1839 / 152 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Merit.

Mexiko, 19. März. (BöSrs. Halle. Das heutige Di rie del Gobierno begleitet die Anzeige von der r der Deputirten⸗Kammer stattgehabten Annahme des mit dem Ad⸗ miral Baudin abgeschlossenen Friedens / Traktats, fur welche mehr als zwei Drittel der anwesenden Deputitten stimmten, mit einem längeren Artikeh in welchem es nachzuweisen sucht, daß nur der entschiedenste Parteigeist es wagen konne, jenen Traktat mit dem Ultimatum des Barons Deffaudis und dem von dem Ad⸗ miral Baudin spaͤter bei den Konferenzen zu Jalapa vorgeleg⸗ ten Entwurfe in Vergleichung zu bringen. Um den Beweis dieser Behauptung zu fuhren, hebt das amtliche Blatt mehrere Punkte hervor, in denen sich die drei Aktenstuͤcke wesentlich von einander unterscheiden. Sie sind der Hauptsache nach folgende:

) Das Ultimatum forderte innerhalb eines Termins von 51 Ta— gen die Zahlung von Goo, og Dollars in Veracruz; der Art. à des Raudinschen Entwurfes innerhalb 30 Tagen; auch der desini ive Trak⸗ tat setzt dieselbe Summe fest, aber die Zahlung soll in hequemen Ter⸗ minen und auf eine Weise geschehen, daß der Rational⸗-Schatz dadurch nicht benachtheiligt wird. Zugleich hat der Minister der auswärtigen Angelegenheiten erklärt, daß. was den Ausdruck zahlen (pagar) beireffe, derselbe nscht in der Bedeutung zu nehmen sev, als bandle es sich um Abtragung tiner Schuld, was bis auf einen gewissen Punkt die Anerkennung einer Verpflichtung in sich schließen würde, sondern nur als gleichbedeutend mit dem Worte darreichen (entregar), da schon früher dem Herrn Baudin mitgetbeilt worden, daß in dieser Forderung nur nachgegeben werde, um größere Ungelegenbeiten zu verbindern, und keinesweges, weil man auf irgend eine Weise das Prinzip oder die Gerechtizkeit der Anforderung anjuerkennen geneigt sey. (Befannt⸗ lich hat nach Englischen Berichten dieser Punft später zu neuen Er⸗ plicalionen ziischen dein Französischen Admiral und der Merifanischen Regierung geführt.)

2 In dem Ulismatum und dem Entwurf ven Jalapa wird die Zahlung der bereits liquidirten Entschädigungs-Forderungen einiger Französischen Unterthanen noch ausdrücklich pr, in dem Trak— fat dagegen nur bemerkt, daß man sich deshalb verständigt habe.

z Has Ultimatum verlangt die Absetzung des Generals Don Gregorio Gemez, des Obersten Pardo und des Richters Tamapo; der Enthuif von Jalapa überläßt zwar diese Forderungen dem Ec⸗ messen der Merikañßischen Regierung, ferdert aber die unverzügliche Freilassung des Herrn Pitre Lemoine. Der Traftat enthäit diesen Artikel gar nicht und behält den Inhalt desselben für eine besondere Mittheilung des Ferren Baudin an das Mexitanische Ministerinm vor.

. In Ultimatum und im Artikel 2 des Entwurfes ven Jalapa wird bie Rezierung verpflichtet, seierlichst den Französischen Agenten und Kaufleuten in jeder Hinsicht die Rechte der begünstigisten Nation einzuräumen, während im Artikel 3 des Traktats nur gesagt wird, daß die Franzosen bis zum Abschlusse eines Handels ⸗Traktats dieselben Rechte genteßen sollen (continuaran disfrutando), die sie bis zu dem Angenblicke der Kriegs - Eiklärung genossen baben. (Das „Diario“ Femerft indeß dabet, daß die Franzosen bis dahin allerdings auch die Rechte der begünstigisten Ration genossen hätten, aber nur, weil hierin gar kein Unterschied gemacht werde.)

3 In dem Ultimatum und in dem Artikel 1 des Entwurfs von Jalépa war die Forderung aufgestellt, daß die Mexikanische Re⸗ aierung versprechen solle, unter keiner Bedingung Franzöͤsischen Unter hanen geyvungene Änleihen oder Kriegssteuern aufzuerlegen. Durch en Traffal übernimmt die Ratien in dieser Beziehung keinerlei Ver— pflichtung. Schon früher aber batte die Reglerung durch ein Cirku— er dem“ diplomatischen Corps angezeigt, daß sie die Absicht hege, fortan weder Ausländern noch Inändern gezwungene Anleihen auf— zuerlegen, da sie von den Nachihtilen solcher Maßregeln überzeugt sey.

6) In dem Ultimatum so wie in dem Art 1 des Entwurfes von Jalapa wurde verlangt, daß der Detail-Handel (comergio al menudes) Fer Franzosen nicht mit der mindesten' Steuer belastet werde. In dem Frafial wird auf dieser Forderung, die den unbestreitbaren Soun— verainctäts-Rechten der Ratlon in den Weg tritt, nicht bestanden.

