Frankfurt a. M., 14. Mai.
Hesterr. So / Met. 107 G. Ae 1011 G. wo, 253,5 283.5. Bank- Actien 1835. is37. ᷣ Loase au 300 Fi. 1311. 13. Loose zu 109 FI. 283 6. Pram. . Sch. 721. G. do. A/ Anl. 1021 / G. 679. So, Span. Anl. S5. 5Is3. 212069 Holl. S3 / s. 33. Fisenbahpn? Actien.“ St. Germain 705 ir. Versailles rechtes Ufer 730 G. do. linkes Ufer 265 Br. ,, . 30 6. Bordeaux - Teste =. Sambre - Meuse — Leipzig - Dresden 90 hr.
— Köln- Aachen 8s Br. Comp. Centrale Hamburg, 15. Mai. . ank -· Actien 1532. 18530. Engl. Kuss. 1098. 1097.14.
Meteorologische Beobachtung Morgens] Nach nnttags Abends Nach einmaliger 6 uhr. 2 uhr. 10 utr. Dee bachtung.
—
1839. 16. Mai.
Par. 334 70“ Par. Quellwärme 780 R. 920 R. Flußwärme 11'806 R. R. Bodenwärme 8,70 R. Ausdünstung 6, 22 Rh. Niederschlag Oos“ Rh.
Luftwarme Thauyunkt Dunstsattigung
Wetter regnig. trilbe. regnig. J 9uig
S168. S286. NW. Warme we chsel 13,10 a. S2. — 6,2090 4 970 R.. - 4,2 0 9.. 66 pCt. W SWB.
Wind .. ... 6. Wolkenzug . .. Tagesmittel: zd 0 Par..
Königliche Schau spiele.
Sonnabend, 18. Mai. Im Opernhause: Konzert. 1) Auf Begehren: Ouvertuͤre zur Oper Fidelio, von Beethoven. 2) Große Polonaise fuͤr das Pianoforte, von Chopin, vorge⸗ tragen von Herrn G. N. Wysocki. 3) Konzert fuͤr die Violine, von de Beriot, vorgetragen von dem 12Jährigen A. Moͤser, Sohn des Königl. Musit⸗/ Direktors Möoͤser. 4) Krakowiak, Fantasie und Rondo fuͤr Pianoforte, komponirt und vorgetra— gen von Herrn Wysocki. 5) Fantasie und Variationen fuͤr die Violine, uͤber Themata aus der Oper: Die Gesandtin, komponirt von dem Königl. Musik-Direktor Moͤser, vorgetragen von seinem Sohne August. Hierauf: Der Ball zu Ellerbrunn, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Mad. Deffoir, meren Stadttheater zu Leipzig: Hedwig von der Gilden, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Spectaele demandé. 1) Jean, ou: Les
21600 892. 6. Partial-Obl. 1551 t, Br.
Preuss. Poln. Loose 67 4.
33 574
fruits de l'Education, vaudeville en 3 actes, par Mr. Théaulon. 2) La seconde représentation de: Dieu vous bénisse! vaudeville nouveau en 1 acte, par M)XI. Duport et Ancelot. (Dans la premiere piéce Mr. Saint-Aubin remplira le role de Jean.)
Sonntag, 19. Mai. Im Opernhause: Die Nachtwand⸗ lerin, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Bellini.
Im Schauspielhause: Romeo und Julia, Trauerspiel in 3 Abth., von Shakespeare. (Mad. Dessoir-; Julia, als Gastrolle. )
Montag, 20. Mai. Im Opernhause: Der Seeraͤuber, großes Ballet in 3 Abth., von P. Taglioni.
Im Schauspielhause: Emilia Galotti, Trauerspiel in 3 Abth,, von G. E. Lessing.
Dienstag, 21. Mai. Im Opernhause: Figaro's Hochzeit, Oper in 2 Abth, mit Tanz. Musik von Mozart. (Dlle. Wuͤst, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden: die Graͤfin, als Gastrolle.)
Im Schauspilelhause:; Franzoͤsische Vorstellung.
Mittwoch, 22. Mai. Im Opernhause. Mit Allerhoͤchster
Genehmigung: Benefiz⸗-Vorstellung fuͤr die Koͤnigl. Solo-Tän— zerin Dlle. Wagon. Le colonel, vaudeville en 1 acte, par Scribe. lle. Wagon: Elise) Dann: Der 4te Akt der Oper: Robert der Teufel. Und: Die Sylphide, Ballet in 2 Abth., von Ph. Taglioni. (Dlle. Wagon: die Sylphide.) Der Verkauf der Billets wird von Montag, den 20sten d., in der Wohnung der Dlle. Wagon, Friedrichsstraße Nr. 184, eine Treppe hoch, stattfinden. .
Im Schauspielhause: Die Einfalt vom Lande, Lustspiel
in 3 Abth., vom Dr. C. Toͤpfer. (Mad. Dessoir: Sabine.) Und: Das Tagebuch, Lustspiel in 2 Abth., von Bauernfeld. (Mad. Dessoir: Lucie, als Gastrollen.) Köoͤnigsstädtisches Theater.
Sonnabend, 18. Mai. Die Seeraͤuber. Vaudeville ⸗Posse in 2 Akten, von A. Cosmar. Vorher: Die Schwaͤbin. Lust— spiel in 1 Akt, von Castelli.
Wegen Krankheit des Herrn Plock kann das Lustspiel: „Liebesintriguen“ nicht gegeben werden. Die dazu bereits verkauften Billets bleiben zur heutigen Vorstellung guͤltig oder
kann der Betrag dafuͤr bis 6 Uhr Abends in Empfang genom—
men werden. Sonntag, 19. Mai. Belisar. Oper in 3 Abth., von ammerano, uͤbersetzt von Johann Hähnel. Musik
Salvatore von Donizetti.
