Freiherr von Blittersdorf, hestaͤtigt die Angabe, daß der Abg. Moͤrdes an der Redaction der fraglichen Artikel keinen Antheil nehme; ubrigens sey die Herausgabe der „Karlsruher Zeitung“ ein Privat Unternehmen, und er, der Minister, habe noch weniger Zeit und Lust, sich mit Abfassung von Artikeln fuͤr diese Zeitung zu befassen. Die Censur aber wurde sich die Re⸗ gierung nicht nehmen lassen, und wenn in . hiervon die Karlsruher Zeitung“ nicht als Zeitung der Kammer, sondern mehr als Zeitung der Regierung erscheine, so sey dies so natuͤr, lich, daß es keiner Erläuterung beduͤrfe. Der Abg, von Rotteck beschwert sich gleichfalls uͤber den Inhalt der Berichte der
„Karlsruher Zeitung“ uͤber die Kammer-Verhandlungen, beson⸗ ders so lange der Bundes-Beschluß wegen Aufnahme solcher Nachrichten in fremde Zeitungen bestehe. Der Abg. Welcker schließt sich dieser Beschwerde an, und erklärt, was ihn betreffe, die in der „Karlsruher Zeitung“ erscheinenden Artikel für un— wahr, worauf der Staats⸗Minister Frhr. v. Blittersdorf er wie⸗ derte, daß es ihm sehr erwuͤnscht seyn wurde, wenn die Artikel der „Karlsruher Zeitung“ über den Abg. Welcker unwahr wä— ren, weil dies auf eine Sinnes⸗Aenderung desselben schließen ließe, wovon ihm aber noch nichts bemerkbar geworden sey. Zu der Beschwerde des Abg. Welcker macht die „Karlsruher Zei— tung“ die Anmerkung: „Den vagen, und, wie das equi dem censeo, wiederkehrenden Vorwurf des Herrn Hofraths Welcker muͤssen wir als ganz grund- und beweislos von der Hand wei— sen; eines Vergehens machen wir uns vielleicht schuldig: daß wir zu wenig Raum haben, um alle Reden, also auch gewisse staats- und völkerrechtliche Lehr-Vorträge in voller Ausdehnung wieder zu geben.“
Im weitern Verlauf der Verhandlungen ene der Abgeordnete Mohr, daß der unlängst von dem oll⸗ Vereine mit den Niederlanden abgeschlossene Handels-Traktat der Zu⸗ stimmung der Staäͤnde bedurft hätte und deshalb nur als ein provisorisches Gesetz hätte publcirt werden durfen. Zugleich
berief sich der Redner auf. Zusicherungen, die bei Gelegenheit des Anschlusses an den Zoll-Verein durch die Regierungs-Kom⸗ Auf den Inhalt des Vertrags hieruͤber in geheimer Sitzung staͤndi⸗ vorhanden. Ei⸗ anderen Die Verfassung des Großherzogthums muͤsse entscheiden, diese sey aufrecht zu erhal⸗ ten; er stelle demnach den Antrag: „diesen, fuͤr das verfas⸗ sungsmäßige Recht dieser Kammer wichtigen Gegenstand in die Abtheilungen zu verweisen, und durch eine Kommission berathen die einseitige Publication dieses Handels-Vertrages das verfassungsmäßige Zustimmungsrecht die⸗ verfassungsmäßigen Mintster der auswärtigen Angelegenheiten äußerte, daß er gegen den Antrag nichts einzuwenden habe, insofern er im geschäftsord⸗ Nur darauf
missarien gegeben worden seyen. wolle er nicht eingehen, da
werde verhandest werden. Die schen Zustimmung sey nun einmal faktisch ne Berufung darauf, daß Aehnliches auch in Vereins⸗-Staaten geschehen, sey unzulaͤssig.