7) In dem Ultimatum und in dem Art. 2 des Entwurfs wird verlangt, daß die Präliminar-NArtikel, welche zwischen Frankreich und Räeriks im Jahre 1827 verbandelt worden sind, in den demnächst ab⸗ zuschließenden Handels⸗Vertrag als integrirende Theile aufgenommen werden sollen. In dem Traktat findet sich darüber nichts; es wer⸗ den keine Bestinmimungen als Grundlage des neuen Traktates und cbeu so wenig irgend ein Termin für den Abschluß desselben festae⸗ siellt, was sich denn auch Alles ohne Beeinsrächtigung der Ehre und Interessen der Ration nicht hätte zugeben lassen.

8) In dem Art. A des Entwurfs von Jalapa wurden noch 200 060 Dollars für die Ausrüstungskosten der Erpedition gefordert, auch bestlimmt, daß die von den Französischen Kreuzern genommenen Mexifanischen Schiffe zurückgegeben werden sollten, obne daß die Merikanische Regierung Entschädigung für das fordern könne, was dieselben während der Dauer der Beschlagnahme etwa gelitten hätten. In dem Art. 2 des Friedens- Traftats wird dem Schiedsspruch einer Fetten Macht überlassen, die Entschädigungen zu bestimmen, welche beide Theile in den vorerwähnten Beziehungen in Auspruch zu neh men hätten.

Schließlich macht das „Diario“ noch aufmerksam auf den Unterschied, der schon an sich zwischen der Annahme eines Ulti— matums und dem Abschlusse eines Friedens- Traktates bestehe, und citirt Vatel und Wolff, um den Werth des Letzteren ins

gehörige Licht zu stellen.

. n d.

Berlin, 1. Juni. Das Potsdamer Amtsblatt ent— haͤlt einen summarischen Nachweis 1) der Civil ⸗Prozesse d. h. der gewohnlichen nach der Prozeß-Ordnung, der summa⸗ rischen und Bagatell⸗Prozesse), welche in den Jahren 1837 und 1838 bei denjenigen Königl. Untergerichten des Departements des Kammergerichts, an deren Sitzen Schiedsmänner angestellt, anhaͤngig gewesen sind, und zwar sind im Ganzen im Jahre

1858 anhaͤngig gewesen 35,115 Prozesse; 1083 weniger als im Jahre 1837, und 2) der Zahl er von diesen Schieds män⸗

nern im ihr 1838 zu Stande gebrachten Vergleiche, die zu— sammen 1513 betragen.

632

Frankfurt a. d. O., 29. Mai. In dem Land-Armen⸗ hause p Landsberg a. d. W. befanden sich am Ende des Jah⸗ res 1835 2 Straäͤflinge und 171 Korrigenden. Im Laufe des Jahres 1838 sind eingeliefert 57 Straäflinge und 28 Korrigen⸗ den, und aus der Anstalt entlassen worden 69 Sträͤflinge und 122 Korrigenden, so daß am letzten , . noch 177 Korri⸗ genden darin verblieben. Die in der nstalt beschäftigt gewe⸗ senen Personen haben baar verdient 10652 Rthlr. und durch Arbeit fuͤr die Anstalt 179 Rihlr, zusammen alse 5231 Rthlr. Die Administrations- Kosten beirugen 12,718 Rthlr. und das Vermögen des Haupt- Fonds des Land Armenhauses 49,571 Rihlr. Durchschnittlich kostete die Person der Anstalt: fuͤr Be⸗ koͤsigung 17 Rihlr. 26 Sgr., fuͤr Bekleidung 5 Rihlr. 21 Sgr. z Pf., und uͤbrige Unterhaltun s Kosten 10 Rthlr. 26 Sgr. 6 Pf, zusammen n Rihir. 16 Sgr. 10 Pf; sie verdiente je⸗ doch 26 Rthlr. 16 Sgr. 7 Pf., und es hatte also die Anstalt fuͤr jeden Gefangenen 38 Rihlr. 3 Pf. zuzuschießen.

Prenzlau, 9. Mai. Pferderennen. Zum ersten Rennen auf freier Bahn mit einfachem Siege hatten sich nur zwei Pferde eingefunden, von denen der „Otello“ des Herrn Rittmeisters von Arnim-Neuersund den Sieg errang. Zum 2ten (Offizier⸗ Rennen in derselben Art waren 6 Pferde erschienen, von denen die „Aline“ des Herrn Lieutenant von Bonin den Sieg davon trug. Zum 5ten (Bauer) Rennen wurden 40 Pferde gestellt, die in 3 Abtheilungen liefen, und deren Abtheilungs-Sieger, nachdem sie zwischen dem zten und sten Rennen noch ein besonderes Rennen gehalten hatten, die Preise von respektive 50, 10, zo, 20 und 10 Rihlr. gewannen. Der erste Sieger war der Bauer Benditz aus Ber kholz bei Boitzenburg und erhielt derselbe den Koͤnigspreis von 50 Rthlr. In dem äten Rennen zur Vertheidigung des silbernen Hum— pens mit Nebeneinsaͤtzen, zu welchem 3 Pferde erschienen, siegte der „the Torry“ des Herrn von Oertzen⸗Borsdorf. Auch in dem Ften Rennen um einen neuausgesetzten silbernen Humpen mit Nebeneinsaͤtzen, zu welchem sich 6 Pferde gestellt hatten, trug der „the Torry! den Sieg davon. Im 6ten Rennen (Privatwelte), in weichem 3 Pferde auftraten, siegte die „Ro⸗ falle“ des Herrn Amtsraths Karbe zu Blankenburg.

