1839 / 130 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Guardamino hin. Am 1sten d. M. hat Diego Leon sich Be⸗ lascoain's bemächtigt und daselbst fuͤnf Kanonen gefunden.

Großbritanien und Irland.

Parlaments- Verhandlungen. Oberhaus, Sig, zung vom 3. Mai. Nachdem mehrere Pelte, 6 7 Angelegenheiten 3 * worden, brachte Lord 61 n, Folgende Königliche Boischaft ein, die vom Lord-⸗Kanz lesen wurde; . mmer

2 at findet es zweckmäßig, dem Oberhause mit uthei⸗ ,,,, , ichen M und Nieder⸗

, 83 jum Behuf der den der ge⸗ seägebenden Gewalt, uns jwar von einem durch das Parlament. zustellen den Zeitpunkte an, in eins einzige vereinigte, Ihr Majestät mpffchlt daher dem Hause e. or, der zu diesem Zweck dem selben vorzulegenden Maßregeln, 1e Ma

; owohl die Rücksicht auf den Frieden und mr, . Provinzen im Auge behalten wird, wie

e Si st dieser wi = . von gesetzlichen Bestimmungen, die zum Heile von

5 selbst und zur rr üer ern in Nord⸗Amerika beizutragen geeignet sind.“

Man beschloß, diese Botschaft am naͤchsten Montage in ga w, e, und Lord Melbourne erklaͤrte auf eine Anftage des Herzogs von Wellington, er werde dann eine all— gemesne Adresse als Antwort auf die Botschaft der Königin be— antragen, ungefaͤhr in denselben Ausdruͤcken, wie im Jahre 1791 eine ähnliche Adresse abgefaßt worden sey; nämlich ohne das Haus zur Gutheißung irgend eines Prinzips zu verpflich⸗ ten, sondern nur als eine einfache Danksagung fur die Bot— schast, mit dem rufe, daß das Haus dieselbe in Erwaͤ⸗ gung nehmen werde. Alsdann veranlaßte der Bischof von London durch einen Antrag auf Vorlegung eines vom 11. v. M. datirten Ausschuß Protokolls des Geheimen treff des Unterrichtswesens eine Diskusston über das von der Regierung beguͤnstigte System, nach welchem die Kinder ver⸗ schiedener christlicher 3 gemeinschaftlich unter⸗ richtet werden. Der Bischof bemerkte in dieser Beziehung: „Der Unterrichtsplan, den man, jenem Geheimeraths-Protokoll zufolge, in England einführen will, trägt alle Fehler des Irländischen ilnterrichts⸗Systems, ohne daß dafür die eigenthümlichen, unseligen Verhälinisse, welche das Schwesiterland darbietet, als Vorwand ange⸗ führt werden können. Er ist durchaus unorthodox, und die Folge davon würde gängliche religiöse Gleichgültigkeit seyn. Er erkennt die Dissenters an und gewährt ihnen alle die PVortheile, welche die herr⸗ schende Kirche genießt. Wird ein solches System dauernd ausgeführt, so könnte die Kirche eben so gut ohne irgend eine Verbindung mit dem Staate sevn. Es ist dies ein Unterrichtsplan, demzufolge ein Ausschuß des Geheimen Raths zunächst berechligt seyn würde, die Ernennung eines Kaplans der herrschenden Kirche anzuordnen, und wenn dann eine gewisse Anzahl Dissenters eine Schule besuchen, so soll ein Religions-Lehrer unter dem Titel eines licentiirten Geist⸗ lichen für sie ernaunt werden. Wenn es recht und billig ist, dies für eine Klasse von Dissenters zu ihun, so muß man es auch für alle thun, und es wird gewiß Personen geben, weiche die Dissenters aller Art in die Schulen gel en zu sehen wünschen, in der Absicht, so viel lizentiirte Geistliche wie möglich zu ernennen. Ich glaube wirk⸗— lich, es wäre eben so gut, die katholische oder Socinianische oder ir⸗ gend eine andere Uebersetzung der Bibel in ein Spstem des Natio⸗ nal Unterrichts aufzunehmen, als den von dem Ministerium vorge⸗ schlagenen Plan zu befolgen. Dieser Plan wäre der schwerste Schlag, der seit vielen Jahren die i n des Landes betroffen hat; man kann die Kirche an keinem tödth e n treffen, als wenn man sie mit Hülfe des ,, , , angreift. us diefen Gründen hoffe ich, . Herrlichkeiten nicht geneigt seyn werden, dem Vor⸗ schlage des Gcheimen Raths beizupflichten, nämlich der Nation die Voriheile zu enireißen, die sie nicht als ein Monopol besitzt, sondern nur als 3 Antheil für ihre eigenen Bestrebungen in Auspruch

nimmt.“ Der Marquis von Lans downe ertheilte hierauf folgende Antwort: ;

„Ohne dem sehr ehrwürdigen Prälaten darin nachzuahmen, daß er das Irländische Spstem, welches vom Parlament und von zwei auf einänder folgenden Ministerien angenommen und unterstützt wor⸗ den ist, als fehlerhaft bezeichnet, behaupte ich, daß es das Ig . filr die falholische Bevölkerung Irlands passende Unterrichts⸗System ist, und daß es, statt fehlerhaft zu seyn, vielmehr ein höchst nützliches und trefflich entworfenes und ganz dem Bedürfnisse jenes Landes an⸗ gemessenes System ist. Dagegen leugne ich auf das bestimmteste, daß das für England vorgeschlagene System wenn es überhaupt ein System genannt werden kann in irgend einer Sinsicht auf die Eigenthümlichkeiten des Irländischen gegründet ist; es gründet sich vielmehr auf das Prinzip, daß der Religion s⸗ Unterricht nach den Lehrsätzen der Englische das Irländische sehr große Unte

der

zu

um Se Bill begar .