Montag, 20. Mai. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauber⸗Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.
Mittwoch, 22. Mai. Auf Begehren: Der Brauer von Preston. Komische Oper in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen der Herren Leuven und Brunswick, vom Freiherrn von Lichten⸗ stein. Musik von Adam.
Markt ⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 16. Mai 1839.
Zu Lande: Roggen 1 Rihlr. 19 Sgr., auch 1 Rihlr 13 Sgr; große Gerste 1 Rthlr. ii Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 Rtblr. Sgr., auch 28 Sgr. 9 Pf. Eingegangen sind A1 Wispel. 12 Scheffel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., und 2 Riblr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 28 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rtblr. 16 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr.; fleine Gerste 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rtblr.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 135 Sgr. Eingegangen sind 1736 Wispel 10 Scheffel.
Mittwoch, den 11. Mai 1839.
Das Schock Stroh 8 Rtblr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr. Der Cent⸗
ner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr. Branntwein ⸗Preise vom 10. bis 16. Mai 1839.
Das Faß von 200 Quart nach Tralles 3 pCt., nach Richter a0 pCt., gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung. Korn⸗ Branntwein 21 Riblr.,, auch 20 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Kartoffel⸗ Branntwein 18 Rthlr. 15 Sgr., auch 18 Rtihlr.
Kartoffel ⸗Preise.
Der Scheffel Kartoffeln 18 Sgr., auch 10 Sgr.
In Vertretung des Redacteurs: Wentzel.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
—
Bekanntmachungen. ,
— ö — . ; ö . —— . 2 Allgemeiner Anzeiger fuͤr die
III. Im Falle der Verpachtung:
4. Für die kleine Mühle 9u6 Thlr. 21 sgr. 2pf. incl.
* 9 ö Preußisch Staaten preußischen S en. Zur Wahrnehmung der Gerechtsame wird der Ju⸗— stiz-Kommissarius John zu Neusalz vorgeschlagen.
Bekanntmachung. Das Bad Brückenau — seiner vortrefflichen Heil⸗
Bekanntmachung.
Die resp. in und bei Marienburg an dem künsilich angelegten Mühlenkanale belegenen A Königl. Wasser— miülhlen, und zwar:
a) die kleine Mühle mit 114 IRuthen Magd. Land in der Vorstadt Marienburg, b) die Mittelmühle mit Morgen 173 Ruthen
Land in der Vorstadt Marienburg, d
c) die Bäckermühle mit 5 Morgen 829 ¶Ruthen
315 Thlr. Gold,
B. für die Mittelmühle 1118 Thlr. 3 sgr. 8 pf. inel. 372 Thlr. 15 sgr. Gold,
C. für die Bäckermühle 820 Thlr. 19 sgr. 9 pf. incl. 272 Thlr. 15 sgr. Gold,
D. für die Landmühle 797 Thlr. 1 sgr. 10 pf. incl. 265 Thlr. Gold.
Die Beschreibungen von den A Mühlen und den
azu gehörigen Wasserleitungen. Bollwerken, Schleu—
La
g) die Landmühle mit 21 Morgen 101 Muthen
La
von Mariendurg entfernt, sollen, nebst den dazu eh rigen und vorhandenen Werken, Inventar enstüͤcken, von Trinitatis 1810 ab im Einzelnen oder zusammen
nd; 1 Meile
nd; z Meilen
sen, Brücken und Wegen, die Taxen von dem Mate— rialwerthe und den zu den Mühlen gehörigen Anlagen, die Ertrags-Anschläge von den Ländereien, die Ueber— sicht der jährlichen Kosten zur Unterhaltung der Müh— len und der denselben zur Unterhaltung zugewiesenen Bauwerke, so wie die Verkaufs- und Verpachtungs— Bedingungen, können in der Finanz-Registratur der
an den Meistbietenden verkauft oder auf 24 Jahre anderweit verpachtet werden, je nachdem ein besseres Gebot abgegeben wird. . =.
Die klein Mühle hat 3 oberschlägige Mahlgänge mit 11 Fuß nutzbarein Gefälle und kann, nach der isherigen Erfahrung in den Monaten März, April und Mai mit 3 Gängen durch 8i Tage, in der Zeit vom 1. Juni bis 15. September durch 93 Tage mit 2 Gängen, vom 16. September bis 15. Dejember durch 8s Tage mit 2 Gängen und von da ab bis zum 1. März in 78 Tagen mit 2 Gängen arbeiten und in dieser Zeit 63,269 Scheffel Roggen⸗ oder Gerstenschroot, fein gebenteltes Weizen- und Roggen⸗ mehl, ordinaires und schlichtgemahlenes und gebeuteltes Roggen⸗Brodmehl fabriziren. ö. ö
Die Mittelmühle hat A oberschlägige Mahlgänge mit 12 Fuß nutzbarem Gefälle und kann ebenfalls nach bisheriger Erfahrung in den Monaten März, April und Mai mit allen A Gängen durch 85 Tage, in der Zeit vom 1. Juni bis 15. September mit 2 Gängen 86 Tage, vom 16. September bis 18. De— sember mit 38 Gängen 86 Tage und vom 135. Dezem⸗ ber bis zum 1. März mit 2 Gängen 70 Tage arbei⸗ ten und in dieser Zeit 123,810 Scheffel Roggenschroot, fein gebeuteltes Roggen- oder Weizenmehl, ordinaires, . und gebeuteltes Roggen-Brodmehl abriziren.
