1839 / 131 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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„Da Wir in Erfahrung gebracht, daß in einigen Theilen Unseres Königreichs sich Perfonen auf ungesetzliche Weife versammelt haben, um Andere in dem Gebrauche der Waffen zu unterrichten oder selbst darin unierrichtet zu werden, oder um milttatrische Uctungen, Beme— gungen oder Evolutionen anzustellen; da dergleichen Bessan m u , und Verrichtungen als gefäbrlich für den Frieden und die n, . nferer Unterthanen und Unserer Autorität, durch das Gesetz verbo⸗ ten und alle Personen, die sich solcher ergehen, chung, nr, hen, mit Bepörtation oder Gefängniß ju bestrafen * e Wir sehr wohl! wissen, welche üble Folgen r ger äden, wenn Wit dergleichen gesetz n idrig. lim tetebe unf 6 ken, und da Wir fest enischiossen find, die Gesetze ö 8 66. 1 escher Uiebelibäter zur Ausführung zu bringen, so ba ang ir es für ug: messen geballten, nach Anhörung unseses Sehrimen Raths diese Procla u atten ju erlaffen und empfehlen hiermit allen Frieden s⸗Rich⸗ ern, Sheriffs, Unter⸗Sberiffs und allen anderen Eivil⸗Beamten, daz sic Allet aufbieten, um die bei den obenerwähnten ungesetzlichen lmtrreben beibeiligten Personen aufiufinden, zu ergresfen und der Gerechtigkeit zu überliefern, Da ferner in einigen Thei⸗ en Unsere? Königreichs in der letzten Zeit sich Personen

in großer Menge versammelt . Theil große, mit Blei beschlagene Stöcke und andere Angriffs affen bei sich führten und durch ihre Aufreizung zu Ruhestörungen und ihr aufrührerisches Beneh⸗ in Unferer Üniertvanen in große Bestürzung versetzt baben, und da endlich dergleichen Versammlungen ungesetzlich und für die Rube Un⸗ res Reiches, so wie für das Eigenthum und das Leben Unserer Ulaterthanen, gefäbrlich sind, so befeblen Wir hiermit allen Friedens— ichtern, Scheriffs und Unter ⸗Scheriffs und allen anderen Civil— Beamten, daß sie Alles aufbieten, was in ihren Kräften steht, um die Ausführung der Gesetze zu verschärfen, solche gesetzwidrige Ver— sammlungen zu verhindern ünd die Uebertreter vor Gericht zu stel— len. Und Wir empfehlen allen Unseren Unterihanen, daß sie Unseren Friedensrichtern, Sheriffs, Unter⸗Sheriffs und allen anderen Civil— Beamten bei ihren Bemühnngen, die öffentliche Ruhe zu erhalten, schnellen und wirksamen Beistand leisten.“

Der Standard aͤußert sich in Bezug auf diese Procla— mation folgendermaßen: „Die gestrige Hof⸗Zeitung enthaͤlt eine Proclamation gegen bewaffnete Aufzüge und aufruͤhrerische Ver— sammlungen. Dieselbe ist sehr zweckmäßig und, wie wir fuͤrch⸗ ten, nicht ohne Veranlassung; aber in welchem Lichte erscheinen diejenigen, welche sie entworfen, und ihre Politik, die Maͤn— ner, welche zu Drohungen mit physischer Gewalt aufforderten, die bei der Aussicht, eine vollständig ausgeruͤstete Armee von Bir— mingham abmarschiren zu sehen, lächelten, die, wie Lord John Russell in seinem Schreiben an die Waͤhler zu Stroud einge⸗— stand, das Volk aufreizten zu jener Stimmung, die in Notthingham und Bristol in Flammen ausbrach, die Sicherheit des Eigenthums gefährdete und das Gesetz zum Diener der Unordnung machte.““ Die letzten zwei Jahre haben ohne Zweifel der radikalen Whig-Politik eine zierliche Buͤrgerkrone erworben. Eine Verfassung, in Kanada, ist suspendirt, eine zweite, in Jamaika, mit ungerechter Suspendirung bedroht, eine dritte, in Neu⸗Fundland, verdient, wegen zahlreicher Ge— waltthaͤtigkeiten, aufgehoben zu werden, und nun die gestrige Proclamation! Der Edelstein in der Krone wird jedoch der Bericht des Ausschusses im Oberhause seyn, namentlich die Aus— sage der beiden unverwerflichen Zeugen, des Obersten Shaw Kennedy und des Majors Warburton, die nach einander die Iclaͤndische Polizeimacht kommandirten.“

Es ist der Befehl gegeben worden, die fruͤher von der Prin⸗ zessin Sophie im Kensington-Palast bewohnten Zimmer fuͤr die

Herzogin von Kent in Stand zu setzen.

Ueber die neuen Pairs-Creirungen bemerkt der Stan— dard: „Die acht neuen Barons⸗-Kronen machen die Zahl von S2 Pairs-Ernennungen voll, die seit dem Eintritt der Whigs ins Kabinet stattgefünden haben, 82 Beförderungen in we— nig mehr als acht Jahren, namlich 2 Herzoge, Marquis, 14 Grafen, 1 Viscount und 61 Barone. Wir ziehen den Vis— count von der Zahl der Whig-Beförderungen ab, da derselbe (Lord Canterbury) unter Sir R. Peeh's Verwaltung befördert wurde, nachdem er 17 Jahre lang Sprecher des Unterhauses gewesen war, und wir koͤnnen hinzufuͤgen, daß er der Einzige von den 82 Pairs ist, der Anspruͤche wegen öffentlicher Dienste hat, die von Partei⸗Diensten unterschieden werden müssen. Von den 81 Whig⸗Beföoͤrderungen sind natuͤrlich die 61 Barone, so wie einige von den Grafen, z. B; der Graf von Leicester, neue Stimm en so daß die radikalen Whigs sich auf diese Weise um mehr als 60 neue Stimmen im Oberhause verstaͤrkt haben. Die Anspruͤche, welche die meisten der neuen Lords auf die ihnen übertragene Ehre haben, zeigen hinreichend, wie die Minister mit dem Volte stehen. Da sind die Herren Thompson, Col— borne und Brownlow, die von ihren fruͤheren Konstituenten aus dem Unterhause verdraͤngt wurden, oder Maͤnner, wie Sir John Stanley und Herr Chandos Leigh, die sich nicht auf dem Wahlngeruͤste zu zeigen wagten. Wir wissen nicht, wie den Radikalen außerhalb des Hauses die fuͤr sie gestellten Bedin⸗ gungen gefallen oder inwiefern sie ihre Sache durch die Erhe⸗ bung von acht unbedeutenden Personen in den Adelstand fuͤr gebessert halten werden. Wir sind indeß uͤberzeugt, daß eine solche Prostituirung der Pairie, welche die Aristokratie belei⸗ digt, ohne sie zu schwaͤchen, jene Koͤrperschaft nicht in besseres Einverstaͤndniß mit den Ministern zu bringen vermag, waͤhrend andererseits das Volk dieselbe durch eine Verbesserung des Unterhauses raͤchen wird.“