9.

Und ement zu erst na

2 in. Kenssth

J .

Meinung in dem Mutterlande selbst sich darstellen, so kann ich jetzt, wo jene Prüfung noch nicht in der Art stattgefun⸗ den hat, um das Ürtheil der öffentlichen Meinung genügend zu begründen, nur durch eine bestimmte Opposition gegen die ministerie len Anträge meinen Ansichten und ÄAbsichten genügen. Möglich, daß ich, der ich bei den Verbältnissen der Westindischen Ko⸗ lonieen nicht unmittelbar interessirt bin, allzugroßes Gewicht auf die von der Regierung beschlossene Maßnahme lege; auffallend aber ist es doch jedenfalls, daß man nicht nöthig gefunden hat, wegen Ja—

miaika's eine ähnliche Botschaft, die Art der Rekonstituitung der Ver—

fassung betreffend, an das Parlament zu Trlassen, wie sie heute wegen Kanada's vorgelegt worden ist. Ja, über die Nothwendigkeit der

Suspendirung der Verfassung selbs hat man vom Throne kein Wort

vernommen, und doch scheint fehr Vieles auch außer den in der Sache

ajestät hält sich überzeugt,

.

dauernden Freiheit und Wohlfahrt der Ihr

also geäußert:

selbst liegenden Gründen gegen die Erneuerung dieses während der vorigen Session in Bezug auf Kanada gethanen Schrittes zu sprechen, und um so mehr, da man es unterlassen hat, der Kolonial-Versammlung von Jamaika, selbst von dteser gegen ihre Rechte beabsichtigten Maßnahme zuvor Kenntuiß zu geben. Aber abgesehen davon, findet sich in den dem Parlamente vorgelegten Do— kumenten durchaus nicht die genügende Begründung für den von der Regierung beabsichtigten gewaltthätigen Schritt, weder dem Rechte

noch der Billigkeit nach. Schon im Jahre 1821 habe ich mich in Betreff der dem Parlament über die Kolonieen zustehenden Macht „„Kein Gefühl verwundeten Stolzes, fein Motiv

zweifelhaften Nutzens, einzig und allein eine klar dargethane Roth—

Veranlassungen, bei gewöhnlichen Widersetzlichkeiten nicht zu Tage ge⸗

bracht werden.

politische Pestilenz zu hemmen.““ Daß diese äußersie Nothwendig—⸗ keit aber noch nicht gekommen ist, das ergiebt sich zur Genüge. Man

möge nur das Wesen der vorgeschlagenen Maßnahmen und den Zu⸗ / stand der Gesellschaft, auf welche sie zu wirken bestimmt ist, genau in Erwägung ziehen, und man wird nicht umhin können, einzugestehen,

daß der Schritt, den die Regierung thun will, die bedenllichsten Fol⸗

gen nach sich ziehen und in allen Kolonteen eine allgemeine Mißstim⸗ Der dispositive Theil der Bill ist aller⸗ dings kurz, aber in der That bedarf es auch nur weniger Worte, wenn die Einführung eines vollkommenen Despotismus in Frage steht, und

fh um nichts mehr und nichts weniger

ls ; i bert ürde nicht teng behandelt , , ,, ag,, , n durch welche erklärt wird, daß die Gefängniß⸗Bill und andere von

dem Gouverneur in seiner Rede erwähnte Gesetz⸗Entwürfe unmittel⸗

mung hervorrufen dürfte.

es handelt wirklich

werden können, denn einem solchen pflegen doch immer gewisse Ga⸗ rantieen durch das Versprechen geleistet zu werden, daß die bestehen⸗

den Gesetze aufrecht erhalten, die Rechte und Freiheiten der Bürger eschützt werden sollen. Nichts der Art aber sindet sich in der vor⸗ legenden Bill. Die Gewalt, welche diese der Regierung zu übertra⸗

gen bestimmt ist, kann mißbraucht werden oder nicht, je nach der Reigung der Königlichen Kommissarien, in deren y. soll, den Lokal⸗Behörden ist jede Kontrolle agt. vorigen Session angenommen worden, aber nicht ohne vorhergehende Ankündigung. Es wurden gewisse Resolutionen votirt, in denen sich die Absicht der Regierung au lich aussprach, und erst als die Kanadier dennoch die

ber dieselben ver⸗

aus drück⸗

Zwangs maßrege egen die Kolonial⸗Versammlung als das Re⸗ . er iich einstimmigen e, , er öffentlichen

Rur in der äußersten Noih darf sie sich zeigen, wenn

Raths in Be alle anderen Mittel fehlgeschlagen sind, um irgend eine moralische oder

ände sie gegeben 1 : h an berief sie später wieder zusammeun, legte ihr die vom Parlamenie ange⸗

