Steuer gesprochen. Herr Hume sagte unter Anderem 2st es nicht bettelhaft von einer Kirche, daß sie zu ihrer Aufrecht, erhaltung den Beistand von Parteien in Anspruch nimmt, . nicht zu ihr gehören. Es sst abgeschmacktt, van bu igerlichet. amn religioͤser Freiheit zu sprechen, so lange das Voll , Geid⸗ und Gefangnißstrafen gezwungen wird, die 4— 2 einer anderen Kirche zu unterstuͤtzen. Man ast, 24 es habe sich seine Strafe selbst zugezogen. Das ist . Katho⸗ gereicht ihm zu aller Ehre. In Irland waren auch 166 hef⸗ liken dieser * unterworfen, aber sie tel ere en ufhob tig, und es ging eine Bill durch, welche die y ort a e und aus anderen Einkuͤnften fuͤr den Ausfall sorgte. e
— r Kirchensteuer in zelies 2 e g rg . — ich glaube, das Militair, welches zur Eintreibung derselben nöͤthig war, kostete dreimal so viel. In
Zeit armen Dissenters, welche
Eagland hat man in der letzten 3 e . verweigerten, oft ihre Moͤbel fortgenommen; das
ich ei aub gegen das Gewissen. Ich wundere mich 1 * mh mand mit seiner Ehre fuͤr vertraglich haͤlt, zu einer Kirche zu gehoͤren, die solche Mittel zu ihrer Er⸗ haltung anwendet. Das Einkommen der Bischoͤfe und der Präͤ— benden koͤnnte ganz gut um so viel gekuͤrjt worden, daß man die Kirchen Steuer, dle hoͤchstens 10,000 Pfd. jährlich in Eng— land einbringt, gar nicht nöͤthig haͤtte“ Nach der Annahme des Bainesschen Antrages vertagte sich das Haus sz Uhr, da nur noch 38 Mitglieder anwesend waren.
London, 1. Mai. In diesem Augenblick nimmt die Frage über die Angelegenheit der Insel Jamaika und uͤber die neue Krisis, in welche das Ministerium durch dieselbe gerathen ist,
vor allem Anderen die oͤffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch,
und die Blaͤtter der beiden Hauptparteien vertheidigen das Ver sahren ihrer Fuͤhrer, Lord John Russell's und Sir Robert Peel's. Die Morning Post sagt, der Unterschied zwischen Beiden sey in diesem Falle der, daß Sir R. Peel die Autoritaͤt des Reichs-Parlaments geltend machen, aber unter den gegen—
waͤrtigen Umstaͤnden daruͤber nicht hinausgehen wolle, wahrend
der Minister sogleich eine Strafe uͤber das Versammlungshaus von Jamaika zu verhängen beabsichtige, wie der Schwache uͤber—
haupt stets geneigt sey, entweder gar nichts oder zu viel zu
thun. Sir R. Peel wolle jener Versammlung Zeit lassen, sich eines Anderen zu besinnen, Lord J. Russell aber sie auf der Stelle mit fuͤnfsaͤhriger Unterdruͤckung bestrafen. Die Times vertheidigt geradezu das Benehmen des Versammlungshauses von Jamaika und giebt die ganze Kollision dem uͤbereilten und rücksichtslosen Verfahren des Ministeriums schuld, welches an— fangs die Gefaͤngniß⸗Angelegenheit erst im Jahre 1840 der Ko—
lonial⸗Versammlung habe zur Erwaͤgung vorlegen wollen und dann, nachdem die vöoͤllige Emancipation fruher bewerkstelligt worden,
plötzlich die Sache ohne weitere Ruͤcksprache mit der Legislatur von Jamaika im Britischen Parlamente abgemacht und dem Versammlungshause als erledigt zur Zustimmung uͤbersandt habe. Die Morning Chroniele dagegen weist auf das fruͤ— here Benehmen jener Legislatur hin, das stets hoͤchst hart und unbarmherzig gegen die Neger gewesen sey, und von dem man sich daher auch für die Zukunft nichts Besseres versprechen koͤnne, weshalb die von Sir Robert Peel verlangte Frist ganz vergeb— lich seyn wurde. Der Courier indeß, obgleich dem Ministerium ergeben, will doch der fuͤnfjährigen Suspension einer Verfassung nicht das Wort reden und findet an Sir R. Peel's Verfahren nur das gehaͤssig, daß er sich seine Einwendungen nicht fuͤr den Ausschuß des Hauses vorbehalten habe, um in diesem eine Modifizirung einzelner Punkte der ministeriellen Bill vorzu— schlagen, statt die Sache zu einer Prinzipienfrage zu machen und vor Ueberweisung der Bill an den Ausschuß auf Abstim— mung daruͤber zu dringen. ;
Es heißt, die Königin werde im nächsten Herbste Schott— land besuchen; das Gerücht, daß Ihre Majestaͤt einen Besuch bei ihrem Oheim, dem Koͤnige der Belgier, beabsichtigt habe, wird von den ministeriellen Blaͤttern fuͤr ganz ungegruͤndet er— klaͤrt.
An die Stelle des Herrn Biddle, der in England erwar— tet wird, hat Herr Dunlap die Direction der Bank der Ver— einigten Staaten uͤbernommen.