Trier, 27. Mai. (Triersche 3tg.) Se. Königl. Hoheit der Kronprinz sind gestern Abend um halb 9 Uhr von Luxem— burg kommend in hiesiger Stadt angekommen. Hoͤchstdieselben wurden in den mit Laubwerk festlich geschmuͤckten und erleuchte⸗ ten Straßen, durch welche Sie fuhren, ven den zahlreich ver— sammelten Beroͤlkerung freudig begruͤßt. Se. Koͤnigl. Hoheit sind in der Amtswohnung des Regierungs-Präsidenten von Ladenberg, welcher mit den hohen Civil?! und Militair-Be⸗ hörden, der hohen Geistlichkeit und, den Behoͤrden der Stadt Hoöͤchstihre Befehle erwartete, abgestiegen. Se. Königl. Hoheit begleiten der General von Neumann, der Oberst von Röder und der Oberst von Belau. Der Ober Praͤsident der Rhein⸗ provinz, von Bodelschwingh, war aus der Begleitung Sr. Köoͤ⸗ nigl. hoh? schon früher hier angekommen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Wetzlar Der hiesige Verein für Geschichte und Alter⸗ thumtkunde hielt gestern seine sechste Jahres⸗Versammlung. Es bat⸗ len sich über dreißig theils einheimische, theils auswärtige Mitglieder eingefunden, und der erste Vorsiand. Stadtgerichts⸗Direkter Dr. Wi⸗ gand, eröffnet die Sitzung und erstattete den Gen eral⸗Bericht liber die Thätigkeit des Vereins in dem verslossenen Jahre und über die nach allen Selten fortgesetzten und erweiterten Verbindungen mit den übrigen Geschichts-Vereinen, so wie mit den Korrespondenten und Gönnern des hiesigen Instituts. Derselbe gab sodann eine Geschichte der Gründung der hlessgen denkwürdigen Domkirche und bewies, mtt Hülfe neuerlich entdeckter Duellen, in einer kritischen Entwickelung, Faß die berühmte und vielbesprochene Grabschrift der angeblichen Er— baner der Kirche, Udo und Herrmann aus dem älteren , . Hause, vom Jahre 790, Erdichtung und Machwerk einer späteren Zelt fey. Er rersprach, mit Hülfe sachkundiger Freunde nächstens auch eine kunsthistorische Abhandlung über dieses Denkmal zu liefern, von dem der Hof⸗Bau- Direktor Herr Moller zu Darmstadt shm geschrie⸗ ben habe, daß es die lebhafteste , . verdiene, da diese schöne Kirche allein hinreiche, um den ganzen ang der Deutschen Bau⸗ kunsf, von der ältesten christlich Römischen Periode bis zur ganz aus— gebildeten Gothischen oder eigentlich Deutschen Kunsi, deutlich zu er— sennen. Besonders wichtig und interessant seven an derselben die Uebergäuge aus dem älteren Rundbogen⸗Sivl in den späteren Spitz⸗ bogen⸗ Styl des 13ten Jahrhunderts. Herr Geheime Mediz!nal⸗ Rath, Prof. Dr. Rebel von Gicßen, trug eine Geschichte und Be— schreibung des alten Schlosses Gleiberg Gwischen Wetzlar und Gießen) vor, dessen erbabener Thurm türzlich mit einer Treppe und Gallerie verfehen worden ist, und erkannte es am Schluß mit lebhaftem Danke an, daß die Huld Sr. Majestät des Königs eine beträchtliche Summe für die Erballung dieser geschich lich denfwürdigen Ruine bewilligt habe. Hetr Prof. Dr. Osann aus Gießen sprach über zwei für die Geschichte der Reformationszeit wichtige alideutsche Gedichte, die er mittheilte, und die von Flugblättern entlehnt sind, welche sich un—⸗ ter den Bildnissen des Kurfürsten Friedrich des Weisen und Johann des Besiändigen, von Lukas Crangch 1333 gemalt, zu Floren ange⸗ klebt finden. Herr Gymnasial-Direktor Herb st von Wetzlar trug eine sprachgeschichiliche Abhandlung über die Pluralität der Dentschen Anrebe vor, und Herr Prefessor Dr. Schirlitz sprach über die be⸗ rilhmte Peutingersche Tafel, wovon er die Mannerische Ausgabe vorlegte.

iner den Geginständen mündlicher Unterhaltung waren die von Prof. Dr. Jordan von Marburg und ron Prof. Dr. Ssann ge— siellten Auträge wegen Aulegung ven Chroniken der Gegenwart, wegen Vertheilung der speziellen Arbeiten unter die Mitglieder der Denischen Geschichts-Pereine, und wegen größerer Uebereinstimmung diefer Vereine durch Centralisirung und gemeinsame Berichte, von vorzüglichem Interess, und es wurde beschlessen, einen Plan zur Aus— führung zu entwerfen, und künftig allen Vereinen vorzulegen. Der

Direktor Wigand übergab drel im Felde von Hörnsheim, anderthalb

.

Stunden von hier, au sgepflügte sehr schöne Röm ische Silbermünzen. zugleich auch eine in der Räbe der Ruine Kalgmund bei Wetzlar efundene Kupfermünje, und diese Spuren der Anweseubeit Römi⸗ cher Legionen in biesiger Gegend motivirie den Beschluß, auf Kesten kes Bäereins den in jener Ruine siehen den, für Römisch geltenden viereckigen Thurm, welcher seit Jahrhunderten verschüttet liegt, zu öffnen und zu durchforschen. Es wurde auch über die Eröffnung einiger interessanter Germanischer Grabhügel, an denen die hie⸗ sige Gegend so reich ist. Bericht erstattet.