Eine ähnliche Akte ist zwar auch in Bezug auf Kanada in der

im Parlamente eima e v ven Maßregeln zu beschaftigen. Am 18. Dez. trat ein neu gewähltes Haus zu⸗

Ab. sammen, protestirte aber auch schon in der Antworts⸗Adresse an den General⸗

gaben verweigerten, wurden jene Absichten ins Werk gesetzt. Reben⸗

bei wurde auch noch in der Kanadischen Bil bestimmt, daß der Gou⸗ verneur, dem man die diftatorische Gewalt übertrug, Steuern nur in dem Maße aiif el, dürfe, wie sie bis dahin gezahlt wurden, wo⸗ gegen die vorliegende Bill das Besteuerungs-Recht der Königlichen Kommissarien, des Gouverneurs und seines Raihes, gar nicht be⸗ schräukt, eben so wenig wie ihre übrigen Befugnisse, so daß sie im Falle der Stener⸗-Verweigerung oder sonstigen Widerstandes, der ge⸗ wiß nicht ausbleiben wird, auf eigene Hand auch die Habeas-Cor⸗ pus⸗Afte sugpendiren können. Man scheint ganz zu vergessen, daß diese despotische Gewalt, welche man in Jamaika einzu⸗ führen gedenkt, nicht weniger als die Hälfte unserer West⸗ indischen Besitzungen, die in Süd-Amerika mit eingerechnet, treffen wird, wenn man nämlich die Bedeutsamfett dieser Kolonteen in na⸗ tional-ökonomischer Hinsicht in Betracht zieht. Die Bevölkerung von FJamaßska macht die Hälfte der ganzen weißen Berölkerung der Bri⸗ üisch⸗Westindischen Kolonien aus. Die gesammte Staats Einnahme von allen diefen Kolonieen beträgt 5a 000 Pfd., die Uusgabe S5 l, 900 Pfd. jährlich; in beiden Beziehungen beträgt nach einer, wie es scheint, viel zu niedrigen eres n nel, s Antheil 300, 009 Pfünd. Der Werth der Einfuhr sämmilicher Westindischen Kolonteen beläuft sich auf 5, Sos, 0900 Pfd., davon kommen auf Jamaika 3,090 Co Pfd., alfo mehr als die Hälfte; die Gesammt⸗ An fuhr wird auf g.o32 000 Pfd. berechnet, wovon Jamaika Moo, 000 Pfd. ausführt.“

Sir Robert Peel ging dann zu der Berathung des spe— ziellen Zustandes der Kolonie uͤber, um zu erfotschen, in wie weit sich die neuesten Ereignisse aus diesem erklären ließen, und welche Wirkung dieser Zustand der vorliegenden Maßregel ver⸗ spreche; zugleich gab er eine kurze Uebersicht ber die 3 ünd Fortbiidung der jetzigen Ven fassung, um nachzuweisen, da ihre Süspendirüng eine widerrechtliche seyn würde. Er benutzte

dabei die beruͤhmte Rede Burke's uͤber die geeignetsten Maßte⸗

eln zur Aussöhnung mit den insurgirten Nord, Amerikaniischen e en und fan unter den von Burke aufgezählten Ursa—⸗ chen des Streites mit den Norb⸗Amerikanischen Kolonieen haupt⸗

sächlich drei, welche auch auf die Verhaäͤltnisse Jamaikas An unter einer Bevölkerung von 46, 000 Weißen, 710, 000 Farbigen

wendung fänden.

*

6.

der

Gtiaven Gepblet der bedeutend 1 die MR derselb

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gemeinen darbieten könnte, verzweifelt werden müsse

gt. w 1 . g,. i

von Massachussetis bezüglichen Bill die Erklärung aufzunehmen, daß die Regierung nicht gesonnen sey, in irgend einer der Weslindischen oder Nord⸗Ameritanischen Kolonieen Abgaben zu erbeben, die von den Lokal⸗Legi laturen nicht bewilligt worden seyen. Was aber nicht wenig zur Berstärkung der Erbitterung beitragen wird, ist der Um⸗ stand daß die Regierung, welche in dem Eingang zu der vorlsegen⸗ den Bill die Widersetzlichteit der Kolonial- Versammlung, nomen illch in Bezug auf, die neuen Gefängniß⸗-Einrichtungen, als Grund ihrer Suspendirung augiebt, eigentlich einen ganz andern Zweck bei dieser Maßregel, hat. nämlich den, neue Grund? Be⸗ stimmungen in die Berfassung einsufübren, zum Schutze der durch ihte Bermittelung freigemordenen Neger, deren Rechte ihnen durch die jetzige Verfassung nicht hinreichend gesichert scheinen, und zwar insbesondere durch Umgestaltung des Stimmrechtes bei der Wahl der Mitglieder des Versammlungshauses. So wenig eine selche Maß⸗ regel alich durch die Nothwendigteit geboten ist, da jeder Freie ohne Unterschied der Farbe das Zehnpfund⸗ Stimmrecht hat, so hätte man doch eine solche Absicht in dem Eingange der Bill geradezu er⸗ klären sollen, und um so mehr, da sich alle Gouverneure der Insel seit Einführung der Emancipations-Akte bis zu Ende des Jah⸗ res 1837 mit dem Benehmen der Konial-Versammlung in Bezug auf jene Maßregel zufrieden erklärt haben. Allerdings will ich die späteren Maßnahmen des Versammlungshauses nicht billigen, aber zu einer Suspendirung der Verfassung geben dieselben doch keinesweges das Recht, und man darf nicht vergessen, zu Gunsten der Legislatur von Jamalka in Anschlag zu bringen, daß auch sie dem allgemeinen Wunsche nachgegeben und alle Sklaven ohne Unterschied schon am 1. August v. J.