Herr D. W. Harvey bewirbt sich, und wie es heißt, mit
Erfolg, um die Stelle eines Ober⸗Kommissars der City⸗Polizei. Die Times bemerkt hierzu: „Ist es wohl passend, daß ein Parlaments⸗-Mitglied ein solches Amt bekleidet, das in mehr als einer Hinsicht nachtheiligen Einfluß haben muß? Dies Amt wuͤrde die ganze Zeit und Aufmerksamkeit eines Jeden in Anspruch nehmen, woran ihn die Parlaments⸗Geschaͤfte hindern wurden. Da die Annahme und Entlassung der Leute von dem Kommissar abhaͤngt, so konnte er durch deren Verwandte und Freunde einen sehr verfassungswidrigen Einfluß ausuͤben. Das Polizei-Gesetz der Hauptstadt enthält eine Klausel, wodurch Parlaments-Mitglieder von den Polizei⸗Aemtern ausgeschlossen werden, und wonach die Polizei⸗Beamten bei den Wahlen nicht mitstimmen duͤrfen.“
Die Times giebt einen Auszug aus einer dem Parlamente vorgelegten Uebersicht des Zuwachses der Staatsschuld in den letzten 10 Jahren und meint, schon das muͤsse uͤberraschen, daß eine Zunahme der Schuld in einer Zeit des tiefsten Friedens uberhaupt moͤglich gewesen. Aus der Uebersicht geht nun her⸗ vor, daß die Zunahme 37 Millionen Pfd. St. in zprocentigen Fonds beträgt und jährlich gegen L100, 000 Pfd. Zinsen erfor, dert. Diese Schuld ist aus der Fundirung von 3 Millionen Schatzkammer⸗Scheinen im Jahre 1829, aus der Ruͤckzahlung eines Viertels des Bank⸗Kapitals im Jahre 1833, aus der An⸗ leihe von 20 Millionen zur Eneschad gens der Westindischen Sklaven-Eigenthuͤmer in den Jahren 1835 und 1836 und aus der Creirung von Staats-Papieren zur Deckung der den Spar— kassen schuldigen Summen in den Jahren 18356 bis 1838 ent— standen. Der ganze Zuwachs ist auf den konsolidirten Fonds angewiesen. 39
In der Plymouth Chroniele liest man; „In den best— unterrichteten Zirkeln will man wissen, daß die Admirglitaͤt be⸗ schlossen habe, kaͤnftig eine starke Seemacht in den Englischen Haͤfen zu stationiren, statt sie temporair in entfernte Gegenden zu senden. Der „Eornwallis“ und der „Hastings,, die beide auf dem Heimwege sind, ferner die Schiffe „Belleisle“, „Ben— bow und „Blenheim“, nebst dem „Donegal“ und dem „Im— placable., die in Lissabon sind, und den drei Wachtschiffen „Ro⸗ yal Adelaide“, „Howe“ und „Britania“, zusammen zehn Li— nienschiffe, werben die heimische Station bilden. Fuͤnf oder sechs derselben sollen ianerhaib der Graͤnzen der Station d.,. ob aber ein Flaggen - Offizier das Kommando erhalten wird, ist nicht bekannt. Auch ist diese Anordnung kei⸗ nesweges dadurch hervorgerufen worden, daß Rußland oder
eine andere Macht feindselige Gesinnungen gezeigt hatte, denn unsere Verhältnisse zu den fremden Mächten 66 jetzt zufrieden⸗
*
Irland belief sich nur auf
um halb Flora Hastings
m kann man mehr wuͤnschen?
auf den Hof unserer jungen Koͤnigin abermals empfehlen, und zwar mit dem Ansinnen an sämmiliche Mitglleder beider Kam— mern, daß sie so zeitig in Unserer Residenz eintreffen, daß gedach⸗ ten Tags die ständischen Verhandlungen finden sprechen,
332
stellender, als sie vor einiger Zeit waren; es geschieht dies viel⸗
mehr nur, um die Besorgnisse, mögen sie nun gegruͤndet seyn
oder nicht, zu verscheuchen, die durch das vor kurzem erhobene
Geschrei über den unbeschuͤtzten Zustand unserer Kuͤsten her— vorgerufen seyn koͤnnten. Es ist bloß eine neue Vertheilung unserer Flotte, da die Vermehrung derselben nur zwei Segel betragen wird, denn eine betrachtliche Vermehrung kann be— kanntlich nicht ohne eine Bewilligung von Seiten des Parla— ments stattfinden. Das Geruͤcht vom Gegentheil und die von einigen unserer Kollegen gegebene Nachricht, daß eine Flotte unter dem Admiral Gage nach dem Baltischen Meere gesandt werden selle, sind daher ungegruͤndet“ Ein Morgenblatt machte den Vorschlag, daß die Frauen
fahren sey, einen Beweis ihrer Achtung zu geben. Die Times bemerkt hierzu: „Wir hoffen nicht, daß ein solcher Versuch gemacht werden wird. Man lasse wo moͤglich diese Angelegen⸗ heit in Vergessenheit versinken. Familie einer jeden Maßregel, schlagenen, ihre Zustimmung verweigern
nach Art der wird.
sagt oder gethan werden mag, doch immer etwas davon haͤn— gen; hier aber ist es gerade umgekehrt.
und unbefleckt, wie fruͤher. Wir muͤssen in Bezug
ist so rein
daß nichts geschehen moͤge, wodurch schmerzliche Erinnerun gen erweckt werden konnten.!“ In Bezug auf dieselbe Sache liest man im Halifax Guardian: „Es freut uns, nach glaubwuͤrdiger Autoritaͤt melden zu koͤnnen, daß die gegen Lady Flora Hastings erhobene falsche Beschuldigung nicht von einer der ausgezeichneten Damen am Hofe ausging, daß ferner zu der Zeit, als Lady Portman an den Hof kam, der ganze Hof, mit Einschluß Ihrer Majestaͤt, mit der Meinung des MPYr. Clarke uͤber Lady Flora's Zustand bekannt waren, und daß die von der oͤffentlichen Presse mitgetheilte Angabe, Lady Port— man habe der Koͤnigin zuerst die Meinung des Doktors mitge— theilt, gänzlich ungegruͤndet ist.“ In diesen Tagen eroͤffnete ein Deutscher, Herr Hirsch aus Berlin, in der Exeter -Halle hierselbst vor einer zahlreichen Versammlung eine Reihe von Vorlesungen aus den Werken der besten Deutschen Schriftsteller. Er begann mit Stellen aus Goethe's Faust, die er durch einige kritische Bemerkungen und durch Retzsch's Skizzen erlaͤuterte. Zu seiner naͤchsten Vorlesung will derselbe Scenen aus Schiller's Wilhelm Tell wahlen. e d eilig u d n Am sterdam, 2. Mai. Se. Majestaͤt der Koͤnig und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Albrecht besuchten gestern das Stadt-Theater, wo Sie von dem Jubel 1 Publi⸗ kums empfangen wurden. Bis um 7 Uhr Abends hatten Se. Majestaͤt Audienzen ertheilt. Heute und morgen ist großes Di— ner auf dem Koͤnigl. Palais. Am Sonnabend wollen die ho— hen Herrschaften auch unser Deutsches Theater besuchen. Der Ingenieur Brade hat dem Könige einen Plan zu einer hängenden Bruͤcke uber das Y erreicht. Dieselbe soll aus zwei Kettenbruͤcken, zwischen welchen eine Durchfahrt fuͤr die Schiffe angebracht ist und aus funf Oeffnungen bestehen, von denen die mittlere fur große Seeschiffe und die uͤbrigen fuͤr klei— nere Fahrzeuge als Passage dienen sollen. Jede der beiden Kettenbruͤcken soll aus einem großen Bogen von 200 Ellen Länge, und zweien Bogen zu 100 Ellen Laͤnge bestehen. Die beiden Ketten, die diese Hängebruͤcken halten, sollen
lionen Gulden berechnet.
