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sey die Erfindung ein Gemeingut des Publikums. Herr Hob— house nannte die Klausel eine ex post facto Bestimmung und fragte, warum man sie nicht am Ende auch auf die Werke von Miton, Pope und Dryden ausdehnen wolle, worauf Herr Milne erwiederte, diese Acußerung sey ungereimt, denn die Bestimmung solle ja nur fuͤr das nicht bereits verkaufte e stellerische Lien n, l gelten. Die Klausel wurde schlie lich mit zo gegen 20 Stimmen angen gmmen und die Zo ase kun! . Ausschuß Verhandlungen auf naͤchsten Dienstag eraumt
London, 3. Mai. Aus der Angabe der „Times“ über
⸗ . / ] die Bill Sir Robert Peel's eigentliche Absicht in Ve zug auf
; ; ng von Jamaika kann man vöer die Suchende ung, r e n, welches derselbe mor⸗
ungefahr ersehen, wie das Amendement, 3. zen . bill, abgefaßt seyn wird. Sir 4 bez dieses Blatt, „ist der Meinung, daß (s angemessen ey dem Versammlungshause von Jamaika eine Gelegenheit zur nochma. ligen Erwaͤgung seines Verfahrens zu geben, daß man jedoch einstwellen eine provisorische Anredung in Bezug auf die Ver— waltung von Jamaika treffen nige, fuͤr den Fall, daß das Ver⸗ sammlungshaus die ihm gebotene Gelegenheit zuruͤckweisen follte, oder fuͤr den Fall, daß die Antwort desselben zu spaͤt tinträfe, um noch in dieser Session vom Parlamente erwogen
rden.“ 2
7 * ministeriellen Blaͤttern zufolge, ist bereits der Graf von Scarborough an die Stelle des Herzogs von Neweastle zum Lord⸗Lieutenant der Grafschaft Nottingham ernannt worden.
Gestern hatte eine Deputation von mehreren Parlaments- Mitgliedern und anderen Personen, darunter die Herren War— burton, Travers, O Connell und Hume, in Downing -⸗-Street eine Unterredung mit Lord Melbourne in Bezug auf den Vor— schlag des Herrn Rowland Hill, ein gleichfoͤrmiges Post⸗Porto von einem Penny fuͤr jeden Brief auf allen Coursen des In— landes, sie seyen kurz oder lang, einzufuͤhren. Bekanntlich hat die zur Prufung dieser Frage niedergesetzte Kommission vorge⸗ schlagen, es erst mit einem Porto von zwei Pence zu versu⸗ chen; damit ist man aber im Publikum nicht zufrieden, und aus der Art, wie Lord Melbourne sich gestern gegen jene De— putation äußerte, glaubt man hoffen zu konnen, daß die Regierung sich wirklich zu einem Versuch mit einem Penny werde bewe— gen lassen. Während die meisten Mitglieder der Deputation sich in statistische Auseinandersetzungen einließen, faßte O Con— nell die Sache in seiner Art wieder als ein unerlaͤßliches Be— duͤrfniß fuͤr Irland und nahm zu oratorischen Wendungen seine Zuflucht. Er bestieg am Ende des gedraͤngt vollen Saales einen Stuhl und rief: „Ein Wort fur Irland, Mylord. Meine armen Landsleute schmuggeln nicht, denn das hohe Porto ist so gut wie ein Verbot fuͤr sie. Sie sind zu arm, um Neben wege fuͤr die Brief⸗ befoͤrderung ausfindig zu machen, und wenn Ihr ihnen das Post⸗ Amt verschließt, wie Ihres jetzt thut, so trennt Ihr warme Herzen und edelmuͤthige Zuneigung von der Heimath, von Verwandten und Freunden. Bedenken Sie, daß ein Brief nach Irland und die Antwort zuruͤck Tausenden meiner armen Landsleute weit mehr als ; ihres Wochenlohns kosten würde, und Jeder möge sich selbst fragen, welchen Einfluß es auf seine Korrespon⸗ denz haben wurde, wenn er oder seine Familie fur jeden Brief 3 der wöchentlichen Einnahme hingeben sollte.“ Herr Tra— vers sagte hierauf in Bezug auf die Unwirksamkeit eines Por— tos von zwei Pence: „Ein großes und ernstliches Uebel, nämlich die Umgehung des Gesetzes und die Schmuggelei werden dadurch nicht gehoben. Se. Herrlichkeit hat wahrscheinlich keinen Begriff davon, bis zu welcher Ausdehnung das hohe Porto Jedermann, mich selbst nicht ausgenommen, zum Schmuggeln zwingt. Nur die / Herabsetzung des Porto's auf einen Penny wird die Ursache und somit auch die Wirkung vernichten und alle jene Korrespon⸗ denz dem Postamte zuwenden.“ Nur die Ruͤcksichten auf die Einnahme schienen Lord Melbourne zu bewegen, mit seiner Ein⸗ willigung in das Gesuch der Deputation noch zuruͤckzuhalten, und in dieser Hinsicht bemerkt nun die Morning Chronicle, dem werde sich wohl abhelfen lassen, denn es sey eine Anzahl achtbarer Kaufleute der City bereit, die durch Herabsetzung des Porto's etwa entstehende Gefahr ju ubernehmen und der Re⸗ gierung die volle Einnahme zu sichern, die sie jetzt von dem Po st⸗Departement bezieht.
Wie hartnäckig die Dissenters in der Verweigerung der Kirchensteuer sind, davon giebt das Benehmen des Herrn Tho— rogood zu Chelmsford, dessen Verhaftung neulich im Parla— mente zur Sprache gebracht wurde, ein auffallendes Beispiel. Ehe derselbe 5 Shilling 6 Pence zahlte, die als Kirchensteuer nebst Executions⸗Kosten von ihm gefordert wurden, und die er, seinen Vermoͤgens-Umstaͤnden nach, ganz wohl haͤtte entrichten konnen, ließ er sich lieber ins Gefaͤngniß bringen, wo er nun schon seit dem 16. Januar sitzt und sehr streng gehalten wird. Bei Gelegenheit dieses Falles wird der Anglikanischen Kirche vorgeworfen, daß sie sich in der Sache sehr kleinlich henehme, indem sie von Einzelnen, die keine Unterstützung in der Masse faͤnden, mit unerbittlicher Strenge die Kirchensteuer eintreibe, an Orien aber, wo eine zahlreiche Bevölkerung von Dissenters lebe, wie zu Manchester, Birmingham, Leeds, Shessield, Derby und Leicester, die Verweigerung der Steuer sich ruhig gefallen lasse.