Umgehung der
zu lassen, in wiefern durch welch⸗
ser Kammer verletzt, und durch Der
Mittel dasselbe gewahrt werden kann.“
nungsmäßigen Wege gepruͤft und erledigt werde. wolle er aufmerksam machen, ohne einen besondern Werth dar—
auf zu legen, daß die Kammer bereits eine Kommission zur Auf suchung der provisorischen Gesetze ernannt habe, daß eine Verweisung
des Antrags an diese Kommission als das Einfachste erscheine.
Der Abg. Duttlinger unterstuͤtzte den Antrag Mohr's und es sey vollkommen klar, daß alle Bestimmungen des Vertrages von der ersten bis zu der letzten zur ständischen Zur stimmung gehörten; ubrigens sey es ihm weniger um den ein! zelnen Fall als um das Prinzip zu thun; fuͤr die Verweisung
erklaͤrte,
der Sache an die Kommissien der provisorischen Gesetze konne
er, wegen hoher Wichtigkeit der Frage, nicht stimmen, vielmehr
beantrage er ebenfalls die Ernennung einer eigenen Kommission.
Der Minister von Blitters dorff erwiederte, daß die Regie⸗ rungs-Kommissarien die Pruͤfung der Kompetenz⸗Frage keines. weges scheuten; sie glaubten, das volle Recht zum Abschluß
des Vertrages ohne Mitwickung der Staͤnde gehabt zu ha—
ben, und wurden dies zu seiner Zeit so klar wie möglich weiter
machen. Jetzt aber toͤnne der Minister sich nicht darüber äußern und halte dafuͤr, daß auch der Abgeord— nete seine Ansicht der Sache hatte zurückhalten sollen, bis die weitere Verhandlung an der Tagesordnung sey; er konne es nicht dem Geiste staͤndischer Verhandlungen angemessen fin— den, wenn man vor gepruͤfter Sache die Meinung zu praäͤokku⸗ piren suche. Der Abgeordnete Welcker unterstützte gleichfalls den gestellten Autrag und aͤußerte, daß der Vertrag vielfaͤitige Interessen verletze, und deshalb von mehr als gewohnlicher Wichtigkeit sey; bei der Anschließung an den Zollverein habe man geglaubt, fuͤr die zahlreich gebrachten Opfer die Garantie eines stabilen Zustandes gewonnen zu haben, und man könne nur bedauern, sich hierin getaäͤuscht zu haben. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten entgegnete, daß er es nicht gut heißen koͤnne, wenn der Redner bei Unterstuͤtzung des Antrags auf die Sache selbst eingehe und Behauptungen auf⸗ stelle die Unruhen und Besorgnisse erregen konnten während die Regierungs⸗Kommissarien nicht in der Lage seyen, jetzt schon und vor Prufung des Antrags sich daruͤber zu außern. Als es zur Abstimmung kam, nahm die Kammer den Antrag des Abgeordneten Mohr einstimmig an.
Kassel, 2. Mai. (Amtlich. Se. Hoheit der KTurprinz und Mitregent haben Hoͤchstihren außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an dem Kalserlich Oesterreichi⸗ schen Hofe, Staaterath von Steuber, zum Minister der aus— wärtigen Angelegenheiten und des Hauses ernannt.
Gestern, am Geburtstage Ihrer K. Hoheit der Kurfürstin brachte Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent Hoͤchstderfel⸗ ben seing Glückwünsche im Schloß Bellevue dar? Mittags speisten Ihre K. Hoheit mit der Prinzessin Karoline Hoheit bei Sr. Hoheit dein Kurprinz und Mittegenten in Hoͤchstdessen Residenzschlosse im engeren Familtenkreise. .