ö
Bruͤssel, 2. Mai. Der Franzoͤsische Gesandte, Herr Serrurier, gab gestern ein glaͤnzendes Fest zur Feier des Na— menstages seines Souverains. Das Gesandtschafts- Hotel . glaͤnzend erleuchtet, und zwar in den drei Franzoͤsischen SHJarben. Hiesigen Blattern zufolge, durfte nach voͤlliger Regu— lirung unserer politischen Differenzen der bisherige General
Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, Baron Emil von T Serclaes, als Belgischer Gesandter nach St. Petersburg gehen. Der Baron von Straeten-Ponthoz, bisheriger Ge— schäftstraͤger in Schweden, durfte eine Mission bei einem Deut—
schen Hofe erhalten. ,
P Der geachtete Belgische Gelehrte, Baron von Reiffenberg, ist von hier nach Stuttgart abgereist, um der feierlichen Ent— huͤllung der Schiller-Statue beizuwohnen.
Am 29sten d. M. ereignete sich zu Tongern eine Scene,
welche leicht uͤble Folgen haͤtte haben koͤnnen. Ein Infanterie—
Offizier war beauftragt, ein Detaschement von 86 Mann, wel—
che nach ihrer Heimath auf Urlaub zuruͤckkehrten, bis Tongern
zu geleiten. Als sie auf dem Marktplatze ankamen, erklaͤrte er ihnen, sie seyen entlassen und konnten nach Hause gehen. Nun forderten aber diese noch fuͤr einen Tag Sold, ein Quartier billet und die Reisekosten bis zu ihrer Heimath in der Gegend von Venloo. Vergeblich erklärte der Offizier, daß er ihrem
Wunsche nicht genuͤgen koͤnne; die Soldaten waren schon im Begriff, sich Ausschweifungen zu überlassen, als die Polizei ein⸗ schritt und der Aufregung ein Ende machte.
Die Emancipation sagt: „Die Besorgnisse, die wir ausgedruͤckt hatten, daß Holland die Zweideutigkeit der Aus— druͤcke, die sich auf die Aichungsweise der dem Scheldezoll un⸗ terworfenen Schiffe beziehen, benutzen wolle, werden, wie es scheint, bald beseitigt werden. Man versichert, es seyen von Lon⸗ don Depeschen mit der Nachricht angekommen, daß Selgien in dieser Hinsicht ganz zufrieden gestellt werden duͤrfte.
Deut schlan d.
Munchen, 2. Mai. (A. 3.) Die Reise-Beschreibung Sr. Hoheit des Herzogs Max ist nunmehr bei Georg Franz unter dem Titel: „Wanderungen nach dem Orient, unternom, men und stizzirt von dem Herzoge Maximilian in Bayern“ er— schienen. Sie ist 17 Bogen stark mit dem Portrait der erlauch⸗ ten Verfassers und einer Musikbeilage geschmuͤckt.
Professor Schwanthaler schreibt aus Graͤfenberg, daß er nunmehr ga lic hergestellt sey, und naͤchstens gesund und kraͤf— tig seine Ruͤckreise nach Muͤnchen antreten werde.
Munchen, 2. Mai. (Nurnb. K.) , . der Dom zu Regensburg in seiner Restauration nun ganzlich vollendet worden, so wird die Wiedereröffnung desselhen am naͤchsten hei⸗
Englands sich vereinigen sollten, um der jungen und edlen Dame, der so großes, allgemein gemißbilligtes Unrecht wider⸗
Wir glauben gewiß, daß die vorge⸗ ⸗ ; Wenn Jemand schwer verleumdet wird, so bleibt, was spaͤter auch ge⸗ treffend, erschienen:
. m , , ,h Demnach Wir beschlossen haben, die untrm 2. März d. allgemeine Stände-⸗Versammlung des Köntgreichs auf den 2ssten
ligen Pfingstfeste mit angemessener Feierlichkeit statthaben. Der Herr Minister des Innern, von Abel, wird dieser festlichen Eröffnung beiwohnen. — Mit dem letzten Courier an Se. Ma⸗ sestat den Konig ist auch ein Gärtner abgegangen, welcher fuͤr die, St. Majestät gehörende Villa Malta in Rom bestimmt ist. — Mehrere Herausgeber hiesiger Tagblaͤtter sind polizeilich weggewiesen worden.
Augsburg, 3. Mai. Die hiesige Post-Zeitung enthaͤlt einen Artikel, in welchem auf die Wichtigkeit hingewiesen wird, die der kurzlich zwischen den Regierungen des Deutschen Zoll— Vereins und den Niederlanden abgeschlossene Handeis-Vertrag fuͤr ee, Unternehmen des Donau- und Main-⸗-Kanals hat. „Was waͤre denn“, heißt es in dem erwahnten Artikel, „hemmender und nachtheiliger fuͤr diese beispiellos wichtige Straße, als wenn man an den nächsten Graͤnzen mit Schranken aufge— halten wuͤrde, die nur mit einem Aufwande gelsͤst werden koönn⸗ ten, der allen Erfolg zerstoͤren mußte, welcher der Segen des unsterblichen Werkes seyn sollte?“
Hannover, 4. Mai. Hier ist folgende Proclamation, die Wiederberufung der allgemeinen Staͤnde⸗Versammlung be—
„Ernst August, von Gottes Gnaden König von Hannover ꝛc. ꝛc. X. vertagte
d. M. wieder berufen zu lassen, so ihun Wir dies hierdurch kund,
können. Wir ilns bewogen, Unsern gnädigsten Willen dahin auszu— daß die bevorstehende Sitzung nur von kurzer seyn soll, indem Wir die zur Berathung vorzulegenden Gegen— stände außer dem Antrage auf die erforderliche Steuerbewilligung und auf einem dem vorsgjährigen gleichen Steueilaß für das be— vorstehende Rechnungs-Jahr thunlichst beschränken werden, und da Wir es für angemessen erachten, daß für den Fall, daß, wie Wir vermuthen müssen, Uasere getreue allgemeine Stände-Versammlung eine Kommission zur Prüsüng Unserer Vorlagen vom 18. Februar dieses Jahres, die Kassentrennung und die Wiederberstellung des Schatz-Kollegiums betreffend, niedersetzen sollte, diese während einer Vertagung in den Sommer-Monaten ihre Arbeit erledige. Zugleich eröffnen Wir Unsere Willensmeinung über einen hochwichtigen Ge⸗ genstand, der mit der vorbemerkten Berathung im engsten Zusammen⸗ bange