für die Emancipation begeben haben. Daß neben der Großmuth auch Besorgniß dazu getrieben haben mag, kann keinen Unterschied machen. Aus allen diesen Gründen halte ich meine Ansicht, daß vorerst ver⸗

Sie darf bej unbedeutenden söhnliche Maßregeln zu treffen seyen, und demnach auch meinen An⸗

irag auf Verwerfung der vorliegenden Bill gerechtfertigt.“

Herr Labouchere, der Unter-Staats⸗Secretair im Kolo—⸗ nial⸗Departement, sprach gegen das Amendement und aͤußerte

insbesondere sein Bedauern daruͤber, daß Kolonial-A1Angelegen⸗

heiten zu Parteifragen gemacht wurden, denn man gefaͤhrde dadurch die Sicherheit, die Ehre und Integrität des Landes.

„Ich will mich daher“, fuhr er fort, „auf eine bloße Darlegung der Thatsachen beschränken und dadurch nachweisen, daß allerdings die dringende Nothwendigkeit einer energischen Maßregel, die der vorige Redner zu vermissen behauptet, vorhanden ist. Ser General⸗ Gouverneur von Jamaika, Sir Lionel Smith, eröffnete am 30. Ok tober v. J. die Session des Versammlungshauses mit einer Rede, iu wel⸗ cher er von mehreren wichtigen, demselben vorzulegenden Maßregeln sprach; unmittelbar nachher nahm das Versammlungshaus vier Resolütionen an,

bare Eingriffe in die Rechte der Kolonial-Versammlung in sich schlös⸗ sen, weshalb es sich aller Ausübung seiner legislativen Gewalt ent⸗ halten müsse, bis der Wille der Königin kundgegeben sey, ob Jamaifa als freie Kolonie oder als eine eroberte Insel betrachtei werden solle. Darauf prorogirte der Gouverneur die Versammlung auf wenige Tage,

nommenen Bills nochmals nebst den ihm ertheilten Instructionen vor und da das Versammlungshaus bei seinen vier Resolutionen beharrte, löste er dasselbe auf, nach zweimaliger vergeblicher Aufforderung, sich mit legislati⸗

Gouverneur gegen die Rechtskraft der Parlaments- Akten, weshalb denn der Letztere genöthigt wurde, auch dieses neue Versammlungshaus auf unbestimmte Zeit zu prorogiren und dem damaligen Kolonial-Mi⸗ minister zu berichten, daß in dem jetzigen Zustande der Dinge auf Ja⸗ malta an der Zusammenbringung eines Hauses, welches eine Garan⸗ tie für die Sicherheit und das Interesse der Negeaberölkerung im All⸗ Der Wider⸗ spruch des Versammlungshanses gegen die Gefängnißbill und die Be⸗ hauptung, daß durch diese Bill das Britische Parlament die Rechte der Kolontal⸗Versammlung verletzt habe, waren durchaus unerheblich, da ja die Neger Emancipations⸗Akte selbst von dem Parla⸗ mente ausgegangen, die Gefängniß-Bill nur eine Konsequenz dersel⸗ ben war und überdies schon andere aus eben jener Akte fließende ge⸗ setzliche Maßregeln, wie namentlich die Arbeit shaus. Bill ebenfalls von dem Parlamente beschlossen und von der Kolonial-Persammlung an⸗ genommen worden. Gegen die Behauptung, daß man erst noch ein⸗ mal versöhnliche Miaßregeln versuchen müsse, muß ich einwenden, daß ein solcher Versuch offenhar vergeblich seyn, und daß die Strenge später noch viel e Widerspruch finden würde, als jetzt. Endlich er⸗ heischen die vielfachen Handels-Juteressen Britischer Ünterthanen in jener Kolonse dringend die Sicherung und Befestigung der durch die Neger-⸗Emancipation geschaffenen neuen Verhältnisse.“

Ueber die Unsicherheit der jetzigen Zustände ließ sich Herr Labouchere dann noch weitläufiger aus und gab dadurch ziem— lich offen zu verstehen, daß, wenn auch nicht absichtlich von ih⸗ nen herbeigefuͤhrt, diese Suspendirung der Verfassung von Ja⸗ maika den Ministern insofern ganz erwuͤnscht sey, als ihnen dadurch Gelegenheit gegeben werde, die Zukunft der freigewordenen Neger auf eine vollkommene sichere Basis zu stellen. Schließlich erklaͤrte er noch, die Minister haͤtten ihre urspruͤngliche Absicht dahin modi⸗ fizirt, daß die Suspendirung nicht 5, sondern nur 21 2 Jahre dauern solle. Nun suchte Herr Godson die beantragte Bill zu bekämpfen, und das Versammlungshaus zu vertheidigen, ohne jedoch viel Neues vorzubringen. Er legte besonde⸗ res Gewicht darauf, daß die Volksvertretung nach der bis⸗ herigen Verfassung vollkommen genugend erscheinen muͤsse, denn