— — Frankfurt a. M., 3. Mai. Wer da behaupten wollte, die endlosen Unterhandlüngen zwischen den Partei-Chefs in Paris, wegen der Bildung eines definitiven Ministeriums,
seyen noch spannender Natur, der würde die Unwahrheit sagen. z Die Spannung hat sich verloren und zwar nicht allein, weil
sich die Sache so in die Länge
Aenderung in den politischen Verhaͤltnissen Frankreichs erzeugen kann. Ware dem nicht so, so würden die Edurs wandiun gen daa der Pariser Boͤrse von Erheblichkeit und überhaupt ng g ln maͤrkte gedruͤckt seyn. Wir sehen aber gerade das Gegenthein
Die Böͤrsen ignoriren fast ganz den Larm in Paris = 'der
durch seinen Ausgang leicht an ein bekanntes Lustko inner durfte = und lassen sich im Vertrauen auf . der frieplichen Verhältnisse in lebhafte Speculationen ein Wir wollen uns aber dieses allgemeinen festen Vertraunes auf di Fortdauer eines unverletzbaren Friedens aufrichtig freuen, de ö es zeigt ja auch, wie wenig die Volker den Wunsch he 26 den jetzigen Zustand der Dinge in Europa — spezielle pol fe, X, renzen, die zu allen Zeiten auftauchen, ausgenommen S f. Frage gestellt zu sehen. So auch erregt es wenig oder gar k . groß. Beachtung, daß die Häupter der Linken vorerst . 9. ministeriellen Combinationen nun gestrichen sind. Sollten n aber auch von Neuem berufen werden, so durfte darum get 2 sis selbst keine bedenklichere Gestaltung annehmen. . Die Bundes Versammlung. haͤlt ihre ordentlichen Sitzun⸗ gen nun unausgesetzt. Die gestrige Sitzung war von längerer,
dag
als gewöhnlicher Dauer und auch aus anderen Umstaͤnden ist zu schließen, daß der 9 Ver sammlung re g Berathung ein besonderes Interesst gehabt habe. ie wir aus Wien vernehmen, wird der raf von Münch Bellinghausen aller Wahrscheinlichkeit nach in der nächsten Woche hier zu⸗ ruͤck seyn.
2 am verflossenen Sonntage auf der hiesigen Prome⸗ nade zwischen dem Gesandten einer großen westlichen Macht und einem juͤdischen Gelehrten stattgehabte und auch in hiesi⸗ gen Blattern besprochene Vorfall wurde von unserer Behörde
fehr bedauert, auf der anderen Seite spricht man aber auch seine Theilnahme daruͤber aus, daß der Name einer achtbarenWn unglücklichen beiden Bitulia (Vater und Sohn) zu erhalten, die unter
Familie durch eine offenbare Geistesverwirrung bekundete Hand lung eines ihrer Mitglieder Gegenstand nicht angenehmer f— fentlicher Besprechung geworden. ;
Ihre Durchlauchten der Prinz und die Prinzessin Peter von Oldenburg durften wahrscheinlich erst nach dem Schillerfest Stuttgartt verlassen und in Bieberich eintreffen, welches Schloß die Herzoglich Nassauische Familie fuͤr die Dauer des Som“ mers seit kurzem bezogen hat.
Unsere große Gemälde-Ausstellung wird am 15ten d. M.
beginnen. Man erwartet dazu auch noch Sendungen aus Ber,
ö und verspricht sich im Allgemeinen eine ausgezeichnete Aus⸗ stellung.
Durch den Eintritt wäͤrmerer Witterung ist in den benach— barten Bädern die Hoffnung auf eine fruͤhe Bade-Saison wie— der erweckt worden. schon am 5ten d. eroffnet, indessen sind daselbst noch nur einzelne Kurgaͤste anwesend. Im Uebrigen verspüren wir hier doch schon etwas den Anfang der Reise⸗Saison.