Dane der Tifenbahn- Fahrten am 3 Nai.

Abgang Jeitdauer Abgang Zeitdauer von um uhr St. M. von St. N.

Derin 7 Mrg. 4 17 Berlin 10721 3 6

Potsdam Potsdam Berlin 2 Nm. Potsdam 6 Berlin 6 0 15 Potsdam 2 Berlin 10 Abds. 1 P 50 Die letzte Fahrt von Berli e , re Den 1. Juni 1839. mm t licher Hundsg- Xr d Me Id - Cors - Zettel.

3 r. Tour. ; . Don * Brief. Geld. Brief. geld. St. Schuld - eh. un */. ;/ 6. Pfau dhr. 101 * Pr. Rugl. Ovl. 20. 4 103 . Pomm. do. a3 1017/3 n, 72 2/3 6 Kur- n. Neum. do. 102 sa 162 1sa Sehlesisehe do. .

kKurmärk: Obligs.. ; . o. Schuld versch. 3 100519 Coup. und Zins-

Nenm. Sehuldv. 31 10055 Berl. Stadt - Mh. 1931

Sch. d. K. u. N. 96 Gold al mareo 215 212 Königb. do. 4 Nene Ducaten 1815, a. Elbinger do. * Friedriehad'or 1355, 121, Dauz. do. ln TX. 71/2 Aud. Goldmüu- Wes ipr. Pfaudhr. 3! 1011 en à s Thl. Girosah. Pos. do. 41 1131. Disc nto

Vylr. za 23 Ggr.

Brief. Geld. ** . 140 6 luom / 13501.

1292. 6 203. So /a 79! 1S12 1013, 10115 s 1

.

Amsterdam do.

Hamburg do.

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Paris

Wien in ⁊0 Xr....

Augshurg

Breslau

Leipzig 100 ThI.

Frankfurt a. M. W 150 FI.

Peter shure

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11ã8t. .

300 Fr.

Niederl. wirkl. Schuld Sd! / g. kan: lxill. 271. 509 Span. 187/83. Passive AI). Ausg. Zinsl. bréuss. Präm. . Sch. 1282/4. Poli. 1183). 0esterr. Met. 1053 * /2

Antwerpen, 26. Mai.

Zinsl. Neue Anl. 185 / 8. Hamburg, 30. Mai.

kanks- Adtien 1813. 1811. Engl. Kuss. 1072/a. js. Wien, 27. Mai.

Sosg Met. 1075. doso. l0i633. 300 8126. 2Is27s0.

19 69 Bank- Actien Anl. de 1854 6661.4. de 1839 —. Königliche Schauspiele.

Sonntag, 2. Juni. Im Opernhausg; Der Postillon von Lonjumeau, komische Oper in 3 Abth. Musik von Adam.

Im Schauspielhause: I) Simple histoire, vaudeville en 1 acse. 2) La seconle representation de: Les parens de la sille, Comédie nöuvelle en 1 aete. 3) Dien vous bénisse! vaudeville nou= veau en 1 acte.

Montag 3. Juni. Im Schauspielhause: Der Freischuͤtz, Oper in 3 Abth. Musik von C. M. v. Weber. (Dlle. Schle⸗ gel, vom Stadttheater zu Leipzig: Agathe, als Gastrolle.)

In Potsdam: Zum erstenmale; Die Fremde, Schauspiel in 3 Abth, von Frau von Weißenthurn.

Dienstag, 4. Juni. Im Opernhause: Die Getrennten, Lustspiel in 1 Akt, von A. Tosmar. Hierauf: Der Seeräuber, großes Ballet in 3 Abth., von Paul Taglioni. Musik von Gaͤhrich.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 2. Juni. Zu, ebener Erde und erster Stock, oder: Launen des Gluͤckes. Lokal⸗Posse mit Gesang in 3 Ak— ten, von J. Nestroy. Musik von Adolph Muͤller.

Montag, 3. Juni. Zu ebener Erde und erster Stock, oder: Launen des Gluͤckes ö

Dienstag, 4. Juni. Der Pariser Taugenichts. Lustsptel in 4 Akten, von Hr. Karl Toͤpfer. (Mad, Lehr, vom Theater zu Bremen; Louis, als Gastrolle ) Hierauf: List und Phlegma. Vaudeville Posse in 1 Att, von E. Angely.

Die in den oͤffentlichen Blaͤttern schon oft genannten Ba⸗

jaderen werden in einigen Tagen hier , . und sich auf

ezniasstäͤdtischen Theater produziren. Vorlaͤufig sind die⸗

. ö ve. , ce lr Zu ,

gen werden schon jetzt in dem Billet Verkaufs Buͤreau, Burg⸗

straße Nr. 7, Bestellungen auf Billets angenommen, und sollen

diese demnaͤchst, so weit der Raum es gestattet, vorzugsweise beruͤcksichtigt werden.

Verantwortlicher Redacteur Arnold. . Deiruct bei A. W. Hayn.

