und noch mehr durch die Ernennung des Staatsraths Laharpe hat der Vorort Zurich unzweideutig dargethan, daß er in den Virren des Wallis eine wenigstens gemäßigte, nicht einseitige JI*terventions- Politik zu befolgen gesinnt sey. Denn Herr Laharpe ist ein geachteter Staatsmann des Waadtlandes, der sich schon in den Baseler Wirren durchaus nicht im revolu— tiongiren Sinne benommen hat. Bald nach seiner Ankunft im Wallis wurden von ihm und seinem Kollegen, nach gehaltenen Unterredungen mit Staatsraäͤthen und Deputirten des Ober ⸗Wal⸗ lis, neue . Vorschäge gemacht, die im wesentlichen mit den Vorschlägen des Ober⸗Wallis uͤbereinstimmen. Man fin— det in denselben zum erstenmal eine Anerkennung des Rechts, indem sie die bisherigen vier Stimmen des Bischofs in der obersten Landes⸗Behörde undedie Garantie der Rechte der Geist⸗ lichkeit postuliren. Diese Vorschlaͤge der eidgendͤssischen Kom— missarien wurder? aber in einer am 12. April gehaltenen stürmi— schen Volks⸗Versammlung der Unter-Walliser verworfen. Einem Begehren des neuen Staatsraths d.. 18S. April, es mochten die idgensssischen Kommissarien den alten Staatsrath auffordern, Sitten zu verlassen, und ihm die Kassen und Archive zu uͤber⸗ geben,
: die Mai, der laut der Ver—
Meere abzuschneiden.
Versamm⸗
daß die Leute, welche
636
Kuͤste von Biscaya ablenken solle, die den Zweck habe, den Karlisten die Häfen von Deva, Motrico, Lequeitio und Ber— meo zu entreißen und ihnen dadurch die Verbindung mit dem Die Garnisonen von Bilbao und San
Sebastian sollen dazu bestimmt seyn. ö
Konstantinopel, 7. Mai. (Journ. de Smyrne.) Heute besuchte der Sultan das Arsenal, wo die Seeleute meh⸗ rere schwierige Manöver ausfuͤhrten. So richteten sie die Mars. stange auf und setzten alle Schiffe in Stand, in einigen Stun— den in See zu gehen. Der Kapudan Pascha hatte alle fuͤr den Empfang des Sultans erforderlichen Vorbereitungen getroffen.
Die Vorsteher der Griechischen, Armenischen und Juͤdischen Gemeinden wurden am vergangenen Dienstag vor die Pforte gefordert, wo ihnen angekuͤndigt wurde, daß jede von ihnen eine gewisse Anzahl von Sappeurs (Baltadschis) zu stellen habe. Wie es heißt, sind die verschiedenen Kontingente folgendermaßen festgestellt worden: Griechen 1300 Mann, schismalische Arme— nier 1300, katholische Armenier 300, Juden 309. Andere be— haupten, diese Aushebungen wurden bloß zum Behuf der Loͤsch— Anstalten vorgenomimnen. Was fuͤr die erstere Ansicht spricht, ist, daß die Vorsteher der verschiedenen Nationen sich gestern beim Griechischen Patriarchen vereinigten, um eine Bittschrift an den Sultan zu verabreden. In dieser wollen sie darauf antragen, sie stellen sollen, zu allen Graden befoͤr—
dert werden koͤnnen. Man behauptet, die Wallachei wolle dem Handels -Traktat
Koͤnigl. Hoheit Ihre Einfahrt hielten,
noch einige Zeit, um dem Tanze beizuwohnen, welchen die an⸗
wesende Jugend begonnen hatte.
Koblenz, 29. Mai. (Rh. u. M. 3.) Gestern Abend gegen halb 12 Uhr ward auch uns das Gluͤck, Se. Königl. Ho⸗ heit den Kronprinzen in unserer Mitte zu empfangen. Schon fruͤh hatte sich eine Deputation, bestehend aus dem Ober⸗Buͤr⸗ germeister und mehreren Mitgliedern des Stadtraths, nach Mo⸗ selweiß begeben, um dort die Ankunft des hohen Reisenden ab⸗ zuwarten und Höchstdessen Befehle zu empfangen. Unterdessen wurden in der Stadt Anstalten zu einer glänzenden Beleuch—⸗ tung getroffen, und als der Abend einbrach, verbreiteten Tau— sende von Kerzen und Lampen durch die Straßen, durch welche Se. Königl. Hoheit fahren sollten, einen zauberhaften Lichtglanz Besonders zeichneten sich das Leer, und Mainzerthor, die Loge, die Schloß Kolonade, das Portal des Bauhofs, die Allee des Schloßplatzes und die Rheinfagade durch schoöͤne und prachtvolle Beleuchtung aus. In gleichem Glanze schimmerten um die Stadt herum die reich beleuchteten Hoͤhen der Vesten. In freudigem Gewoge drängte sich die Bevölkerung durch die hel⸗ len Straßen und vor das Leerthor, durch welches spaͤter So.
und obwohl schon Mitternacht heranruͤckte, harrte noch eine zahlreiche Menge der Ankunft des allverehrten Prinzen, Der, als er endlich anlangte, mit lautem Lebehochruf empfangen wurde und unter gleichem Jubel der Menge in der Wohnung des kommandirenden Ge— nerals abstieg. Junge Leute, die zur Garde- Landwehr gehoren, hatten sich freiwillig gestellt, um hier die Ehrenposten zu bas
ö der Land⸗
gen, an dem alten Systeme nichts aͤndern zu durfen.
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wird.
he haben eine freundliche Aufnahme gesunden.