Bei der Wahl von Ayrshire in Schottland hat der konser— vative Kandidat, Lord Kelburne, mit einer Majorität von 462 Stimmen uber den liberalen, Herrn Campbell, den Sieg davon⸗ getragen. Die Whig⸗Partei schreibt dies Resultgt einerseits der Einigkest und Thaͤtigkeit der Tories, in deren Handen sich drei Viertel des Grundbesitzes jener Grafschaft befinden, der Par— teilichkeit der Geistlichkeit fur die Tory⸗Sache, aber auch eben so sehr der Uneinigkeit und Apathie der Refermer zu, indem die der Chartistischen Fraction angehörigen Waͤhler gar nicht mitstimmten. .
Am Sonnabend fand in den Westindischen Docks ein glän, zendes Diner statt. Die Veranlassung war die beendigte Aus nüstung eines nach Neu,Seeland bestimmten Schiffes, das den Zweck hat, unter Aufsicht einer vor kurzem in London gebilde⸗ ten Gefellschaft, Niederlassungen auf jenen Inseln zu gruͤnden. Die Gesellschaft zählt vierzig , . und hat bis jetzt eine Summe von 20, oh Pfd. unterzelchnet. Die Direktoren sind Lord Petre, die Herren W. Huit, Parlaments- Mitglied fuͤr Hull, J. B. Gordon und Joseph Somes. Der Oberst Wake⸗ fleld ist mit der Leitung der Expedition beauftragt worden. Unter den anwesenden Personen befand sich auch Lord Dur,
. Herr Hutt, weicher den Vorsitz fuͤhrte, sagte unter nderem:
RNen⸗Seeland wird von Allen, die es kennen, als sehr günstig für die. Kelgnisirung gef i r Das Klima isi gesund, das Land böchst fruchtbar und reich an NRatur-Produtten; die Eingebornen sind nicht nur 6 freundschaftlich gesinnt, sondern haben auch selbst wiederholt den Wunsch ausgesprochen, daß sich achtbare Englän⸗
der Regierung, aber nachdem die Expedition abzegangen war, konn⸗
ieln fehlt, statt wie jetzt dem Lande zur Lat zu fallen, in den Stand
in Bezug auf die Falschheit der Sindier und die Wahrschein⸗
das ihnen in Hyderabad uͤbergebene Ultimatum zuruͤckgewiesen und
wund beim Abgange der letzten Nachrichten, zu welcher Zeit Sir
der unter ihnen niederlassen und sie gegen die Banden von weggelau⸗ fenen Verbrechern 32 atrosen schüßen c, die jetzt an ibren Küsien berumschweifen. Die Gesellschaft hat ein Gebiet ven C0000 Mergen von den Eingebornen gekauft. Die ersten Ansiedelungen sollen in Oklanga und am Kiaparg-Flusse gegründet werden; doch sollen die Beamten zugleich ihre Aufmerksamkeit auch auf die nördlich und sädlich von Meu⸗-Seeland liegenden Inseln richten. Die Gesell⸗ schaft hat auch von den Ministern die Versicherung erhalten, daß un⸗ verzüglich dem Parlamente ein Gesetz Entwurf in Bezug auf die Ver⸗ waltung der Riederlassungen vorgelegt werden soll.“
Hierauf erhob sich Lord Durham und sagte, daß er selbst lange Zeit hindurch sich sehr fuͤr die Kolonisirung Neu-See— land's interessirt habe und im Jahre 1825 Praͤsident der ersten zu diesem Zweck gebildeten Gesellschaft gewesen sey.
In dieser deß Hin rer fuhr er fort, „gehörten die angesehen⸗ sten Personen, wie Herr Palmer, jetzt Parlaments-Mitglied für Es⸗ ser, Herr Littleton, jetzt Lerd Haiberton, Herr, Ellice und Andere, und wir kamen überein, keine Äctien an die Börse zu bringen. Es wurden 28,000 bis 39900 Pfund ausgegeben, um zwei Schiffe zur Untersuchung der Inseln auszurüsten, und wir haben niemals einen Pfennig wiedererhalten. Herr Huskisson versprach die Unterstützung
ten wir nichis von der Regierung erlangen, und die Schiffe mußten zurückkehren. Nun ruhte diese Angelegenheit mehrere Jahre, und erst nach meiner Rückkehr aus Rußland börie ich ven dem neuen Pro⸗— jekt, und die Unternehmer kamen zu mir, um mich zur Theil— nahme aufzufordern. Ich gehöre nicht zu denen, die dafür halten, daß Kolonien dem Mutterlande nur Nachtheil bringen, denn ich bin überzeugt, daß bei einem besseren System, als bisher bei dergleichen Unternehmungen befolgt wurde, die Kolonisirung eben so vortheilhaft für das Land, als für die Unternehmer werden kann. Man könnte ein Sostem annehmen, wodurch die zahlreiche Klasse der⸗ jenigen unserer Mitbürger, denen es an Arbeit oder Subsistenz⸗Mit⸗
gesetzt wird, zur Vermehrung des Wohlstandes desselben beizutragen, und ich erkläre mich hiermit für die Auswanderung. Einer der ehren⸗ werthen Herren hat die Besorgniß ausgesprochen, daß die Sonne des Brilischen Ruhms im Westen bald untergehen dürfte, und daher mit desso größerer Freude ihrem neuen Aufgang im Süden entgegengeseben. Ich iheile diese Besorgniß nicht, so nachlässig, so unverant g ortlich siachlässig die Regierung, Torvistisch oder Whigistisch, dort auch zu Werke gegangen. Ich sür mein Theil wollte mir lieber meinen rech— ten Arm abhauen lassen, als die Britischen Besitzungen in Kanada von ihrem Mutterstaat losgerissen sehen.“ (Beifall.)
Lord Durham bemerkte zum Schlusse noch, daß die Existenz und die Wohlfahrt Englands von seiner Handels-⸗Marine abhaͤnge, und sagte, daß sein Aufenthalt in Rußland ihn in den Stand gesetzt habe, eine Vergleichung anzustellen, zwischen einer kuͤnstlich her⸗— vorgerufenen Marine, und einer Marine, die, wie die Englische, aus den Sitten und Gesinnungen des Volkes hervorgegangen sey. Nachdem noch Lord Petre und Sir G. Sinclair, von welchen Beide ihre aͤltesten Sohne mit dieser Expedition nach Neu— Seeland senden, ihre Freude uͤber dies Unternehmen ausge— sprochen hatten, erhob sich der Vorsitzende noch einmal und lenkte die Aufmerksamkeit auf den in der Versammlung anwe— senden Neuseelaͤndischen Häuptling Naity, der vor drei Jahren seine Heimat verlassen hat und seit zwei Jahren in England lebt. Er kehrt mit der Expedition nach Neu-Seeland zuruͤck, um dort als Dolmetscher zu dienen. Zum Schlusse wurde die Gesundheit des Häuptlings ausgebracht, wofuͤr derselbe seinen Dank auf eine Weise aussprach, die nur denen verstaͤndlich war, die an seine Ausdrucksweise gewoͤhnt sind.