* *

2

Bekanntmachungen. . todt erklärt und

irtal-⸗- Ladung

deren Rachlaß für den abwesenden Voges,

Abwesende, wenn , n er noch am Leben wäre, das 70ste Lebensjahr über⸗

schritten haben würde, fo wird derselbe anf Antrag eines jetzigen Curatoris, Seif ensiedermeisiers Christian Friedrich Keitel hieselbst, hie mit e4lietaliter citirt, in

sens 10

und sich über

Allgemeiner Anzeiger für die Pr

altsort gehörig auszuweisen, widrigenfalls derselbe In uud Anslandes, zunächst durch die Stuhr sche, n 8

ermint anzumelden, bei Strafe des Aus

raunschweig, den 27. März 1839. Herzogliches Kreis- Gericht.

chlusses Erster Band: Mit Moore' s Portr

se.

Thomas Moore, der

ruck, Papier und Format wie die neueste 2 Ei mm s nl.

—— Brosch. Subscriptionspreis 18 sgr. = 15 Kr. Conv. Mze.

irrrarische Anzeigen.

1 Freund Byron's, ist an⸗ ersannt der erste der lebenden ritischen Dichter; aus sei⸗

1. angesetzten Ter ; edler Schwung der ee id ul en nen ir ü essnell Een. eben erschlenen und durch alle Buchhaudlungen des reichslen Phaniafle üns an. Deghalb wird eine so

eu ßischen Staaten.

gelungene Uebertragung seiner poetischen Werke, wie

ber dessen Vermögen den Rech⸗ ju Berlin S loßplatz Rr. 2, zu Potsdam Sohenweg⸗ C ditt te. ten gemäß verfügt . . Sr es werden . raße Mr. . n ? tungen willkommen seyn, und auf die allgemenste Theil⸗ k

und ist sei ? enden Voges, oder a =

vhle Juliane ö. verstorben, u J über des⸗ laß der unverehelichten erl. Juliane Voges An.

fen Vornamen, und inwäefern er mit den Erblasserin i g zu haben vermeinen, solcht in dem .

verwandt fey, aus den Akten nichts erhellt, durch ei⸗

nen Kurator verwaltet, Da nun der

nahme rechnend, hat die Verlagshandlung, ungeachtet

. ke der eleganten Ausstattung, einen sehr wohifeilen Preis

gestellt. Die nächsten Bändchen erscheinen noch in diesem Jahre. .

In der unter eichneten Verlags⸗Buchhandlung er⸗

sschlen so eben: egg ͤ

Bornemann, Dr. W., Geh. Fingnzrath, Syfte⸗ ni bn gef l re en , e ü. recht, mit Benutzung der Materialien de ö emeinen een nf chr Hand den Schluß des

iefe der ; Jon as Verlage Bnchha

n Werderstraße Nr. 11. .

erfes enthaltend. Subferiptiongprels 2 Thll. 26 sgr., jetziger Ladenpreis 3 Thlr. 11 R 3 pf.

——

Preußischt

—— —— * en,

Allgemeine:

Staats-Zeit

Berlin, Montag den 3e Juni

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen außerordentli⸗

chen Professor Dr. Gustav Rose hierselbst zum ordentlichen

Professor in der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität Allergnädigst zu ernennen und die für denselben ausgefertigte

Bestallung Allerhoöͤchstselbst zu vollzishen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl ist nach der Provinz

Sachsen,

Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklen—

burg-Strelitz nach Neu-Steelitz abgereist, und

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich von Duͤssel—

dorf hier eingetroffen.

Der bisherige Privat⸗Docent Dr. Bruno Hildebrand in Breslau ist zum außerordentlichen Professor in der philosophi⸗

schen Fakultat der dortigen Universitaͤt ernannt worden.

Bekanntmachung.

Vom 1. Juli d. J ab werden die Posten nach und aus Der Altmark eine neue Einrichtung erhalten, wodurch zwischen Berlin einer“, Rathenow, Stendal, Gardelegen, Arendosee und

Salzwedel andererseits nicht nur zur Beförderung von Perso—

nen und Briefen, sondern auch zur Fortschaffung von Fahrpost—

Gegenstaͤnden eine tägliche Verbindung erreicht werden wird. Es werden zu dem Ende eingerichtet werden:

1) Eine viermal woͤchentlich coursirende Personen-Post zwi⸗ schen Berlin und Tangermuͤnde, auf dem Wege über Span— dau, Nauen, Rathenow und Schmitzdorf. Diese Post, welche sich in Tangermuͤnde mit der Personen-Post von Genthin nach Stendal et vite versa genau verbindet, er⸗

hält folgenden Lauf:

Abgang aus Berlin: Montag, Dienstag, Donnerstag und

Sonnabend 7 Uhr Abends, Durchgang durch Rathenow: Dienstag, Mittwoch, Frei— tag ünd Sonntag 51 /. = 5 * 46 Uhr fruͤh, Ankunft in Tangermünde: Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonntag 111 Uhr Vormittags . zum Anschluß an die Personen-Post nach Stendal;

Abgang aus Tangermuͤnde: Montag, Mittwoch, Don.

nerstag und Sonnabend zue Uhr Nachmittags, nach Ankunst der Personen⸗Post aus Stendal;

Durchgang durch Rathenow: Montag, Mittwoch, Don⸗

nerstag und Sonnabend 9— 9! Uhr Abends, Ankunft in Berlin: Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag 8! Uhr feuͤh.