Die Dorset Chronicle will wissen, daß dem Lord John Russell, im Falle seines Ausscheidens aus dem Ministerium, eines der besten Aemter zugedacht sey, das die Krone zu verge— ben hat, naͤmlich das Ant des Controlleurs im Schatzamte, das mit einem Gehalt von 2000 Pfd. jährlich verbunden ist und auf Lebenszeit verliehen wird. Der jetzige Inhaber dieses Amtes, Sir John Newport, ist so krank, daß man taͤglich seinen Tod erwartet.

Bei dem Diner, welches Herrn Hume am Mittwoch in der Kron und Anker Tavern gegeben wurde, äußerte derselbe sich mit Hinsicht auf das Ministerium in folgender Weise:

„Was die Unterstiltzung betrifft, die ich den jetzigen Ministern habe zu Theil werden lassen, so fichte ich fast, daß ich mir bei mehr als Einer Gelegenheit eifrigeren und ergebene Freunde verscherzt babe, well ich mit Bejug auf diese Minister nicht das Verfahren elngeschla⸗ gen, welches meine eifrigen Freunde gewünscht hätten. Wären sie aber zu der Zeit ins Parlament gekommen, als ich in dasselbe eintrat,

säbrigen Mißbräuche der Tory⸗Ministerien hätten sie, wie ich, die langjährig ß ch 6

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Und in seiner hei, Rede im Unterhause bei der De⸗ batte über die Jamaika⸗Bill sagte Herr Hume:

„Das Minisserium macht einen sehr gefährlichen Versuch. Es hat den constitutionnellen Kechten der Kolonieen zu wenig Achtung gezollt. Wenn die Ministet bei dieser Maßregel beharren, so wirb keine Kolonie mehr zu der Britischen Negiernng Vertrauen haben. Es thut mir leid, daß diese Frage eine Partei⸗-Gestalt angenommen hat; es ist nicht meine Shuld, ich habe es dem Ministerium schon am 27sten v. M. gesagt, deß ich einer solchen Maßregel unmöglich würde beipflichten können. Ich muß daher heute Abend leider gegen das Ministerium stimmen, vas ich sehr ungern thue, da man wohl glauben könnte, ich wolle mich von der Partei abwenden, die ich so lange unterstützt habe. Ich möchte gern die jetzige liberale Verwaltung unterstützen; ich wünschte, sie am Ruder erhal⸗ ten zu sehen, aber ich kenn mich nicht Tag für Tag mit ihr in endlosen Angriffen auf tie gebeiligten Grundsätze der Verfassung berumschleppen lassen. Es schmerzt mich, zu hören, daß manche mei⸗ ner Freunde über constitutzonnelle Prinzipien so leichtsinnig denken; ich für mein Theil bin mit konsequent geblieben; denn ich bandelte gerade eben so, als von Lord Grey's Ministerium vorgeschlagen

wurde, die verfassungsmäßigen Rechte der Irländer zu suspendiren; ; ich handelte nach denselben Grundsätzen, als ich mich im Jabre 1819 den sechs Akten widersetzte; und auch bei der Kanadischen Bill im vorizen Jahre gab ich den Borstellungen meiner Freunde nicht nach. Viele meiner Freunde schlossen sich jenem ivrannischen Beschlusse an; ich glaubte gleich, daß derselke unselige Folgen haben würde; dies ist in Erfüllung gegangen, und eben so wird es mit der vorliegenden Maßregel gehen.“

In Monmouth hat sich ein Verein zur Beschuͤtzung des Lebens und Eigenthums gebildet, der aus den angesehensten Einwohnern der Stadt und Umgegend besteht, und bereits 200 Mitglieder zählt. Der Verein hat der Regierung seine Dienste angeboten, welche das Anerbieten angenommen und die erfor— derlichen Waffen liefern wird.

Ueber die Unruhen zu Llanidloes in Wales berichtet die Shrewsbury Ehroniele noch Folgendes: „Gleich bei dem Beginn der Unruhen sandten die Chartisten einen Boten an die Bergleute des Distrikts, die am Mittwoch in Llanidloes eintrafen und die Stadt durchzogen. Auch nach Merthyr Tydvil wurden zwei Boten gesendet, um Beistand zu holen, doch ist bis jetzt keine Nachricht von dort eingegangen. Die Leute sind mit Pulver u. s. w. versehen. Viele Personen be⸗ klagen sich daruͤber, daß man die Stadt so lange in der Ge— walt des Poͤbels lasse. Alle Geschaäfte sind eingestellt, und es herrscht große Bestuͤrzung. Am Mittwoch fuͤhrten die Char— tisten Einen ihrer Partei, der die Vorschriften verletzt hatte, an den Fluß und warfen ihn hinein. Es thut uns leid, sagen zu muͤssen, daß in Llanidloes eine eingewurzelte schlechte Gesin⸗ nung herrscht, und wir fuͤrchten, daß diese Unruhen nicht ohne Blutvergießen voruͤbergehen werden. Diese Chartisten sind so bearbeitet worden, daß sie mit kaltem Blute uͤberlegen, wer von den Herren leben soll und wer nicht, und einige von den Fa— brik-Unternehmern sollen bereits als solche, die sterben muͤssen, bezeichnet worden seyn! Mehrere von den großen Fabrik⸗Be⸗ sitzern haben Llanidloes am Donnerstag fruͤh verlassen und den Tag in Newtown zugebracht. Der Lord-⸗Lieutenant, Lord Clive, ist gestern schnell von hier abgereist, um Maßregeln zur Erhal— tung der Ruhe in der Grafschaft zu treffen, und sein Regiment Yeomanry hat sich freiwillig erboten, nach dem unruhigen Distrikt zu marschiren, wir glauben jedoch, dies wird nicht noͤ⸗ thig seyn, da eine hinreichende Anzahl regulairer Truppen be— reit ist, in jedem Augenblick nach Wales aufzubrechen.“