Der ministerielle Globe meldet: „Es sollen Depeschen jvom Oberst Shiel hier eingegangen seyn, denen zufolge unsere Indische Armee bei Peschawer an der Graänze des Pendschab eine ernstliche Niederlage erlitten hätte.“ (Vergl. in Nr. 125. der Staats, Zeitung den Art. Tuͤrkei) Im Morning He— rald liest man: „Die Nachrichten aus Madras vom 14ten Februar bestaͤtigen vollkommen unsere fruͤheren Mittheilungen lichkeit eines offenen Bruchs. Es ergiebt sich, daß die Emirs die Absicht zu erkennen gegeben haben, die Truppen unter Sir John Keane anzugreifen und ihr weiteres Vordringen zu verhindern. Zu diesem Zweck hatten sie 10,900 bis 12,006 Mann versammelt,
John Keane sich in Dschurruck, einen Tagemarsch von Hydera⸗ bad, befand, erwartete man etwas Entscheidendes. Der Lieu— tenant Leckie, welcher das Ultimatum nach Hyderabad uͤber— brachte, hat sich der Armee in Dschurruck wieder angeschlossen. Die Emirs hatten auch erklärt, sie wurden sich jeder ferneren Landung von Truppen bei Hudschamri widersetzen, und der Major Brough, der mit einem kleinen Detaschement in Vikhur zuruͤckgeblieben war, sah taͤglich einem Angriff entgegen. Es hieß auch, ein starkes Corps Belutschen sey ostwaͤrts marschirt, um das Vordringen der Bengalischen Kolonnen zu verhindern.“ Am Schluß einer uͤbersichtlichen Darstellung der letzten Asiatischen Begeben— heiten und einer Analyse der daruͤber gepflogenen Russisch-Eng— lischen Korrespondenz heißt es dagegen im Asiatic Journal, welches ubrigens die Ueberzeugung ausspricht, daß die angeb— lichen Plaͤne Rußlands von uͤberdienstfertigen und unbefugten Britischen Agenten sehr uͤbertrieben worden: „Was die Bewe— gungen der Britischen Armeen am Indus anbetrifft, so scheinen die Beherrscher der kleinen Staaten laͤngs der Marschlinie ge— wonnen zu feyn; doch stoͤßt man wegen Mangels an Trans— portmittein jenseits des Indus auf große Schwierigkeiten. Die Lage unseres Residenten am Birmanischen Hofe, des Oberst Benson, ist sehr kritisch. Es ist kaum zu bezweifeln, daß ein Krieg die Folge des Benehmens jenes Hofes seyn wird, und die persoͤnliche Sicherheit des Obersten wäre dann in großer Gefahr.“ Die auf Actien gegruͤndete Reichs- Bank- Compagnie zu Manchester hat am Dienstag ihre Zahlungen eingestellt, weil angeblich ihre Londoner Korrespondenten, die Herren Prescotts, ihr Papier nicht mehr honoriren wollten. Diese Bank begann ihre Geschaͤfte am 26. Dezember 1836 mit acht Zweigbanken.
Belgien.
Bruͤssel, 4. Mai. In der bereits gestern erwahnten Sitzung der Repraͤsentanten-Kammer vom 2ten d. M. kam der Finanz-Minister noch auf den Schelde⸗Zoll zu sprechen und sagte in dieser Beziehung:
„Der neunte Artikel des in London am 19ten v. M unterzeich⸗ neten Traktats bestimmt, daß zu Gunsten Hollands ein Zoll auf der Schelde erhoben werden soll. Shne gerade das in der Wiener Kon⸗ greß Alte ausgesprochene Prinzip der freien Flußschiffahrt umzusteßen, sst diese läsiige Abgabe demnach geeignet, die Eutwickelung von Ant. werpen und Gent zu erschweren. Die Einführung eines Zolles auf der Schelde ist die Folge der Trennung Hollands und Belgiens; es sst eine der Bedingungen des Friedens, welcher im Interesse des gan⸗ zen Landes abgeschlossen wurde, und diese Last konnte daher billiger weise keine lokale seyn. Wir glaubten deshalb, dieselbe, wenigstens dem größten
heile nach, dem ganzen Handel des Landes mit dem Auslande auferlegen zu müssen, und üm zu diesem Resultate zu gelangen, hielten wir es für angemessen, durch eine fleine Eihöhung der Zölle, Durchgangs⸗ ölle und des Tonnengeldes den Schiffen, welche die fen von Antwerpen
Und Gent befuchten, den Zoll wieder ju erstaiten. Der Gesetz Entwurf,
welchen der Minsster des Innern und ich, meine Herren, Ibnen vor⸗ legen, hat diese doppelte Beslimmung. Der erste Artikel stellt das Prinzip der Wiederbejahlung an die Schiffe aller Rationen mit Ausnahme der Niederländischen fest. Diese Ausnahme bat nichts Verletzendes und Feindliches, da der Zoll zu Gunsten Hollands erhoben wird. Will Holland seinen Schiffen dieselbe Begünstigung, wie sie die der anderen Nationen genießen, zu Theil werden lassen, fo steht das in seiner Macht. Belglen handelt großmüthig genug, indem es gegen alle übrigen Rationen den Uebelstand, zu dem es durch die Konferenz gezwungen wurde, auszugleichen sucht. Holland ist nicht zu denselben Ansprüchen berechtigt, da dieser UÜebelstand zu seinen Gun— sten geschaffen wurde. Indeß ist die Bestimmung, welche Ihnen vor⸗ legt, nur provisorisch. Für das Opfer, welches Belgien bringt, muß es einen Ersatz erhalten; daher wird Ihnen auch in dem Ge— setz Entwürfe das Recht zugestanden, Lor dem J. Januar 1843 zu prüfen, ob diese Anordnung mit den Mächten, mit welchen in dieser Zeit kein Handels- und Schifffahrts-Vertrag abgeschlossen worden wäre, verlängert werden solle. Um die Zurückjahlung des Zolls zu bewirken, wird nun von Ihnen für 1839 ein Kredit von 300 000 Fr. gefordert. Diese Summe ist ganz belicbig und fell nur dem TRisa ber Rechen- Kammer eine Gränze bestimmen. Sie ist für eine Zett von 6 bis? Monaten berechnet. Durch den zweiten Artikel werden die Zusatz⸗Centimen der Zölle, Durchgangs gzölle und des Tonnenzeldes von 15 auf 18 erhöht. Der Ertrag dieser drei Zusatz⸗Centimen wird wahrscheinlich nicht genügen, um die Bezahlung des Schelde⸗-Zolls zu decken, aber wir glaubten, nicht höher gehen zu dürfen, und der Ausfall wird sich auf eine andere Weise decken lässen. Der Gesetz⸗ Entwurf lautet nun folgendermaßen: 2