Die Bäckermühle hat A oberschlägige Mabhlgänge mit 133 Fuß nutzbarem Gefälle und kann erfahrangs— mäßig in den Monaten März, April und Mai mit allen A Gängen durch 86 Tage, in der Zeit vom 1. Juni bis 15. September mit 2 Gängen 86 Tage, vom 16. September bis 15. Dezember mit s Gängen s5 Tage und vom 16. Dezember bis 1. März mit 2 Gängen 70 Tage grbeiten und in dieser Zeit 71, A185 Cheffe grobe Graupe, fein gebeuteltes Rog en⸗ oder Weizenmehl und schlichtgemahlenes Roggen—
rodmehl fabriziren. 3 .
Die Landmühle hat 3 oberschlägige Mahlgänge mit 115 Fuß nutzbarem Gefälle und kann in den Mona⸗
ten März, April und Mai mit allen 3 Gängen durch S6 Tage, in der Zeit vom 1. Juni bis 18. September S6 Tage mit 2 Gängen, vom 18. September bis 15. Dezember mit 3 Gängen 85 Tage und vom 46. Dezember bis zum 1. Märj mit 2 Gängen in 70 Ta⸗ gen erfahrungsmäßig arbeiten und in dÿeser Zeit ös, 685 Scheffel fein gebeuteltes Roggenmehl, schlicht⸗ emahlenes Roggenmehl, Roggenschroot und Graupe abriziren. ; .
34 Ermittelung des Ertrag swerthes ist mit Rück sicht auf die Lofal⸗Verhältnisse resp. ,. 4. I und 1 in dieser Summe angenommmen.
Die Minima des Kaufgeldes sind festgesetzt:
J. Im Falle des reinen Verkaufs:⸗:.
A. Für die leine Mühle auflan 767 Thlr. 19 sgr. 2 pf.
B. Mittelmühle » 29,288 1 2 8 *
C. * Bäckermühle » 21,469 23 9 * u. I. Landmühle 20,333 5 10 *
II. Im Falle des Verkaufs mit Vorbehalt des
Domainen⸗Zinses Der Domalnen-Zing auf 300 Thlr. und das Einkaufsgeld 13,517 Thlr. 19 sgr. 2 pf. der Domainen-Zins auf 606 Thlr. und das Einkaufsgeld 15753 Thlr. J sgr. 8 pf. der Domainen⸗Zins auf 86 Thlr. und das Einkaufsgeld 115311 Thlr. 23 sgr. 9 pf., ad D. der Domainen-Zins auf A30 Thlr. und das
ad A. ad B.
ad C.
unterzeichneten Regierung, so wie auf dem Domainen—
len haben wir einen Termin auf den ber c., Vormittags 10 Uhr, im Geschäfts-Lo⸗ kale des Rentamtes Marienburg angesetzt, und werden Kauf⸗ oder Pachilustige, welche hinreichendes Vermö— gen besitzen und sich hierüber im Termine vollständig ausweisen, weder haar oder in gültigen Staats⸗Papieren, sogleich
Rentamte Marienburg, eingesehen werden.
Für die Ertrags-Berechnungen wird jedoch keine Gewähr geleistet.
Zur Veräußerung und resp. Verpachtung dieser Müh 27. Septem⸗
— 0.
auch eine angemessene Caution, ent⸗ deponiren, eingeladen, in demselben zu erscheinen. Danzig, den 11. April 1839.
Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Dom at nen
und Forsten.
i n R n n 9.
Alle diejenigen, welche rechtsbegründete Forderun⸗ gen und Ansprüche an die Verlassenschaft des unlängst ju Franzburg verstorbenen Landraths, Majors und Ritters Carl Friedrich von Sodenstjerna, machen zu können glauben, werden, mit Beziehung auf die den Stralsundischen Zeitungen in extensg inserirten La⸗ dungen vom heutigen Tage, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, als den 17. Mai, den 7. und 28. Juni d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht bei Vermeidung der am 12. Juli e. zu erkennenden Prä— klusion, hierdurch aufgefordert. Datum Greifswald, den 20. April isss. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.
v. Möller, Praexzes.
Editktal⸗Citatton.
Freystadt in Nieder-Schlesien, den 209. Febr. 1839. Königl. Preuß. Stadrgericht.
Subhastation s⸗Patent.
Das dem Eigenthümer Martin Erdmann Moritz gehörige, zu Landsberger Holländer belegene, im Hv— pothekenbuch suh No. 19 pag. 73 verjeichnete Hollän⸗ dergut mit 52 Morgen Magdeburger Maaß, auf 7498 Thlr. 19 sgr. AM pf. abgeschätzt, soll in nothwen diger Subhastalion verkauft werden. Der Bietungs— Termin ist in unserm Gerichts-Lokal auf
den 2. Dezember 1839 Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts-Rath Hirse— korn angesetzt. Die Taxe, der neueste Hopothekenschein und die Kaufbedingungen sind in unserer Registratur einzusehen.
Landsberg a. d. W, dem 7. Königl. Preuß. Land⸗
Mai 1839. . und Stadtgericht.
Das in der Nähe der von Danzig nach Pr. Star⸗ gard führenden Landstraße, 33 Meile von Danzig, be⸗ legene Rittergut Gr. Mierau und die dazu gehörige Freischulzerei sollen auf den Wunsch des Herrn Besitzers am 18. Juni d. J., Vormittags 11 Uhr, in mei— nem Geschäfts-Lokale hierselbst an den Meistbietenden verkauft werden. . . Die ganze Besitzung enthält nach landschaftlicher Er⸗ mittelung de 1835 78 Hufen 12 Morgen Magdb., da—⸗ von sind 222 Morgen 170 AMRuthen Acker lter, 562 Morgen 96 URuthen Isster und 239 Mergen 5a IRuthen LVter Klasse, und 389 Morgen 1839 A Ru⸗ then z jährig Roggenland, 124 Morgen 126 Ruthen Wiesen à 8 und 1A Centner und 563 Morgen junger Laubholz⸗Wald. . Das Gut wird mit Inventarium und Brennerei— Geräthschaften verkauft, Zuschlag und llehergahe erfolgen sofort, und ertheilt der Ünterzeichnete nähere Auskunft. Dirschau, den 7. Mai 1839. . . Der Justiz⸗Kommissarius Schütz.