Belgien. Bruͤssel, 6. Mai. Der Bericht der Kommission, welche mit der Pruͤfung des Gesetz- Entwurfes beauftragt war, durch den ein nachträglicher Kredit von 300,000 Fr. dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten bewilligt werden soll, lautet wie folgt: „Sie haben die Central-Abtheilung des Budgets des Departements der auswaͤrtigen Angelegenheiten mit der Pruͤfung des Gesetz⸗ Entwurfes beauftragt, welcher diesem De⸗ partement einen nachtraͤglichen Kredit von 300,000 Fr. fuͤr neue Ausgaben wahrend des Jahres 1839 eröffnet Da nach Ab schließung des definitiven Traktats noch manche Interessen direkt zwischen Belgien und Holland zu reguliren sind, so konnte man naturlicherweise erwarten, daß nach Auswechselung der Ratifi—⸗ cationen gewisse Spezial⸗Kommissionen ernannt werden wuͤrden. Aus den bei der Regierung eingezogenen Erkundigungen laͤßt sich schließen, daß die bedeutendsten folgende seyn werden: eine Liquidations⸗ und Archiv Kommission, eine fuͤr die Bestimmung der Graänzen, welche in Mastricht zusammentreten soll, eine fuͤr den Abfluß der Gewaͤsser in Flandern, eine fuͤr die Schelde und endlich eine militairische Kommission. Die eigenthuͤmliche Be⸗ schaffenheit der Arbeiten dieser Kommission wird es wohl als

rathsam erscheinen lassen, daß einige derselben durch mehrere

Beamten zu verstaͤrken seyen. Wie schnell auch die Arbeiten vor sich gehen mogen, so läßt doch die Ausdehnung derselben kein baldiges Ende hoffen; ihr interimistischer Charakter, das ver⸗

haöaͤltnißmaͤßig theure Leben in Holland, die Verpflichtungen der

Stellung werden nothwendig einen Einfluß auf die Ausgaben ausuͤben. Außer diesen Kommissionen machten auch neue diplo⸗ matische Missionen, deren Nothwendigkeit sich voraussehen ließ, die vorgeschlagene Erhoͤhung nothwendig. Laͤßt man die poli⸗— tische Frage bei Seite, so nehmen wichtige Handels-Interessen den ihnen gebuͤhrenden ersten Platz in den Beziehungen zwischen 346 und Belgien ein; die mit Deutschland anzuknuͤpfende erbindung fordert die Sendung eines bevollmächtigten Mi— nisters nach Frankfurt; in Hamburg ist ein Geschaͤftstraͤger noth⸗ wendig, Bagern darf nicht ver nachlässigt werden; fuͤr Dresden ist ein Agent mit einem diplomatischen Range erforderlich und endlich mässen wir auch zu den zukunftigen Möglichkeiten eine gesandtschafitliche Verbindung mit dem Russischen Reiche rech⸗ nen. Außer diesen Missionen von einem mehr oder minder dauer— haften Eharakter wird Belgien durch seine neue Stellung noch zu mehreren einstweiligen genöthigt seyn. Die Ausgaben, welche eine Folge dieser neuen Beduͤrfnisse sind, scheinen der Kommis⸗ sion nicht unproduktiv bleiben zu wollen. Den Betrag dersel⸗ ben einer Untersuchung zu unterwerfen, war nicht gut thunlich; die Kommission hat ihn daher einstimmig unverkuͤrzt angenem— men und schlagt auch Ihnen, meine Herren, vor, den esetz⸗ Entwurf in seiner gegenwartigen Gestalt anzunehmen,

Die Belgischen nr. en sind ohne Ruͤcksicht auf die Par⸗ tei, weicher sie angehören, fast sämmtlich einverstanden mit dem von der Regierung verkuͤndeten Prinzipe, den Schelde, Zoll selbst zu übernehmen, Der Observateur, welcher ein Organ des „Widerstandes“ ist, sagt in dieser Denen, „daß es im all⸗

gemeinen Interesse des Landes liege, ntwerpens Handel bluͤ⸗ end zu schen, und daß bie Schelde⸗-Schifffahrt so leicht und o wenig kostspielig als möglich seyn müsse, damit es mit dem Holland bei dem Deutschen Transito⸗ Handel rivalistzen koͤnne;

daß darum der Verkehr wieder auf den Fuß von 1830 zu brin⸗ gen sey, wo auf unserem Hauptstrom kein Zoll existirte.

Belgischen Blättern zufolge, hat ein hiesiges Hand lungshaus ansehnliche Bestellungen auf kostbare Brabanter Spitzen erhalten, die fuͤr die Ausstattung der Großfuͤrstin Ma—⸗ ria Nikolajewna von Rußland bestimmt sind.

Seitdem Herr Smits zum provisorischen Direktor der Bank von Belgien ernannt ist, hat dieses Etablissement einen neuen Schwung genommen. Wie es heißt, wird sich jetzt die Regierung viel spezieller, als bisher, fuͤr dasselbe interessiren.

Schweden und Norwegen. Christiania, 30. April. (. A. 3.) Das gute Verneh⸗ men zwischen der Regierung und dem Storthing ist bisher durch keinen Vorfall gestoͤrt worden. Da die dreimonatliche Sitzungszeit des letzteren mit diesem Monat ablaͤuft, so hat man sich, wie gewöhnlich, mit dem Gesuch um Verlaͤngerung

an den Köoͤnig wenden muͤssen, welches denn wenigstens bis zu

Ende des Juni sofort zugestanden wurde. Von den vorgelegten Koͤniglichen Propositionen verwarf das Odelsthing nur diejenige

zur Beschräͤnkung der Hummerfischerei auf gewisse Menate,

binnen welchen, angenommenermaßen, dieses auf den Englischen

Maͤrksen sehr gesuchte Seethier eine Laͤnge von acht Zoll halte.