„In Betracht, daß die auf der Schelde ven der Riederländischen Regierung zu erhebende Schifffahrts⸗Abgabe, wenigstens ein st weilen, als cine mit den Friedens Bedingungen verknüpfte Last betrachtet werden iun ß, und daß es billig ist, diese Rbgabe aus dem öffentlichen Schatz zu erstatten und dem allgemeinen Handel des Landes auf juerlegen, — in Erwägung, daß das sicherste Mittel, diese Last gleichmäßig zu ver⸗ theilen, ohne das Gleichgewicht, welches der Tarif für die Industrie und den Landbau fesistellt, aufzuheben, darin besteht, daß dieser Tarif zur Grundlage der für die Bezahlung des erwähnten Zolls nöthigen Geld-Erbebungen gemacht werde; — in Erwägung jedoch, daß der erwähnte Zoll zu Gunsten Hollands erhoben wird, und daß, wollte man den Holländischen Schiffen den Betrag dessen, was sie direkt an ihre Regierung bezahlen, zurückgeben, dies eine doppelte Last seyn würde, befehlen und verordnen wir in Uebereinstimmung mit den Kammern Folgendes: Art. J. Der von der Regierung der Niederlande von den Schiffen zu erbebende Zoll, welche von der See nach Belgien kom⸗ men oder aus Belgien durch die Schelde oder den Kanal von Ter⸗ neuzen in See geben, soll den Schiffen aller Natienen, mit Aus⸗ nahme der Riederländischen, wieder bezablt werden. Zu diesem Zwecke wird der Regierung ein Kredit von 300,900 Fr. eröffnet. Vor dem 1. Januar 1843 soll untersucht werden, ob die BVergünstigung der vor⸗ hergehenden Bestimmung für die Läuder aufrecht zu erhalten sev, mit denen kein Handels- oder Schifffahrts-Vertrag abgeschloen ist. Art. 2. Um im Jahre 1839 die im vorigen Art. verordnete Wieder⸗ bezahlung zu bestreiten, sollen die 18 Zusatz-Centimen der Zölle, Durch⸗ gangszölle und des Tonnengeldes auf 18 erhöht werden, von einem von der Regierung zu bestimmenden Tage an.
Gegeben zu Laeken, am 30. April 1839.“ ;
Hiesigen Blättern zufolge, wird unmittelbar nach Aus— wechselung der Ratificationen des Friedens-Traktates, diesseits Alles geschehen, um den Verkehr mit Holland zu erleichtern.
Namentlich sollen Reisende wieder direkt uͤber die Hollaͤndisch⸗
Belgische Gränze kommen koͤnnen, ohne vorher die Erlaubniß der Belgischen Behoͤrden nachgesucht zu haben; denken sich solche Reisende in Belgien aufzuhalten, so erhalten sie statt ihres Hol— landischen Passes einen Belgischen; reisen sie aber bloß durch, so werden ihre Hollaͤndischen Paͤsse ohne Weiteres visirt.
Der in Belgischen Diensten befindliche General Evain be— giebt sich auf einige Wochen nach Paris.
Gestern waren wieder an mehreren Straßenecken von Bruͤssel aufeuͤhrerische Karrikaturen angeheftet, welche die Po— lizei sogleich abnehmen ließ.
Das Journal de Lisge besteht darauf, daß die Schiff— fahrt auf der Maaß dieselbe Berechtigung habe, wie die auf der Schelde, vom Staate fuͤr den Zoll entschäͤdigt zu werden, den sie an Holland zu zahlen hat.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 30. April. (H. N. Ztg.). Man schreibt aus Christiania, daß der Konig noch fortwährend Deputationen von den Staͤdten empfängt und am 20. Mai diese Stadt verlassen werde, um die direkte Reise nach Stockholm anzutreten. — Die wichtigsten Verhandlungen des Storthings sind folgende: Der Vorschlag, in der Nahe von Christiania ein Central-Ackerbau— Seminarium zu errichten, ist mit Beifall aufgenommen und an das gehoͤrigeß Comité verwiesen, mit dem Befehl, diesen Antrag als einen schon im Februar eingereichten zu betrachten und das Gutachten daruͤber baldigst abzugeben. — Zum Unterhalte der alten Baken ist eine Summe von 12,000 Species, zur Fort— setzung der Arbeiten bei denjenigen, die jetzt gebaut werden, 3500 Spez, und zur Errichtung neuer Baken die nicht unbe— deutende Summe von beinahe 15,0900 Spez. jahrlich angewie⸗ sen worden. Der Gehalt des bei den Baken angestellten Per⸗ sonals beträgt etwa 5500 Spez., so daß im Ganzen fuͤr diesen Zweck jährlich 36,000 Spez. verwandt werden. Das Budget fuͤr die Marine ist, wie bei dem letzten Storthing, auf 216,000 Spez. festgesetzt worden. .
Stockholm, 3. Mai. Das Dampfboot „Gylfe“ wird sich in einigen Tagen von hier nach Stettin begeben, um dort die Schwester unserer Kronprinzessin, die verwittwete Kaiserin von Brasilien, zu erwarten und nach Stockholm heruͤber zu bringen.
Den neuesten Nachrichten aus Christiania zufolge, wird Se. Majestaͤt nicht vor dem 3. Juni diese Hauptstadt verlassen.
Der Belgische Geschaͤftstraͤger Herr de Ryckere begiebt sich nach Bruͤssel; während seiner Abwesenheit wird er von dem Baron van der Straten-Ponthoz vertreten. ;
Der erste Mai, der hier gewohnlich durch eine allgemeine Promenade im Thiergarten gefeiert wird, wurde dieses Mal um so festlicher begruͤßt, als er nach einem langen Winter end⸗ lich wieder einmal Fruͤhling und Sonnenschein brachte. Die Königin und die Kronprinzessin erschienen auf der Promenade in Einem Wagen. Der Kronprinz war mit zahlreicher Suite zu Pferde. Eine Menge mehr oder weniger glaͤnzender Equi⸗ pagen und sehr viele Spaziergaͤnger fuͤllten die Gange und Alleen.
Dänemark.