Die diesmalige monatliche Börsenabrechnung ging nach Er— warten sehr gut von statten. Die Fonds blieben fest und haben seitdem eine steigende Bewegung verfolgt. Am lebhaftesten be— schäftigt sich die Speculation jetzt hier mit den Holländischen Integralen, in welchen sich durch die von einem ansehnlichen Hause jetzt darin stattfindenden starken Einkäufe und den Gelduͤberfluß des hiesigen Platzes ein noch lebhafteres Spiel vorzubereiten scheint, wenn die auswaͤrtigen Boöͤrsen fest bleiben. Aber auch in unseren ubrigen Handelsgeschäͤften verspüͤrt man ziemlich viel Lebhaftigkeit.
. Neapel, 18. April. (2. A. 3.)
ner Reise nach Manfredonia, wohin er seinen erlauchten Schwie⸗ gervater begleitete, zuruͤckgekehrt, und man glaubt, er werde nun
n.
mit den noch in Neapel versammelten Truppen zu einem Uebungs⸗
Lager nach Capua gehen.
Vor wenigen Tagen sind die zwei ersten Baͤnde der laͤngst
erwarteten Geschichte Italiens im Mittelalter, von Carlo Trosa, im Druck erschienen.
Einer der ersten Neapolitanischen Gelehrten, Baron Cor⸗ vaja, publizirt ein Projekt zu einer philologisch-industriellen As⸗
sociation für ein den Beduürfnissen von ganz Italien entspre— chendes encyklopädisches Wörterbuch. Unter den anerkannten Gelehrten der verschiedenen Italiänischen Staaten sollen 15 mit der Compilation beauftragt werden, welche ihren Sitz in Flo— renz aufschlagen wird. Man verspricht sich jedoch wenig fuͤr die Ausfuͤhrung dieses Projekts.
Spanien.
Madrid, 23. April. Dem Correo nacional zufolge,
hat das Ministerium, nachdem es der Königin noch einmal ver—
geblich die Aufloͤsung der Cortes vorgeschlagen, beschlossen, sich zuruͤckzuziehen.
Die kostbaren Juwelen des Klosters von Guadalupe sind nach Madrid gebracht worden, um zum Besten des Staats verkauft zu werden.
Der Herzog von Ahumada ist auf Befehl der Koͤnigin nach
Madrid beschieden worden.
Portugal. — — Lissab on, 20. April. Wenn die Arsenalisten einer⸗ seits dahin arbeiteten, den Grafen Bomfim und Manoel Anto— nio de Carvalho aus dem Ministerium zu entfernen, so hatte man vielleicht noch mehr Grund, zu glauben, daß der Conseils—
Praͤsident es eben nicht sehr ungern sehen wuͤrde, diese beiden
Kollegen zu verlieren. Obgleich diese geheime Uneinigkeit im Kabinette eine Aufloͤsung des Ministerlums erwarten ließ, so wurde doch die Nothwendigkeit, die verschiedenen Elemente, aus denen es bestand, unter den gegenwartigen Umstanden noch zu— sammen zu halten, alle jene Intriguen vereitelt haben, wenn zwischen dein Centrum und der rechten Seite in Betreff der ministeriellen Fra⸗ gen mehr Uebereinstimmung geherrscht hätte. Fuͤr eine solche wurde die Forderung des Kriegs-Ministers erklart, die Armee auf 27,000 Mann zu bringen. Die Minoritaͤt der Kriegs⸗-Kommission wollte nur 15,9900 Mann bewilligen und wurde von der linken Seite un— terstuͤtzt. Die Debatten währten mehrere Tage. Endlich legte der Deputirte Valdez, Neffe und Freund des Grafen Bomfim, ein Amendement vor, wodurch die Staͤrke der Armee zu 21, 006 Mann vorgeschlagen wurde. Die Intrigue gelang; man ließ glauben, das Amendement sey ministeriell, und es ging durch. Bald aber entdeckte man den Kunstgriff. Die Opposition triumphirte. Die Minister waren in der Minorität, und es blieb ihnen nichts Anderes übrig, als abzudanken, oder die Cortes aufzulbsen. Sie zogen das Erstere vor. Die Politik des Hofes, wenigstens dem Scheine nach, war, die Fort— dauer des Zustandes der Dinge zu erhalten; man suchte die