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derselbe habe diese lange und beschwerliche Reise unternommen, um den Sultan zum Schiedsrichter der Zwistigkeiten zwischen seinem und einem benachbarten Volke zu machen. vielmehr nur hieher gekommen zu sein, um dem Sultan reiche Geschenke darzubringen.
St. am
von Belang.
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9865
— 149 10h)
ische oder protestantische Großraths-Kollegium ausscheiden, behandelt werden, so sind die Rechte der katholischen Kirche
j 8 3 ] 5 8. ! und ihrer, Institutionen im Kanton St. Gallen fuͤr zwei Jahre gesichert.
Neuere Nachrichten aus Wallis, vom 23. Mai melden: Expedition nach Val d' Illier hat zur Folge gehabt, daß auch die Gemeinden Nenda, Bramoir, Grimisuat, die ebenfalls die Be— hörden ihrer Zehnen verleugneten, sich unterworfen haben, um von der Occupation verschont zu bleiben, der sie schwerlich ent— gangen wären. — Heute soll sich das Kontingent von Ober— Wallis zu Turtman zusammenziehen, um die Musterung zu passiren. Auf diese Nachricht hat das Militair⸗Departement ei⸗ nen Aufruf an die Truppen des untern Landes ergehen lassen, sich auf den ersten Ruf in Waffen einzufinden, und an die Bürger, im Nothfall ihre Milizen zu unterstüͤtzen. Zurich, 27. Mai. (Schw. Bl) Der Vorort sendet den Staͤnden zu den vorausgegangenen Traktanden den dritten Bericht der eidg. Militair-Aufsichtsbehoͤrde uͤber Verbesserungen n im allgemeinen eidg. Militair⸗-Reglement von 1817. Es umfaßt h derselbe die durch die Revision der Mannschafts-Skala und die bereits gefaßten Tagsatzungsbeschluͤsse unumgaͤnglich nothwendig gewordene neue Eintheilung des Bundesheeres und die innere Organisation seiner taktischen Einheiten. Die kuͤnftige Bun— des-Atmee wurde, diesen Antraͤge zufolge, bestehen aus: 64,919 Mann und za92 Trainpferden. — Es kam hier am letzten Mon— tag zu einer Pruͤgelei zwischen den Studenten und Handwerks- burschen, welche mit Muͤhe von der dazukommenden Polizei geschlichtet werden konnte. Jene waren mit Ziegenhainern aber die letztern, die keine Stoͤcke bei sich trugen herge— fallen. Sechs der widerspenstigsten sind statt in einen Carcer in's Gerichtshaus eingesperrt worden. zen nen keine gute Einwirkung auf die obschwebende Hochschulfrage haben. Der Vorort hat Basellandschaft aufgefordert, die der eidg. Centralkasse vom Wahlschen Handel her schuldigen 7544 Fr. unverweilt einzusenden. Basellandschaft antwortet mit einem neuen Kreisschreiben an die Stande.
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nicht beitreten und habe schon bei der Pforte darauf angetra⸗
begangen.
der Moschee. und vor der hingerichtet.
theilt derselben unterm 7. Mai das bereits durch Franzoöͤsische Blaͤtter bekannt gewordene Ci kular, welches Boghos Bey an die Konsuln gerichtet (das Schreiben Artim Beys), ebenfalls
Aggression so viel als moͤglich von sich abwaͤlzen will, obgleich er nichts sehnlicher wuͤnscht, als daß eine Schlacht vorfiele, zu der er so zu sagen gezwungen worden ware, denn an einem gluͤcklichen Ausfalle fuͤr ihn zweifelt er gar nicht. Schlacht gleich am Anfange gewonnen, wuͤrde von unendlichen Folgen fuͤr Mehmed Ali seyn. ließ Franzoͤsischen General-Konsul, der Sultan, nach einer Konferenz, die er mit demselben gehabt,
Pascha, den Kriegs-Minister, dahin abgehen zu lassen. — Die Türkische Armee, um Orfa und Bir versammelt, belaͤuft sich auf circa 44,0600 Mann, die Mehmed Ali's, unter dem Kom— mando von Ibrahim Pascha, Soliman Pascha und Achmed Pascha, um Aleppo herum verlegt, auf 70, 000 Mann. Ibrahim Pascha hat mit Emir Beschir eine Convention abgeschlossen, wodurch er den Drusen Alles, was sie verlangten, zugesteht; sie sind von der Conscription befreit, durfen nicht mehr Abgaben als fruͤher bezahlen, ihre Waffen behalten und in ihren Ber— gen Festungen anlegen; auch wird die Bewachung von Damas— kus einem Neffen Emir Beschir's uͤbergeben.
Solche Incidenzen koͤn⸗ gi ö , . Pascha im Stande, alle seine Truppen auf einem Punkte zusammenzuziehen.
uber Konstantinopel und Smyrna ein Russischer Courier vonn St. Petersburg in 22 Tagen an. fen Medem, Russischen General⸗Konsul, wie es scheint, wichtige Depeschen; denn Graf Medem, der vorgestern erst von Kahira
z ziehen. . Es ist deß sehr zu bezweifeln, daß die Regierung darauf eingehen
Die drei Araber, welche der Gouverneur von Tripolis hie r senden wollte, sind seit elner Woche hier angekommen und
Telegraphische Nachrichten.
Köln, 1. Juni. Dem Amsterdamer Handelsblatt zufolge, sind die Ratificationen den 29 Mai nach London ge— sandt worden, und sollen am nächsten Freitag mit allen hohen Parteien ausgewechselt werden.
Der Gesandte von Kokan befindet sich seit einiger Zeit hier. m vergangenen Sonnabend stattete er dem Kapudan - Pascha é Arsenal einen Besuch ab. Fälschlich hat man verbreitet,
Er scheint . Dauer der Eisenbahn-Fahrten am J. Juni.