Weil indeß die Britischen Fischhaͤndler schon seit mehreren Jah⸗ ren keine Hummer unter diesem Maße zulassen, und die Na⸗

turgeschichte es in Zweifel läßt, ob es nicht eine zweifache Art

derselben, namlich eine großere und eine kleinere, welche immer nur achtehalb Zoll erreichte, gaͤhbe, fand man weitere gesetz⸗ liche Bestimmuüngen überfluͤssig; ja unzweckmaͤßig. Unter

den uͤbrigen Gegenstaͤnden der Berathung erwähnen wir die Ubernahme der Wacht“ und Polizei⸗Unkosten auf Jahr maͤrkten,

womit bisher die Gemeinden beschwert gewesen von der Staats- kasse; die Aufhebung gewisser Abgaben und Leistungen an die

Zuchthaäuser; einige durch die neue Gemeindeordnung bedingte Abänderungen in dem Institute der Vergleichs⸗Commissionen oder

Friedensgerichte, und die Befreiung von einigen Abgaben an die Stadt⸗Kasse Christiansands. Zur Unterhaltung und Verbesse— rung der Leuchtthuͤrme wies das Storthing im Ganzen eine Summe von 35,510 Spthlrn. 7 Sch. jahrlich an. Die Ma— rine⸗Anschlaͤge veranlaßten vom 20sten bis 25. April weitlaͤuftige Debatten. Es lag ein Plan der Regierung zu einer neuen Or— ganisirung des Norwegischen Seewesens vor, welcher hauptsaͤch⸗ lich auf Vertheidigung der ausgedehnten Kuͤsten durch kleinere Kriegsfahrzeuge wie auf die Unterhaltung der Verbindung zwischen den wichtigsten Punkten durch acht Dampfbste berechnet war, der indeß erst binnen einem Zeitraume von 15 Jahren zur Ausfuͤhrung kommen sollte. Das betreffende Comité empfahl unbedenklich die zu diesem Behuf von der Regierung verlangten Gelder, nament— lich eine Summe von 332,743 Spthlrn. 66 Sch. jährlich zur Anschaffung von Marine-Material. Der Bauer Fauchald wi— dersetzte sich aber einer solchen Verwilligung, und zwar nicht so⸗ wohl in Betracht der gegenwaͤrtigen Noth des Landes, die zu Ersparnissen rathe, sondern hauptsaͤchlich aus inneren Gruͤnden. Bei den mancherlei Verbesserungen des Seewesens und dem re— gen Erfindungsgeiste des Zeitalters, äußerte er in einem lichtvol— len Vortrage, lasse sich dermalen kein vollstaͤndiger Plan zur Er⸗ schaffung einer neuen Marine ausarbeiten; es gelte bloß lang⸗ sames und bedaͤchtiges Vorwaͤrtsschreiten und aufmerkendes Um— herblicken nach allen Seiten; Norwegen, als mit Schweden ver— einigt, muͤsse seine Unionspflichten redlich und thaͤtlich erfuͤllen; allein, zwischen Großbritanien und Rußland gestellt, sey Neutra⸗ litat Gebot der Politik, die jedoch zu keiner Fahrlaͤssigkeit ver⸗ leiten, sondern zu Verbesserungen reizen muͤsse, aus denen allmaäͤlig eine angemessene, wurdevolle Haltung hervor inge; der gegenwaͤrtige allgemeine Friedenszustand mache große Aufopferungen fuͤr das Seewesen unndͤthig, um so noöͤthiger sey es aber, die bestehen— den See⸗Etablissements zu erhalten und zu vervollkommnen, vor Allem jedoch die Verwaltung zu kontrolliren und sowohl dem Schlendrian als dem Einflusse niedriger Leidenschaften vorzu— beugen; was nuͤtze es, Tonnen Goldes anzuweisen, wenn Die⸗ jenigen, denen solche anvertraut würden, sich in so nachtheilige Lieferungs-Kontrakte einließen, wie mit Herrn Neumann in Stettin; in diesem Punkte gebe es vorerst und genug aufzu—

raͤumen; er schlage vor, fuͤr die naͤchsten drei Jahre nicht mehr als

das vorige Storthing zu bewilligen. Diese, wiewohl sogar von Herrn Riddervold bestrittene Ansicht wurde von einer entschei— denden Mehrhelt getheilt, so daß zur Anschaffung des gedachten Materials nur eine Summe von 215,891 Spthlr. 93 Schill, u Uebungsfahrten 26,000 Spthlr,, nebst 1000 Spthlrn. zur herb n der Loͤhnungen der hierzu ausgehobenen Mann— schaften, im Ganzen 356,168 Spthlr. 27 Schill. jahrlich fuͤr

die Marine verwilligt wurden.

Deutschlan d.

Dresden, 6. Mai. (L. 3) er S7jährige Sänger der Urania, Tiedge, hat seine treffliche Natur und Gesundheit aufs neue bewährt, indem er von einer mehrwöoͤchentlichen lebensge⸗ faͤhrlichen Krankheit in seinem hohen Alter wieder erstanden ist und mit der milden Jahreszeit bald so frisch und munter wie vorher zu werden verspricht. 9

Leipzig, 8. Mai. Zur Feier der Einfuͤhrung der evangelischen Lehre in Sachsen, namentlich in Leipzig auf den 19. Mai, fehlt es nicht an passenden Vorarbeiten und Bera⸗ thungen; hoffentlich wird der oͤffentlich ausgesprochene Wunsch wegen thäͤtiger Förderung der GustavAdolph-Stiftung, als eines zur Festhaltung und groͤßerer Verbreitung der evangelisch- lutherischen Lehre vielfach beitragenden Vereins, nicht unbeach⸗ tet bleiben, zumal, ungeachtet mancher unerwarteter Beitraͤge, die Einnahme im Jahre 1838 zu Ende kaum 7000 Rthlr. aus— machte. hi Buchhäͤndler⸗Messe, die gewohnlich in der Mitte der zweiten, sogenannten Meß-Woche, ihren Anfang nimmt und bis nach dem Pfingstfeste anhält, soll nicht guͤnstiger als die Waaren,Messe ausfallen. An Krebsen fehlt es nicht, wohl aber an baarer Zahlung, wodurch einige Verlegenheiten herbeigefuͤhrt worden sind. Sonst verlautet nichts von bedeutenden Insol⸗

venzen. Dem 18. Mai, wo die General-Versammlung der Actio⸗

naire der Leipzig⸗Dresdner⸗Eisenbahn⸗Gesellschaft gehalten wer⸗ den soll, sieht man mit ziemlich allgemeinem Interesse und nicht ohne Bangen entgegen. Der jetzige niedrige Stand der Actien, zu 88 pCt., die Ungewißheit wegen Herstellung des zweiten Geleises, wenn und wie sie bewirkt werden soll und das nicht vorzuͤglich guͤnstige Resultat der Einnahme von den Fahrten auf der Eisenbahn seit Vollendung derselben zwischen hier und Dresden, sind eben nicht geeignet, die Actiongirs zu neuen Opfern zu ermuthigen. Vielleicht daß die Regierung das Steuerruder des Unternehmens ergreift und die Summen vor—⸗ schießt, die noch von noͤthen sind. Nach der letzten Bekannt— machung betrug die Personen- Frequenz vom 28. April bis 4. Mai 8871 und die Einnahme von 28 Fahrten 7386 Rthlr.