und 312,000 Negern zähle man jetzt, oder werde doch binnen kurzem nicht weniger als 409, 609 Stimmberechtigte zählen. Herr Ewart, ein Radikal-Reformer, billigte die ministe⸗

rielle Maßregel vollkommen und wunderte sich, daß man die jetzige Legislatur auf Jamaika eine volksthuͤmliche nennen konne,

da Alles, was von ihr ausgegangen, stets gegen die Gefuͤhle und Bevuͤrfnisse des Volkes gerichtet gewesen sey; er hasse, sagte er, jedes System der Unkerdruͤckung, möge es sich in Ir⸗ land oder Jamaika finden, und auf letzterer Insel sey es noch gehaͤssiger, da es nicht von den meist in England lebenden Grund eigenthümern und Kaufleuten Jamaikas, sondern von ihren Mittelspersonen, von ihren Agenten ausgeübt werde, aus de⸗ nen das Versammlungshaus beinahe ausschließlich bestehe. (Hört, hört!! Herr C. Buller, ebenfalls ein Ra⸗ dilaler, hielt zwar die in der Einleitung zu der Bill angeführten Gründe nicht fuͤr haltbar, glaubte aber doch, daß die Bill durch die allgemeinen Verhaͤltnisse der weißen und schwarzen Bevölkerung erheischt wuͤrde, damit die Grundsaätze der Emancipations⸗Maßregel gehörig ausgefuͤhrt werden koͤnn⸗ ten. Er tadelte Herrn Hume und einige andere Radikale ob ihrer angekuͤndigten Absicht, sich der Bill widersetzen zu wollen; dies heiße, sagte er, eine der schlimmsten Oligarchleen, elne Aristokratie von Faktoren und Sachwaltern unterstüͤtzen, die eben so wenig einer Verantwortlichkeit unterworfen seyen, wie die vorgeschlagene Diktatur, aus Gouverneur und Rath be⸗

ehend, es seyn wuͤrde. Diese Letzteren wurden zwar ohne

weifel unumschraͤnkt regieren, und das sey schlimm genug, aber das Schlimmste, waͤre besser, als Herren fuͤr ihre

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emanzipirte ihre ehemalig en 29e etzteß sich der Bill und suchte mancherlei ö

dagegen wid

völlig emanzipirt hat, wodurch sich die

wendigkeit darf uns veranlassen, die verhängnißreiche Frage wegen Pflanzer offenbar eines Theils der ihnen zugesprochenen Entschädigung

der überwiegenden Macht des Parlaments Über die Kolonieen in Anregung zu bringen. Sie ist ein Arkanum des Reichs, welches im Allerheiligsten der Verfassung aufbewahrt werden muß. Sie besteht allerdings, muß aber verschleiert werden.

spruͤche in dem Vortrage des vorigen Redners aufzuweisen, der von dem Grundsatz ausgehe, daß eine Regierung die Interessen des Volks vertreten muͤsse, und doch die Kolonie einem Gou⸗ verneur und einem Rath uͤůͤberantworten wolle, die mit dem Volke gar nichts gemein hätten; es nenne derselbe das Ver— sammlungshaus eine Oligarchie, vergessend, daß die Waͤhlerschast, aus welcher dies Haus hervorgehe, sich binnen wenigen Jahren auf 40, 000 Personen belaufen werde. Genug, Herr Hume fand durchaus keinen ,,. Grund, um eine durch die Gesetze garantirte Verfassung aufzuheben. Waͤre, sagte er, die Bill im Interesse der Sklaven vorgeschlagen, warum dehne man sie dann nicht auf alle Westindischen Kolonieen aus? Er bedauerte zwar, gegen ein liberales Ministerium stimmen zu muͤssen, erklärte jedoch, es sey ihm unmoͤglich, eine so ungerechte Maßregel zu aer, . Zu Gunsten der ministeriellen Maßregel nahm sodann noch Sir Tharles Grey, Unter⸗Staats⸗Secretair fur die Kolonieen, unter Lord Glenelg, das Wort. Er verbreitete sich weitlaͤuftig über das Histo⸗ rische der Sache und bewies aus Depeschen der verschiedenen Gene⸗ neral⸗ Gouverneure den widerspenstigen Geist des Versammlungs⸗

cipations⸗Akte auf ; , meinte er, werde dasselbe auch folgen, wenn man, wie

Sir Robert Peel wolle, nochmals versoͤhnlich auftrete, wodurch also nichts wuͤrde gewonnen werden, Um 12 2 Uhr wurde die Fortsetzung der Debatte auf den Antrag des Herrn Grote bis

Montag verschoben.