Aus dem Russischen. Nr. M82. . Hung.
Demnach das Bjelsko-Drogitschinsche Kreisge— richt, in Folge der Üfasen des Bjelostotschen Civil⸗ Tribunals vom 25. November 1838 und 22. Ja⸗ nuar d. J. unter vir. 3387 und 172 Willens ist, die schließliche Erlaubniß zur Theilung des im Bjelskischen Kreise sich befindenden Erbguts Ka— leija, und zur Absonderung des von demselben der Krone von den Rebellen Ferdinand und Karl Wen—
Auf dem Hause Nr. 160 der Stadt, welches früher
1819 von hiesiger Stadtgemeinde sub hasta erkauft wurde, haften aus dem Hypotheken-Instrumente des früheren Besitzers Spieß vom 25. Januar 1806 und Recognition de eodem für dessen minorenne, am 36. April 1810 gestorbene Tochter Friederike Dorothea Spieß 186 Thlr. 8 gGr. rubrica 1II. loco 3 und zwar 72 Thlr. 8 gGr. Maternum und 114 Thlr. großmütter⸗ liches Erbtheil. Bei der vorerwähnten Subhastation ist das gesammte Kaufgeld gerichtlich erlegt worden und dieses Kapital zur Hebung gekemmen, auch das Instrument zu den Akten gebracht.
Da jedoch die Löschung der Post im Hypotheken⸗ Buche nicht erfolgt ist und eine löschungsfähige Quittung des Spieß, welcher zur Empfangnahme für seine Tochter als legitimirt zu erachten ist, fehlt, auch wegen dessen inzwischen erfolgten Ablebens weder von ihm noch dessen Erben erlangt werden kann, so wer⸗ den alle diejenigen, welche an vorstehende Forderung der Friederike Dorothea Spieß, als deren Erben, Ces⸗ sionarien, oder aus sonstigen Rechten, einen Anspruch zu haben vermeinen, auf
den 17. Juni, Vormittag 11 Uhr, in hiesiges Stadtgericht vorgeladen, mit der Warnung, daß die Ausbleibenden mit etwanigen Ansprüchen praͤ⸗ kludirt und ihnen ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird und, wenn Niemand sich meldet, dle Post im Hypothekenbuche gelöscht und das Instrument
Einkanfsgeld 11,78 Thlr. 8 sgr. 10 pf.
dem Zinngießer Thomas Spieß gehörte und im Jahre?
gersky zufallenden Antheils zu ertheilen: als wird den Erben des Thomas (40mm) Wengersfy, die
laut Hypotheken-Buches für Mitbesitzer des Erb— gutes Kaleiza angesehen werden, als: dem Jeme— lian, Konstantin und Nicodem Fedoror Wen⸗ gerskv, desgleichen der Anela Antenopna Wen⸗ gerskaja, verehelichten Dembizky, desmittelst zu wis⸗ sen gethan, daß sie spätestens binnen Einem Jahre und sechs Wochen von dem Tage an gerechnet, da diese Vorladung in dem Litthanischen Wochen« blatte, der Bothe genannt, und in den ausländi⸗ schen Zeitungen erscheint, sich persenlich oder durch Bevollmächtigte in der Sitzung dieses Gerichts mit den gehörigen Beweisthümern über ihr Recht auf den Mitbesitz des erwähnten Erbguts zu sistiren haben, mit der Verwarnung, daß, falls sie im Laufe dieser Frist nicht erscheinen, sie des Rechts auf den Mitbesitz des gedachten Erbgutes verlustig ge— hen und nur die wirklichen Erben des Ivan Fe— dorov Wengersky als Besitzer dieses Erbguts wer den anerkannt werden.
Den 13. Februar 1839). . (Das Original haben unterzeichnet: Der Richter Kaminsky, der Beisitzer Koßinsky und der Bei⸗
sitzer Obnißky und kontrasignirt der Secretair Putkowsky.) Richtig: Wroblewsky, an Stelle des Tischvorstehers. Uebersetzt vom Ersten Translateur von Reumann. Durchgesehen vom Ersten Translateur F. Willmann.
kassirt werden wird.
Darmstadt
quellen, dann seiner schönen Anlagen und Umgebungen wegen hinlänglich bekannt — wird am 15. Juni 1839 eröffnet.
Durch eine gute Kurtafel, dann durch gute rein gehaltene Weine zu billigen Preisen wird den Anfor⸗ derungen der verehrlichen Gäste genügt werden.
Ein affigirtes Tar- Reglement zeigt die siren Preise sämmtlicher Bedürfnisse, aus welchem auf Verlangen auch Auszüge mitgetheilt werden.
Wegen der Logis-Bestellungen beliebe man sich in frankirten Briefen an die unterfertigte Königl. Bad Inspection zu wenden.
Bemerkt muß hier werden, daß vom Tage der Logis— Bestellung an die Reservirung und daher auch wie billig die Zahlung derselben beginne.
Bad Brückenau, am 6. Mal 1839.
Königlich Baverische Bad-Inspectton. J. Fuchs. Berg auer.
Bekanntmachung.
Die Schwefel-Wasser, Gas- und Schlamm-Bäder am Gesundbrunnen zu Nenndorf werden auch in die— sem Jahr am 1. Juni in ihren verschiedenen Anwen— dungen eröffnet, die Soolbäder aber am 15. Juni.
Anfragen in ärztlicher Beziehung sind an die Herren Geheime Hofrath d'Oleire oder Doktor Cordemann, als die Brunnenärzte, und die Wohnungs-Bestellun—⸗ gen an den Kastellan Dimme hierselbst zu richten.