Ab g ang Zeitdauer
von um Uhr St. M. J
Abgang Zeitdauer
Gesandtschaft einen Tartaren um Uhr St. M.
Gestern hat die Englische brachte indeß keine Nachricht
von
— ig Potsdam 5 Mrg. 5 — 12 Potsdam 8 — Nm. Potsdam 12 Nm. — Berlin 6 — — i Potsdam 4 Berlin 10 Abds,. 1 39 Potsdam 8 Abds. Die letzte Fahrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden
Berlin Berlin
In diesen Tagen wurde ein hier sonst seltenes Verbrechen 1 1 Berlin 2
Ein Softa, eine Art muselmännischer Doktor, toöd— te nämlich einen seiner Amtsgenossen mit einem Dolchstoße in Er versuchte zu fliehen, wurde aber ergriffen, Moschee, in welcher der Mord geschehen war,
— — — — — —
. Der Korrespondent der Allg. Zeitung in Alexandrien Auswärtige Börden.
Amsterdam, 29 Mai. Niederl. wirkl. Schuld 5313, 3. 50υ o. —
Neue Anl. 1817, 6.
Kanz- Bill. —«
Ant werpen, 27. Mai. Lins. — Neue Anl. 1823, 1811.
nit, und begleitet dasselbe mit nachstehenden Worten: „Aus bigem Cirkular ersehen Sie, daß der Pascha die Schuld einer
kErankfurt K. M., 30. Mai. . ö Gestarr. 5o/, et. 107 G. 4 10116, G. Eine solche ö Bank- Actien 1825. 1823. — de, A Anl. 1021.72 G. oln. Loose 671M. 9 wan n . 21257 Holl. dan / ; **. St. Germain 685 G. Versailles rechtes Ufer 700 G. do. linkes Ufer 305 Br. Strassburg- Basel 330 G.
. zorddsn ir . *F V 86 re . VM — — 60 . 8 ichts gegen ihn unternehmen würde; er wollte ihn selbst ver— ö p. . —Teiprig - Dreaden 6n . indern, frische Truppen nach Syrien abzusenden, und Achmed . . , ln hn Hamburg, 31. Mai.
Bank- Actien 1555. 15009. Engl. Russ. 107*6,. 5/6.
Präm. . Sch. 721, E. 228 tz sa
Kisenhahn- Actien.
Vor ungefahr vierzehn Tagen durch Herrn Cochelet, den hiesigen
Roussin dem Pascha versichern, daß
Admiral
London, 28. Mai.
Cons. 30s9 9d l/. Belg. 101375. Neue Anl. 191/46. Passive A, Lusg. Seh. 81sa. 21is2/g Holl. 5617.7. 0/9 105. 50 Port. 351. do. Josg9 211. ? kuss. 113. kras. 7935... Columb. 51. Mex. 265 sJ. Heru Chili 28.
1 Mi. 80/9 81. 15. 50/9 Neapl. 161. 70. 50 Span- 39/9 hortug. — '
Rente 111. 15.
9 / 5 19 ö Passive Af / g.
Burch diese im Bent go
aInstigen Augenblick abgeschlossene Uebereinkunft befand sich . k Wien, 28. Mai.
Met. 1075/,,. A,, 1013, z0/ sis. 21, oo
Rank Actien 15209. Anl. de 1833 1331/83. de 1838 1081/6.
. q d / 6. Gestern kam mit dem Dampsschiff „Fürst Metternich“ 10, *
Derselbe brachte dem Gra— . Königliche Schauspiele.
Montag, 5. Juni. Im Schauspielhause: Der Freischuͤt Oper 6 3 gbth. Musik von C. M. v. Weber. (Dlle. Schle⸗
Spanien. Madrid, 18. Mai.
l Die Hof-Zeitung enthalt in ih— rem heutigen Blatte das Königl. Dekret, wodurch Herr Carra—
zurückgekommen war, reist schon heute Abend wieder ab, um
Depeschen selbst mitzutheilen. Die Konjekturen mangeln natuͤr— lich nicht, indessen Bestimmtes ist nichts über deren Inhalt be—
den Pascha im Delta aufzusuchen und ihm den Inhalt seiner
gel, vom Stadttheater zu Leipzig: Agathe, als Gastrolle.) In Potsdam: Zum erstenmale: Die Fremde, Schauspiel
5 Abth', von Frau von Weißenthurn. Dienstag, 4. Juni. Im Opernhause. Zum erstenmale
molino zum Minister des Innern ernannt wird.
Dasselbe Blatt meldet auf die Autorität einer Depesche des Befehlshabers in den Provinzen Ciudad Real und Toledo, zaß die Karlisten diejenigen Lebensmittel, welche sie zurückzu— lassen gezwungen sind, vergiften.
Spanische Gränze. Der Karlistische Er-Minister Arias Texeiro und der ehemalige Polizei-Direktor des Don Carlos, Miguel Diego Garcia, die Beide durch Maroto exilirt wurden, haben die Wachsamkeit der Polizei von Toulouse ge— täuscht und sind nach Spanien zuruͤckgekehrt. Man hat Grund zu glauben, daß sie sich zu Cabrera begeben werden, um dor— den Sturz Maroto's vorzubereiten; auch hält man sich uͤbert zeugt, daß Texeiro, die Seele der apostolischen Partei, im Ein! verstaͤndniß mit Don Carlos handelt. , /
Es geht das Geruͤcht, daß Espartero sich mit seinen Trup⸗ pen nach La Nestosa und Espinosa zurückgezogen und den Ge— neral Castañeda mit dem zwölften Bataillon zur PBeschützung von Ramales und Guardamino zuruͤckgelassen habe. Einige Personen behaupten, Espartero werde sich nach Navarra bege⸗
ben, wohin er vier Bataillone gesandt hat, andere dagegen sind der Meinung, er werde nach Aragonien gehen, um da⸗ selbst den Oberbefehl uͤber die bedeutenden Streitkraͤste zu übernehmen, die gegen Cabrera zu operiren bestimmt sind.