steht. Es ist Uns nämlich nicht unbekannt geblieben, daß, von einem großen Theile Unserer getreuen Unterthanen die in dem König— lichen Patente vom 7. Dejember 1819 enthaltenen Bistimmungen für ausreichend nicht gehalten werden, und es ist Uns die Rath— samkeit einer weiteren Ausführung und Ergänzung der in jenem Patente enthalten Verfassungs-Grundsätze wiederholt vorgetragen. Unsere hierauf schon früher gerichtete Absicht wurde verkannt und die in Ünserem Erlaffe vom 15. Februar d. J. enthaltenen Gründe muß⸗ ten Uns zu dem Entschlusse bewegen, von ihrer Verfolgung einstwei⸗ len zurückzutreten. Nachdem nun der Wunsch nach solcher weiteren Ausführung und Ergänzung der in dem Königlichen Pateute vom 7. Dezember 1819 enthaltenen Bestimmungen in neuerer Zeit von mehreren Seiten wiederholt worden ist, so kann Uns dies freilich nur in Unserer Ueberzeugung von der Richtigkeit Unserer ursprünglichen Absicht bestärken, allein doch keinesweges die. Gründe Ülnseres am 15. Februar d. J. auggesprocheuen Entschlusses beseitigen. Sollte aber die allgemeine Stände-Versammlung diesen Wunsch als den Uuserer vielgeliebten Unterthanen aussprechen und Anträge an Uns richten, welche Uns die Hoffnung geben, daß der ernste Wille in beiden Kammern der allgemeinen Stände-Versammlung herrsche, durch besonnene ordnungsmäßige Berathung zu einer Vereinbarung in solcher Beziehung zum Heile Unseres Landes mitzu⸗ wirken, so werden Wir eine desfallsige Erklärung gern berücksichtigen. Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes und bei der Uns beiwohnenden Gewißheit, wie sehr einzelne Wahl-Corporationen über Unsere wahren landes väterlichen Absichten getäuscht und zu ihnen nachtheiligen Hand⸗
beginnen
ͤ ; , lungen verleitet werden, soll diese Proclamatien in die erste Abthei⸗ auf vier Triumph-Pforten ruhen, welche die Namen „Wa⸗ lan Unserer h, n, . werden. terioo“, „Quatrebras“, „Loͤwen“ und „Hasselt“ tragen, waͤh⸗ . . rend die große Drehbrücke fuͤr Seeschiffe den Namen van Speyk“ zeigt. Die Kosten dieser Bruͤcke werden auf 21/2 Mil⸗
Gegeben Hannover, den z. Mai 1839. (gez.) Ern st A ug u st. G. Frh. v. Schel.e.“ (A. 3.) Gestern Abend fanden
Karlsruhe, 1. Mai.
in Pforzheim unruhige Auftritte statt, welche das Geruͤcht ohne
Zweifel vergroͤßern wird, oder vielmehr bereits vergrößert hat. Die Fabrik-Arbeiter daselbst lehnten sich auf, weil die Fabrik— herren die Arbeitszeit um eine Stunde verlaͤngern wollten, ohne den Arbeitslohn zu erhoͤhen, rotteten sich zusammen, und begin— gen verschiedene Excesse an den Haͤusern der Fabrikherren. Auch ein Gendarm wurde von dem tobenden Haufen mißhandelt. Auf die Nachricht von diesen Vorgaͤngen, welche durch Estafette hierher kam, ließ man zwei Schwadronen Dragoner nach Pforz— heim abgehen, bei deren Ankunft jedoch der Tumult laͤngst vor— über war, da die Haltung der Buͤrgerschaft die Ruhestoͤrer be— reits eingeschuͤchtert hatte. ö
Karlsruhe, 2. Mai. Am 30sten v. M. starb hier der Großherzogl. wirkliche Staatsrath von Gulat Wellenburg, im Tösten Jahre seines Alters. .
Die Karlsruher Zeitung widerspricht der von den Kon— stanzer „Seeblaͤttern“ mitgetheilten Nachricht, daß die Minister, bei Gelegenheit der Erörterung der Hannoverschen Verfassungs⸗ frage in der zweiten Kammer, die Niederlegung des von dem Abgeordneten von Itzstein beantragten Wunsches zugegeben und zugesichert haͤtten, die Regierung werde fuͤr die Gewährung die⸗ ses Wunsches sorgen.
Braunschweig, 4. Mai. (Magdeb. 3.) Vorgestern hat der vom Buͤrger-Vereine eingeleitete Fackelzug zu Ehren Sr. Durchlaucht des Herzogs in einer Großartigkeit stattgefun⸗ den, wie Braunschweig seit einer geraumen Reihe von Jahren nichts Aehnliches aufzuzeigen gehabt hat. In drei Zügen, deren jeder von einem Mußt. Ehor ersffnet wurde, begaben sich die Theilnehmer, mit mehr als 1560 Fackeln und begleitet von vielen Tausenden von Zuschauern, durch die Straßen, deren Fenster eine bunte Menschenmenge fuͤllte, zum Schlosse, bildeten vor der Fronte desselben eine sechsfache Fackelreihe, die durch ihre verschiedenen Licht-Effekte ein außerordentliches Schauspiel gewährte, und waͤhrend die hier vereinigten Musik-Corps einige Piecen ausfuͤhrten, begab sich eine Deputation zum Herzog, um sich Audienz zu erbitten, die ihr auch bestens gewährt wurde. Se. Durchlaucht durchging, von einem mehrmaligen Vivat be— gleitet, hierauf die verschiedenen Fackelreihen, worauf nach sei— ner Entfernung sich die Zuͤge wieher in Bewegung setzten und schließlich, am Denkmal der Herzoͤge Friedrich Wilhelm und Karl Wilhelm Ferdinand angekommen, ihre Fackeln um dasselbe niederlegten. Der Zweck des Fackelzuges war, Sr. Durchlaucht den Dank fuͤr das gegebene Versprechen seiner baldigen Ver— mählung darzubringen. ;
Weimar, 4. Mai. Zur Feier des Namensfestes des Koͤ⸗ nigs der Franzosen, am 1sten d. M, hat der Minister⸗Resident Sr. Maj. am Großherzogl. Hofe, Graf Laroche⸗Foucauld, aber⸗
Dauer
mente in
mals, wie schon im vorigen Jahre, eine Summe von 60 Tha—
lern Preuß. an den Stadtrath uͤbersendet, mit dem Wunsche,
daß sie zur Halfte fuͤr die hiesige Buͤrgerschule, zur Hälfte fuͤr das Falksche Institut verwendet werde.