17 gGr⸗

Stuttgart, 6. Mai. (Schw. M.) Schiller ist der große

Stoff, um den sich das Tagesgespraͤch bei uns dreht. Das für

die Bewohner ganz Neue eines öffentlichen Denkmals, eines Unternehmens von Privaten, hat Viele so aufgeregt, daß man die widersprechendsten Urtheile hoͤrt. Indessen geht der Verein seinen Gang mit Thaͤtigkeit fort. Bereits sind viele Fremde aus Augsburg, Köln, graetsert, Karlsruhe, Mainz, Mann“ heim, Muͤnchen, Weimar, Zuͤrich ꝛc., sodann auch Engländer, die wohl nirgends fehlen, theils angekommen, theils angemel— det. ie Nachfrage nach Eintritts Karten zum Feste ist, wie wir hören, sehr stark. Auch das Festmahl auf dem Museum wird zahlreich besucht werden. Daneben wird die Anwesenheit der Fremden, die Theilnahme der Einheimischen von Allen, die 2 Schillersches anzubieten haben, auf das ruͤhrigste ausge— eutet. Schiller-Denkmale von Gyps, Schiller Bonbons und Schiller— Trinkgläͤser, aus denen der Schiller-Wein vorzuͤglich mundet, Schiller⸗Dosen und Tabackspfeifen, Schiller⸗Musik und Schil⸗ ler⸗Lotterie, Schiller⸗Portraits in Miniatur und in ganzer Fi⸗ gur, und Schiller⸗Huͤte von Filz und von Stroh, die Schiller— Gogelhopfen nicht zu vergessen.

Braunschweig, 6. Mai. weis der ruͤhrenden Theilnahme, gewidmet dem Andenken der im Jahre 1809 vor den Thoren der hiesigen Stadt erschossenen Krieger aus der Schaar Ferdinand's von Schill, haben in die— sen Tagen Se. Majestät der König von Preußen dadurch gege— ben, daß Allerhoͤchstdieselben sich bewogen gefunden, jene blut— geduͤngte Todesstaͤtte, welche zugleich die irdischen Ueberreste der Dahingeopferten birgt, und auf welcher ein herrliches Denkmal und unfern demselben, gleichwie auf dem Kreuzberge bei Berlin, ein, zuerst fuͤr einen Invaliden des ehemaligen zweiten Bran— denburger Husaren⸗Regiments bestimmtes Haus mit einer

kleinen Kapelle sich erhebt, welche Gegend bis jetzt eine wuͤste

unfruchtbare Sandfläche ist, in Folge eines an den Herrn

von Vechelde gerichteten Schreibens, auf Allerhoͤchstihre Kosten

in eine schoͤne Garten⸗Anlage von fast anderthalb Morgen ge— genwäͤrtig umwandeln zu lassen. Eine unaussprechliche Freude hat solcher Akt des so hochverehrten Monarchen hier erregt, und wird nun diese fromme Stiftung, welche noch im Laufe dieses Sommers auf das feierlichste eingeweiht werden duͤrfte, fuͤr 6 Zeiten eine wahrhafte Zier unserer staͤdtischen Gemeinde eyn.

: Weimar, 8. Mai. Unser Erbgroßherzog hat heute eine Neise nach den Niederlanden und nach England angetreten. Die Abwesenheit wird, wie es heißt, bis gegen den Herbst dauern.

D e st ern ich.

Wien, 6. Mai. Se. Majestaͤt der Kaiser haben den Hof⸗-Kanzlei und Obergespan des Arader-Komitats, Stephan Szerenesy v. Szigeth, an die Stelle des zum Staats. und Kon— ferenz⸗Rathe beförderten Pankraz Somsich v. Säärd, zum Praͤ⸗

sidenten der Königl. Tafel in Pesth und Stellvertreter der per⸗ soͤnlichen Gegenwart des Koͤnigs in Gerichten (in Personasis

Praesentiae Regiae in Judiciis Locumtenentem) ernannt.

Preßburg, 2. Mai. (Preßb. 3.)

die der Theologie und die der philosophischen Wissenschaften.

Erstere wurde durch Herrn Albert Széty (Zoͤgling der protestan⸗

tisch theologischen Lehr-Anstalt in Wien und der Universitaͤt zu

So haben wir Schiller-Busennadeln von Gold und

(Magdeb. 3.) Einen Be

2. Die Superinten⸗ denz Helv. Tonf, jenseits der Donau besetzte in diesem Schul jahre zwei Lehr-Kanzeln an dem Kollegium zu Papa, und zwar

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Kommissarien dem alten Staatsrath untersagt, die Versamm⸗ lung auf den 6. Mai zu berufen. Zweimal versuchte der Rath, die Kommissarien von ihrem Entschlusse abzubringen. Als er sah, daß dies zu nichts helfe, sendete er in aller Eile die Her⸗ ren Tafiner und Stakalper nach Zuͤrich, um die Aufhebung des Verbots zu bewirken. Der neue Staatsrath erklärte sei nerseits den Kommissarien, er wuͤrde um jeden Preis die Ver— sammlung verhindern und nichts wurde ihn aufhalten. Es wird das gleichzeitige Erscheinen zweier neuer Zeit— schriften in Sitten angekündigt. Das Otgan der liberalen Partei wird (das Echo der Alpen“ und das der aristokratischen WVartei „der Vertheidiger der Religion und des Volkes / heißen Die Redaction des letzteren Blattes uͤbernimmt Herr Pailset.

tali ern. Mailand, 3. Mai. Der beruͤhmte Kupferstecher Pro⸗

fesser Anderloni hat von Sr. Maj. dem Kaiser far di Maj. r die Ueber reichung seines neuesten Werkes „Attillas 6 , E

dem Großen“ einen kostbaren Brillantri ĩ ; e ing erhalten, den ihm der Gouverneur der Lombardei, Graf von Hartig, 1