Andererseits will man in Bayonne durch den Franzoͤsischen
Konsul in San Sebastian erfahren haben, daß jene Bewegung Espartero's die Aufmerksamkeit von einer Expedition nach der
zahlung des schon am 1. März verfallenen 600,009 Thaler be—
mehrere Urkunden und Manuskripte, namentlich der e e .
nahmen. Nach eingenommenem Dejeuner fuhren Se. Königliche Hoheit nach Fließem, im Kreise Bitsburg, wo sich merkwuͤndige
rath und Ober⸗Buͤrgermeister Haw seine reizende laͤndliche Be— sitzung in der 6 der Stadt fuͤr diesen Abend uͤberlassen
1 kannt. Rußland will den Frieden, den Stalus que und Be, wiederholt: n i n, Franzöͤsischen, von A. Cosmar. ier auf: iber . Baller in d Abth, vom Königl. Solotänzer Paul Taglioni. Musik vom Königl. Kammermusikus Gaͤhrich. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.
Königs städtisches Theater.
3. Juni. u — oder ö ,,, ,, Lokal-Posse mit Gesang in 3 Ak—
von J. Nestroy. Musik von Adolph Muͤller.
, ö 1 Juni. Der Pariser Taugenichts. Lustspiel in A Akten, von Dr. Karl Toͤpfer. (Mad. Lehr, vom Theater zu Bremen: Louis, als Gastrolle) Hierauf: List und Phlegma— Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, von L. Angely.
Die in den öffentlichen Blaͤttern schon oft genannten Ba— jaderen werden in einigen Tagen hier eintreffen, und sich auf dem Koͤnigsstaͤdtischen Theater produziren. — Vorlaͤufig sind die ⸗ selben . drei Vorstellungen engagirt. — Zu diesen Vorstellun⸗ gen werden schon jetzt in dem Billet Verkaufs⸗Buͤreau, Burg⸗ straße Nr. 7, Bestellungen auf Billets angenommen, und sollen diese demnaͤchst, so weit der Raum es gestattet, vorzugsweise
beruͤcksichtigt werden.
Verantwortlicher Redactenr Ärn old. Gedruckt bei A. W. Hapn.
tragenden Tributs von Seiten Mehmed Ali's; wo nicht, will es gemeinschaftliche Sache mit der Pforte machen, besonders wenn von Mehmed Ali's Seite Veranlassung zu einem Bruch gegeben wurde. — Die ganze Aegyptische Flotte wird in eini— gen Tagen unter Segel gehen; alle Schiffe sind segelfertig.
In lan d.
Trier, 25. Mai. Heute fruͤh um 9uhr wohnten Se. Königl. Hoheit der Kronprinz dem Gottesdienste in der evangelischen Kirche bei, wo die Gemeinde überaus zahlreich versammelt war. Hier auf begaben sich Hoöchstdieselben auf die städtische Bibliothek, wo
codes aurens Höchstderen Aufmerksamkeit besonders in nspruch
Roͤnische Alterthuͤmer befinden, nach deren Besichtigung Hoͤchst— dieselben auf ** Ruͤckwege eine Gesellschaft, welcher der Land⸗
hatte, mit ihrer Gegenwart zu beehren geruhten. Die Mitglie⸗ der der Liedertafel fuͤhrten mehrere patriotische Gesaͤnge aus. Nach eingenommenem Souper verweilten Se. Koͤnigl. Hoheit
Die Getrennten, Lustspiel in 1 Akt, aus dem — 94 Der Seeräuber, .
ebener Erde und erster Stock,
Allgemeine
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1839.
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Amtliche Rachrichten. Kronik des Tages.