Schweiz. Zürich, 1. Mai. (Schweizer Bl.)
265. April ihre erste Sitzung gehalten. Sie trat zuerst uͤber den Antrag auf eine gemischte Synode ein, zu welchem sich,
bgleich aus verschiedenen ichtspunkten, die Herren Hirzel, zee e 6 8st ; Seminarlehrer
Meier und Schweitzer bekannten. Zerstoͤrung des Kastengrtigen
F. Meier, v. Muralt, Antistes Faßli, Heß,
in der jetzigen Geistlichkeit, der Vortheil, den das religiose Le⸗ ben von einer nähern Verbindung zwischen Geistlichteit und
Laien zöge, die geachtetere Stellung, die sich der Geistlich im
Volke erwerben könnte, die Analogie einer kirchlichen Volksre⸗ praͤsentation mit der staatlichen, waren die Hauyntgrunde der Freunde der Idee. Dagegen fuhrte man an; die Gefahr von Kol⸗ lisionen bei der gedoppelten Repraͤsentation, die Taͤuschung, die es mit sich fuhren wurde, wenn den in kirchlichen Dingen uͤber⸗ legenen Geistlichen noch ein schwaches weltliches Element beige⸗ fagt würde, uberhaupt den Mangel an den erforderlichen Ele⸗ menten zu einer wahrhaften Verwirklichung der Idee, Diese Ansicht wurde von den Herren Wieland, Guier und Weiß ver—
fochten. Eine engere Kommission soll nun einen foͤrmlichen An⸗
trag bearbeiten.
Spanien.
Madrid, 23. April. Der Herzog von Ahumada, der den Befehl erhalten hatte, sich nach Madrid zu begeben, ist hier an— gekommen.
Die Minister haben bei dem Grafen von Luchang ange— fragt, ob er es fuͤr angemessen halte, daß dem in Aragonien sehr populairen General Ayerlee das Kommando der Central— Armee uͤbertragen werde. ;
Nach der Aussage der täglich hier eintreffenden Fluͤchtlinge befinden sich vier Bataillone Cabrera's in Maranchon, Afuentes und Alcolea. In Guadalaxara und Alcala de Henares herrscht die groͤßte Bestuͤrzung.
Die Corporation von Madrid versammelte sich und be— schloß, die Stadt nicht weiter zu erleuchten, die wohlthaͤtigen Anstalten zu schließen, alle oͤffentlichen Arbeiten einzustellen und das Stadthaus zu verlassen, wenn sie fuͤr das ihr entrissene Einkommen von der Regierung nicht Ersatz erhalte. Um die— sen Skandal zu vermeiden, versprach die Regierung, der Cor— poration in der näͤchsten Woche 3000 Piaster zu senden.
Auch die Corporation der Stadt Granada hat der Koͤni⸗ gin eine Vorstellung uͤbersandt, worin sie erklaͤrt, daß sie nicht länger die Abgaben bezahlen wuͤrden, die nicht von den Cortes bewilligt worden seyen. Es ist zu erwarten, daß andere Pro⸗
vinzen diesem Beispiele folgen werden.
Man fuͤrchtet, daß am 2. Mai, dem großen Nationalseste der Unabhaͤngigkeit Spaniens, Unruhen in Madrid stattfinden werden. Es sollen daher die 16090 Kavalleristen, welche in Guadalaxara stehen, unter dem Vorwande einer Musterung, nach der Hauptstadt beordert werden. Dieser Befehl wurde zu derselben Zeit ertheilt, als die Garnison von Alcolea del Pi— nar von den Karlisten gefangen genommen und das umliegende Land von ihnen verwuͤstet wurde.
Spanische Gränze. Bayonne, 29. April. Man ver—
gegen die Karlisten zu unternehmen.
. Am 24. April traf der General Leon mit seiner Division in Pamryelona ein. Einige Stunden nach seiner Ankunft ließ er die Thore der Stadt schließen und nahm alle Pferde, Maul—
thiere und Wagen, die nur aufzutreiben waren, in Beschlag.
Diese Maßregel und noch dazu so spaͤt am Abend, gab zu mancherlei Geruͤchten uͤber den Zweck der Expedition Ilnlaß, die offenbar im Werke war, indem Lebensmittel, Gepäck und na⸗ mentlich sechs Belagerungs⸗Geschuͤtze, worunter zwei 24Pfüͤnder zum Abmarsch bereit waren. Als man Alles auf die Wagen oder die Maulesel gepackt hatte, war es ein Uhr Morgens. Nun wur, den das Thor la Taconera und das der Citadelle geoͤffnet, der General Leon, die Truppen und das Gepaͤck verließen die Stadt, folgten dem Laufe der Arga und machten nach fuͤnfstuͤn⸗ digem Marsche vor der von den Karlisten befestigten und mit Artillerie vertheidigten Bruͤcke von Belascoain Halt. Es war etwa sechs Uhr Morgens, der Tag war angebrochen und die Peseteros von Mochuelo hatten das Dorf Belascoain besetzt, welchss auf einer, die Bruͤcke beherrschenden Anhoͤhe liegt. Alle Vorbereitungen waren getroffen und das Zeichen zum An
griff gegeben, als die Karlisten an der Brucke ein Kanonen!
feuer eroͤffneten. Dies schien der General Leon nicht erwartet 6 denn nachdem etwa ein Dutzend Schuͤsse gefallen 2. die Artillerie und einen Theil des Gepaͤcks nach Pampelona zuruck. Der General Leon ist nach der Ribera , hatte neun Bataillone bei sich, wahrend an der Brücke nur zwei Compagnien Karlisten standen. 8 Aus Pe rpignan wird Nachstehendes gemeldet: ? chneider zu Terga in Latalonien, der vom Grafen d España n. worden war, Uniformen fuͤr die Truppen zu machen, ,. benachrichtige daß er nicht genug Frauen auftreiben . die fuͤr ihn arbeiteten, ließ der Graf dem Alkalben be— 8 n an einem bestimmten Tage einen Ball anzukuͤndigen. 84 ag erschien, und fast alle Damen des Ortes waren im: . . versammelt, als plötzlich das Haus von Truppen um— in . wurde, mehrere Soldaten in den Saal traten, die Her⸗ 2 6 und den Damen erklaͤrten, sie durften das . . er verlassen, als bis die noͤthigen Uniformen fertig welche die zugeschnittenen Uniformen trugen, und ᷣ , n, l. Tage lang und empfingen glei Rationen mit , e en 1
ö Aegypten.
exandrien, 2 Marz. (Mornin . i Kommission zur Entdeckung Und Erhaltuns i e , r ĩ Aegypten, ist endlich nach dem lane des Hr. Bow⸗ ring ins Legen geireten. Sie wird hoffentlich die wunderba⸗ ren Ueberreste aus dem Alterthum, woran Aegypten so reich
ist, gegen den Vandalismus der Reisenden uͤnd die Habsucht
Die 360 Thaler für die hiesige Burgerschule sollen eben so, wie im vorigen Jahre, zur Anschaffung von physikalischen Instrumenten benutzt werden.