Ueber die physikalischen und chemischen Eigenschaf— ten, so wie über die Heilkräfte der hiesigen Quellen, geben die Schriften des Herrn Geheimen Hofrath Dr. Wurzer vom Jahr 1818 und der Herren Geheime Hof— rath Dr. d'Oleire und Professor Wöhler vom Jahr 18336 Auskunft, welche Schriften zugleich Nachrichten über die hiesigen, bekanntlich sehr vorzüglichen Ein— richtungen enthalten, die jedoch in Folge steter Ver⸗ vollkommnung schon nicht mehr genau sind.
Nenndorf, am 9. Mai 138.
Die Kurfürstl. Brunnen-Verwaltung daselbst.
Alle diejenigen Gläubiger des im April v. J. zu verstorbenen hiesigen Gutsbesitzers und Königlich Preußischen General-Majors Louis von Kleist, welche sich mit ihren etwaigen Forderungen in termino - am 2osten vorigen Monats nicht gemeldet haben, werden damit, in Folge Dekrets vom heutigen Tage, von der Masse präkludirt und ihnen ein ewiges Siillschweigen auferlegt.
Detmold, den 25. April 1839. U
Fürstlich Lippische Justiz-Kanzlei.
Eisenbahnfahrten täglich: Abgang von Berlin um 7, 193, 24, 6 Uhr mit Dampfkraft und um 10 Uhr mit Pferden. Abgang von Potsdam um 3 Uhr mit Pferden und um 8z, 121, A und 8 Uhr mit Dampfkrast. Den 19., 265. und 21. Mai, als an den Pfingst-Feiertagen:; Abgang von 8 6 6 , 7, 10, 2, 3, 6, it Dampfkraft. s gi, n ö. am um 4 Uhr Morgens mit' Pferden und um sz, 121, w, 74, 8, 11 Uhr mit Dampfkraft.
Dle Fahrt um 8 Uhr Abends von Potsdam Fin⸗ det nur siatt, wenn zu der um 7! Ühr alle Plätze verkauft sind. .
Zugleich werden die nach Potsdam Reisenden ersucht. sich vor 74 Uhr Abends in Potsdam Retour⸗Billets zu kaufen, damit für die Zurückschaffung recht zeitig gesorgt werden kann.
Der Billet. Verkauf zu den täglichen Fahrten geschieht in Berlin am Tage der Fahrten an der Kasse am Bahnhofe nur für die Hinfahrt; bis zu drei Tagen vor der Fahrt an der Schleuse Rr. 6, in den Stunden von L bis 1 Uhr, so wohl für die Hin- als auch für die Rückfahrt, in Potsdam wie n e , . auf dem Bahnhofe.
in, den 15. Ma ö e. Der Spezial Direktor
Blanckenhorn.
Allgemeine
Prenßische Staats Zeitung.
Berlin,
Morgen wird
Sonnabend den 18ten Mai
kein Glget dee 5 ⸗3eit ung
Abends
ausgegeben.
sidenten⸗Wuͤrde uͤbertragen, aausgezeichneten
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der König haben dem Libauschen Schiffs— . Withmer das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der König haben den bisherigen Justizrath 1 zum Stadtgerichts- Rath hierselbst zu ernennen geruht.
Des Königs Majestät haben den bisher als Spezial-⸗Kom— missarius im Bezirke der General- Kommission zu Stendal be— schaͤsätigten Ober⸗Landesgerichts⸗-Assessor von Böonin zum Re— aierungs⸗Rath und Justitiarius bei der General-Kommiission zu Stargard zu ernennen und die daruͤber ausgefertigte Bestallung Allerhochst zu vollziehen geruht. . .
Des Königs Majestaͤt haben dem im Bezirke der Gene— ral⸗Kommission zu Stendal beschaͤftigten Vermessungs-Revisor Tietz zu Halberstadt den Charakter als Hofrath beizulegen und das daruͤber ausgefertigte Patent Allerhoͤchst zu vollziehen geruht.
Bekanntmachung.
Die planmäßige Jte Ziehung der 90 Serien, welche die am 15. Oktoder d. J. und an den darauf folgenden Tagen zur Ausloosung kommenden 9000 SeehandlungsPraäamien-Scheine enthalten, wird am 1. Juli d. J. Vormittags 9 Uhr im gro— ßen Konferenz-Saale des Seehandlungs-Gebaͤudes stattfinden, wovon wir das dabei betheiligte Publikum hierdurch in Kennt— niß setzen.
Berlin, den 15. Mai 1839.
General ⸗Direction der Seehandlungs-Societaͤt. gez. Kayser. Wenrtzel.
Bekanntmachung Die Journaliéere zwischen Berlin und Potsdam, welche frü— her täglich sechsmal und seit dem 1. Februar c. täglich zweimal coursirte, wird mit dem Schlusse dieses Monats gaͤnzlich auf—
gehoben werden. Berlin, den 13. Mai 1839. General⸗Post⸗Amt.
Bekanntmachung.
Der Anschluß der Preußischen Post an die zwischen Lubeck und St. Petersburg fahrenden Dampsschiffe, von welchen bis zum 26. Oktober e. einschließlich aus Luͤbeck und bis zum 2. No vem— ber c. einschließlich aus St. Petersburg an jedem Sonnabend eins abgeht, wird vom 18ten d. M. ab in diesem Jahre, in gleicher Art, wie in den vorigen 53396 von Stralsund aus in der Bucht zwischen Ruͤgen und Hiddensee bewirkt werden.
Die Personen, welche diese Verbindung zur Reise nach Rußland i benutzen beabsichtigen, muͤssen sich also nach Stral⸗ sund begeben und bei dem dortigen Post⸗Amt sich melden.