J Ang e kommen: Der Kaiserl. Nussische Wirkliche rath, Fuͤrst Dm it y Existow, von Sl. Petersburg. Abg er eist: De; Excellenz der General-Lieutenant, Gene— ral-Inspegteur der Festungen und Chef der Ingenieure und Pionsere, A ster, nach Wittenberg. . z e e, ,. . General, Lieutenant und al inter. kom— audtrende General des 2ten Armee -⸗Corps, Gi , , mi, nach Stettin. orps, Graf zu Dohna,
n , des letzten bewaffneten Aufstandes, der . schen Manner, alle wahrhaften Patrioten mit Unwillen er, al hat, war der Polizei⸗Präfekt nicht allein von der Existenz eines Komplottes, sondern auch von dem Tage, wo es ausbrechen, 2 von den Punkten, die angegriffen werden sollten, benach⸗ ichtigt. Er ließ dem Offizier, der den Posten des Justiz - Pa—⸗ lastes kommandirte, anzeigen, daß er angegriffen werde. Hat man aber dem Aus bruche des Konplots vorgeheugt? Hat man den Minister des Innern, den Seine⸗Praͤfekten, den Platz⸗ Kommandanten oder den Kriegs -Minsster benachrichtigt? Ich wüßte nicht, daß irgend etwas? der Art geschehen ware er der Polizei⸗Präfekt Niemand in we
alle
Staats⸗
gußer ordentliche Maßregel ergriffen worden ist, um dem Aus— bruche des Komplottes vorzubeugen, so behaupte ich, daß der
2 nern, uns in dieser Beziehung 3 len.“ — Herr Duchäte! nahm sogleich das Wort gab zuerst eine kurze Erklaͤrung zur Rechtfertigung der ver lang⸗ ten Summe von J,200, 000 Fr. Er wiederholts seinerseits eben, falls die Versicherung, daß keine geheimen Subventionen mehr bewilligt werden sollten. Wenn dessenungeachtet der Kredit nur um 300,060 Fr. verkuͤrzt worden wäre, so sey dies deshalb ge— sHhehen⸗ weil die vier ersten Monate d. J. die durchschnittliche Ausgabe bedeutend aͤberstiegen hätten, und daß, um das ge— wohnliche Verhaͤltniß wieder herzustellen, Nachzahlungen gemacht werden mußten, die das Resutat ergäben, daß von dem ver— langten Kredite dem Ministerium nur 1 Million zu gute komme. Man könne also in der That annehmen, daß eine Ver minderung von 500,000 Fr. beantragt worden sey. Ueber den zweiten Theil der Bemerkungen des Herrn Durand ließ sich der Minister in folgender Weise vernehmen:
. „Der vorige Redner hat gesagt, daß es ihm unnütz scheinc, ge beime Fonds zu votiren, weil die Polizei niemals und zu keiner Zeit ö , ,, vorgebeugt habe, die im Lauf der Zeiten ausgeßro—
chen wären. . 9
Polizei⸗Praͤfett strafbar ist. Ich bitte den Minister des 8 9 U
R 1 7 1 6 P᷑P 1 St. Peters bu 28. M ö Häners bung, 28. Mai. Der fruͤher verabschi , , 668 M. D üher verabschiedete 3, gientenant Skobeleff ist von Neuem in den Militair zugelassen und zum Kommandanten der hiesigen Festun ernannt worden. ö Der General⸗Major à la Suite Kommandante r Tes ö Smd n der Festung Ivangoörod ernannt. lie . ᷣ ; ö . Kunst hat einen empfindlichen Verlust erlit— 4 eruhmte Bildhauer Samuel Halberg ist hier am M. im ölsten Lebensjahre mit Tode abgegangen.
Graf Simonitsch, ist zum
3 3 Deputirten Kammer. Sitzu ng vom 28. Mai i,, Nach Herrn Corne bestieg der Finanz ⸗Minister Her 2. assy die Rednerbuͤhne und aͤußerte sich folgendermaßen: * vor 9 Re . . 53 v 3 ; , . vorigen Redner zufolge, fehlt es dem Ministerium an Ho— 9. . . n rer aus, daß die n iderstrebenden Ele peel sens denen dasselbe zufammengesetzt fey, sein en! Kenn Jall , läaminengesetzt sey, seinen baldigen Fall ; werde. Ich kann den ehren werthen Rrdue i ruhigen; wir haben bf? fetzt eiue Ge en m er hen e; ner darliber be⸗ igen; aben bis t keine Gelegenheit gehabt, „ine 6 . . gebabf, fine 3w ö. ,,, und wir haben gute Gründe zu glauben, daß . , . der Fall seyn wird. Man wirft uns vor rerschie n angehör ei mehrere legenbeiten anf ö augehört und bei mehreren Gelegenheiten auf ver⸗
schiedene Weise votirt 41 haber D Ira 8 ĩ . ch ‚. 1 en. ( s e ße ⸗ uns nicht würden ver si änd j en, 411 will man ch ließen, daß wir
und Angelegenheiten ' deg nicht warden in n,, des Landes auf diesen Einwand eine direkte Anh 1 können. Bevor ich mir erlaubt seyn, einen Blit? (äntmwort ertheile, möge es 2 1 * 211 2 s 8 mer zu werfen, und die polttisch !] Jen Zustand der Kam⸗ die dieser Zustand zuläßt. 3 — Möglichkeiten zu zeigen, mer vorurtheilslos beobachtet, muß es ,,. Zustand der Kam— sicch sehr geändert haben und sich noch mehr . die Meinungen Chen verschiede nen Ahtbeilungen dieser Kan“ n *r dn, mn, nz. Zeit in ihren Boten nicht übercinstimmten warb, nn, ernste Gründe zu einer Spaltung suchen , . zergehens so Polizei⸗Präfekten, der Ausbruch desselben stattfinden fonute. Die Be von Männern e bn, . 97 . „ daß dadurch Die Annäherung hörde wäßte, daß in der Sauptstadt ebeime Gefen 9. te e⸗ . * 3m , 1dert a. . die auf gleiche Weise Freunde daß sie verberbnche X — geheime ese ll schaften bestanden, ü Kult ⸗Jusittütionen und auf gleiche Weise entschlo 152 4 ilch ? . , ! r wel 1 en sind, 8 ö * rD n. . . 3. ] ; ; k der Krone und die parlamentarischen ß , un 3 . ,,, e auute nicht, wie man behauptet hat, die Zeit getastet n erhalten Das einzige Hinderniß ,,, 8 ungnu⸗ 6 d e des Angriffs. Was war unter 8 . . ö , erniß war bis jetzt die durch tbun? Sol z 9. as. war Unter die Vergangenheit hervorgebracht? Aufregtns'. *clc. etzt die durch Vun? Sollte man 14 Tage, drei Wochen oder il Rank ; beirff a en ce h er , tei die Zu funst Fauptsiett Setzissermaße? r Bee her en geen! . e , nn, , , Fragen sind, Besorgnisse verbreite o dem, Band n, , i ,, . a. ö und die Bereinigung gen gchtig: U. ö. Se ufa br sienz nnd o n, Handelsstande noch empfindlichern igennütziger Männer verhindern sollen. Exrnsie Ereianisf? val un- 3 Regierung ĩ f 14 ,,, J dreignisse veranlaßten wir können ihr darin unr ben j ! die gerichtete Aufforderun . en Au ihr darin nur beistimmen. R a9 der Sf i üb ang sus gerichtete Aufforderung, das Wtinistertuin plötzlich zu der den Posien beim Justi; llast ö e Kela gl, daß der Siizier, Ubernehmen; wir würden alle unfere Pflichten verletzt kae; . . Justij - Pallaste kommandirte und der auf eime so ,, , ,, verlttzt kaben, wenn hbeklagenswerthe Weise ums Leben gekommen isi, von der bev⸗ aiserie ll en , 6 ö d . engsprochen und die mi⸗ den Gefahr benachrichtigt worden woͤr— n 2. . 