Selmi Bei, Schatzmeister im Ministerium des offentlichen Unter⸗ Die in Folge der Motion des Hrn. Ferd. Meier ernannte Kommission hat am
folgenden Tage ab. Das Schiff wird wahrscheinlich hier bleiben, bis Herr
er den Befehl zum Ruͤckzuge und sandte an Abend
„Als ein
darauf erschien der Schneider mit seinen Leuten,
533
der Eingebornen schuͤtzen. Seit den letzten zwanzig Jahren ist mehr geschehen fuͤr die Zerstoͤrung der schönen Ueberreste aus den Zeiten der Pharaonen, als , Jahrhunderte nicht zu bewirken vermochten. Mitglieder der Kommission sind; Ed hem Bei, den man täglich aus Europa zurückerwartet, als Praͤsi— dent, Scherman Efendi, Mitglied des Staatsraths, Kiany Bei, Kriegs-Minister Artin Bei, Dolmetscher des Vice ⸗Koͤnigs,
richts, Klot Bei, General⸗Inspektor des Medizinal⸗Wesens, Ali Efendi, erster Architekt, Achmed Bei, Direktor des rens, Muhamed Raghib Bei, erster Schiffsbaumeister, vn mn. Efendi, Ober⸗Ingenieur der Straßen und Bruͤcken, Lambert Direktor der polytechnischen Schule, Stephan Efendi und Lub! bert, Mitglieder des Unterrichts-Kollegiums, Mazhar Efendi Ober⸗Ingenieur in Alexandrien, und Hokekyan Bei? Das Be— rathungs Comitè besteht aus den General, Konfuln Englands,
Frankreichs, Oesterreichs, Rußlands und Schwedens, dem Herrn
R. Thurburn und dem Praͤsidenten und Secretair der Kom— mission. Auswärtige korrespondirende Mitalieder sind Lord Prudhoe, Dr. Bowring, Herr Wilkinson, Herr Champollion, Herr Letronne, Herr Jomard und Herr Rossellini. Secretair ist Herr Dozols.
Persien.
Der Morning Chroniele wird in einem Schreiben aus Konstantinopel gemeldet: „Die Nachrichten aus Persien rei— chen bis zum 8. Maͤrz, allein sie enthalten nichts Neues von Wichtigkeit. Man erwartet den Schach im Laufe des Monats in Tabris, doch war der eigentliche Zweck seines Besuchs noch immer unbekannt. Der Handel geht seinen ruhigen Gang wie immer, und obgleich der Schach und sein Premier-Minister noch immer in ihrer Feindseligkeit gegen England beharren, so ist doch das Volk freundschaftlicher gegen die Engländer ge— sinnt als fruͤher, und behauptet, daß der ganze Streit nur in einer persoͤnlichen Abneigung gegen Herrn Macneill seinen Grund habe. Ist dies der Fall, so kann man natuͤrlich fragen, warum der Schach sich jetzt nicht versoͤhnlicher zeigt und so sich vor dem Schicksal rettet, das noch vor dem Ablaufe des Jahres unfehl— bar seiner wartet.“
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New-⸗Jↄpork, 1. April. (Times.) Da die legislative Versammlung von Maine ihre Sitzungen vertagt hat und die
Differenzen zwischen Sir John Harvey und dem Gouverneur
Fairfield durch die Vermittelung des Generals Scott beigelegt worden sind, so hoͤrt man nichts mehr von den Gräͤnz⸗Kriegern und wird auch nichts eher hoͤren, als bis die Central-Regie—
nach England. denn wenn auch das ganze Volk
auf die Graͤnzfrage voͤllig in ihrem Rechte ist, so hat es doch keinesweges den Wunsch, durch eine imaginaire Graͤnzlinie irgend einen Theil von den Britischen Previnzen abzuschneiden. Die herrschende Ansicht uͤber diesen Punkt ist, daß, wenn die gute Nachbarschaft es verlange, einen Gebietstheil gegen einen ande— ren abzutreten, dies unverzuͤglich geschehen muͤsse, und wenn der Praͤsident dieserhalb Unterhandlungen eroͤffnet, so wird er von der Majoritaͤt beider politischen Parteien unterstuͤtzt werden.
Das Kriegs-Fieber nimmt bereits ab und macht einem gesun⸗ . , ,,, Zustande Platz. z zwischen Frankreich und Mexiko sgegli i i
sichert, daß die Stabs- Offiziere der Koͤniglichen Garde, die man n,, w wegen ihrer Ergebenheit fuͤr Espartero die Janitscharen des Grafen von Luchana zu nennen pflegt, demselben dringend vor.; gestellt haͤtten, daß es durchaus nothwendig sey, irgend etwas
aus 20 Segeln bestehende Britische Geschwader, welches bisher im Mexikanischen Meerbusen kreuzte, nach den Bermudas beordert worden. Die zu diesem Geschwader gehoͤrende Kriegs— Sloop „Modeste“ ist am 29. Maͤrz hier angekommen, und am reiste ein Offizier derselben nach Washington
Fox seine Depeschen in Bezug auf die Amerikanischen Angele— genheiten mit dem „Great Western“ erhaͤlt, der am Jten oder Ften hier erwartet wird.