Kopenhagen, 4. Mai. (A. M.) Die reichen Genuͤsse, welche die gegenwärtige Kunst-Ausstellung auf der Charlotten— burg bietet, 7 in der letzten Zeit noch erhoͤht worden, durch mehrere treffliche Arbeiten aus der Duͤsseldorfer Malerschule, welche von dem Koͤnigl. Schwedischen und Norwegischen Kon— sul Herrn Wagner in Berlin, Besitzer einer ausgezeichneten Gemälde Sammlung, auf Veranlafsung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Christian, der hiesigen Akademie zur Ausstellung zugesandt sind. Auch mehrere Skulpturen von Thorwaldsen's Hand sind hinzugekommen und verschiedene ihm gehörende Ge— maͤlde, so wie ein dem Prinzen Christian gehörendes Gemälde vom Generai Heidegger, welches eine Gasse in Aihen vorstellt.
Deutschlan d.
Munchen, 1. Mai. (M. p. 3.) Die Zoll-Behoͤrde in der Rheinschanze nahm einen Transport von 14 Kolli Franzoͤ— sischer Baumwollen⸗Waaren in Beschlag, welche der Kaufmann W. von 3. nach Frankfurt a. M. abgesandt hatte, ohne die desfalls vorgeschriebenen Foͤrmlichkeiten zu beobachten, nament— lich die Anmeldung der Waaren bei ihrem Abgang von 3. Da sich, gemaͤß §. 7 des Zollstraf⸗Gesetzes, hierdurch der Ver— dacht einer begangenen Zoll-Defraudation begruͤndet, und die Gerichte in den Umstaͤnden der Sache eine Widerlegung die— ses Verdachtes nicht fanden, so sprachen dieselben die Confisca⸗ tion der Waaren, nebst Verurtheilung zur Zahlung der ein— fachen Zollgebuͤhr und des vierfachen Betrages als Strafe, gegen den Beschuldigten aus. Auf seinem hiergegen ergriffe— nen Rekurs, woruͤber in den Sitzungen vom 17ten und 18ten v. M. verhandelt wurde, hat der Koͤnigliche Cassationshof heute entschieden: daß die angefthrte Gesetzesstelle zwar die Annahme des Thatbestandes einer Schwärzung und folgeweise die aus— gesprochene, das Objekt treffende Consiscation rechtfertige, nicht aber die weiter gegen den Beschuldigten ausgesprochenen per— soͤnlichen Verurtheilungen.
den Sinn des §. 7 daher auch hier zu entscheiden waͤre.
berg⸗Nordgraͤnze⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft betreffend, nach welcher
Se. Majestaͤt der Koͤnig vermoͤge Entschließungen der Koͤnigl. Ministerien des Königlichen Hauses und des Aeußeren, des In⸗
nern und der Finanzen vom 3. Maͤrz 1838 und 10. Mai 1838 zur Erbauung einer Eisenbahn von Nuͤrnberg nach Bamberg und von da uͤber Culmbach nach Hof und bis zur Reichsgränze, in Voraussetzung der Entgegenfuͤhrung einer Bahn von Leipzig bis an diese Reichsgraͤnze, die Genehmigung ertheilen.
selbe berathen, welche auf geschehene Vorlage von Sr. Koͤnigl. Majestaͤt gleichfalls die Genehmigung erhielten. (Folgen nun die einzelnen Artikel der Statuten.)
Einer Korrespondenz⸗Nachricht (im Nuͤrnberger Korrespon— denten) zufolge, duͤrfte Se. K. H. der Kronprinz nicht vor dem
Monat Juni nach Hohenschwangau zurückkehren und in der
Hinsichtlich dieser letzten wurde daher das Urtheil des Königlichen Bezirksgerichts zu Franken⸗ thal kassirt; und der Beschuldigte desfalls von der Klage ent, bunden. Diese Entscheidung ist besonders deshalb wichtig, weil der Fall auch in den aͤltern Kreisen des Königreichs nach dem! selben Gesetze zu beurtheilen, die naͤmliche Kontroverse uͤber
Dem ⸗ gemaͤß hat die General-Versammlung der Actionaire dieser Ei⸗ senbahn vom 2. Juli 1838 den Entwurf der Statuten suͤr die⸗
Zwischenzeit nach Genua und andern Theilen des Suͤdens sich
begeben.
Stuttgart, 4. Mai. In den heutigen Verhandlungen
der Kammer der Abgeordneten kam bei der fortgesetzten Bera⸗ thung des Entwurfes des Polizei⸗Straf⸗Gesetzbuchs auch Arti⸗
kel 8H zur Sprache. Er lautet: „Spiele, bei welchen der Ge—
winn von bloßem Zufall abhängt (Hazardspiele), ziehen fuͤr
jeden Theilnehmer, mit Ruͤcksicht auf die Zahl der Uebertre⸗ tungen, so wie auf die verhaͤltnißmäßige Hohe des Spiels,
neben der Confiscation des zum Spiel Ausgesetzten, eine Geld?
buße von fuͤnf bis fuͤnfundzwanzig Gulden nach sich. cher Geldbuße werden diejenigen belegt, welche ein Gluͤcksspiel in ihrer Wohnung gestatten,“ wurde dann uber den Vorschlag des Abgeordneten von Zwer—
Privat Wohnungen geschehen aber nur dann, wenn dadurch Aergerniß gegeben wird;“ abgestimmt, derselbe aber mit 68 ge⸗ gen 9 Stimmen verworfen. Zunaͤchst folgte die Abstimmung
Wirthshäusern und an anderen öffentlichen Orten getri
ꝛ getriebenen Hazardspiele zu beschraͤnken sey.“ Derselbe wurde aber mit 36 gegen 19 Stimmen ebenfalls abgelehnt.
gegen das Straf⸗Maximüm von 25 Fl. auf 50 Fl. zu erhohen, zur Berathung, der mit 58 gegen 17 Stimmen angenommen ward.
Karlsruhe, 3. Mai.
(Schw. M Da die Ordnung
in Pforzheim noch nicht ganzlich wiederhergestellt ist, so ging, auf eine gestern Abend hier angelangte Estafette, heute Nacht
UUhr eine Abtheilung Infanterie von 119 Mann von hier ab. Dem Vernehmen nach, sind inzwischen auch von Bruchsal Dra— goner in Pforzheim angekommen.
fentlicht die Sr. Durchlaucht dem Herzog von Nassau am 235. Marz uͤberreichten Adressen und die von Hö demselbe darauf ertheilten Antworten. .
ID Adresse der Herrenbank. Durch Em. Herzogl. Durch— . Willen und die Verfassungs-Urkunde siebt sich di, ren el, wieder versammelt. Sie geht zu iner neuen Wahl-Periode ber, be— lebt von deaselben ehrerbierigsten Gefühlen, welche sie immer beurkun—
und Unzufriedenheit zu Frage schon früher sie nun auch in
erwecken. Die Herrenbank hat diese vollständig erwogen und
erhalten, kann nur höchst erwünscht seyn. Es ist ein gemeln . . ale Jrundstein, den beide Sinde, Abtheilungen gelegt. Gier 1 .
auf die festen Säulen des Glücks alltr Völfer — Vertrauen en und
Eintracht, Ueber das Gesetz wegen Errichtung einer Tan des Kreri.