1Iberuomme ätten Wir Ratte J. ö ö ,. ! J are. mehr mit der Berga uten ent n ö n. , nicht Aber erst in, deim zn genblick, als die Unruben ausgebrochen waren uu amt . e . ,. , ö . . ͤ . kale hrafet ließ ihm sagen, daß er angegriffen werden würde en,, , 381 alle Pu ur si 1d z De?) *. ; , un es herrscht in dicker Beziehung keine Meinungz ? Re? e h zit, ats, däls pt aüch gertheidig n möge. Der Offtzier, darch edelmůthige , e n, , erschledenheit aber allerdings nicht wohllberlegte Gefühle geleitet, ließ die Gewehre tung ihre Energie und jhre Würd ö. , ankam, der Verwal⸗ nicht laden. Er boffte durch Ueberredung die Ruhestörer zu beschwich⸗ zu der Bessechtkg uu achräest' nden Tief 'r zentren slucht rigen, Er ward enn Dopfer feiner rh mit ' eus ö war gewarnt fungèm tf 9 3 , . 26 . . Reg ie⸗ , Alle militairischen Maßregeln sind gleich nach dn n a , . nennt Übernahmen, wuüß, Empörung ergriffen word rotz der Unallicksfässe s, nn, ü. . 66 ie 4 , unsere Verauiwortlichteit er. befiagen . ö. dez unglüchsfäh, die wir zu „ Diese Freiheit der Bewegung ist uns geworden, und wir Auf . . cht sagen, j he . 9 8 ⸗ wir Aufruhrs minder fräfti bet: ꝛ , ⸗ kg, ,. e sie behalten. Wenn wir Irrihinmer oder' Fehler begehen sonr . uder kräftig betrieben worden sey, als bei früheren Ge⸗ . muß man uns allein dieselben zur Last legen; denn entweder . . a es uns an Einsicht und Geschicklichkeit, oder was eben o s n wärs, an Charakter und Entschlossenheit gefehlt haben? Ich Fer dein vorigen Redner nicht auf allen Schritten folgen, sondern big eantwortung der Zahlen-Details dein Mmister des Innern über— affen. Ich wiederhole, was wir bereits in den Blregus erklärt haben, geheimen Subventsonen unterbrückt werden sollen. Vielleicht
wesen seyn wilrden? Läßt sich sagen, daß sie ie Verbrechen nicht verhindern, aber dienen sie nicht dann, um die Zahl der Verbrechen zu verringern! Es giebt in dieser Welt keine, Mittel, deren Erfolg ganz vollständlg wäre aber würde , , 1 64 . man deshalb die Gesellschaft ohne irgend
idigung der Unord teisgeb Wi all ,, Ef d ung . dnung preisgeben wollte? Wir haben alle tiefste Achtung; indessen nehmen vor und am 12. Wir haben Beweise von seiner unausgesetzten Wachfankeit erhalten und dennych sind, wie in früheren Zeiten, wo n nfalll n unermüdlichem Eifer nicht fehlen ließ, Unordnungen ausgebrochen. Wie groß auch die Wachsamkfeit und die Sorgfalt einer Behörde seyn miöge, so ist sie doch nicht im Stande, Alles nu vorzubeugen.
die
Dies ist allerdings geschehen,
allgemeine Volitit, welche das neue Ministerium zu befolgen ge— / denke, und bestaͤtigte die Erklarung des Finanz⸗Ministers, daß
einstimmung herrschte. Nachdem der Minister des Inner ⸗ ter dem lebhaften Beifall der ö seimen Plc n n der ungenommen hatte, bestieg Herr von Salvandy die Red— nerbüͤhne, um im Namen des Ministeriums vom 15. April einige bei Gelegenheit dieser Debatte vorgekommenen Insinua— tienen zu widerlegen. (Wir behalten uns einen Auszug aus seiner Rede auf morgen vor.). Nachdem noch der Minsster der öffentlichtn Bauten, Herr Dufaure, zur Vertheidigung des Polizei⸗Praͤfekten aufgetreten und in demselben Sinne wie seine beiden Kollegen uber die Politit der neuen Verwaltung ge— sprochen hatte, erneuerte Herr Mauguin die Angriffe gegen den Polizei-Praͤfelten. Et behauptete, daß derselbe am 12ten Morgens um 7 Uhr von dem bedorstehen den Ausbruche der Unruhen in Kenntniß gesetzt worden sey, daß er Patronen nach der Polizei⸗Praͤfektur habe bringen lassen, und daß sich hierauf
ö werden uns heraus Verlegenheiten erwachsen; aber wie groß diesel— den auch seyn mögen, so J wir unstr Ziel h . Wort halten, fest Überzeugt, daß mit der Zeit die Presse elbst durch das Aufgeben der Sübpentionen au Würde, an Uinsicht q und an Mäßigung gewinnen wird. Wir nebmen Ibre Mitwirkung urn spru ch, weil wir fest entschlossen sind die Angelegenheiten de? 6 . Gerechtigkeit, BVorsicht und. Mäßigung zu leiten; und J, Mitwirkung uns nicht zu Theil weden, so mögen Sie * en, meine Herren, daß wir in einer Zeit leben, wo wenige ersonen sich nach der Gewalt sehnen und wo Viele dieselbe ohne n n. ö. ö . urand fragte, wie es zugehe, daß die Verminde—⸗ ö Kredits fuͤr die geheimen Fonds sich auf 300, 06h 85. e ger 2 wenn man wirklich alle geheimen Subventionen, die . . auf s00, 00 Fr. geschätzt wurden, abschaffen wolle? ,,. e, fügte er hinzu, zur Rechtfertigung des verlangten . . ,. Fr die Unordnungen vorgeschoben, die 3 le . , nr. die Hauptstadt betrübt hätten. Hierbei hf, . . zemertung nicht unterdrücken, daß die Polizei i l 5a n r, noch niemals einem Komploite vor⸗ also g. a rss weer g neren, . 35 ö ö osion Holl ine, zuruͤck u . . 1839, so wird man Lin en i een . , ebeug . in 6 ür die geheime izei ĩ en, so haben wir auch wohl das Recht, ö, ö er eit der Dienste zu erkundigen, die sie zu leisten bestimmt ist.