Rom, 30. April. Gestern ist der Papst von seiner Reise

nach San Felice hier wieder gluͤcklich ein i getroffen. Die Kardinaͤle und Erzbischoͤfe von Bologna, Benevent u Ravenna sind in Rom angekommen. 464 9

Der General-Vikar des Papstes, Kardinal della Porta Ro⸗ diani, hat eine Verordnung in Bezug auf die Prozessionen er⸗

lassen, die bei Gelegenheit der Canonisation mehrerer Heilige * n unter denen sich Alphons von Liguori befindet, gehalten * sollen. Den Gläubigen, welche daran Theil nehmen, wird eine in, auf . Jahre , . Vollstaͤndige Indulgenz er⸗ aͤlt derjenige, der am Himmelfahrtstage an allen Prozessionen Kirchen⸗-Besuchen ꝛc. Theil nimmt. Pr aresß .

d

Madrid, 27. April. Da jetzt auch der „Mensagero del Pueblo“, das Organ des Kriegs-Ministers Alalx, sich n. die

Aufloͤsung der Lortes ausspricht, so scheint diese Maßregel nun⸗

mehr definitiv beschlossen zu seyn, doch glaubt man, daß die Ausfuhrung derselben so lange verschoben werden solle, 66 die

Regierung von dem Ausgange des von Espartero gegen Rama⸗

les unternommenen Zuges offiziell unterrichtet worden ist. Saragossa, 29. April.

deutlicher. Das Fort Montalban ist in diesem Augenblick wahr scheinlich schon in den Haͤnden der Karlisten, u n nn. 1.

Tutanda werden ebenfalls von ihnen bebroht und durften in W ö schwerlich zu operiren im & Der General Ayerbe wird i i 3 ĩ ĩ .

irklichen Hofrath, Referendair bei der Königl. Ungarischen . im Stande seyn, weil Cabrera und Bal⸗

kurzem dasselbe Schicksal theilen.

maseda, aus Valencia zuruͤckgekehrt, sich mit uͤberlegenen Streit

kräften in Montalban befinden, wo sie ihre Artillerie erwarten,

die Haͤuser mit Schießscharten versehen und Barrikaden auf⸗— werfen. Ayerbe ist indeß von Daroca nach der Richtung von dontalban aufgebrochen, doch kann er ohne die Unterstuͤtzung

lich seit van Halen's Absetzung ohne Fuͤhrer.

habe und jetzt Oberst bei der Kavallerie Cabrera's sey.

Berlin), den die Superintendenz schon vor 21 Jahren an die

Stelle des verstorbenen Herrn? Ste . phan Sebestyen ernannte, besetzt; die Lehr⸗Kanzel der philosophischen Wissenschaften 3

Herr Franz Czibor (ebenfalls Zöoͤgling der Beriiner Universttät und durch sechs Jahre der Erzieher des talentvollen . /

Päzmändy, Sohnes des allbekannten und all gemein verehrten Vice⸗Gespans und Ober⸗Kurators, Dionysius , ein.

Kronstadt in Siebenbuͤrgen, 17. April. (Preßb Heute fand die Einweihung des durch Hrn. Karl 2A ff

holz aus Berlin erbauten neuen Orgelwerkes in der hiesigen

evangelischen Kathedralkirche statt.

Die Lebhaftigkeit unseres Handels hat seit einigen Jahren namhaft abgenommen, ja einzelne Zweige desselben, die ehedem ergiebig gewesen sind, gehen ganz ein; im Inlande selbst wer⸗ den viele Etablissements eingerichtet, die mit uns hier konkur⸗ riren; noch mehr aber fuͤhlen wir die Konkurrenz in den be— nachbarten Fuͤrstenthuͤmern, in denen unsere Handlungs⸗Com⸗ pagnie fruher so ausgebreitete Geschaͤfte gemacht hat. Selbst der Transitohandel hat in den letzten Jahren bedeutend abge⸗ nommen, weil die Donauschifffahrt rascher und zuverlaͤssiger ex⸗ pedirt; nur eine unmittelbare und schnellere Verbindung mit her Wallachei, als unsere durch ein halbes Jahr unpraktikable und in der zweiten Haͤlfte desselden äußerst taͤdiöse Straße zu Lande, wäre im Stande, den Verkehr zu erhalten, ja hinsicht⸗ lich der Einfuhr von Produkten, welche wir verarbeiten, wieder zu steigern. Aus diesem Grunde hat das Altschifffahrtsprojekt hier bei den besser Unterrichteten vollen Beifall sich verdient.

Schweiz.

Zuͤrich, 3. Mai. (8. A 3.) Die Debatten we 3 en der , ,. Dr. Strauß haben dem Mepußlitunc * Andr . en, einige Artikel uͤber die sogenannte Franzoͤsisch / katholische rche , ., Ehatel mitzutheilen. Nach den darin enthal⸗ 6 otizen soll dieser neue christliche Deismus bereits in Franzoͤsischen Departements verbreitet seyn, von 50 Predi— gern verkuͤndet werden und auch in Belgien Eingang sinden * ihm namentlich zu Bruͤssel zwei Kirchen gewidmet seyen . Primas der neuen Kirche ist der Stifter? selbst erna nn! ** * Leitung dieses geistlichen Oberhauptes stehen fuͤnf 24 rziehungs⸗Anstalten fuͤr Knaben und Maͤdchen von 7—= 13 6 * ein Seminar zur Bildung junger Geistlichen. . ahr traußsche Sache hervorgerufen, erscheinen noch en cl reiche literarische Nächzuͤgier, ohne doch bei der eg vue . Publikums besonderen Eindruck zu machen e ö 37 er Zuͤrich⸗Baseler Eisen bahn / Gefellschaft is e , e weng wn s ten gelle, durch die Eisenbahn gestörten Stra e Herr. er , . . dem Staate 1 den Ertrag 6. Ye n enn 36 3e 1 von 9 zu zehn Jahren entweder ver n ö 9 urch ein iedegericht festzusetzende Entschaͤdi Hat * e Arbeit binnen zwei Jahren nicht be onnen, so fl die auf * ertheilte Konzesston erioschen 265 . ir. 2, Apri (Schw. Bl) Wie es sich nach den nstructionen des Vororts voraussehen ließ, haben die Bundes