2) Eine dreimal woͤchentlich coursirende Personen⸗-Post zwi— schen Brandenburg und Rathenow, zur genauen Verbin— dung mit den Personen- und Guͤterposten zwischen Ber— lin und Magdeburg. Auf dieser Tour wird sich die Be⸗

forderung von Personen zwischen Berlin und Rathenow

in folgender Weise herausstellen:

Abgang aus Berlin: Sonntag, Mittwoch und Freitag 10 Uhr Abends, ;

Durchgang durch Brandenburg: Montag, Donnerstag und Sonnabend 61 6. 7 Uhr früh,

Ankunft in Rathenow: Montag, Donnerstag und Sonn

abend 1 Uhr Nachmittags,

Abgang aus Rathenow: Sonntag, Dienstag und Freitag Sz Uhr Abends, J

Durchgang durch Brandenburg: Montag, Mittwoch und Sonnabend 2 4!“ Uhr fruͤh,

Ankunft in Berlin: Montag, Mittwoch und Sonnabend 11/2 Uhr Nachmittags.

3) Eine viermal woͤchentlich gehende Personen⸗Post zwischen Stendal und Gardelegen, welche sich in Stendal mit der Personen⸗Post nach und von Genthin, und durch diese mit der Personen-Post zwischen Berlin und Tangermuͤnde genau verbinden wird. Zwischen Berlin und Gardelegen wird die Personen-Besöoͤrderung mit dieser Post in folgen— der Art zu stehen kommen:

Abgang' aus Berlin: Montag, Dienstag. Donnerstag und Sonnabend 7 Uhr Abends uͤber Rathenow, 10 Uhr Abends uͤber Genthin, Durchgang durch Stendal: Dienstag, Mittwoch, Freitag und Sonntag 53 81/2 Uhr Abends, ; Ankunft in Gardelegen: Mittwoch, Donnerstag, Sonn— abend und Montag 21/0 Uhr fruͤh, . Abgang aus Gardelegen: Montag, Mittwoch, Donnerstag 9 6 ,. ö . fruͤh, 9 urchgang durch Stendal; Montag, Mittwoch, Donnersta und Ern abend 8 Uhr fruͤh bis 12 lÜhr ,, Ankunft in Berlin: Dienstag, Donnerstag, Freitag, Sonn⸗ tag Si. Uhr fruͤh per Rathenow, 1 Ühr Nachmittags per Genthin.

) Eine dreimal wöchentlich gehende Kariol⸗Post mit Perso—⸗ nen⸗Beförderung zwischen Stendal und Kalbe an d. M., welche sich in Stendal an die Personen-Post nach und von Genthin, und in Kalbe an die Personen⸗-Post zwischen Magdeburg und Salzwedel genau anschließen wird. Mit dieser Post wird sich die Befoͤrderung zwischen Berlin und Gardelegen, wie folgt, herausstellen:

Abgan der, ,,. Sonntag, Mittwoch, Freitag 10 Uhr ends,

Durchgang durch Stendal: Montag, D

Cen abend 55 /a 65 Uhr 6 e mn, ,

,,, m, , Dienstag, Freitag, Sonntag r fruͤh.

Abgang aus Gardelegen; Montag, Donnerstag u .

abend 91 / Uhr Abends, 9 ee n mm

Durchgang durch Stendal: Dienstag, Freitag und Sonn⸗ tag 111M. —12 Uhr Mittags,

Ankunft in Berlin: Mittwoch, Sonnabend und Montag

II Uhr Nachnittags. J 5) Eine viermal wöchentlich gehende Personen-Post zwischen

Magdeburg und Selzwedel, uͤber Stendal und Arendsee,

welche sich in Stendal mit der Personen⸗Post nach und

von Gardelegen und mit der Personen⸗Post nach und von

Genthin genau verbinden wird. Der Lauf dieser Post ist

in folgender Weise bestimmt:

Abgang aus Magdeburg: Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 9. Uhr fruͤh, x .

Durchgang durch Stendal: Sonntag, Dienstag, Mitt— woch und Freisag 73. 8! Uhr Abends,

Ankunft in Salzwedel: Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend 82 /. Uhr freuͤh,

Abgang aus Salzwedel: Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 7 Uhr Abends,

Durchgang durch Stendal: Montag, Mittwoch, Don— nerstag und Sonnabend 7!“ 8 Uhr früh. Ankunft in Magdeburg: Montag, Mittwoch, Donnerstag

und Sonnabend 61 . Uhr Abends. 6) Eine dreimal woͤchentliche Personen⸗-Post zwischen Magde⸗ burg und Salzwedel über Gardelegen und Calbe an der

Milde mit folgendem Laufe:

Abgang aus Magdeburg Montag, Donnerstag und Sonn— abend 11, Uhr Vormittags,

Durchgang durch Gardelegen Montag, Donnerstag und Sonnabend 8.5. 91 Uhr Abends, . Ankunft in Salzwedel Dienstag, Freitag und Sonntag

6 Uhr feuͤh, ;

Abgang aus Salzwedel Montag, Donnerstag und Sonn— abend 8 Uhr Abends,

Durchgang durch Gardelegen Dienstag, Freitag und Sonntag 4M½ 5 Uhr fruͤh,

Ankunft in Magdeburg Dienstag, Freitag und Sonntag 216. Uhr Nachmittags.