Dieselben werden darauf aufmerksam gemacht, daß sie zur Reise nach Rußland nothwendig mit einem, von einer Kaiserl. Russischen Gesandtschaft, oder von einem Kaiserl. Russischen Kon⸗ sul, visirten, gůltigen asse versehen seyn muͤssen, und daß sie ohne einen solchen unter keinen Ümstaͤnden zur Reise mit den Dampfschiffen zugelassen werden konnen.
Wagen werden auf diesem Wege von den Dampsschiffen nicht aufgenommen.
Berlin, den 16. Mai 1839
General⸗Post⸗Amt.
Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober-Medizinal-Rath und Prgsident des Kuratoriums fuͤr die Krankenhaus und Thier— arznei⸗Schul⸗Angelegenheiten, Dr. Rust, nach Schlesien.
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Frankreich.
Pairs-Kammer. Sitzung vom 13. Mai. 23 Sitzung erschienen der Marschall Soult, der Admi— ral Duperr é die Herren Teste, Passy, Du faure, Cu nin; Gridaine, Duchätel und Villemain und nahmen auf der Ministerbank Platz. Hierauf zeigte der Marschall der Kammer die Ernennung des Ministeriums an, und die Kammer hob so⸗ dann ihre Sitzung auf, um sich in die Tuilerieen zu begeben.
In der
Deputirten⸗-Kammer. Sitzung vom 13. Mai. We—
R der gestern ausgebrochenen Unruhen war der sesten 243 gtüngsgarde, weicher vor dem Sitzungssaale der Kammer auf, gestellt ist, i,. verdoppelt. Unter den Deputirten gab sich eine gro ufregung zu erkennen. Herr Ealmon hatte den uhl inne, Um 11s. Uhr wurden die neuen Mini⸗ arschall Soult Y . Rise g rmngefihh. Der P : e hierauf: evor i Con⸗ seils Praͤsidenten das Wort für eine Mitthenung ö g bewillige, lade ich die Kammer ein, sich in Masse zum Köni . ö verfugen, um demselben ihren Schmerz und die Ent iu, er das Komplott u, ber gen, welches gestern in der Haupt, . ausgebrochen ist. er 5, uf: „Es lebe der 6 war die Antwort. Hlerauf bestieg der Marschall dult die Rednerbuͤhne und sagte algendes „M. H., das
. e Praͤsidenten ster, den
Präsident der Kammer sa
Blousen manner. sponnen war, welche die Polizei des Koͤnigreichs und die staͤd—
Ministerlum ist konststuirt. Der Fönig hat inir die Pri,
aber diesen Beweis eines so Vertrauens verdanke ich wohl großentheils dem Umstande, daß ich Sr. Majestat Namen vorschlagen konnte, welche dem Wunsche der Kammer und des Landes ent— sprechen. Ich wuͤnsche mir Gluck, solche Kollegen vereinigt zu haben, und mit ihnen die Verantwortlichkeit gegen die Krone und gegen die Kammer zu theilen. Ich rechne darauf, meine Herren, daß Sie das Kabinet unterstützen werden, dessen Bil— dung durch Gruͤnde und Umstaͤnde herbeigefuͤhrt wurde, die dentlich genug fuͤr seine Ergebenheit fuͤr den Thron und den Konig sprechen. Einige Stimmen. „Und gegen das Land!“) Mich hat der Könjg gewählt, um die Regierung zu bilden. Die Minister sind einverstanden uber die Prinzipien, welche ihre Handlungen leiten sollen. Diese Prinzipien, welche die Krone angenommen hat, werden die Richtschnur des Kabi— nets bilden. Sie heißen: freie Wirksamkeit, verantwortliches Zusammenwirken, Friede, gegruͤndet auf die Nationalwuͤrde, Gewaährleistung der Ordnung durch die Hesetze, Beschuͤtzung aller der Interessen, welcher zur Wohlfahrt der Landes beitragen, und in unsern Beziehungen zur Kammer Freimüthigkeit und Festigkeit, welche am geeignetsten sind, eine Versoͤhnung der Gemuͤther herbeizufuͤhren.“ — Der Marschall Soult schloß mit den Wor— ten: „Indem ich meine Kraͤfte dem Dienste des Koͤnigs widme, in einem neuen Departement, in welchem die Frage der Natio—⸗ nal-Ehre von so großem Gewichte ist, brauche ich Ihnen wohl nicht erst zu sagen, daß Frankreich, bei der Eroͤrterung so theu— rer Interessen, immer in mir die Gefuͤhle des alten Soldaten des Kaiserthums sinden wird, der weiß, daß das Land den Frieden will, aber einen edlen und ruhmvollen Frieden.“ — Die Kammer faßte hierauf den Beschluß, morgen zur Wahl eines Präsidenten und Vice-Praͤsidenten zusammen zu treten. Sodann hob sie ihre Sitzung auf, um sich in die Tuilerieen zu begeben.