Kasse haben wir uns bereiis im Jahre 1837 näher ausgesprochen.
Ein Jnstitut, welches so viele wohlthätlge Zwecke umfaßt, k! aun nur 34 Lande willkommen seyn. Wir fehen der Publicatson' selbst mit ö ertrauen entgegen. In der von Em. Herjogl. Durchlaucht befehle— 3 Vorlage der Ausgaben-Erfordernssse für das laufende Jahr wer⸗ wir den fortdauernden Beweis einer voll kommen geregeltẽn Finanz⸗
Verwaltung dankbar erkennen. Die von Ew. Her ͤ ; Herzegl. Durchlaucht . mals geforderte Bewilligung von nicht mehr als dre n ne rn
Steuern giebt hiervon die volle lieberzeugung. Mäßige Abgaben,
bedeutend gestiegener Werth des G . rund und Bodens, an Preise für Landesprodufte, zunehmende Fabriken und ö
die erfrenlichsten Erscheinungen in dem Leben aller e —ͤ r Staaten. Erken⸗ 14 ö. ö daß uns die Vorsehung solche genährt, un . . in,. e e nnch ten Sen d n nt fr d dien des. Reihe von Jah en blühen und deen u es noch in einer langen 2 ge. Wir er e er Ehrfurcht Ew. Herjogl. Durchlaucht e gethan ff fr , m 6
Mitalied der der Herrenbank der Siände⸗Versammlung. ak rut Ci
Se. Herzogl. Durchlaucht geruhten, hier ĩ —ͤ ur auf zu ; „Nachdem die ,, in der Helen der nn,,
mit gutem Beispiel vorangegangen war, ist die Uebereinstim
öztimnmer l Hierauf kam der wei⸗ tere Kommissions⸗Antrag, die Confiscation aufzuheben und da⸗
. . — 3 Daß . ersammlung der Landes- Deputirten ihre umsichtige Prüfung und dadurch sibre endliche Erledigung
Mit glei ⸗
Nach laͤngeren Diskussionen
mung unserer Ansichten durch nichts mehr gört worden. Daß
341
dieses anch in Zukunst so seyn wird, dafuͤr argen mir die be— waͤhrten Gesinnungen der Herrenbank.“ z
2 Adresse der Deputirten⸗Versam nung. Die huldvol⸗ len Worte, mit denen Ew. Herzogl. Durchlaht den dies jährigen Landtag zu eröffgen geruht baben, mußten die zesinnungen der ehr furchtsvoen Dankbarkeit und der treuen Ergelng, womit wir ung um Höchstibren Thron versammelt baben, neu eleben und sie haben uns das Glück, Uaterthanen eines Landesfürste zu seyn, der in dem Wohle seines Volkes seine schönste Befeiedigur findet, von neuem fühlbar gemacht. Mit Ew. Herzogl. Durchlauchfeenen auch wir ung,
daß die Zeit großer politischer Aufregung voibergegangen ist; wie stituirenden Versammlung zu bieten,
nicht weniger darüber, daß die mit so vielen Ehwierlzkeiten verbun—Q den gewesene Prüfung der Kassentrennung zu eim befriedigenden Erledi⸗
Unterlandes wurden sich bewegen lassen, die
Schweiz.
Wallis, 30. April. Der Vorort hat unter dem 2 an die Stände ein Umlaufsschreiben in Bezug rn, . ser Angelgenheiten gerichtet. Die meisten der darin angefüͤhr⸗ ten Thatsachen sind bekannt, und es tritt nur Einiges dadurch in ein helleres Licht. Der Versammlung zu Martigny waren vertrauliche Besprechungen der Bundes ⸗Kommissarien mü den beiden Staatsraͤthen vorangegangen; sie hofften, die Zehener des Hand zu einer kon—⸗ wenn sich ihnen die oberen Zehener in einigen Punkten nachgiebig bewiesen, waäh⸗
gung dieses Gegenstandes geführt hat. Was uns G. Herzogl.
binsichtlicht der schon in der ab ee usfenen e 4 — Errichtung einer allgemeinen Kreditkasse verlißen, konnt uns im Tinblicke auf die wesentlichen Erleichterungen welche dieses heilsame Jastitut einem großen Theile unserer Mitbürrr gewähren wird, nur beruhigen und erfreuen, und wir dürfen uns iunmehr der Hoffnung hingeben; daß insbesondere die Ablösung de Zehnten und anderer Grundlaslen einen raschen und glücklichen Fotgang nehmen werden. Nicht minder war die weitere Versicherung, dß auch in dem laufen⸗
den Finanzjahre die Erhebung von drri Simpin direkter Steuern ge— ullge, uns eben so erfreulich, als-sse Höchshrem landesväterlichen Herzen wohlthuend gewesen seyn mißt Mit (w. Herzogl. Durchlaucht erkennen wir dankbar den reichen Segen, wichen die göttliche Vor⸗ schung auf das Vaterland ausgegossen hat. ihm veriiehenen vielfachen Güter unter der eglückerden Regierung Ew. Herzogl. Durchlaucht noch lange erfreuen Mit diesem Wunsche
verbinden wir die Vetsicherung der tiefst schurigen Verehrung, wo— mit wir beharren Ew. Herzogi. Durchlaucht nterthänigst treugehor⸗
München, 4. Mai. Das heute erschienene Regierungs⸗ s blatt enthalt eine Bekanntmachung, die Statuten der Nuͤrn⸗
samste Deputirten⸗Versammlung. a. Sch tz. Otto. Höchst.