ieht, sond ĩl ich linke Seite mit der rechten und dem Centrum der Deputirten— ) . ht, sondern weil man sich, überzeugt hat, daß das definitive Ministerium keine wesentliche
Kammer zu verschmelzen; aber alle Combinationen scheiterten an den Interessen der verschiedenen Klubs. Nach einer langen winisteriellen Krisis kam endlich ein neues Ministerium zu Stanze. Conseils-Praͤsident und Kriegs- Minister, so wie in, terimistischer Minister der auswärtigen Angelegenheiten und der Marine ist der Oberst Baron da Ribeira de Sabroza, be— kannter unter dem Namen Rodrigo Pinto Pizarro; er ist Se— nator. Minister des Innern ist der Deputirte Julio Go⸗ mez da Silva Sanchez, welcher bereits fruͤher einmal mit diesem Posten bekleidet war. Das Portefeuille des Mini— steriums der Justiz und der geisilichen Angelegenheiten ist dem Senator und Richter beim höchsten Tribunal, Joao Cardazo da Cunha Araujo, uͤbertragen worden. Der Finanz-Minister Manuel Antonio de Carvalho ist der einzige von den alten Ministern, der an der Spitze seines Departements geblieben ist. Dies neue Ministerium ist gleichsormiger, im Sinne der Ordeiros, und wäre der Graf Bomfim, oder ein anderer Mi— litair dieser Farbe, im Amte geblieben, so wuͤrde es die noͤthi⸗ gen Elemente enthalten, um einige ungewöhnlichere Maßregeln, zu denen die gegenwartigen Umstände leicht Anlaß geben konn— ten, auszuführen.
In Wiesbaden wird der Kursaal auch
Der König ist von sei⸗
Jeonische In seln. ie bereits erwähnte Rede des Lord⸗Ober⸗Kommissars a Inseln bei Eröffnung der Session der — Versammlung dieser Reyublik, welche mehrsache Veschwer den der Jonischen Regierung gegen Griechenland auffuͤhrt, lautet nach der Zeitung von Corfu in jener Beziehung, wie folgt: „Das Jonische Parlament ist zu dem Verlangen und das Ir— nische Velk zu der Erwartung berechtigt, das kennen zu lernen, was seine Regierung, die Vertreterin der Königin in diesen Sraaten, so
wie ibr Gesandter bei dem Hofe von Athen gethan, um die schuldige Entschädigung und Genugtbunng hinsichtlich der Angelegenheit der
dem Rorwand eines geringfügigen Streites ergriffen und in den Ker
fer geschleppt wurden, wo der Bater sein Leben geendigt; so wie auch hbinsicatlich der Angelegenheit in Bezug auf Potamiange, cinem Cesa— lonier, welcher auf die nicht weniger geringfügige Beschuldigung tin, er
babe eine unehrerbietige Sprache gegen einen Zollbeamten gefübrt, mit Stricken gebunden und nach einem langen Massche zu Fuß ins Gefäng—=— niß geworfen wurde, obne daß man ibm gestattet hätte, seine Kieidungs⸗ siücke mitzunzhmen, und welcher bald darauf in Folge der zugleich grausa⸗ men und wing türlichen Behandlung, die sich ein nie derer Regierungs⸗Beam⸗ ter zu Patras Kegen ihn erlaubte, gestorben ist. Das Jonische Roik 2 * Ileiorfalls, zu erfahren, was man hinsichtlich des unglüdc!