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Tilsit, 7. Mai. Seit dem 30sten v. M. ist das Wasser im Memelstrom nur um 11 Zoll gefallen, e ,

gleich das Haff wenigstens so weit vom Eise frei ist, da seit mehreren Tagen Fahrzeuge von e,. hi g m, Unter diesen Umstaͤnden ist die Gefahr fuͤr die schon sehr unter— waschenen und geschwaͤchten Damme noch fortwaͤhrend ungemein groß, und sie sind nur durch Tag und Racht andauerndes eifri⸗ ges Arbeiten zu halten. Unterhalb der großen Eindeichung der Kaukehner Niederung, beim Dorfe Ackmenischken, ist ein kleiner, neu geschuͤtteter Samm gebrochen, und ein Unterfoͤrster—⸗ Etablissement von Ibenhorst ganz zerstoͤrt worden; eben so hat die Fluth im Dorfe Jodekrand bei Ruß mehrere Gehoͤfte weg⸗ geschwemmt. Das letztere Staͤdtchen hat in großer Gefahr ge— schwebt, da der, dasselbe schuͤtzende gemauerte Kopf fortgerissen worden ist. Durch Kähne, die man, mit Steinen gefuͤllt, an der Stelle des eingestuͤrzten Mauerwerks versenkt hat, ist einem weiteren Unterspuͤlen der, schon von ihren Bewohnern verlasse—⸗ nen Haͤusern vorgebeugt worden. Die nicht eingedeichte Plasch⸗ ker Niederung, in welcher das Wasser seit 19 Tagen in allen Wohnungen und Staͤllen mehrere Fuß hoch steht, leidet unge⸗ mein, und wird wohl noch laͤngere Zeit in diesem traurigen Zustande, der auch außerdem Alles fuͤr die Wintersaaten be⸗ fuͤrchten laßt, verbleiben. An der großen Kurmeszisbruͤcke auf 9. ,, . 6 sind auch die spaͤteren Beschäͤdigun⸗ ausgebessert worden, und di icati findet auf das reger e statt. . R

Pillau, 3. Mai. Handel. Am 26sten v. M wurde das 9 vom Eise frei, worauf alle . Koͤ⸗ nigsberg zum Befrachten abgingen, allein wegen der schlechten Getraidepreise, besonders in England, ist der Handel in Koͤnigs⸗ berg flau. Die Preise sind fur Weizen und Roggen mitkel⸗ maͤßig, und in Folge der vorjährigen, mitunter naß eingebrach⸗ re nn . ,,. das , Getraide ist hoch im besonders der Hafer, da ens i ĩ Bedarf vorhanden ist. l * I

= Danzig, 4. Mai. Nachdem die Weichsel nunmehr

vom Eise ganz befreit ist, hat die Schifffahrt . ö.

Lebhaftigkeit zugenommen, und die Waaren . Transporte zur

3 . 6 23 n haben * ehoͤrt. Ei gen Monat hier uͤberhaupt 100 ĩ

S4 Schiffe ausgelaufen. e. .

Posen, 7. Mai. In der Straf⸗Anstalt zu Rawlie besanden sich im Jahre 1838 uͤberhaupt R gi flinge 19 die tagliche Durchschnittszahl betrug 499. Es sind odhr⸗ d dieses Jahres 387 eingeliefert und 344 entlassen worden; 36

etinirte aber verblieben Ende Dezembers in der Anstalt. Der

und fuͤr die Anstalt 1812 Rehlr', zusammen also 17 805 r.,

Die traurigen Folgen der Auf⸗ hebung der Belagerung von Segura zeigen sich mit jedem .

der zweiten Division nichts unternehmen, und diese ist bekannt

Spanische Gränze. Das Eco de Aragon meldet, daß unter den Karlisten, die in dem vom General Ayerbe bei Segura gelieferten Treffen verwundet wurden, sich auch ein Franzoͤsischer Legitimist, der Graf Donadieu befinde, der fruͤher im Generalstabe des Generals Bourmont in Portugal gedient

noch immer 182/39 Fuß uͤber dem niedrigsten Wasserstand, ob⸗

31/9 Pf. verdiente. Die Verpflegungs⸗ und ĩ

Kosten beliefen sich auf 24,137 . oder —— 48 Rthlte 11 Sgr. 2 Pf.; es mußten also, als durch den Ver dienst nicht gedeckt, 11,332 Rihlr. zugeschossen werden. Von den 357 eingelieferten Verbrechern hatten 188 fruͤher Schul Unterricht dnn, an, 2, aber geblieben 3 von welchen a e im Religions-Unterricht

Unterricht in der Anstalt nn,, dt nn n Gan

Breslau, 2. Mai. Die Geschaͤftswirksamkeit der Sen er al Kom ission füuͤr Schlesien hat im Jahre nachstehende Ergebnissc erzielt. Es sind durch 23 be— sttigte Rezesse 568 Auseinandersetzungen vollständig beendigt er ge. urch diese sind 43,550 Gespanndiensttage und 391, 04 Handdiensttage zur Ablosung gekommen; 65, 45617, Mor⸗ gen Landes Ginslich separirt; 103, 16651 /. Morgen Landes von ver⸗ . ervituten befreit; 35 Schulaͤmter verbessert; 3 neue w. * errichtet; 27 Hoͤfe abgebaut; 19 neue Stellen erbaut Die Gesammt⸗Ergebnisse der General⸗Kommission vo 14 n Schle⸗ . ö 85 demnach dahin: Es sind uberhaupt 2. gewesen . Sachen. Von diefen sind bis zum Schluß des 26 ö 10, 03 beendigt, za bis zur Aufnahme des Re— * ö 36 22 und 11 noch in der Vorbereitung begriffen. ch Hie Leendigten Sachen sind 1560 neue Eigenihuͤmer! mit Landbesitz von 169, 01015, Morgen gebildet; 104 neue . 2 226 Hoͤfe angebaut; 2956 neus Stellen er— . Schulaͤmter, theils verbessert, theils neu errichtet; ; 6,3 Gespanndienste und 2, 7a, 6 Handdiensttage ab e. loͤst und 1,920, 12 Morgen Landes theils ganz separirt cha von verschiedenen Servituten befreit worden. ;

Magdeburg, 8. Mai. (Magd. 8. U schifffahrts⸗ Verbindung mit Hane 92 , , . sem Jahre eines uͤber Erwartung guͤnstigen Fort angs und ver⸗ dient um so mehr die Beachtung des reisenden Publikums da mit Vermehrung des Verkehrs auch für die Bequemlichteit in jeder Hinsicht mehr gesorgt ist, während die beiden Schiffe der Magdeburger Gesellschaft Paul Friedrich“ und „Kron⸗ prinz von Preußen“, jetzt die Reise niederwaͤrts in einein und aufwärts in zwei Tagen regelmaͤßig zuruͤcklegen. Der Perso⸗ nen⸗ und Guͤter⸗ Verkehr hat gegen voriges Jahr um das Dop— pelte zugenommen und ist nach den bisherigen Resultaten nicht zu bejweifeln, daß, sobald das dritte Schiff der hiesigen Ge— sellschaft in Dienst treten wird, der Verkehr mit 1

der Transportmittel nicht nur gleichen Schritt alten, sondern noch bedeutend zunehmen wird, wenn die Eisen ahn nach Leip⸗ zig erst vollendet ist, welche ubrigens, dem Vernehmen nach, bereits in einigen Wochen bis Schönebeck befahren werden soll.