— — New⸗ York, 30. März. Die Zeitungen haben sich
in der zweiten Hälfte des vorigen Jahres viel mit einem Eir⸗
kulare des ersten Controlleurs des Schatzamtes vom 17. August,
in Beziehung auf die Auslegung gewisser Bestimmungen des
Tarifs beschaͤftigt. Ihren Lesern duͤrfte es daher interessant seyn, von der wichtigen Verfugung Kenntniß zu erhalten, welche in dieser Sache, die zu vieler Ünruhe unter den Fabrikanten und
Das in Rede stehende Cirkülar des ersten Controlleurs betraf hauptsaͤchlich gewisse Manufakte und fetzte fest, daß nament⸗ lich fertige Kleider, Strumpfwirker-Waaren und Put Wagren (millinery) kuͤnftig, in Gemaͤßheit der Akte vom 14. Juli 1832, welche in dieser Beziehung noch als guͤltig anzusehen sey, einen
Zoll von 50 und beziehungsweise 25 pCt., ohne Ruͤcksicht auf
den Stoff, aus dem sie bestehen, entrichten sollten, wahrend sie in Folge und seit der Akte vom 2. Maͤrz 1833 nach dem Stoffe behandelt und daher, wenn das Material Seide war, ganz
zollfrei eingelassen, sonst aber verschiedenartig besteuert wurden. Die Bestimmungen dieses Cirkularts gaben nicht nur zu Be, schwerden, sondern auch zu gerichtlichen Klagen gegen die Zoll⸗ Aemter Anlaß, und schon im Monat Oktober erhelten sie da,
durch eine wesentliche Modification, daß der Begriff von „Putz- wagren (millinery)“ durch ein zweites Cirkular dahin näher de—
verstanden seyn sollten, an denen, gleichviel aus welchem Stoffe oder Stoffen sie bestehen, wenigstens theilweise eine Handarbeit sich befindet. Durch diese Erläuterung erlangten sehr viele, seit dem Cirkular vom 17. August hochbesteuerte Waaren wieder die fruͤ⸗ here Steuerfreiheit. Die Kaufleute beruhigten sich aber auch hier⸗ bei noch nicht, sondern fuhren fort, gegen die ihrer Ansicht nach unrichtige Interpretation der früheren Gesetze, welche aus dem Cirkular vom 17. August stehen geblieben war, zu pro⸗ testiren und gerichtliche Klage zu erheben. In Folge der letz— teren hat der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten als Appellations-Instanz in einem Prozesse wegen Besteuerung sei— dener Strumpfwirker⸗Waaren, nicht bloß diese fuͤr zoll—
frei erklart, sondern auch ruͤcksichtlich der Besteuerung von
seidenen und halbseidenen Waaren allgemeine Grundsaͤtze ausgesprochen, mit welchen der desfallsige Theil des Cir— kulars vom 17. August nicht langer bestehen kann. Der Ge— richts hof hat naͤmlich die fruͤhere Interpretation der Akte vom 2. Maͤrz 1833, wonach alle seidene und halbseidene Arti⸗ kel, welche von diesseit des Caps der guten Hoffnung kommen, mit alleiniger Ausnahme von Nah seide, zollfref sind, fuͤr die allein richtige erklärt. Der Controlleur des Schatzamts hat sich hierdurch genöthigt gesehen, am Aten d. M. ein neues ir ⸗
. ö
Vosierz) nach der Akte vom 2. März 1833 zollfrei sey.
kular zu erlassen, wodurch die Zoll-Behörden angewiese J. den, ihre kuͤnftige Praxis neuerdings zu mod is nnen ö 2 die unrichtigerweise erhobenen Abgaben, dasern bei deren Erhe, bung Protest eingelegt worden, zu erstatten. Dieses neue . kular lautet in getreuer Uebersetzung wie folgt:
Schatz kammer⸗Departement.
Bürean des Controleurs den 4. März 1839.
Da der Kongreß seine neueste Sitzung beendigt hat, ohne das von diesem Departement vorgeschlagene deklaralorische Gesetz in Be— treff der verschledenen sich widersprechenden Beslimmungen der be⸗ stehenden Gesetze über die Classisscation verschiedener Arten in den Vereinigten Staaten eingeführter Waaren zu erlassen; und da der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten neuerlich seine Absicht in . auf eine der hauptsächlichsten Arten von Waaren, die bisher der Gegenstand einer großen Meinungs⸗Verschie⸗ denheit gewesen waren, ausgesprochen hat, so hat dies Bü⸗ eau es für nöthig und passend erachtet, diese Gelegenheit zu benutzen, um die bestehenden Instructionen in so weit zu modifiziren als nöthig ist, um sie mit der gerichtlichen Entscheidung in Einklang zu bringen, und zwar nscht bloß in Bezug auf den Waaren-AUiikel, welcher der befondere Gegenssand des kürzlich ent⸗ Hiedenen Prozesses war, sondern auch in Bejug auf alle foiche Lir— . auf welche der Geist des Gesetzes, in seiner jetzigen Auslegung r,. das Gericht, offenbar Anwendung findet. Der oberste Gerschts—
of. hat ausgesprochen, daß se id en e Strumpfiwirker⸗Waaren (ilk Anwendung des von dem Gerichte aufgestellten ö ae nothwendig, daß Sandschuhe ohne Finger (mits), Handschühe, Ein— ert n n, 6 Luthe (millinerz), fertige Kleider
2497 - in; ( alle andere Fabri D ; den werthvollsten Bestandtheil ,. er r e . birges der guten Hoffnung kommen, mit Ausnahme von Nähseide, ebenfalls zollfrei Ind. Da die Ansicht des Gerichts thella eise auf die Annahme gegrändet ist, daß die zweite Klausci der zweiten Ab⸗ theilung der Zoll-Akte von 1833 sich, mit alleiniger Auskahme ihrer Bestimmungen über fertige Kleider, ausschließlich auf Artikel von Wolle oder von welchem Wolle ein Bestandiheil' ist, be— zieht, so folgt, im Einklang mit dieser Ansicht, daß Hand—⸗ schuhe ohne Fiuger, Handschuhe und Einfaßbänder, wenn sie ganz oder theilweise vou Wolle sind, dem in jener Abthei⸗ lung vorgeschriebenen Zolle von 28 pCt. unterworfen sind, und daß sie, wenn sie von anderem Material (ausgenommen Seide) sind, in Gemäßheit des Materials, woraus sie bestehen, besteuert werden müf— sen, also z. B. wenn sie von Leder sind mit 30 pCt., von Baumwolle