⸗ Ken Diakachie von Cerigs gethan, der, Fein Heide seiner Mutter in ihrer Biliwenschaft entrissen, als Konskribirter in die Gricchische Ar⸗ mee gestedt wurde, und der, nachdem er sich seiner Löhnung und Ra— lionen berauht sah und eine Relhe Mißhandlungen erduidet hatte, ih ich zer äe, ohne das die Griechische Regitcung irgend rin Nach w ilung binsichtlich seiner geben konnte; reiche Genugthunng in Betreff Seits geg⸗ben warde, der auf ein- plötzliche Anflan— bin, auf dem Fabrzeäge, auf dem er sich defand, rn mebrere seiner Sorgfalt anvertraute Güter zu bewachen, ergriffen und ins Gefäng⸗ niß geworfen wurde, nachdem man ihn einen weiten Weg hatte zu— rücklegen lassen; endlich, wie es mit der noch neue lichen en Angele⸗ genheit in Betreff Herrn Rierti's von Zaute, eines Angestellten in einem auf dieser Insel etablirten Englischen Handlun shause ste be welcher sich gejwungen sah, seine Handelsgeschäfte zu Patras ein ju? stellen, in Ermangelung der Sicherheit seiner Persen sewohl als sci⸗ nes Eigenthumes. Nach dieser traurigen Aufiäblung ist es bier fehr schmerzlich, hinzufügen zu miüssen, daß ganz kürzlich eine Heleidi⸗ g4ung an der Person vier unserer Mirbürger begangen warde, ein? / Beleidigung, welche sowobl in Bezug auf Ungesetzlichken als anch binsichtlich der Verachtung der Rechte der Jonischen Unterthanen Alles überschreitet, was ich zu Ihrer Kegntniß gebracht habe. Alle an die Griechische Regierung gerichteten freundschaftlichen ach tungs vollen und sehr lebhaften Reclamationen, um die nothwendigen Entschädi⸗ gungen ju erlangen, haben zu nichts gefübrt; und das Jonische Bolt, unter den ausschließenden Schutz Großbrttantens gestellt, erwartet zu erfahren, ob ein selcher Schutz wirklich oder nur dem Namen nach
vorhanden ist, wie es in dem Falle, wovon es sich handelt, zu seyn scheint, und ob die Regierung Ihrer Majestät sich nicht mit der Festigkeit und der väterlichen Gesinnung benommen, welche sie charak— terisiren. Ohne Zweifel ist es schmerzlich, beklagenewerthe Zwangs⸗ Maßregeln gegen einen benachbarten und im Enistehen begriffenen Staat anzuwenden, für dessen Befestigung die Regierung Ihrer Ma— jestät ein Interesse geneunnen, welches dem nicht nachstebt, das sie für die Jonischen Staaten selbst hegt. Es ist mein eifrigster Wunsch und für mich wie für die Regierung stersg ein Gegenstand des Nach— denkens gewesen, die freundschaftlichsten Beziehungen mit Griechenland iu unterhalten, mochten wir nun die Eintracht, welche zwischen diesen Staaten und der großen Macht besteht, betrachten, die für die voli— tische Existenz und die Woblfahrt des Königreichs Griechenland so große Sorgfalt bewiesen, oder mochten wir die Verbältnisse und zahl⸗ reichen Beziehungen in Erwägung zieben, aus denen das beste Ein⸗ verständniß hervorgehen soͤllte. Es ist mir jedoch schmerzlich, anzeigen zu inüssen, daß weder diese Regierung, noch der Gesaudte Ihrer Ma⸗ jestät am Hofe von Athen, noch ich, die von der Griechischen Regie⸗ rung auf die ihr hinsichtlich des Tedes der beiden Bitulta und Pota— mianos gemachten Vorstellungen ertheilten Antworten als zufrieden⸗ stellend betrachten können, und da sie in Betreff Diakachi's und San si's wie über die neulicke Angelegenheit Rietti's Stillschweigen beobach⸗ tet hat, sahen wir uns in die Rothwendigkeit versetzt, diese Thatsachen der hohen Erwägung unserer Schutzherrin anbeimzustellen. Die Ant⸗ wort, welche wir bis jetzt darauf