7) Eine dreimal woͤchentliche Kariol⸗Post mit Personen Be⸗ soͤrderung zwischen Calbe an der Milde und Arendsee, welche sich mit den Posten ad 4 und 6 genau verbinden und folgenden Gang erhalten wird;

Abgang aus Calbe Sonntag, Dienstag und Freitag Uli,, Uhr fruͤh. Nach Ankunft der Personen-Post von Magdeburg, und der Kariol⸗Post von Stendal,

ö 3 Sonntag, Dienstag und Freitag z Uhr früh,

Abgang aus Arendsee Montag, Donnerstag und Sonn— abend 61 /, Uhr Abends,

Ankunft in Calbe Montag, Donnerstag und Sonnabend 11 Uhr Abends, zum Anschluß an die Personen⸗ Post nach Magdeburg und an die Kariol⸗-Post nach Stendal.

Eine viermal woͤchentliche Kariol-⸗Post mit Personen⸗Be⸗ foͤrderung zwischen Osterburg und Seehausen, zum ge—⸗ nauen Anschlusse an die Post al 5, und zwar in der Rich—⸗ tung nach und von Magdeburg, und in der Richtung nach und von Salzwedel. Der Gang dieser Post wird in fol⸗ gender Weise stattfinden:

Abgang aus Seehausen Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Freitag 9 Uhr Abends,

Ankunft in Osterburg dieselben Tage 1114 Uhr Abends,

Abgang aus Osterburg Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend 32 Uhr früh,

Ankunft in Seehausen dieselben Tage 5. Uhr fruͤh.

Durch die vorgedachten Posten werden die Verbindungen . Berlin und AÄrendsee und resp. Salzwedel wie olgt zu stehen kommen.

Abgang aus Berlin Sonntag, Mittwoch und Freitag 165 Uhr Abends, Montag, Dienstag, Donnerstag und Sonnabend 7 Uhr Abends per Rathenow,

10 Uhr Abends per Genthin,

Durchgang durch Stendal Montag, Donnerstag, Sonn—⸗ abend 52. 5 Uhr Abends, Dienstag, ittwoch, Freitag und Sonntag 521. 8!“ Uhr Abends,

Ankunft in Arendsee Dienstag, Freitag und Sonntag 6 Uhr fruͤh, Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend und Montag 41/0 Uhr fruͤh,

Ankunft in Salzwedel Dienstag, Freitag und Sonntag

6 Uhr fruͤh, Mittwoch, Donnerstag, Sonnabend

und Montag 83, Uhr fruͤh,

Abgann aus Salzwedel Montag, Donnerstag und Sonn⸗ abend 8 Uhr Abends, Sonntag, Dienstag, Mitt— woch und Freitag 7 Uhr Abends,

Abgang aus Arendsee Montag, Donnerstag und Sonn— abend 61. Uhr Abends, Sonntag, Dienstag, Mitt woch und Freitag 11! Uhr Abends,

Durchgang durch Stendal Dienstag, Freitag und Sonn tag 111.4 12 Uhr Mittags, Montag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend 7ise Uhr fruͤh bis 12 Uhr Mittags,

Ankunft in Berlin Mittwoch, Sonnabend und Montag uhr Nachmittags, Dienstag, Donnerstag, Freitag und Sonntag ! se Uhr fruͤh uͤber Rathenow,

und 1 Uhr Nachmittags uͤber Genthin.

Bei den Posten ad l, 2, 3, 3y und 6 werden bequeme auf Druckfedern ruhende Wagen eingestellt werden, und ist bei den⸗ selben das Perfonengeld auf 6 Sgr, fuͤr die Meile festgesetzt . n wofuͤr 30 Psnd Gepäck frei mitgenommen werden

nnen.

Die Posten al 4, 7 und 8 werden mittelst Posthalterei⸗ Wagen besbrdert werden, und ist das Personengeld auf diesen auf à Sgr. fuͤr die Meile festgesetzt worden.

Berlin, den 1. Juni 1839.

General ⸗Post⸗ Amt.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗ und Finanz⸗Minister, Graf v. Alvensleben, nach Schlesien.

Se. Excellenz der Gefferal⸗Lieutenant, Chef der Gendar⸗ merie und Kommandant von Berlin, von Tippelskirch, nach Freienwalde.

Der Großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerinsche General⸗Ma— jor und General-⸗Adsutant, von Boddien, nach Ludwigslust.

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Zeitungs-Nachrichten. R n,

Frankreich.