Paris, 13. Mai. Die heutigen Blatter sind bereits von der Ernennung des neuen Ministeriums, wie es in der telegra— phischen Depesche des Blattes der Staats-Zeitung vom 17ten d. M. angegeben worden ist, unterrichtet, doch enthalten sie sich noch aller Bemerkungen. Dagegen sind si mit Berichten uͤber die auch bereits erwähnten Unruhen, die gestern ausbrachen, und auch heute noch nicht beendet sind, gefullt. Wir lassen hier den Bericht des Journal des Debats folgen. Dasselbe sagt: „Die Ruhe der Hauptstadt ist heute (12ten) gestoͤrt wor— den. Um 3 Uhr, ohne daß man im entferntesten an solche Scenen dachte, und waͤhrend der groͤßte Theil der Buͤrger auf Spaziergängen begriffen, oder uͤber Land gegangen wa ren, fiel ein Haufe von Nichtswuͤrdigen ploͤtzlich uͤber die Stadt her. Nachdem sie ein Waffen-Magazin ge— plündert, warfen sie sich, ungefahr 4060 Mann stark, auf einen Posten des Justiz-Palastes, toͤdteten den Offizier und entwaffneten die Soldaten. Von dort zogen sie nach der Poli— zei⸗Präfektur und dem Rathhause, unter dem Geschrei: „Nie— der mit Louis Philipp! Es lebe die Republik!“ waͤhrend sie mit Flinten und Pistolen auf die Voruͤbergehenden feuerten. Eine Abtheilung der Munizipal-Garde, aus 26 Berittenen be— stehend, versuchte, die Angreifenden auf die Quai's zuruͤckzudraͤn⸗ gen. Sie verlor aber durch das Gewehrfeuer 5 Mann. Nichts⸗ destoweniger setzte sie die Verfolgung der Aufruͤhrer fort, und mit Huͤlfe des General Duchand wurden die Empoͤrer bis zur Straße Planche⸗Mibray zurückgeworfen, wo sie sich hinter einer Barrikade verschanzten. Unterdessen hatte sich eine andere Bande des Postens am Rathhause bemächtigt. Zu gleicher Zeit ergoß sich eine große Zahl der Aufruͤhrer in das zwischen den Straßen St. Martin und St. Denys gelegene Viertel, und errichtete daselbst Barrikaden, hinter welchen hervor sie auf ganz friedliche Buͤrger, die sich an den J oder auf den Straßen zeigten, schoß. Um 4 Uhr waren mehr als zehn Barrikaden in diesem bevölkerten Stadtviertel errichtet, und die Aufruhrer beherrschten alle Verbindungsstraßen. Eine merk— würdige Uebereinstimmung gab sich bei allen Anordnungen zu erkennen. Gutgekleidete Menschen, welche werthvolle Waffen trugen, leiteten die Operation. Unter ihren Befehlen standen Dies Komplott, das mit einer Vorsicht ange—
tischen Behoͤrden getaͤuscht hatte, wurde mit einer Kuͤhnheit und einem Nachdrucke ausgefuͤhrt, wie man sie nach dem Berichte von Augenzeugen bei keiner der fruͤuheren Emeuten wahrgenommen hatte. Um 35 Uhr fing die Behoͤrde an, Maßregeln zu ergrei— fen und Streitkraͤfte zusammenzuziehen. Es wurde Apell ge— schlagen. Die National⸗Garde kam langsam herbei; die Linien⸗ truppen setzten sich von allen Punkten her in Bewegung, und der Sitz der Empörung wurde bald von allen Seiten von Truppen umzingelt, welche unter dem Geschrei: „Es lebe der Konig!“ marschirten. Der Posten des Rathhauses war wie— dergenommen worden, die Polizei⸗Praͤfektur gesaͤubert. Nichts⸗ destoweniger brachen die Aufruͤhrer an einigen Punkten durch, und drangen weiter in die Stadt vor. Am Eingange der Straße de 1 Arbre⸗Sec hatten sie eine Barrikade errichtet, und die anliegenden Haͤuser in Besitz genommen. Auf vielen Punk ten sah man isolirte Gruppen die Voruͤbergehenden anhalten, auf die Soldaten schießen, und aus allen Kräften da— vonlaufen, wenn keine Barrikaden in der Naͤhe waren. Dies war der Stand der Dinge um Uhr Abends. Jetzt be— eilte sich eine große Menge der National⸗Gardisten, unseren braven Soldaten zu Huͤlfe zu kommen. Fast uͤberall wurden die Barri⸗ kaden genommen unter einem Kugelregen, welchen die Aufruͤhrer aus den von ihnen besetzten Haͤusern eröffneten. Mehrere tional⸗Gardisten sind verwundet, man 66 auch von Todten. Die Munizipal⸗Garde hat große Verluste erlitten. Der Oberst Vallon ist gefaͤhrlich verwundet worden. Um 11 hr
waren die Unruhestifter aus allen ihren Positionen vertrieben und der Verkehr wieder ganz frei.“ Auch heute ist die Ruhe wieder gestöͤrt worden. Um 11 Uhr wurden auf dem Platze des Innocens wieder bedeu⸗ tende Barrikaden gebildet. Hinter ihnen bemerkte man diesel⸗ ben jungen Leute wie gestern. Aber um 12 Uhr eroͤffnete eine Compagnie der National⸗Garde, unterstuͤtzt von einem Bataillon der Linie, Feuer auf die Insurgenten und die Barrikade wurde een, Um 1 Uhr wurde wieder eine Barrikade in der Straße t. Mery errichtet. Um 2 Uhr schlug man Appell und die meisten Laͤden waren geschlossen. Die Nel ei Garde zeigte wenig Eifer. Bis zum Abgange der letzten Nachrichten, um 43, Uhr, hatte sich nichts Neues zugetragen. Die Einwohner waren in großer Aufregung; man glaubte aber nicht, daß die Empoͤrung sich weiter verbreiten werde, da die Bevoͤlkerung selbst keinen Antheil an den Unruhen genommen hatte. Der Garten der Tuilerieen ist heute dem Publikum nicht geöffnet und von zahl— reichen Truppen besetzt. Auf dem Caroussellplatze sind Kano⸗ nen aufgepflanzt. Gestern sollen mehr als 200 Individuen sest⸗ genommen worden seyn. Die Nationalgarde des Weichbildes ist heute Morgen zusammen berufen worden, indeß noch nicht in Paris . Herr Delessert, so heißt es, wurde seine Stelle als Polizei-Praͤfekt verlieren, da er nicht die geringste Ahnung von dem Komplott gehabt habe. Gestern hatten auch die meisten Theater ihre Vorstellungen geschlossen. Dem Jour⸗ nal des Debats zufolge, hatten die Aufruͤhrer alle Soldaten,
die in ihre Haͤnde gefallen, getoͤdtet und aufs grausamste ver⸗ stůmmelt. Dasselbe Blatt will wissen, die Aufruͤhrer hatten beabsichtigt, sich des Palais⸗Royal zu bemächtigen, um dasselbe zum Waffenplatze und zum Stuͤtzpunkte ihrer Operationen gegen die Tuilerieen zu machen.