alle seine Vorsichtsmaßregeln beschraͤnkt haͤtten. Die Insur genten hatten sich einige Stunden darauf an einem k eeichsten Punkte der Stadt versammelt, den Laden eines Waf⸗ fenschmieds,s mit Gewalt erbrochen, oͤffentliches Fuhrwerk ange⸗ halten u. s. w, und waͤhrend dieser . Zeit habe sich auf den angegriffenen Punkten und in der mgegend kein Polizei⸗ Agent blicken lassen. Wenn der Polizei / Praͤfekt wirklich um das Komplott gewußt habe, so sey er im höchsten Grade strafbar wegen Vernachlaͤssigung jeder Vorsichtsmaßregeln. Habe er aber nicht um dasselbe ewußt, so zeuge dies von einer schlechten Verwaltung der zeln, und durch seine Absetzung haͤtte ein Beispiel gegeben werden muͤssen. Dieser Angriff veranlaßte noch ein Mitglied des Kabinets, Herrn Teste, die Redner—
. Wenn Kenntniß gesetzt hat, wenn keine
einige Aufschluͤsse zu erthei⸗ und
chen. Es is leicht, diejenigen Komplotte aufzjzujählen, die nicht verhindert Torden sind; aber kann man behaupten, daß ohne Anwen- dung der Polizeimittel die Unordnungen nicht noch weit häufiger ge. nicht eben so gut von allen Gesetzen
die Rechtlichkeit des Polizei— Präfekten die genügte uns dies nicht. Wir haben sein Be— Mai einer strengen Prufung unterworfen. man es ebenfalls
vorauszusehen und Allem
Die Natur des letzten Komplottes in sbesondere im 3 . . 'dlottes sbesondere ist der h daß, ungeachtet der wachsanisten Reanffichtigung von Sceime! des Gesetz, welches das
Recht des Schriftstellers auf seine Werke sicher stellte. Im Pläne schmiedeten, daß die Srduunng vielleicht ge⸗ diesen Umständen zu überall
war nicht dieser Meinung, und
bevorstehen ⸗·
daß die Unterdrückung des
Der Minister schloß mit einigen Aeußerungen über die Unter der Restauration blieb der selbe unverandert.
zwischen den Mitgliedern des Kabtnets di vollkommenste Ueber⸗
6 zu beigen. Dem Pehizei Prafetten. sagte er, „waren hon drei Wochen vor dem 12. Mai fast taglich Berichte uber den Ausbruch von Unordnungea zugegangen. Er hatte zu ver schiedenen Malen Vorsichts; Maßregeln ergriffen, aber immer vergebens, denn die oͤffentliche Macht fand Niemänd zu beka(m⸗ vfen. Auch am Morgen des 12. Mai empfing er einen ähnli— . Bericht wie diejenigen, welche zu unnützen Maßregeln eren ang gegeben hatten. Man saͤgte ihm, daß der er ste Angriff gegen die Polizei⸗Praͤfektur gerichtet werden wuͤrde, und . Ereignisse haben gelehrt, daß dort alle noͤthigen Vorsichts⸗ Maßregeln ergriffen worden waren. Herr Mauguin findet es ganz außerordentlich, daß 00 Fanatiker sich an einem Ort ver; ammeln, einen Laden erbrechen, die darin vorgefundenen Waffen unter sich vertheilen und sich nach den Punkten begeben können die sie angreifen wollen. Sie werden aber aus der Instruction des Prozess.⸗ ersehen, daß alle die Bewegungen, die in der Beschreibung so viel Zeit wegnehmen, in einem Nu geschehen sind. Und den noch, als die Insurgenten sich der Polizei⸗Praͤfektur bemaͤchti⸗ gen wollten, fanden sie dieselbe zur Vertheidigung gerůstet. Sie wurden zuruͤckgeschlagen, und diese erste Niederlage war der gewisse Vorbote von dem Mißlingen der Empörung? Daß der Polizei, Praͤfekt auf das erste Gerücht von der Simente her⸗ beieilte, seine Person mit größter Unerschrockenheit aussetzte, sic mit unermuͤdlichem Eifer allen Gefahren zugesellte, dies ist allgemein bekannt und wird aus der Instructlon des Prozesse⸗ noch deutlicher hervorgehen. Das Kabinet hat es fuͤr se ne Pflicht gehalten, dem Polizei⸗Praͤfekten das Vertrauen, das er so wohl verdient, nicht zu entziehen und erklaͤrt sich bereit, jede Verantwortlichkeit für diesen Entschluß zu ubernehmen.“ Die Kammer schritt hierauf zur Abstimmung uͤber den vorlie⸗ genden Gesetz-Entwurf, der mit 262 gegen 71 Stimmen an? genommen wurde.