Pairs-Kammer. Sitzung vom 27. Mai. (Nach⸗ trag) Das Amendement wegen Verlängerung des Eigen— thums⸗Rechtes nach dem Tode des Schriftstellers gab dem Herrn Gay⸗Lussac Gelegenheit, einige Worte zu Gunsten des indu⸗ striellen Eigenthums zu sagen, welches seiner Ansicht nach den⸗ selben Anspruch auf gesetzlichen Schutz habe, wie das literarische Eigenthum. Er habe seimn Unwillen nicht unterdruͤcken koͤn⸗ nen, als er gelesen habe, daß in der Einleitung zu dem vorlie— genden Gesetze mit einer gewissen Verachtung von den indu⸗ striellen Productionen gesprochen worden sey. In einem solchen Gesetze haͤtten seiner Ansicht nach die Rechte jeder Erfindung, von welcher Art sie auch seyn möͤchten, geschuͤtzt werden muͤssen. Es sey irrig, wenn man in einer industriellen Erfindung bloß etwas Materielles erblicken wolle Der Geist, die Wissenschaft erfinde, und der Handwerker fuͤhre aus. Der Minister des offentlichen Unterrichts erwiederte darauf, daß er den Un⸗ willen begreife, den der vorige Redner daruber empfunden habe, daß die Entdeckung der Wissenschaft als rein materielle Werke bezeichnet worden seyen. Diese Sprache kleide ihm wohl; er habe das Recht, sich derselben zu bedienen und Europa werde ihm Beifall zollen. „Aber,“ fuhr der Minister fort, „es han⸗ delt sich hier' nicht um jene erhabene Entdeckungen, die, obgleich sie durch ein materielles Verfahren ins Leben gerufen werden, ihren Ursprung aus den hoöͤchsten Fahigkeiten des menschlichen Geistes ziehen, sondern es war nur von Erfindungs⸗Patenten im Allgemeinen die Rede, die weit oͤfter fuͤr bloß technische Gegenstande gegeben werden und nicht mit den Schoͤpfungen des Geistes auf gleichen Fuß gestellt werden koͤnnen. Was das Amendement selbst betrifft, so theile ich die darin aus gespro⸗ chene Meinung. Obgleich ich den Grundsatz von ei⸗ ner ewigen Dauer des literarischen Eigenthums bekaͤmpft habe, weil ich Theils Zweifel uber die Richtigkeit dieses Grundsatzes selbst hege und Theils von der Unmöglichkeit seiner Anwendung überzeugt bin, so glaube ich doch nichts destoweniger, daß Alles, was bei dieser Gelegenheit Aufmun⸗ terndes fuͤr die Wissenschaft gethan werden kann, bewilligt wer, den muß. So lange man mir nicht bewiesen haben wird, daß 30 Jahre eine nothwendige Graͤnze sind, die man nicht uͤber⸗ schreiten kann, so lange werde ich nicht einsehen, warum man nicht den Termin von 50 Jahren vorziehen sollte. Man wird mich alsdann fragen: warum nicht 100 Jahre? Dieser Ein wand kann jedesmal gemacht werden, wenn man willkuͤrlich ein Datum oder eine Graͤnze feststellt. Da in diesem Falle aber der Zweck des Gesetzes offenbar der ist, den nächsten Er— ben des Verfassers ein Recht zu sichern, und eine Zeit zu bestimmen, die ihm dieses Recht muthmaßlich während seines ganzen Lebens verbuͤrgt, se. wird durch einen Termin von 50 Jahren dieser Gedanke wahrscheinli— cher verwirklicht als durch den von 30 Jahren.“ Das Amendement wurde trotz der Ansicht des Herrn Ville— main (wie bereits erwaͤhnt) mit großer Majoritaͤt verworfen und die urspruͤngliche Abfassung angenommen. Durch den drit— ten Artikel wird festgesetzt, daß der Erbe, der Eigenthuͤmer eines Werks geworden, das ausschließliche Recht haben solle, während 30 Jahre dasselbe zu publiziren, oder die Publication desselben 6 erlauben. Dieser und der vierte Artikel, durch welchen dem

chriftsteller erlaubt wird, sein ausschließliches Publications⸗ Recht auch bei Lebzeiten an Andere abzutreten, wurden ohne Eroͤrterung genehmigt.

Deputirten⸗ Kammer. Sitzung vom 28. Mai. An der Tagesordnung war heute die Erörterung uͤber den Ge⸗ setz' Entwurf in Betreff der geheimen Fonds. Der erste Red⸗ ner war Herr Gauguter, dessen Erscheinen einiges Gelaͤchter erregte, da man weiß, welchen Werth dieses ehrenwerthe Mit⸗ glied darauf legt, alle Debatten dieser Art zu beginnen. Man erinnert sich, daß derselbe bei einer früheren . Gelegen⸗ heit sich schon um 6 Uhr Morgens in der Kammer. einfand, um sich als erster Redner einschreiben zu lassen. Heute begann er seinen Vortrag in folgender Weise: „Verschledene epu⸗ tirté sagten Ihnen vor einiger Zeit auf dieser Rebnerbàähne, daß der Kömig' ein provisorisches Ministerium gewählt habe, un' der Kammer Zeit zu lassen, den wahrhaften Wunsch der Na, tional⸗Repraäͤsentalion zu erkennen zu geben; und dennoch sind jetzt unter dem Getümmel des Bürgerkrieges Minister ernannt worden, die durch die Leiden des andes früher nicht bewogen wer den konnten, die Gewalt zu übernehmen. Ich will jetzt in der Kuͤrze die Ursache der mninisteriellen Krisis prüfen (Oh, oh) Meine Herren, ich bin Grundeigenthümer, ich besitze Eisenhuͤtten (Gelächter), ich zahle dem Staate 2000 Fr. Steuern, und man wird mir dag glauben, wenn ich sage, daß ich ein Feind der Unordnung bin. Nichtsdestoweniger halte ich es aber fuͤr meine Pflicht, ernste Worte vernehmen zu lassen. Es handelt sich darum, zu wissen, ob wir endlich eine Repraͤsentativ⸗ Regie⸗ rung haben sollen, Ich bin innig davon uͤberzeugt, daß dle Beriegenheiten unserer Lage hauptsächlich von den Uebergriffen

der Königl. Gewalt e n, (Zur Ordnung! Zur Ordnung! Lebhafte llutei brechung) Der Praͤsident: 5 Sie 3