London, 4. Mai. Wie das Resultat der gestern noch nicht beendigten Debatte uͤber die Bill in Bezug auf die An— gelegenheiten von mit einiger Bestimmtheit vorhersehen. Die Minister sollen zwar darauf rechnen, daß die große Mehrheit der Radikalen sie auch bei die⸗ ser Gelegenheit nicht im Stich lassen wuͤrden, indeß scheint dies immer noch zweifelhaft. Es haben allerdings gestern bereits zwei Ra— dikale, die 1 Ewart und C. Buller, zu Gunsten der mi— nisteriellen Maßregel gesprochen, und nur Einer, Herr Hume, dagegen; indeß von dem einen der Ersteren war die Unter stuͤtzung der Bill zu erwarten, da er, als Secretair des Gea— fen Durham in Kanada, an der Ausfuͤhrung einer ähnlichen Maßregel, einer diktatorischen Verwaltung nach Suspendirung der Constitution, Theil genommen hat und daher geneigt seyn mußte, mit Hinsicht auf die widersetzliche Legislatur von Jamaika Glei⸗ ches zu billigen. Herr Ewart seinerseits gehoͤrt zu den gemaͤ⸗ ßigteren Radikalen. Aus dem Benehmen dieser Beiden ist da— her auf das der Anderen, namentlich der Herren Grote, Leader, Warburton, Wakley und Aehnlichgesinnter, noch kein sicherer Schluß zu ziehen. Eher koͤnnte man glauben, daß diese dem

Jamaika ausfallen wird, kann man kaum

Direction der Bank der Vereinigten Staaten

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Liverpool beordert worden, und noch andere Regimenter sollen dieselbe Bestimmung erhalten. Ein Regiment soll nach Bir, mingham marschiren. j

er in England bestehende Verein gegen die Sklaverei hat in einer Versammlung am 26. April den Beschluß gefaßt, daß eine temporaire Aufhebung der Verfassung von Jamaika nothwendig sey, um gute und wirksame Gesetze fuͤr die Ver⸗ waltung dieser Insel zu erhalten und namentlich, um den emanzipirten Negern den vollen Genuß ihrer Rechte und Pri⸗ vilegien zu sichern, die ihnen als Britischen Unterthanen zu nn, 4 ö 8 ñ

gleich von mehreren Seiten versichert wird Biddle sich nur seines Gesundheits- Zustandes e,, h J uruͤckge habe, so hält es die Times doch fuͤr wah ch n, ungewissen Aussichten der Bank ihn dazu bewogen hatten, da er zu scharfsinnig sey, um nicht einzusehen, daß dem Amerika— nischen Bankwesen eine neue und unvermeidliche Krisis he⸗

; vorstehe. hauses, der dasselbe veranlaßt habe, die Wirkungen der Eman⸗

jede mögliche Weise zu vereiteln; diesem

dieses Theaters und die Kuͤnstler einer uns so

reiste auch Se. Maj. der Koͤnig nach der Holländischen Blättern zufolge, erwartet man den

Niederlande.

Amsterdam, 5. Mai Gestern Abend beehrten unser Koͤnig und die Prinzessin Albrecht von Preußen das Deutsche Theater, wo Marschner's Oper „das Schloß am Aetna“ ben wurde. Das Handels b lad bemerkt; Das Publikum n . sehr befreunde⸗ ten Nation verdienten eine solche Auszeichnung, deren sie sich

auch in jeder Beziehung würdig e : haben.“

Heute fruͤh ist zuerst Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen nach dem Haag zurückgekehrt, 4 cher Gelegenheit Hoöͤchstdieseiben die in der Nahe von H legene Ruine von Brederode besuchen wird. Um 12 Uhr Mittags Residenz zuruͤck.

Großfuͤrsten Thronfolger von Rußland schon zu Anfang der

Beispiel des Herrn Hume folgen wuͤrden, wenn man nicht an.

nehmen darf, daß es den Radikalen doch nicht rechter Ernst ist mit ihrer Drohung das Ministerium seinem Schicksal zu uͤber⸗ lassen, auf die Gefahr hin, den Tories den Weg zum Staats“ ruder zu bahnen, und daß sie sich vielleicht damit begnuͤgen, nur Einen und den Anderen aus ihrer Mitte gegen die Minister zu detaschiren, um diesen einigen Schrecken einzufloͤßen und sie zu größerer Reform -Energie anzu— treiben. Dies möchte auch aus der Art wie das zu Ehren Herrn Hume's gegebene Diner abgelaufen ist, welches doch eine Demonstration gegen das Ministerium seyn sollte, sest n entnehmen seyn, da Herr Hume selbst sich bei die⸗ sem Festmahl keinesweges so feindselig aussprach, als man er— wartet hatte, indem er von seiner Seite keine offene Opposition, sondern nur ein passives Verhalten gegen die jetzige Verwal— tung ankuͤndigte. Noch mehr aber wurde die beaßsichtigte De— monstration dadurch geschwächt, daß O' Connell dabei als Haupt⸗ redner auftrat und zwar auch über die Nothwendigkeit weite, rer Parlaments⸗Reformen sprach, eher in Schutz nahm und seine Unthaͤtigkeit durch die Umstaͤnde, durch die Opposition der Tories, entschuldigte, als daß er es angegriffen hätte, immer von dem Grundsatz ausgehend, daß es im liberalen Interesse, besonders aber im Interesse Irlands, doch rathsamer sey, die Verwaltung der Whlgs aufrecht zu er⸗ due = . K kommen zu lassen. eute melden die hiesigen Blatter die Ankunft des Groß— fuͤrsten Thronfolgers von Rußland in London. ; , Hoheit langte auf dem Paketboot „Cerberus“ u Deptford, wo der Ober apitain Sher ß, begleitet von dem Niederlaͤndischen Both— schafter, Herrn Dedel, und einer großen Anzahl von Offizieren, den Großfürsten empfingen. Sobald Se. Kaiserliche Hoheit den Fuß auf Britischen liche Salve abgefeuert. Die Geseilschaft begab sich dann in die Wohnung des Tapitain Sherriff, wo ein Fruͤhstück eingenom⸗ men wurde. Prinzen 2 Heinrich der Niederlande, und des Russischen General⸗Konsuls in einer die Reise nach London fort. ie neue