mit 28 pCt. Fertige Kleider dagegen sind dem hier angewandten all«
gemeinen Prinzip nicht unterworfen, sondern eine für sich bessehende Bestimmung unterwirft sie einem Zolle von 30 pCt., woraus sie auch bestehen mögen, und sie sind nur zollfrei, wenn sie von Seide sind, in Gemäßhelt der Akte vom März 1833. Sie haben Ihre Praxis in Zukunft nach diesen Ansichten einzurichten, und alle Instructionen
dieses Departements, welche damit unvereinbar sind, werden hiermit
aufgehoben; auch haben Sie die von jetzt für zollfrei erklärten Arti⸗
rung einen neuen Schritt thut. In Washington ist keine Rede keln etwa erhobenen Abgaben, insofern bei Bezahlung derselben Pro⸗
mehr von der Absendung eines außerordentlichen Gesandten Die feindseligen Beschluͤsse der Legislatur von Maine gefielen den Buͤrgern der ubrigen Staaten nicht; J die Ueberzeugung hegt, daß die Central- Regierung bei ihren Forderungen in Bezug
test eingelegt worden, den Eigenthümern der Waaren zu erstatten. Ich bin mit Hochachtung Ihr ergebener Dlener (gez. J. R. Barker. Controlleur.“
ö
Königsberg, 3. Mai. Nach der Bekanntmachung der Koͤniglichen Regierung zu Gumbinnen wurden im Jahre 1838 unter ihrer Leitung in 11 Ortschaften 80 Verpflichtete von 115 Gespann und 516 Handdiensttagen, gegen eine den 15 Berech— tigten jahrlich zu zahlende Rente von 153 Thlr. 8 Pf. be— freit und fuͤr Freiholz', Vor- und Nachweide-Berechtigungen 61 Morgen Acker, S72 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf. resp. abgetreten
und gezahlt, bei welcher Gel it ᷣ zi Ti e, T eren, gezah ch elegenheit auch eine Schulstelle mit
3 Morgen Land verbessert ist. — Gemeinheitstheilungen wur— den 246 beendigt, 3019 Eigenthuͤmer mit 218,330 Morgen und zwar 184,068 Morgen speziell und 34,282 Morgen in Sozie— taͤten separirt. 46 Schulstellen erhielten 39 Morgen Grund— stuͤcke zu ihrer Verbesserung und 381 Hofe wurden abge— baut. — Vier Oekonomie-Kommissarien und die betreffenden
Mitglieder des Regierungs⸗-Kollegiums haben 257 Rezesse aufge— nommen und 290 neue Antraͤge auf Auseinandersetzung einge— reicht. — Demnach sind im Regierungsbezirk Gumbinnen ohne die schon nachgewiesenen Resultate der gutsherrlichen und baͤuer— lichen Regulirungen, welche unveraͤndert geblieben, nunmehr im Ganzen in 155 Ortschaften 1193 Berechtigte von 2161 Ver— pflichteten, fuͤr 1720 Gespann- und 2157 Hand -⸗Diensttage, durch 333 Morgen Areal, 767 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf. jährliche
Rente und 3125 Rthlr. Kapital abgefunden und fuͤr andere Servitute und Berechtigungen 8688,37 Morgen Areal abgetre—
ten, 88,s Scheffel Roggen und 417 Rthlr. 18 Sgr. 7 Pf. jähr⸗
5 Rente übernommen und 2495 Rthlr. 20 Sgr. 2 Pf. in teler e e Kapital, nach Compensation von 1211 Rihlr 81 Sgr., sti Kaufleuten Anlaß gegeben hat, in neuester Zeit ergangen ist. 5 6 h Sgr., stipu⸗
lirt, dabei auch eine Schulstelle durch 5 Morgen und 31 Kuh—
weiden verbessert. — In 2028 Ortschaften separirten 27, 701 In—⸗ teressenten 1 9ä6, 198 Morgen und zwar 1,410,975 Morgen spe— ziell und 505 223 Morgen in Sozietaͤten, bei welcher Gelegen— heit 6 neue Vorwerke entstanden, 2023 Hoöͤfe mit 2512 Familien
Wohnungen abgebaut und 379 Schulstellen mit 2659, 110 Mor— gen Land und 353,01 Kuhweiden verbessert wurden.
Köln, 3. Mai. (Köln. 3. — Dampfschifffahrt. — Die Koͤlnische Dampfschifffahrts-Gesellschaft hatte ihr Vorwaͤrte— schreiten rheinaufwärts zu Straßburg sein Ziel finden lassen, weil sich, im Einverstaͤndniß mit ihr, in Basel und Straßburg eine zweite Gesellschaft zur Betreibung der Dampsschifffahrt von Straßburg his Basel gebildet hatte. Dieselbe war bereits mit zwei auf der Gutenhoffnungshuͤtte zu Ruhrort erbauten
fini a . . eisernen Schiffen von nur sz Fuß Länge und 13 Fuß Breite sinirt und eingeschtänkt wurde, daß darunter nur solche Artikel zg. .
im vorigen Jahre ins Leben getreten. Allein fuͤrchtend die uͤbergroßen Gegenstroͤmungen, die bedeutenden Kruͤmmungen und kurzen Windungen auf diesem obersten Theile des Strome, . die Basel, Straßburger Gesellschaft es nicht zen ig. die
ergfahrt auf dem Rheine selbst zu bewerkstelligen, 3 if von großeren Dimensionen dabei anzuwenden. Von Straßburg
ĩ f ĩ Rhein
bis Basel befährt sie bis an den zu Huüningen in den R m elegter Pferde bei einem
ausmuͤndenden Kanal vermittelst vorgeleg , , n ,
ĩ von 30 bis 36 Stunden,. e , . dies als eine Unvollkommenheit angesehen, die ste veranlaßt haben wirde, ihre Fahrten selbst bis Basel fortzusetzen, falls die Basel⸗ Straßburger Gesellschaft es nicht un⸗ ternah me, die Bergfahrt so wohl wie die Thalfahrt auf dem Rheine . ch viel großere Schiffe anzuwen⸗
zu bewerkstelligen und demna
; vorhandenen Beduͤrfniß entspräͤchen. Dieselbe
6 . 6 2 bereitwillig, insofern ihr die Koͤlnische Gefellschaft die Thunlichteit darthaͤte Diese gab dazu ihr 11. Schiff, der Graf von Paris“ genannt, mit der ganzen Equi— page her. Dieses Schiff ist von Eisen, 140 Fuß lang, 20 Fuß zwisschen den Rädern breit, und fast 3 Fuß tiefgehend. Es ist durch , . wie durch große Eleganz gleich ausgezeichnet. Der „Graf von Paris“ unternahm den Thunlichkeits⸗Be⸗
weis am 27. April, wo er Morgens um 5is, Uhr von Kehl