Se. Durchlaucht der Herzozegeruhtel, in folgenden Aus— druͤcken hierauf zu antworten: „Es kann mir nicht anders als erfreulich seyn, die Ansicht uͤber den Zistand des Landes von der Deputirten-Versammlung bestaͤtigt zu inden, und ich zweifle nicht daran, daß dieselbe zur Erhaltung ind Forderung dieses Zustandes mich immer unterstuͤtzen wird.“
Oesterreäch. 9
Wien, 4. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser haben den Ge⸗ heimen Rath und Obergespan des Barer Komitats, Grafen
Johann v. Keglevich, auf dessen Bitte, on der Leitung dieses
Komitates enthoben, und ihm in Anerkemung seiner bewahrten
Treue und Anhaͤnglichkeit an das Kaierhaus das erledigte eich s Baronat eines Pincernarum regaßum Magistris (Oberst- Mundschenk) des Königreichs Ungarn verliehen, und gleichzeitig den Kammerer, Freiherrn Ladislaus v. Majthänyi, zum Admi— nistrator des gedachten Komitates ernannt. —
Von der Tuͤrkischen Graͤnze wird geschrieben: „Kuͤrzlich
sanden an der Tuͤrkisch⸗Griechisch en Graͤnze wieder raͤuberische Einfaͤlle statt, die aber von der Griechischen Regierung mit Ener— gie zuruͤckgewiesen wurden. Es ist nunmehr die Einleitung ge— troffen worden, daß die an der Graͤnze zerstreut und einzeln wohnenden Griechischen Unterthanen, von denen Manche die Einfälle der Rauber wohl selbst beguͤnstigt haben mögen, in eine Gemeinde vereinigt wurden, wohurch ein kompakterer i end gegen ähnliche Versuche Tuͤrkischer Rauber gesichert
— — Wien, 4. Mai. Am 39. April, als dem Vorabende des Namensfestes des Königs Lugwig Philipp, gab Graf St.
Aulaire ein großes diplomatisches? Diner, welchem Fuͤrst Met—
) : h i ( ternich und sammtliche Chefs der fäkmden Missionen und einige gern: „Die Hazardspiele zu strafen, wenn sie in Wirthshaäͤusern ; t 1. z und an anderen oͤffentlichen Orten getrieben werden; falls sie in
det. Ja einer vergangenen aufgeregten Zeit war die Frage der Kas⸗ feng Wc en weollsh deten fn lis gn aufwegt. sentrennung ein Vorwand, den liebeiwollende benutzt, im Mißtrauen Ml ᷣ ; . f Mlle. Ungher ist als tragische Kuͤnstlerin die gefeierteste Prima
hohere Beamte der Staats-Kanzlei beiwohnten. Nach der Ta— fel war großer Empfang. — Der Mai hat nach einem kalten und winterlichen April ungemein reizend begonnen, und laue
Luͤfte und die lange entbehrte Blaͤue des Himmels gebracht.
136 J Ein warmer Reger vor r in einer über den Kommissions-Antrag, „daß das Verbot auf die in — 1
die Knospen der Bäume entfaltet. Seit Jahren gedenkt man keiner so brillanten Praterfahrt, wie die, welche am 1. Mai statt fand. Von 4 Uhr Nachmittags an stockten die Wagen in allen Zugängen zur Praterstraße. Zwei- und dreifache Reihen von Equipagen begannen am Graben und Kohlmarkt, in den Zwischenräumen drängten sich zahllose Fußgaͤnger und Reiter
/ über die Bruͤcke und durch die Jaͤgerzeile bis zum sogenannten Rondeau, dem Endpunkte des eleganten Praters.“ — Heute verließ uns Mlle. Taglioni; sie schloß ihre Vorstellungen vor
zwei Tagen bei uͤbervollem Haufe mit den beliebtesten Tanz— stücken aus den Balletten: die Sylphide, Diana, . Te. des Donaustromes und die Gitanag. Nie vielleicht war das
Kaͤrnthner, Thor-Theater Zeuge lebhafterern Enthusiasmus, als an diesem Abend. Selbst der Hof, welcher vollstaͤndig anwẽsend war, stimmte, gegen die Gewohnheit, in den Applaus des Pu⸗
Wiesbaden, 2. Mai. Das Regierungsblatt veroͤf.
blikums ein. Am Schlusse flogen Kraͤnze und Blumenstraäͤuße auf die Buͤhne, eine Huldigung, welche die Zuseher der Taͤn⸗ zerin aber auch ihrem eigenen guten BGeschmacke darbrachten. Mlle. Taglioni fand bei ihrem Auftreten nicht unbedingten Bei⸗ fall, wie ein Griechisches Kunstwerk ein gebildetes Auge und feiner Geschmack erfordert, so auch diese Känstlerin, weiche die gewohnlichen Kuͤnste, gewaltsame Kraft-Anstrengungen u. s. w. wie man sie im Ballet vorfindet, verschmaäht, aber diesen Ab— ̃ . Neben ihren Vorstellungen hat die Italiäͤnische Oper großen Zuspruch.
Donna Italiens, auch sie machte vor vielen Jahren hier ihren ersten Versuch, und erwarb, wie so viele , in gerinnen, Ausbildung und Ruf im Auslande. Um Wien in seiner Glanz⸗Epoche zu sehen, muß man den Fruͤhling auswäh— len, denn dies ist unsere eigentliche „Saison“, und für gesellige Vergnuͤgungen, den Reiz des eben beginnenden Landlebens und dramatische Genuͤsse die beste Zeit. Auch an Konzerten giebt es im Fruͤhlinge hier große Auswahl. Ole Bull und Mrs. Shaw gehören diesmal zu den ausgezeichnetsten Konzertgebern, wenn
gleich beide die Gunst des Publikums nur in getheilter Weise erwarben. — Einen Genuß anderer Art gewaͤhrte die gleich-
falls in den Monaten April und Mai geoͤffnete Kunst⸗Ausstel⸗ lung, die Geweibs⸗ Ausstellung im ,, e, , Ausstellung in Schoͤnbrunn und im Lokale der Gartenbau-⸗Ge— sellschaft u. s. f. Aus Galizien ist Baren Langenau, der Kommandirende jener Bee mg. und aus Mailand Fuͤrst Emil Belgiojoso hier eingetroffen, etzterer derselbe, der in Folge politischer Üümtriebe aus Italien fluͤchtete, und in Paris mit seiner geistreichen Ge— mahlin mehrere Jahre hindurch ein glaͤnzendes Haus machte. Wie so vielen anderen eröffnete auch ihm der Mailaͤnder Gna— denakt des Kaisers die lange verschlossenen Thore der Heimat. Der Bundestags⸗-Praͤsident Graf Munch ist heute auf sei⸗ nen Posten nach Frankfurt abgegangen. In voriger Woche stattete der Erzherzog Palatin Sr. Majestat einen kurzen Be⸗ ͤ
such ab
Möge sich dasselbe der