Seitun bereits

an und landete

des Grafen Orloff Königl. Equipage

aron Lurgan, und Herr Arth den. Der Glo be hem

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und nach meh hl vom Kriegs⸗Mini⸗ che Reg 53 ort

aber doch das Ministerium

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Hierauf setzie der Großfuͤrst in Begleitung des

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und Weise, raris und Matton) gefuͤhrt; eben so hatte die Artillerie einen

.

naͤchsten Woche von seiner Reise nach England im Haag zuruͤck wo sich Höchstderselbe jedoch nur kurze Zeit aufhalten 35 un sich alsdann nach Deuischland zu begeben.

Belgien.

Brüssel, 8 Mai. Die Regierung hat den Kammern einen Gesetz Entwurf wegen Herabsetzung des Eingangs zolles auf Franzoͤsische Steinkohlen vorgelegt. J Anerkennung des Reziprocitaͤts⸗Grundsatzes, indem auch Frank⸗ reich vor kurzem den Eingangszoll auf Belgische Steinkohlen in ahnlicher Weise herabgesetzt hat.

Belgische Blatter machen bemerklich, daß unter den verdientesten Offizieren der Hollaͤndischen Armee viele geborne Belgier sich befaͤnden. Bei der letzten großen Truppen Muste⸗

rung in Eyndhoven war der Commandeur einer der beiden

Divisionen General van Geen) ein Belgier; eben so wurden die beiden Kavallerie Brigaden von Belgiern, den Generalen de Posson und Demonceau, befehligt. Zwei Grenadier-⸗Regi⸗ menter jener Divisionen werden von Belgischen Obersten (Ser—

Belgischen Obersten und von den sechs im Lager anwesenden Kavallerie - Regimentern werden nicht weniger als fuͤnf von Belgischen Obersten oder Oberst-Lieutenants befehligt. Nimmt

man dazu, daß sich unter den vier Adjutanten des Prinzen von

.

Oranien drei Belgier befinden, so leuchtet von selbst ein, warum

es dem Belgischen National Heere an guten Offizieren fehlt

6. warum dieses seine Luͤcken durch Franzosen zu ergaͤnzen ucht.

Der gegenwartig hier anwesende diesseitige Gesandte in Paris, Graf Lehon, hat mit unserm Minister des Auswaͤrtigen haufige Konferenzen, die sich auf die Regulirungen des Frie⸗

dens⸗Traktates beziehen sollen.

Intendant des Proviant, Amtes,

die Gemeinde mit ihren Anspruͤchen abgewiesen. den gesetzt hatte, wurde eine König,

Die beiden hiesigen Gelehrten, Herr von Reiffenberg und err Quetelet, haben von der Koöͤnigi e . erhalten. . k s heißt, daß sich der Bischof von Luͤttich, Herr van Bommel, naͤchstens nach Rom begeben werde, * . Kardi⸗ nalshut zu empfangen.

Der Gerichtshof erster Instan seinen Ausspruch in der Tifffer n gegen die Missionnaire

In Verviers ist eine Bittschrift in Umlauf, worin die Regierung ersucht wird, die Eisenbahn bis gen, Graͤnze endlich in Ausführung zu bringen.

Schweden und Norwegen. lassen, um, na

gesetzte Period Prolongation der Session

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schlosse abgestiegen. Stuttgart, 4. Mai.

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in Luͤttich hat gestern gelegenheit igen, und

richten erst in den ersten Tagen der nächsten Woche

Deutschlan d.

München, 3. Mai. (A. 3.) Diesen Morgen

im Alter von 70 Jahren der Oberst Freiherr stenwaͤrther. Zu den interessantesten Momenten aus dem Kriegs⸗ leben dieses verdienten und geachteten Militairs gehört, daß er 1813 als Courier nach Dresden an Napoleon gesandt ward, um diesem die Nachricht von dem Beitritt Bayerns zur Coalition zu uͤberbringen, eine Mission, die bei den damaligen Conjunc⸗ turen nicht die angenehmste war.

Hannover, 7. Mai. Einer der beliebtesten Novellen⸗ dichter Deutschlands, Dr. Wilhelm Blumenhagen, ist hier ge⸗ stern an den Folgen eines Schlagflusses in dem Alter don s Jahren mit Tode abgegangen. 3

Stuttgart, 5. Mai. Hoheit der Erbprin, niglichen Familie hier

Gestern Abend ist Se. Königl. von Oranien zum Besuche bei der Kö⸗ eingetroffen und in dem Königl. Residenz⸗