— Sitzung vom 29. Mai. Zu Anfang der heutigen Sitzung eroͤffnete die Kammer ein Skrutiniuin zur Anfertigung einer Liste von 6 Kandidaten, die, wie bei jeder neuen Session, dem Koͤnige vorgelegt werden wird, um daraus zwei Kommissa— rien zur Beaufsichtigung der Amortisations-Kasse zu wahlen. Bei der ersten Abstimmüng erhielten nur die Herren Jacques Le⸗ febvre, Benjamin Delessert und Beudin die absolutẽ Majoritât. Morgen soll zu einer zweiten Abstimmung geschritten werden. Paris, 28. Mai. Der Gegenstand, der die Pairs-Kam— mer seit zwei Tagen beschaͤftigt, ist von so allgemeinem Interesse und ist besonders in der neuesten Zeit von so vielen Sꝑiten her in Anregung gekommen, daß ein näheres Eingehen in denselben zweckmaͤßig und nuͤtzlich erscheint. Zuerst einige Worte ber die Gesetzgebung, wie sie sich bis zu diesem Augenblick in treff des literarischen Eigenthums in Frankreich gestaltet hat. Bis zu Anfang des vorigen Jahrhunderts existitte gar kern literarische Eigenthum anerkannte, und das Laufe des vorigen Jahrhunderts maren es hauptsaͤchlich die be⸗ staͤndig wiederholten Reclamationen Voltaire's, Diderot's und Beaumarchais, welche der Regierung einige den Rechten der Schriftsteller und ihrer Erben guͤnstige Zugestaͤndn isse ent. rissen. Aber diese fortwährend umgestalteten, ausgedehnten oder beschraͤntten Bedingungen hatten niemals den Charakter einer festen und regelmäßigen Gesetzgebung. Erst wahrend der Re⸗ volution entschloß man sich, diesen Gegenstand ernstlich in Uebel le— gung zu nehmen. Das erste Gesetz, welches erlassen wurde, war vom 19. Januar 1791. Es betraf aber nur die dram atischen Schrift⸗ steller, deren Eigenthum bis 5 Jahre nach ihrem Tode far unantastbar erklart wurde. Erst 2 Jahre spaͤter wurde das De⸗ kret erlassen, welches noch jetzt in Kraft ist, und worin festge⸗ setzt wurde, daß die Verfasser von Schriften aller Art, die Komn— ponisten, die Maler, die Kupferstecher ihr ganzes Leben hindurch ausschließlich das Recht haben sollten, ihr Wer ke zu publiziren gder publiziren zu lassen; bis 10 Jahre nach dem Tode der Verfasser wurde den Erben derselben dieses Recht zugesichert Durch ein Kaiserlich es Dekrt vom 3. Februar 1810 wurde senes Eigenthumsrecht dem Verfasser und seiner Wittwe während ihres Lebens und ihren Kindern auf weitere 26 Jahre zuge— sichert. Dies ist der gegenwaͤrtige Zustand der Gesetz gebung. . ation el Es ward zwar im Jahre 1825 eine Kommission niedergesetzt, welche ein neues Gesetz uͤber diesen Gegenstand entwerfen sollie, aber den ö. derselben ward keine weitere Folge gegeben. Tine zweite Kommission trat zu demselben Zwecke im Jahre 1836 zusammen. Diese beiden Kommisstonen began⸗ nen ihre Arbeit mit der Erklärung, daß das literarische Eigenthum das geheiligtste von allen sey, und den Schutz des Gesetzgebers am meisten verdiene. Nichtsdestoweniger setzten auch sie eine bestimmte Zeit fest, nach deren Ablauf jenes Recht erloͤschen solle. Sie wollten indeß beide den Erben der Schrift— steller ihre Rechte auf 50 Jahre vorbehalten wissen. Die Kom— mission der Pairs⸗Kammer, welche das jetzt vorliegende Gesttz entworfen hat, fand diese Zeit zu lang und hat dieselbe auf 30 Jahre beschränkt. Diese Verlängerung des Termins ist die einzige wichtige Veränderung des neuen Gesetzes und diese hat zu einer ziemlich lebhaften Diskussion Anlaß gegeben. Ein Theil der Kammer, an deren Spitze der Graf Portalts und Herr Villemain stehen, ist der Meinung, daß man hier einen Grundsatz aufstelle, den man in seiner Anwendung zu ver fal— schen suche. Wenn man das literarische Eigenthum als ein un⸗ umschraͤnktes Recht darstelle, wie es jetzt von allet Welt geschehe, so sey es ungerecht, nur einen zeitweiligen Besitz desselben zu sichern. Wenn die im Interesse der Schriftsteller und ihrer Erben angeführten Gründe fr 19, 20 oder 30 Jahre rich,; tig waͤren, so muͤßten sie es auch fur 50 und fur 109 Jahre und fuͤre wige Zeiten seyn. Jene Partei an gewuͤnscht, daß das neue Gesetz auf einen einzigen Artikel be elau⸗
6 iner
eschraͤnkt worden ware, der also gelau⸗ tet hätte Das literarische Eigenthum wird in allen Punkten dem Eigenthum des gemeinen Rechts gleichgestellt.“ Der Graf Portalis war es besonders, der diese Ansicht vertheidigte und