Die hiesigen Journale stellen über die Unruhen folgende Betrachtungen an. Das Journal des Deabats sagt: „Ein Blatt nennt diese Ereignisse ein unbesonnenes Unternehmen (6échaufsourée); es ist jedoch etwas mehr, als dies, es ist ein Ver⸗ such, der die ganze Kuͤhnheit eines revolutionairen Aufstandes hat, es ist offenbar eine Verschwörung, die mit einer Plötzlich⸗ keit und einer Wuth losbrach, welche, ohne den Muth und die bewundernswurdige Hingebung der National⸗Garde und Linien⸗ Truppen, die Ordnung und Ruhe unserer großen Stadt in ernstliche Gefahr gestuͤrzt haben wuͤrden. Die Verschwörer wa— ren mit Waffen und Munition versehen und schienen sich in allen Straßen, durch die sie passirten, Zufluchtsorte gesichert und nach einem vorbereiteten und gut uͤber⸗ einstimmenden Plan gehandelt zu haben. Sie rechneten auf die Ruhe am Sonntage, auf die Abwesenheit der National— Gardisten aus ihren Wohnungen und auf die sorglose Sicherheit der Regierung — leider hatten sie richtig gerechnet, nur hatten sie vergessen, die Energie der National⸗Garde mit in Rechnung bringen, und man hat Grund zu glauben, daß sie diesen Irr— thum sehr theuer bezahlt haben. Wir haben seit zwei Mona⸗ ten bestaͤndig wiederholt, daß die Halsstarrigkeit, bei allen Ge⸗ legenheiten die Krone vorzuschieben, die systematische Feindselig= keit, die strafbare Heftigkeit, mit der dieselbe angegriffen wurde, die unerklaͤrlichen Verbindungen mit den Mannern und den Parteien, die wir seit den letzten sechs Jahren bekämpft haben, daß alles dieses, sagen wir, in den Herzen der Feinde der Ver⸗ fassung jene Leidenschaften, Hoffnungen und Wuͤnsche wieder er⸗ wecken mußte, welche die Ruhe und Wohlfahrt des Landes be— drohen. Das gestrige blutige Komplott bestäͤtigt unsere Besorg— nisse auf eine genügende, obwohl hoöͤchst beklagenswerthe Weise.“ Der Courrier frangais nennt die gestrigen Ereignisse eine veraͤchtliche und unwuͤrdige Parodie desjenigen, was fruͤher stattgefunden habe und fuͤgt hinzu: „Die National⸗Garde und die Linien-⸗Truppen haben ihre Pflicht gethan und mehrere sind in dem Kampfe fuͤr die Ruhe der Hauptstadt auf ehrenvolle Weise gefallen.“ Der, Moniteur Parisien“ schreibt diefe Unru⸗ hen den Machinationen der Republikaner zu. Ein Journal, welches unter dem Einflusse der Regierung schreibt, sollte mit einer solchen Beschuldigung nicht so schnell bei der Hand seyn. Fuͤr jetzt ist es nur noͤthig, die Unruhen zu unterdruͤcken, das Geschaͤft der Gerechtigkeit beginnt spaͤter. Wir wollen der Jury die Sorge uͤberlassen, die Natur des Komplotts zu bestimmen und diejenigen zu verurtheilen, die als schuldig befunden wer den. Man wird jetzt sehen, welche geringe Wirkung Einschuͤch⸗ terungs⸗Gesetze haben, sie beschraͤnken die Freiheit der Meinungen, sind aber nicht vermoͤgend, Exzesse oder Thorheiten zu verhindern. Die eigentliche Bevölkerung von Paris nahm nicht Theil an den Unruhen. Es ist . zu hoffen, daß man sich dieser Vorfaͤlle nicht als eines Argumentes gegen varlamentarische Meinungen bedienen wird. Mag nun ein Komplott . oder nicht, die Kammern muͤssen ihre ger n, . fortsetzen. Man muß weder auf einer Seite Schwäche Legen, noch auf der andern Seite Reactionen versuchen. Die Majo
ĩ i ide ein Ministerium und nehme rität möge sich zeigen, man bilde einen Ju⸗ nicht die Straßen⸗Ausstaͤnde zu einem Vorwande fuͤr einen , ) oͤheren ionen des Staats. stand der Anarchie in den h Gegenstand folgen⸗ Der Con stitu tio nn el aͤußert sich lber die sen n. ist abermals der Schauplatz von Unord⸗ dermaßen: ¶ Die . Diefer unerwartete Ausstand nung und Blutvergieße ⸗ n , e hee, dein een , tiefsten Kummer falt, sern dc⸗ zu stören, nachdem die Er⸗ es abermals, die Nuhe d ; ezeigt hat, wie thöͤricht und chtlos dergleichen Ver⸗ — 3 leich die von ganz Frankreich ausgesprochene . n, , d r er n en Rn . erdammüung sie von der Strafbarkeit solcher rnehmu zberzeugt haben sollte. Wodurch diese Unruhen entstanden oder wen sie vorbereitet wurden, wissen wir nicht, auch kommt es
n Vermuthungen daruber zu ußern; es ist vielmehr die Hir mene, diese Fragen zu untersuchen und
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