Me (Wuürt. Bl.) Der Artikel 54 des Polizei⸗Straf⸗ Gesetzbuchs lautet: a rohe Mißhand⸗ lung von Thieren Aergerniß giebt, ist mit Verweis, Geldbuße bis zu sunfzehn Gulden oder Arrest bis zu acht Tagen zu be—⸗ strafen.“ Die Kommission der Kammer der Abgeordneten wuͤnscht, daß in Absicht guf die Ruckfaͤle besondere Bestimmun⸗ gen gegeben wuͤrden. Sie beantragl deswegen folgenden Zu⸗ saz: Bei Ruͤckfallen kann auf eine eldbuße bis zu 25 Fl. oder Arreststr afe bis zu 14 Tagen aufgestiegen werden.“ Kayser wunscht ein höheres Strafmaximum, Siahl weniger allgemeine Bestimmungen. v. Mosthaf vermißt in dem Artikel alle und jede Merkmale, in deren Ermangelung Alles auf die Willkuͤr des Beainten ankomme. Dafuͤr werden die Landleute nicht sehr dankbar seyn. Lieber gar kein Gesetz hieruͤber. Es ware wirksamer, wenn die Geistlichen, welche doch im Hintergrunde der eingelaufenen vielen Petitionen gegen Thierquaͤlerei stehen in den Schulen gegen die Grausamtkeit gegen die Thiere wir, ken wuͤrden. Keller wuͤnscht besondere trafbestimmungen ge⸗ gen Tödtung fremder Hausthiere. Hiller will, daß der Artäͤzel unverandert angenommen werde. Idler vertheidigt denselben gleichfalls. Die Bestrafung solcher Rohheiten enispreche dem Sinne des Landvolkes gleichfalls. Ruͤmelin von Weinsberg ist gleicher Ansicht. Uebrigens glaubt er, daß nach Umstaͤnden auch eine nicht öffentlich begangene Mißhandlung unter den Artikel falle⸗ Ober⸗Tribunalrath v. Prieser bejaht. Gutbrod stimmt dem Artikel auch bei, will aber, daß uͤber die Mißhandlung der Thiere durch Kinder, Ausnehmen von Vogelnestern ꝛc. noch besondere Vestimmungen gegeben werden. Gehringer bemerkt gegen von Mosthaf, daß Diejenigen, welche die Thiere am Meisten miß— handeln, die Kirche nicht besuchen. Im Uebrigen ist er ganz für den Artikel. Knapp gleichfalls; doch haͤlt er den Kommis⸗ sionsantrgg fuͤr zu mild. v. Zwergern empfiehlt auch Vorsicht bei der Abfassung, indem es Fälle gebe, z B. bei dem Abrich⸗ ten ven Pferden, wo eine Strafe nicht Platz greifen konne. Er will geringere Strafbestimmungen; er beantragt fuͤr den ersten Fall Geldbuße bis zu 5 fl. oder Arrest bis zu 4 Tagen, fuͤr den zweiten Fall Verdoppelung, fuͤr die folgenden Fälle aber die allgemeinen Strafbestimmungen uͤber den Ruͤckfall. Prälat v. Flatt wuͤnscht, daß die Thierquaäͤlereien der Aerzte und Naturforscher moͤglichst beschraͤnkt werden. Frhr. v. Horn— stein 63 Bedenklich keiten gegen gesetzliche Bestimmungen uber den Gegenstand. Wollte den Ortsvorstehern die Strafgewalt eingerumt werden, so koͤnnte es wohl dahin kommen, daß die Thierqualer frei ausgingen, und die Unschuldigen bestraft wär— den. Nach einigen weiteren Erörterungen resumit der Praͤsident, und es ist als beschlossen angenommen, daß gesetzliche Bestim— mungen über dieses Vergehen gegeben werden sollen. Der Ar— tikel wurde durch Zuruf angenommen, und der Kommissionsan“ trag hinsichtlich der Ruͤckfaͤlle mit 88 gegen 36 Stimmen genehmigt.

Italien.

Rom, 27. April. (A. 3.) Von der Segreteria del Concilio sind Rundschreiben an die hiesgen Are e, e. Bischoͤfe ergan⸗ gen, ihre Praͤlaten, welche uͤber hundert Miglten von Rom entfernt residiren, zu der Heiligsprechung im nächsten Monat einzuladen. Mehrere Kardinäle haben bereits ihr Kommen an⸗ melden lassen. Ueberhaupt beschäftigt dieser feierliche Akt der Kirche die Gemuͤther mehr als man im Ausland sich vorstellt. Der Tag der Feier ist noch nicht bestimmt; man erwartet die

aͤpstliche Bulle daruber naͤchstens bekannt gemacht zu sehen. Durch den Kardinal-⸗Vikar des Papstes ö 2 eligisse Vorbereitungen publiztri, welche darauf berechnet sind, den Glaͤubigen die Wichtigkeit der Handlung darzuthun. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz von Bahern, welcher gestern schon hier erwartet wurde, wird nach den neuesten Nach⸗ eintreffen

und, wie man sagt, sich längere Zeit hier aufhalten.

Tage hier aufgehalten, seiner Gemahlin, der Herzogin von Berry, später hierher begleiten wird.

Graf Luchesi Palli, Fuͤrst von Campo Franco, der sich einige hat Vorbereitungen zu dem Empfang

getroffen, welche er

Spanien.

Spanische Gränze. Einer Privat⸗Mittheilung (in der Bresl. Zeitung) zufolge, haben die R 6 gen Camarilla des Don Carlos von Frankreich aus die nachste⸗ hende Proclamation zu verbreiten gesucht:

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