Telegraphische Nachricht.

Köln, 19. Mai. Nachrichten aus . vom Sten d. M. zufolge, ist durch telegraphische Depesche aus Calais die Nach⸗ richt eingegangen, daß das Englische Ministerium in der Frage wegen Jamaika eine Majoritàaͤt von 5 Stimmen gegen sich gehabt, und in Folge dessen seine Dimission eingereicht hat.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Der Königlich Sächsische Hofsänger, Herr Ti = scheck, ist nun in vier Rollen hier , . redn 96 als Georg Brown in der „weißen Dame“, als Lord Arthur in den „Puritanern“ und zweimal als Adolar in „Euryanthe“. In allen dielen Partieen hat derselbe fich den lebhaftesten und im vollsten Maße verdienten Beifall des hiesigen Publikums erworben, und mit Bedauern vernimmt man, daß wir diesen ausgezeichneten dramatischen Sänger nur noch einmal, als Robert der Teufel, hören sollen. Er gehönt zu den wenigen Künsilern, die, ohne durch absichtlich gesuchte Effekte zu blenden, ohne scharfes Hervorheben einzelner Stellen, durch / gleichmäßige Ausbildung und schöne Harmonie aller Theile ihrer Lei⸗ stungen den tiefsten Eindruck auf die Gemüther hervorbringen. Von der Ratur mit einer der serlenvollsten Tenorstimmen und mit einem feinen musikalischen Sinn und Gehör begabt, wobon sein stets goldreines Ansetzen und Festhalten des Tons ünd sein geschmack⸗ voller Bortrag deutliches Zeugniß geben, hat Herr Tichatscheck es offenbar auch an den fleißigsten Studien nicht fehlen lassen, wie man aus der im Gesange fast ganz erreichten Ueberwindung seines Dia—⸗ lekts, aus der musterhaften Deutlichkeit seiner Aussprache, aus der vollkommen schönen, von aller Manier freien Methode seines Sin gens und aus der edlen Haltung seines Spiels ersehen kann. Dies Alles kam dem Sänger ganz besonders in der Rolle des Adolar zu Statten, in welcher er fast ähnlich wirkte wie sonst unser unvergleich⸗ licher Tenorist, Herr Bader, den leider seine vorrückenden Jahre ge⸗ nöthigt zu haben scheinen, auf diese Partie zu verzichten. Doch auch als Arthur in der gestern gegebenen Sper „die Puritaner“, von Bel lini, war der zum Herzen dringende Gesang des Herrn Tichatscheck, namentlich in der chlußscene, von ergreifendem Eindruck. So dar⸗ gestellt und gesungen, wie wir diese Oper überhaupt gestern hörten, da Dlle. Löwe, Herr Bötticher und Herr Z3schiesche sämmt⸗ lich ausgezeichnet bei Stimme waren und st euer spiel⸗ ten, ist auch ein Werk von so geringem wan f fi rn Werthe nicht ohne Wirkung; man wird hingerissen durch den ausbrucksvollen Vortrag der überaus sangbaren Melodteen und überhört die Schwäche der Erfindung, die Eintönigkeit der Harmonte und die Mangelhaftig⸗ keit der Charakteristik, woven nur wenige Stücke der Oper, und selbst diese immer nur stellenweise, eine Ausnahme machen. Reben einigen vorzüglichen Opern-Vorstellungen bot ung die verflossene Woche auch ein geistliches Konzert, welches der Königl. Militair-Mussfdirefror Herr Wieprecht, der Gesanglebrer Herr Teschner und der Organsst Herr Haupt zum Besten der Klein⸗Kinder-Warteschulen veranssaltet hatten, und das sich eines sehr zahlreichen Besuchs erfreute. Eine andere geistliche Musik. Aufführung, die des Dratorums Absalon / von Friedrich Schneider, wird, ebenfalls in der Garnsson⸗Kirche, nächsten Mittwoch von dem hiesigen Musik-Direktor, Herrn Julius Schneider, zum Besten der Ueberschwemmten in Preußen bewẽerkstelligt werden und darf ge⸗ wiß auf nicht minder zahlreiche Zuhörer rechnen. Und damit es an Mannigfaltigkeit der musifalischen Genässe nicht fehle, ist auch das berühmie Quatuor, die Gebrüder Möller aus Braunschweig, hier eingetroffen, und wir haben in der nächsten Woche drei Stresch⸗Duar⸗ ter- Spoireen, Montag. Yeittwochs und Frertags, im Jagorschen Saale, von diesen vier Virkuofen zu erwarten, die durch Sauberkeit, Ang druck, zauberischen Einklang ihres Spiels einzig dasteben. 10.

Altertht mer und Kunst- Denkmale des Erlauchten Hauses Hohenzollen,. Herausgegeben von Ru— i Freiherrn von Stillfried. tuttgart und Tuͤ⸗ bingen. Verlag der Cottaschen Buchhandlung, 1838, im

. ten Folio. rr Herausgeber hat seit ren viele fee, . 53 Spuren 1 , ie Er eG Zu sammenhanges unsereg Königl. Faufes mit den, . ;

sihungen dieses erhabenen Geschlechts verweilt. Die Refultate fein

Arbeits-Verdienst der Sträflinge betraͤgt baar 11,295 383. so daß jeder der beschaͤftigt gewesenen 290 Rehlr. 10 .

mnzollern in Schwaben führen möchten; ; G . , Line ng fn ge, ge m, . ie

un

trebens sehen wir hier in sehr geschmackvoller Form dargeleg