rend der Staats⸗Rath erklart hatte, daß er nicht autorisirt sey, auf die Vorschlaͤge der Kommissarien einzugehen, ja, daß er nicht einmal dem großen Rathe oder den Zehenern Hero lig? welche nicht mit der Constitution uͤbereinstimmten, vorlegen durfe. Man weiß, daß die Erwartungen der Kommissarien nicht in Er— füllung gegangen sind. Was die in Ober⸗-Wallis gesammelten Unterschriften betrifft, so koͤnnen die Kommissarien diesen durch— aus keinen authentischen Charakter Kg estehen⸗ denn dieselben sind weder in Folge einer gesetzlichen Bestimmung noch unter ir— gend einer Kontrolle gesammelt worden. Augenscheinlich ist, daß die angeblichen 10.090 Unterschriften in einem gänzlichen Mißver⸗ haͤltniß zur Bevölkerung stehen, die nur 34, 167 Köpfe zählt. Reben dem alten Staats Rath und als berathende Behörde hat sich zu Siders ein Ausschuß von Abgeordneten der Zehener konstituiet, der seinen Sitz dann nach Sitten verlegt hat. Auf beiden Seiten, besonders in Unter⸗Wallis, hat man sich geruͤstet; indeß ist der Ausbruch der Feindseligkeiten noch nicht zu fuͤrchten, und beide Parteien beobachten sich einstweilen nur. Der Vorort hat am 18. April die Kommissarien beauftragt, alles Moͤgliche zu ver⸗ suchen, damit der alte Landrath und der neue große Rath sich nicht an demselben Orte und in derselben Zeit vereinige; wenn dieser Fall aber dennoch eintreten sollte, alle noͤthigen Maß⸗ regeln zur Verhütung einer offentlichen Ruhesiörung zu treffen. Die Kommissarien sind aufgefordert worden, auf ernst⸗ liche und energische Weise die Vermittelungsversuche auf der Grundlage des faktischen Bestandes der Dinge im Kanton Wallis fortzusetzen. Da die Integritaͤt des Kantons und eine verhältnißmäßige Repräsentation von allen Parteien als die Basis einer neuen Ordnung der Dinge angenommen sind, so kann auch (wie Schweizer Blatter bemerken) eine Annaherung nicht schwierig seyn. Der Vorort beauftragt von Neuem die Kommissarien, sich jeder Ruͤstung und jedem Versuche zum Buͤrgerkriege zu widersetzen. In einem Briefe vom 15. April übergeben die Kommissarien eine Abschrift des Schreibens des Vororts, „den beiden obern vollziehenden Gewalten, welche ih—⸗ ren Sitz zu Sitten haben und die Macht ausuͤben, in welcher si' eine jede von einem Theile des Kantons anerkannt werden.“ Die Kommissarien sagen, indem sie die Ermahnungen des Vor— orts unterstuͤtzen: „Bemerken Sie wohl, meine Herren, daß der Vorort uns beauftragt hat, auf der Grundlage des fakti— schen Bestandes der Dinge im Kanton Wallis unsere Vermitte—⸗ lungs,Versuche anzustellen. Damit ist wohl deutlich genug ge— sagt, daß jeder Versuch denselben auf eine andere Art, als auf dem Wege der Ueberredung zu ändern von uns als ein Akt der Feindseligkeit betrachtet werden wurde.“
Freiburg, 2. Mai. (Schweiz. Bl.) ater Simmen aus dem Kanton Uri gebuͤrtig, welcher bereits * zehn Jahren als er ster Professor der Dogmatik am hiesigen Kollegium docirt, ist dieser Tage durch einen Erlaß des Jefuiten-Generals zum Provinzial dieses Ordens fuͤr die Schweiz ernannt worden. Am hiesigen Kollegium wird er durch Pater Rothenflueh aus dem Kanton Unterwalden, einem Bruder des eben so ausgezeichne⸗ ten hiesigen Professors der Philosophie, ersetzt. Es gereicht den . k 3. daß drei ihrer Landsleute
iese so wichtigen Stellen der besuchtesten Schweizeri Er⸗ ziehungs⸗Anstalt bekleiden. ö .
Fnatlen. Rom, 27. April. Der Papst wird morgen von seiner Reise nach Terracing und San Felice hier , Monsignor Gizzi, Paͤpstlicher Gesandter bei der Eidgenos— (Lcschaft, ist hier am 2lsten als Erzbischof von Theben, und Monsignor Stughes, apostolischer Vikar von Gibraltar, als Bischof von Heliopolis geweiht worden.
Spanien.
Madrid, 27. April. Gestern Abend begaben sich die Mit— glieder des diplomatischen Corps zu der fen,. Koͤnigin, i ie m n,, derselben ihren Gluͤckwunsch abzustatten. ie Minister wurden zum Handkusse zugelassen. Heute Abend ist die Stadt mie ö .
Der letzte nach Frankreich abgegangene Courier uͤberbringt der Königin der Franzosen ein Schreiben der Königin Christine, welches die Gluͤckwuͤnsche zum Namenstage Ludwig Philipps enthaͤlt. Der Franzoͤsische Botschafter, 3 von Fezensac, wird am J. Mai ein glaͤnzendes Fest geben, zu dem die mei— sten politischen Notabilitäͤten eingeladen sind.
Nach der Revue, welche die Koͤnigin am Sonntag abhal—⸗ ten wird, soll, wie es heißt, ein Theil der Kavallerie sich nach der Mancha begeben, wo ihre Anwesenheit nöthiger als jemals ist. Es giebt dort in manchen Orten zwei Munizipalitaͤten, eine Christinische und eine Karlistische, die friedlich neben ein⸗ ander bestehen. Kommt ein Befehl der Köoͤnigin an, so wird er der Christinischen Behoͤrde uͤbergeben, ist es eine Karlistische Depesche, so wird sie der Karlistiscken Behoͤrde überliefert. In einigen Döoͤrfern haben die Bewohner eine gegenseitige Ver⸗ sicherung eigener Art eingefuhrt; es ist nämlich ein regelmaäßi⸗ ger Dienst fuͤr die Befoͤrderung von Gepäck, gleichviel, ob es den Christinos oder den Karlisten gehort, eingerichtet worden, wobei jeder erlittene Verlust von der ganzen Gemeinde er— setzt wird.
Inland.
— — Memel 30. April. Seit dem 28. April ist durch Dammbruch des Mingesteomes zwischen der Pest Station Prökuls und dem Dorfe Wilkieten eine so große Ueberschwem⸗ mung entstanden, wie solche hier noch nicht fattgefunden hat Der Wasserstand erreichte eine Hoͤhe von 14 Fuß 2 Zoll, ünd giebt der Umgegend das Ansehen eins See 's; die Posistraße von Protuls bis Wiltieten ist 4. Meilen welt gänglich Über, uthet, und nur das Posthaus auf der Post⸗ Station zu Prö⸗ . steht noch auf dem Trockenen. Der Strom, der noch vlel Eis mit sich führt, hat sich uͤberall mit großer Gewalt Bahn ebrochen; die Verwuͤstungen, die er an der, seinen Ufern ent⸗ ang laufenden Chaussee anrichtete, sind noch nicht zu übersehen, scheinen jedoch nicht unbedeutend zu seyn, und lassen bei der