empfangen, beweist, daß die Regie⸗ rung, unsere Schutzmacht, entschlossen ist, daß ihrem Willen gemäß das Jonische Volk in jeder Hinsicht des Schutzes als zur Britischen Familie gehörend beirachtet und auf gleiche Weise behandelt werden soll. Der Gesandte Ihrer Majestät am Hofe von Athen hat in Folge vessen Verhaltungsbefehle em⸗ pfangen, um an die Griechische Regierung die Forderung zu stellen, der Prokurator dieser Regierung zu Patras solle streng dafür bestraft werden, daß er durch sein grausames und willkärliches Verfahren den Tod Potamiano's veranlaßt; die weitere Forderung lautet, die Grie⸗ chische Regierung solle sich anbeischig machen, den Bärgern der Jons⸗ schen Staaten auf dem Griechischen Gebiete den Gennß aller Privi⸗— legien zu gestatten, welche den Brüischen Unterthanen kraft des fürz⸗ lich zwischen Großbritanien und Griechenland geschlossenen Vertrages zngestanden worden sind. Ich meinerseits habe endlich von Seien der Regierung dieser Slaglen die Erwartung ausgedrückt, daß die schuldige Enischädigung für Alles, was die Jonischen Unterihanen Diakachi und Saisi betrifft, geleistet werden werde; und ich bedaure, erklären zu müssen, daß die ersten Vorstellungen, welche ich anf ver⸗ traulichemn Wege gemacht, und die mir von jenem Geist eifriger Sorg. falt, die ich stets für die Griechische Natton gefühlt, wie nicht weni— ger von der tiefen Achtung, die ich vor St. Hellenischen Majestät hege, eingegeben wurden, nicht in der Art von seiner Regierung auf— genemmen worden sind, daß sie in dieser Hinsicht jede offizielle Re⸗ clamation überflüssig erscheinen ließen.“
In der Antwort, welche der Präsident des Jonischen Par— lamentes auf diese Rede ertheilte, drückte derselbe, nach oͤffent⸗ lichen Blättern, die Ansicht aus, daß auf eine feindselige Ge— sinnung des Griechischen Brudervolkes gegen das Jonische wohl nicht zu schließen sey, womit der Wunsch verbunden war, daß diese Differenzen bald auf guͤtlichem Wege geschlichtet werden mochten.
Bereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-Hork, 9. April. Die von General Seott vorgeschla⸗ gene und vom Gonverneue von Reu⸗Braunschweig, Sir J Harvey, angenommene Uebereinkunst hinsichtlich des Graͤnzstreits ist 39. Form einer Erklärung in einem Briefe des Ersteren an den 6 teren vom 21. Maͤrz enthalten und lautet wortlich 2 „In der Hoffnung einer baldigen uns , . . gung der Haupt, oder GränzFrage zwäschen . 26 . und der Provinz Neu, Braunsch waig J, 5 . handlung zwischen den Vereinigten Staaten ö. jroßbritanien, ist es nicht die Absicht des ar,, . , , .
structionen abseiten der Legis at! ̃ z r,, Jr,, gurch die Gewalt 3 Waffen en m, Ee der Madamwaska. Niederlassungen i si en oder die gewöhnlichen Verbindungen zwischen jener Provinz und Ihrer Ma staͤ oberen Provinzen zu unrerbrechen, und daß er Rd Fer Zwisthenzelt gewelligt ist, die Frage des Desitzes und der Jurtisbietion so zu lassen, wie sie Let steht, namlich daß Großbritanien faktisch im Besitz cines Theils des besagten Ter ritortums bleibe und der Staat Maine das Recht dazu bestreite, so wie, daß der Staat Maine d facto einen anderen Theil
des nämlichen Gebiets im Besitz behalte, wozu (ihm das Recht von Großbritanien bestritten wird. In dieser Voraussetzung